Kartenwerk mit meteorologischen gewässerkundlichen und geologischen Grundaussagen.
Es werden die terrestrischen, limnischen und marinen Naturräume des Landes M-V dargestellt. Dabei werden die terrestrischen Naturräume nach ihrem genetischen Typ, Substrattyp sowie Hydromorphietyp klassifiziert, die limnischen und marinen Naturräume nach ihrer Hydrologie. Die der Digitalisierung zugrundeliegende Fassung der naturräumliche Gliederung für Mecklenburg-Vorpommern wurde für den terrestrischen und marinen Bereich getrennt erarbeitet (s.u. Quellen) und im Jahr 2001 im Auftrag des LUNG durch die Firma Umweltplan zusammengeführt und an die Landesgrenzen und Küstenlinien des ATKIS-Basis-DLM (1. Realisierungsstufe) angepasst. Quellen: - Landesweite Analyse und Bewertung der Landschaftspotentiale in Mecklenburg Vorpommern (Gutachten im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft und Naturschutz; 1995) - Naturräumliche Gliederung von Mecklenburg-Vorpommern im Maßstab 1 : 250.000 (Gutachten im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft und Naturschutz, 1996)
Das Projekt "Steckbriefe der deutschen Seetypen" wird/wurde gefördert durch: Limnologie-Büro Hoehn (LBH). Es wird/wurde ausgeführt durch: Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow.Die Typisierung von Seen ist eine wichtige Grundlage für eine Reihe von Fragestellungen, wie fischereiliche Bonitierungen oder fischereiliche Leitbildermittlungen. Im Zusammenhang mit der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie ist sie als Grundlage für Bewertungsverfahren unentbehrlich. In Deutschland am weitesten verbreitet ist die Typologie der LAWA, bei der u. a. nach geographischer Lage, Schichtung oder relativer Größe des Einzugsgebietes unterschieden wird. Im Rahmen des Vorhabens wurden für die LAWA-Seetypen sog. Steckbriefe erstellt, in denen morphometrische und hydrologische Merkmale sowie charakteristische Ausprägungen der Lebensgemeinschaften dargestellt werden. Die entsprechenden Fischgemeinschaften wurden am IfB in Zusammenarbeit mit Experten der fischereilichen Forschungseinrichtungen in Bayern und Baden-Württemberg erarbeitet.
Das Projekt "LAG-AG Die Zukunft der Kulturlandschaft im Ländlichen Raum" wird/wurde ausgeführt durch: Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL).Nutzung und Gestalt von Kulturlandschaften werden durch eine Reihe von sehr unterschiedlichen Faktoren beeinflusst: neben den naturräumlichen Grundlagen und klimatischen Bedingungen selbst, die die Grundlage für die natürliche Vielfalt und die Landbewirtschaftung darstellen, sind dies beispielsweise die agrarpolitischen Rahmenbedingungen oder der demographische Wandel. Andere Faktoren, wie z.B. der Tourismus, sind einerseits von der Attraktivität einer Landschaft abhängig, können andererseits auch erheblich zur Wertschöpfung und somit zur wirtschaftlichen Tragfähigkeit einer Region beitragen. Eine genaue Analyse der Beziehungen zwischen den verschiedenen Faktoren ist Voraussetzung dafür, Möglichkeiten der in der aktuellen Diskussion angestrebten 'Qualifizierung' von Kulturlandschaften entwickeln zu können. Gegenstand der Forschungstätigkeit der Arbeitsgruppe aus Experten der Landesarbeitsgemeinschaft Baden-Württemberg ist die Analyse der Kulturlandschaftsentwicklung im ländlichen Raum. Geplant ist, in ausgewählten Landschaftsräumen - die ein gewisses Spektrum unterschiedlicher naturräumlicher Bedingungen und Raumtypen abdecken - zunächst Nutzungswandel und Kulturlandschaftsdynamik zu analysieren. Ziel ist, für die einzelnen Landschaften eine Bewertung der unterschiedlichen Potenziale für die Erhaltung und Entwicklung vorzunehmen. Triebkräfte und Wirkungsketten der Landschaftsentwicklung sollen identifiziert und Steuerungsmöglichkeiten zur Gestaltung der Kulturlandschaften herausgearbeitet werden. In die Betrachtung werden auch die Rahmenbedingungen, insbesondere zur EU-Agrarpolitik, einbezogen.
Das Projekt "Verbreitung und Gefaehrdung schutzwuerdiger Landschaften als Grundlage fuer die Entwicklung eines bundesweiten Biotopverbundsystems" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit,Bundesamt für Naturschutz. Es wird/wurde ausgeführt durch: GFN - Gesellschaft für Freilandökologie und Naturschutzplanung mbH.Ziel des FuE-Vorhabens ist, die Kenntnis des Bestandes und der raeumlichen Verbreitung der schutzwuerdigen Landschaftstypen in Deutschland zu verbessern. Schwerpunkte liegen dabei auf naturnahen Landschaften sowie extensiv genutzten traditionellen Kulturlandschaften. Im Rahmen der Aufgabe sollen u.a. die folgenden Punkte erarbeitet werden: Eine naturraumbezogene Typisierung und Charakterisierung der Landschaften Deutschlands; - Bewertung und Auswahl der naturschutzfachlich bedeutsamen (schutzwuerdigen) Landschaftstypen; - Ermittlung und Bewertung der wichtigsten Gefaehrdungsursachen und Entwicklungstendenzen; - Erstellung einer Uebersicht der Verbreitungsschwerpunkte und Erarbeitung einer Flaechenbilanz; - Ermittlung und Darstellung national bedeutsamer Schwerpunkte; - Herleitung konkreter Schutzvorschlaege. Das Untersuchungsgebiet umfasst die gesamte Bundesrepublik Deutschland. Insgesamt wurden fuer das Untersuchungsgebiet 855 Einzellandschaften beschrieben. Ca. 40 Prozent der Flaeche lassen sich den schutzwuerdigen Landschaften zuordnen.
Das Projekt "Analyse und Bewertung der Bodenfunktionen von Mudden" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Berlin (Humboldt-Univ.), Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften, Fachgebiet Bodenkunde und Standortlehre.In der eiszeitlich geprägten Landschaft, die etwa 30 Prozent der Fläche der Bundesrepublik einnimmt, bilden Moore und verlandende Seen einen wesentlichen Bestandteil und haben Einfluß auf Natur und Umwelt. Mudden (limnische Sedimente) sind ein wichtiges Kompartiment der Moore und flächen- und mengenmäßig von landschaftsprägender Bedeutung. Infolge der Nutzung der Moore erfahren auch die Mudden, sofern sie oberflächennah anstehen, pedogene Veränderungen. Bislang gibt es kein detailliertes Wissen über Qualität und Quantität der Bodenveränderungen, deshalb hat das Forschungsvorhaben folgende Ziele: 1. Erarbeitung einer Klassifikation für die Mudden unter dem Aspekt des Bodenschutzes anhand der Untersuchung ausgewählter bodenphysikalischer und -chemischer Prozesse a) im naturnahen Zustand b) nach Entwässerung und Luftzutritt c) nach Wiedervernässung 2. Kennzeichnung der Vegetation als Zeiger des ökologischen Potentials Um ein möglichst breites Spektrum an Muddearten zu erfassen, wurden 13 Untersuchungsgebiete ausgewählt. Die Flächen liegen in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen sowie in Polen. Für die Mehrzahl der Flächen liegen Profilaufnahmen und Analysen chemischer und physikalischer Parameter aus den 60er Jahren vor. Im Rahmen des Forschungsvorhabens werden die Lebensraumfunktion, die Speicher- und Regelungsfunktion sowie die Produktionsfunktion untersucht und bewertet.
Das Projekt "Oekologisch vertraegliche Agrarflaechennutzung untersucht an Beispielen aus unterschiedlichen Naturraumtypen Sachsens" wird/wurde ausgeführt durch: Technische Universität Dresden, Fachrichtung Geowissenschaften, Institut für Geographie.Die landwirtschaftliche Nutzung in Sachsen hat eine historisch lange Tradition, die sowohl die Altsiedelgebiete auf leistungsfaehigen Loessstandorten als auch die viel juenger erschlossenen V-Standorte der Mittelgebirgslagen und die D-Standorte desTieflandes umfasst. Damit korrelieren differenzierte Anbauprofile, betriebswirtschaftliche Aufwendungen und Ertragspotentiale. Das findet seinen Ausdruck in einer regional differenzierten Auspraegung der Agrarlandschaft. Der Konflikt zwischen naturraeumlicher Ausstattung und Ertragspotential steht in einem engen Verhaeltnis zur jeweiligen Nutzungsintensitaet. Unter den Bedingungen einer einzelbaeuerlichen Nutzung in ueberwiegend mittleren Betriebsgroessen war er naturgemaess gering, er erreichte seine groesste Tiefe im Verlauf der grossflaechigen Nutzung mit weitgehender Flurausraeumung. Der Konflikt aeussert sich entsprechend der Naturraumausstattung regional differenziert und hat zur teilweise irreversiblen Schaedigung des Naturraumes gefuehrt. Das betrifft insbesondere die Struktur der Bodendecke, den Bodenwasserhaushalt, die Massenbewegungen innerhalb der Nutztlaechen und ueber deren Grenzen hinaus bis hin zur Veraenderung des Mikroreliefs. Eingeschlossen ist auch die Schadstoffkonzentration und der Naehrstofthaushalt sowie die Veraenderung des Boden- und Grundwasserhaushaltes. ,
Bei dem Makrozoobenthos-Bewertungssystem Perlodes handelt es sich um ein modular aufgebautes multimetrisches, gewässertypspezifisches Bewertungsverfahren ( Perlodes online - Software Handbuch, Stand Dezember 2024 ). In den drei Modulen „Saprobie“, „Allgemeine Degradation“ und „Versauerung“ werden Metrics berechnet, die Artenzusammensetzung und Abundanz (Z/A), Vielfalt und Diversität (V/D) sowie Toleranz (T) und funktionale Gruppen (F) der Makrozoobenthos-Lebensgemeinschaft beschreiben. Je nach Gewässertyp geht eine unterschiedliche Anzahl und Kombination von Metrics in die Makrozoobenthos-Bewertung ein. Die Bewertung der Auswirkungen organischer Verschmutzung auf das Makrozoobenthos erfolgt mit Hilfe des gewässertypspezifischen und leitbildbezogenen Saprobienindexes nach DIN 38 410 (Friedrich & Herbst 2004). Die Ergebnisse des Saprobienindexes werden unter Berücksichtigung typspezifischer Klassengrenzen in eine Qualitätsklasse überführt (Tab. 1). Das Ergebnis wird dann als gesichert angesehen, wenn die Abundanzsumme mindestens einen Wert von 20 erreicht (Wert gilt unabhängig von der Ökoregion). In dieser Excel-Tabelle (Tabellenblatt "SAP KG" Stand Dezember 2024) sind die typspezifischen Grundzustände und Klassengrenzen des Saprobienindex zur Bewertung des Moduls „Saprobie“ zusammengestellt. Dieses Modul spiegelt die Auswirkungen verschiedener Stressoren (Degradation der Gewässermorphologie, Nutzung im Einzugsgebiet, Pestizide, hormonäquivalente Stoffe) wider, wobei in den meisten Fällen die Beeinträchtigung der Gewässermorphologie den wichtigsten Stressor darstellt. Das Modul ist als Multimetrischer Index aus Einzelindices, so genannten „Core Metrics“, aufgebaut. Core-Metrics sind zum Beispiel Anzahl Trichoptera, Häufigkeit von Ephemeroptera, Plecoptera und Trichoptera oder Anteil von Litoralbesiedlern. Die für die jeweiligen Gewässertypen relevanten Core-Metrics sind als Kurzdarstellungen beschrieben (Stand Dezember 2024). Die Ergebnisse der typ(gruppen)spezifischen Einzelindices werden zu einem Multimetrischen Index verrechnet und dieser wird abschließend in eine Qualitätsklasse von „sehr gut“ bis „schlecht“ überführt. Die Bewertung der „Allgemeinen Degradation“ ergibt sich wie folgt: Berechnung der Core Metric-Ergebnisse, Umwandlung der einzelnen Ergebnisse in einen Wert zwischen 0 und 1 unter Zuhilfenahme folgender Formel: Die oberen und unteren Ankerpunkte eines Metrics entsprechen den Werten 1 (Referenzzustand) und 0 (schlechtester theoretisch auftretender Zustand); Metric-Ergebnisse, die über dem oberen oder unter dem unteren Ankerpunkt liegen werden gleich 1 bzw. 0 gesetzt. Die Ankerpunkte wurden für jeden Metric und jeden Gewässertyp gesondert ermittelt und stehen neben der Auswahl der Core Metrics für die typspezifische Komponente des Verfahrens. Der Multimetrische Index wird durch gewichtete Mittelwertbildung aus den Werten der [0;1]-Intervalle der Einzelmetrics berechnet. Das Ergebnis des Multimetrischen Index (Ecological Quality Ratio (EQR)) wird für jeden Gewässertyp auf dieselbe Art in die Qualitätsklasse überführt (Tab. 2): Tab. 2: Zuordnung der EQR-Werte im Site-Modul zu fünfstufigen ökologischen Zustandsklassen nach WRRL. Ökologischer Zustand > 0,80 - 1,00 sehr gut > 0,60 - 0,80 gut > 0,40 - 0,60 mäßig > 0,20 - 0,40 unbefriedigend 0 - 0,20 schlecht Die Kriterien für die Einstufung des Ergebnisses des Multimetrischen Index als „gesichert“ bzw. „nicht gesichert“ sind abhängig vom Naturraum und von der sich ergebenden Qualitätsklasse (Qk). In den Naturräumen Alpen/ Alpenvorland/ Mittelgebirge (Typen 1-9) muss die Abundanzsumme des Fauna-Index mindestens 20 (Qk „sehr gut“, „gut“, „mäßig“) bzw. 15 (Qk „unbefriedigend“, „schlecht“) betragen, um ein gesichertes Ergebnis zu erhalten. Im Tiefland liegen die Werte bei 15 (Qk „mäßig“ und besser) bzw. 10 (Qk „unbefriedigend“ und schlechter). Ausnahmen stellen die Gewässertypen 10 und 20 dar. Bei den Strömen wird das Ergebnis des Metrics „Potamon-Typie-Index“ direkt in eine Qualitätsklasse überführt. Die ergänzenden Indices werden nicht verrechnet, sondern zur vertieften Analyse der Ergebnisse herangezogen. In dieser Excel-Tabelle (Tabellenblatt "AD Ap" Stand Dezember 2024) sind die typspezifischen Core-Metrics und Ankerpunkte zur Bewertung des Moduls "Allgemeine Degradation" gemäß des Perlodes Online-Tools 5.1.0 zusammengestellt. Alternativ kann noch die Desktop-Software ASTERICS (=AQEM/STAR Ecological River Classification) (Version 4.04) verwendet werden, allerdings ist der Support für die Desktop-Version mit Veröffentlichung des Online-Tools eingestellt worden. Mit Ausnahme von Gewässertyp 5 sind die Berechnungen zwischen der Online-Version und der Desktop-Software identisch. In der LAWA ist 2019 beschlossen worden, für den Gewässertyp 5 den Core-Metric "% Hyporhithral" nicht mehr zu berücksichtigen. In der Online-Version ist dies umgesetzt. Für Proben des MZB-Typs 5, die mit der Desktop-Software berechnet werden, ist in diesem Fall eine nachträgliche, manuelle Herausrechnung des Core Metrics HR% erforderlich. Vorgehensweise bei NWB: Mittelwert aus den Scores der Core Metrics Faunaindex, Faunaindex, Rheoindex, EPT% (Anmerkung: Faunaindex muss wegen 50%-iger Gewichtung zweifach in die Berechnung eingehen). Vorgehensweise bei HMWB: Mittelwert aus den Scores der Core Metrics Faunaindex (dreifach), Rheoindex, Epirhithral%, EPT%. Ergänzend zu den Core.Metrics werden Zusatzinformationen berechnet. Das sind Kenngrößen, die nicht in die Bewertung des Moduls einfließen, wohl aber für die Interpretation der Bewertungsergebnisse herangezogen werden können, dazu zählt z. B. der Anteil von Neozoen, Hinweise auf Grundwassereinfluss oder Trockenfallen. Bei den Gewässertypen, die versauerungsgefährdet sind (Typen 5 und 5.1), wird mit Hilfe dieses Moduls die typspezifische Bewertung des Säurezustandes vorgenommen. Die Berechnung basiert auf den Säureklassen nach Braukmann & Biss (2004) und mündet in der fünfstufigen Einteilung des Säurezustandes. Dabei gehen die unterschiedlichen Referenzzustände der Typen 5 und 5.1 in folgender Weise in die Bewertung ein: sofern die Gewässer nicht natürlicherweise sauer sind, wie die Gewässer des Typs 5, entspricht der Säurezustand 1 der Qualitätsklasse „sehr gut“, der Säurezustand 2 der Klasse „gut“, der Säurezustand 3 der Klasse „mäßig“, der Säurezustand 4 der Klasse „unbefriedigend“ und der Säurezustand 5 der Klasse „schlecht“. Für Gewässer des Typs 5.1 wird dagegen der Säurezustand 2 als Referenzzustand angenommen. Dementsprechend wird die Qualitätsklasse, welche den Grad der Versauerung beschreibt, um eine Stufe besser angesetzt als der ermittelte Säurezustand (Säurezustand 1 und 2 entsprechen der Qualitätsklasse „sehr gut“, Säurezustand 3 entspricht der Klasse „gut“ usw.). Das Ergebnis wird dann als gesichert angesehen, wenn die saprobielle Güteklasse „sehr gut“ oder „gut“ und gesichert ist. Sind Gewässer saprobiell belastet, ist das Modul „Versauerung“ nicht anwendbar. Zum Zwecke der Information erfolgt die Angabe der Säureklassen auch für die Gewässertypen des Tieflandes sowie für die beiden Ökoregion unabhängigen Typen 11 bis 19, wird jedoch bei der Bewertung nicht berücksichtigt (Tabellenblatt " Core-Metrics " Stand Dezember 2024). Mit Perlodes kann die ökologische Zustandsklasse für 31 bewertungsrelevante Makrozoobenthos-Typen und -Subtypen ermittelt werden. Die Bewertungsverfahren für die einzelnen Typen beruhen auf dem gleichen Prinzip, können sich jedoch durch die jeweils verwendeten Kenngrößen und die der Bewertung zu Grunde liegenden Referenzzustände unterscheiden. Perlodes integriert durch seinen modularen Aufbau den Einfluss verschiedener Stressoren in die Bewertung der ökologischen Qualität eines Fließgewässerabschnitts. Abb. 1: Schematischer Ablauf der stressorenbezogenen Bewertung von Fließgewässern mittels Makrozoobenthos. Der modulartige Aufbau des Bewertungssystems ermöglicht die Ausgabe von Ergebnissen auf verschiedenen Ebenen (Abb. 1). Ebene 1 : ökologische Zustandsklasse, fünfklassig Ebene 2 : Ursachen der Degradation (organische Verschmutzung, Versauerung, Allgemeine Degradation) Ebene 3 : Ergebnisse der einzelnen (bewertungsrelevanten) Core- Metrics Ebene 4 : Ergebnisse von über 380 Metrics (Tabellenblatt "Sortierung numerisch" Stand Dezember 2024) zur weiteren Interpretation Die abschließende ökologische Zustandsklasse ergibt sich aus den Qualitätsklassen der Einzelmodule: im Fall einer „sehr guten“ oder „guten“ Qualitätsklasse des Moduls „Saprobie“ bestimmt das Modul mit der schlechtesten Einstufung das Bewertungsergebnis (Prinzip des „worst case“), da in diesen Fällen die Module „Saprobie“ und „Allgemeine Degradation“ unabhängige Bewertungsergebnisse liefern. Im Fall einer „mäßigen“, „unbefriedigenden“ oder „schlechten“ saprobiellen Qualitätsklasse kann die Saprobie das Ergebnis des Moduls „Allgemeine Degradation“ stark beeinflussen und zu unplausiblen Ergebnissen führen. Das Modul „Allgemeine Degradation“ kann daher in begründeten Fällen einer Korrektur auf Grundlage von Zusatzkriterien unterzogen werden. Das Modul „Versauerung“ ist in diesem Fall nicht anwendbar: Die Säureklasse wird berechnet und das Modulergebnis wird angezeigt, geht aber nicht in die Berechnung der Ökologischen Zustandsklasse ein. Die Gesamtbewertung wird daran anschließend durch das Modul mit der schlechtesten Qualitätsklasse bestimmt. Bei der Bewertung kann im Einzelfall vom rechnerischen Ergebnis abgewichen werden, wenn dies nach Expertenurteil aufgrund der Verhältnisse an der Probestelle oder aufgrund von weiteren für die Messstelle vorliegenden Daten geboten ist. Die Gründe sind zu dokumentieren. Zur Bewertung der Ströme wird nicht die Referenzbiozönose zur Beurteilung des ökologischen Zustandes herangezogen, sondern die in den großen Fließgewässern vorkommenden Arten. Dieses indikative Verfahren erlaubt es, Flüsse und Ströme ökologisch zu charakterisieren, ohne dass ihre ursprüngliche Besiedlung im Detail bekannt ist. Der Ansatz des PTI folgt der Ansatz dem Prinzip der offenen Taxaliste, d.h. der Referenzzustand für die Klasse II „guter ökologischer Zustand“ ist allgemein eine durch potamontypische Fließwasserarten geprägte Biozönose (Schöll, Haybach & König 2005). Dabei werden die im Potamal Mitteleuropas vorkommenden Arten nach ihrer Bindung zum Potamal in fünf ECO-Klassen eingestuft. Die zugewiesenen ECO-Werte reichen von 1 = schwache Bindung (euryöke Arten) bis 5 = starke Bindung zum Potamal (stenöke Arten) (Tab. 7). Grundlage für die Einstufung der Arten bilden die Standardwerke von Moog (1995) und vom Bayerischen Landesamt für Wasserwirtschaft (1996). Diese Einstufungen wurden und werden im Lichte der umfangreichen Monitoringergebnisse der Bundesländer regelmäßig überprüft und wenn nötig angepasst (zuletzt 2019). Tab. 7: Auszug aus der Liste eingestufter Taxa (ECO-Werte) zur Berechnung des PTI. Eingestufte Taxa ID_ART Taxon ECO-Werte (2018) 11177 Corbicula "fluminalis" 2 18667 Potamophilus acuminatus 5 5043 Ecdyonurus forcipula 3 6860 Siphlonurus alternatus 4 4205 Acroloxus lacustris 2 5358 Gyraulus parvus 1 7433 Gomphus flavipes 5 6368 Perla abdominalis 4 5634 Hypania invalida 1 Neozoen werden als Bestandteil der Biozönose ebenfalls nachvollziehbar eingestuft. Die Interaktionen zwischen Neobiota und der ursprünglichen Biozönose werden dadurch zuverlässig erfasst und bewertet (Schöll 2013). Neobiota haben bei bestimmten Gewässertypen und bestimmten biologischen Qualitätskomponenten einen großen Einfluss auf die ökologische Bewertung nach WRRL. Neobiota können zu einer Verschlechterung des ökologischen Zustandes führen, ohne dass dies auf „klassische“ anthropogene Eingriffe z. B. in die Gewässergüte oder Gewässerstruktur zurückzuführen ist. Ergänzend wird beim MZB Verfahren zur Bewertung von Fließgewässern daher der quantitative Neozoenanteil an der Gesamtbiozönose berechnet. Dieser in Prozenten ausgedrückte Wert geht nicht direkt in die Bewertung ein, erlaubt aber die Einstufung des Gewässers als „neozoendominiert“. Das Bewertungsverfahren Makrozoobenthos für tideoffene Marschengewässer ist als multimetrisches Verfahren konzipiert, das die nach WRRL erforderlichen Aspekte „Artenvielfalt/Gemeinschaftsstruktur“, „Abundanz’“ und „Sensitivität und Toleranz“ (gegenüber Habitatveränderungen) umfasst und nach einer 5-stufigen Skala von „sehr gut“ bis „schlecht“ bewertet. Die Messgröße „Artenvielfalt/Gemeinschaftsstruktur“ wird über die Anzahl von Großtaxagruppen, Familien sowie Arten abgebildet. Dabei ist nicht ausschließlich die Anzahl vorhandener Arten, sondern auch deren „Verteilung“ auf höheren taxonomischen Ebenen relevant. Diese Bewertung der „taxonomischen Vielfältigkeit“ erfolgt über die Verschneidung von zwei Submetrics (1. „Anzahl Großtaxagruppen“ und 2. „Anzahl Familien & Arten“). Das 2. Submetric fokussiert dabei ausschließlich auf ‚wichtige’ Indikatoren (hier: Mollusca, Coleoptera, Ephemeroptera, Odonata, Plecoptera, Trichoptera). Für beide Submetrics wird die Ähnlichkeit des Beobachtungswertes vs. Erwartungswert berechnet. Der Erwartungswert ergibt sich aus der Referenzgemeinschaft. Je geringer die Ähnlichkeit im Vergleich zur Referenz, desto geringer die ökologische Qualität im Bereich einer Messstelle. Die Ähnlichkeit (Bray-Curtis ) wird in Werten zwischen 0 (keine Ähnlichkeit) und 1 (identisch) dargestellt. Der zentrale Aspekt für die Bewertung des Parameters „Sensitivität/Toleranz“ besteht in einer Zuordnung artspezifischer Indikatorwerte (Eco-Werte), die die Sensitivität bzw. die Toleranz einer Art gegenüber den in Marschengewässern relevanten Stressoren (z. B. anthropogen erhöhter Tidehub, Unterhaltungsmaßnahmen, Habitatstruktur) reflektieren. Die Eco-Einstufungen umfassen Werte zwischen 1 („sehr tolerant“) und 5 („sehr sensitiv“). Die Eco-Werte werden gewichtet: Gi=2 (5-Wi) , wobei Wi = (6 – Eco-Wert A i ) Ein solches Vorgehen erhöht die Bedeutung der sensitiven Spezies im Rahmen der Bewertung. Die Berücksichtigung der „Abundanz“ erfolgt indirekt über eine abundanzbasierte Gewichtung der Eco-Werte. Dabei leitet sich die artspezifische Referenzabundanz (log-transformiert) aus rezenten Daten ab („best of“-Prinzip). Aus der Abweichung vom Abundanzreferenzwert ergibt sich der Gewichtungsfaktor für den Eco-Wert. Entspricht die Abundanz der Art i z.B. >80 - 100% des Referenzwertes, erfolgt keine Modifizierung des jeweiligen Eco-Wertes. Liegt ein Beobachtungswert z. B. im Bereich von 0 - 20% der Referenz, wird eine Gewichtung des artspezifischen Eco-Wertes durch den Faktor 0,2 durchgeführt. Über eine artengruppenspezifische Summierung der gewichteten Eco-Werte wird der Parameter „Abundanz/Sensitivität“ über einen Ähnlichkeitsvergleich (Bray-Curtis) mit der Referenzgemeinschaft bewertet. Analog zur Messgröße „Taxonomische Vielfalt“ liegt für die Bewertung auch hier der Fokus auf den o. g. wichtigen Taxagruppen. Die abschließende Gesamtbewertung des ökologischen Zustands einer Messstelle erfolgt anhand des EQR (Ecological Quality Ratio). Der Gesamt-EQR-Wert ergibt sich durch Mittelwertbildung der Teilergebnisse „Taxonomische Vielfalt“ und „Abundanz/Sensitivität“. Mittels des Ästuartypieverfahrens für süßwassergeprägte ästuarine Gewässertypen wird das Ausmaß der „Allgemeinen Degradation“ eines ästuarinen Lebensraumes bewertet. Das Verfahren erfüllt mit der Berücksichtigung der Parameter Artenzahl, strukturelle Zusammensetzung und Vielfalt der Benthosgemeinschaft, Individuenzahl (relative Abundanz) sowie Anteil sensitiver Arten die Anforderungen der WRRL. Zentrales Bewertungsinstrument des AeTV+ ist das AeTI-Modul (Ästuar-Typie-Index), welches auf der Artenzusammensetzung bzw. auf der Präsenz ästuartypischer Arten basiert. Allen relevanten Taxa sind unter Berücksichtigung ihrer Habitatbindung auf Grundlage von Fachliteratur und Experteneinschätzungen Eco-Werte zugeordnet, die zwischen 1,0 und 5,0 liegen. Der höchste Eco-Wert 5,0 signalisiert eine sehr enge Bindung an den Lebensraum „Ästuar“, d. h. eine entsprechende Art kann als besonders sensitiv gegenüber Systemveränderungen angesehen werden. Charakterarten mit sehr starker Bindung (stenök) bekommen zudem durch eine Index-interne Gewichtung [ Gi = 2 (5-Wi) , wobei Wi = (6 – eco-Wert A i ) ] im Vergleich zu euryöken Arten und Gewässerubiquisten eine höhere Bedeutung im Rahmen der Bewertung. Die artspezifischen Eco-Werte einer Probe werden über einen Algorithmus zum AeTI-Ergebnis verrechnet und einer von fünf Qualitätsklassen (schlecht bis sehr gut) zugeordnet. Neben dem AeTI-Modul umfasst das AeTV+ noch die Co-Parameter Alpha-Diversität (ADF) und mittlere Taxazahl (MAZ), die numerisch und obligatorisch (und im Vergleich zum ursprünglichen AeTV z. T. modifiziert) in die Bewertung eingehen. Dabei ergibt sich die mittlere Taxazahl/Station aus der Taxasumme aller Teilproben/Station (n = 2 vV-Greiferinhalte und n = 4 STR-Inhalte) und bezieht dabei alle eco-indizierten Arten/Taxa sowie zusätzlich auch nicht eco-indizierte Arten ein. Das ebenfalls vorhandene Submodul „Anzahl der Großtaxagruppen“ (NGT) (= MAZ NGT ) berücksichtigt bei der Bewertung die Annahme, dass in den Ästuaren eine größere taxonomische Vielfalt (Verteilung der Arten auf verschiedene Großtaxagruppen) auch eine höhere Qualität des Lebensraumes widerspiegelt. Die Proben an einer Station werden jeweils einzeln berechnet bzw. bewertet. Für die Gesamtbewertung eines Wasserkörpers mit als mehr einem Querprofil kann das arithmetische oder gewichtete Mittel zugrunde gelegt werden.
Das Projekt "Naturraumpotential Wachau" wird/wurde gefördert durch: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Wien, Institut für Geographie.Bewertung der Ressourcen unter Beruecksichtigung der Belastbarkeit in Einzelbereichen.
Die europäische Wasserrahmenrichtlinie hat für alle Mitgliedstaaten zum Ziel, einen guten chemischen und ökologischen Zustand für die natürlichen Oberflächengewässer bis 2015 und nach Verlängerung bis 2027 zu erreichen. Für erheblich veränderte (HMWB) und künstliche Gewässer (AWB) soll das gute ökologische Potenzial als Ziel erreicht werden. Die Einstufung des ökologischen Zustands bzw. Potenzials der Flüsse, Seen, Übergangs- und Küstengewässer erfolgt über sogenannte biologische Qualitätskomponenten der Gewässerflora und –fauna. Die im Wasser lebenden Fische, Wirbellosen, Makrophyten oder Phytoplankton sind gute Indikatoren, um über die Qualität der Gewässer Aussagen machen zu können. Für alle Organismengruppen wird daher die Artenzusammensetzung und Artenhäufigkeit erfasst und bewertet, bei den Fischen zusätzlich noch die Altersstruktur der Lebensgemeinschaft und beim Phytoplankton die Biomasse. Die Bewertung erfolgt in fünf Klassen: Klasse 1= sehr gut, Klasse 2 = gut, Klasse 3= mäßig, Klasse 4 = unbefriedigend und Klasse 5 = schlecht. Die Einstufung in eine der Zustandsklasse erfolgt danach, wie stark die aktuelle Qualität eines Gewässers von der durch menschliche Einflüsse unbeeinträchtigten Gewässerqualität abweicht. Diese beste Klassen 1 wird auch als sehr guter ökologischer Zustand oder Referenzbedingung bezeichnet. Da sich die Gewässer in verschiedenen Naturräumen stark unterscheiden und damit natürlicherweise ganz verschiedene Lebensgemeinschaften aufweisen, werden die Gewässer innerhalb einer Gewässerkategorie für die Bewertung und Bewirtschaftung in Typen eingeteilt. Die Einstufung des ökologischen Zustandes erfolgt anhand des schlechtesten Ergebnisses, mit der eine der für die jeweilige Gewässerkategorie relevante Qualitätskomponente bewertet wurde. Wurden zum Beispiel in einem Fluss die wirbellosen Tiere und die Makrophyten mit gut bewertet, die Fischfauna dagegen nur mit mäßig, ist der ökologische Zustand des Flusses nur mäßig. Das gute ökologische Potenzial wird für die Gewässer ausgewiesen, welche durch physische Veränderungen durch den Menschen in seinem Wesen erheblich verändert wurden, wie z. B. Schifffahrtsstraßen. Das höchste ökologische Potenzial (HÖP) ist der Gewässerzustand, der sich durch die Umsetzung aller technisch machbaren Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung eines Wasserkörpers ohne signifikant negative Auswirkungen auf die spezifizierten Nutzungen oder die Umwelt im weiteren Sinne (gemäß Artikel 4 (3) WRRL) einstellt. Das Ziel des guten ökologischen Potentials wird als Abstufung hiervon verstanden. Dabei werden die grundsätzlich umsetzbaren Maßnahmen hinsichtlich ihrer ökologischen Wirkungen genauer untersucht. Zur Berechnung des ökologischen Potenzials wurden die existierenden Verfahren zur Zustandsbewertung für die Wirbellosen (PERLODES) und die Fische (fiBS) erweitert. Dabei wurde die Einstufung der Organismengruppen an die geringeren Lebensraumqualitäten angepasst. Neben den biologischen Qualitätskomponenten werden weitere unterstützende Qualitätskomponenten, darunter allgemeine physiko-chemische oder morphologische Parameter, zur Einstufung herangezogen. Sie dienen zur Plausibilisierung und Interpretation der biologischen Bewertungsergebnisse. „WRRL“-Messstellen sind Probenahmestellen, an denen die maßgebenden Untersuchungen für die gewässerbiologische Bewertung zum Ökologischen Zustand der rund 350 bewerteten rheinland-pfälzischen Fließgewässer-Wasserkörper erfolgt sind. Ein Wasserkörper wiederum ist ein Gewässerabschnitt oder Teileinzugsgebiet von möglichst einheitlicher Ausprägung. „WRRL“ ist das Kürzel für die europäische Wasserrahmenrichtlinie, die auch im Landeswasserrecht (LWG) für Rheinland-Pfalz verankert ist. Die Wasserrahmenrichtlinie hat die grundsätzliche Zielsetzung, die Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu versetzen. Die gewässerökologische Bewertung erfolgt europaweit in 5 Klassen (sehr gut=Referenz, gut=Ziel, mäßig, unbefriedigend, schlecht). Die Ergebnisse dieser Probenahmestellen gehen auch in die Bewirtschaftungspläne der Flußgebietseinheiten ein und sind im Zuge der Berichterstattung zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie an die Europäische Kommission veröffentlicht worden. In den Jahren 2007 und 2008 wurden rund 600 WRRL-Messstellen untersucht und bewertet. Die Lage einer WRRL-Messstelle ist möglichst repräsentativ für einen gesamten Wasserkörper. Sie muss also z.B. den Gewässertyp, die Größe, die vorherrschende Gewässerstruktur und Belastungssituation eines Wasserkörpers gut und „repräsentativ“ wiederspiegeln. Die Lage der WRRL-Messstellen ist nach entsprechenden Auswahl- und Prüfkriterien erfolgt. Je nach Größe eines Wasserkörpers gibt es eine oder mehrere repräsentative Messstellen innerhalb eines Wasserkörpers. Gewässerbiologische Basisinformation ist das Bewertungsergebnis zur Beprobung des Makrozoobenthos (Wirbellose Tiere des Gewässergrundes); ferner sind an manchen der WRRL-Stellen Untersuchungen zur Fischbesiedlung erfolgt und enthalten entsprechende Ergebnisse zur Befischung. An vielen der WRRL-Messstellen liegen darüberhinaus Stichprobenanalysen zu chemisch-physikalischen Analysenergebnissen vor. Die biologischen Untersuchungen werden i.d.R. alle 6 Jahre aktualisiert. Das LUWG untersucht die Fließgewässer zusätzlich auch an Messstellen, die nicht unbedingt repräsentativ für einen Wasserkörper angelegt sein müssen. An diesen das Messnetz verdichtenden Stellen wird aus verschiedenen Gründen des Überwachungsinteresses die Entwicklung der Gewässergüte bzw. des ökologischen Zustandes untersucht. Oft wird dabei auch eine lokale Belastung überwacht wie z.B. die Einleitung einer Kläranlage oder die Entwicklung eines Gewässers nach Durchfließen von Städten und Siedlungen. Ferner werden viele kleinere Nebengewässer durch das Landesprogramm einer ökologischen Bewertung unterzogen. Zusammen mit den Bewertungen des WRRL-Messnetzes ergibt sich mit insgesamt rund 1000 biologischen Probenahme- und Bewertungsstellen beider Messnetze eine sehr gute Übersicht zur Gewässergüte und zum ökologischen Zustand der rheinland-pfälzischen Fließgewässer. Das Landesprogramm ist in vorliegender Form erstmals 2008 mit knapp 400 Probenahmestellen durchgeführt worden und wird in mehrjährigem Turnus wiederholt werden.