Tsunamis kommen nicht nur im Meer vor, sondern in seltenen Fällen auch in Schweizer Seen. Hier entstehen Tsunamis vor allem durch Bergstürze und Über- oder Unterwasserrutschungen, die oft, aber nicht zwingend durch ein Erdbeben ausgelöst werden. Hinweise auf historische und prähistorische Bergstürze und Rutschungen, die Flutwellen ausgelöst haben, wurden in den Sedimenten zahlreicher Schweizer Seen gefunden. Dabei handelt es sich um chaotisch durchmischte Ablagerungen, die sich von normalen Sedimenten unterscheiden. Dank der Möglichkeit, ihr Alter zu bestimmen, können sie im Nachhinein einem Ereignis zugeordnet werden. Bekannt sind mehrere solche Ereignisse (z.B. 563 n. Chr. am Genfersee (Welle 13 m in Genf) oder 1601 am Vierwaldstättersee (Welle 4 m in Luzern)). Das Forschungsprojekt sieht in einem multidisziplinären Ansatz (Limnogeologie, Seismologie, Geotechnik, Hydraulik Naturgefahren) vor, die Entwicklungsmechanismen und die Fortpflanzung von Tsunamiwellen auf Schweizer Seen zu erforschen. Einerseits sollen die erwarteten Wahrscheinlichkeiten für Tsunamis auf den Schweizer Seen abgeschätzt werden. Andererseits sollen die Wellenmodellierungen auf den Seen über das Ufer hinaus in das angrenzende Umland ergänzt werden. Das erwartete Ausmass der Überflutungen soll dabei in Intensitätskarten dargestellt werden, analog zu den Überflutungs-Intensitätskarten durch klassische Hochwasser. Diese Intensitätskarten sollen anschliessend den Kantonen zur Verfügung gestellt werden. Projektziele: Abschätzung der Wahrscheinlichkeit von Tsunamis und Erstellung von Tsunami-Überflutungs-Intensitätskarten für den Uferbereich von Schweizer Seen. Durch die Analyse von Seesedimenten können die früheren Tsunamis datiert und deren Frequenz und Wahrscheinlichkeit abgeschätzt werden. Für die Erarbeitung der Intensitätskarten werden Modellierung der Wellenentwicklung und -fortpflanzung auf dem See und der Überflutungsprozesse an Land durchgeführt. Die Kartierung der Intensitäten erfolgt aus den Modellresultaten nach bestehender Methodik analog zur Kartierung klassischer Hochwasser.
Das Vorhaben dient der Voruntersuchung und Vorbereitung der Voraussetzungen für eine mobile und flexibel einsetzbare seismische Impulsquelle (SH-Quelle), die Scherwellen zur oberflächennahen Untersuchung des Bodenmediums erzeugt. Das Besondere an der in diesem Vorhaben zu untersuchenden Technologien und physikalischen Wirkprinzipien ist die Anforderung, einzelne SH-Wellen mit geringem Aufwand an verschiedenen Stellen innerhalb eines festgelegten Untersuchungsgebiets oder entlang eines Untersuchungsprofils zu induzieren. Maßgeblich ist die zuverlässige Reproduzierbarkeit der induzierten Energie jedes einzelnen Impulses. Es muss sichergestellt sein, dass einzelne Impulse eine sehr geringe Variation bezüglich Energie, Amplitude und Frequenz bei wiederholtem Auslösen von Impulsen vorweisen. Die Technologie soll für einen späteren Einsatz mit den genannten Anforderungen genutzt werden können und bereitet im Rahmen einer Konzeptstudie die erforderlichen Grundlagen für eine in Zukunft feldeinsatztaugliche Lösung vor, zur signifikanten Steigerung von Effizienz, Mobilität und Leistungsfähigkeit unter realen Umweltbedingungen.
Ziel des Teilprojekts ist die Entwicklung innovativer Konzepte der Risikokommunikation und Politikberatung als Beitrag zu den im Projekt 'RIESGOS' entwickelten Multi-Risikoanalysen und Informationssystemen. Komplexe Multi-Risiko-Situationen, wie sie auftreten können, wenn verschiedene Naturgefahren (Erdbeben, Handrutschungen, Vulkane, Hochwasser, Tsunamis) hintereinander oder gleichzeitig zusammentreffen, stellen besondere Anforderungen an die Risikogovernance und Risikoregulierung. Daraus leitet sich insbesondere die Notwendigkeit ab, bestehende Konzepte der Risikokommunikation - sofern sie bereits existieren - zu überprüfen und ggf. anzupassen. Dies betrifft v.a. das Verhältnis zwischen Behörden, Nutzern und Betroffenen. In diesem Teilprojekt werden dazu zunächst die Perspektiven der Stakeholder und der betroffenen Bevölkerung bzgl. multipler Risiken identifiziert und daraus Anknüpfungspunkte für die Erarbeitung von Kommunikationsstrategien zur Risikoprävention und im Katastrophenfall abgeleitet. Da die Perspektiven je nach Gruppe der Betroffenen unterschiedlich ist, werden innovative Dialogverfahren konzipiert und exemplarisch in den Pilotregionen (Chile, Peru, Ecuador) durchgeführt. Als Ergebnis wird erwartet, dass ein Empfehlungskatalog für die Entwicklung von Strategien der Risikokommunikation bei komplexen und interagierenden Risiko-Situationen vorliegt. Gleichzeitig geben die Ergebnisse der Dialogverfahren Hinweise für den Bedarf und die Prioritätensetzung bei Maßnahmen des Capacity Development für lokale Behörden, Unternehmen und/oder zivilgesellschaftliche Organisationen. Über die Formulierung von Handlungsempfehlungen für politische und gesellschaftliche Entscheidungsträger wird sichergestellt, dass die Ergebnisse auch in anderen Regionen übertragen werden können.
Das Vorhaben wird Beiträge zu Erdbeben und Massenbewegungen in Zentralasien liefern. Der relativ geringen Seismizität im dichtbesiedelten afghanisch-tadschikischen Becken steht konzentrierte seismische Aktivität in den ebenfalls dichtbesiedelten Randgebieten des Beckens gegenüber. Diese Gürtel stellen den tadschikisch-afghanischen Ring der Gefährdung dar, das Untersuchungsziel dieses Unterantrags. Wir werden die Störungen lokalisieren entlang denen Erdbeben wahrscheinlich sind, ihre Deformationsgeschichte und Kinematik beschreiben, das Paläospannungsfeld rekonstruieren, um zu sehen, ob die Störungen hoher Scherbelastung ausgesetzt sind und ob sich das Spannungsfeld über die letzten 10 Ma geändert hat. Wir werden ein Massenbewegungsinventar erstellen und die Häufigkeit und Größe der Massenbewegungen in Bezug setzten zu den potentiell aktiven Störungen, der Geologie und dem Relief. Dies wird zu einer Risikobeurteilung von Gebieten betreffs ihrer Gefährdung durch Erdbeben und Massenbewegungen führen. Das Vorhaben umfasst 5 Teilaufgaben: 1. Lokalisierung von Störungen und Störungssegmenten, an denen Erdbeben wahrscheinlich sind; 2. Rekonstruktion des Paläospannungsfeldes; 3. Geo-thermochronologische Analyse zur Ratenbestimmung; 4. Erstellung eines Inventars der Massenbewegungen; 5. Datenaustausch und Integration mit den Verbundpartnern. Fokus des Postdoktoranden sind Punkte 1, 4 und 5. Fernerkundungsdaten zur Topographie werden mit einer neuen Toolbox analysiert, welche vom Antragssteller mitentwickelt wurde. Diese hilft der Identifizierung tektonischer, landschaftsbildender Prozesse. In Kombination mit kartierten Massenbewegungen werden geostatistisch Zusammenhänge untersucht, die durch Arbeiten der TU Freiberg (Strukturgeologie, Thermochronologie) ergänzt und damit in einem ganzheitlichen Kontext interpretiert werden können. Schließlich werden alle Teilaspekte durch Datenaustausch und Integration in Publikationen und öffentlich zugängliche Datenbanken überführt.
Das Vorhaben wird Beiträge zu Erdbeben und Massenbewegungen in Zentralasien liefern. Der relativ geringen Seismizität im dichtbesiedelten afghanisch-tadschikischen Becken steht konzentrierte seismische Aktivität in den ebenfalls dichtbesiedelten Randgebieten des Beckens gegenüber. Diese Gürtel stellen den tadschikisch-afghanischen Ring der Gefährdung dar, das Untersuchungsziel dieses Unterantrags. Wir werden die Störungen lokalisieren entlang denen Erdbeben wahrscheinlich sind, ihre Deformationsgeschichte und Kinematik beschreiben, das Paläospannungsfeld rekonstruieren, um zu sehen, ob die Störungen hoher Scherbelastung ausgesetzt sind und ob sich das Spannungsfeld über die letzten 10 Ma geändert hat. Wir werden ein Massenbewegungsinventar erstellen und die Häufigkeit und Größe der Massenbewegungen in Bezug setzten zu den potentiell aktiven Störungen, der Geologie und dem Relief. Dies wird zu einer Risikobeurteilung von Gebieten betreffs ihrer Gefährdung durch Erdbeben und Massenbewegungen führen.
Das Vorhaben leistet einen wichtigen Beitrag im Bereich der Grundlagenforschung bezüglich eines vertieften Verständnisses klimatischer Auslöser von Hangrutschungen in einem Gebiet mit unzureichender Datengrundlage. Dazu dient die Entwicklung eines speziellen atmosphärischen Gitterdatensatzes in hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung. Zunächst wird ein Gitterdatensatz mit einer räumlichen Auflösung von 10 km für Kirgistan und Tadschikistan erstellt. Für ausgewählte Regionen in Kirgistan wird zusätzlich ein Datensatz in 2 km räumlichen Auflösung erstellt. Die Daten werden den Anforderungen entsprechend für die Projektpartner (GFZ, DELPHI IMM) und für lokale Stakeholder aufbereitet. Aus den errechneten Gitterdatensätzen werden Karten zu den klimatischen Auslösern von Hangrutschungen in Zentralasien für die Projektpartner abgeleitet, insbesondere zu Magnitude und Häufigkeit von Starkniederschlag- und Schneeschmelzereignissen. Es wird eine Machbarkeitsstudie zur Anwendbarkeit eines Wettervorhersagemodells für ein Hangrutsch-Warnsystem durchgeführt. Diese erfolgt anhand einer Auswahl von bekannten Hangrutschungen. Die Ergebnisse gehen in aufbereiteter Form an den Projektpartner GFZ als Komponenten eines gemeinsam zu entwickelnden dynamischen Hangrutsch-Suszeptibilitätsmodells. Erstellung eines atmosphärischen Gitterdatensatzes mit 10 km Auflösung für die gesamte Untersuchungsregion Erstellung eines atmosphärischen Gitterdatensatzes mit 2 km Auflösung für ausgewählte Regionen Ableitung und Bereitstellung von Klimakarten Machbarkeitsstudie - Warnsystem Bereitstellung und Veröffentlichung der Daten und Ergebnisse.
Vulnerability has long been a key concept in disaster literature. However, the majority of studies have focused on research related to the hazard, therefore neglecting the influence of the vulnerability of exposed systems to the consequences of such hazards, such as the death toll and losses from natural or man made disasters. There is also a need to better identify and measure the ability of 'at risk and affected communities and territorial systems to respond to such disasters. This is the starting point of the ENSURE project. The basic assumption of ENSURE is that our ability to better understand and evaluate different types of vulnerabilities constitutes a crucial tool to strengthen communities in the face of disasters due to extreme events and climate change. Improving the understanding of the factors that make a community more vulnerable is crucial. This will involve addressing the various physical, psychological, cultural, systemic, social and economic components that shape the relationship between societies and the 'natural environment, and will permit more tailored and articulated mitigation measures.
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