Taxonomisch-phylogenetische Arbeiten an Libellen (Odonata) von Neuguinea dienen der Rekonstruktion ihrer ursprünglichen Verbreitungsgebiete in einer geologisch äußerst dynamischen Region und tragen zur Aufklärung der biogeographischen Bedeutung und geographischen-geologischen Entwicklung der melanesischen Inselbögen im Tertiär bei. Die Beschreibung neuer Arten von Kleinlibellen (Zygoptera) und die Analyse von Biodiversitätsdaten liefern wichtige Grundlagen für den Artenschutz in der Region.
Es wird beabsichtigt, neue Daten aus kritischen Wassermassenstockwerken des westlichen Pazifiks zu gewinnen, die es uns ermöglichen, die eiszeitliche 'Tiefenwasser-Reservoir'-Hypothese zu testen (EISPAC). Zusätzlich werden zwei Stationen, die im IODP-Vollantrag 799 (Paleoceanographic records of the Western Pacific Warm Pool variability) als Bohrlokationen vorgeschlagen worden sind, seismisch vermessen (SIODP). Weiterhin gilt es zu klären, ob die gegenwärtigen Prozesse, die den hydrologischen Kreislauf im Bereich des westlichen äquatorialen Pazifiks steuern, auch in der Vergangenheit das regionale Klima gesteuert haben und wie sie sich unter wechselnden Randbedingungen verändert haben (WESTWIND). Es sollen an 6 Stationen in Wassertiefen von 800m bis größer als 4000 m östlich vor Mindanao Multicorer, Schwerelot und Kranzwasserschöpfer eingesetzt werden, um hochauflösende Sediment- und Wasserproben zu gewinnen und untersuchen (EISPAC). Es sollen zwei vorgeschlagene IODP-Bohrlokationen südlich vor Mindanao und nördlich von Papua-Neuguinea seismisch (Multi-channel Seismik) vermessen werden (SIODP). Es sollen an 8 Stationen nördlich von Papua-Neuguinea, nördlich und südlich von Irian Jaya und östlich von Mindanao die Wassersäule und die Sedimente hochauflösend beprobt und untersucht werden (WESTWIND).
Das globale Klima vor 3.5 bis 3.0 Millionen Jahren war durch außergewöhnliche Klimaschwankungen geprägt. Das relativ warme Klima des Pliozäns wurde vor rund 3,3 Millionen Jahren von einer kurzen ( kleiner als 100.000 Jahren) aber intensiven Kaltzeit unterbrochen. Bisher gibt es verschiedene Hypothesen, die versuchen zu erklären, weshalb diese Kaltzeit so intensiv war und warum das globale Klimasystem relativ schnell in den warmen Zustand des Pliozäns zurückgekehrt ist. Einer dieser angenommenen Mechanismen beschreibt einen reduzierten Wärmefluss durch den indonesischen Seeweg, von den niedrigen zu den hohen Breitengraden und vom Pazifik zum Indischen Ozean. Vor 4 bis 3 Millionen Jahren wurde der Wärmefluss durch diesen Seeweg aufgrund der Verschiebung des australischen Kontinents nach Norden und der Hebung von Neuguinea und Indonesien eingeschränkt. Ziel dieses Projektes ist es, diese Hypothese zu quantifizieren mit Hilfe eines hochauflösenden (2-3 kyr) Sauerstoffisotopenrekords planktischer Foraminiferen der Station U1463 für den Zeitraum vor 3,5 bis 3,0 Millionen Jahren. Die Station U1463 wurde während der International Ocean Discovery Program Expedition 356 Indonesian Throughflow im September 2015 am nordwestlichen australischen Schelf gebohrt und befindet sich direkt am Ausfluss des indonesischen Seewegs. Der im Rahmen dieses Projektes generierte Rekord wird mit vorhandenen Sauerstoffisotopen planktischer Foraminiferen der Station 806 im westlichen äquatorialen Pazifik verglichen. Solch ein Vergleich bietet die einzigartige Gelegenheit, die Rolle des indonesischen Seewegs zur Regulierung des Wärmeflusses zwischen dem Pazifik und dem Indischen Ozean zu bewerten.
Zwischen 1998 und 2008 wurden auf der Insel Neuguinea 1060 unbekannte Tier- und Pflanzenarten entdeckt. Darunter waren 580 Wirbellose, 218 Pflanzen, 134 Amphibien, 71 Fische, 43 Reptilien, 12 Säugetiere und 2 Vögel. Die Insel, auf der sich eines der größten Regenwaldgebiete der Erde befindet, gehört laut WWF zu den Regionen mit einer der höchsten biologischen Vielfalt weltweit. Obwohl die Insel nur 0,5 Prozent der Landmasse der Erde ausmacht, leben dort bis zu acht Prozent aller weltweit bekannten Tierarten.
Ziel des Vorhabens ist die Erforschung des Rift-Prozesses in kontinentaler Kruste und die dabei beginnende Ozeanbodenbildung. Im Einzelnen sollen die Wechselwirkungen zwischen Tektonik, Magmatismus und Hydrothermalismus beim Rifting der Kontinentalkruste im Woodlark Becken durch Beprobung entlang und quer zur Spreizungsachse und hochauflösende Kartierung des Meeresbodens und der Wassersäule mittels AUV (Autonomous Underwater Vehicle) entschlüsselt werden. Durch strukturgeologische, bathymetrische, vulkanologische, geochemische und geochronologische Methoden soll das Verhalten des kontinentalen Lithosphärenmantels bei der Öffnung eines Kontinentes (hier Papua Neuguineas) untersucht werden. Die Beprobung der verschiedenen Strukturen erfolgt dabei mittels Dredge und Vulkanitstoßrohr. Um die Öffnung direkt zu beobachten und die Proportionen von ozeanischer und kontinentaler Kruste in der aktiven Riftzone abzuschätzen, werden im Bereich der propagierenden Spreizung mikrobathymetrische Profile mittels AUV durchgeführt. Um den Einfluss des Riftings auf den Hydrothermalismus wird sowohl im Bereich der propagierenden Spreizungsachse als auch im Bereich der zentralen und östlichen Spreizungszone nach Anzeichen hydrothermaler Aktivität gesucht und anschließend beprobt. Die geplanten Untersuchungen sind in Zusammenhang mit der Untersuchung der Prozesse in der kontinentalen und ozeanischen Kruste relevant und fügen sich damit in die forschungspolitischen Schwerpunkte des BMBF ein. Das Vorhaben ist wissenschaftlich aktuell und der Antragsteller ist qualifiziert entsprechende Untersuchungen erfolgreich durchzuführen. Der Fahrtbericht wird als Hardcopy bei der Technischen Informationsbibliothek in Hannover vorliegen und die Wochenberichte der Forschungsfahrt finden sich auf der Internetplattform des FS SONNE (BGR).
Das Programm enthaelt physikalische Untersuchungen zur Tiefenzirkulation mit F.S. SONNE im westlichen trophischen Pazifik. Hier sind tiefe westliche Randstroemungen zu erwarten, die wesentlich von der Bodentopographie beeinflusst werden. Beim ersten Fahrtabschnitt Guam-Ponape werden Beobachtungen zur Ausbreitung des Tiefen- und Bodenwassers im Bereich des oestlichen Marianenbeckens durchgefuehrt. Beim zweiten Fahrtabschnitt Ponape-Palau liegt das Schwergewicht im Seegebiet nahe von Neuguinea bei Untersuchungen zur Zwischenwasserausbreitung, die durch Beobachtungen im Tiefenwasser ergaenzt werden. Im biologischen Arbeitsprogramm sollen Dinoflagallaten im Untersuchungsgebiet systematisch erfasst werden. Die Partner in dem Vorhaben kommen aus Arbeitsgruppen des Instituts fuer Meereskunde Kiel, der Universitaet Bremen, der Biologischen Anstalt Helgoland, der Universitaet Hawaii (USA) und der Universitaet Tokio (Japan).
Mikroskopische Erfassung von Bodenmilben der Entwicklungslaender, gesammelt von ungarischen boden-zoologischen Expeditionen unter Leitung von Prof. Dr. J. Balogh, Budapest. Veroeffentlichung von 368 neuen Arten von Milben aus 776 Fundorten in 117 Teilen der Gangsystematik der Parasit-Forme. Aufstellung von 30 Weltbestimmungstabellen von 382 Uropodiden-Arten als Adulte, Nymphen oder Larven. Einordnung von 935 Uropodiden-Arten der Erde in das Gangsystem. Erarbeitung von Fundortlisten, Katalogen, Erstellung von Fundort-Dauerpraeparaten, von Holo- und Paratypenpraeparaten zu Vergleichszwecken.
Zirkumpolar-holarktisch, Süd-Afrika, Süd-Amerika, Neu-Guinea.
Mindestanforderungen an die Haltung von Hornvögeln (Bucerotidae) zur Umsetzung von Art. 4(2)b) und 9(2)a) der EG-VO 338/97 5. März 2007 Erarbeitet vom Bundesamt für Naturschutz, FG Zoologischer Artenschutz, Bonn mit Unterstützung von Theo PAGEL und Koen BROUWER 1 1. Einleitung Kennzeichnend für die Familie der Nashornvögel ist ein mehr oder weniger stark ausgeprägter Aufsatz auf einem meist leuchtend gefärbten Schnabel, der jedoch nicht bei allen Arten vorhanden ist. In den Herkunftsländern wird dieser Schnabelauf- satz als Schnitzmaterial (Elfenbein-Ersatz) verwendet, Fleisch, Fett und Knochen haben angeblich medizinische Wirksamkeit. Federn werden als Schmuck bei tradi- tionellen Tänzen und Zeremonien getragen. Nashornvögel erreichen eine Größe zwischen 38 cm und 126 cm und haben ein Ge- wicht von 100 g bis 4 kg. Sie ernähren sich omnivor, einige Arten überwiegend carni- vor, andere hauptsächlich von Früchten. Unter dem Schutz der EG-VO 338/97 stehen die Gattungen Aceros, Anorrhinus, An- thracoceros, Buceros und Penelopides mit derzeit insgesamt 28 Arten und mehreren Unterarten. Das Verbreitungsgebiet reicht von Afrika, südlich der Sahara, über Indien, dem ma- laysischen Inselarchipel bis weiter östlich nach Neuguinea und bis zu den Salomo- nen. In der Neuen Welt sind die Hornvögel nicht vertreten; hier trifft man auf ihre entfern- ten Verwandten, die Tukane, die die Familie der Ramphastidae repräsentieren. Alle Arten sind Höhlenbrüter. Sie bevorzugen natürliche Höhlen in Bäumen oder Fel- senwänden, die von ihnen nicht bearbeitet werden. Charakteristisch und einmalig in der Vogelwelt bei den meisten Arten der Hornvögel ist die Versiegelung der Höhle durch das Weibchen in der Brutzeit bis auf einen schmalen Schlitz, durch den es - und später der Nachwuchs - vom Männchen mit Futter versorgt wird. Fast alle von der EG-VO 338/97 erfassten Arten sind waldbewohnend. Nashornvögel leben wahrscheinlich ausnahmslos monogam. Einige Hornvögel bilden Gruppen aus Eltern und Jungvögeln vergangener Aufzuchten, die das alpha- Brutpaar bei der Aufzucht der Küken und Verteidigung des Reviers unterstützen. Nashornvögel sind in zoologischen Gärten regelmäßig anzutreffen. Obwohl nicht bei allen Arten gleichermaßen gut, gibt es durchaus Zuchterfolge in menschlicher Obhut. 2.Mindestanforderungen für die dauerhafte Haltung (mehr als 3 Monate) für die von der EG-VO 338/97 erfaßten Arten 2.1Raumbedarf Die Volieren/Gehege müssen in bezug auf ihre Größe und Ausstattung so gestaltet sein, daß sie den Vögeln sowohl gute Flugmöglichkeiten bieten als auch ihren An- sprüchen in bezug auf die sonstige Raumnutzung (erhöhte Rückzugs- und Beobach- tungswarten) genügen. 2 Volieren/Gehege müssen daher eine Mindestbreite von der 4fachen Flügelspannwei- te aufweisen. Innenvoliere/Innengehege ist notwendig. Falls Außenvolie- re/Außengehege vorhanden, gleiche Mindestmaße notwendig. Tabelle 1: Mindestanforderungen an die Volieren- bzw. Gehegemaße für die dauer- hafter Haltung von der EG-VO 338/97 erfaßten Hornvogel-Arten Arten Buceros (alle Arten) Aceros nipalensis Aceros cassidix Aceros corrugatus Aceros plicatus Aceros subruficollis Aceros undulatus Anthracoceros (alle Arten) Penelopides (alle Arten) Aceros comatus Aceros leucocephalus Aceros waldeni Aceros narcondami Aceros everetti 2.2 maximaler Tierbesatz entweder paar- weise oder Familiengruppe (je nach Art)Volieren- bzw. Gehegemaße Breite Fläche Höhe 4x Flügelspannweite 40 m² 3m entweder paar- weise oder Familiengruppe (je nach Art)4x Flügelspannweite 30 m² 3m Klimatische Bedingungen Hornvögel sollten bei Temperaturen unter 5° C nicht in die Freivoliere gelassen wer- den. Afrikanische Hornvögel können die Freivoliere auch bei tieferen Temperaturen aufsuchen. Es muss jedoch sicher gestellt sein, dass sie stets Zugang zu einem be- heizten Innengehege haben, da es bei tiefen Temperaturen zu Erfrierungen an Ze- hen und Schnäbeln kommen kann. Die Innenvolieren/ Innengehege sollten ganzjährig eine Mindesttemperatur von 18 °C aufweisen. Dies gilt gleichermaßen für alle von der EG-VO 338/97 erfassten Arten. Bei hohen Temperaturen kann man den Vögeln eine Berieselung mit Wasser zur Er- frischung anbieten. Die Tageslänge sollte den natürlichen Gegebenheiten entsprechen, um negative Auswirkungen auf das Reproduktionsverhalten zu vermeiden. 3
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Bund | 8 |
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Förderprogramm | 6 |
Taxon | 1 |
unbekannt | 1 |
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geschlossen | 2 |
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