Im Zeitraum 2018 bis 2020 führten BMUV / UBA den „Nationalen Wasserdialog" durch. Im Rahmen des Dialogprozess wurden die künftigen Entwicklungen in der Wasserwirtschaft diskutiert, Lösungsstrategien erarbeitet und gemeinsam mit den beteiligten Akteuren wesentliche Maßnahmen identifiziert, um mit den Herausforderungen, wie Klimawandel , demografische Entwicklung und Landnutzungsänderung , umgehen zu können und die Wasserwirtschaft langfristig zukunftsfähig zu gestalten. Der „Nationale Wasserdialog“ lieferte wichtige Bausteine für die Entwicklung der Nationalen Wasserstrategie. Der Dialogprozess wurde über den gesamten Zeitraum und in den verschiedenen Veranstaltungsformaten evaluiert. Die Ergebnisse der Evaluierung zeigen den grundsätzlichen Erfolg und die aktive Beteiligungsmöglichkeit, die durch den Nationalen Wasserdialog erreicht wurden. Veröffentlicht in Texte | 121/2022.
Die Wasserwirtschaft und der Gewässerschutz stehen durch Klimawandel , Globalisierung, diffuse Stoffeinträge und demografischen Wandel vor diversen Herausforderungen. Um auch im Jahr 2050 und darüber einen nachhaltigen Umgang mit unseren Wasserressourcen zu sichern, den Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser zu erhalten, den verantwortungsvollen Umgang mit Grund- und Oberflächengewässern auch in anderen Sektoren zu gewährleisten, den natürlichen Wasserhaushalt und die ökologischen Entwicklung unserer Gewässer zu unterstützen sowie den Umgang mit Extremereignissen in Stadt und Land zu verbessern, ist konsequentes und strategisches Handeln erforderlich. Dazu hat das BMU am 08.06.2021 den Entwurf der Nationalen Wasserstrategie vorgelegt. Der UBA -Text 86/2021 stellt den fachlich-wissenschaftlichen Hintergrund für ausgewählte Schwerpunkte zur Nationalen Wasserstrategie zusammen. Dies umfasst Informationen zum Zustand der Gewässer, zu den Herausforderungen und Anforderungen für die Wasserwirtschaft und den Gewässerschutz sowie zu Wassernutzungen in anderen Sektoren. Die Informationen sind dabei in den 10 Strategischen Themen der Nationalen Wasserstrategie strukturiert. Die Informationen zur Nationalen Wasserstrategie finden sie hier: https://www.bmuv.de/Wasserstrategie/ Veröffentlicht in Texte | 86/2021.
Um den ökologischen Zustand von Flüssen und Bächen zu verbessern und sie widerstandsfähiger gegenüber den Folgen des Klimawandels zu machen, benötigen sie mehr Fläche. Welchen Beitrag leistet die Raumordnung, Bauleitplanung und die wasserwirtschaftliche Planung, wenn es darum geht Flächen für die Gewässerentwicklung zu sichern? Wie können diese rechtlichen Instrumente dahingehend optimiert und besser aufeinander abgestimmt werden? Antworten auf diese Fragen und Empfehlungen liefert die vorliegende Publikation. Im Ergebnis gibt es sowohl auf der Seite der Raumordnung als auch der wasserwirtschaftlichen Fachplanung einen inhaltlichen sowie verfahrensrechtlichen Anpassungsbedarf, der entsprechend konkretisiert wird. Quelle: www.umweltbundesamt.de
Die vielfältigen Aufgaben der Wasserwirtschaft sind durch Klimawandel, Globalisierung, diffuse Stoffeinträge und den demografischen Wandel unterschiedlichen Herausforderungen ausgesetzt. Um auch im Jahr 2050 und darüber hinaus den Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser zu sichern und andere Nutzungsformen von Grund- und Oberflächengewässern zu erhalten sowie eine Übernutzung der Wasserressourcen zu vermeiden, ist konsequentes und strategisches Handeln erforderlich. Dies ist in der Nationalen Wasserstrategie adressiert. Dieses Dokument stellt den fachlich-wissenschaftlichen Hintergrund zur Nationalen Wasserstrategie zu ausgewählten Schwerpunkten zusammen und dokumentiert die vorhandenen Erkenntnisse zum aktuellen Gewässerzustand zur nachhaltigen und gewässerverträglichen Nutzung von Wasserressourcen mit Blick auf qualitative und quantitative Fragestellungen. Dabei werden insbesondere die Bezüge zur Flächennutzung herausgearbeitet. Dies führt zu diversen Herausforderungen und Zielkonflikten, kann aber auch als Chance durch Synergien genutzt werden. Die Darstellung der Fachinformationen zur Nationalen Wasserstrategie orientiert sich an den 10 strategischen Themen der Nationalen Wasserstrategie. Die in diesem Dokument aufgeführten wissenschaftlichen Erkenntnisse bilden die Basis der strategischen Ziele, Handlungserfordernisse und Aktionen der Nationalen Wasserstrategie. Quelle: Forschungsbericht
Die vielfältigen Aufgaben der Wasserwirtschaft sind durch Klimawandel, Globalisierung, diffuse Stoffeinträge und den demografischen Wandel unterschiedlichen Herausforderungen ausgesetzt. Um auch im Jahr 2050 und darüber hinaus den Zugang zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser zu sichern und andere Nutzungsformen von Grund- und Oberflächengewässern zu erhalten sowie eine Übernutzung der Wasserressourcen zu vermeiden, ist konsequentes und strategisches Handeln erforderlich. Dabei können die umfassenden Veränderungen durch Klimawandel, demografische Entwicklungen, Landnutzungsänderungen, technologische Neuerungen und verändertes Konsumverhalten nicht allein durch sektorale oder lokale Maßnahmen bewältigt werden. Mit dem zweijährigen Dialogprozess "Nationalen Wasserdialog" gingen BMU /UBA diese Bundesregierung diese Herausforderungen an. In strukturierten Diskussionsforen wurden Akteure aus der Wasserwirtschaft und anderen Sektoren zusammengebracht, um die Herausforderungen, Ziele und Handlungserfordernisse, die sich zukünftig im nachhaltigen Umgang mit den Wasserressourcen stellen, herauszuarbeiten. Die Ergebnisse des Nationalen Wasserdialogs lieferten wichtige Bausteine für die Nationalen Wasserstrategie. Das vorliegende Dokument stellt die Evaluierung des Nationalen Wasserdialog dar und präsentiert die Schlussfolgerungen für ähnlich gelagerte Dialogprozesse. Quelle: Forschungsbericht
Liebe Leserinnen und Leser, Extreme Wetterereignisse nehmen vermehrt zu und die Nachfrage nach aktuellen Klimavorsorgediensten und Wissensplattformen steigt stetig. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung das Deutsche Klimavorsorgeportal "KLiVO" ins Leben gerufen. Seit 2018 werden dort Klimavorsorgedienste qualitätsgeprüft und für verschiedenste Handlungsfelder gebündelt zur Verfügung gestellt. In unserem Schwerpunktartikel erfahren Sie mehr über die Entwicklung des KLiVO-Portals, die in den vergangenen vier Jahren vorangeschritten ist. Eine spannende Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team im Umweltbundesamt Service Klimaanpassung: vier Jahre Deutsches Klimavorsorgeportal Das Deutsche Klimavorsorgeportal Quelle: Stockwerk2 Das KLiVO-Portal hat sich seit seinem Launch in 2018 zu einem echten Service im praktischen Umgang mit den Folgen des Klimawandels entwickelt. Mit Such- und Filterfunktionen werden Leitfäden, Karten oder Daten empfohlen. Mehr als 100 Klimaanpassungsdienste zeigen, wie Klimafolgen in Planungen berücksichtigt werden können. Das Feedback sowohl von Dienste-Anbietenden wie auch von Anwender*innen fällt nach knapp vier Jahren positiv aus. Analyse zu Klimarisiken für Deutschland vom UBA vorgestellt Das Umweltbundesamt (UBA) hat die Klimawirkungs- und Risikoanalyse 2021 für Deutschland (KWRA) vorgestellt. Erstellt wurde sie zusammen mit Expert*innen aus 25 Bundesbehörden und -institutionen aus neun Ressorts. Im Ergebnis bestätigt die KWRA die Ergebnisse der Vulnerabilitätsanalyse des Bundes von 2015, allerdings sind viele Klimarisiken im Vergleich zum damaligen Stand gestiegen. Analysiert wurde die Gegenwart und zwei Zukunftsszenarien für die Mitte (2031 bis 2060) und das Ende des Jahrhunderts (2071 bis 2100). Für die Zukunft wird in der KWRA einmal der pessimistische Fall eines starken Klimawandel und einem Anstieg von 3 Grad Celsius sowie der schwächere Fall mit einem Anstieg von 2,4 Grad Celsius vorgestellt. Insgesamt wurden 31 Wirkungen des Klimawandels mit sehr dringendem Handlungsbedarf identifiziert. Insbesondere hohe Klimarisiken sieht die Analyse beispielsweise für die natürlichen Lebensgrundlagen, wie Böden, Wälder und Gewässer und damit auch für die Wirtschaftssysteme, die auf diese Grundlagen angewiesen sind. Aber auch die biologische Vielfalt und die menschliche Gesundheit werden als ausdrücklich gefährdet benannt. Besonders anschaulich zeigt der Bericht die Wirkungsketten, die durch Veränderung der natürlichen Systeme infolge des Klimawandels ausgelöst werden. Die natürlichen Systeme besser zu schützen, um ihnen eine Anpassung an die Klimaveränderungen zu ermöglichen, ist deshalb ein wesentliches Fazit des Berichts – ebenso wie die Empfehlung mit verschiedenen Anpassungsmaßnahmen unverzüglich zu beginnen, da diese sehr lange brauchen um wirksam zu werden. Entwurf der Nationalen Wasserstrategie vorgelegt Im Rahmen des 3. Nationalen Wasserforums legte das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) den Entwurf einer Nationalen Wasserstrategie sowie ein darin enthaltenes Aktionsprogramm vor. In der Strategie werden die wichtigen Aspekte beim zukünftigen Management von Wasser zu zehn strategischen Themen dargestellt, wobei auch das Themenfeld der Klimaanpassung immer wieder eine relevante Rolle spielt. So erfordern die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen des Klimawandels, aber auch der Digitalisierung, der Landnutzungsänderungen oder des demografischen Wandels diese sektorübergreifende Strategie. Norddeutsche Bundesländer beziehen Position zur Klimaanpassung Umweltminster*innen und -senator*innen der norddeutschen Bundesländer haben bei der 6. Regionalkonferenz des Bundes und der norddeutschen Länder eine gemeinsame Erklärung zur Klimaanpassung abgegeben. Die Politiker*innen sehen für Norddeutschland und seine Küstenregionen eine besondere Betroffenheit durch den Klimawandel, etwa durch den Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten, aber auch durch ein verändertes Niederschlagsgeschehen mit Starkregenereignissen und längeren Trockenperioden. In sieben Punkten wird die Notwendigkeit der Entwicklung von Strategien gegen Klimawandelfolgen dargelegt, dabei seien vor allem rechtzeitige Maßnahmen gefragt wie etwa die Anpassung von kritischer Infrastruktur, aber auch der Anstoß einer Diskussion zur zukünftigen Nutzung von Wasser wird gegeben. Wasserwirtschaft: Wasser zentraler Baustein der Klimaanpassung Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) machte anlässlich einer Präsentation ihrer Position zur „Wasserbewussten Entwicklung unserer Städte“ deutlich, dass sie im urbanen Raum Wasser als einen zentralen Baustein für Anpassung an den Klimawandel sieht. In der Erklärung stellte die DWA die Bedeutung von Wasser für zahlreiche Aspekte der Klimaanpassung heraus. Als zentralen Punkt für die Zukunft nennt die DWA den natürlichen Wasserhaushalt. Hier müssten Grundwasserneubildung und Verdunstung gestärkt werden sowie der Abfluss aus den Städten begrenzt werden. Flächen so zu gestalten sei bereits jetzt technisch und gesetzlich möglich. Diese Positionen hat die DWA auch in einem Politikmemorandum zur kommenden Bundestagswahl bekräftigt und präzisiert. Bayern erhöht Förderung für Beratungsangebot zur Klimaanpassung Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber und Bauministerin Kerstin Schreyer haben die Förderung für die Beratungsstelle Energieeffizienz und Nachhaltigkeit (BEN) der Bayerischen Architektenkammer verdoppelt. Damit erhält die BEN zukünftig 200.000 Euro für ihre Arbeit und kann so ihr Angebot ausweiten und auch zum Thema Klimaanpassung eine kostenfreie Erstberatung anbieten. Damit sollen die Problematiken und Erfordernisse rund um die Anpassung an den Klimawandel beim Bauen bekannter werden – gerade im Bereich blaue und grüne Infrastrukturen. Die BEN soll in diesem Sinne nicht nur beraten, sondern auch bei der Umsetzung helfen. Bremen: Gewerbeflächenentwicklungen als Beitrag zur Klimaanpassung In Bremen hat die hat die Senatorin für Wirtschaft gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Bremen und der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau ein neues Konzept zur Erschließung neuer Gewerbegebiete und bei der Weiterentwicklung bestehender Wirtschaftsstandorte vorgelegt. Es sieht vor künftig den Schwerpunkt dabei auf Klimaschutz, Klimaanpassung und Biodiversität zu legen. In puncto Klimaanpassung sieht das Konzept vor, die städtebaulichen Strukturen anzupassen. Dafür soll in Zukunft unter anderem mit Flächen sparsamer umgegangen werden und die Fassadengestaltungen sowie Gründächer für ein positives Mikroklima sorgen. Prämien für klimaresiliente Wälder Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat auf dem 2. Nationalen Waldgipfel mit der Bundesinitiative „Klimaschützer Wald“ ein zweistufiges Modell zur Honorierung der Klimaschutzleistung der Wälder vorgestellt. Neben Zahlungen für die Speicherung von Kohlenstoff, soll auch der Erhalt, die Entwicklung und die Bewirtschaftung besonders klimaresilienter Wälder vergütet werden. Voraussetzung für die Förderung ist die Vorlage einer Nachhaltigkeitszertifizierung, Höhe und Staffelung sollen sich nach Art und Zustand des Waldes richten. Die Vergütung soll über mehrere Jahre hinweg fließen. In dieser Zeit soll es Überprüfungen geben, ob die Voraussetzungen weiter erfüllt werden. Deutscher Nachhaltigkeitspreis: Ideen für eine nachhaltige Zukunft gesucht Zusammen mit der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis vergibt das Bundesministerium für Bildung und Forschung in diesem Jahr erneut den Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Bei diesem Mal sind die Anpassung an den Klimawandel und der Umgang mit Extremwetterereignissen in Städten und Regionen der Schwerpunkt der Auszeichnung. Es werden anwendungsnahe Projekte gesucht, die Lösungen zur Klimaanpassung in Städten und Regionen bieten und dabei einen nachhaltigen Ansatz verfolgen. Bis zum 30. Juni 2021 können sich Forscher*innen oder Forschergruppen aus Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Unternehmen oder gemeinnützigen Organisationen bewerben. Niedersachsenweites Projekt zur Klimawandelanpassung im Tourismus Niedersachsen will seine Tourismusindustrie mit dem Projekt „Klimawandel anpacken – Anpassungsstrategien für den Tourismus in Niedersachsen“ auf Klimafolgen vorbereiten. In den kommenden 18 Monaten soll dafür mit den Reiseregionen des Landes herausgearbeitet werden an welchen Stellen die Folgen des Klimawandels besonders spürbar werden und welche Lösungen es geben könnte. Am Ende des Projekts soll ein Maßnahmenkatalog stehen. Zur ersten Information zum Thema hat das Tourismusnetzwerk Niedersachen die Broschüre „Klimawandel verstehen – Wegweiser für den Tourismus in Niedersachsen” herausgegeben, der unter anderem auch auf den Handlungsleitfaden „Anpassung an den Klimawandel: Die Zukunft im Tourismus gestalten“ des Umweltbundesamtes verweist. NRW: Karte zu Waldstandorten durch Klimaprojektionen erweitert Das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) informiert in zwei neuen Varianten seiner „Forstlichen Standortkarte NRW“ auf dem Internetportal Waldinfo.NRW über die potentielle Dürreempfindlichkeit, Anbauempfehlungen sowie die Standorteignung ausgewählter Baumarten. Bisher wurden die Standorte in der frei verfügbaren Karte anhand der Faktoren Gesamtwasserhaushalt, Nährstoffversorgung und Vegetationszeit (Wärmehaushalt) beschrieben. Die zwei neuen Varianten haben als Grundlage Klimaprojektionen, die einmal einen „moderaten“ Anstieg der Treibhausgaskonzentration voraussetzen und einmal von stetig steigenden Konzentrationen ausgehen. Damit sollen Waldbesitzende und Waldbewirtschaftende bei ihren Entscheidungen zum Waldbau unterstützt werden. Forschungsverbund testet nachhaltigen Hochwasserschutz Mit dem voranschreitenden Klimawandel steigt auch die Gefahr von Hochwassern. Der Schutz erfordert nachhaltige und flexible Lösungen, um auf unterschiedliche Szenarien vorbereitet zu sein. Die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe forscht gemeinsam mit der RWTH Aachen und der Gütersloher Firma topocare im Projekt „InnKubaTubes“ an solchen Lösungen. Jetzt wurde ein erster Test mit einer neuen Deichbauweise unternommen. Diese bietet gleich mehrere Vorteile und könnte für bei der Klimaanpassung eine nachhaltige Lösung bieten. Denn die 20 Meter langen Schläuche, die die Forscher*innen entwickelt und aufeinander gestapelt haben, ermöglichen es beim Bau Fläche und Material zu sparen. Zudem kann der Damm nicht brechen oder überspült werden. Landwirtschaft: Klimaanpassung mit nicht heimischen Gewächsen Die Landwirtschaft ist von den Folgen des Klimawandels mit am stärksten betroffen. Das Projekt AgroBaLa versucht Lösungen für eine klimaresiliente Landwirtschaft zu finden. Die Forscher*innen vom Fachgebiet Bodenschutz und Rekultivierung der BTU Cottbus-Senftenberg untersuchen deshalb die Bewirtschaftung von Ackerkulturen oder Grünland gemeinsam mit Gehölzen auf einer Fläche – im sogenannten Agroforstsystem. In dem Projekt werden dafür nicht heimische Kräuter, Feldfrüchte und Gehölzarten verwendet, die auf den eher trockenen Böden der Lausitz gut wachsen. Als Ergebnis soll ein Pflanzenbaukasten herauskommen, der es Landwirtschaftsbetrieben ermöglichen soll, den agroforstlichen Systemansatz individuell zur Klimaanpassung zu nutzen. Forschungsverbund startet Messkampagne zu Wetterextremen Um die komplexen physikalischen Prozesse zu verstehen, die beim Entstehen extremer Wetterereignisse ablaufen, untersucht die Helmholtz-Initiative MOSES, zusammen mit anderen Forschungszentren, in der Messkampagne „Swabian MOSES“ Trockenheit und Starkniederschlag. Als Gebiet für die Messungen wurden die Schwäbische Alb und das Neckartal in Baden-Württemberg ausgewählt, da dort sowohl Gewitter als auch Hitze- und Dürreperioden häufig auftreten. Ziel des Beobachtungssystem MOSES (Modular Observation Solutions for Earth Systems) ist es, die Ursachen, Auswirkungen und Wechselwirkungen hydro-meteorologischer Extreme ganzheitlich zu untersuchen. Ein besseres Verständnis hätte auch für die Klimaanpassung großen Wert. Anpassung an den Klimawandel spielerisch erlernen Das neue Projekt „MainKlimaPLUS“ der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) will Unternehmen auf spielerische Art und Weise dabei helfen sich mit den Herausforderungen des Klimawandels auseinanderzusetzen. Das vom Bundesumweltministerium geförderte Projekt hat im Kern ein Planspiel, in dem Spieler*innen simulierte, klimatische Bedingungen vorfinden, auf die sie mit selbst initiierte Anpassungsstrategien reagieren können. Der weitere Verlauf des Spiels zeigt dann die Wirkung dieser Strategien. Auf diese Weise sollen Akteure aus der Wirtschaft motiviert und dazu befähigt werden, eigenständig individuelle Strategien für die Klimaanpassung in ihren Unternehmen und Lieferketten zu identifizieren. Forschungskooperation zu Klimaanpassung in der Landwirtschaft Um dem Informationsbedarf in der Landwirtschaft und Politik in puncto Klimaanpassung nachzukommen, haben das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und das Julius-Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, eine engere Zusammenarbeit vereinbart. Da Dürreperioden, Starkregenereignisse und Rekordhitze für Unsicherheit darüber sorgen, wie sich die Erträge in der Landwirtschaft entwickeln, wollen das ZALF und das JKI dynamische, prozessbasierte Pflanzenwachstumsmodelle untersuchen. Dafür simulieren sie die Interaktionen zwischen Kulturpflanzen, Umweltbedingungen und Anbaumanagement. JKI und ZALF wollen die Modelle zur Abschätzung von klimabedingten Ertragsänderungen sowie Möglichkeiten zur Sortenanpassungen erarbeiten und weiterentwickeln. Studie zur Bedeutung der Baumdiversität für den Borkenkäferbefall In den vergangenen Jahren haben lange Trockenperioden viele Bäume in den Wäldern in Deutschland geschwächt. In der Folge versagten oft die natürlichen Abwehrmechanismen beispielsweise gegen Borkenkäfer. Daraus resultierte ein starker Befall, der viele Wälder krank gemacht hat. Da zukünftig mit intensiveren und längeren Trockenperioden zu rechnen ist hat ein Team aus Forscher*innen der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen und der Fakultät für Biologie von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau nun untersucht, ob die Zusammensetzung der Baumarten eines Waldes das Fressverhalten der Borkenkäfer beeinflusst. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass Baumdiversität nicht wie bisher angenommen den Befall reduziert. Konzepte für nachhaltiges und gerechtes Wassermanagement entwickelt Mit dem fortschreitenden Klimawandel wird auch ein effizienteres Wassermanagement in trockenen Regionen und Phasen zu einem wichtigen Thema. Das Verbundprojekt TRUST hat am Beispiel des Flusseinzugsgebiets des Rio Lurín in Peru inter- und transdisziplinäre Konzepte zur Trinkwassernutzung sowie zur sicheren Abwasserentsorgung und Wasserwiederverwendung entwickelt. Im Abschlussbericht stehen fünf Thesen und 20 Empfehlungen für die Bereiche Wasserressourcen, Wassernutzung und Wassermanagement in Regionen mit Wasserknappheit in Entwicklungsländern. Dabei wird unter anderem die Entwicklung einer gemeinsamen Wassernutzungsplanung empfohlen, um Konflikte zu vermeiden. Klimawandel erfordert neue Sorten in der Landwirtschaft In einer Simulationsstudie konnten Forscher*innen der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) feststellen, dass angepasste Sorten in der Landwirtschaft die Ertragsminderung aufgrund steigender Temperaturen verringern können. Dazu haben die Wissenschaftler*innen in vier Klimaszenarien simuliert, welchen Effekt der Klimawandel auf die globale Produktion von Mais, Reis, Soja und Weizen hat. Parallel wurde untersucht, welchen Einfluss die Verwendung lokal angepasster Sorten auf die Erträge hätte. Die Ergebnisse zeigen, dass bei einer moderaten Erwärmung eine gute Anpassung möglich ist. Umso höher die Erwärmung jedoch ausfallen würde, umso mehr angepasste Sorten würden benötigt - bei einem steigenden Risiko, dass keine angepasste Sorte mehr zur Verfügung stünde. Verbesserte saisonale Vorhersagen für mehr Klimaresilienz Maßnahmen gegen Klimafolgen sind wirkungsvoller, wenn sie rechtzeitig ergriffen werden. Eine Voraussetzung für frühzeitiges Handeln können präzise saisonale meteorologische Prognosen für die kommenden Monate sein. Ein Forscherteam des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) konnte nun globale Vorhersagen mit statistischen Verfahren so verbessern, dass sie regional nutzbar werden. In Untersuchungsregionen wie beispielsweise im Sudan oder in Ecuador konnten anormale Hitze- und Trockenheitsperioden mit der neuen Methode bis zu sieben Monate im Voraus besser vorhergesagt werden, als es bislang möglich war. Mit solchen Vorhersagen ließe sich im Sinne der Klimaanpassung etwa die Saatgutauswahl für die Pflanzsaison besser planen und Schäden reduzieren. Praxisbeispiele aus der Klimaanpassung Jährlich vergibt das Bundesumweltministerium zusammen mit dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) den Preis für die Klimaaktive Kommune. Unter den Preisträgern des vergangenen Jahres finden sich zahlreiche Best Practice Beispiele auch zum Thema Klimaanpassung. Diese hat das Difu jetzt in einer Broschüre zusammengetragen. Zur Klimaanpassung finden sich darin beispielsweise Preisträger wie die Stadt Dresden und ihre Selbstverpflichtung zur Klimaanpassung bei kommunalen Hochbauvorhaben oder der Probeanbau der Energiepflanze „Durchwachsene Silphie“ im Landkreis St. Wendel. Alle Projekte werden ausführlich beschrieben sowie mit der Begründung der Jury für die Preisvergabe dargestellt. Fortschrittsbericht zur New Urban Agenda und zur Agenda 2030 Die New Urban Agenda und die Agenda 2030 der Vereinten Nationen geben seit ein paar Jahren den Rahmen für eine nachhaltige Stadtentwicklung weltweit. Die Agenden sollen dabei helfen, Städte auf allen Ebenen resilienter und nachhaltiger zu gestalten. Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) hat jetzt einen Fortschrittsbericht zur Umsetzung beider Agenden in Deutschland veröffentlicht. Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass beide Agenden in Deutschland schon sehr erfolgreich umgesetzt werden, die Herausforderungen aber immer noch groß sind. Laut des Berichts werden bei der Klimaanpassung in Deutschland vorrangig Maßnahmen für den ökologischen Umbau des städtischen Grüns, die energetische Gebäudesanierung, den Hochwasserschutz sowie für die Aufklärungsarbeit getroffen. NRW legt Wiederbewaldungskonzept für klimastabile Wälder vor Insgesamt hat sich der ökologische Zustand der Wälder in Nordrhein-Westfalen (NRW) über die vergangenen 35 Jahre verschlechtert. Durch Stürme sowie die Dürren- und Trockenperioden der vergangenen Jahre hat sich diese Situation weiter verschlimmert. Nach der forstlichen Aufarbeitung der geschädigten Flächen, steht vielerorts die Wiederbewaldung an. Dafür hat das Land NRW ein Wiederbewaldungskonzept vorgelegt, das vertiefte Informationen im Bereich der Bestandsbegründung nach Schadereignissen bietet. Auch aktuelle Daten zu Klimafolgen und neueste Forschungserkenntnisse werden mit einbezogen. Praktischen Mehrwert bieten darüber hinaus digitale Karten, aus denen Empfehlungen für Baumarten und Mischbestände für klimastabile Wälder ableitbar sind. Klimaanpassung im Lokalen effektiv gestalten Das kürzlich erschienene Buch „Handbook of Climate Change Management“ geht in mehreren Kapiteln auf unterschiedliche Aspekte der Klimaanpassung ein. Ein Kapitel widmet sich beispielsweise der Problemstellung, die eine Implementierung von Anpassungsstrategien auf lokaler und regionaler Ebene haben kann. Als Probleme werden dabei vor allem der Mangel an Ressourcen sowie fehlendes Wissen für die Umsetzung ausgemacht. Um mögliche Herangehensweisen zu zeigen, liefert das Kapitel Kriterien und Faktoren für die einzelnen Phasen einer erfolgreichen Zusammenarbeit bei der Klimaanpassung. Versehen sind die einzelnen Darstellungen mit praktischen Beispielen und zusätzlichen Informationsangeboten. Antworten auf die Probleme bei Hitze in der Pflege GUT DURCH DIE SOMMERHITZE IN DER STATIONÄREN PFLEGE Quelle: Dr. Julia Schoierer Heiße Tage, Hitzewellen und tropische Nächte gehören im Süden zum Sommer oft dazu, aber könnten auch hierzulande mit dem fortschreitenden Klimawandel bald fester Bestandteil der warmen Jahreszeit werden. Ältere, gesundheitlich geschwächte Menschen sind besonders anfällig für hitzebedingte Gesundheitsprobleme und gehören zu den Gruppen, die in solchen Situationen besonders geschützt werden müssen. Für Pflegeeinrichtungen und ihre Beschäftigten ist es deshalb wichtig, Problemstellungen und mögliche Maßnahmen zu kennen, die die Gesundheit von Pflegebedürftigen in solchen Phasen schützen. Maßnahmenplan für alle Bereiche der Pflege Das Institut und die Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin am LMU Klinikum in München haben darum gemeinsam mit stationären Münchener Pflegeeinrichtungen den „Hitzemaßnahmenplan für stationäre Einrichtungen der Altenpflege – Empfehlungen aus der Praxis für die Praxis“ entwickelt. Der Plan will grundsätzlich über die Probleme von Pflegebedürftigen aufklären und hält dabei vor allem praktische Tipps und Vorgehensweisen bereit. Ein Großteil der beschriebenen Maßnahmen richtet sich an alle Beschäftigten in der Pflege – von den Hilfskräften bis hin zum Qualitätsmanagement. Der Plan befasst sich aber auch mit der Einbindung von Angehörigen, externen Dienstleistern oder der Küche und bietet dabei Lösungsansätze und Handlungsmöglichkeiten für jedes Feld. Aus der Praxis für die Praxis Beispielsweise wird anhand von Checklisten gezeigt, welche Symptome auf Austrocknung hindeuten können, wie Medikamente bei Hitze am besten gelagert werden oder wie Veränderungen im Ablaufplan für Abkühlung sorgen können. Alles entwickelt aus der Erfahrung von Pflegeinrichtungen und fachlichem Know-how aus der Medizin.
Liebe Leserinnen und Leser, fünf Jahre nach dem ersten Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie hat die Bundesregierung vergangene Woche den Zweiten Fortschrittsbericht mit dem dritten Aktionsplan Anpassung beschlossen. Neben den wesentlichen Ergebnissen der zurückliegenden Jahre zeigt der Bericht die politischen Leitlinien und Schwerpunkte für die Zukunft auf. Lesen Sie mehr dazu in unserer Schwerpunktrubrik. Aus der Tatenbank stellen wir Ihnen diesmal das Interkommunale Netzwerk zur Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen an klimawandelbedingte Trockenereignisse im Naturpark Südschwarzwald vor. Eine interessante Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team im Umweltbundesamt Zweiter Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie und dritter Aktionsplan Dach- und Fassadenbegrünung zählen zu den Anpassungsmaßnahmen in den Städten Quelle: finecki / Fotolia Das Bundeskabinett hat mit dem zweiten Fortschrittsbericht die künftigen Schwerpunkte zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland beschlossen. Hierzu zählen bessere Grundlagen für die Finanzierung der Klimaanpassung. Zudem will der Bund mit über 180 konkreten Maßnahmen im dritten Aktionsplan Anpassung Deutschland klimafest machen, gegen Risiken durch Hoch- und Niedrigwasser oder gestörte Infrastrukturen, Beeinträchtigungen der Landwirtschaft, Gesundheitsgefahren, Sicherheitsrisiken in der Wirtschaft sowie Herausforderungen des Bevölkerungsschutzes. Außerdem fördert das Bundesumweltministerium erstmals soziale Einrichtungen mit bis zu 150 Millionen Euro bei ihren speziellen Herausforderungen in der Klimaanpassung. Am 6. November wird Bundesumweltministerin Svenja Schulze und der Präsident des Umweltbundesamtes Prof. Dr. Dirk Messner den Zweiten Fortschrittsbericht auf der Konferenz „Klimaresilient in die Zukunft“ vorstellen und mit politischen Akteuren und Expertinnen und Experten diskutieren. Im Anschluss werden sie den Preis „Blauer Kompass“ für vorbildliche Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel verleihen. Nationaler Wasserdialog des BMU abgeschlossen Nach zwei Jahren Beratungen mit mehr als 200 Expertinnen und Experten hat das Bundesumweltministerium den Nationalen Wasserdialog abgeschlossen. Ziel war es, Wege und Methoden zu finden, den natürlichen Wasserhaushalt deutschlandweit zu erhalten, zu schützen und für die Herausforderungen durch den Klimawandel zu wappnen. In diesem Sinne hat sich der Wasserdialog den unterschiedlichen Ansprüchen an die Wassernutzung gewidmet, die Schadstoffbelastung genauer betrachtet und einen Blick auf Organisations- und Verwaltungsstrukturen rund um den Wasserschutz geworfen. Im Ergebnis stehen Empfehlungen und konkrete Vorschläge, die nächstes Jahr in eine nationale Wasserstrategie einfließen sollen. Checkliste zu klimawandelangepassten Quartieren in Hessen Quartieren kommt bei der Klimaanpassung eine Schlüsselrolle zu. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) hat eine Checkliste erstellt, die Kommunen dabei helfen soll, die Potenziale ihrer Quartiere zu erkennen. Darin zeigen übersichtliche Tabellen auf einen Blick, was bei der Planung von klimaangepassten Quartieren zu beachten ist und wie die Klimaanpassung von Gebäuden, Grünflächen und Infrastruktur vor Ort überprüft werden kann. Abgerundet wird die interaktive PDF-Datei mit Links zu weiterführenden Seiten sowie Informationen zu Klimaanalysen, Oberflächen und Fassadenbegrünungen. Themenheft untersucht Folgen des Klimawandels in Rheinland-Pfalz Schon jetzt sind die Auswirkungen des Klimawandels auch in Rheinland-Pfalz spürbar: Starkregen, Temperaturanstieg und Trockenheit machen etwa Landwirtinnen und Landwirten zu schaffen. Das Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen widmet sich zu seinem zehnjährigen Bestehen gemeinsam mit dem Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz der Frage, wie sich das Klima in dem Bundesland bis zum Ende des 21. Jahrhunderts verändern wird. Das „Themenheft Klimawandel – Entwicklungen in der Zukunft“ stellt zwei Szenarien gegenüber und untersucht, welche Auswirkungen unterschiedliche Klimaschutzambitionen etwa auf die Temperatur und Niederschläge haben könnten und zeigt damit die Notwendigkeit der Klimaanpassung. Bundespreis Umwelt und Bauen zeichnet klimaangepasstes Gebäude aus Der Bundespreis Umwelt und Bauen zeichnet Bauprojekte aus, die umweltverträglich realisiert wurden. In diesem Jahr ging der Sonderpreis Nachhaltigkeit und Innovation unter anderem an das Verwaltungsgebäude der RAG Stiftung auf dem Gelände der Zeche Zollverein in Essen. Das „Kreislaufhaus“ wurde bereits 2017 fertiggestellt und berücksichtigt den Nachhaltigkeitsgedanken genauso wie die Klimaanpassung in allen Bereichen der Planung, des Baus und Gebäudebetriebs. Die Materialien sorgen für ein angenehmes Raumklima, während Zisternen das gesammelte Regenwasser auf dem begrünten Dach auffangen und für Bewässerung und die WC-Spülungen nutzbar machen. Verein Deutscher Ingenieure: Unterstützung für Städte bei der Anpassung an den Klimawandel Projekte der Stadtentwicklung müssen laut Baugesetzbuch die Veränderung des Klimas berücksichtigen. Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) gibt Politikerinnen und Politikern, Planerinnen und Planern sowie Sachverständigen nun mit der Richtlinie VDI 3787 Blatt 8 konkrete Informationen und Empfehlungen zu dem Thema. Die Richtlinie zeigt die zum Teil komplexen Zusammenhänge auf und gibt Hinweise für eine klimagerechte Stadtplanung. Schwerpunkt der Richtlinie sind die Anpassung urbaner Strukturen und deren Auswirkungen auf das sich verändernde Stadtklima. Die Richtlinie beschreibt zudem die Wirkung von Maßnahmen und setzt Bezüge zu Regional-, Flächennutzungs- und Bauleitplänen. Baden-Württemberg Stiftung sucht innovative Forschungsansätze zur Klimaanpassung Die Baden-Württemberg Stiftung sucht innovative Forschungsansätze, die Privatpersonen, Vereine oder regional aufgestellte Organisationen als Zielgruppen haben. Ziel des Programms ist es, Technologien zur Klimaanpassung zu entwickeln, als konkrete Prototypen zu testen und ihre Nutzbarkeit zu evaluieren. Eine interdisziplinäre Herangehensweise und die Zusammenarbeit mit Nutzern der entwickelten Lösung werden besonders berücksichtigt. Projekte können sich noch bis zum 17. Dezember 2020 auf das Forschungsprogramm der Stiftung bewerben. MONARES-Leitfaden erleichtert Städten die Bewertung ihrer Klimaanpassungsmaßnahmen Viele Städte und Kommunen setzen inzwischen auf Maßnahmen, die ihre Klimaresilienz verbessern sollen. Das Forschungs- und Beratungsinstitut adelphi hat mit dem Projekt MONARES jetzt eine Handreichung entwickelt, die den Städten die Evaluation ihrer Maßnahmen erleichtern soll. Da sie im Rahmen des Förderschwerpunkt „Klimaresilienz durch Handeln in Stadt und Region“ des Bundesforschungsministeriums entwickelt wurde, ist sie besonders für dort vertretene Projekte geeignet. In vier Schritten erfahren Interessierte, wie sie bei der Bewertung ihrer Klimaanpassungsmaßnahmen vorgehen können, welche Methoden zur Datenerhebung sinnvoll sind und auf welche Rahmenbedingungen sie achten sollten. Versicherungsverband: Weniger Schäden durch Stürme, Hagel und Überschwemmungen Deutschland ist im vergangenen Jahr vergleichsweise wenig von Naturkatastrophen wie Stürmen, Hagel oder Überschwemmungen getroffen worden. Die versicherten Schäden lagen mit drei Milliarden Euro knapp zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in seinem Naturgefahrenreport berichtet. Im Vergleich zum langjährigen Mittel (3,7 Milliarden Euro) sank die Schadenssumme sogar um 20 Prozent. Von den Gesamtschäden 2019 entfielen 2,7 Milliarden Euro auf Sturm- und Hagelschäden an Gebäuden, die restlichen 300 Millionen Euro entstanden durch sogenannte Elementargefahren wie Hochwasser, Starkregen oder Erdrutsche. Zusätzlich stellt der GDV gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst in dem „Fachbericht – Forschungsprojekt Starkregen“ die wichtigsten Ergebnisse eines Forschungsprojekts zum Zusammenhang zwischen Starkregen und versicherten Schäden dar. Kritische Analyse zur Entwicklung von Grünflächen in Großstädten Bei der Klimaanpassung von Städten kommt Grünflächen und Parks eine wichtige Bedeutung zu. Umso erfreulicher war die Nachricht des Statistischen Bundesamts, dass Großstädte in Deutschland immer grüner würden. Wissenschaftler des Instituts für Landes- und Stadtentwicklungsforschung haben die Zahlen kritisch hinterfragt und kommen zu einem anderen Ergebnis: Kleingärten oder Grünflächen in Siedlungserweiterungen am Stadtrand seien nicht für alle Bewohnerinnen und Bewohner von Städten zugänglich. Statt 25 Quadratmeter, wie das Statistische Bundesamt angab, stünden Großstädtern tatsächlich nur 13,1 Quadratmeter Grünflächen zur Verfügung. Gerade sozial schlechter gestellte Personen müssten sich häufig wenige Parks mit vielen Nutzern teilen. Studie: Ernährungsindustrie berücksichtigt Folgen des Klimawandels noch zu wenig Dürresommer wie 2018 haben Ernten in Deutschland erheblich geschmälert. In Zukunft ist damit zu rechnen, dass der Klimawandel immer häufiger Auswirkungen auf die Umsätze und Gewinne in der Landwirtschaft haben wird. Dennoch berücksichtigt die Lebensmittelindustrie bislang noch zu selten die physischen Folgen des Klimawandels sowie die Risiken, die sich aus dem Übergang in eine C02-arme Wirtschaft ergeben können. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC. Demnach legen nur 45 Prozent der Unternehmen Rechenschaft ab über die Auswirkungen klimabezogener Risiken auf ihr Geschäft, wie PwC mit Bezug auf den Bericht der „Task Force on Climate-related Financial Disclosures“ schreibt. UN-Report: Klimawandel führt zu mehr Naturkatastrophen Der Klimawandel hat in den vergangenen 20 Jahren die Zahl der Naturkatastrophen deutlich steigen lassen. Diese Entwicklung beschreibt der Bericht „The Human Cost of Disasters 2000 – 2019“, den die UN zum Internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung veröffentlicht hat. Demnach ist die Zahl der Ereignisse durch extreme Temperaturen um 230 Prozent gestiegen. Insgesamt 165.000 Menschen seien zwischen 2000 und 2019 durch extreme Temperaturen zu Tode gekommen. Alle Länder müssten sich deutlich besser auf Hitzewellen vorbereiten. Insgesamt stieg die Zahl der Naturkatastrophen laut dem Bericht von 4.212 auf 7.348. Österreich: Green Finance Programm unterstützt Klimainvestitionen Viele Investitionen und Projekte zum Schutz des Klimas oder zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels scheitern an einer fehlenden Finanzierung. Der österreichische Klima- und Energiefonds hat jetzt das Programm Green Finance aufgesetzt, um Anleger bei Klimainvestitionen zu unterstützen. Gefördert werden die Erstellung von Businessplänen für Klimaschutz und -anpassungsprojekte, bei denen die Wirtschaftlichkeit und Renditeerwartungen plausibel dargelegt werden. Außerdem wird die Platzierung von Klimaprojekten am Finanzmarkt unterstützt, indem administrative Nebenkosten übernommen werden. Das Förderprogramm, mit dem Österreich laut eigenen Angaben eine europäische Vorreiterrolle einnimmt, ist mit 1,1 Millionen Euro dotiert und läuft noch bis zum 26. Februar 2021. Zukunftsszenarien für Mittelmeerstädte unter steigendem Meeresspiegel entwickelt Hochwasser in Folge des steigenden Meeresspiegels bedroht insbesondere Städte und Gebiete in Küstennähe, die 20 Meter unter dem Meeresspiegel liegen. Wie stark sie insbesondere durch weitere Ausdehnung gefährdet sind, haben Forschende der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel gemeinsam mit Partnern aus Berlin und Athen untersucht. Das Team hat ein neues Modell entwickelt, das anhand verschiedener Szenarien die Stadtentwicklung von zehn Mittelmeerländern räumlich und zeitlich vorhersagen will. Die Ergebnisse sind unterschiedlich: Je nach Stadtentwicklungsszenario variiert der Anstieg der Gefährdung bestimmter Küstenregionen bis 2100 um bis zu 104 Prozent. Will man das Überflutungsrisiko im Zuge der Klimaanpassung verringern, müsste sich die Stadtentwicklung auf Gebiete außerhalb der Küstenzonen konzentrieren. Gewässerökologen rufen zu Handeln gegen Klimafolgen auf Durch den Klimawandel geraten viele Gewässer aus dem ökologischen Gleichgewicht: Fließgewässer führen weniger Wasser, Uferbereiche und Auenlandschaften trocken aus. Forscherinnen und Forscher aus aller Welt haben jetzt in einem gemeinsamen Statement Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zu sofortigem Handeln aufgefordert, um die Auswirkungen des Klimawandels auf Gewässer einzudämmen. In dem Papier haben sie Studien zusammengetragen, die Folgen des Klimawandels auf Gewässerökosysteme belegen. Unterzeichnet haben das Papier 110 Fachgesellschaften, die sich mit aquatischer Ökosystemforschung auseinandersetzen, darunter auch die Deutsche Gesellschaft für Limnologie (DGL). UBA: Vorschlag für Vereinheitlichung des Klimamanagements in Unternehmen Immer mehr Unternehmen und Organisationen haben eine Klimastrategie oder ein Klimamanagement – allerdings in unterschiedlicher Qualität. Mit dem Bericht „Klimamanagement in Unternehmen“ macht das Umweltbundesamt jetzt einen Vorschlag für einen einheitlichen Anforderungsrahmen an das betriebliche Klimamanagement. Der Baustein setzt an das Umweltmanagementsystem nach der EMAS-Verordnung (Eco-Management and Audit Scheme) an. Er eignet sich sowohl für Unternehmen und Organisationen, die bereits ein Umweltmanagementsystem haben, als auch für Neueinsteiger. Der Bericht bietet zudem Hilfestellungen zur praktischen Umsetzung eines Klimamanagements. BBSR: Empfehlungen für klimaangepasstes Bauen In Zukunft müssen Gebäude an die Folgen des Klimawandels angepasst werden, um etwa Schäden durch Extremwetterereignisse zu verhindern. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung hat sich in einem Forschungsprojekt mit der Frage befasst, wie klimaangepasstes Bauen gelingen kann. Die Forscherinnen und Forscher untersuchten, welche Klimaänderungen erwartet werden und welche Folgen Sommerhitze, Starkregen, Hochwasser, Hagel und Sturm auf Gebäude haben. Anhand eines Mustergebäudes geben die Expertinnen und Experten Empfehlungen, welche Maßnahmen gegen die Wetterextreme nötig sind. Europäische Umweltagentur: Städte müssen sich stärker bei Klimaanpassung anstrengen Obwohl viele Behörden die Bedeutung des Klimawandels und seiner Folgen auf Städte bereits erkannt haben, werden nur langsam Maßnahmen in diesem Bereich umgesetzt. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der Europäischen Umweltbehörde (EEA). Konkrete Lösungen wie mehr Grünflächen in Städten würden in Europa in sehr unterschiedlichem Maße umgesetzt. Die EEA ruft hier zu mehr Anstrengungen auf und empfiehlt in einem zweiten Bericht zudem, dass Maßnahmen stärker evaluiert werden müssten. Nur so könnten die EU und die nationalen Regierungen lokale Strategien effektiv unterstützen. Interkommunales Netzwerk zur Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen an klimawandelbedingte Trockenereignisse im Naturpark Südschwarzwald (IWaN) Trockenheit ist im Schwarzwald schon jetzt eine Herausforderung Quelle: Carla van der Meyden / ifpro Der Klimawandel und seine Folgen lassen die Wahrscheinlichkeit von längeren Trockenperioden sowie deren Häufigkeit steigen. Zu den besonders vulnerablen Gebieten in Bezug zum Wassermangel zählt in Deutschland der südliche Schwarzwald. Der fesa e.V. hat daher das Projekt „Interkommunales Netzwerk zur Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen an klimawandelbedingte Trockenereignisse im Naturpark Südschwarzwald (IWaN)“ initiiert. Die Beschaffenheit des Untergrunds in der Region sowie die Wasserversorgung aus kleinen Reservoirs und oberflächennahen Quellen schränken die Wasserspeicherkapazitäten ein. Weitere Besonderheiten sind die geringe Dichte der Wasserfernversorgung und ein hoher Anteil an Eigenwasserversorgenden, was sich vor allem in der abgeschiedenen Lage begründet. Kommunen und einzelne Anwesen, die ihr Wasser ausschließlich aus oberflächennahen Quellen beziehen, mussten vereinzelt in Trockenperioden schon mit Tankwagen versorgt werden. Das Projekt IWaN versucht deshalb mit den Kommunen Anpassungsstrategien und -maßnahmen an klimawandelbedingte Auswirkungen, insbesondere Trockenheitsereignisse, auf den Wasserhaushalt zu entwickeln. Dafür vernetzten die Verantwortlichen des fesa e.V. die einzelnen Akteure miteinander und identifizieren gemeinsam mit Wasserexperten Nutzungspotentiale, um den bereits existenten und verstärkt drohenden Wassermangel entgegenzutreten. Aufbauend auf identifizierten Handlungsbedarfen wurden in Workshops erste Lösungsansätze wie etwa die Schaffung von Versorgungsverbünden und die Sensibilisierung der Bevölkerung entwickelt. Ein abschließender Kongress des Ende 2020 auslaufenden Projektes soll die Möglichkeit bieten, an konkreten Anpassungsmaßnahmen und Lösungsstrategien zu arbeiten sowie die Vernetzung der Akteure weiter voranzubringen.
Liebe Leserinnen und Leser, heftige Schneestürme und tagelange Minustemperaturen – der aktuelle Wintereinbruch lässt die vergangenen Hitzesommer in weiter Ferne erscheinen. Doch in ein paar Monaten könnte sich diese Wahrnehmung rasch ändern. Insbesondere ein schneller Temperaturwechsel kann dem Organismus dann ernsthaft zu schaffen machen. Um Kommunen und Akteure aus dem Gesundheits- oder Pflegebereich schon frühzeitig dabei zu unterstützen, eigene öffentlichkeitswirksame Aktionen zum Schutz der lokalen Bevölkerung vor Hitze durchzuführen, hat das Umweltbundesamt die Mitmach-Kampagne „Schattenspender“ entwickelt. Erfahren Sie mehr über den Kampagnenleitfaden, den individualisierbaren Hitzeknigge und die Mitmach-Möglichkeiten in unserem Schwerpunktartikel. Eine spannende Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team im Umweltbundesamt Schattenspender werden – die neue UBA-Kampagne macht’s möglich Klimawandel heißt Verhaltenswandel: Meiden Sie jegliche Hitzebelastung! Quelle: Umweltbundesamt Das Umweltbundesamt startet 2021 mit der Mitmach-Kampagne „Schattenspender“. Gemeinden in ganz Deutschland können, angeleitet durch einen ausführlichen Aktionsleitfaden, ausgestattet mit vielfältigen Materialien sowie der lokal individualisierbaren Broschüre „Hitzeknigge“, ihre eigene Kampagne starten. Das Kampagnendesign beruht auf einer Analyse der Bedarfe der potentiellen Nutzerinnen und ist komplett skalier- und anpassbar auf die lokalen Bedürfnisse. Ob Poster, Aufkleber oder anpassbare Materialien, die Kampagne „Schattenspender“ bietet Kommunen eine praktische Unterstützung bei der Umsetzung der eigenen Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Hitzebelastung. Besonders im Fokus stehen dabei vulnerable Gruppen wie Menschen der Generation 65+ und anderweitig besonders Gefährdete. Viele Unternehmen unterschätzen Risiken des Klimawandels Die Folgen des Klimawandels bergen ökonomische Risiken für Unternehmen. Eine aktuelle Studie des Umweltbundesamts (UBA) zeigt, dass nur etwa die Hälfte der DAX-30-Unternehmen öffentlich zu diesen Risiken berichtet. Keines der untersuchten 100 größten Unternehmen informiert darüber, ob die Unternehmensstrategie gegenüber einem stärkeren Klimawandel resilient und mit einer anspruchsvollen Klimaschutzpolitik kompatibel ist. UBA-Präsident Dirk Messner: „Der Klimawandel wirkt sich immer stärker auf unsere Wirtschaft aus. Das haben wir in den vergangenen Jahren bereits gesehen – und mit fortschreitendem Klimawandel werden diese Risiken größer. Mich erstaunt daher, dass viele Unternehmen sich offenbar nicht ausreichend mit den finanziellen Risiken des Klimawandels für ihr Geschäft auseinandersetzen und Klimafolgen langfristig unter die Lupe nehmen. Klimamanagement gehört als ein Baustein des Nachhaltigkeitsmanagements und der Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle in jede Unternehmensstruktur.“ Das Projekt Regen//Sicher – Kommunikationsformate zur Stärkung privater Starkregenvorsorge Welche Aktivierungsformate sind besonders geeignet um Bürgerinnen und Bürger bei der Eigenvorsorge zu stärken? Dies hat das Projekt Regen//Sicher am Beispiel der Starkregenvorsorge untersucht. In der Stadt Worms, der Hansestadt Lübeck sowie in Bad Liebenwerda und Elsterwerda wurden dafür über zwei Jahren verschiedene Aktivierungs- und Kommunikationsformate erprobt und systematisch auf ihre Wirkung hin evaluiert. Das Ergebnis sind Empfehlungen für Kommunen zur Gestaltung wirksamer Aktivierungsformate zur Starkregenvorsorge. Zudem wurde ein Evaluationsleitfaden sowie wissenschaftlich fundierte Fragebogentools und Materialien zur Evaluation von Aktivierungsformaten entwickelt. Dokumentation und Aufzeichnung der digitalen Konferenz „Klimaresilient in die Zukunft“ online Anlässlich der Veröffentlichung des Zweiten Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel fand am 6. November 2020 die virtuelle Konferenz „Klimaresilient in die Zukunft“ statt. Bundesumweltministerin Svenja Schulze und der Präsident des Umweltbundesamts Prof. Dr. Dirk Messner stellten die Fortschritte in der deutschen Anpassungspolitik und die zukünftigen politischen Leitlinien für die Klimawandelanpassung in Deutschland vor. Die unterschiedlichen Diskussion und Beiträge während der Veranstaltung machten die Steigerung der Lebensqualität durch Klimaanpassung deutlich, wobei vor allem grün-blaue Infrastrukturen und die Stadtnatur als wichtige Elemente hervorgehoben wurden. Auch die tragende Rolle der Kommunen bei der Umsetzung von Maßnahmen wurde betont. In vier Sessions diskutierten die Teilnehmenden anhand praktischer Beispiele über die Themen Nutzungskonflikte um Wasser, naturbasierten Ansätze für Klimaanpassung in Städten, den Schutz von Risikogruppen sowie die Gewinnung von Multiplikatoren. Neuigkeiten auf dem Portal Klimafolgen und Anpassung des UBA Das Portal Klimafolgen und Anpassung des UBAs wurde im letzten Jahr überarbeitet, sodass neue und aktuelle Informationen und Aktivitäten zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels übersichtlich und anwenderfreundlich dargestellt werden. Aktualisierte Informationen sind in den Bereichen Folgen des Klimawandels und Anpassung an den Klimawandel sowie unter Kompetenzzentrum KomPass zu finden. Aktuelle Veröffentlichungen, Projekte oder Veranstaltungen finden sich im Bereich Neuigkeiten . Neu gestaltet wurde der Veranstaltungsbereich : neben Informationen zu Veranstaltungsformaten werden hier chronologisch geordnet sämtliche Dokumentationen der durchgeführten KomPass-Veranstaltungen aufgeführt. Neu hinzugekommen ist zudem unter "Anpassung" eine kleine Sammlung von bewerteten Maßnahmen aus dem Forschungsvorhaben "Vertiefte ökonomische Analyse einzelner Politikinstrumente und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel". Globaler Anpassungsgipfel: Mehr Hilfe für Klimaanpassung in besonders betroffenen Ländern Auf dem digitalen Globalen Anpassungsgipfel hat Bundeskanzlerin Angela Merkel 220 Millionen Euro für die Unterstützung der Klimaanpassung in den am besonders vom Klimawandel betroffenen Ländern sowie für den Ausbau von Klimaversicherungen zugesagt. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller betonte, dass der durch Klimakatastrophen verursachte Schaden sowie die Zahl der Menschen, die sich aufgrund von Klimaveränderungen auf der Flucht befinden, im vergangenen Jahr erneut gestiegen seien. Bislang seien zudem nur weniger als zehn Prozent der Schäden in Schwellen- und Entwicklungsländern durch Versicherungen gedeckt. BMU startet Bürger*innen Dialog zur Zukunft des Wassers in Deutschland Mit einer Nationalen Wasserstrategie bereitet sich das Bundesumweltministerium (BMU) auf die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt vor – und bezieht dabei auch die Öffentlichkeit mit ein. Bis zum 10. Februar 2021 können Bürgerinnen und Bürger dem BMU ihre Vorschläge zum nachhaltigen Umgang mit Wasser in einem Online-Dialog mitteilen. Darauf aufbauend sollen virtuelle Werkstätten für Bürgerinnen und Bürger in den vier Fokusregionen Cottbus, Mannheim, Oldenburg und Würzburg stattfinden, ergänzend dazu ist ein Jugendworkshop geplant. Förderung für Klimaanpassung in Kommunen Kommunen können sich noch bis 15. März 2021 mit Projektvorschlägen für eine Förderung aus dem Bundesprogramm zur „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ bewerben. Das Programm richtet sich an Projekte mit einem hohen Investitionsvolumen sowie mit hoher fachlicher Qualität und einem großen Innovationspotenzial. Umsetzung und Begleitung des Programms erfolgen durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Eingereichte Projektvorschläge sollten sich unter anderem durch einen Beitrag zur CO2-Minderung und/oder zur Verbesserung des Klimas in urbanen Räumen auszeichnen. BMBF: Nachhaltigkeitsstrategie unterstützt die Klimaanpassung Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat seine Strategie „Forschung für nachhaltige Entwicklung“ (FONA) erneuert. Mit der seit 2005 fortgeschriebenen Strategie will das BMBF die Gesellschaft mithilfe von Forschung und Innovation resilienter gegen Krisen machen. Im neuen FONA-Strategiepapier wird die Klimaanpassung als konkretes Ziel nachhaltiger Forschung benannt. Mit Daten, Informationen, Modellen und Werkzeugen zu Auswirkungen und Risiken von Klimaveränderungen will die FONA-Forschung Unterstützung für die Anpassung an den Klimawandel leisten. NRW legt bundesweit erstes Klimaanpassungsgesetz vor Das Landeskabinett von Nordrhein-Westfalen (NRW) hat den bundesweit ersten Entwurf eines eigenständigen Klimaanpassungsgesetzes beschlossen. Er sieht vor, dass Klimaanpassung bei allen politischen Entscheidungen und kommunalen Planungsvorhaben in Zukunft mitbedacht werden soll. Die Landesregierung reagiert damit auf die bereits spürbaren Folgen des Klimawandels in NRW sowie auf die Klimaprojektionen, die für NRW derzeit von einem Temperaturanstieg von 2,8 bis 4,4 Grad Celsius für den Zeitraum 2071 bis 2100 verglichen mit dem Zeitraum 1971 bis 2000 ausgehen. Schleswig-Holstein stellt Küstenschutz mehr auf Klimawandel ein Schleswig-Holstein hat seinen Generalplan zum Schutz der Küsten erneuert. Zentral sind dabei verstärkte Anstrengungen zur Klimaanpassung. Dafür sollen in erster Linie 74 Kilometer Landschutzdeiche zu Klimadeichen ausgebaut werden. Die Deiche erhalten dabei den bis ins nächste Jahrhundert definierten Sicherheitsstandard, sodass sie auch Schutz bieten, wenn sich die ungünstigsten Prognosen zum Meeresspiegelanstieg bewahrheiten sollten. Außerdem ist eine Gesamtstrategie „Entwicklung Ostseeküste 2100“ geplant, die zeigen soll wie die Region an die Folgen des Klimawandels angepasst werden kann. Hamburger Förderfonds für Klimaideen Mit dem „#moinzukunft – Hamburger Klimafonds“ will die Stadt Hamburg zivilgesellschaftliches Engagement gegen den Klimawandel und für die Klimaanpassung fördern. Gefragt sind Ideen, die einen pädagogischen, wissenschaftlichen, kulturellen, kommunikativen oder praktischen Ansatz verfolgen und zum Beispiel Möglichkeiten der Klimaanpassung aufzeigen. Im Fokus sollte immer die Steigerung des Bewusstseins für die lokalen Auswirkungen des Klimawandels stehen. Für die Förderung der Projekte stehen 2021 insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung, die minimale Fördersumme beträgt 1.000 Euro, die maximale 20.000 Euro. Zentrum für Klimaresilienz an der Universität Augsburg gegründet Um ganzheitliche und realisierbare Strategien gegen die Folgen des Klimawandels zu entwickeln, hat die Universität Augsburg ein Zentrum für Klimaresilienz gegründet. In dem Zentrum soll die bisher bestehende Forschung zum Klimawandel an der Universität durch neun neue Professuren ergänzt werden. Ansatz des Zentrums ist es, mit einer fakultätsübergreifenden Zusammenarbeit vor allem die interdisziplinäre Forschung zur Klimaanpassung voranzubringen. Auch eine enge Kooperation mit dem Wissenschaftszentrum Umwelt (WZU) der Universität Augsburg ist vorgesehen. Das Zentrum für Klimaresilienz ist das erste seiner Art in der Klimaforschung weltweit. KlimaWohL-Prinzip Leitfaden für Bauprojekte veröffentlicht Klimaangepasstes Planen und Bauen birgt diverse Hürden und Stolpersteine – und das nicht nur, weil es gerade erst richtig in der Praxis ankommt. Der Praxisleitfaden „Das KlimaWohl-Prinzip“ bietet Orientierung und Hilfe für ein klimaangepasstes, nachhaltiges Wohnen und Leben im Quartier. Er ist das Ergebnis eines Kooperationsprojekts der Stadt Hannover und der Firmengruppe Gundlach mit wissenschaftlicher Begleitung durch das sustainify Institut. In dem Leitfaden wurden die Erkenntnisse aus drei Jahren Arbeit an der Entwicklung des Neubauvorhabens Herzkamp in Hannover-Bothfeld zu einem klimaangepassten und nachhaltigen Quartier zusammengefasst. Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2021“ gestartet Mit dem Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ prämieren das Bundesumweltministerium (BMU) und das Deutsche Institut für Urbanistik jedes Jahr Landkreise, Städte und Gemeinden, die wirkungsvolle und innovative Klimaprojekte realisiert haben. Ausgezeichnet werden Projekte, die in Kooperation von kommunalen Verwaltungen mit weiteren Akteuren wie etwa Vereinen und/oder anderen Kommunen sowie mit kommunalen Unternehmen realisiert wurden. Die Gewinner in den drei Kategorien erhalten jeweils ein Preisgeld von 25.000 Euro und werden mit einem professionellen Filmclip über ihr ausgezeichnetes Projekt unterstützt. In diesem Jahr ist die Bewerbung noch bis zum 20. April möglich. Copernicus Dienste für kommunale Klimaanpassung Um auf kommunaler Ebene eine passende Strategie zur Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln, benötigt es neben Klimaprojektionen auch Daten zu aktuellen und vergangenen Entwicklungen, etwa zum Grünvolumen oder zur Abschätzung von Auswirkungen von Starkregenereignissen. Das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus will deshalb die von ihm erhobenen Satellitendaten für die kommunale Entwicklung von Klimaanpassungsstrategien nutzbar machen. Dazu fördert das Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR RFM) die „Entwicklung und Implementierungsvorbereitung von Copernicus Diensten für den öffentlichen Bedarf zum Thema Klimaanpassungsstrategien für kommunale Anwendungen in Deutschland“. Noch bis zum 5. März 2021 können sich überregionale Verbünde von kommunalen Einrichtungen um die Förderung bewerben. 2020 war das zweitwärmste Jahr seit Klimaaufzeichnungsbeginn Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat nach der Auswertung von Daten seiner rund 2.000 Messstationen 2020 als das zweitwärmste Jahr seit Beginn der flächendeckenden Klimaaufzeichnungen im Jahr 1881 festgestellt. Die Jahresmitteltemperatur von 10, 4 Grad Celsius lag nur geringfügig unter der Jahresmitteltemperatur von 10, 5 Grad Celsius 2018. Insgesamt konnte der DWD beobachten, dass alle Monate bis auf den Mai zu warm ausfielen und es in weiten Teilen des Landes zu trocken war. 2020 war damit das dritte Jahr in Folge, das zu trocken war. „Lancet Countdown“ und Policy Brief zu Klimawandel und Gesundheit veröffentlicht Der „Lancet Countdown“ beschreibt seit 2017 die Auswirkungen des Klimawandels auf die globale Gesundheit. Für das vergangene Jahr betont der Report, dass die Corona-Pandemie zeige in welchem Ausmaß sich globale gesundheitliche Krisen auf alle Bereiche auswirken und wie wichtig gemeinsames Handeln ist. In dem begleitenden „Lancet Countdown“ Policy Brief für Deutschland fordern verschiedener Organisationen aus dem Bereich Klimaforschung und Gesundheit Umwelt- und Gesundheitsaspekte noch stärker in die Stadt- und Regionalplanung zu integrieren, um urbane Räume besser an Klimaveränderungen anzupassen. Studie: Klimaanpassung ist fester Bestandteil kommunalen Handelns Der neue Monitorbericht „Klima und Energie“, den das Deutsche Institut für Urbanistik im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellt hat, zeigt das Klimaschutz und -anpassung mittlerweile fester Bestandteil kommunalen Handelns sind. Eine Umfrage unter den Kommunen ergab, dass bereits 52 Prozent über eine Klimaanpassungsstrategie verfügen oder an einer arbeiten. Am häufigsten ergriffene Maßnahmen zur Klimaanpassung sind demnach solche zur Hitzevorsorge wie etwa Gebäudedämmung oder Dach- und Fassadenbegrünung. Auch der Rückhalt in der Bevölkerung für Klimaschutz und -anpassung ist laut des Berichts gestiegen. Parallel geht eine wachsende Zahl in der Bevölkerung davon aus, dass sich der Klimawandel auch nachteilig auf ihre Lebensverhältnisse auswirken wird. Aufklärungskampagnen zeigen kaum Effekte auf Hochwasserschutz Hochwasser und sein häufigeres Auftreten gehören zu den Folgen des Klimawandels. Breit angelegte Aufklärungskampagnen der Versicherungswirtschaft zusammen mit unterschiedlichen Landesregierungen hatten es sich deshalb zum Ziel gesetzt, private Haushalte mehr für die Prävention und Absicherung von Schäden zu sensibilisieren. Eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat nun gezeigt, dass diese Kampagnen zu keiner signifikanten Veränderung bei der Absicherung von Hochwasserschäden geführt haben und es immer noch Defizite bei der Prävention gibt. Um Erfolge beim privaten Hochwasserschutz zu erreichen, sehen Autoren der Studie beispielsweise finanzielle Anreize als besser geeignet an. Niederschlag im April entscheidend für Trockenheit im Sommer Sechs schwere Hitzewellen und Dürreperioden hat Mitteleuropa in den vergangenen 20 Jahren miterlebt. Forschungen von zwei Helmholtz-Zentren haben nun ergeben, dass in Mitteleuropa die Temperatur- und Niederschlagsmuster im April maßgeblich dafür entscheidend sind, inwieweit die Böden im Sommer eine überdurchschnittliche Trockenheit aufweisen oder nicht. Ein zu trockener und zu warmer April erhöht demnach sehr stark die Wahrscheinlichkeit einer Sommerdürre. Bisher ließen sich diese Ereignisse jedoch nicht richtig vorhersagen. Durch die Erkenntnisse ändert sich dies und Dürreperioden lassen sich besser kalkulieren. Dadurch können Anpassungsmaßnahmen schneller und effektiver gestaltet werden. Klima-Risiko-Index 2021 erschienen Der Globale Klima-Risiko-Index (KRI) von Germanwatch zeigt jährlich wie stark unterschiedliche Länder von Extremwetterereignissen betroffen sind. Dafür werden die menschlichen Auswirkungen (Todesopfer) und die direkten ökonomischen Verluste untersucht. Laut dem aktuellen Index kamen zwischen 2000 und 2019 mehr als 475.000 Menschen als direkte Konsequenz von Extremwetterereignissen ums Leben. Die wirtschaftlichen Schäden beliefen sich auf etwa 2,56 Billionen US-Dollar. Aktive Bodenpolitik für die Klimaanpassung Grund und Boden ist in vielen Städten und Kommunen Mangelware und teuer. Zeitgleich konkurrieren verschiedene strukturelle Aufgaben und die Daseinsvorsorge im Sinne der Klimaanpassung und des Klimaschutzes bei der planerischen Gestaltung um Flächen. Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen für diese Fragestellungen gibt das Deutsche Institut für Urbanistik in einer Sonderveröffentlichung. „Aktive Bodenpolitik: Fundament der Stadtentwicklung“ zeigt wie 14 Städte ihre Bodenpolitik überprüft und weiterentwickelt haben und leitet daraus Ansätze für eine effektive kommunale Bodenpolitik ab, die Raum für soziale, infrastrukturelle und klimaresiliente Weiterentwicklung schafft. Klimawandel verstärkt bei Immobilienfinanzierung berücksichtigen Bei vielen Immobilieninvestitionen und -finanzierungen in Deutschland wird der Risikofaktor eines sich verändernden Klimas noch nicht beziehungsweise nicht ausreichend berücksichtigt. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Naturgefahren und Immobilienwerte in Deutschland“ von der International Real Estate Business School (IREBS). Es werde auf Seiten von Kreditgebern und institutionellen Investoren immer noch zu wenig darauf geachtet, ob Extremwetterereignisse ein Risiko für ein Objekt darstellen und wie diesen Risiken durch Klimaanpassung begegnet werden könnte. Ebenso würde es an Modellen fehlen, die ein aktives Risikomanagement durch Nutzer attraktiv machen, beispielsweise durch bessere Zinsen. Klimawandel als Risiko für die öffentliche Sicherheit Das Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit (ZOES) mahnt in seinem „Grünbuch 2020 zur öffentlichen Sicherheit“ vermehrte Anstrengungen bei der Klimaanpassung in Deutschland an. Die Risiken, die sich aus Extremwetterlagen ergeben können, werden im Grünbuch anhand eines fiktiven Szenarios geschildert, das das Schicksal einer Familie in einer deutschen Großstadt bei einer Hitzewelle nach sechs Dürrejahren beschreibt. Vor diesem Hintergrund mahnen die Autorinnen und Autoren ein konsequentes Handeln bei der Klimaanpassung an und appellieren, mehr Anstrengungen bei Analyse, Strategie, Planung und Übung zu unternehmen. Adaptation Gap Report kritisiert Finanzierung von Klimaanpassung Der „Adaptation Gap Report 2020“ herausgegeben vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) stellt den momentanen Stand der Klimaanpassung weltweit dar und zeigt, wo derzeit die größten Defizite liegen. Für 2020 sieht der Report einen Fortschritt bei der Planung von Klimaanpassungsmaßnahmen und dementsprechenden Strategien in vielen Nationen. Als größtes Defizit benennt er die nicht ausreichende Finanzierung von Klimaanpassung in Entwicklungsländern sowie eine damit einhergehende mangelnde Umsetzung von bereits begonnenen Maßnahmen. Deshalb müsste die Finanzierung im privaten und öffentlichen Sektor aufgestockt und die Implementierung von Projekten beschleunigt werden. StadtWasserFluss: Starkregenrisikomanagement als Serious Game Spielansicht von StadtWasserFluss Quelle: Lehr- und Forschungsgebiet Ingenieurhydrologie / RWTH Im Projekt StadtWasserFluss hat die RWTH Aachen in Kooperation mit dem Wasserverband Eifel-Rur ein Computerspiel und Lernmaterial entwickelt, mit dem Studierende, Starkregenbetroffene und Interessierte an das Thema Starkregen herangeführt werden. Spielerinnen und Spieler übernehmen in StadtWasserFluss eine Managementposition im Amt für Starkregen und Sturzfluten der Stadt Aachen. Im Verlauf des Spiels müssen dann verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um Schäden durch Starkregenereignisse zu verringern. Die das Spiel begleitenden Lernmaterialien, dienen über das Spiel hinaus zur Information. Sie werden auch im Spiel präsentiert und helfen beim Lösen von Aufgaben. Darüber hinaus findet sich in den Materialien ein Überblick zum aktuellen Stand der Wissenschaft beim Thema Starkregen. Das Spiel selbst ist in zwei Phasen unterteilt. In der ersten können langfristige Maßnahmen wie etwa der Bau von Gründächern ausgeführt werden, in der zweiten folgt ein Starkregenereignis, auf das mit kurzfristigen Maßnahmen wie zum Beispiel Straßensperren reagiert werden kann. Besonders effektiv werden die Maßnahmen dann umgesetzt, wenn das Bewusstsein der Bevölkerung für Starkregenereignisse besonders hoch ist. Am Ende jedes Levels gibt es ein Feedback, ob der Spieler oder die Spielerin Aachen ausreichend vor Starkregenschäden geschützt hat.
Liebe Leser*innen, der Sommer steht vor der Tür und auch dieses Jahr könnten Hitzetage wieder sehr belastend für viele Menschen werden. Kommunale Hitzeaktionspläne und Maßnahmenpakete sollen die Bevölkerung vor den gesundheitlichen Risiken durch Hitze schützen. Inwieweit Hitzeaktionspläne bereits in Deutschland umgesetzt werden und welche Erfahrungen und Herausforderungen kommunale Akteure sehen, fasst unser Schwerpunktartikel zusammen. Auch weitere Newsletterthemen widmen sich dem Hitzeschutz: Das UBA lädt zu einem Webinar zu naturbasierten Lösungen für Kommunen ein, das Bundesumweltministerium setzt die Förderung von Anpassungsmaßnahmen in sozialen Einrichtungen fort, das Bundesamt für Strahlenschutz startet die Kampagne „UV-sicher“ und vieles mehr. Eine spannende Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team Hitzeaktionspläne: Status quo, Barrieren & Erfolgsfaktoren Hitzewellen werden häufiger und intensiver Quelle: created with DALL-E Extrem heiße Sommer, wie wir sie bereits in den vergangenen Jahren erlebt haben, sind in Deutschland laut Prognosen auch in den kommenden Jahren vermehrt zu erwarten. Damit die Bevölkerung stärker vor den gesundheitlichen Folgen von Hitzeereignissen und Sonneneinstrahlung geschützt ist, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation Hitzeaktionspläne flächendeckend umzusetzen. Bereits 2017 hat eine Bund/Länder-Arbeitsgruppe daher Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen veröffentlicht. Ein erstes bundesweites Forschungsprojekt hat kommunale Hitzeaktionspläne nun etwas genauer unter die Lupe genommen. Unter anderem wurde analysiert, inwieweit die Handlungsempfehlungen bei den Zielgruppen – Bundesländern und Kommunen – umgesetzt werden. Mit einer Onlineumfrage unter kommunalen Verwaltungen erlangte das Projektteam wichtige Erkenntnisse zu der Bedeutung, den Barrieren und Erfolgsfaktoren bei der Entwicklung und Umsetzung von Hitzeaktionsplänen. Webinar: Fit für den Sommer! Wie können naturbasierte Lösungen Kommunen resilienter machen? Naturbasierte Lösungen für die Anpassung an den Klimawandel werden in Städten und Gemeinden immer noch nur zögerlich umgesetzt. Grund dafür sind vor allem vielfältige Anforderungen und bürokratische Hürden. Um Kommunen bei der Realisierung von naturbasierten Maßnahmen besser zu unterstützen, hat das Umweltbundesamt das Projekt „Natürlich Klimaanpassung! Naturbasierte Lösungen für Kommunen“ ins Leben gerufen. In dem Webinar "Fit für den Sommer: Wie können naturbasierte Lösungen Kommunen resilienter machen?" zeigen die Auftragnehmer vom Ecologic Institut Umsetzungsmöglichkeiten für naturbasierte Lösungen für Kommunen auf. Normen und Richtlinien: Folgen des Klimawandels mitdenken Wie müssen Normen und Regeln gegebenenfalls angepasst werden, damit auch die Folgen des Klimawandels berücksichtigt werden? Dieser Frage widmete sich das Forschungsprojekt „Adaptation Standard: Analyse bestehender Normen auf Anpassungsbedarfe bezüglich Folgen des Klimawandels“. Insgesamt wurden fünf bestehende Normen beziehungsweise technische Regeln überprüft – darunter eine DIN zu Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden. Die erarbeiteten Vorschläge wurden in dem Bericht „Adaptation Standard: Diskussion des Anpassungsbedarfs ausgewählter Normen und Richtlinien bezüglich Folgen des Klimawandels“ zusammengefasst. Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen: BMUV-Förderung geht in neue Runde Das Bundesumweltministerium will weiterhin Klimaanpassungsmaßnahmen in sozialen Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Krankenhäusern oder Alten- und Pflegeheimen ausbauen. Dazu hat das Ministerium die bereits seit 2020 laufende Förderung auf Grundlage einer neu gefassten Förderrichtlinie verstetigt und weiterentwickelt. Soziale Einrichtungen und deren Träger können seit dem 15. Mai eine Förderung für Klimaanpassungsmaßnahmen beantragen. „Im Fokus stehen dieses Mal solche Projekte, die Klimaanpassung und -vorsorge, natürlichen Klimaschutz und den Schutz der Natur gemeinsam voranbringen“, heißt es aus dem Ministerium. Regierung verabschiedet Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) will die Bundesregierung die heimischen Ökosysteme stärken beziehungsweise wiederherstellen, um so ihre Resilienz und Klimaschutzleistung zu verbessern. Das Programm, das Ende März vom Kabinett verabschiedet wurde, enthält 69 Maßnahmen in zehn Handlungsfeldern, darunter zu Mooren, Waldökosystemen, Meeren und Küsten, Siedlungs- und Verkehrsflächen sowie zu Forschung und Kompetenzaufbau. Für eine zügige Umsetzung soll bis zum Sommer ein Kompetenzzentrum für Natürlichen Klimaschutz eingerichtet werden. Für die Maßnahmen stehen bis 2026 vier Milliarden Euro zur Verfügung. OECD-Umweltprüfbericht für Deutschland: Licht und Schatten Licht und Schatten attestiert der „OECD-Umweltprüfbericht Deutschland 2023“ der Bundesrepublik bezüglich der Situation im Land. Der Anfang Mai vom Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) an Bundesumweltministerin Steffi Lemke übergebene Bericht lobt die Initiativen der Bundesregierung im natürlichen Klimaschutz und in der Klimaanpassung. Aufholbedarf hat Deutschland demnach jedoch bei der umweltverträglichen Energie-, Verkehrs- und Finanzpolitik. Die OECD erstellt regelmäßig Prüfberichte über die Mitgliedstaaten und Partnerländer. Für Deutschland wurden bisher vier Prüfberichte herausgegeben – der Vorgängerbericht erschien 2012. UN-Weltwasserkonferenz mit 660 Selbstverpflichtungen zum Wasserschutz Rund 660 freiwillige Verpflichtungen für mehr Wasserschutz haben die UN-Mitgliedstaaten auf der Wasserkonferenz der Vereinten Nationen vereinbart. Die beschlossenen Maßnahmen sollen die internationalen Ziele der UN-Wasserdekade 2018 bis 2028 und der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung schneller vorantreiben. Für Deutschland sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke auf der dreitägigen Veranstaltung in New York fünf weitgehende Verpflichtungen zu: Neben der Umsetzung der nationalen Wasserstrategie plant die Bundesrepublik unter anderem Klimaschutz- und Anpassungsstrategien mit der Nigerbecken-Behörde sowie eine kohlenstoffarme und klimaresistente Wasser- und Abwasserwirtschaft in Südafrika. In Städten und Gemeinden ist für UV-Schutz noch Luft nach oben In Städten und Gemeinden wird UV-Schutz als ein wichtiges Gesundheitsthema angesehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) unter 1000 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. Dennoch gab nur ein Viertel der Befragten an, in den letzten Jahren UV-Schutzmaßnahmen wie etwa Sonnensegel oder Baumpflanzungen umgesetzt zu haben. Es fehlt an Geld und Ideen, wie man UV-Schutz richtig in die Kommune bekommt. Die gute Nachricht: Es gibt einfach umzusetzende Maßnahmen, die zum Teil auch noch für Klimaschutz sorgen und den Hitzewellen die Spitze nehmen können. Welche Maßnahmen vor UV-Strahlung schützen und wie sie umgesetzt werden können, ist auf der Webseite der Kampagne „UV-sicher“ zusammengefasst. Hessen setzt Expertengremium zur Klimawandelanpassung ein Fünf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bilden seit April in Hessen den neu gegründeten Klimabeirat. Die Berufung des Beirats ist im hessischen Klimagesetz vorgeschrieben, das diesen Januar verabschiedet wurde. Die Mitglieder werden jeweils für fünf Jahre benannt. Sie sind in ihren Empfehlungen unabhängig und werden die Landesregierung regelmäßig zum Klimaschutz und zu Maßnahmen bei der Klimawandelanpassung beraten. Die Forschungsschwerpunkte der Beiräte sind unter anderem Solar- und Anlagentechnik, Mobilitätsforschung, soziale Ökologie sowie Wärmelehre und Umwelttechnik. Resiliente Regionen: Startschuss für elf Modellvorhaben Im Rahmen der Förderinitiative „Resiliente Regionen“ sollen Handlungsansätze für mehr Resilienz gegenüber Katastrophenereignissen entwickelt werden. Dafür wurden bereits elf Modellvorhaben ausgewählt, bei denen nun die Arbeit aufgenommen wurde. Zu den Vorhaben zählt etwa das Projekt „Resiliente Zukünfte und Wasser in der Uckermark“. Hier soll unter anderem ein gesamtheitlicher Wassermanagementplan für die Planungsregion Uckermark-Barnim erstellt werden, um die Gegend besser an den Klimawandel anzupassen. Im Landkreis Oberallgäu wiederum geht es um die Stärkung der Resilienz einer ländlichen Region im voralpinen Bereich. „Resiliente Regionen“ ist ein Programm des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI). Regionalstudie zu Klimawandelfolgen in Mainfranken Wie sich der globale Klimawandel auf die Unternehmen in der bayerischen Region Mainfranken auswirkt, haben Forschende der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) untersucht. In der Regionalstudie erläutern die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem welche Anpassungen an den Klimawandel für die regionalen Handwerksbetriebe und Unternehmen relevant sein werden. Spielerisch-strategisch können sich Unternehmen den Klimaanpassungsmaßnahmen mit einem kostenlosen Planspiel nähern, das ebenfalls an der THWS entwickelt wurde. Dabei werden direkte und indirekte Auswirkungen des Klimawandels simuliert und einzelne Teams aufgefordert, zielgerichtete Anpassungsstrategien zu entwickeln. Zentrum KlimaAnpassung: Website zur Woche der KlimaAnpassung und Mentoringprogramm Vom 18. bis zum 22. September 2023 findet zum zweiten Mal die Woche der KlimaAnpassung statt. Gemeinsam mit dem BMUV hat das Zentrum KlimaAnpassung (ZKA) die Woche der KlimaAnpassung ins Leben gerufen, um gute Beispiele und Vorreiter*innen in der Klimaanpassung in der breiten Öffentlichkeit sichtbarer zu machen. Alle Akteure können ihre Veranstaltungen und Aktionen auf der Website eintragen und so zu Partner*innen der Woche der KlimaAnpassung werden. Ebenfalls bietet das ZKA ein Mentoringprogramm für den direkten und informellen Austausch unter Klimaanpassungsmanager*innen an. Hier teilen Berufserfahrene (Mentor*innen) und Berufsanfänger*innen im Bereich der Klimaanpassung ihre Erfahrungen und geben Tipps für den Berufsalltag. Aktuell werden noch weitere Mentor*innen gesucht. Kommunen sorgen sich um steigende Investitionsbedarfe für Klimaschutz und Anpassung Die Gemeinden, Städte und Kreise in Deutschland haben laut KfW-Kommunalpanel im Jahr 2021 rund vier Milliarden Euro in Klimaanpassung und den Klimaschutz investiert. Außerdem rechnen mehr als 80 Prozent der Kommunen mit einem steigenden Investitionsbedarf in beiden Bereichen. Sechs von zehn Kommunen gehen allerdings davon aus, nur einen geringen Teil der benötigten Investitionen auch tatsächlich realisieren zu können. Eine Analyse von KfW Research hat in dem Zusammenhang berechnet, dass zur Erreichung der Klimaneutralität in Deutschland bis 2045 insgesamt rund fünf Billiarden Euro erforderlich sein werden. Rund 30 Prozent davon, also etwa 150 Milliarden Euro, kann den Kommunen zugeordnet werden. Waldzustandserhebung: Vier von fünf Bäumen sind krank Die Klimakrise setzt den Wäldern stark zu. Wie die aktuelle Waldzustandserhebung 2022 zeigt, ist bei allen Baumarten ein Großteil der Baumkrone geschädigt: bei 44 Prozent in der Warnstufe und bei 35 Prozent sogar mit deutlichen Kronenverlichtungen. Demnach litt besonders die Fichte unter den Dürreperioden, bei den Kiefern sind nur noch 13 Prozent gesund. Auch die Laubbäume leiden unter den fehlenden Niederschlägen und den hohen Temperaturen: Bei den Buchen etwa weisen 45 Prozent deutlich geschädigte Kronen auf. In dem Zusammenhang verweist das Bundeslandwirtschaftsministerium auf das Wald-Klima-Paket, das Walbesitzerinnen und -besitzer mit 900 Millionen Euro beim klimagerechten Umbau der Wälder unterstützt. Zecken breiten sich aufgrund des Klimawandels weiter aus Der Klimawandel bieten für die Zecken derart günstige Bedingungen, dass sie sich immer weiter ausbreiten und auch die Winter überleben. „Da tiefe Temperaturen von -15 Grad durch den Klimawandel selbst in den Alpen immer seltener werden, sind die Zecken auch in den Wintermonaten aktiv“, erklärt Ute Mackenstedt, Leiterin des Fachgebietes Parasitologie der Universität Hohenheim. Mit der Ausbreitung der Zecken steigt auch das Auftreten der Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME – eine Krankheit, die im schlimmsten Fall zu Gehirn- und Hirnhautentzündung führen kann. Ganz Deutschland sei mittlerweile Endemie-Gebiet, der beste Schutz gegen die Krankheit sei eine Impfung, so die Professorin. Neues Tool zur Bewertung von Hitzeanpassungsmaßnahmen Welche Anpassungsmaßnahme an steigende Hitze im Freiraum sowie in Gebäuden ist wirklich effektiv? Antworten liefert das HRC-Hitzetool, das im Rahmen des BMBF-geförderten HeatResilientCity-Projekts entwickelt wurde. Das Tool richtet sich an Kommunen und die Wohnungswirtschaft, aber auch an Privatpersonen. Die Nutzerinnen und Nutzer können in dem Tool in mehreren Schritten grundlegende Informationen eingeben, etwa zur Beschaffenheit des Raumes oder der Ausgangsfläche. Anschließend wählen sie die zu untersuchende Maßnahme – beispielsweise den Einbau einer Abluftanlage – und bekommen in Form einer Ampel dargestellt, wie stark die Hitzebelastung dadurch reduziert werden kann. Mit dem Label „StadtGrün naturnah“ zum ökologischen Grünflächenmanagement Das Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ zeichnet seit mehreren Jahren Städte und Gemeinden aus, die sich in besonderer Art und Weise für ökologisches Grünflächenmanagement engagieren. Das Label „StadtGrün naturnah“ haben die ausgezeichneten Kommunen etwa für die Entwicklung von artenreichen Wildblumenwiesen auf öffentlichen Grünflächen oder die Verwendung von heimischen Saat- und Pflanzgut erhalten. Bislang haben 56 Kommunen an dem Verfahren teilgenommen. Weitere Kommunen können sich zur Teilnahme bewerben und bekommen somit auch eine fachliche Unterstützung beim naturnahen Grünflächenmanagement. Darum stößt natürliche Hochwasservorsorge oft auf Widerstand Eine Reihe von Maßnahmen der natürlichen Hochwasservorsorge – etwa der Rückbau eines Deiches für mehr Ausbreitungsmöglichkeiten des Wassers – stoßen bei der Bevölkerung häufig auf Unverständnis und Widerstand. Laut einer Untersuchung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der Universität Potsdam könnte das durch transparentere Kommunikation vermieden werden. Die Eingriffe in die Landschaft erscheinen vielen Menschen gravierend. Hinzu kommen Unsicherheiten, ob sich das Landschaftsbild zum Positiven verändern wird. Das Forschungsteam empfiehlt daher, die Bevölkerung bei der Planung von Hochwasserschutzmaßnahmen möglichst frühzeitig einzubinden und zu informieren. Forderung nach mehr Versicherungen gegen Klimakatastrophen In der Europäischen Union sind derzeit nur ein Viertel der klimabedingten Katastrophenschäden versichert. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) fordern daher in einem gemeinsamen Diskussionspapier, dass mehr Versicherungen gegen Klimakatastrophen abgeschlossen werden. Daneben sei es dringend notwendig, wirksame Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel umzusetzen. Der Vorschlag: Die Versicherer sollten ihre Verträge so ausgestalten, dass private Haushalte und Unternehmen zur Risikominderung ermuntert werden – etwa durch Rabatte bei umgesetzten Anpassungsmaßnahmen. Masterplan Stadtnatur: Naturschutzfachliche Begleitung der Umsetzung Der „Masterplan Stadtnatur“ der Bundesregierung hat das Ziel, die Natur in deutschen Städten zu schützen. Für alle Städte verbindliche Orientierungswerte für öffentliches Grün sollen dafür sorgen, dass Städte die Folgen des Klimawandels wie Hitze oder Starkregen besser abpuffern können und zudem Biodiversität, Gesundheit und Erholung fördern. Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) haben solche Orientierungswerte im Rahmen des Forschungsvorhaben "Stadtnatur erfassen, schützen, entwickeln – Naturschutzfachliche Begleitung der Umsetzung des Masterplans Stadtnatur“ entwickelt. So kann Flächennutzungsplanung die Klimaanpassung stärken Mehr als 60 Prozent der Flächennutzungspläne in Deutschland sind älter als 15 Jahre, 30 Prozent sogar älter 30 Jahre. Diese Pläne nicht zu überarbeiten, ist nach Ansicht des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) allerdings ein großer Fehler: Die Flächennutzungspläne seien ein wichtiges städtebauliches Instrument zur Klimaanpassung. So sollten etwa Baulücken, Brachflächen und Nutzungsintensivierung stärker berücksichtigt werden. Wie die Flächennutzungsplanung für die großen Herausforderungen im Städtebau konkret gestärkt werden könnte, beschreibt das Difu-Policy-Paper „Die Flächennutzungsplanung fit machen für die Innenentwicklung“. Analyse zur räumlichen Visualisierung von Klimabedingungen Die räumliche Visualisierung der aktuellen und zukünftigen Klimabedingungen ist eine Schlüsselkomponente bei der Bewertung der Risiken in einem bestimmten Gebiet. In einer Studie haben Forschende untersucht, welche Ansätze in Deutschland verfolgt werden, um Informationen über den Klimawandel in Deutschland bis zum Ende des 21. Jahrhunderts in aussagekräftigen Karten darzustellen und diese sowohl Entscheidungsträgern als auch der Öffentlichkeit zu vermitteln. Die durchgeführte Analyse konzentrierte sich insbesondere auf die Bewertung von Klimaregionen, Klima-Hotspots und Klimaanaloga. Klimazwillinge Düsseldorf und Toulouse mit gemeinsamer Klimawandelanpassung Austausch zwischen jungen Erwachsenen der Klimazwillingsstädte Tunis, Toulouse und Düsseldorf. Quelle: Elke Cardeneo Aufgrund des Klimawandels werden in der Rheinmetropole Düsseldorf gegen Ende des Jahrhunderts dieselben Temperaturen wie aktuell in der französischen Stadt Toulouse erwartet. Die beiden Städte kooperieren daher in drei Klimaanpassungsprojekten: Im Projekt LIFE Green Heat gibt es regen Erfahrungsaustausch zwischen Toulouse und Düsseldorf in der Klimaanpassung, der Kreislaufwirtschaft und durch Öffentlichkeitsarbeit. In Plan°C – einem Verbundprojekt zur Hitzeaktionsplanung der Städte Düsseldorf, Karlsruhe und dem Deutschen Institut für Urbanistik – ist Toulouse Kooperationspartner. In dem Projekt geht es vor allem darum, Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen auf Düsseldorf und Karlsruhe anzuwenden. Das dritte Projekt bezieht einen weiteren Klimazwilling mit ein: Da für Toulouse bis Ende des Jahrhunderts Temperaturen wie derzeit in Tunis erwartet werden, organisieren die drei Städte jeweils eine Austauschwoche in den Jahren 2022 bis 2024, um mit jungen Erwachsenen an dem Thema Klimaanpassung zu arbeiten. Geplant sind unter anderem sportliche und kulturelle Events.
Liebe Leser*innen, der aktuelle Synthesebericht des Weltklimarats, IPCC, betont, dass die Zeit läuft: Maßnahmen zum Klimaschutz und Klimaanpassung sind dringlicher denn je. Unser Schwerpunktartikel zeigt die Bedeutung des Berichts für die Klimaanpassung in Deutschland auf. Außerdem in diesem Newsletter: Stellenangebote beim Umweltbundesamt im Bereich Klimafolgenmonitoring und Klimarisikoanalyse, Förderprogramme und viele neue Forschungs- und Praxiserkenntnisse sowie Empfehlungen rund um Anpassung an den Klimawandel. Eine spannende Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team IPCC Synthesebericht: Fingerzeig und erhobener Zeigefinger Ausbleibende Niederschläge vor allem im Sommer und Herbst führen zu Niedrigwasser wie hier am Rhein. Quelle: Rike / pixelio.de Der Synthesebericht des Weltklimarats der Vereinten Nationen (IPCC) zum sechsten Sachstandsbericht zeigt klar auf, wo besondere Herausforderungen und Dringlichkeiten im Umgang mit dem Klimawandel und bei den Klimaschutzmaßnahmen liegen. Immer klarer wird, dass eine intakte Natur und Ökosysteme weniger anfällig gegenüber Klimaänderungen sind und sogar einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Der Bericht ist eine sehr wichtige wissenschaftliche Basis für internationale und deutsche Klimaschutz- und Klimaanpassungspolitik. Warum es wichtig ist, Klimapolitik sowohl global als auch regional zu sehen, ist Thema unseres Schwerpunktartikels in diesem Newsletter. KomPass-Team sucht neue Kolleg*innen: Drei Stellen ausgeschrieben Das Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung im Umweltbundesamt sucht Verstärkung in den Bereichen Monitoring von Klimafolgen und Anpassung, sowie Klimawirkungs- und Risikoanalyse. Im Rahmen des Eigenforschungsprojekts Adaptation Data Base sollen Datenflüsse und Datenmanagement zum Monitoring von Klimafolgen & Anpassung automatisiert und optimiert werden. Eine weitere Person wird für die methodische Weiterentwicklung der Klimawirkungs- und Risikoanalyse des Bundes gesucht. Die Bewerbungsfristen enden am 27.03.2023 und 14.04.2023. Forschungsbericht: Wie gelingt Motivation zur Eigenvorsorge vor Klimafolgen? Welche Kommunikationsformate sind geeignet, um Bürger*innen zur Eigenvorsorge vor den Folgen des Klimawandels zu motivieren? Dieser Frage ging das Projekt „PIVO – Private Eigenvorsorge“ im Auftrag des Umweltbundesamts nach. In dem Projekt wurden verschiedene Kommunikationsformate entwickelt und deren Wirksamkeit evaluiert – etwa ein Serious Game zum Hochwasserschutz und eine Simulation sowie eine Vorsorge-Informationskampagne. Der Abschlussbericht zeigt diese Formate auf, beschreibt wie sie sich auf die Eigenmotivation ausgewirkt haben und gibt Empfehlungen für die Risikokommunikation im Kontext der Klimaanpassung. BMWK und BMUV veröffentlichen Studie zu potenziellen Folgekosten der Klimakrise Die Klimakrise wird in Deutschland weitere Schäden in Milliardenhöhe anrichten. Eine neue Studie im Auftrag des BMWK und unter fachlicher Begleitung des BMUV geht davon aus, dass bis zur Mitte des Jahrhunderts volkswirtschaftliche Schäden zwischen 280 und 900 Milliarden Euro entstehen könnten – je nach Ausmaß der Erderwärmung. Hinzu kommen unter anderem gesundheitliche Beeinträchtigungen, die Belastung von Ökosystemen und der Verlust von Artenvielfalt. Durch Investitionen in Anpassungsmaßnahmen könnten diese Kosten jedoch deutlich reduziert werden. Die Studie „Volkswirtschaftliche Folgekosten durch Klimawandel: Szenarioanalyse bis 2050“ wurde vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, der Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung und prognos erstellt. Kabinett beschließt Nationale Wasserstrategie Eine sichere, bezahlbare und leistungsfähige Wasserversorgung für Menschen, Pflanzen und Tiere in Deutschland: Das ist das Ziel der Nationalen Wasserstrategie, die das Bundeskabinett kürzlich auf den Weg brachte. Infrastruktur, Landnutzung und Stadtentwicklung müssten an die Folgen der Klimakrise angepasst und Wasser besser in der Landschaft gespeichert werden, formulierte Bundesumweltministerin Steffi Lemke das Ziel. Mit rund 80 Maßnahmenvorschlägen nimmt die Bundesregierung sich sowie Länder und Kommunen, die Wasserwirtschaft und alle wassernutzenden Wirtschaftsbereiche und Gruppen, in die Pflicht, für einen nachhaltigen Umgang mit Wasser zu sorgen. Die Strategie ist auf den Zeitraum bis 2050 ausgelegt – erste Maßnahmen sollen bereits bis 2030 schrittweise umgesetzt werden. Bundesregierung unterstützt 64 weitere Projekte zur Anpassung an den Klimawandel Von Aachen über Magdeburg bis Zülpich: 64 Projekte mit insgesamt 173 Millionen Euro werden in diesem Jahr im Rahmen des Bundesprogramms Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel gefördert. Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen fördert damit unter anderem die Neugestaltung von Park- und Grünanlagen, die Entsiegelung und Begrünung von Frei- und Verkehrsflächen oder Maßnahmen zur Stärkung von Biodiversität. Das Programm wird aus Mitteln des Klima- und Transformationsfonds (KTF) finanziert. BfN veröffentlicht Handlungsempfehlungen zum Schutz vor Hochwasser und Sturzfluten Ehemalige Überschwemmungsflächen als naturnahe Auen wiederherstellen, den Wasserrückhalt in der Fläche verbessern und naturbasierte Lösungen für resilientere Siedlungen entwickeln: Das sind nur drei Vorschläge aus einer ganzen Reihe von Handlungsempfehlungen, die das Bundesamt für Naturschutz (BfN) in einem Positionspapier zum Thema „Schutz vor Hochwasser und Sturzfluten“ zusammengetragen hat. Wie das BfN betont, sind Flussauen und Moore besonders dafür geeignet, einen dezentralen Wasserrückhalt in der Fläche zu gewährleisten. Der Fokus liegt daher auf naturverträglichen Maßnahmen in diesen Bereichen. BMBF startet Förderprogramm zur nachhaltigkeitsorientierten Berufsbildung Ressourcenschonung, Energieeffizienz und soziale Verantwortung werden auch bei der Berufsausbildung immer wichtiger. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert daher die Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung (BBNE) im Rahmen des Programms „Nachhaltig im Beruf – zukunftsorientiert ausbilden“ (NIB). Ziel der entsprechenden Förderrichtlinie ist es, Personen, die an der Ausbildung beteiligt sind, zu befähigen, Nachhaltigkeit als integralen Bestandteil der beruflichen Lehr- und Lernprozesse zu etablieren. Projektskizzen können bis zum 17. April 2023 eingereicht werden. WarmWorld: BMBF-Fördermaßnahme für ein globales Klimamodell Gängige Klimamodelle rechnen mit einer Auflösung von 50 bis 100 Kilometern. Dank neuer Generationen von Hochleistungsrechnern könnten nun Klimamodelle entwickelt werden, die Simulationen des Klimas auf einem Ein-Kilometer-Gitter durchführen. „Mit solchen hochaufgelösten Klimasimulationen können Maßnahmen zur Klimaanpassung und zum Klimaschutz auf regionaler Ebene wesentlich effektiver gestaltet werden“, heißt es aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Mit der Fördermaßnahme „Entwicklung eines innovativen, extrem hochaufgelösten globalen Klimamodells (WarmWorld)“ unterstützt das BMBF Verbunde, Forschende und Unternehmen, die an der Entwicklung solcher hochauflösenden Modelle und Informationsprodukte arbeiten. Abgabeschluss für Projektskizzen ist der 31. März 2023. So kann der Wohnraummangel ökologischer gelöst werden In vielen Ballungsräumen wird dringend Wohnraum benötigt – doch Bauen und Klimaschutz passen häufig nicht zusammen. Wie dennoch mehr bezahlbare und nachhaltige Wohnungen geschaffen werden können, haben das UBA und die Kommission Nachhaltiges Bauen am UBA (KNBau) in einem aktuellen Positionspapier untersucht. Ihr Vorschlag: Vorhandenen Gebäudebestand – wo immer möglich – erhalten oder sinnvoll umbauen und umnutzen. Das helfe auch, eine Stadt resilienter gegen die Klimawandelfolgen zu gestalten. Außerdem empfiehlt die KNBau, die Musterbauordnung und verschiedene Landesbauordnungen anzupassen, darunter auch die Mindestabstandsflächen für Photovoltaikanlagen auf Dächern. Hessen verabschiedet Klimaschutzgesetz und Hitzeaktionsplan Um den Klimaschutz zu stärken, hat Hessens Landesregierung mehrere Instrumente entwickelt: Zum einen hat der Landtag dem ersten hessischen Klimagesetz zugestimmt, zum anderen sind sowohl der neue Klimaplan und als auch der Hitzeaktionsplan Hessen fertig. Das Klimagesetz schreibt vor, dass Hessen bis 2045 klimaneutral sein muss und bis zum Jahr 2030 im Vergleich zu 1990 mindestens 65 Prozent Treibhausgase eingespart werden müssen. Der Klimaplan mit 57 neuen Maßnahmen wiederum soll im Klimagesetz verankert werden – er legt unter anderem Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel fest. Der Hitzeaktionsplan soll Bürgerinnen und Bürger besser vor zunehmender Hitze schützen. Campus der TU Berlin passt sich dem Klima an Unter anderem mit begrünten Fassaden, Zisternen auf ausgewählten Dächern und Orten, an denen Nahrungsmittel angebaut werden, soll sich der Campus TU Berlin besser an die Folgen des Klimawandels anpassen und mehr zum Klimaschutz beitragen. Die Maßnahmen werden in den kommenden drei Jahren im Rahmen des Projekts „ClimateHOOD“ durchgeführt, das von der „StadtManufaktur“ Berlin und dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf ins Leben gerufen wurde. Der Campus soll dabei auch als Reallabor dienen, das zeigt, wie die Forschung zu praktischen Lösungen für mehr Klimaschutz und Klimaanpassung in die Tat umgesetzt wird. Das Vorhaben wird mit 825.000 Euro aus dem Programm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert. Rechtsgutachten: Klimaschutz und -anpassung gehören ins Grundgesetz Für eine angemessene Finanzierung von kommunalem Klimaschutz und der Anpassung an den Klimawandel muss das Grundgesetz geändert werden. Zu diesem Ergebnis kommt das Rechtsgutachten, das die Rechtsanwältin Roda Verheyen im Auftrag der Klima-Allianz Deutschland und der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch erstellt hat. Laut Verheyen gibt es im bestehenden System der Aufgabenteilung zwischen Bund, Ländern und Gemeinden keine sicheren und verlässlichen Finanzierungswege. Durch einen Zusatz im Grundgesetz könnte ein Kooperationsgebot zwischen Bund und Ländern geschaffen werden und eine Mischfinanzierung der Aufgaben wäre rechtlich zulässig. Zahlreiche Umweltverbände unterstützen die Forderung. Politikpapier zur urbanen Wasserwende Mit einem Politikpapier zur urbanen Wasserwende haben sich die Beteiligten des BMBF-geförderten Forschungsvorhabens „Leipziger BlauGrün“ an die Bundespolitik gewandt. Nach Ansicht der Projektpartner, zu denen unter anderem das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und die Stadt Leipzig gehören, können die Kommunen und Länder nur mit Hilfe der Bundesregierung eine wassersensible, „blau-grüne“ Stadtentwicklung realisieren. Auf Grundlage ihrer Projekterfahrung haben die Autor*innen in dem Papier Empfehlungen abgegeben, welche Maßnahmen der Bund für diese Klimafolgenanpassung vorrangig treffen sollte. Unter anderem sollte demnach das Reglungsumfeld verbessert und eine zentrale Kompetenzstelle eingerichtet werden. Verein Deutscher Ingenieure zeigt technische Lösungen für klimaresiliente Städte Knapp drei Viertel der Bevölkerung in Deutschland lebt in Städten. Um sie vor den Folgen des Klimawandels wie Hitzewellen und Starkregenereignissen besser zu schützen, hat der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) eine Handlungsempfehlung herausgegeben. Die Publikation „Stadtentwicklung im Klimawandel“ zeigt technische Lösungen und Innovationen zu klimaresilienten Städten auf und verweist auf die rechtliche Implementierung im kommunalen Verwaltungsgeschehen. Die Handlungsempfehlung basiert auf der Richtlinie VDI 3787 Blatt 8 „Umweltmeteorologie; Stadtentwicklung im Klimawandel“. DWA-Klimapreis sucht Leuchtturmprojekt zur Klimaanpassung Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) sucht Projekte zu Klimaschutz und Klimawandelanpassung mit Leuchtturmcharakter. Dazu hat der Verband zu seinem 75-jährigen Bestehen in diesem Jahr erstmalig den DWA-Klimapreis ins Leben gerufen. Die Voraussetzungen: Die Maßnahme muss bereits abgeschlossen sein und auch in anderen Regionen und Siedlungen zu realisieren sein. Bewerbungsschluss ist der 30. April. Die Preisträger werden mit einer Urkunde ausgezeichnet und dürfen ihr Projekt auf dem DWA-Dialog Berlin 2023 und in den Mitgliederzeitschriften KA und KW vorstellen. Zu viele Neubauten in Überschwemmungsgebieten Das Hochwasserrisiko ist bekannt – gebaut wird trotzdem. Wie der Gesamtverband der Versicherer (GDV) in einer neuen Auswertung zeigt, werden jedes Jahr bis zu 2.400 neue Wohngebäude in Überschwemmungsgebieten gebaut. Datenbasis ist das Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen. Insgesamt liegen demnach in Deutschland rund 270.000 Wohngebäude in hochgefährdeten Überschwemmungsgebieten. Der Verband plädiert in diesem Zusammenhang für eine Anpassung des Bau- und Planungsrechts, um künftig klimaanpasst zu bauen und die wirtschaftlichen Schäden durch die Klimaänderungen und Extremwetterereignisse zu verringern. Bundesweites Programm für Kitas im Umgang mit dem Klimawandel Ein neues bundesweites Bildungsprogramm soll kleine Kinder altersangemessen auf den Umgang mit dem Klimawandel und dessen Folgen vorbereiten. Dazu entwickelt die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ gemeinsam mit Fachkräften aus Kitas ab Mitte 2023 mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ein Fortbildungsangebot für Kita-Teams. Die neuen Fortbildungen, Materialien und Onlineangebote zum Umgang mit dem Klimawandel sollen ab 2024 bereitstehen. Im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit der Kita-Mitarbeiter*innen soll dann das gemeinsame Entdecken, Forschen und die Methode des Philosophierens mit Kindern stehen. Copernicus-Newsletter mit Beispielen für die Klimaanpassung Copernicus ist das Erdbeobachtungsprogramm der EU und der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Die frei zugänglichen Daten von Copernicus liefern auch wertvolle Informationen für die Klimaüberwachung. Wie diese Informationen für die Klimaanpassung in Kommunen genutzt werden können, zeigt der neue Newsletter des Copernicus Netzwerkbüros Kommunal. So werden beispielsweise im Projekt CoKLIMAx Copernicus-Daten für die Klimafolgenanpassung der Stadt Konstanz herangezogen. Das Copernicus Netzwerkbüro Kommunal dient als Kontaktstelle für Fragen und Anliegen rund um die Nutzung von Copernicus für Kommunen, führt Schulungen durch und regt den Austausch an. Befragung von Betroffenen der Hochwasserkatastrophe 2021: Viele wurden nicht gewarnt Ein Risikoforschungsteam der Universität Potsdam hat nach den Überflutungen und Starkregenereignissen im Jahr 2021 über 1.300 Betroffene befragt, wie sie informiert und vor allem gewarnt wurden. Das Ergebnis: „Die vorhandenen Unwetter- und Hochwasserwarnsysteme in Deutschland reichen nicht aus, um die Bevölkerung effektiv vor schnellen Überflutungen zu warnen“, sagt die leitende Autorin der Studie, Annegret Thieken. So hatten etwa 35 Prozent der Befragten aus Nordrhein-Westfalen und 29 Prozent der Befragten aus Rheinland-Pfalz überhaupt keine Warnung erhalten. Die Ergebnisse der Betroffenenbefragung wurden im EGU-Journal „Natural Hazards and Earth System Sciences“ veröffentlicht. Horizon Europe sucht Projekte zur Klimaanpassung Das Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe fördert unter anderem Projekte zur Anpassung an den Klimawandel. In dem Zusammenhang gibt es aktuell mehrere Aufrufe, sich auf die Fördergelder zu bewerben. So können laut Klimaanpassungs-Plattform Climate-ADAPT Finanzierungsanträge zu insgesamt 16 Themen eingereicht werden – darunter „Erprobung und Demonstration transformativer Lösungen zur Erhöhung der Klimaresilienz der Land- und/oder Forstwirtschaft“ und „Verhaltensänderung und Governance für systemische Transformationen zur Klimaresilienz“. Die Fristen für die Projektanträge enden – je nach Thema – entweder am 18. April oder am 20. September. Forschungsgelder für Klimaanpassungsstrategien für vulnerable Gruppen Die International Joint Initiative for Research on Climate Change Adaptation and Mitigation vergibt Forschungsgelder an transnationale Projektteams, die sich mit Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel beschäftigen. Voraussetzung ist, dass die Projekte auf die Bedürfnisse derjenigen eingehen, die am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind, wie etwa Gemeinschaften in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen oder in indigenen Gebieten. Außerdem muss das Projektteam sowohl interdisziplinär als auch sektorübergreifend aufgestellt sein. Absichtserklärungen können noch bis 2. Mai 2023 eingereicht werden. UBA veröffentlicht Praxisempfehlungen für das gemeinsame Planen einer gesunden Stadt Bei Planungsprozessen in Städten werden gesundheitliche Belange wie Lärmreduktion oder Grün- und Freiraumplanung oft vernachlässigt. Die Fachbroschüre „Gemeinsam planen für eine gesunde Stadt“ gibt daher Empfehlungen für die kommunale Praxis, wie gesundheitliche Belange in den Städten stark gemacht werden können. Die Broschüre, die das Deutsche Institut für Urbanistik mit mehreren Unterauftragnehmer im Auftrag des Umweltbundesamt erstellt hat, zeigt unter anderem auf, an welchen Stellen die Lärmaktionsplanung und die Grün- und Freiraumplanung einfließen soll und wie eine bessere Kommunikation zwischen den zuständigen Fach- und Gesundheitsämtern gelingen kann. Abschlussbericht zum Projekt „Wege zum abflussfreien Stadtquartier“ In dem UBA-Forschungsvorhaben „Wege zum abflussfreien Stadtquartier – Potentialanalyse und Bewertung der integrativen Umsetzung ortsnaher urbaner Schmutz- und Regenwassermanagementkonzepte“ wurde untersucht, wie eine Transformation hin zu einem ortsnahen Schmutz- und Regenwassermanagement mit dem Leitbild eines abflussfreien Stadtquartiers gelingen kann. Auf diesen Untersuchungen aufbauend werden Empfehlungen zur Transformation der urbanen Abwasserinfrastrukturen abgeleitet. EEA-Briefing zu Kosten- und Nutzenbewertung von Klimaanpassungsmaßnahmen Anpassungsmaßnahmen an die Folgen des Klimawandels können teuer sein – fehlen sie jedoch, wird es im Ernstfall oft deutlich teurer. Wie die Kosten und der Nutzen von Anpassungsmaßnahmen zu bewerten sind, erklärt die Europäische Umweltagentur (EEA) in dem englischsprachigen Briefing „Assessing the costs and benefits of climate change adaptation“. Demnach sind Anpassungsmaßnahmen kosteneffizient, wenn das Nutzen-Kosten-Verhältnis 1,5 übersteigt. Das Briefing fasst unter anderem die wichtigsten Bewertungskonzepte, Schlüsselmethoden und damit verbundenen Herausforderungen zusammen und enthält Praxisbeispiele. Zweiter „Hamburg Climate Futures Outlook 2023“ Ein interdisziplinäres Team aus 62 Wissenschaftler*innen hat zahlreiche Forschungsergebnisse zum Klimawandel zusammengetragen und anschließend systematisch bewertet, welche Klimazukünfte möglich und welche plausibel sind. Die Ergebnisse wurden nun in dem „Hamburg Climate Futures Outlook 2023“ veröffentlicht. Die zweite Ausgabe der englischsprachigen Studie fokussiert sich unter anderem auf die Klimaanpassung: Dabei werden die Chancen für eine nachhaltige Klimaanpassung erörtert und ein Konzept zur Bewertung nachhaltiger Anpassungsszenarien präsentiert. Herausgeber der Studie ist das Exzellenzcluster „Climate, Climatic Change and Society” der Universität Hamburg. Regenwasseragentur hilft Berlin bei der Klimaanpassung Biodiversitätsmulden Quelle: BerlinerRegenwasseragentur/Fotograf:BenjaminPritzkuleit Die Bilanz kann sich sehen lassen: Über 1.000 Beratungen hat die Berliner Regenwasseragentur unter anderem bereits durchgeführt, mehr als 20 Quartiersentwicklung begleitet, Wissensfilme gedreht und eine Informationsplattform aufgebaut. Dabei war die gemeinsame Initiative des Landes Berlin und der Berliner Wasserbetriebe bei ihrer Gründung 2018 ursprünglich lediglich auf zwei Jahre angelegt. Im Jahr 2021 wurde die Vereinbarung dann bis 2024 verlängert und soll nun auch darüber hinaus fortgesetzt werden. Aufgabe der Regenwasseragentur ist es, die Stadt dabei zu unterstützen, sich mithilfe eines neuen Umgangs mit Regenwasser an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Dazu zählen Informationsangebote, Beratung und Begleitung bei Bauvorhaben, aktiver Wissenstransfer und Weiterbildung sowie die Vernetzung der betroffenen Akteure. Für Personal- und Sachmittel stellt der Berliner Umweltsenat jährlich bis zu 900.000 Euro aus dem Landeshaushalt zur Verfügung. Die Berliner Wasserbetriebe stellen die Arbeitsplätze (Büroräume, technische Ausstattung, Arbeitsmaterial), Veranstaltungsräume und Fixkostenanteile bereit.
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