Das Projekt "Nexus Ressourceneffizienz und Landnutzung - Ansätze zur mehrdimensionalen umweltpolitischen Bewertung der Ressourceneffizienz" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Öko-Institut. Institut für angewandte Ökologie e.V..In der deutschen wie in der europäischen Ressourcenpolitik stellt der effiziente Einsatz und die effiziente Nutzung natürlicher Ressourcen ein Kernelement dar. Dabei wird überwiegend der Effizienzbegriff als Input pro Output verstanden. Dies ist mit Blick auf die aktuelle Fokussierung insbesondere von ProgRess auf Rohstoffe legitim und berechtigt, da Rohstoffe häufig einfach bzw. stufenweise genutzt werden. Dem breiteren Verständnis von natürlichen Ressourcen, das der Ressourcenpolitik zu Grunde liegt, wird dies aber nur eingeschränkt gerecht. Denn andere natürliche Ressourcen können verschiedenen Leistungen gleichzeitig erbringen und ermöglichen somit eine multifunktionale Nutzung. Bei der Bewertung dieser mehrfachen Nutzung stößt der derzeitige Effizienzbegriff an seine Grenzen. Ziel des Projektes ist es daher am Beispiel 'ressourceneffiziente Biomassebereitstellung' Ansätze zu entwickeln, um die multifunktionalen Nutzungen von Land und Fläche im Sinne der Ressourceneffizienz beschreiben und bewerten zu können. Dabei sollen auch die Möglichkeiten der Erweiterung des Begriffs der Ressourceneffizienz um weitere umweltpolitische Dimensionen eruiert und Ansätze für eine ressourceneffiziente Ausgestaltung des Wandels zu einer Bioökonomie aufgezeigt werden. Mittels Desktop-Research sollen u.a. verschiedene Ansätze zur Effizienzbewertung der Biomassebereitstellung und -nutzung, zur Bewertung ressourceneffizienter und ressourcenschonender Landnutzung sowie zur Bewertung von Ökosystemleistungen (insbesondere TEEB, Naturkapital Deutschland und andere nationale Umsetzungen des TEEB-Ansatzes) evaluiert werden. Aufbauend hierauf sollen mit Hilfe von modellhaften Betrachtungen, in denen die Biomassebereitstellung in ausgewählten Forst- und Agrarsystemen hinsichtlich verschiedener umweltpolitischer Ziele (z.B. Klimaschutz, Biodiversität, Produktionsintensivierung) optimiert werden, methodische Ansätze für eine mehrdimensionale Bewertung der Ressourceneffizienz erarbeiten werden.
Unser tägliches Leben hängt von den Dienstleistungen der unterschiedlichsten Ökosysteme ab. Ökosysteme, die unser Naturkapital bilden, tragen durch ihre Leistungen zum Wohlergehen der Gesellschaft bei. Fließgewässer- und Auenökosysteme erbringen zahlreiche Leistungen für den Menschen - sie schützen zum Beispiel vor Hochwasser und bieten Erholung. Derartige „Ökosystemleistungen“ (ÖSL) sind als direkte und indirekte Beiträge von Ökosystemen zum menschlichen Wohlergehen definiert. Sie stehen für den Nutzen, den der einzelne Mensch, eine Gruppe von Menschen oder die Gesellschaft aus entsprechenden Prozessen zieht. Bei den ÖSL der Fließgewässer- und Auenökosysteme unterscheidet man aufbauend auf den Basisleistungen drei Typen: Versorgungsleistungen, z. B. Bereitstellung von Gütern wie Trink- und Brauchwasser, Nahrung, Rohstoffe Regulierungsleistungen, z. B. Selbstreinigung, Abführung von Hochwasser (Minderung von Naturgefahren/Hochwasserschutz), Klimaregulation, Habitatbereitstellung Kulturelle Leistungen im Sinne von Landschafts- und Gewässerbild, Spiritualität und Inspiration, Freizeit- sowie Bildungsmöglichkeiten Unter anderem aufbauend auf den Methoden und Ergebnissen im „Naturkapital Deutschland“ ( www.naturkapitalteeb.de ) wurden im Forschungsprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „RESI: River Ecosystem Service Index“ ( www.resi-project.info ) wissenschaftliche und praktische Grundlagen für die Bewertung von ÖSL von Flüssen und deren Flussauen gelegt. Entsprechende Ergebnisse sind in verschiedenen Veröffentlichungen dokumentiert. Mit dem RESI als Index lässt sich aktuell bereits eine ganze Reihe von ÖSL bewerten. Anmerkungen Der River Ecosystem Service Index (RESI) wurde entwickelt von (in alphabetischer Reihenfolge): Christian Albert, Christian Damm, Alexandra Dehnhardt, Christine Fischer, Helmut Fischer, Francis Foeckler, Marion Gelhaus, Lars Gerstner, Tim G. Hoffmann, Janette Iwanowski, Dietmar Mehl, Simone A. Podschun, Martin T. Pusch, Marin Rayanov, Stephanie Ritz, Andrea Rumm, Mathias Scholz, Barbara Stammel, Julia Thiele, Markus Venohr Das Vorhaben „ReWaM-Verbundprojekt RESI: River Ecosystem Service Index“ wurde vom 01.06.2015 bis zum 31.10.2018 mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in der Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcenmanagement für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“ (ReWaM) unter dem Förderkennzeichen 033W024A-K gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren.