Das Projekt "Flotationsberge als mineralisches Dichtungsmaterial in Oberflaechenabdichtungssystemen - Charakterisierung des Austrocknungsverhaltens und der Veraenderung der Durchlaessigkeit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Aachen, Lehrstuhl für Ingenieurgeologie und Hydrogeologie durchgeführt. Durch die Austrocknung und Rissbildung mineralischer Dichtungsschichten in Oberflaechenabdichtungen kann die Funktionstuechtigkeit des Abdichtungssystems vermindert werden. Die Hauptaufgabe der Oberflaechenabdichtung, die Minimierung der Infiltration in den Deponiekoerper und damit die Sickerwasserneubildung, ist somit nicht mehr in vollem Umfang gewaehrleistet. Hierzu sind in den letzten Jahren zahlreiche Felduntersuchungen durchgefuehrt worden. Ziel des Forschungsprojektes am Lehrstuhl fuer Ingenieurgeologie und Hydrogeologie ist es, die Austrocknung und die damit verbundene Veraenderung der Durchlaessigkeit von mineralischen Dichtungsmaterialien im Labormassstab zu erfassen und im Hinblick auf die Austrocknungsgefaehrdung und Rissbildung mineralischer Dichtungsschichten zu bewerten. Die Untersuchungen werden an Flotationsbergmaterial und natuerlichen Deponietonen durchgefuehrt. Flotationsberge fallen bei der Steinkohlenaufbereitung an und stellen ein feinkoerniges bindiges Material aus Ton-, Silt- und Sandsteinen des Oberkarbons dar. Sie sollen als mineralisches Dichtungsmaterial im Deponiebau eingesetzt werden. Neben der Charakterisierung des Probenmaterials und der Ermittlung der Proctordichte wird das Austrocknungsverhalten und die Rissbildung proctorverdichteter Flotationsberge und Tone bei unterschiedlichen Temperatur- und Feuchteverhaeltnissen ermittelt. Hierbei wird im wesentlichen die zeitliche Veraenderung des Volumens und des Wassergehaltes betrachtet. Nach definierten Trocknungszeiten, dh nach Erreichen einer bestimmten Wasserspannung an der Probenoberflaeche, werden die Veraenderungen der Durchlaessigkeit in Triaxialzellen untersucht. Aus den Laborergebnissen sollen Auswirkungen des Materialverhaltens auf die mineralische Dichtungsschicht abgeschaetzt werden.
Das Projekt "Numerische Untersuchungen zum Aufbau von Oberflaechenabdichtungssystemen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Darmstadt, Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft durchgeführt. Numerische Untersuchungen zum Aufbau von Oberflaechenabdichtungssystemen. Oberflaechenabdichtungen haben die Aufgabe, den Eintrag von Niederschlagswasser in Deponien und Altlasten zu minimieren und Schadstoffemissionen zu verhindern. Derzeit bestehen Wissensdefizite ueber die Fliessvorgaenge in der Rekultivierungsschicht sowie ueber deren hydraulischen Wechselwirkungen mit den verschiedenen Dichtungselementen. Im Rahmen des beantragten Forschungsvorhabens sollen die Ergebnisse der Versuchsfelder mit numerischen Methoden ausgewertet werden. Hauptziele sind, die Ergebnisse der Versuchsfelder fuer eine allgemeingueltige Anwendung zu erschliessen und die Abschirmung von Oberflaechenabdichtungen durch eine standortspezifische Auslegung zu verbessern. Hierfuer sind Konzepte fuer einen optimalen Aufbau der Rekultivierungsschicht zu entwickeln, die Notwendigkeit von Entwaesserungsschichten zu ueberpruefen und Bemessungskriterien fuer Kapillarsperren zu erarbeiten.