Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt sieht in Deutschland eine natürliche Entwicklung auf 5 % der Waldfläche vor. Um die Naturnähe von Wäldern besser definieren und bewerten zu können, wurden verschiedene Parameter aus den Bereichen Waldstruktur, Artenvielfalt und Waldfunktionen in 16 Waldgebieten unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Baumartenzusammensetzung im Norddeutschen Tiefland untersucht. Als Referenz für die Naturnähe der Waldstruktur reifer Waldentwicklungsstadien dienten Daten aus ostslowakischen Buchen-Urwäldern. Anhand dieser Daten wurde ein Old-Growth-Indikator (OGI) als ein Maß für die Ähnlichkeit der Waldstruktur mit reifen Waldentwicklungsphasen entwickelt. Die Urwälder zeigten eine deutlich größere Spanne der Waldstrukturdaten als die untersuchten heimischen Waldbestände. Einige alte Laubwälder wiesen jedoch ähnliche Werte auf. Die Untersuchungen zeigten außerdem, dass alte Laubwälder im Mittel etwa doppelt so viel Kohlenstoff in der oberirdischen Biomasse speicherten wie junge Kiefernforste. Letztere wiesen jedoch deutlich höhere Kohlenstoffvorräte im Mineralboden auf. Weiterhin nahm die Gesamtartenzahl der Krautschicht in alten Laubwäldern im Vergleich zu Kiefern(misch)wäldern ab. Die Zahl der auf geschlossene Wälder spezialisierten Arten sowie der an Totholz gebundenen Käfer- und Pilzarten stieg dagegen mit zunehmender Ähnlichkeit der Waldstruktur mit reifen Waldentwicklungsphasen an. Geeignete Referenzdaten sind essenziell für die Beurteilung der natürlichen Waldentwicklung ohne direkten menschlichen Einfluss. Für die erfassten Biodiversitätskenngrößen fehlten diese jedoch. Dennoch können Daten zur Biodiversität unterstützend zum OGI in die Naturnähebewertung von Wäldern eingehen.
Die "Forstlichen Strukturdaten" beinhalten für ausgewählte Projektgebiete in Baden-Württemberg folgende Rasterdatensätze: digitales Oberflächenmodell (DOM; 1 x 1 m), normalisiertes digitales Oberflächenmodel (nDOM; 1 x 1 m), Waldhöhenstrukturkarte (5 x 5 m), Überschirmung (25 x 25 m), Kronendachrauigkeit (als Perzentilabstand und Standardabweichung; jeweils 20 x 20 m, 50 x 50 m, 100 x 100 m), lockere Althölzer / Überhälterbestände (20 x 20 m), Waldtyp (offene und geschlossene Bestände sowie Bestandeslücken; 1 x 1 m), Holzvorrat (20 x 20 m) und oberirdische Biomasse (20 x 20 m). Diese Datensätze wurde im Rahmen des Verbundprojekts F³ - "Flächendeckende Fernerkundungsbasierte Forstliche Strukturdaten" erstellt. Verbundpartnerinnen dieses Projekts waren die Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) und die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA). Das F³-Projekt wurde durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Förderkennzeichen: 22025014 (FVA), 22024816 (NW-FVA).
The dominant plant species of European heathlands Calluna vulgarisis considered vulnerable to drought and enhanced nitrogen (N) loads. However, impacts may vary across the distribution range of Callunaheathlands. We tested the hypothesis that Callunaof southern and eastern marginal populations (MP) are more resistant to drought events than plants of central populations (CP), and that this is mainly due to trait differences such as biomass allocation patterns. Furthermore, we hypothesised that N fertilisation can offset differences in drought susceptibility between CP and MP. We conducted a full-factorial 2-year greenhouse experiment with Calluna plants of CP and MP and quantified growth responses in terms of biomass production, allocation and tissue ä13C signatures. Biomass production, shoot-root ratios and tissue ä13C values of 1-year-old plants were higher for CP than for MP, indicating a higher drought susceptibility of CP. These trait differences were not observed for 2-year-old plants. N fertilisation increased shoot-root ratios of 1- and 2-year-old plants and across populations due to a stimulation of the aboveground biomass allocation. As a consequence, population-related differences in drought susceptibility were offset for N-fertilised plants. We concluded that Callunaplants originating from different populations developed adaptive traits to local climates, which determined their drought sensitivity. However, the higher drought resistance of MP can be attenuated by an N-induced increase in shoot-root ratios. This suggests that analyses on plant growth responses to global change should include multi-factor approaches with a focus on different populations throughout a species distribution range.Quelle: http://link.springer.com
Kopplung eines Vegetationsmodells mit abiotischen Standortbedingungen. Übertragung der Rückkopplungen zwischen den Standortfaktoren und verschiedenen Parametern des Röhrichtwachstums durch Transferfunktionen. Vegetationsmodell: • Modellierung des Wachstums und der Ausbreitung von Phragmites australis und Bolboschoenus maritimus • Prozesse: Wachstum, Mortalität und Ausbreitung durch Expansion der Rhizome • Zustandsvariablen: Rhizombiomasse, Wurzelbiomasse und oberirdische Biomasse Standortinformationen: • dynamisch in Raum und Zeit • als Raster in die Modellierung eingebunden Transferfunktionen: • Effekt der Vegetation auf Standortfaktor: Wert der Funktion ändert sich in Abhängigkeit von der Biomasse • Antwort der Vegetation auf die Standortbedingungen: Wert der Funktion ändert sich in Abhängigkeit vom Standortfaktor
von Dorothea Rammes und Colja Beyer Abhängigkeit der CO2-Emissionen (Einheit: t CO2-Kohlenstoff je Hektar und Jahr) vom Wasserstand (TIEMEYER et al. 2020*; verändert) Landwirtschaftlich genutzte – und damit entwässerte – Moorböden nehmen in Niedersachsen eine Fläche von ca. 256.000 ha ein. Das entspricht ca. 10 % der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche. Die beschleunigte Mineralisation des Torfes führt zur Moorsackung, die ein bis zwei Zentimeter jährlich betragen kann, sowie zu hohen Treibhausgasemissionen und zu Stofffreisetzung. Aus diesen Flächen emittieren fast 7 Mio. Tonnen CO 2 -Äquivalente pro Jahr. Landwirtschaftlich genutzte – und damit entwässerte – Moorböden nehmen in Niedersachsen eine Fläche von ca. 256.000 ha ein. Das entspricht ca. 10 % der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche. Die beschleunigte Mineralisation des Torfes führt zur Moorsackung, die ein bis zwei Zentimeter jährlich betragen kann, sowie zu hohen Treibhausgasemissionen und zu Stofffreisetzung. Aus diesen Flächen emittieren fast 7 Mio. Tonnen CO 2 -Äquivalente pro Jahr. Das entspricht ungefähr 30 % der gesamten Emissionen aus der niedersächsischen Landwirtschaft (inkl. Emissionen aus Böden). Besonders hoch sind die Emissionen bei einer Nutzung der Moorböden als Acker oder Intensivgrünland. Diese Flächen haben, ebenso wie artenarmes Extensivgrünland, keinen besonderen vegetationskundlichen Wert. Unter Paludikultur versteht man die nasse Bewirtschaftung von Moorböden bei gleichzeitigem Erhalt des Torfkörpers und die damit einhergehende drastische Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen. Hierbei wird Torf durch ganzjährig hohe Wasserstände konserviert, die oberirdische Biomasse kann als nachwachsender Rohstoff geerntet und stofflich oder energetisch verwertet werden. Paludikultur kann daher eine Möglichkeit bieten, die Vernässung des Bodens und ein nachhaltiges Einkommen auf bisher intensiv landwirtschaftlich genutzten Moorböden zu vereinen. Torfmoosanbau-Versuch des Landkreises Diepholz und der Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz (Interreg-Projekt CANAPE) auf einer Pilotfläche im Barver Moor Auf Hochmoorböden können so zum Beispiel Torfmoose ( Sphagnum ) u. a. für die Herstellung von Gartenbausubstraten sowie Sonnentau ( Drosera ) für die Herstellung von Arzneimittel angebaut werden. Auf Niedermoorböden ist der Anbau verschiedener Röhrichtpflanzen möglich. Schilf ( Phragmites ) und Rohrkolben ( Typha ) können zu Dämmstoffen oder zu Gartenbausubstraten verarbeitet werden, Rohrglanzgras ( Phalaris ) und Seggen ( Carex ) eignen sich z. B. zur energetischen Verwertung. Projekte Projekte Mit dem Ziel, Paludikulturen in Niedersachsen zu erproben und im Sinne des Klima- und Naturschutzes in die Praxis zu bringen, werden in der Betriebsstelle Brake-Oldenburg des NLWKN in Kooperation mit dem 3N Kompetenzzentrum in Werlte zwei Projekte im Rahmen des Programms „Niedersächsische Moorlandschaften“ vom niedersächsischen Umweltministerium sowie von der EU gefördert. 1. Die „Kompetenzstelle Paludikultur“ ist seit 2017 die zentrale Informationsstelle für Paludikultur in Niedersachsen. Die neue Nutzungsmethode von Moorböden soll bekannt gemacht und rechtliche, technische und wirtschaftliche Anbauhemmnisse erkannt und beseitigt werden. Die Vermarktung der erzeugten Produkte soll gefördert werden. Ziel ist es, die Chancen von Paludikulturen als Beitrag zum Klimaschutz und zum Naturschutz sowie zur Wertschöpfung in der Landwirtschaft zu nutzen. Dabei sollen sowohl die agrarstrukturellen und betriebswirtschaftlichen Risiken erkannt und, genauso wie die Risiken aus Sicht des Natur- und Umweltschutzes, weitestgehend vermieden werden. Ein umfassender Überblick über die Paludikultur in Niedersachsen ist unter www.paludikultur-niedersachsen.de zu finden. 2. In dem Projekt „Produktketten aus Niedermoorbiomasse“ werden Niedermoor-Paludikulturen vom Anbau über die Verarbeitung bis zur Vermarktung erprobt. Dafür arbeitet der NLWKN seit 2019 mit Projektpartnern aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. Im Hohenbökener Moor in der Gemeinde Ganderkesee ist im Oktober 2020 die erste Niedermoor-Pilotfläche in Niedersachsen entstanden. Auf einer Fläche von etwa 4.500m² wurden Gräben und Dämme zur Vernässung angelegt und Rohrkolben- und Schilf-Stecklinge gepflanzt. Rohrkolben- und Schilf-Pilotfläche im Hohenbökener Moor in Ganderkesee nach der Anlage im Oktober 2020: mit Spundwänden abgetrennte Bereiche zur Messung von Treibhausgasen auf unterschiedlichen Bodenqualitäten und Wasserständen Schilfernte auf nasser Paludikultur am Dümmer Fertigbauwand mit Einblasdämmstoff aus Breitblättrigem Rohrkolben Auf der Fläche werden die Auswirkungen einer Paludikultur auf die Treibhausgasemissionen, die Wasserqualität und die Biodiversität untersucht. Es wird erwartet, dass Paludikulturen einen Beitrag zum Klima- und Naturschutz leisten, indem die Zersetzung des Torfbodens gestoppt wird und eine Steigerung der Biodiversität in dem neuen Lebensraum eintritt. Zwei weitere Pilotflächen sind im Rahmen dieses Projekts geplant, um den Anbau unter verschiedenen Bedingungen und in unterschiedlichen Regionen testen zu können. Im Verwertungsteil des Projektes soll der Einsatz von Typha im Gartenbau als Torfersatz geprüft werden. Außerdem werden Dämmstoffe aus Typhamaterial hergestellt und Vergleichsmessungen mit herkömmlichen Dämmstoffen unterzogen. Paludikulturen können somit, neben der wirtschaftlichen Nutzung von Moorflächen, einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Der größte Teil der landwirtschaftlich intensiv genutzten Moorflächen in Niedersachsen liegt außerhalb von Schutzgebieten und bietet damit ein großes Entwicklungspotenzial für den Moor- und Klimaschutz: ca. 50.000 ha Acker- und über 120.000 ha Dauergrünlandflächen, wie eine Potentialanalyse der Kompetenzstelle ergeben hat. Um Paludikulturen allerdings im großen Stil und als Alternative zur besonders klimarelevanten landwirtschaftlichen Nutzung von Moorflächen umzusetztenn besteht noch weiterer Forschungsbedarf und es bedarf der politischen Akzeptanz und Förderfähigkeit der Kulturen. * Tiemeyer et al. 2020 : A new methodology for organic soils in national greenhouse gas inventories: Data synthesis, derivation and applicatio. - Ecological Indicators, Volume 109, February 2020, 105838
Die Kompetenzstelle Paludikultur im 3N Kompetenzzentrum ist die zentrale Informationsstelle für Paludikultur in Niedersachsen. Das Projekt hat zum Ziel, die Paludikultur als eine moor- und klimaschonende Alternative zur bisherigen land- und forstwirtschaftlichen Nutzung von Moorböden bekannt zu machen und zu fördern. Insbesondere sollen rechtliche und technische Anbauhemmnisse beseitigt und Wege zur Förderung der Vermarkung für die erzeugten Produkte gefunden werden. Kompetenzstelle Paludikultur Unsere Aufgabenfelder sind: Torfmoosfarming im Hochmoor Rohrkolbenkultur im Niedermoor Schilfernte mit einem Häcksler Paludikultur ( palus – lat. "Sumpf, Morast") ist die land- oder forstwirtschaftliche Nutzung nasser und wiedervernässter organischer Böden. Voraussetzung ist, dass der Wasserstand ganzjährig nahe der Bodenoberfläche gehalten und der Boden nicht gestört wird. Dadurch wird zum einen der Torfkörper erhalten oder sogar neuer Torf gebildet und zum anderen die Freisetzung von Treibhausgasen minimiert. Paludikultur Diese Nutzungsform ist an spezifische nutzbare Pflanzen der Hoch- und Niedermoore gebunden. Die aufwachsende oder angebaute oberirdische Biomasse wird genutzt, nicht aber unterirdische Pflanzenteile. Paludikultur stellt somit die einzige nachhaltige und klimaneutrale Nutzungsform der Moore dar. Gleichzeitig können nachwachsende Rohstoffe produziert und damit fossile Rohstoffe ersetzt werden. Hierfür müssen in Zukunft gemeinsam mit den relevanten Akteuren neue Wertschöpfungsketten entwickelt werden. Darüber hinaus kann Paludikultur einen Beitrag dazu leisten, weitere Ökosystemdienstleistungen zu erbringen, wie z.B. den Schutz des Grund- und Oberflächenwassers, die Verbesserung des Lokalklimas sowie die Förderung der Biodiversität und des Landschaftsbildes. Je nach Moortyp gibt es geeignete Feuchtgebietspflanzen, deren Biomasse energetisch oder stofflich genutzt werden kann. Dämmung mit Breitblättrigem Rohrkolben Für Niedersachsen kommen folgende Kulturen und Nutzungsmöglichkeiten in Frage: Hochmoor Eine besondere Herausforderung für Niedersachsen stellt die Herstellung von Substraten für den Erwerbsgartenbau aus Paludikultur dar. Aufgrund seiner sehr günstigen chemischen, physikalischen und mikrobiologischen Eigenschaften ist Torf als Ausgangsstoff derzeit wesentlicher Bestandteil in den Substraten für den Erwerbsgartenbau. Hier geht es zur Internetseite der Kompetenzstelle Paludikultur im 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V.
Hessen ist eines der waldreichsten deutschen Bundesländer – etwa 42 Prozent der Fläche ist von Wäldern bedeckt. Der Waldboden ist Teil dieser Ökosysteme und prägt sie maßgeblich mit. Er stellt Nährstoffe bereit, speichert und filtert Wasser und sorgt mit seinem charakteristischen Bodenleben für die Zersetzung abgestorbener Pflanzenteile zu Humus. Waldböden speichern große Mengen an Kohlenstoff: In ihnen sind größere Mengen davon gebunden als in der oberirdischen Biomasse. Eine Modellierung schätzt, dass 70-80 Megatonnen organischen Kohlenstoffs in den hessischen Waldböden gespeichert sind. Waldböden bestehen aus mehreren Schichten. An der Oberfläche ist die sogenannten Streuschicht, die aus abgefallenen Blättern und Nadeln der Bäume entsteht und nach unten zunehmend zersetzt ist. Wie mächtig diese organische Auflage ist, hängt u. a. von der Menge und Beschaffenheit der Streu ab: Nadeln werden z. B. langsamer zersetzt als Laub. Außerdem bedingt ein saurer Boden eine geringere biologische Aktivität und damit einen langsameren Abbau der Streu. Das Gleiche gilt für besonders feuchte Böden, in denen Sauerstoffmangel herrscht. Je langsamer die Zersetzung abläuft, umso dicker ist die organische Auflage. Unter der Streuschicht folgt als oberste Schicht des Mineralbodens der Oberboden. Typischerweise enthält er viel eingemischten Humus. Der Mineralboden kann unterschiedlich mächtig sein und wird durch das darunterliegende verwitterte Fest- oder Lockergestein geprägt. Im Unterboden können verschiedene Prozesse ablaufen, die zur Entwicklung unterschiedlicher Bodentypen führen. Häufig bilden sich an Waldstandorten Braunerden aus, in denen aus der Gesteinsverwitterung Eisenoxide und Tonminerale neu entstehen. In stark sauren Waldböden werden Eisenoxide und Humus aus dem Oberboden in den Unterboden ausgewaschen und es entsteht der Bodentyp Podsol. Wälder finden sich häufig auf Standorten, die sich aufgrund der Eigenschaften ihrer Böden und ihrer Lage nicht als Ackerstandorte eignen. Das kann an einem relativ nährstoffarmen, sauren Bodensubstrat, einem hohen Steingehalt oder einer nur dünnen Bodendecke liegen. Außerdem sind sie oft an Hanglagen zu finden, die für die landwirtschaftliche Nutzung nicht in Frage kommen, und liegen höher und damit klimatisch ungünstiger. In Lössgegenden, gibt es aber auch Wälder auf sogenannten Gunststandorten, die viel Wasser und Nährstoffe zur Verfügung stellen. Im Oberrheingraben sind Wälder auf den dort häufig vorhandenen Flug- und Flusssanden verbreitet. Der Klimawandel stellt auch die Forstwirtschaft vor große Herausforderungen. Insbesondere bereiten steigende Temperaturen und geänderte Niederschlagsmuster bewährten Baumarten Probleme. Um die forstwirtschaftlich genutzten Wälder fit für die Zukunft zu machen, müssen sie standortgerecht umgebaut werden. Kenntnisse über die Eigenschaften der Waldböden sind hierfür von großer Bedeutung. Die Karte des Wasserhaushalts von Waldböden in Hessen zeigt, dass diese häufig eine eher geringe Wasserspeicherkapazität besitzen. Dies und die jeweiligen Nähstoffverhältnisse müssen beachtet werden, um waldbaulich sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Durch die extensive Nutzung sind Waldböden seltener intensiven menschlichen Einwirkungen ausgesetzt. Allerdings findet eine erhebliche Deposition von Schadstoffen aus der Luft statt. Dabei spielen Bäume eine maßgebliche Rolle, die diese Stoffe mit ihren Kronen regelrecht „auskämmen“. Während der Eintrag von Säuren mittlerweile erheblich gesenkt werden konnte, ist der atmosphärische Stickstoffeintrag weiterhin zu hoch. Eingetragene Schadstoffe wie Schwermetalle oder organische Schadstoffe können vom Humus und Mineralbodenbestandteilen gebunden werden und sich so im Waldboden anreichern. Diese Filter- und Pufferfunktion der Böden ist zentral für den Grundwasserschutz. Hinweise und Auskünfte zu Waldböden in Hessen enthalten die umfassenden Bodeninformationen des HLNUG und der BodenViewer Hessen Weitere Informationen zum Boden des Jahres: • Kuratorium Boden des Jahres • Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft • Bundesverband Boden • Umweltbundesamt
Das Projekt "Teilprojekt 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V., Abteilung Technik im Pflanzenbau durchgeführt. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines sensorbasierten Verfahrens zur zielflächenorientierten bedarfsgerechten Applikation von Fungiziden in Getreide. Unterschiedliche Bodenbedingungen innerhalb eines Feldes bedingen ein unterschiedliches Pflanzenwachstum. Bei der zielflächenorientierten Fungizidapplikation wird die Applikationsmenge entsprechend der Pflanzenoberfläche (Zielfläche für die Spritzbrühe) bzw. Biomasse bei konstanter Konzentration der Flüssigkeit im Spritzbehälter entsprechend den Vorgaben eines Kamerasensors während der Überfahrt variiert. Pflanzenoberfläche (Leaf Area Index, LAI) und oberirdische Biomasse sind für den zielflächenorientierten Pflanzenschutz wichtige Parameter, die positionsbezogen (GPS) mit Hilfe von Sensoren erfasst werden müssen. In den ersten beiden Vegetationsjahren 2013 und 2014 wurden Exaktversuche in Winterweizen zur Untersuchung der Korrelation des Merkmals Deckungsgrad der grünen Biomasse , der von einer 3-Chip-CCD-Multispektralkamera gemessen wurde, zum LAI und zur Biomasse durchgeführt. Mit Hilfe einer kameragesteuerten Feldspritze erfolgte auf Grund dieser Korrelation eine lineare Anpassung der Spritzmenge an den Sensorwert. Die durch den Kamerasensor gesteuerte Pflanzenschutzspritze wurde zur Fungizidapplikation in Winterweizen in der Saison 2014 und 2015 in Praxisversuchen getestet. Gegenüber einer praxisüblichen flächeneinheitlichen Fungizidapplikation beliefen sich die Fungizideinsparungen auf 8 % (2014) und 44 %, 45 % sowie 1 % in den drei durchgeführten Versuchen 2015. Es konnte kein erhöhtes Krankheitsauftreten in den mit dem Sensor gespritzten Varianten beobachtet werden. Die Praxisversuche werden im Jahr 2016 fortgesetzt. Bei dieser kleinräumigen Optimierung des Fungizideinsatzes in Getreide werden im Vergleich zu einer betriebsüblichen einheitlichen Applikation Pflanzenschutzmittel eingespart. Mit einer Tankfüllung der Feldspritze kann außerdem mehr Fläche behandelt werden. Damit wird eine Minderung der Maschinenkosten erreicht. Der Verbrauch von Kraftstoff wird gesenkt, da weniger Befüllfahrten notwendig sind. Die CO2-Bilanz des landwirtschaftlichen Produktionsprozesses wird verbessert.
Das Projekt "Bestimmung der Waldhöhe und oberirdischen Biomasse in tropischen Wäldern mit multipass X- und C-band Pol-InSAR Daten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Remote Sensing Solutions GmbH durchgeführt. Ziel dieses Vorhabens ist die Entwicklung von Algorithmen und Prozessketten für die integrative Nutzung multi-sensoraler X- und C-Band SAR Daten unter Verwendung von Pol-InSAR Techniken für die Bestimmung der Waldhöhe und oberirdischen Biomasse in tropischen Wäldern. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem kanadischen Unternehmen A.U.G. Signals Ltd. Durchgeführt. Der Schwerpunkt liegt auf der synergetischen Verwendung von TerraSAR-X, TanDEM-X, Radarsat-2 und Sentinel-1 Pol-InSAR Daten. Dabei wird die Auswirkung verschiedener Beam Modi, Baselines und Polarisationen auf die Genauigkeit der geschätzten Waldhöhe mittels Pol-InSAR Verfahren evaluiert. Basierend auf der Waldhöhe soll in einem nächsten Schritt die oberirdische Biomasse abgeleitet werden. Als Referenzdaten für Waldhöhe und Biomasse dienen sowohl eine umfassende Datenbank der RSS GmbH als auch neu erhobenen Waldinventur- und Befliegungsdaten. Des Weiteren soll ein Verfahren entwickelt werden, das die Veränderungen der Waldhöhe sowie der oberirdischen Biomasse zwischen zwei Zeitschnitten detektiert. Weiterhin sollen die entwickelten Verfahren auf Übertragbarkeit in ein anderes tropisches Ökosystem getestet werden, um die Robustheit des entwickelten Verfahrens innerhalb der Tropen zu testen. Das Projekt ist innerhalb von 3 Jahren geplant, wobei sich die Zusammenarbeit mit AUG auf 2 Jahre beschränkt. Zunächst wird eine geeignete Methode zur Waldhöhenbestimmung und Abschätzung der oberirdischen Biomasse entwickelt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der synergetischen Verwendung von X- und C-band Pol-InSAR Daten und es werden verschiedene Beam Modi, Baselines und Polarisationen und deren Auswirkung auf die Genauigkeit getestet. Außerdem werden Algorithmen zur Veränderungsdetektion zwischen den zwei Zeitschnitten entwickelt. Die Übertragbarkeit der entwickelten Algorithmen und Prozessketten in ein anderes Ökosystem werden von RSS eigenverantwortlich im dritten Jahr durchgeführt.
Das Projekt "Stellt die oberirdische Biomasse eine Senke für Calcium und Magnesium nach Kalkung dar? (ST197)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt, Studienfakultät für Forstwissenschaft & Ressourcenmanagement, Fachgebiet für Waldernährung und Wasserhaushalt durchgeführt. 20 Jahre nach experimenteller Kalkung am Versuchsstandort Höglwald soll anhand der Untersuchung der Nährelementgehalte der wichtigsten Baumkompartimente geklärt werden.
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Bund | 40 |
Land | 5 |
Type | Count |
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Förderprogramm | 37 |
Text | 2 |
unbekannt | 4 |
License | Count |
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geschlossen | 5 |
offen | 37 |
unbekannt | 1 |
Language | Count |
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Deutsch | 42 |
Englisch | 11 |
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Dokument | 2 |
Keine | 25 |
Multimedia | 1 |
Webdienst | 1 |
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Topic | Count |
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Boden | 35 |
Lebewesen & Lebensräume | 43 |
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Mensch & Umwelt | 43 |
Wasser | 26 |
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