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Korrosionsschutzuntersuchungen - Vergleich Naturauslagerung zu Labor

Problemdarstellung und Ziel. Ingenieurwissenschaftliche Fragestellung und Stand des Wissens: Zur Einschätzung bzw. Evaluierung von Labortestverfahren für den Korrosionsschutz müssen diese mit Langzeitauslagerungen in der Natur vergleichbar sein. Diese Fragestellung beschäftigt seit langem auch die internationale Normung, wobei immer noch verlässliche Daten fehlen. Von den beiden Prüfarten können jedoch die Resultate wiederum nur dann sinnvoll verglichen werden, wenn Unterschiede in der Applikation der einzelnen Schutzsysteme ausgeschaltet werden. Bei diesem Vorhaben sollen deshalb erstmals beide Prüfplattenserien in denselben Beschichtungsvorgängen hergestellt und anschließend in der Natur und im Labor geprüft werden. Korrosionsschutzbeschichtungen für Stahlwasserbauten der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) werden grundsätzlich nach Labortestverfahren der Richtlinien zur Prüfung von Beschichtungsstoffen (RPB) geprüft und zugelassen. Den Laboruntersuchungen folgt noch ein Naturauslagerungstest, u. a. um die Laborergebnisse zu verifizieren. Die Testdauer beträgt hierbei fünf Jahre. Bei den bisher angestellten Vergleichen zwischen Labor- und Naturauslagerungsversuchen (z.B. in Binder(2008)) zeigte sich eine gewisse Gleichsinnigkeit der Unterrostungstendenz. Allerdings ist die stat. Auswertung durch die beiden Extremwerte der Unterrostungen - mit und ohne Zink in der Grundbeschichtung - geprägt. Üblicherweise werden die Prüfplatten für die Langzeitauslagerung in der Natur (LZA, s. BAW(2013)) und für die Laborprüfung getrennt hergestellt. Die Notwendigkeit dieser Untersuchungen, neben dem grundsätzlichen Vergleich Labor zur Natur, ist nämlich auch dadurch gegeben, dass es wohl große Applikationseinflüsse beim Herstellen von beschichteten Prüfplatten gibt, wie sie zuletzt bei Korrosionsschutzprüfungen aufgefallen sind, Heins (2014). Untersuchungsziel: Ziel der Untersuchungen ist es, einen Vergleich der Labortests mit praxisnahen Belastungen der Natur zu ermöglichen. Es ist vorgesehen, beschichtete Prüfplatten mit definierten Schutzsystemen verschiedener Hersteller mit jeweils identischer Applikation sowohl für die Langzeitauslagerung in der Natur wie auch für Kurzzeittests im Labor zu verwenden. Als ein relativ objektives Bemessungskriterium für die Schutzwirkung kann die Unterrostung an einer künstlichen Verletzung herangezogen werden. Da bei allen relevanten bisherigen Testverfahren die Unterrostung an der spezifischen künstlichen Verletzung (Riss bzw. Frässchnitt) maßgeblich ist, ist zu prüfen, inwieweit noch praxisrelevantere Verletzungen, wie z. B. Stoß (s. Transport- oder Einbauschäden von Bauteilen), gefunden werden können. Neben der Vergleichbarkeit von Labor- und Naturauslagerungs-Verfahren ist es Ziel dieser Untersuchungen, den 'Beschleunigungsfaktor' der verschiedenen Laborsimulationen gegenüber den Naturauslagerungen zu berechnen.

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