API src

Found 34 results.

Related terms

Ressortforschungsplan 2024, Entwicklung von Leitlinien für den Umgang mit Wasserknappheit

Das Projekt "Ressortforschungsplan 2024, Entwicklung von Leitlinien für den Umgang mit Wasserknappheit" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) , Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Ecologic Institut gemeinnützige GmbH.Ziel des Projektes ist die Analyse und Bewertung der fachlich-wissenschaftlichen Grundlagen sowie des rechtlichen Rahmens für die Ableitung von Priorisierungsentscheidungen – zum einen im Fall akuter, regionaler temporärer Wasserknappheit und Bodentrockenheit und zum anderen für vorausschauende strategisch-vorsorgende Entscheidungen bei der Bewilligung von Wasserentnahmen. Die für eine Priorisierung von konkurrierenden Wassernutzungen erforderlichen Regeln und Kriterien sind zu entwickeln. Zudem unterstützt und begleitet das Vorhaben die Bund-Länder-Aktivitäten zur Entwicklung der Leitlinien für den Umgang mit Wasserknappheit und bindet durch begleitende Veranstaltungen weitere Akteure ein.

Coaching für blaugrüne Stadtentwicklung in Kommunen

Grüne Fassade aus über 30.000 Hainbuchen, die eine gut 8 Kilometer lange Hecke auf dem Dach und der Fassade des Kö-Bogen-2 Hauses und damit die größte begrünte Fassade in Europa bilden. Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland Das neue Forschungsprojekt "Blue Green City Coaching (BGCC)" unterstützt kommunale Entscheider*innen, Potenziale und Grenzen von naturbasierten Lösungen (NbS) für die Klimaanpassung zu ermitteln. Im Fokus stehen dabei die Bewertung der NbS bei Klimafolgen wie Hitze und Dürre sowie der Einfluss von NbS auf die urbane Klimaresilienz kleinerer Großstädte und deren Umland. Naturbasierte Lösungen ( Nature-based Solutions , NbS) zählen laut einer Studie der Europäischen Umweltagentur zu den effizientesten Wegen, um die Folgen des Klimawandels – wie zunehmende Hitze und Trockenheit in vielen deutschen Städten und deren Umland – zu bewältigen. 1 Auch die nationale Wasserstrategie forciert die Umsetzung von naturbasierten Lösungen, insbesondere in Kombination und Synergie mit technischen Infrastrukturen. 2 Gleichzeitig gilt es, wichtige Fragen anzugehen und einige Hindernisse zu überwinden, um die vielseitigen Potentiale von NbS für die urbane Klimaanpassung in Deutschland noch besser auszuschöpfen. Hauptsächlich kommen derzeit blaugrüne Infrastrukturelemente zum Einsatz, dabei können wasserbezogene NbS vielfältige Formen und Ausgestaltungen annehmen: Auenstrukturen, Moore zum Wasserrückhalt in der Landschaft, urbane Gewässer, grüne Freiräume im urbanen Raum, de- und semizentrale Pflanzenkläranlagen sowie Dach- und Fassadenbegrünen. Folgende Punkte können für eine flächendeckende und vernetzte Umsetzung von NbS in deutschen Kommunen förderlich sein 3 : Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses von NbS und der Vorteile, die sie bringen können – inklusive klarer Definitionen; umfassende und transparente Beleuchtung von Bedenken, Fragen und möglichen Interessenskonflikten; Verständnis der potenziellen Synergien und Kompromisse im Zusammenhang mit NbS; NbS-kompatiblere institutionelle Strukturen und klare Zuständigkeiten. Im ⁠ BMBF ⁠-Vorhaben „Leipziger BlauGrün“ werden bis Sommer 2025 mehrere Tools entwickelt, die an diese Anforderungen anknüpfen. Die siedlungswasserwirtschaftliche Modellierung abflussfreier Stadtquartiere mit Hilfe blaugrüner Infrastriukturen kann methodisch in jeder Stadt bei ausreichender Datenlage angewandt werden. Blaugrüne Investitionspotentialkarte, blaugrüne Bewertungssteckbriefe und blaugrüne Toolboxen sind ebenso wie die Bausteine einer blaugrünen Infrastrukturplanung grundsätzlich von Leipzig aus übertragbar auf andere deutsche Großstädte. Damit NbS ihre Rolle als zentrale Lösung in der Klimaanpassung einnehmen können, sind mehrere Faktoren von Bedeutung. So erfordert etwa das Ermitteln und Quantifizieren von Potenzialen und Grenzen von NbS für die Klimawandelanpassung einen handlungsorientierten Ansatz. Neben technischen und ökologischen Parametern sollten ebenfalls soziale und ökonomische Kriterien und Indikatoren einbezogen werden. Diese gilt es, wissensbasiert auszuwählen und praxisnah zu operationalisieren. Essentiell ist ferner die transparente Bewertung, in welchem Maße NbS zur Erreichung urbaner Klimareslilienz  beitragen können. Das neue Forschungs- und Entwicklungsvorhaben „Blue Green City Coaching (BGCC) - Implementierung blaugrüner Infrastrukturen zur Klimaanpassung kleinerer deutscher Großstädte: Aufbau eines wissenschaftsbasierten und anwendungsorientierten Coachings für Entscheidungsträger*innen in Stadt- und Regionalplanung“ kann die blaugrüne Stadtentwicklung vorantreiben. Das Forschungsprojekt des Umweltbundesamtes wird vom ⁠ BMUV ⁠ aus Mitteln des Aktionsprogramms Natürlicher ⁠ Klimaschutz ⁠ (ANK) gefördert und vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ in Kooperation mit Fresh Thoughts und dem Deutschem Institut für Urbanistik umgesetzt. Es wird aktiv unterstützt vom Zentrum Klimaanpassung und dem Deutschen Städtetag. Das Projekt unterstützt kleinere deutsche Großstädte mit 100.000 bis 300.000 Einwohnern dabei, Risiko- und Potenzialanalysen von NbS durchzuführen und die Basis für gemeindeübergreifende Transformationsstrategien sowie integrierte Konzepte und Kooperationen zu schaffen. Ingesamt zehn Kommunen werden ab ca. Mitte 2025 bis Ende 2027 intensiv begleitet. Im Frühjahr 2025 wird es die Möglichkeit geben, sich dafür zu bewerben. Das Coaching stellt Praxisnähe her, schafft institutionalisierte Partizipation der Entscheidungsträger*innen in der Stadt und testet zugleich verschiedene Bewertungsmethoden für NbS. Konkret soll das BGCC Entscheidungsträger*innen befähigen, wissenschaftlich koordiniert anwendbare Implementierungsstrategien für blaugrüne Infrastrukturen (BGI) zu erstellen. Dabei werden Potentiale und Grenzen identifiziert und diese möglichst im interkommunalen Austausch und mit Hilfe der sozialwissenschaftlichen, juristischen und siedlungswasserwirtschaftlichen Expertise des Projektteams überwunden. Methodisch werden vorhandene Bewertungssysteme für die Effekte und Potentiale wasserbezogener NbS in einer  Coaching-Toolbox gebündelt, um Stadtakteuren Argumente und praxisnahe Hilfestellungen für NbS-Potentiale an die Hand zu geben. Bei diesen in der Coaching-Toolbox enthaltenen Potentialen geht es neben finanziellen Anreizen beispielsweise um ⁠ Monitoring ⁠ von ⁠ Biodiversität ⁠ und Stadtklima mit vielfältigen Effekten auf die Stadtgesundheit; dazu zählen unter anderem die Verringerung der Anzahl von Hitzetoten, eine erhöhte Lebenserwartung und verringerte Gesundheitskosten. Ein Forschungsschwerpunkt von BGCC bezieht die Perspektive des Stadtumlandes ein. Es wird dabei analysiert, ob die Einführung von wasserbezogenen NbS für die Klimaresilienz in der Stadt zu Wasserkrisen und Nutzungskonflikten zwischen Stadt und Umland führt. Der Fokus liegt dabei auf lokalem Rückhalt des Regenwassers zur Linderung der ⁠ Klimafolgen ⁠ wie Hitze, ⁠ Dürre ⁠ und ⁠ Starkregen ⁠. Abschließend analysieren sozialwissenschaftliche Expert*innen des Projektteams systematisch die Umsetzungspotenziale und -hemmnisse und bündeln die Ergebnisse. Als Kernprodukt von BGCC entsteht das “BG-Coaching-Handbook”, welches die Toolbox-Inhalte als Handlungsanleitung für die Infrastrukturplanung auch für andere Kommunen replizierbar macht. Die bis Ende 2027 dauernde Projektlaufzeit des BGCC unterteilt sich in vier Phasen. Die erste Projektphase zielt darauf ab, die Coaching-Toolbox zu Abläufen, zur Methodik und zu Vermittlungsinhalten des Coachings zu entwickeln. Zu diesem Zweck werden Synergien eigener Planungstools und vorhandener NbS-Konzepte geschaffen. Gegenstand der zweiten Phase mit Beginn Frühjahr 2025 ist der Bewerbungsprozess von Großstädten mit bis zu 300.000 Einwohnern für das Schwammstadt-Coaching. Phase drei umfasst die systematische Beratung und Begleitung der ausgewählten Kommunen zur Implementierung blaugrüner Infrastrukturen auf Basis der in der ersten Phase entwickelten Toolbox. Das Coaching befähigt teilnehmende Städte, kurz-, mittel- und langfristige Handlungserfordernisse, Ressourcenbedarfe und Voraussetzungen einer klimaangepassten und wassersensiblen Stadtentwicklung zu bestimmen. Zum Abschluss des Foschungsvorhabens werden in der vierten Phase die entwickelte Coaching-Toolbox sowie die Inhalte der Implementierungsstrategien evaluiert und optimiert. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Erstellung des Coaching Handbooks sowie in Fachpublikationen ein. Auf diese Weise stellt das BGCC sicher, dass die Erkenntnisse aus der systematischen Unterstützung der teilnehmenden Städte zukünftig auch anderen Kommunen zugutekommen und die Weichen für den gezielten Einsatz von NbS im Rahmen der Klimaanpassung in ganz Deutschland stellen können. Autor*innen: Nike Sommerwerk (Fresh Thoughts), Frank Hüesker (UFZ), Andreas Huck (⁠ UBA ⁠) Kontakt: frank [dot] hueesker [at] ufz [dot] de Dieser Artikel wurde als Schwerpunktartikel im Newsletter ⁠Klimafolgen⁠ und Anpassung Nr. 93 veröffentlicht. Hier können Sie den Newsletter abonnieren. 1 https://www.eea.europa.eu/publications/nature-based-solutions-in-europe 2 www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Binnengewaesser/BMUV_Wasser... 3 https://wedocs.unep.org/bitstream/handle/20.500.11822/40822/nature_based_solutions_Summary.pdf?sequence=1&isAllowed=y

Gewässer in Europa: Es gibt viel zu tun

Die Europäische Union wird das in der Wasserrahmenrichtlinie festgelegte Ziel, ihre Gewässer bis spätestens 2027 in einen guten Zustand zu versetzen, nicht erreichen. Dies zeigt ein Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) mit Beteiligung des UBA. Basierend auf der umfangreichsten Datengrundlage zu Europas Gewässern unterstreicht der Bericht die dringende Notwendigkeit zum schnelleren Handeln. Bedrohung der Artenvielfalt Nur 37 Prozent der europäischen Flüsse, Seen und Küstengewässer werden derzeit als ökologisch intakt bewertet – eine Zahl, die sich seit 2015 kaum verändert hat. Deutschland liegt mit neun Prozent weit unter dem europäischen Mittel. Grund hierfür sind zu hohe Nähr- und Schadstoffeinträge aus Landwirtschaft, Kläranlagen und Industrie und massive Eingriffe durch Begradigungen, Uferverbau und -befestigungen und die Vielzahl an Querbauwerken (Wehre, Schleusen, Wasserkraftwerke) in den Gewässern. Dadurch fehlen vielen Tier- und Pflanzenarten ihre natürlichen Lebensräume. Allgegenwärtige Chemikalienverschmutzung Lediglich 29 Prozent der europäischen Oberflächengewässer und 77 Prozent des Grundwassers erreichen einen guten chemischen Zustand. Problematisch bleiben vor allem ⁠ Pestizide ⁠ aus der Landwirtschaft, Quecksilber aus der Kohleverbrennung und andere Chemikalien aus verschiedenen Quellen. In Deutschland erreicht derzeit kein Oberflächengewässer einen guten chemischen Zustand. Hiermit stehen wir nicht alleine da: Auch in Schweden gelten alle Gewässer als chemisch belastet. Besser sieht es beim Grundwasser aus: 67 Prozent der Grundwasserkörper in Deutschland sind in einem guten chemischen Zustand. Doch auch das ist nicht ausreichend, denn so kann das Wasser nicht ohne Aufbereitung als Trinkwasser genutzt werden. ⁠ Klimawandel ⁠ und Extremwetter bedrohen die Wassersicherheit Trotz eines mengenmäßig guten Zustands von 91 Prozent des Grundwassers in Europa sind bereits 30 Prozent der europäischen Bevölkerung von Wasserknappheit betroffen. Extremwetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen verursachen Schäden in Milliardenhöhe, wie die europaweite Trockenheit 2022 und das Hochwasser 2021 in Deutschland, Belgien und den Niederlanden zeigen. Diese Extremereignisse nehmen durch den Klimawandel weiter zu und gefährden die Wasserversorgung in Europa. Auch in Deutschland steigt der Nutzungsdruck von Wasser vor dem Hintergrund des Klimawandels. Wassermenge und Wasserqualität sind daher in den Fokus zu stellen. Hierbei unterstützt die Nationale Wasserstrategie mit zahlreichen Aktionen zum Schutz der Ressource. Landwirtschaft als Hauptverursacher der Belastung Der größte Belastungsfaktor für Europas Gewässer ist die Landwirtschaft, die nicht nur den höchsten Wasserverbrauch aufweist, sondern auch durch Nährstoffe und Pestizide zur Verschmutzung beiträgt. Weitere Belastungen kommen aus der Energieerzeugung, der Stadtentwicklung, dem Hochwasserschutz und den Kläranlagen. Die Landwirtschaft spielt auch in Deutschland eine erhebliche Rolle für die Gewässer. Bei 77 Prozent der Oberflächengewässer und 29 Prozent des Grundwassers ist sie Ursache für die Zielverfehlung eines guten Zustands. Handlungsbedarf in Europa und Deutschland Der Handlungsbedarf in Europa und Deutschland ist hoch. Maßnahmen müssen noch viel stringenter und schneller umgesetzt werden, um das Ziel eines guten Gewässerzustands zu erreichen: weniger Wasserverbrauch, reduzierte Schad- und Nährstoffeinträge sowie ein naturnaher Wasserhaushalt. Für Bäche, Flüsse und Auen ist mehr Raum erforderlich, um Hochwasser zu verteilen, Tieren und Pflanzen Lebensräume bereitzustellen und Wasser für Trockenperioden zu speichern. Diese und eine Vielzahl weiterer effektiver Maßnahmen sind notwendig, um den Zustand der Gewässer in Europa langfristig zu verbessern und ihre ⁠ Resilienz ⁠ gegen die Vielzahl von Belastungen zu erhöhen.

Auswirkung des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit

Niedrigwasser an der Elbe bei Dresden Der Rückgang des Wasserdargebots ist statistisch signifikant. Dies zeigt die aktuelle Studie „WADKlim“, in der Auswirkungen von Trockenheit und Dürre auf die Wasserverfügbarkeit, den Bodenwasserhaushalt und das Grundwasser in Deutschland untersucht wurden. Für die Wasserbewirtschaftung werden mögliche Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen vorgeschlagen. Damit liefert das Forschungsprojekt WADKlim einen Beitrag für die in der Deutschen ⁠ Anpassungsstrategie ⁠ an den ⁠ Klimawandel ⁠ und in der Nationalen Wasserstrategie formulierten Zielstellungen. Die Ergebnisse des Projekts stehen unter der ⁠ UBA ⁠ Seite Niedrigwasser/Trockenheit zur Verfügung. Wasserknappheit ist ein vielschichtiges Problem. Die Ursachen für Wasserknappheit in verschiedenen Regionen Deutschlands umfassen klimatische Bedingungen mit geringem ⁠ Wasserdargebot ⁠, Wasserqualitätsprobleme wie Nitratbelastung, Einflüsse durch Bergbau, zunehmende Wasserentnahmen für die Landwirtschaft und hohe Bedarfe in Metropolregio­nen. Es wurden bereits regionsspezifische Maßnahmen ergriffen, um Wasserknappheit vor­zubeugen, wie beispielsweise die Einrichtung von Fernwasserleitungssystemen oder die Limitierun­gen für Wasserentnahmen. Allerdings haben die anhaltende Trockenheit in der letzten De­kade und die Unsicherheiten bei der zukünftigen Wassernutzung und ⁠ Klimavariabilität ⁠ ge­zeigt, dass diese Maßnahmen möglicherweise nicht ausreichen, um strukturelle oder tempo­räre Wasserknappheit zu bewältigen. Die zukünftige Wasserknappheit wird als komplexes Problem erkannt, das aufgrund der Unsicherheiten schwer zu prognostizieren ist. Verschiedene Lösungsstrategien wurden vorgestellt Diese sollen dazu beitragen, die nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen in Deutschland zu fördern und zukünftige Kon­flikte in der Wassernutzung zu minimieren. Dazu gehören beispielsweise Maßnahmen zum verbes­serten Wasserrückhalt, die Förderung von Wassereffizienz und standortangepasste Wasser­wiederverwendung, die Implementierung von Anpassungsmaßnahmen und die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Nutzergruppen. Umgang mit Nutzungskonflikten Es ist wichtig, dass politische Entscheidungsträger*innen und ⁠ Stakeholder ⁠ die vorgestellten Lösungsstrategien in ihre Entscheidungsprozesse integrieren und gemeinsam an einer nachhaltigen Wassernutzung arbeiten. Nur so kann die Wasserverfügbarkeit in Deutsch­land langfristig gesichert werden. Dafür ist es unerlässlich, bisher fehlende Daten regelmäßig zu erheben und insbesondere die Datenbestände zur Wassernutzung zu vervollständigen und sie transparent und öffentlich zu machen. Dies beinhaltet zum Beispiel die verpflichtende Erfassung von Bewässerungsmengen in zentralen Meldestellen. Für eine zukünftig bessere Vergleichbar­keit von Studien sollte stärker auf standardisierte Indikatoren zurückgegriffen werden. Wasserwiederverwendung im urbanen Raum Die Wasserwiederverwendung kann in Städten zukünftig eine wichtige Rolle, beispielsweise bei der Bewässerung von Grünflächen, spielen. Gerade in Wasserbilanz-Risikogebieten ist dieser Ansatz eine sinnvolle Handlungsoption. Dazu müssen die notwendigen rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingen sowie neue infrastrukturelle Lösungen geschaffen werden. Künftig häufiger Trockenperioden Grundsätzlich sinkt zukünftig die Verfügbarkeit von Wasser in vielen Regionen in Deutschland unter dem Einfluss des Klimawandels, insbesondere in Trockenperioden kann es regional zu erheblichen Engpässen in der Wasserverfügbarkeit kommen, was zur Entste­hung von Nutzungskonflikten führen oder bestehende Konflikte verschärfen kann. Es ist da­her notwendig, eine nachhaltige Wassernutzung zu fördern, um eine sichere und gerechte Versorgung für alle Nutzer*innengruppen zu gewährleisten. Dabei ist es essenziell, dass natürliche Ökosysteme nicht nur in der Kommunikation, sondern auch in der wasserwirtschaftlichen Gesamtbetrachtung eine stärkere Rolle einnehmen.

32 Maßnahmen zum Masterplan Wasser

1. Konzept zum Niedrigwassermanagement Stauhaltung Spandau Erarbeitung eines gemeinsamen Konzepts, um bei Niedrigwasser ein kritisches Absinken der Wasserstände zu verhindern. Weitere Informationen 2. Optimierte Durchflusssteuerung Automatisierung der Wehre und Nutzung digitaler Instrumente, um die Durchflusssteuerung bei Niedrigwasser zu verbessern. Weitere Informationen 3. Optimierung der Ableitwege Verbesserter Schutz der Wasserressourcen durch Schaffung veränderter und neuer Ableitwege der Klärwerke. Weitere Informationen 4. Bewirtschaftung der Oberen Havel Intensivierung der länderübergreifenden Zusammenarbeit für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Oberen Havel. Weitere Informationen 5. Bewirtschaftung der Spree Intensivierung der länderübergreifenden Zusammenarbeit für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Spree Weitere Informationen 6. Begrenzung von Entnahmen aus Flüssen, Seen und Grundwasser Prüfung von Möglichkeiten und Instrumenten, um in angespannten Situationen Entnahmen aus Gewässern zu reduzieren Weitere Informationen 7. Anreichern und Speichern des Grundwassers Erhöhung der Grundwassermengen durch künstliche Anreicherung und Zwischenspeicherung von Regenwasser Weitere Informationen 8. Erhöhung der Uferfiltratmengen Bau neuer Brunnen in Ufernähe, um die Trinkwassergewinnung aus Uferfiltrat zu steigern Weitere Informationen 9. Nachhaltiger Waldumbau Erhöhung der Grundwasserneubildung durch den Umbau der Berliner Wälder in naturnahe Mischwälder Weitere Informationen 10. Entsiegelung und Wiederherstellung der Bodenfunktionen Erhöhung der Grundwasserneubildung durch Entsiegelung und Renaturierung überbauter Flächen Weitere Informationen 11. Reduzierung der Phosphoreinträge Verminderung der Nährstoffbelastungen in Dahme, Spree und Havel durch Aufrüstung der Großklärwerke Weitere Informationen 12. Ausbau der Klärwerkskapazitäten Ausbau der vorhandenen Klärwerke, um die steigenden Abwassermengen behandeln zu können Weitere Informationen 13. Spurenstoffentfernung Aufrüstung der Klärwerke, um den Eintrag organischer Spurenstoffe zu verringern Weitere Informationen 14. Minderung der Risiken durch Indirekteinleitungen Früherkennung von Schadstoffeinträgen aus Industrie und Gewerbe durch erweitertes Monitoring und agile Prüfabläufe zur Risikobewertung neuer Stoffe Weitere Informationen 15. Regenwasserbewirtschaftung Verbesserung von Gewässerschutz und Grundwasserneubildung durch eine dezentrale Bewirtschaftung des Regenwassers Weitere Informationen 16. Regenwasserbehandlung Reduzierung der Gewässerbelastungen aus dem Berliner Trennsystem durch Rückhalt und Reinigung von Regenwasser Weitere Informationen 17. Begrenzung von Mischwasserüberläufen Fortsetzung des Sanierungsprogramms für Mischwasserkanäle, um Überläufe weiter einzuschränken Weitere Informationen 18. Wiederinbetriebnahme ehemaliger Wasserwerke Erschließung zusätzlicher Trinkwasserressourcen durch die Wiederinbetriebnahme ehemaliger Wasserwerke Weitere Informationen 19. Sicherstellung des Trinkwasserschutz Weiterentwicklung des Grundwasserschutzes in den Einzugsgebieten der Wasserwerke, um eine sichere Trinkwasserversorgung zu gewährleisten Weitere Informationen 20. Nachrüstung von Wasserwerken Weitergehende Reinigungsstufen in den Wasserwerken, um die Nutzung weiterer Wasserressourcen zu ermöglichen Weitere Informationen 21. Verstärkte Brunnenerneuerung Intensivierung des Brunnenerneuerungsprogramms, um die Spitzenkapazitäten der Wasserwerke weiter zu steigern Weitere Informationen 22. Brunnenneubau und Reaktivierung Bau neuer Brunnen und Wiederinbetriebnahme stillgelegter Galerien, um die Trinkwasserressourcen zu erhöhen Weitere Informationen 23. Länderübergreifendes Wasserressourcen-Management Erhöhung der Versorgungssicherheit der Hauptstadtregion durch ein gemeinsames Grundwassermanagement der Länder Berlin und Brandenburg Weitere Informationen 24. Fernwasserversorgung Prüfung von Möglichkeiten der Fernwasserversorgung, um zusätzliche Ressourcen für steigenden Trinkwasserbedarf zu schaffen Weitere Informationen 25. Nachsorgender Bodenschutz Erkundung und Sanierung von Flächen, die mit Altlasten kontaminiert sind, um die Trinkwasserversorgung zu sichern Weitere Informationen 26. Wasserspar-Strategie Entwicklung und Umsetzung von Strategien, um einen bewussten und sparsamen Umgang mit der Ressource Wasser zu fördern Weitere Informationen 27. Schutz von Mooren und Feuchtgebieten Umsetzung von Maßnahmen, um Schutz und Stützung grundwasserabhängiger Ökosysteme zu verbessern Weitere Informationen 28. EU-Chemikalienstrategie Unterstützung der EU-Chemikalienstrategie für die Verwirklichung einer schadstofffreien Umwelt Weitere Informationen 29. Spurenstoffstrategie des Bundes Unterstützung der Spurenstoffstrategie des Bundes, um den Eintrag von Spurenstoffen in den Wasserkreislauf zu reduzieren oder zu vermeiden Weitere Informationen 30. EU-Arzneimittelstrategie Unterstützung der EU-Strategie gegen die Verschmutzung der Umwelt durch pharmazeutische Stoffe Weitere Informationen 31. Nationale Wasserstrategie Unterstützung der Nationalen Wasserstrategie, um die natürlichen Wasserressourcen zu schützen und den nachhaltigen Umgang mit Wasser zu fördern Weitere Informationen 32. EU-Aktionsplan zur Schadstofffreiheit Unterstützung des EU-Aktionsplans zur Schadstofffreiheit von Luft, Wasser und Boden Weitere Informationen

Willingmann: „Klimawandel erfordert Umsteuern beim Wassermanagement“

„Wasser ist die wertvollste Ressource des Menschen und lebenswichtig – das wird uns in Zeiten des Klimawandels umso stärker bewusst gemacht“, betont Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann mit Blick auf den morgigen Weltwassertag. Er wurde 1992 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen und erinnert jährlich am 22. März an die enorme Bedeutung dieser essentiellen Ressource. 2023 steht der Tag unter dem Motto „Den Wandel beschleunigen“. „Die langanhaltenden Trocken- und Hitzeperioden der vergangenen Sommer ließen bei vielen Menschen die Alarmglocken läuten. Wenn in den heißen Monaten Grundwasserstände weiter sinken, oberirdische Gewässer teilweise austrocknen und zugleich der Wasserbedarf steigt, braucht es ein Umsteuern beim Wassermanagement“, sagt Willingmann. Der Fokus werde künftig nicht mehr darauf liegen, Wasser schnellstmöglich abfließen zu lassen. „Vielmehr muss es darum gehen, die Niederschläge des Winterhalbjahres in der Fläche zu halten und vorrangig ins Grundwasser versickern zu lassen und damit zu speichern. Die Weichen dafür stellen wir u.a. mit der geplanten Novellierung des Wassergesetzes, die schnellstmöglich auf den Weg gebracht wird. Mit unserem Ziel, den naturnahen Wasserhaushalt zu stärken, liegen wir auch auf einer Wellenlänge mit der in der vergangenen Woche von der Bundesregierung beschlossenen nationalen Wasserstrategie“, fügt der Minister hinzu. Aktuelle Informationen zu interessanten Themen aus Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt gibt es auch auf den Social-Media-Kanälen des Ministeriums bei Facebook, Instagram, LinkedIn, Mastodon und Twitter.

Lenné-Symposium 2024

Grün-blaue Infrastruktur: Berlin auf dem Weg zur wassersensiblen Stadt Erfolgsbedingungen für die Umsetzung Im Jahr 2024 feiert der Peter-Joseph-Lenné-Preis ein Jubiläum: 1965 als internationaler Nachwuchswettbewerb vom Land Berlin ins Leben gerufen, wird er in diesem Jahr zum 50. Mal ausgelobt, flankiert vom Lenné-Symposium 2024. Das Jubiläum findet vor dem Hintergrund des globalen Klimawandels statt, dessen Folgen in Berlin deutlich zu spüren sind: Extremwetter wie Hitze oder Starkregen belasten Bewohnerinnen und Bewohner und Bausubstanz, Vegetation und Infrastruktur. Wassersensible Stadtplanung, auch bekannt als „Schwammstadtprinzip“, gilt hier als wegweisendes Planungsinstrument auf dem Weg zu Klimaresilienz und -anpassung. Diese Entwicklung ebenso wie das Vorbild unseres Namensgebers nehmen wir im Lenné-Symposium 2024 zum Anlass, Bilanz zu ziehen und nach vorne zu schauen: Wo steht Berlin auf dem Weg zur wassersensiblen Stadt? Wie schaffen wir die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung – auch im Bestand, nicht nur im Neubau? Und nicht zuletzt: Wie muss sich der Beruf der Freiraum- und Landschaftsarchitektur hinsichtlich eines zukunftsfähigen, wassersensiblen Stadtumbaus aufstellen? Nach einer Keynote zur „Nationalen Wasserstrategie“ und den Positionen aus Berufsstand, Lehre und Nachwuchs wollen wir gemeinsam mit Referentinnen und Referenten aus Forschung und Verwaltung, Gästen und Mitarbeitenden der SenMVKU diese Fragen in unterschiedlichen Arbeits- und Denkräumen beantworten: Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung von wassersensibler Stadtentwicklung Erprobung von analogen und digitalen Werkzeugen („Planspielen“) zur Planung von blau-grünen Infrastrukturen Blick auf Praxisbeispiele mit Fokus auf übertragbare Erfolgsindikatoren / Erfolgsbedingungen Termin : 12. Januar 2024 von 14:00 bis 18:00 Uhr Ort : betterplace Umspannwerk, Paul-Lincke-Ufer 21, 10999 Berlin Die Präsentationen zu der Veranstaltung erhalten Sie auf Anfrage. Bitte wenden Sie sich an die Geschäftsstelle des Lenné-Preises, E-Mail: lenne@gruen-berlin.de .

Aufbau eines Grundwasserentnahmemonitorings als Basis für ein risikoorientiertes Grundwassermanagement in Deutschland

Für einige Regionen Deutschlands wird in den kommenden Jahren eine Abnahme der Grundwasserneubildung erwartet. Damit Knappheiten bei der Wasserversorgung vermieden und grundwasserabhängige Ökosysteme vor gravierenden Schäden bewahrt werden können, bedarf es eines wirksamen Grundwassermanagements. Hierbei ist es von großer Bedeutung, die Grundwasserentnahmen künftig deutlich umfassender und effektiver zu erfassen als bisher. Der Entwurf der Nationalen Wasserstrategie sieht vor, in Deutschland in den kommenden Jahren ein repräsentatives und quantitatives Echtzeitgrundwasserentnahmemonitoring (EGEM) aufzubauen. Mit Blick auf dessen Umsetzung, wurde im Rahmen einer Studie des Umweltbundesamts (UBA) untersucht, wie die Datenerfassung von Grundwasserentnahmen in Deutschland aktuell abläuft, welche Daten in welcher Form vorliegen, und welche Maßnahmen umgesetzt werden müssen, um eine nachhaltige Etablierung des EGEM erreichen zu können. Quelle: Korrespondenz Wasserwirtschaft

27. Grundwasser-Workshop des NLWKN rückt Wassermengenmanagement in den Fokus

Verden . - Mit Blick auf die Zunahme von Extremwetterereignissen der letzten Jahre lautete die Kernfrage des diesjährigen Grundwasser-Workshops des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN): Wie können wir das Grundwasser unter Berücksichtigung der Klimawandelfolgen nachhaltig nutzen? Die Online-Veranstaltung fand am 19. September in der NLWKN-Betriebsstelle in Verden statt. Hubertus Schültken, Aufgabenbereichsleiter Grundwasser in der NLWKN-Betriebsstelle Hannover-Hildesheim, begrüßte die rund 300 Teilnehmenden aus Wasserwirtschaft, Landwirtschaft, Naturschutz und Forschung und führte anschließend durch die Veranstaltung. Staatssekretär Frank Doods, Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, bezeichnete in seinem Grußwort das nachhaltige Wassermengenmanagement als zentrales Element und große Zukunftsaufgabe. Mit dem Wasserversorgungskonzept Niedersachsen und den zahlreichen regionalen Wassermanagementplänen liegen nun die wesentlichen Grundlagen vor, so dass wir nun „ins Handeln kommen müssen“, so Doods. Aus Sicht von Anne Rickmeyer, Direktorin des NLWN, wird es künftig im Sinne einer vorausschauenden Grundwasserbewirtschaftung darauf ankommen, sowohl die prognostizierten klimatischen Bedingungen als auch die Veränderungen der künftigen Wasserbedarfe für die verschiedenen Nutzungen hinreichend zu berücksichtigen. ( siehe auch NLWKN-Presseinformation vom 14.09.2022 ) Verden . - Mit Blick auf die Zunahme von Extremwetterereignissen der letzten Jahre lautete die Kernfrage des diesjährigen Grundwasser-Workshops des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN): Wie können wir das Grundwasser unter Berücksichtigung der Klimawandelfolgen nachhaltig nutzen? Die Online-Veranstaltung fand am 19. September in der NLWKN-Betriebsstelle in Verden statt. Hubertus Schültken, Aufgabenbereichsleiter Grundwasser in der NLWKN-Betriebsstelle Hannover-Hildesheim, begrüßte die rund 300 Teilnehmenden aus Wasserwirtschaft, Landwirtschaft, Naturschutz und Forschung und führte anschließend durch die Veranstaltung. Staatssekretär Frank Doods, Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, bezeichnete in seinem Grußwort das nachhaltige Wassermengenmanagement als zentrales Element und große Zukunftsaufgabe. Mit dem Wasserversorgungskonzept Niedersachsen und den zahlreichen regionalen Wassermanagementplänen liegen nun die wesentlichen Grundlagen vor, so dass wir nun „ins Handeln kommen müssen“, so Doods. Aus Sicht von Anne Rickmeyer, Direktorin des NLWN, wird es künftig im Sinne einer vorausschauenden Grundwasserbewirtschaftung darauf ankommen, sowohl die prognostizierten klimatischen Bedingungen als auch die Veränderungen der künftigen Wasserbedarfe für die verschiedenen Nutzungen hinreichend zu berücksichtigen. ( ) Hierzu leistet das unter Federführung des Umweltministeriums und mit Beteiligung von Vertretern aus Wasserwirtschaft, Landwirtschaft und Industrie erarbeitete Wasserversorgungskonzept einen wesentlichen Beitrag. ( Wasserversorgungskonzept Niedersachsen | Nds. Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz ) Aktuell werden Fördermittel vom Land Niedersachsen im Rahmen der Förderrichtlinie Klimafolgenanpassung Wasserwirtschaft zur Verfügung gestellt, erläuterte Dr. Astrid Krüger, Referatsleiterin für Grundwasser, Wasserversorgung und Bodenschutz im niedersächsischen Umweltministerium. Damit können beispielsweise lokale Konzepte erarbeitet werden. Die von Dr. Gunter Wriedt, Grundwasser-Experte des NLWKN, vorgestellten Untersuchungen für Niedersachsen zeigten bereits in der Vergangenheit einen Trend zu sinkenden Grundwasserständen. Zusätzlich haben die Dürrejahre 2018 und 2019 zu einer weiteren Absenkung geführt. Unklar ist die weitere Entwicklung vor dem Hintergrund des Klimawandels, aber die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Handlungsbedarf besteht. ( Grundwasserbericht_Sonderbericht_zur_Trockenheit_Stand_2021.pdf ) Nach Aussage von Krüger gibt es keine Region in Niedersachsen ohne Handlungsbedarf. Wasser wird nicht an jedem Ort, zu jeder Zeit in beliebiger Menge zur Verfügung stehen, betonte sie. Das Wasserversorgungskonzept Niedersachsen kann als Grundlage für die Erstellung regionaler Konzepte genutzt werden. Eines der ersten regionalen Konzepte hat der Landkreis Nienburg erstellt. Beim integralen Managementkonzept zur Bewirtschaftung von Wassermengen im Landkreis Nienburg/Weser wurde der gesamte Wasserhaushalt unter anderem in den Bereichen Grundwasser, Oberflächengewässer und in den Ökosystemen Boden sowie Wald betrachtet. Als nächster Schritt zur Umsetzung ist das Maßnahmenprogramm einschließlich eines Monitoring-Konzepts vorgesehen. Neue Erkenntnisse werden im Rahmen des adaptiven Managements in den Umsetzungsprozess eingebunden, erläuterte Manuel Wehr, Leiter des Fachbereiches Umwelt beim Landkreis Nienburg. ( Integrales Managementkonzept zur Bewirtschaftung von Wassermengen im Landkreis Nienburg/Weser | Landkreis Nienburg (lk-nienburg.de) ) Marcus Polaschegg, Leiter des Fachbereiches Klima, Natur, Ressourcenschutz und Biodiversität in der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, betonte, dass die Landwirtschaft in besonderem Maße vom Klimawandel betroffen und deshalb ein wichtiger Akteur in der weiteren Ausarbeitung der Wassermengenmanagementkonzepte ist. Einen zentralen Aspekt sieht Polaschegg in strukturellen Veränderungen wie der Anpassung von Anbausystemen und der Erschließung neuer Märkte. Das Land Brandenburg hat in diesem Jahr im Rahmen des Gesamtkonzeptes zur Anpassung an den Klimawandel im Politikfeld Wasser die Wasserversorgungsplanung Brandenburg veröffentlicht. ( https://lfu.brandenburg.de/lfu/de/ueber-uns/veroeffentlichungen/detail/~21-03-2022-wasserversorgungsplanung-brandenburg ) Der darin enthaltene Teilabschnitt zur mengenmäßigen Grundwasserbewirtschaftung wurde von Ute Schreiber, Referatsleiterin für Grundwasserschutz, Bodenschutz und Altlasten im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg, vorgestellt. Geplant ist die Einführung eines Klimaabschlags auf die für die Nutzung zur Verfügung stehende Grundwassermenge. Bernd Kirschbaum, im Umweltbundesamt zuständig für Auswirkungen des Klimawandels auf das Grundwasser, verwies in seinem Beitrag auf die Nationale Wasserstrategie, welche ein umfassendes Instrumentarium für sektorübergreifende Lösungsansätze und Beteiligungen für die Bundesländer bereitstellt. Diese können dort für die Umsetzung von Wassermengenmanagement-Projekten genutzt werden. Fazit: Ausbau der länderübergreifenden Zusammenarbeit und der Förderprogramme Fazit: Ausbau der länderübergreifenden Zusammenarbeit und der Förderprogramme In seinem Resümee betonte Hubertus Schültken, dass die Veranstaltung einen guten Überblick zu vorhandenen Konzepten und Strategien geboten hat. So wurden mit dem Wasserversorgungskonzept Niedersachsen übertragbare Ansätze erarbeitet, die als Grundlage für die regionale Zusammenarbeit mit den verschiedenen Nutzergruppen vor Ort genutzt werden können. Aber auch auf regionaler Ebene ist viel passiert. Hier geht es jetzt darum, gemeinsam mit den örtlichen Akteuren die Arbeitsschritte zur Maßnahmenumsetzung zu starten. Der länderübergreifende Austausch und bestehende Netzwerke sollten nach Ansicht von Schültken weiter ausgebaut werden, um die gewonnenen Erkenntnisse zu kommunizieren, offene Fragen zu erörtern und regionale, nutzergerechte Lösungen zu sondieren und zu unterstützen. Ferner sind weitere Förderprogramme zur Umsetzung in die Praxis notwendig. Darüber hinaus ist Weiterentwicklung der Konzepte und Maßnahmenprogramme durch die Einbindung aktueller Erkenntnisse erforderlich, um künftig unter den sich verändernden Rahmenbedingungen die Ressource Wasser nachhaltig nutzen zu können, unterstrich Schültken abschließend.

Spurenstoffzentrum des Bundes setzt den Spurenstoff-Dialog fort

Am 16. und 17. Oktober 2023 fand in Berlin die Vernetzungsveranstaltung „Zukunftsplattform Spurenstoffzentrum – Gemeinsam für saubere Gewässer“ des Spurenstoffzentrums des Bundes (SZB) statt. Auf der Veranstaltung trafen sich rund 100 Personen aus verschiedenen Sektoren, um den Austausch und Maßnahmen zur Reduzierung von Spurenstoffen in Gewässern voranzutreiben. Die Vernetzungsveranstaltung „Zukunftsplattform Spurenstoffzentrum – Gemeinsam für saubere Gewässer“ brachte rund 100 Teilnehmende aus Industrie, Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung, Umweltbehörden auf Bundes- und Landesebene, Politik und Nichtregierungsorganisationen zusammen. Die Bundesumweltministerin Steffi Lemke hielt eine Rede zu Strategien im Gewässerschutz. Für das Umweltbundesamt sprach die Vizepräsidentin Dr. Lilian Busse. Sie ermutigte in ihrer Rede die Teilnehmer*innen, gemeinsam für den Gewässerschutz aktiv zu werden. Die Veranstaltung beinhaltete neben Vorträgen auch interaktive Gesprächsinseln, Podiumsdiskussionen und Begleitausstellungen. Die Teilnehmenden konnten somit die Veranstaltung sehr aktiv mitgestalten. Die Teilnehmenden diskutierten unter anderem Themen, wie den aktuellen Vorschlag der Europäischen Kommission zur Kommunalabwasserrichtlinie und die Umsetzung der erweiterten Herstellerverantwortung. Trotz kontroverser Diskussionen, signalisierten die ⁠ Stakeholder ⁠ ihre Bereitschaft, im Dialog zu bleiben, um gemeinsam Lösungen zu finden. Insgesamt war die Veranstaltung aus Sicht des Spurenstoffzentrums und nach ersten Rückmeldungen ein Erfolg. Sie hat gezeigt, wie wichtig der Dialog aller Beteiligten ist, um effektive und tragfähige Lösungen zur Reduzierung und Vermeidung von Spurenstoffen in unseren Gewässern zu finden.

1 2 3 4