s/natural-attenuation/Natural Attenuation/gi
Position paper of the Ad hoc Subcommittee “Natural Attenuation” of the Contaminated Site Committee (ALA) of the Federal/State Working Group on Soil Protection (LABO), translation by order of the Federal Environment Agency. Upon the proposal submitted by its Standing Committee 5 (Contaminated Sites Committee – ALA) the Federal / State Working Group on Soil Protection (LABO) employed an ad hoc subcommittee dealing with considering natural attenuation in remediating contaminated sites and preparing an inter-State position paper.
The removal of trace organic chemicals (TOrCs) from treated wastewater and impacted surface water through managed aquifer recharge (MAR) has been extensively studied under a variety of water quality and operating conditions and at various experimental scales. The primary mechanism thought to dictate removal over the long term is biodegradation by microorganisms present in the system. This review of removal percentages observed in biologically active filtration systems reported in the peer-reviewed literature may serve as the basis to identify future indicators for persistence, as well as variable and efficient removal in MAR systems. A noticeable variation in reported removal percentages (standard deviation above 30%) was observed for 24 of the 49 most commonly studied TOrCs. Such variations suggest a rather inconsistent capacity of biologically active filter systems to remove these TOrCs. Therefore, operational parameters such as the change in dissolved organic carbon ((Delta)DOC) during treatment, hydraulic retention time (HRT), filter material, and redox conditions were correlated to the associated TOrC removal percentages to determine whether a data-based relationship could be elucidated. Interestingly, 11 out of the 24 compounds demonstrated increased removal with increasing (Delta)DOC concentrations. Furthermore, 10 compounds exhibited a positive correlation with HRT. Based on the evaluated data, a minimum HRT of 0.5-1 day is recommended for removal of most compounds. © 2021 Elsevier Ltd.
Viruses, including human pathogenic viruses, can persist in water. For producing drinking water from surface water via bank filtration, natural attenuation capacities and the fate of viruses during the passage of aquatic sediments are of particular interest. Moreover, the increasing frequency of extreme hydrological events necessitate re-evaluation of the sustainability and efficacy of processes removing viruses. For this purpose, we performed bank sediment filtration experiments using a mesocosm in a technical-scale experimental facility that simulates a field situation under more tightly controlled conditions. We used the bacteriophage MS2 as a surrogate for enteric viruses to study the transport of different viral loads through the bank sediment. Additionally, we simulated a heavy rain event to investigate the re-mobilization of initially attached virus particles. We quantified the abundance of infectious MS2 phages by plaque assay and the total number of MS2 particles by qPCR. Also, we differentiated pore water concentrations by depths of the sediment column and investigated attachment to the sediment matrix at the end of the individual experimental phases. Bank filtration over a vertical distance of 80 cm through sandy sediment revealed a virus removal efficiency of 0.8 log10 for total MS2 particles and 1.7 log10 for infectious MS2 particles, with an initial phage concentration of 1.84 x 10*8 gene copies mL-1. A low load of infectious MS2 (1.9 * 106 plaque forming units mL-1) resulted in a greater removal efficiency (3.0 log10). The proportion of infectious MS2 phages of the total MS2 particle mass steadily decreased over time, i.e., in the course of individual breakthrough curves and with sediment depth. The simulated pulse of rainwater caused a front of low ionic strength water which resulted in pronounced phage remobilization. The high proportion of infectious MS2 among the detached phages indicated that attachment to the sediment matrix may substantially conserve virus infectivity. Therefore, the re-mobilization of previously attached viruses owing to hydrological extremes should be considered in water quality assessment and monitoring schemes. © 2022 The Authors
Die Landeshauptstadt Dresden, Umweltamt, Grunaer Straße 2, 01069 Dresden hat bei der Landesdirektion Sachsen mit Schreiben vom 12. Februar 2020 die Entscheidung beantragt, ob für das Vorhaben anstelle eines Planfeststellungsbeschlusses eine Plangenehmigung erteilt werden kann. In Zusammenhang mit der Hochwasservorsorge der Landeshauptstadt Dresden sind die Offenlegung und der naturnahe Ausbau des Weißiger Keppbaches im Ortsteil Schönfeld-Weißig geplant. Hierfür ist nach § 26 SächsWG eine wasserrechtliche Genehmigung erforderlich. Grundlage des Vorhabens ist § 61 SächsWG, das vorrangiges Ziel der Maßnahme ist es daher, den im Bearbeitungsgebiet verrohrten Bachlauf offen zu legen. Die ökologische Funktionsfähigkeit des Fließgewässers und seine Fähigkeit zur Selbstreinigung sollen verbessert werden. Das Vorhaben „ Offenlegung und der naturnahe Ausbau des Weißiger Keppbaches im Ortsteil Schönfeld-Weißig“ fällt in den Anwendungsbereich des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung. Dementsprechend hat die Landesdirektion Sachsen eine allgemeine Vorprüfung des Einzelfalls vorgenommen, die im Ergebnis negativ ausfiel.
Das Grundwasser ist eine für den Menschen lebensnotwendige Ressource. Der Bericht zur Situation und Entwicklung der Öffentlichen Trinkwasserversorgung des Landes Berlin und der Städte und Gemeinden des Landes Brandenburg im Umland von Berlin (AG Wasser 1991) zeigt eine relativ angespannte Situation der Ressource Grundwasser für Berlin auf. Das theoretisch maximal verfügbare Grundwasserdargebot für West-Berlin , das sich anteilig aus der natürlichen Grundwasserneubildung, aus Uferfiltrat und aus der künstlichen Grundwasseranreicherung zusammensetzt, wird schon jetzt vollständig genutzt . Die Differenz aus dem 1990 genutzten Dargebot und dem theoretisch maximal verfügbaren Dargebot (= erkundetes Grundwasserdargebot) für Ost-Berlin bildet daher allein die Grundwasserreserve , die Gesamt-Berlin aufgrund des prognostizierten größtmöglichen Einwohnerzuwachses bis zum Jahr 2010 auf 4 Mio. fast vollständig verbrauchen wird (vgl. Tab. 1). Das heißt, daß bei weiterer Kontamination von Grundwasser keine ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ gutem Trinkwasser mehr gewährleistet werden kann. Deshalb sollte dem Schutz des Grundwassers größte Bedeutung beigemessen werden. Erste Voraussetzung dafür ist der Schutz des Bodens vor Kontaminationen, denn vor allem die löslichen Schadstoffe werden durch Versickerung des Niederschlagswassers in das Grundwasser weitergeleitet. Die Bewertung der Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers ist von einer Reihe von Einflußfaktoren abhängig, wie z. B.: Der erste Grundwasserleiter, der hier betrachtet wird, ist durch die über ihm liegenden geologischen Deckschichten in unterschiedlichem Maße vor eintretenden Schadstoffen geschützt (natürliche Schutzwirkung). Besonders bindige Böden sind in der Lage, eine gewisse Menge von Schadstoffen, z. B. durch Einbau von Metallen in die Schichtgitter der Tonminerale, zu absorbieren. Während von diesen im Boden komplex gebundenen Schadstoffen eine relativ geringe Gefährdung des Grundwassers ausgeht, können die nicht gebundenen Schadstoffe durch Versickerung in das Grundwasser gelangen. Ein Schadstoffabbau im Boden kann durch mikrobiologische Prozesse erfolgen, ist jedoch stoffspezifisch sowie abhängig von Beschaffenheit, Temperatur und Sauerstoffgehalt des Bodens. Diese Selbstreinigung ist aber ebenso wie die Filterwirkung relativ unbedeutend. Daher stellt jede erfolgte Kontamination eine Gefahr vor allem für den ersten Grundwasserleiter dar. Sande und Kiese ohne bindigen Anteil binden auch nur sehr geringe Mengen an Schadstoffen und bieten darum dem Grundwasser kaum Schutz. Ein "gewisser" Schutz wird erst bei einer großen Mächtigkeit (>10 m) durch die Verlängerung der Sickerzeit angenommen. Für die zeitliche und räumliche Ausbreitung der Schadstoffe bzw. des Grundwassers sind der Oberflächenabfluß und seine Fließrichtung die Sickergeschwindigkeit und die horizontale Fließgeschwindigkeit im Grundwasserleiter von Bedeutung. Ein Oberflächenabfluß setzt dann ein, wenn die Versickerungszone aus bindigem Material wie Ton, Schluff und/oder Geschiebemergel besteht die Erdoberfläche eine Hangneigung aufweist ein die Versickerung übersteigendes Angebot an Niederschlagswasser vorhanden ist. Schadstoffe, die auf bindigen Böden abgelagert werden, versickern zwar nicht so schnell, können aber durch Niederschlagswasser in Senken mit sandigem Untergrund transportiert werden und stellen in diesem Fall ebenso eine große Gefahr für den ersten Grundwasserleiter dar. Die Sickergeschwindigkeit bzw. die meßbare Größe Sickerzeit ist eines der maßgeblichsten Kriterien für die Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers. Sie resultiert im wesentlichen aus dem geologischen Aufbau der über dem Grundwasser liegenden Deckschichten (Durchlässigkeitsbeiwert, Porosität) und ihren Mächtigkeiten (Fließ- bzw. Sickerweg). Mit der Zunahme des Anteils bindiger Bildungen ist eine Abnahme des Durchlässigkeitsbeiwertes und damit der Sickergeschwindigkeit verbunden. Größer werdende Flurabstände verlängern die Sickerzeit. Der lithologische Aufbau des Grundwasserleiters und das Grundwasser-Fließgefälle bestimmen die horizontale Fließgeschwindigkeit und damit die räumliche und zeitliche Ausbreitung von Schadstoffen innerhalb eines Grundwasserleiters. Da ein Grundwasserleiter nicht homogen aufgebaut ist, sondern feinsandige mit grobsandigen oder auch schluffigen Partien wechseln können, muß ein resultierender horizontaler Duchlässigkeitsbeiwert zur Berechnung der Fließgeschwindigkeit herangezogen werden. Praktisch ist es sehr schwierig, alle wichtigen Einflußgrößen für die Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers in ein Modell einfließen zu lassen. Deshalb werden für die Erarbeitung von Modellen und Karten nur die wichtigsten morpho- und geologischen Größen verwendet, wobei die Einflüsse durch die physiko-chemischen Eigenschaften der Schadstoffe sowie deren Wechselwirkungen mit dem geologischen Umfeld (z. B. das geochemische Bindungsverhalten) keine Berücksichtigung finden. Als die wichtigsten morpho- und geologischen Größen gelten: ein Geländehöhenlinienmodell (in Form einer Höhenlinienkarte, insbesondere für die Bewertung von Richtung, Geschwindigkeit und Größe des Oberflächenabflusses) ein Modell des geologischen Aufbaus und der Mächtigkeit der Deckschichten des ersten Grundwasserleiters (in Form einer differenzierten Karte der vertikalen Duchlässigkeitsbeiwerte) ein Modell der Grundwasserdynamik (in Form einer Karte der Grundwasserströmungsrichtung und -geschwindigkeit). Erste Ansätze zur Erstellung eines hydrogeologischen Modells für Berlin wurden in der Arbeitsgruppe Landesgeologie der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz entwickelt. Die detaillierte Bewertung der Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers auf der Grundlage der genannten geo- und morphologischen Faktoren war hier nicht möglich, da eine Reihe der benötigten Datengrundlagen fehlt bzw. in ihrer Genauigkeit nicht den Anforderungen entspricht.
Über einen Zeitraum von ca. zwei Jahren wurde die mikrobiologische Belastung eines Flusses im Einzugsgebiet einer Talsperre, die als Badegewässer genutzt wird, untersucht. Dieser Flussbereich ist Vorfluter für drei Kläranlagen. Untersucht wurden die Parameter E. coli, coliforme Bakterien, intestinale Enterokokken, Clostridium perfringens (C. perfringens), somatische Coliphagen, Campylobacter, Adenoviren, Cryptosporidium-Oocysten und Giardia-Cysten. Durch die Abflüsse der Kläranlagen und auch andere diffuse Einleitungen sowie Abschwemmungen von landwirtschaftlichen Nutzflächen ist die Belastung des Flusses mit Krankheitserregern hoch. Die Wasserqualität an der Badestelle der Talsperre hingegen ist gut, lediglich Adenovirus- DNA kommt manchmal in höheren Konzentrationen vor. Die Befunde sprechen für ein hohes Selbstreinigungspotenzial der Talsperre, insbesondere in ihrer vergleichsweise flachen Vorsperre.<BR>Quelle: http://www.dwa.de
Seit 2004 ernennt der Global Nature Fund am 2. Februar 2012 jedes Jahr einen Bedrohten See des Jahres. 2012 wurde der Titicaca See nominiert. Der Titicaca See ist der größte Trinkwassersee in Südamerika und das höchste, kommerziell schiffbare Gewässer weltweit. In der kargen Hochebene der Anden, dem Altiplano in Peru und Bolivien, war und ist der Titicaca See als Trinkwasser- und Nahrungsquelle, v.a. durch seinen Fischreichtum, für die umliegende Bevölkerung von existentieller Bedeutung. Heute leben im Einzugsgebiet des Titicaca Sees ca. 2 Millionen Menschen. Dies hat eine starke Inanspruchnahme aller Ressourcen des Sees und seiner Uferzonen sowie der angrenzenden Landflächen zur Folge. In den vergangenen Jahrzehnten setzte man auf die Selbstreinigungskraft des Sees, weshalb die Klärung der anfallenden Abwässer im Einzugsgebiet nur unzureichend durchgeführt wurde. Heutzutage sind die gravierenden Folgen dieser Versäumnisse vielerorts zu sehen, die zusammen mit der massiven Übernutzung den stark bedrohten Zustand des Sees begründen und auch die zukünftige Bereitstellung der Lebensgrundlagen für viele Menschen und Tiere gefährden.
Sperrfrist: 22.03.2014 – 0:00 Uhr Gewässertyp des Jahres 2014: Der tiefe nährstoffarme See Norddeutschlands Über die Hälfte der tiefen und nährstoffarmen Seen Norddeutschlands sind in einem guten ökologischen Zustand und erfüllen damit bereits heute die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Fast alle Seen dieses Typs sind frei von Schadstoffen und weisen daher einen guten chemischen Zustand auf. Sie eignen sich hervorragend zum Baden und Tauchen, wenn sie eine gute hygienische Qualität aufweisen. Bekannte Seen dieses Typs sind der Große Stechlinsee und der Wandlitzsee in Brandenburg sowie der Plöner See in Schleswig-Holstein. Aufgrund dieser guten Bewertung kürt das Umweltbundesamt anlässlich des Internationalen Tag des Wassers den „tiefen, nährstoffarmen See Norddeutschlands“ zum „Gewässertyp des Jahres“ 2014. Er kommt im Norddeutschen Tiefland, östlich der Elbe in Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein vor. Bundesweit erreichen nur knapp 40 Prozent aller Seen die Ziele der EU- Wasserrahmenrichtlinie . Diese Ziele gelten dann als erfüllt, wenn sich in einem See, die für ihn typischen, natürlicherweise vorkommenden Gemeinschaften von Fischen, Pflanzen und Kleinstlebewesen ausbilden. Diesen Zustand bezeichnet die Richtlinie als gut oder sehr gut. 52 Prozent der tiefen, nährstoffarmen Seen Norddeutschlands erreichen diesen Zustand bereits heute. Von allen anderen in Norddeutschland vorkommenden Seentypen kann keiner so gut bewertet werden. Dessen positives Gesamtbild wird durch einen guten chemischen Zustand und eine – im Vergleich zu anderen Seen – geringe Nährstoffbelastung abgerundet. Dass dieser Seentyp im Verhältnis zu anderen Seen überdurchschnittlich gut abschneidet, ist dem günstigen Verhältnis zwischen Einzugsgebietsgröße, Wasservolumen, Kalkgehalt und Seebeckentiefe geschuldet. Nährstoffe werden dadurch weniger stark eingetragen. Gelangen sie dennoch in den See, wird zwar das Wachstum von kleinsten Algen, dem Phytoplankton, angestoßen. Dessen Masse bleibt aber so gering, dass ihr Abbau den Sauerstoffgehalt des Wassers nicht übermäßig beansprucht. Phytoplankton und Nährstoffe werden dann zusammen am Gewässerboden abgelagert und damit dem Nährstoffkreislauf entzogen. Wenn dieser effektive Selbstreinigungsprozess funktioniert, bildet sich eine typische Tier- und Pflanzengemeinschaft mit Armleuchteralgen, Wasserinsekten und Fischen, wie Kleine Maräne, Barsch und Hecht. Aufgrund der guten Wasserqualität sind viele dieser Seen auch ideal zum Baden und Tauchen. Aber auch Freizeitschiffer fahren hier mit Kanus und Kleinmotorbooten und nutzen, dass viele der branden- und mecklenburgischen Seen über Oder, Havel und Elbe schiffbare Verbindungen zu Ost- und Nordsee haben. Bei rund der Hälfte der „tiefen und nährstoffarmen Seen“ besteht aber weiter Handlungsbedarf. Zum Beispiel dort, wo die günstigen naturräumlichen Gegebenheiten nicht mehr ausreichen, einen übermäßig hohen Nährstoffeintrag aus dem Einzugsgebiet zu kompensieren. In dessen Folge starkes Wachstum von Algen auftritt und das Wasser getrübt wird. Nährstoffeinträge aus kommunalen Abwässern und Landwirtschaftsbetrieben können jedoch wirkungsvoll durch Kläranlagen und Ringkanalisationen um die Seen gemindert werden. Dadurch werden auch Einträge von Krankheitserregern reduziert. Problematisch können auch bauliche Veränderungen natürlicher Ufer zum Beispiel für Promenaden, Badegewässer und Bootsanleger sein. Bekannte Vertreter dieses Seentyps sind zum Beispiel der Große Stechlinsee, der Wandlitzsee und der Werbellinsee in Brandenburg, der Breite und der Schmale Luzin sowie der Schweriner See in Mecklenburg-Vorpommern, der Schöhsee und der Plöner See in Schleswig Holstein sowie der Arendsee in Sachsen-Anhalt.
Gemeinsame Presseinformation mit dem Bundesamt für Naturschutz Maßnahmen des Natur- sowie des Umweltschutzes nötig Der Verlust der biologischen Vielfalt ist eines der wichtigsten Umweltprobleme des 21. Jahrhunderts. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Umweltbundesamt (UBA) wollen zusammen an der Lösung dieses Problems arbeiten. Mehr als 100 deutsche und ausländische Fachleute aus Wissenschaft und Praxis trafen sich am 29. und 30. Oktober 2008 bei einem Symposium in Bonn, um Wege zu identifizieren, wie die biologische Vielfalt in und an Gewässern, Auen und im Grundwasser nachhaltig gesichert werden kann. „Damit wir auch weiterhin die vielfältigen Dienstleistungen der Natur wie z. B. die Selbstreinigungskräfte intakter Böden und Gewässer für die Gewinnung sauberen Trinkwassers nutzen können, bedarf es eines schonenden Umgangs mit ihr. Ihre Ökosystemfunktionen bekommen wir zwar unentgeltlich, aber ihren immensen Wert müssen wir erhalten und pflegen”, erläuterte Dr. Rainer Blanke, Fachbereichsleiter für Ökologie und Naturhaushalt des BfN . Dr. Thomas Holzmann, Vize-Präsident des UBA , ergänzte: „Der Schutz der Vielfalt an Arten und Lebensräumen kann nur dann erfolgreich sein, wenn wir den klassischen Naturschutz, also Artenschutz sowie die Ausweisung und Vernetzung von Schutzgebieten, durch einen umfassenden Schutz von Wasser, Boden und Luft ergänzen”. 72 Prozent der verschiedenen natürlichen Lebensräume und ein Drittel der Tier- und Pflanzenarten in Deutschland sind gefährdet. Alle benötigen Wasser und viele davon bestehen und leben in oder an Gewässern. An zwei Dritteln der Flüsse und Seen sind Maßnahmen erforderlich, um sie wieder in einen guten ökologischen Zustand zu bringen, den die europäische Wasserrahmen-Richtlinie fordert. Dazu müssen Wehre für Fische passierbar gemacht werden und die Uferbereiche wieder naturnäher gestaltet werden. Vernetzte naturnahe Gewässer und Auen ermöglichen es Arten und Lebensräumen, sich verändernden Umweltverhältnissen anzupassen. Vor allem die Landwirte sind aufgefordert, dafür zu sorgen, dass Pflanzennährstoffe von ihren Anbauflächen nicht weiter in Oberflächengewässer und Grundwasser gelangen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums waren sich einig: Ökologische Verbesserungen sind notwendig, um die biologische Vielfalt von Gewässern, Auen und Grundwasser zu erhalten - zum Nutzen von Natur und Menschen gleichermaßen.
UBA: Bis 2015 sollen weitere 15 Prozent dieses Gewässertyps einen guten Zustand erreichen Der Gewässertyp des Jahres 2011, in der Fachsprache übrigens als „grobmaterialreicher, silikatischer Mittelgebirgsbach (Typ 5)“ bekannt, hat unsere volle Aufmerksamkeit verdient: Denn mit über 18.000 Kilometern Fließstrecke ist er der häufigste Fließgewässertyp in Deutschland. Überall in den deutschen Mittelgebirgen schlängelt er sich zwischen 250 und 1000 Metern Höhe - durch Harz, Thüringer Wald, Bayerischen Wald, Erzgebirge, Franken- oder Schwarzwald und das Rheinische Schiefergebirge. Ist der Bach gesund, leben in ihm Köcher-, Stein- oder Eintagsfliegen und viele andere Wasserinsekten. Sie ernähren sich vom Algenbewuchs der Steine und leben auch vom Laub und Holzresten im Wasser. Die Wasserinsekten selbst sind Nahrung für Bachforelle, Groppe, Schmerle und andere Fische. Aber der Preisträger braucht unsere Hilfe: Nur knapp 20 Prozent der steinigen, kalkarmen Mittelgebirgsbäche in Deutschland befinden sich noch in einem sehr guten bis guten ökologischen Zustand. Einen mäßigen Zustand haben dagegen 43 Prozent; einen unbefriedigenden 27 Prozent und 10 Prozent gar einen schlechten. Bis 2015 möchten die Gewässerschützer weiteren 15 Prozent der Mittelgebirgsbäche ihren guten Zustand zurückgeben. Dazu müssen dem Gewässer links und rechts wieder mehr Raum zur Verfügung gestellt, Wehre rückgebaut oder entfernt und Bäume und Sträucher im Uferbereich gepflanzt werden. Aus den Kläranlagen und Feldern müssen weniger Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphat in die Bäche gelangen. Mit der neuen Aktion „Gewässertyp des Jahres“, die 2011 erstmals startet, will das UBA mehr Aufmerksamkeit für Gewässer schaffen, die wegen ihrer Verbreitung, Eigenschaft, Nutzung, Zustand und insbesondere Gefährdungspotenzial unser besonderes Augenmerk benötigen. Neben dem Gewinner des Jahres 2011, gibt es weitere 50 verschiedene Typen von Flüssen, Seen, Übergangs- und Küstengewässern. Gewässer sind vielfältige und ökologisch äußerst wertvolle Lebensräume, die im Naturhaushalt eine zentrale Rolle einnehmen: So helfen Gewässer, der Ausbreitung von Arten und stellen durch ihre Selbstreinigungskraft sauberes Wasser für Mensch, Tiere und Pflanzen zu Verfügung. Dessau-Roßlau, 21.03.2011
Origin | Count |
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Bund | 358 |
Land | 28 |
Type | Count |
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Ereignis | 1 |
Förderprogramm | 343 |
Text | 32 |
Umweltprüfung | 2 |
unbekannt | 8 |
License | Count |
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Language | Count |
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Deutsch | 380 |
Englisch | 63 |
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