Das Projekt "TREBIS - Entwicklung und Evaluation eines Informationssystems zum Thema Biodiversität" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität München, Department Biologie I, Didaktik der Biologie durchgeführt. In einem österreichischen Naturkundemuseum (Vorarlberger Naturschau in Dornbirn) wird ein multimediales Informationssystem zum Thema Biodiversität eingerichtet und evaluiert. Es sollen folgende Aspekte der biologischen Vielfalt vermittelt werden: Artenvielfalt und Verbreitung von Pflanzen und Tieren in ihrem Lebensraum, speziell in Vorarlberg; Dynamik und Zusammenhänge in der Natur ablaufender Prozesse; Informationen über gefährdete Arten und ihre Lebensräume. Biologische Datenbanken, die u.a. aus den digitalen Archiven der Vorarlberger Naturschau gespeist werden, werden mit einem Geographischen Informationssystem gekoppelt und laufend aktualisiert und erweitert. Sie enthalten die Tier- und Pflanzenarten Vorarlbergs und zugehörige Verbreitungskarten. Diese Informationen können nach eigenen Interessensschwerpunkten individuell zusammengestellt werden. Bei der Entwicklung des Informationssystems zum Thema Biodiversität wird großer Wert auf Interaktivität gelegt. Die Besucher der Vorarlberger Naturschau erhalten die Möglichkeit, individuelle Problemlösungsstrategien zu ökologischen Fragestellungen selbst zu entwickeln. Quiz und Simulationen bieten eine spielerische Einführung in die biologische Vielfalt und ihre Dynamik.
Das Projekt "Lernen im Naturkundemuseum: Entwicklung und Evaluation eines Qualitätsrasters zur Optimierung von Führungen im Naturkundemuseum" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Vechta, Institut für Didaktik der Naturwissenschaften, der Mathematik und des Sachunterrichts (IfD), Fach Biologie durchgeführt. Die Entwicklung eines Qualitätsrasters bei Museumsführungen in Hinblick auf die Kompetenzentwicklung von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I zielt auf eine Optimierung der pädagogischen Arbeit im außerschulischen Lernort Museum. Das Contextual Model of Learning (CMoL) von Falk & Dierking (2000) bietet einen Rahmen zur Charakterisierung des Lernens an außerschulischen Lernorten, wie beispielsweise einem Naturkundemuseum. Das Modell ermöglicht es, die relevanten Parameter komplexer Lernprozesse an diesen Lernorten differenziert zu erfassen und zu beschreiben. Allerdings fokussiert das CMoL insbesondere auf informelle Lernstrategien. In deutschen naturkundlichen Museen werden in schulischen Zusammenhängen überwiegend formelle Vermittlungsmethoden angewendet, wie z.B. pädagogische Führungen. Härting et al. (2009) konnten zeigen, dass die Parameter des CMoLs auch bei Führungen greifen. Es bleibt unklar, welche der festgestellten Rahmenbedingungen des CMoLs besondere Bedeutung bei der Kompetenzentwicklung des Schülers bzw. der Schülerin haben. Mit Hilfe der Entwicklung und Evaluierung eines Qualitätsrasters will das Projekt die bislang wenig bekannte Rolle von Führungen in Hinblick auf eine Kompetenzentwicklung bei Schülerinnen und Schülern in Augenschein nehmen. Hierbei werden Daten aus den Blickwinkeln der Schüler/-innen, Lehrer/-innen und Museumsguides erhoben. Durch Korrelation der Daten soll festgestellt werden, welche Rahmenbedingungen die Lernleistung der Schülerinnen und Schüler beeinflussen.