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Die Aland-Elbe-Niederung im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Im Rahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogrammes (NHWSP) gibt es Planungen zu einer Deichrückverlegung im Fauna-FloraHabitat( FFH)-Gebiet "Aland-Elbe-Niederung nördlich von Seehausen" (Biosphärenreservat "Mittelelbe", Sachsen-Anhalt). Im vorliegenden Beitrag wird eine alternative Deichtrasse zur behördlich vorgesehenen Trasse vorgeschlagen. Hierbei würde der erst vor wenigen Jahrzehnten abgedeichte Garbe-Polder seine historische Funktion als Überschwemmungsraum für Elbhochwässer wiedererhalten. Die bei Elbhochwässern überflutbare Fläche würde dadurch von etwa 450 ha auf etwa 1.500 ha wachsen. Zudem würde die vollständig neu zu erbauende Deichstrecke um mehr als die Hälfte verkürzt werden, wenn ein vorhandener Deich lediglich verstärkt wird. Eingriffe in die Landschaft würden reduziert und geschützte Lebensraumtypen im Gegensatz zur kleinräumigeren Variante der behördlich vorgesehenen Trassenführung nicht durchschnitten und beeinträchtigt werden. Durch die weitgehende Erniedrigung der vorhandenen Deiche würde der Scheitel extremer Elbhochwässer gekappt werden. Zur Integration von Hochwasser- und Naturschutz sollte ein Überschwemmungsmanagement orientiert am alljährlichen Hochwasserrhythmus erfolgen. Die Managementvorschläge sollten auch auf andere vorhandene oder geplante Flutpolder, die üblicherweise bislang ausschließlich dem Hochwasserschutz dienen, übertragen werden. Dies würde die negativen Folgen, per zunehmenden Tendenz zu niedrigen oder ausbleibenden Elbhochwässern mindern und der ökologischen Stabilisierung der Auen an der Mittelelbe dienen. Im Zusammenhang mit räumlich nahe gelegenen Naturschutzgroßprojekten des Bundesamts für Naturschutz (BfN) und FFH-Schutzgebieten würde im UNESCO-Biosphärenreservat "Flusslandschaft Elbe" einer der vielfältigsten, länderübergreifend beide Elbseiten einschließenden Biotopverbünde mit den charakteristischen Ökosystemen des Unteren Mittelelbtals entstehen.

Bund hilft beim Hochwasserschutz mit 300 Millionen

Der Bund wird bis 2018 300 Millionen Euro in den präventiven Hochwasserschutz investieren. Damit löst diser Zusagen ein, die nach der Flut im Sommer 2013 gemacht und im Nationalen Hochwasserschutzprogramm verankert worden sind. Dies gaben das Bundesumweltministerium und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in einer gemeinsamen Pressemiteilung am 28. April 2015 in Berlin bekannt.

Kiesgeprägte Ströme - unser Gewässertyp des Jahres 2016

Donau, Rhein und Co. allerdings nur zu drei Prozent in gutem Zustand Pünktlich zum Internationalen Weltwassertag am 22. März kürt das Umweltbundesamt (UBA) den Gewässertyp des Jahres 2016: die großen, von Kies geprägten Ströme. Vertreter sind beispielsweise Donau, Rhein und Elbe. Wie kaum ein anderer Gewässertyp wurden die Gewässerlandschaften der großen Flüsse seit Jahrhunderten erschlossen und kultiviert. Ihr Zustand ist daher nur selten als gut zu bezeichnen. In den großen, von Kies geprägten Strömen erreicht nur ein einziger Abschnitt der Donau derzeit das Ziel des Gewässerschutzes – den guten ökologischen Zustand. Der gute Zustand ist jedoch das Ziel, das sich der Gewässerschutz bis 2027 auferlegt hat. Naturnahe Gewässer beherbergen eine Vielzahl von Arten und stellen damit äußerst wertvolle Lebensräume dar. Sie werden nach Landschaft, Höhenlage, Größe und Lebensgemeinschaften 50 Typen zugeordnet. Zum Typ „Kiesgeprägter Strom“ zählen der Rhein vom Bodensee bis Leverkusen, die Donau, die Oberläufe von Elbe und Weser und die Unterläufe von Main und Neckar. Gemein sind ihnen die namensgebende, kiesige Gewässersohle, große Täler und ausgedehnte Auen von mehreren Kilometern Breite. Im Naturzustand bilden die großen Ströme und ihre Auen komplexe Gewässerlandschaften mit immensem Artenreichtum – "Hot Spots" der ⁠ Biodiversität ⁠. Sie sind wichtige Fischwanderrouten und Rastplätze für Zugvögel. Siedlungsbau, Landwirtschaft, Stromerzeugung aus Wasserkraft und Gütertransport haben von diesen Gewässerlandschaften kaum etwas unversehrt gelassen. Nur noch zehn bis 20 Prozent der ehemaligen Auen sind noch vorhanden. Dazu kommen Folgen eines restriktiven Hochwasserschutzes und stoffliche Belastungen. Spürbare Erfolge im Gewässer- und Auenschutz lassen sich an den Großen Kiesgeprägten Strömen nur durch ein gemeinsames Handeln von Bund und Ländern, Verbänden, Anliegern und Gewässernutzern erzielen. Beispiel hierfür ist die Reduzierung der Abwasserlast der großen Ströme seit Ende der 1970er Jahre durch den Bau von Kläranlagen. Heute und in Zukunft sollen die ⁠ Wasserrahmenrichtlinie ⁠, das nationale Hochwasserschutzprogramm, das Programm des Verkehrsministeriums zur ökologischen Durchgängigkeit der Bundeswasserstraßen und das Bundesprogramm „Blaues Band“ zu einer weiteren Verbesserung des ökologischen Zustands beitragen. Letztendlich brauchen Gewässer mehr Raum und Zeit für ihre Regeneration. Darüber hinaus wird es nötig sein, den Umgang und unsere Wahrnehmung von Gewässern zu ändern. Häufig treten Gewässer nur im seltenen Extremfall von Hoch- oder Niedrigwasser in das öffentliche Bewusstsein. Mit der Aktion „Gewässertyp des Jahres“ möchte das ⁠ UBA ⁠ für lebenswerte Gewässer und für das Anliegen des Gewässerschutzes werben. Mit der Bekanntgabe des „Gewässertyp des Jahres“ werden Informationen zu besonderen Eigenschaften, Nutzungsaspekten und Gefährdungspotenzialen des Typs bereitgestellt. Eine interaktive Karte zum chemischen und ökologischen Zustand lädt ein zum tieferen Abtauchen in die Wasserwelt.

Fortschrittsbericht zur Klimaanpassung vorgelegt

Am 16. Dezember 2015 legte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks dem Bundeskabinett den ersten Fortschrittsbericht über die Umsetzung der "Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel" (DAS) vor, die 2008 beschlossen worden war. Die Deutsche Anpassungsstrategie soll negative Auswirkungen des Klimawandels verringern und verhindern. Dazu legt die Bundesregierung derzeit 140 Maßnahmen vor. Sie betreffen unterschiedliche Politikbereiche wie Verkehr, Bauwesen, Küstenschutz, Gesundheit und Forschung. Eine wesentliche Aufgabe der Klimaanpassung ist der bessere Schutz vor Hochwasser. Dazu hat die Bundesregierung das Nationale Hochwasserschutzprogramm aufgelegt. Es sieht Deichrückverlegungen, Projekte zur gesteuerten Hochwasserrückhaltung, z. B. durch Flutpolder, sowie Maßnahmen zur Beseitigung von Schwachstellen beim den derzeitigen Hochwasserschutzanlagen vor. Vorgesehen sind außerdem umfangreiche Aktivitäten zum Erhalt des bundesweiten Schienen-, Straßen- und Wasserwegenetzes. Hier werden mögliche Gefährdungen durch den Klimawandel analysiert und die Regelwerke angepasst. Dazu gehören beispielsweise Anforderungen an die Materialeigenschaften von Asphalt für den Straßenbau um Schäden bei lang anhaltenden hohen Temperaturen vorzubeugen.

Sonder-Umweltministerkonferenz zum Thema Hochwasser

Am 2. September 2013 fand in der Vertretung des Freistaats Thüringen beim Bund in Berlin eine Sonder-Umweltministerkonferenz zum Thema "Hochwasser" statt. Als Konsequenz aus dem Juni-Hochwasser 2013 in Deutschland haben die Umweltminister von Bund und Ländern die Erarbeitung eines nationalen Hochwasserschutzprogramms beschlossen. Zentrum des nationalen Hochwasserschutzprogramms ist die einheitliche Identifizierung der bundesweit wichtigsten Projekte zum Hochwasserschutz insbesondere zum Wasserrückhalt durch steuerbare Flutpolder und Deichrückverlegungen und deren gemeinsame Finanzierung. Die Ministerinnen und Minister forderten die Bundesregierung außerdem auf, zusätzliche Mittel für den Hochwasserschutz in der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ bereitzustellen.

Untersuchungen zur Ermittlung der Wirkungen von präventiven Hochwasserschutzmaßnahmen im Rahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogramms

Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) hat im Auftrag des Umweltbundesamtes (⁠ UBA ⁠) in einem fünfjährigen Vorhaben mit Unterstützung der Bundesländer die Wirkung der geplanten überregionalen Maßnahmen im Rahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogramms (NHWSP) an Donau, Elbe und Rhein überprüft. Ziel des Vorhabens war es, die von den Ländern gemeldeten raumgebenden Maßnahmen (Kategorie: Deichrückverlegung, Wiedergewinnung von natürlichen Rückhalteflächen sowie Kategorie: Flutpolder, Hochwasserrückhaltebecken) im Nationalen Hochwasserschutzprogramm (NHWSP) auf ihre Wirksamkeit flussgebietsweise zu plausibilisieren. Damit sollten entsprechend des Sonder-UMK-Beschlusses von 2013 gemeinsame Ansätze zur Wirkungsabschätzung der Maßnahmen bundesweit erarbeitet werden. Die Wirkungsanalyse ermittelte die Einflüsse der gemeldeten Maßnahmen auf die Scheitelwasserstände und den Wellenablauf von außergewöhnlichen Hochwassern in den drei größten deutschen Flussgebieten Donau, Elbe und Rhein. Dabei wurde ein bundesweit einheitlicher Untersuchungsansatz, der Anforderungen an die Nachweisführung sowie an die hierzu verwendeten Grundlagen und die eingesetzten Modellwerkzeuge (gekoppelte, hydraulische Bund-Länder-Modellsysteme) entwickelt, der auch auf andere Flussgebiete übertragbar ist. Im Ergebnis können die Maßnahmen des NHWSP einen maßgeblichen Beitrag zur Absenkung der Scheitel von Hochwassern an den großen Flüssen leisten. Er liegt für viele der modellierten Hochwasserereignisse und über weite Flussstreckenabschnitte zwischen 10 und 50 cm. Dabei zeigen sowohl die Gesamtwirkung aller Maßnahmen als auch ihre Einzelwirkung eine starke überregionale Komponente. Aus dem Vorhaben abgeleitete qualitative Merkmale für „überregionale Wirkungen“ können im NHWSP genutzt werden, um die Kriterien für die Maßnahmenauswahl/-priorisierung zu verbessern. Empfehlungen, um die Wirkungen der NHWSP-Maßnahmen zukünftig noch systematischer und realistischer ausweisen zu können, unterstützen Bund und Bundesländer bei der Fortschreibung und inhaltlichen Weiterentwicklung des Nationalen Hochwasserschutzprogramms. Es wurden drei Flussgebietsberichte (Donau-, Elbe-, Rheingebiet) und ein Synthesebericht erarbeitet. Veröffentlicht in Texte | 70/2021.

Untersuchungen zur Ermittlung der Wirkungen von präventiven Hochwasserschutzmaßnahmen im Rahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogramms

Nach den verheerenden Hochwasserereignissen vom Sommer 2013 im Elbe- und Donaugebiet beschloss die Umweltministerkonferenz die Erarbeitung eines Nationalen Hochwasserschutz-programms (NHWSP). Kernstück ist die bundesweite Aufstellung von seitens der Bundesländer geplanten prioritären, überregional wirksamen Maßnahmen des präventiven Hochwasserschutzes. Im Jahr 2020 beinhaltet das NHWSP 90 raumgebende Maßnahmen mit einer Gesamtfläche von 326 km2 (Kategorie: Deichrückverlegungen, Wiedergewinnung von natürlichen Rückhalteflächen) und einem Rückhaltevolumen von 1,4 Mrd. m3 (Kategorie: Flutpolder, Hochwasserrückhaltebecken). Ziel des FuE-Vorhabens war es, die durch die gemeldeten Maßnahmen zu erwartenden Einflüsse auf die Scheitelwasserstände und den Wellenablauf von außergewöhnlichen Hochwassern zu ermitteln. Die Wirkungsanalyse befasste sich mit den drei größten deutschen Flussgebieten Donau, Elbe und Rhein, in denen sich die Mehrzahl der Maßnahmen befindet. Das Vorhaben folgte einem bundesweit einheitlichen Untersuchungsansatz, der Anforderungen an die Nachweisführung sowie an die hierzu zu verwendenden Grundlagen und die eingesetzten Modellwerkzeuge (gekoppelte, hydraulische Bund-Länder-Modellsysteme) formuliert und auf andere Flussgebiete übertragbar ist. Im Ergebnis können die NHWSP-Maßnahmen einen maßgeblichen Beitrag zur Absenkung der Scheitel von Hochwassern an den großen Strömen leisten. Er liegt für viele der modellierten Ereignisse und über weite Streckenabschnitte zwischen einem und fünf Dezimetern. Sowohl auf die Gesamtwirkung aller Maßnahmen bezogen als auch im Hinblick auf ihre Einzelwirkung zeigt das NHWSP dabei eine starke überregionale Komponente. Aus dem Vorhaben abgeleitete qualitative Merkmale für "überregionale Wirkungen" können im NHWSP genutzt werden, um die Kriterien für die Maßnahmenauswahl/-priorisierung zu verbessern. Empfehlungen, um die Effekte der NHWSP-Maßnahmen zukünftig noch systematischer und realistischer ausweisen zu können, unterstützen Bund und Bundesländer bei der Fortschreibung und inhaltlichen Weiterentwicklung des NHWSP. Im FuE-Vorhaben wurden drei Flussgebietsberichte (Donau-, Elbe-, Rheingebiet) und ein Synthesebericht erarbeitet. Quelle: Forschungsbericht

Optimierung des Stauregimes der Havel und Spree im Rahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogramms (NHWSP)

BfG-Bericht: Holl, S.; Hatz, M.; Promny, M. (2022): Optimierung des Stauregimes der Havel und Spree im Rahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogramm. Projektabschluss-bericht der Modellierungen 2016 – 2020. Bundesanstalt für Gewässerkunde. Bericht BfG-2102. DOI: 10.5675/BfG-2102

KomPass-Newsletter - Nr.: 37

Geehrte Leserinnen und Leser, diese Ausgabe des KomPass-Newsletters beschäftigt sich im Themenschwerpunkt mit der Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel. Inhaltlich liefern wir Ihnen wie gewohnt umfangreiche und aktuelle­ Mitteilungen aus den Bereichen Klimawandel, Klimafolgen und Anpassung an Klimaänderungen. In der Regel werden Originaltexte im – ggf. übersetzten und gekürzten – Wortlaut abgedruckt. Das Umweltbundesamt möchte mit diesem Dienst das Wissen zu Klimafolgen und Anpassung in Deutschland verbreiten. Eine interessante Lektüre wünscht das KomPass-Team im Umweltbundesamt. 1_ KomPass - In eigener Sache 1.01_    „Grundwasser zwischen Nutzung und Klimawandel“ – Dokumentation zum Stakeholderdialog zur Klimaanpassung veröffentlicht 2_ Thema: Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel 3_ Anpassungspolitik - Neues aus Bund und Ländern 3.01_    Der Bund hält Wort: Mehr als 300 Millionen Euro für das Nationale Hochwasserschutzprogramm 3.02_    Strategie zur Anpassung an den Klimawandel in Baden-Württemberg – Verbändeanhörung abgeschlossen 3.03_    Klimaanpassungsstrategie Wald NRW vorgestellt 3.04_    Projekt „Regionales Klimahandeln” präsentiert Policy Paper 4_ Aus Forschung und Praxis REGIONAL 4.01_    Pilotbetriebe zeigen Anpassungsstrategien der Landwirtschaft an den Klimawandel am Bodensee 4.02_    ThüringenForst: Waldwegenetz dem Klimawandel anpassen NATIONAL 4.03_    BMBF fördert Bürgerdialoge zur zukunftsfähigen Stadtentwicklung 4.04_    Klimawandel und Gesundheit 4.05_    Schifffahrt und Wasserstraßen bleiben auch unter Klimaveränderungen zuverlässige Verkehrsträger GLOBAL 4.06_    G7-Konferenz: Deutschland will Klimaversicherungen für Entwicklungsländer fördern 4.07_    ETH Zürich: Klimawandel führt nicht zu Winterextremen 4.08_    Winter 2014/2015 – global wärmster Winter 5_ Veröffentlichungen DEUTSCHSPRACHIGE 5.01_    Sammelband: Regionale Klimaanpassung im Küstenraum 5.02_    BBSR-Broschüre: Klimaangepasstes Bauen bei Gebäuden 5.03_    Thünen Report: „Klimaresilienz durch Agrobiodiversität?“ 5.04_    UBA-Reihe „Umwelt und Gesundheit“: Evaluation von Informationssystemen zu Klimawandel und Gesundheit ENGLISCHSPRACHIGE 5.05_    National Climate Change Adaptation – Emerging Practices in Monitoring and Evaluation 5.06_    Abstract-Book der European Climate Change Adaption Conference (ECCA) 5.07_    EEA: Overview of Climate Change Adaptation Platforms in Europe 5.08_    Helmholz-Zentrum Geesthacht: Internationaler Wissensbericht zum Klimawandel an der Ostsee 5.09_    Nature Climate Change: Anthropogenen Beitrag zu Starkregen und Hitzeextremen 6_ Veranstaltungen/Termine Hier geht es zum KomPass-Newsletter.

LHW

Pressemitteilung Direktor Magdeburg, 29.04.2021 Deichrückverlegung Sandau Süd Zwischenziel erreicht/ Information zum Abschluss der Bauausführung Deichbau Mit der bauvertraglichen Abnahme am 27.04.2021 durch den Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt wurden die Arbeiten für den Neubau des Deichs der Deichrückverlegung Sandau Süd erfolgreich abgeschlossen. Die Baumaßnahme ist Bestandteil des Maßnahmenprogramms „Mehr Raum für unsere Flüsse – Aufgabe für Generationen“. Projektziele Ziel ist ein ausreichender sowie nachhaltiger Hochwasserschutz durch einen DIN-gerechten Deichneubau und die Schaffung von zusätzlichen Retentionsflächen bei Hochwasser. Mit der Deichrückverlegung Sandau Süd werden rund 124 ha Überschwemmungsfläche zurück gewonnen. Dies leistet einen aktiven Beitrag zur Revitalisierung der Auen, denn diese Flächen unterliegen damit wieder dem natürlichen Turnus von Nass- und Trockenperioden. In Kombination der beiden Deichrückverlegungen Sandau Süd und Deichrückverlegung Sandau Nord (bereits im Jahr 2018 baulich fertiggestellt) wird der Wasserspiegel in der Ortslage Sandau im Hochwasserfall in der Elbe um rund 7 cm abgesenkt. Neben der Erreichung des notwendigen Schutzniveaus wurde auch die Linienführung des Deichs optimiert und die Deichlänge reduziert. Mit der baulichen Fertigstellung des neu gebauten, rückverlegten Deichs ist ein wesentlicher Meilenstein im Projekt erreicht. Den Abschluss der Deichrückverlegung Sandau Süd bilden die Schlitzungen des Bestandsdeiches. Auch diese Bauleistungen wurden bereits durch den LHW beauftragt. Kurzbeschreibung der ausgeführten Leistungen Seit dem Baubeginn im Juni 2018 wurden folgende Hauptleistungen erbracht: Auf einer Länge von ca. 3.440 m wurde ein neuer DIN-gerechter Deich errichtet. Es wurde ein Deich mit landseitiger Berme, wasserseitiger Dichtung und beidseitigen Böschungsneigungen von 1:3 hergestellt. Der 2,5 m breite Kronenkontrollweg wurde mit Asphalt befestigt. Der 3 m breite Deichverteidigungsweg wurde aus Betonpflaster auf der Berme hergestellt. Als Hauptmassen sind zu nennen: - ca. 220.100 m³ Mischböden - ca. 113.400 m³ Sand/ Kies - ca. 40.500 m³ Aueton und - ca. 35.030 m³ Oberboden Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt, Otto-von-Guericke-Str. 5, 39104 Magdeburg, Tel. 0391 581-0 Seite 1 von 2 Direktor Mit der Schaffung eines Kleingewässers mit Flachwasserbereichen wurden bereits Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen realisiert. Im Jahr 2021 wird zudem der Lebensraum Magere-Flachland-Mähwiesen auf Grünland- und Ackerflächen wiederetabliert und im Jahr 2022 werden Heckenbereiche gepflanzt und Hartholzauenwald initiiert. Für den Neubau des rückverlegten Deichs wurden die Abläufe durch ein lokales Bodenmanagement optimiert. Der Deichkern besteht weitestgehend aus dem Material der Altdeichschlitzung Sandau Nord .Die bindigen Materialien für die Deichdichtung wurden aus der Bodenentnahme Wulkau im künftigen Deichvorland gewonnen. Die Leistungen des Deichbaus wurden durch den Auftragnehmer Eggers Umwelttechnik GmbH aus Wittenberge erbracht. Insgesamt werden mit der Maßnahme Deichrückverlegung Sandau Süd rund 17 Mio. € in die Verbesserung des Hochwasserschutzes in Sachsen-Anhalt investiert. Die Maßnahme ist Bestandteil des Nationalen Hochwasserschutzprogramms (NHWSP). In die Maßnahmen des NHWSP investieren der Bund mit Mitteln aus dem Sonderrahmenplan der GAK „Maßnahmen des präventiven Hochwasserschutzes“ und das Landes Sachsen-Anhalt mit Landesmitteln. Übersichtskarte Bauausführung DRV Sandau Nord Abbildung 2 - Bodenentnahmestelle Wulkau: Ausbau Boden (07/2018) Abbildung 3 - Wasserseitige Deichböschung: Einbau Schutzschicht auf Tondichtung (06/2019) Abbildung 1 - Übersicht Abbildung 4 - Kronenkontrollweg: Qualitätssicherung durch Bohrkernentnahme der Asphaltschichten (11/2020) Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt, Otto-von-Guericke-Str. 5, 39104 Magdeburg, Tel. 0391 581-0 Seite 2 von 2

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