Das Projekt "Emmy Noether-Nachwuchsgruppen, Die Quelle der Lovewellen im ozeangenerierten Rauschfeld" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Ludwig-Maximilians-Universität München, Department für Geo- und Umweltwissenschaften, Sektion Geophysik.Rauschkorrelationen (Noise correlations) haben die Seismologie revolutioniert, indem sie es ermöglichen, die gewaltigen Datenmengen an kontinuierlich aufgezeichnetem seismischem Hintergrundrauschen zu verwenden. Letztendlich erlauben sie es, mit diesem Rauschen Seismologie ohne Erdbeben zu betreiben. Die dadurch ermöglichten hochaufgelösten tomographischen Bilder dienen besserer Hypozentrumsbestimmung, besserer Vorhersage maximaler Bodenbeschleunigungen und einem tieferen Verständnis tektonischer Prozesse in der Erdkruste. All dies hat wichtige Folgen für die seismische Risikoabschätzung.Rauschkorrelationen wurden ebenfalls verwendet, um geologische Gefahrenobjekte wie instabile Hänge, Vulkane und Störungszonen auf zeitliche Veränderungen hin zu überwachen. Die meisten Anwendungen haben sich dafür bisher auf die Vertikalkomponente beschränkt, aber zunehmend gewinnt auch die Nutzung der Horizontalkomponenten an Interesse.Mit den Fortschritten und der zunehmenden Anwendung der Methode werden ihre Beschränkungen deutlicher. Ein Problem der Rauschkorrelation ist, dass die resultierende 'Greensche Funktion' nicht nur Information über das von der Welle durchlaufene Medium, sondern auch über die Rauschquellen enthält. Um die Rauschkorrelationsmethode zu verbessern, ist es folglich notwendig, ein hinreichendes Verständnis der Quellen und ihres Verhaltens zu erlangen.Die Quellen der Vertikalbewegung und damit der mikroseismischen Rayleighwellen ist weitgehend erforscht, wohingegen die Quellen der Horizontalbewegung durch Lovewellen weitgehend unbekannt sind. Dieser Antrag zielt darauf ab, Lovewellen im seismischen Hintergrundrauschen und damit auch ihren Beitrag zur Rauschkorrelationsmethode zu charakterisieren und zu verstehen. Dazu wird an grundlegenden Fragen bearbeitet:- Wie werden mikroseismische Lovewellen erzeugt?- Wo werden sie erzeugt? Gibt es geograpische Unterschiede im Vergleich zu den Herkunftsregionen von Rayleighwellen?- Wie sehr tragen Lovewellen zur Energie des mikroseismischen Rauschens bei? Wie hängt dieser Anteil von der Frequenz ab?- Wann werden die stärksten Lovewellen erzeugt? Ändert sich ihr Frequenzgehalt mit der Zeit?Die bisherigen Nutzungen der Rauschkorrelationen sind alle in irgendeiner Weise von den räumlichen und zeitlichen Eigenschaften der Rauschquellen beeinflusst. Ein besseres Verständnis mikroseismischer Lovequellen wird daher den Anwendern der Rauschkorrelationsmethode helfen, indem es bessere Modelle der Erdkruste und ein präziseres Überwachen erlaubt. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Ergebnisse der Rauschkorrelationsmethode zu verbessern, indem man die genutzten Rauschquellen versteht. Dazu wird eine datenbasierte Charakterisierung der Lovequellen verbunden mit numerischer Simulation der Erzeugung von Lovewellen.
Das Projekt "Vorhaben: Geotechnische Standortcharakterisierung und dehnungsabhängige Bodenparameter - Sonderprogramm GEOTECHNOLOGIEN^UR: COMEXTECH: Ein kombiniertes Erkundungsverfahren zur Bestimmung von Untergrundstrukturen und zur Ermittlung der Gesteinsparameter^Vorhaben: Entwicklung und Erprobung seismischer Quellen für Rammsonden und dazugehörige Aufnehmersysteme (Landstreamer) - Sonderprogramm GEOTECHNOLOGIEN, Leitantrag - Vorhaben: Kombination verschiedener seismischer Methoden zur Baugrunderkundung - Sonderprogramm GEOTECHNOLOGIEN" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ, Department Monitoring- und Erkundungstechnologien.Die Nutzung des Untergrundes als Baugrund ist bis heute mit erheblichen technischen und finanziellen Risiken verbunden. Von besonderer Wichtigkeit bei der Bewertung des Baugrundrisikos ist die räumlich kontinuierlich Charakterisierung der Setzungsmöglichkeit des Untergrundes. Aufgrund von physikalischen Zusammenhängen eignen sich dafür insbesondere seismische Methoden. Im Rahmen des Projekts sollen deshalb verschiedene seismische Verfahren (Oberflächenwellenseismik und seismische Tomographie) weiterentwickelt und mit geotechnischen und geologischen Erkundungsmethoden kombiniert werden. Die geplanten Arbeiten lassen sich in folgende Bereiche unterteilen: Weiterentwicklung und Kombination bestehender numerischer Algorithmen für die Oberflächenwellenseismik und 2D/3D Tomographie, Arbeiten zur Verknüpfung geophysikalischer, geologischer und geotechnischer Parameter, Entwicklungen zum adaptiven Einsatz von geotechnischen Untersuchungen, Feldversuche zur Erprobung des kombinierten Verfahren s. Die zu entwickelnde Verfahrenskombination soll in die praktische Anwendung durch Wissenstransfers zu Firmen aus dem Bereich Baugrunderkundung überführt werden.