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Dynamik, Variabilität und bioklimatische Effekte von niedrigen Wolken im westlichen Zentralafrika

Niedrige Wolken sind Schlüsselbestandteile vieler Klimazonen, aber in numerischen Modellen oft nicht gut dargestellt und schwer zu beobachten. Kürzlich wurde gezeigt, dass sich während der Haupttrockensaison im Juni und September im westlichen Zentralafrika eine ausgedehnte niedrige Wolkenbedeckung (engl. „low cloud cover“, LCC) entwickelt. Eine derart wolkige Haupttrockenzeit ist in den feuchten Tropen einzigartig und erklärt wahrscheinlich die dichtesten immergrünen Wälder in der Region. Da paläoklimatische Studien auf eine Instabilität hinweisen, kann jede Verringerung des LCC aufgrund des Klimawandels einen Kipppunkt für die Waldbedeckung darstellen. Daher besteht ein dringender Bedarf, das Auftreten, die Variabilität und die bioklimatischen Auswirkungen des LCC in westlichen Zentralafrika besser zu verstehen.Um diese Ziele zu erreichen, wurde ein Konsortium aus französischen, deutschen und gabunischen Partnern aufgebaut, zu dem Meteorologen, Klimatologen und Experten für Fernerkundung und Waldökologie gehören. Die meteorologischen Prozesse, welche die Bildung und Auflösung der LCC im Tagesgang steuern, werden anhand von zwei Ozean-Land-Transekten auf der Grundlage einer synergistischen Analyse von historischen In-situ Beobachtungen, von Daten einer Feldkampagne und anhand von atmosphärischen Modellsimulationen untersucht. Die Ergebnisse werden mit einem kürzlich entwickelten konzeptionellen Modell für LCC im südlichen Westafrika verglichen.Die intrasaisonale bis interannuale Variabilität des LCC wird durch die Analyse von In-Situ-Langzeitdaten und Satellitenschätzungen quantifiziert. Unterschiede im Jahresgang des LCC (d.h. jahreszeitlicher Beginn und Rückzug, wolkenarme Tage) und die Ausdehnung ins Inland werden dokumentiert. Ansätze, die auf Wettertypen und äquatorialen Wellen basieren, werden verwendet, um intrasaisonale Variationen des LCC zu verstehen. Die Auswirkungen lokaler und regionaler Meeresoberflächentemperaturen auf die LCC-Entwicklung und ihre Jahr-zu-Jahr Variabilität werden bewertet, wobei statistische Analysen und spezielle Sensitivitätsversuche mit einem regionalen Klimamodell verknüpft werden.Schließlich wird der Einfluss von LCC auf die Licht- und Wasserverfügbarkeit bzw. die Waldfunktion anhand von In-Situ-Messungen untersucht. Die Ergebnisse werden mit Messungen aus der nördlichen Republik Kongo, wo die Trockenzeit sonnig ist, sowie mit einem einfachen Wasserhaushaltsmodells, das an die Region angepasst ist, verglichen. Die Wasserhaushaltsanalysen sollen die Kompensations- oder Verstärkungseffekte von Regen im Vergleich zur potenziellen Evapotranspiration, beide moduliert durch die LCC, auf das Wasserdefizit aufzeigen.Die Ergebnisse von DYVALOCCA werden zum ersten konzeptionellen Modell für Wolkenbildung und -auflösung im westlichen Zentralafrika führen und eine Hilfestellung für die Bewertung von Klimawandel-Simulationen mit Blick auf potentielle Kipppunkte für die immergrünen Regenwälder in der Region geben.

Übersicht zum Jagdwesen in Berlin

Jagdbares Wild Zahlreiche dem Jagdrecht unterliegende Wildtiere sind auch in Berlin heimisch. Am häufigsten kommen Wildschweine (Schwarzwild), Rehwild, Damwild, Wildkaninchen, Waschbären und Füchse vor. Eher selten sind Rotwild, Muffelwild, Feldhasen und Fasane anzutreffen. Wem gehört das Jagdrecht? Das Jagdrecht steht dem Eigentümer auf seinem Grund und Boden zu und darf nur in Jagdbezirken ausgeübt werden. Dabei muss es sich um zusammenhängende Wald-, Feld- oder Wasserflächen mit bestimmten Mindestgrößen handeln. Man unterscheidet Eigenjagdbezirke mit einer Grundfläche von mindestens 75 Hektar sowie gemeinschaftliche Jagdbezirke (Jagdgenossenschaften / Angliederungsgenossenschaften) mit einer Grundfläche von mindestens 150 Hektar. “Befriedete Gebiete” Auf Grundflächen, die zu keinem Jagdbezirk gehören und in sogenannten “befriedeten Gebieten” (z. B. Straßen, Wohnsiedlungen, Grünanlagen, Friedhöfen, Gewerbegebiete oder Gärten) ist die Jagdausübung verboten. In Ausnahmefällen können die Berliner Forsten auf Antrag des Grundstückseigentümers allerdings eine beschränkte Jagdausübung genehmigen, sofern eine gefahrlose Bejagung möglich ist. Sofern von Wildtieren im Stadtgebiet eine akute Gefahr ausgeht, ist die Polizei zuständig. Jagdrecht Die Jagdausübung unterliegt strengen gesetzlichen Regelungen ( Bundesjagdgesetz , Landesjagdgesetz Berlin ). Zudem sind die allgemein anerkannten Grundsätze deutscher Weidgerechtigkeit zu beachten. Wer darf jagen? Voraussetzung für die Jagdausübung ist ein Jagdschein . Dieser wird erteilt, wenn der Bewerber die Erteilungsvoraussetzungen gemäß § 17 Bundesjagdgesetz erfüllt und erfolgreich eine Jägerprüfung abgelegt hat. Die Prüfung gliedert sich in eine schriftliche Prüfung, eine Jagdwaffenprüfung (Waffenhandhabung und jagdliches Schießen) und eine mündliche Prüfung. Wer die Beizjagd ausüben will (Jagd mit Greifvögeln auf Niederwild, z.B. Kaninchen) muss zusätzlich zu einer Jägerprüfung oder einer Jägerprüfung für Falkner (schriftlich und mündlich, ohne Jagdwaffen- und Schießprüfung) noch eine Falknerprüfung ablegen. Fütterungsverbot Das Füttern von Wildtieren ist außer in Notzeiten untersagt. Wann und für welche Wildarten Notzeiten vorliegen, legt die Jagdbehörde fest. Wildgehege An verschiedenen Stellen werden in Berlin Wildtiere (Schwarz-, Reh-, Dam-, Rot- und Muffelwild) in Gehegen gehalten und können in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet werden. Gehege befinden sich unter anderem im Tegeler Forst und im Spandauer Forst, im Volkspark Rehberge und im Volkspark Jungfernheide.

Dokumentation der Artenvielfalt und Artenentwicklung im Oberpfälzer Freilandmuseum Neusath-Perschen

Im Museum sollen die hergebrachten Formen der Waldbewirtschaftung aufgezeigt werden. Im Niederwald werden die Bäume zur Brennholzgewinnung in 15- bis 25-jährigem Turnus auf den Stock gesetzt. Vor allem Hainbuche, Ahorn und Linde treiben rasch wieder aus, während Nadelbäume durch häufigen Hieb verdrängt werden. Im Mittelwald bleiben zur Bauholzgewinnung einige Bäume als Überhälter stehen, während der Rest niederwaldartig genutzt wird. Im heute üblichen Hochwald kann die Umtriebszeit mehr als hundert Jahre betragen. Außer zur Holznutzung diente der Wald früher als Viehweide, zur Streuentnahme, zur Harz-, Pottaschen- (Glasherstellung) und Rindengewinnung (Gerberei) sowie als Bienenweide (Zeidlerei).

Reaktivierung von Mittelwaldstrukturen

Im Rahmen der Gesamtkonzeption Waldnaturschutz ForstBW (Ziel 4: Anthropogen lichte Wälder) sollen bis 2020 (Eichen-) Mittelwaldstrukturen auf geeigneten Standorten im Staatswald erhalten und/oder gefördert werden. Lichten Wäldern und Wäldern mit Eichenbestand wird ein hohes Maß an Biodiversität zugesprochen. Lichte Phasen in Wirtschaftswäldern können durch Nieder- und Mittelwaldbewirtschaftung sowie durch langjährige Streuentnahme entstanden sein. Eine Reaktivierung beziehungsweise Fortführung der Biotoptradition kann Spezies lichter und halboffener Standorte fördern. (Eichen-) Mittelwälder erfüllen diese Funktionen in hohem Maße. Die typische Bewirtschaftungstechnik der Mittelwälder liefert initiale ökologische Störungen, auf die eine Dynamisierung folgt, was sich positiv auf die Strukturvielfalt und somit auf die Biodiversität auswirken kann. Es ist deshalb im Projekt zu prüfen, in welchen Wäldern historische Nutzungsformen, z. B. Mittel- oder Niederwaldschläge, wieder aufgenommen werden können. (Rest-) Strukturen finden sich oft in Schonwäldern, aber auch außerhalb von Waldschutzgebieten. In einem ersten Projektschritt werden aufgrund der vorhandenen Datengrundlagen bekannte eichenreiche Schonwälder mit erhaltenen Mittelwaldstrukturen und ‘Nutzungsgeschichte mit lichten Bestandesphasen’ bezüglich ihres aktuellen Zustandes untersucht. Darauf aufbauend sollen dort zielgerichtete Pflegemaßnahmen definiert, geplant und durchgeführt werden. Besonders folgende Schonwälder weisen noch intakte Strukturen auf und erscheinen derzeit untersuchungswürdig: • Schonwald Löhlein/Tauberbischofsheim (Mittelwald) • Schonwald Wolferstetter Hölzle/Walldürn (Mittelwald) • Schonwald Kastenwört/Karlsruhe (Mittelwald) • Schonwald Heselmiss/Bad Liebenzell (Streunutzung) • Schonwald Ellenberg/Wertheim (Niederwald) • Schonwald Dossenwald/Rhein-Neckar-Kreis (Kopfweidenbetrieb) • Schonwald Diptam/Landkreis Waldshut (Steppenheidewald-Standort mit geringwüchsiger Laubholzbestockung) In einem zweiten Schritt werden landesweit weitere geeignete Wälder gesucht, um dort Mittelwaldstrukturen (wieder) herzustellen. Dabei wird auf den Erfahrungen aus dem ersten Projektschritt aufgebaut. Alle Flächen und Maßnahmen werden zusammen mit der jeweils örtlich zuständigen Unteren Fortbehörde ausgewählt und konzipiert. Der Erfolg der Maßnahmen wird durch zielgerichtete Evaluierung festgestellt.

Waldfunktionskartierung

Wälder mit Schutz- und Erholungsfunktionen und Bedeutung für die biologische Vielfalt entsprechend Art. 6 Bayer. Waldgesetz.

LSG Barleber und Jersleber See mit Elbniederung

Die folgende Beschreibung bezieht sich auf "Barleber und Jersleber See mit Ohre- und Elbniederung" (LSG0015___). Quelle: Die Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts; © 2000, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISSN 3-00-006057-X Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband; © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Gebietsbeschreibung Das LSG liegt zum überwiegenden Teil in den Landschaftseinheiten Tangermünder und Dessauer Elbetal, reicht aber bis in die Landschaftseinheiten Ohreniederung und Magdeburger Börde hinein. Nach Osten wird es auf einer Länge von zirka 10 km durch die Elbe zwischen Heinrichsberg und Magdeburg-Rothensee begrenzt. Nach Westen bzw. Norden bildet auf etwa gleicher Länge die Ohre die Grenze. Im Süden reicht das LSG bis an die Autobahn Berlin-Hannover. Im Westen schließen sich nahtlos die LSG „Elbaue“ und „Zuwachs-Külzauer Forst“ an. Das Elbetal wird innerdeichs, also vor dem Hochwasser durch Deiche geschützt, von ackerbaulicher Nutzung dominiert. Daneben blieben hier mehrere aufgegliederte Auenwaldflächen erhalten, so südöstlich von Wolmirstedt sowie in Elbenähe zwischen Glindenberg und Heinrichsberg. Im Küchenhorn und am Deich zwischen Glindenberg und Heinrichsberg sind noch über 200 Jahre alte Bestände mit reichen Wildobstvorkommen vorhanden. Neben den charakteristischen Arten der Hartholzaue, wie Stiel-Eiche, Esche und Ulme, sind vielfach Pappelpflanzungen zu finden. Außerdeichs, zum Beispiel auf den Barleber Wiesen, wo das Hochwasser im Frühjahr, kilometerweite Überschwemmungsflächen entstehen läßt, prägen weite Auenwiesen das Bild. Unterbrochen durch Einzelbäume und Baumgruppen, zumeist Weiden und Pappeln, sowie Flutrinnen und Altwasser, verleihen diese Wiesen der Landschaft einen besonderen Reiz. In den höher gelegenen, weitgehend überschwemmungsfreien Auenbereichen der Barleber Wiesen und nördlich von Glindenberg wurde Grünland zum Teil in Acker umgewandelt bzw. stark intensiviert. Die Ohre wird nur noch abschnittsweise von einem schmalen Grünlandgürtel umgeben, zum Beispiel zwischen Wolmirstedt und Jersleben. In der sich anschließenden weiten Ackerlandschaft bieten nur wenige naturnahe Laubwälder, wie im Kirchenforst südwestlich Wolmirstedt sowie am Jersleber See und am Barleber See I, etwas Abwechslung. Der Jersleber See selbst sowie der Barleber See I sind mit gastronomischen Einrichtungen und Campingplätzen bedeutende Erholungszentren im LSG entstanden. Landschafts- und Nutzungsgeschichte Zeugnisse aus der Altsteinzeit kamen beim Kiesabbau im Barrosee zum Vorschein. Sie sind zirka 200 000 Jahre alt und stammen von Jäger- und Sammlergemeinschaften, die am Beginn der Saalekaltzeit in den Elbeauen Mammut, Wollnashorn und Riesenhirsch auflauerten. Siedlungen der Jungsteinzeit häufen sich bei Elbeu und Barleben in der nordöstlichsten Ecke der Lößverbreitung, die an Ohre und Elbe endet. Als älteste Ackerbauern treten die Siedler der Linienbandkeramikkultur auf. Beim Kiesabbau in der Elbeaue nördlich von Magdeburg bei Neustadt und Barleben fanden sich zudem Zeugnisse aller anschließenden jungsteinzeitlichen Kulturen dieses Raums (Stichbandkeramik, Rössener, Gaterslebener, Baalberger, Walternienburger, Bernburger, Kugelamphoren- und Schönfelder Kultur). Aus einer Siedlung der Linienbandkeramikkultur bei Barleben stammen Idole, anthropomorph verzierte Gefäße, Farbsteine und Stiergehörne, die auf eine Kultanlage schließen lassen. An dieser Stelle befanden sich eine befestigte Siedlung und Grabanlagen der Bernburger Kultur, wobei ein Grab Kupferschmuck enthielt. Im Graben der Befestigung wurden die Körper von sechs erschlagenen Personen entdeckt. Unmittelbar am Ufer der Großen Sülze befanden sich weitere befestigte Siedlungen der frühen (Stichbandkeramik) und der mittleren (Alttiefstichkeramik-, Bernburger Kultur) Jungsteinzeit. Eine Siedlung der Walternienburger Kultur befand sich zudem bei Glindenberg auf einer Sandkuppe, die Schutz vor Hochwasser bot. Während der Bronzezeit blieben nur die Siedlungsplätze bei Barleben bewohnt. Mit Bronzebeigaben gut ausgestattete Gräber zeugen von der Wohlhabenheit der bronzezeitlichen Bevölkerung. In der Spätbronzezeit wurde am Ufer der Kleinen Sülze eine Befestigung errichtet. Während der Eisenzeit nahm die Siedlungsdichte bei Elbeu zu, und es entstanden mehrere Siedlungen bei Glindenberg, wo Eisenschlacken auf eine Eisenverhüttung hindeuten. Das Siedlungsbild änderte sich auch während der römischen Kaiserzeit nicht wesentlich. Aus dieser Periode stammt eine im Barrosee entdeckte Siedlung mit Pfahlresten sowie Eisenschlacken, die auf Verhüttung von Raseneisenerz schließen lassen. Ein Bronzesieb belegt zudem Handelskontakte mit dem römischen Reich. Während der römischen Kaiserzeit bestand bei Elbeu eine germanische Befestigung, an deren Stelle um 800 eine slawische und im 10.Jahrhundert eine deutsche Burg mit Namen Hildagsburg errichtet wurde. Letztere wurde anläßlich ihrer Zerstörung 1129 urkundlich erwähnt. In dem Toten eines im Ort Barleben entdeckten karolingischen Reitergrabes darf man den Herren eines Adelshofes erblicken, aus dem der Ort erwuchs. Zu dieser Zeit bildete die Elbe die Ostgrenze des Frankenreichs. Unbeachtet der wechselvollen Besiedlungsgeschichte im LSG bestand nördlich der Ohre auf dem Stadtgebiet von Wolmirstedt eine dichte kontinuierliche Besiedlung von der Jungsteinzeit bis ins Mittelalter. Um die von häufigen Überschwemmungen betroffenen Flußauen für die Landwirtschaft und als Siedlungsraum nutzbar zu machen, wurden von Erzbischof Wichmann von Magdeburg Siedler aus Holland und Flamen ins Land geholt. Während dieser Zeit entstanden die Fuchsberge, bei denen es sich um Aufschüttungen, Wurten genannt, handelt, auf denen die Häuser vor Hochwasser geschützt errichtet wurden. Dieser Wohnplatz bildete schon früher während der Jungsteinzeit und Eisenzeit die einzige Siedlungsstelle in diesem vom Hochwasser der Elbe gefährdeten Gebiet. Das Flamendorf umfaßte neben den Behausungen auch die Burg eines Ministerialen. Eine weitere Burg gab es bei Glindenberg innerhalb der wüsten Dorfstelle Alvenhusen. Die erste Kolonistengeneration begann um 1160 mit dem Anlegen der Marschhufendörfer und mit der Urbarmachung des Bodens. Das 1200 zum ersten Mal urkundlich erwähnte Dorf Glindenberg zeichnete sich durch ertragreiche Elbewiesen aus, auf denen vor allem Viehzucht betrieben wurde. Durch die Nutzung der Aue als Grünland entstanden artenreiche Stromtalwiesen. Die Auenwälder wurden als Niederwälder genutzt, einzelne Eichenüberhälter dienten der Schweinemast. Der steigende Holzbedarf durch zunehmende Bevölkerung und fortschreitende Industrialisierung ließen die verbliebenen Auwälder im 19. Jahrhundert weiter schrumpfen. Grünlandwirtschaft und zunehmend auch Ackerbau dehnten sich aus. Natürliche Verlagerungen der Elbe führten noch im Mittelalter dazu, daß Glindenberg, heute linkselbisch liegend, um 1300 auf der rechten Elbeseite zu finden war. Doch schon bis in diese Zeit lassen sich Maßnahmen der Eindeichung vor allem um die Orte durch technisch erfahrene holländische Kolonisten zurückverfolgen. Ebenso wie das Elbetal war die fruchtbare Ohreniederung bereits im Mittelalter dicht besiedelt. So wurden 1136 der Ort Elbeu als Elveboye und 1286 das durch Bauernwirtschaft geprägte Dorf Jersleben erwähnt. Im Zuge der vor zirka 200 Jahren beginnenden Entwässerung des Drömlings wurde auch die Ohre als wichtiger Vorfluter vertieft und begradigt. Die Ohreniederung erhielt mit dem Bau des Mittellandkanals, der 1938 bis Magdeburg in Betrieb genommen wurde, eine neue landschaftliche Prägung. Der insgesamt 220 km lange Mittellandkanal stellt den Verbindungsweg zwischen Rhein und Elbe her und verläuft im Elbe-Ohre-Urstromtal. Der Wasserspiegel im Kanal liegt bei 56 m über NN. Der geschüttete Damm, in dem die Wasserstraße verläuft, hat am Schiffshebewerk Rothensee eine Höhe von etwa 13 m über dem angrenzenden Gelände. Die für das LSG namengebenden Gewässer Barleber und Jersleber See entstanden 1927 bis 1937 durch die Entnahme von Kies und Sand für die Aufschüttung der Dämme für den Mittellandkanal und für die Autobahn A2. Da die Trogabmessungen des Schiffshebewerkes für heutige Großmotorgüterschiffe und Schubverbände nicht mehr ausreichen, wird im Rahmen des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 17 eine Kanalbrücke über die Elbe errichtet, die eine direkte, ganzjährig vom Elbewasserstand unabhängige Verbindung zwischen Mittellandkanal und Elbe-Havel-Kanal herstellt. Sie hat sich als die ökologisch beste Lösung erwiesen, um die Elbe wasserstandsunabhängig queren zu können. Geologische Entstehung, Boden, Hydrographie, Klima Das LSG umfaßt die holozäne Elbeaue, die holozäne Ohreaue und das warthestadiale Breslau-Magdeburg-Bremer Urstromtal. Die Kiessande sind in das jüngere Pleistozän und Holozän zu stellen. Sie weisen in der Regel deutliche Kennzeichen fluviatiler Ablagerungsbedingungen auf, das heißt schneller Korngrößenwechsel, übergangslose Aufeinanderfolge von Kiessand und Feinsand. Eine Trennung der fluviatilen Ablagerungen von den glazifluviatilen Sedimenten des Urstromtales ist nicht immer möglich. Das Liegende besteht aus tertiärem Grünsand. Der Grundwasserspiegel ist in den Niederungen flurnah. Entsprechend seiner Lage in der Magdeburger Elbeaue kommen vor allem Gley-Vegas und Gley-Tschernitzen aus Auenlehm über Kiessand vor. Diese Böden sind grundwasserbestimmt, das heißt Wassermerkmale, wie zum Beispiel Rostflecken, sind im Profil bereits ab 0,4 m unter Flur zu finden. Am Rand des Gebietes, bei Glindenberg, finden sich Vegas und Gley-Vegas mit tiefer liegenden Wassermerkmalen. Am Westende des LSG finden sich außerhalb der Aue bei Jersleben Acker-Braunerde-Podsole. Die Lage des LSG im mitteldeutschen Trockengebiet bedingt Jahresniederschläge um 500 mm. Zurückzuführen ist diese geringe Niederschlagsmenge auf den Einfluß des Harzes, dessen Regenschatten sich bis in das Gebiet auswirkt. Die Jahresmitteltemperaturen liegen um 9°C. Pflanzen- und Tierwelt Das warme und niederschlagsarme Klima im LSG führt dazu, daß wärmeliebende Arten zu finden sind, die hier vielfach ihre nördliche Verbreitungsgrenze haben. So sind die Auenwaldreste des Gebietes kontinental geprägte Pflanzengesellschaften, in denen wärmeliebende Pflanzen wie Krebsschere, Feld-Ulme, Sumpf-Brenndolde, Roter Hartriegel hervortreten. Die Feld-Ulme hat ihren Verbreitungsschwerpunkt im Elbetal. Durch das seit den 1920er Jahren auftretende Ulmensterben fiel sie als Bestandteil der Baumschicht allerdings weitgehend aus. In den Feuchtwiesen der Auen kommen noch Kuckucks-Lichtnelke, Wiesenschaumkraut, Großer Wiesenknopf und Wiesen-Silau vor. Für die großen Flußauen charakteristisch ist das Vorkommen von Stromtalpflanzen, deren Samen und Früchte durch fließendes Wasser transportiert werden. Die im Mittelelbegebiet anzutreffenden Arten stammen meist aus dem süd- und südosteuropäischen Raum. Hierzu gehören beispielsweise Fluß-Kreuzkraut, Aufrechte Waldrebe, Sumpf-Wolfsmilch, Langblättriger Blauweiderich und Gelbe Wiesenraute. An höher gelegenen Stellen der Auen und auf den Deichen haben sich teilweise Halbtrockenrasen oder Sandmagerrasen entwickelt. Typisch sind hier Arten der Silbergrasfluren wie Zierliches Schillergras, Berg-Sandknöpfchen und Gemeine Grasnelke. Die Wasservegetation des Gebietes wird durch Laichkraut-, Schwimmblatt- und Wasserschwebergesellschaften vertreten. Die Röhrichte und Riede bauen sich aus Gemeinem Schilf, Großem Schwaden, Schlank-Segge, Ufer-Segge oder Rohr-Glanzgras auf. Kolke im Überschwemmungsgebiet weisen meist eine recht deutliche Zonierung auf. Dazu gehört Gemeiner Wasserhahnenfuß, gefolgt im Randbereich von Flutendem Schwaden, Knickfuchsschwanz-Rasen oder Großem Wasserschwaden mit Schlank-Segge. Leitart der Tierwelt des Elbetals und der Ohreniederung ist der Biber. Mehr als 40 weitere Säugetierarten besiedeln das LSG, darunter auch die Kleinsäuger Zwergmaus, Zwerg- und Wasserspitzmaus. Die weiten Wiesenlandschaften sind unter anderem Brutgebiet von Kiebitz, Großem Brachvogel, Wiesenpieper und Braunkehlchen. In den Röhrichten der Altwasser und in ehemaligen Restlöchern brüten Rohrweihe, Teich- und seltener Drosselrohrsänger. In der Weichholzaue der Gewässerränder sind unter anderem Beutelmeise und Schlagschwirl anzutreffen. Während die großen Kiesseen nur für wenige Arten, wie zum Beispiel Haubentaucher und Bleßralle, einen Brutplatz bieten, kommen auf den kleinen Gewässern, wie beispielsweise den Tongruben bei Elbeu, auch Zwergtaucher und Wasserralle vor. Auf den offenen Sand- und Kiesbänken im Buhnenbereich der Elbe brütet der Flußregenpfeifer, und in gelegentlich auftretenden Uferabbrüchen legt die Uferschwalbe ihre Brutröhren an. Die Wälder des LSG werden in recht hoher Dichte von Rot- und Schwarzmilan, Mäuse- und Wespenbussard sowie vereinzelt vom Habicht besiedelt. Die Sperbergrasmücke kommt besonders entlang des Mittellandkanals vor. Das Mittelelbegebiet und der Barleber und Jersleber See haben eine große Bedeutung als Zug- und Rastraum für ziehende Wasservögel. Auffallend sind besonders die großen Schwärme nordischer Saat- und Bleßgänse, die vor allem auf den Barleber Wiesen, aber auch auf den Ackerflächen des Gebietes, zur Nahrungsaufnahmen einfallen. Zu bestimmten Zeiten dient der Barleber See I diesen Gänsen als Schlafplatz, der abendliche Einfall beziehungsweise der morgendliche Abflug der Gänse sind dann ein Schauspiel ganz besonderer Art. Der See wird vom Herbst bis zum Frühjahr regelmäßig von großen Möwenschwärmen zur Übernachtung aufgesucht. Von den rastenden Enten sind besonders Tafel- und Reiherente in größerer Anzahl vertreten. Häufig sind aber auch Meeresenten, wie Samt-, Trauer- und Eiderente, oder Pracht- und Sterntaucher anzutreffen. Zunehmend überwintern einzelne Seeadler im Gebiet. Insbesondere zu den Zugzeiten tritt auch der Fischadler auf. Von der artenreichen Lurchfauna werden hauptsächlich die Vorkommen von Kammolch, Wechselkröte, Knoblauchkröte und Rotbauchunke erwähnt. Am trockenwarm geprägten Deich des Mittellandkanals kommt die Zauneidechse in zahlenmäßig starken Populationen vor. In Elbe und Ohre leben über 25 Fischarten. Selbst im Mittellandkanal konnten noch 18 meist anspruchslose Arten nachgewiesen werden. Die Wirbellosenfauna ist überaus artenreich. So kommt neben Libellen, wie Südlicher und Grüner Mosaikjungfer, auch der Schwalbenschwanz vor. Für das Elbegebiet ist unter den Heuschrecken das Auftreten der Gestreiften Zartschrecke kennzeichnend. Entwicklungsziele Die Waldgebiete östlich des Küchenhorns und westlich von Glindenberg sind als Reste der ehemaligen Hartholzaue zu erhalten, zu verbessern und auszuweiten. Dabei sind Hybridpappelbestände durch standorttypische Gehölzarten des Eschen-Stieleichen-Hain-buchenwaldes der regulierten Stromaue zu ersetzen. In bestimmten Abschnitten im Überschwemmungsbereich der Elbe sind Hartholzauenwälder anzusiedeln. Altwasser und Flutrinnen sind zu erhalten und zu entwickeln, die Fließgewässer sind zu renaturieren und ihre ökologische Durchlässigkeit ist herzustellen. Die intensiv ackerbaulich genutzten Flächen westlich von Glindenberg und auf den Barleber Wiesen sind in extensiv zu nutzendes Grünland zurückzuführen. Die Ackerflächen des LSG sind durch landschaftsgestaltende Maßnahmen wie die Anlage von Hecken und Gehölzen, die Förderung der Entwicklung von Kraut- und Staudensäumen und die Anlage von Uferschutzstreifen, aufzuwerten. Der Kies-Sand-Tagebau westlich des Jersleber Sees ist zu einem naturnahen, nährstoffarmen Stillgewässer mit Flachwasserzonen zu entwickeln. Der Barleber See II sollte an seinem Ost- und Nordufer naturnah entwickelt und einschließlich einer vorgelagerten Wasserfläche von Erholungsnutzung freigehalten werden. Barleber See I und Jersleber See dienen weiterhin einer intensiven Erholungsnutzung. In Anbetracht ihrer Bedeutung als Wasservogelrast- und -überwinterungsgebiet ist die Nutzung der Wasserflächen im Winterhalbjahr zu beschränken. Exkursionsvorschläge Bis Mitte des 13. Jahrhunderts mündete nahe der Wolmirstedter Burg die Ohre in die Elbe. Als wichtiger Übergang über beide Flüsse und als Eingang zur Altmark hatte die schon 1009 genannte Burg sowohl für die Markgrafen der Nordmark als auch für die Erzbischöfe von Magdeburg besondere Bedeutung. Letztere entschieden die lange andauernden Auseinandersetzungen Anfang des 14. Jahrhunderts schließlich zu ihren Gunsten und ließen die Burg im 15. und 16. Jahrhundert zu einem Schloß ausbauen. Erhalten ist die 1480 errichtete spätgotische Schloßkapelle, ein einschiffiger Backsteinbau, dessen Blendmaßwerk auf das Vorbild der Schloßkapelle von Ziesar hinweist. Im Kreisheimatmuseum sind unter anderem Funde von Ausgrabungen der Hildagsburg ausgestellt, der einzigen größeren Ausgrabung eines ehemaligen slawischen Burgwalls im Raum Magdeburg. Rundwanderweg um den Barleber See Besonders nach Abschluß beziehungsweise vor Beginn der Badesaison bietet eine Wanderung um den Barleber See interessante Erlebnisse. Auch den wenig vogelkundlich Interessierten bleibt dabei der abendliche Einflug der Möwen zu ihrem Schlafplatz, der schon lange vor Sonnenuntergang beginnt, nicht verborgen. Mehrere Tausend Lach-, Sturm- und Silbermöwen, vereinzelt auch seltenere Herings-, Mantel- oder Dreizehenmöwen, bevölkern dann wie eine dichte weiße Federwolke den See, und ihr Geschrei scheint die ganze Nacht nicht abzubrechen. Von Magdeburg über Glindenberg zum Küchenhorn Über den Glindenberger Weg im Nordosten Magdeburgs gelangt man über weite Elbewiesen mit einem Blick auf den gegenüberliegenden Weinberg, der hier prallhangartig an den Strom herantritt und die Aue um nahezu 35 m überragt, unter der Autobahn hindurch zum Altwasser Zollau und weiter nach Glindenberg. Von hier führt der Weg durch abwechslungsreiche Laubwälder zur Ausflugsgaststätte im Küchenhorn. Es bietet sich die Weiterfahrt zum Mittellandkanal an, der an der Straßenbrücke der B 189 unterquert wird. Die Fortsetzung der Route ist über Barleben oder auf dem Damm des Mittellandkanals bis zur Schiffshebewerk-Siedlung und zurück nach Magdeburg möglich. Mittellandkanal und Schiffshebewerk Rothensee Eine Wanderung auf dem im LSG acht bis sechszehn Meter hoch geschüttetem Damm des Mittellandkanals, die auch per Fahrrad möglich ist, bietet einen herrlichen Blick über die großen Kiesseen und die umgebende Landschaft. Sie führt zum Schiffshebewerk Rothensee, das die Verbindung zwischen dem Mittellandkanal und dem zur Elbe führenden Abstiegskanal herstellt. Es hat bei Mittelwasser einen Höhenunterschied von 15 m zu überbrücken. Der die Schiffe aufnehmende Trog wiegt mit Wasserlast 5 400 t und hat die Abmaße 85 m Länge, 12 m Breite und 2,5 m Wassertiefe. Den Gewichtsausgleich bewältigen zwei Stahlschwimmer von 10 m Durchmesser und 35 m Höhe, die sich in Betonschächten mit 11 m Durchmesser und 60 m Tiefe bewegen. Das bewegte System wird in senkrechter Richtung mit vier Spindeln von 42 cm Durchmesser und 27 m Länge geführt, die aus einem Stück geschmiedet worden sind. Das Schiffshebewerk stellt eine technische Meisterleistung dar, es arbeitet seit 60 Jahren mit größter Zuverlässigkeit. Nach der Fertigstellung des Wasserstraßenkreuzes Magdeburg wird es als technisches Denkmal erhalten bleiben. Verschiedenes Wassergüte in Badeseen Viele geschichtete Badeseen in Sachsen-Anhalt sind durch hohe Nährstoffbelastung und intensive sommerliche Algenblüten gekennzeichnet. Bei einem niedrigen Angebot an mineralischem Stickstoff führen hohe Phosphorkonzentrationen häufig zu Massenentwicklungen von Blaualgen, die den Badebetrieb erheblich stören können. Am Barleber See wurde diese Erscheinung ab Mitte der 1970er Jahre beobachtet. Der zwischen 1927 und 1935 durch Kies- und Sandabbau entstandene See entwickelte sich von einem oligotrophen Klarwassersee mit unterseeischen Wiesen zu einem eutrophen, durch Algenmassenentwicklung geprägten Standgewässer. Ein rasanter Anstieg der gelösten Phosphorkonzentration bewirkte Anfang der 80er Jahre in den Sommermonaten beständige Blaualgenblüten, die zu hygienisch bedenklichen Situationen führten. Um Erholungsnutzung und Badewasserqualität zu sichern, fand eine Nährstoffausfällung mittels Aluminiumsulfat Anwendung. So wurden im Oktober/November 1986 37,5 t Aluminiumsulfalt auf die Seeoberfläche ausgebracht. Diese Maßnahme führte zu einer Eliminierung von 98 % des gelösten Phosphors. Als Folgeerscheinung traten in den Folgejahren keine Blaualgenblüten mehr auf. Darüber hinaus erhöhte sich die maximale sommerliche Sichttiefe von 3,6 m 1986 auf 8,4 m im Jahre 1994. Die Restaurierung des Barleber Sees bewirkte einen Umschlag von einem trüben Blaualgengewässer in einen Klarwassersee und kann damit als eine der erfolgreichsten Restaurierungsmaßnahmen an Standgewässern angesehen werden. Letzte Aktualisierung: 24.07.2019

WF 7610/7620 Historische Waldbewirtschaftung mit/ohne Weiterbewirtschaftung

Wälder mit historischen Waldbewirtschaftungsformen sind als Niederwald, Mittelwald, Hutewald oder ähnliche historische Nutzungsarten überliefert und werden aus wissenschaftlichen, ökologischen oder kulturhistorischen Gründen als solche erhalten. Der Wald dient dem Erhalt oder der Fortführung von Beispielen historischer Waldbewirtschaftungsformen.

Artenreiche Flur Gross Kreutz

Das havellaendische Obstanbaugebiet ist durch gravierende Eingriffe in das oekologische Gefuege gekennzeichnet. Die seit 1990 eingetretenen Veraenderungen waren Anlass, Untersuchungen zur Wiederherstellung einer artenreichen Flora und Fauna einzuleiten. Seit 1992 werden in der Gemarkung ein Beispiel fuer aktive Landschaftspflege und -gestaltung sowie ein Lehr- und Versuchsgebiet fuer Niederwild- und Naturschutzaufgaben geschaffen. Im Rahmen aktiver Biotopgestaltung und nach einem Landschaftsplan-Entwurf wurden umfangreiche Feldgehoelze angelegt (standorttypische Gehoelzarten) und Stillegungsflaechen mit Graeser/ Kraeutermischungen bestellt. Es erfolgten die Renaturierung eines Feuchtgebietes, die Erhaltung und Umgestaltung von Obstanlagen/Streuobstwiesen, die Anlage von Lesesteinhaufen und Benjeshecken, die Aufzucht und Wiedereinbuergerung der Rebhuehner. Als Weiser fuer die Wirksamkeit der Massnahmen dienen die Ergebnisse von Zaehlungen spezieller Niederwildarten mit Indikatorwert.

Haselhuhn Lebensraum im Kirschen-Mittelwald

er starke Rückgang des Haselhuhns in Baden-Württemberg wird u.a. auf den Rückgang geeigneter Lebensräume in Niederwäldern zurückgeführt. Es wird untersucht, ob die Bewirtschaftung als Kirschen-Mittelwald eine wirtschaftliche Alternative zur Umwandlung eines Niederwaldes in Fichte oder Douglasie darstellt und gleichzeitig eine ökologische Alternative zur Bewirtschaftung als Niederwald. In Niederwäldern des mittleren Schwarzwaldes wurden hierfür im Frühjahr 1989 zwei Versuchsflächen mit weitständigem Kirschenanbau angelegt (Überführung Niederwald in Mittelwald). Auf diesen Flächen werden waldwachstumskundliche und forstbetriebliche Daten zur Herleitung betriebswirtschaftlicher Kenngrößen und ökologische Daten zur Evaluierung der Lebensraumqualität erhoben. Nachdem im Jahr 1995 eine erste Bilanz gezogen wurde (SUCHANT, R.; OPEKER, K.; NAIN, W. (1996): Der Kirschen-Mittelwald - ökonomische und ökologische Alternative für den Niederwald. Allg. Forst- u. J.Ztg., 167. Jg.7 S.139-148), sollen die Flächen weiterhin jährlich aufgenommen werden.

Niederwildzensus in ausgewaehlten Stichprobenflaechen Baden-Wuerttemberg

In ausgewaehlten Jagdrevieren Baden-Wuerttembergs werden jaehrlich die Bestaende von Niederwildarten, insbesondere von Feldhase und Rebhuhn, erfasst und Bodennutzungs- und Witterungsdaten erhoben. Feldhase und Rebhuhn sind empfindliche Bioindikatoren. Die Beurteilung der Bestandsentwicklungen im Zusammenhang mit wesentlichen Umweltfaktoren soll Auskunft geben ueber: eventuelle Gefaehrdung der Arten; naturraeumliche Besonderheiten; Bejagbarkeit der Arten unter Beruecksichtigung regionaler Unterschiede; notwendige Hilfsmassnahmen; Zustand der Lebensraeume in der Feldflur.

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