Nur an sehr wärmebegünstigten Standorten zu finden; Entwicklung in trockenen Baumhöhlen mit Holzmulm – Strukturen, die im Wirtschaftswald nicht vorkommen. Aus dem Oberrheintal wurden zwei Funde gemeldet, 1959 in Brühl bei Baden ( Ohm & Remane 1968) und 1964 in Klingenmünster in der Rheinpfalz ( Preuss 1982); neuere Nachweise gelangen im südlichen Schwarzwald ( Tröger 1999).
In der hessischen Oberrheinaue in der Umgebung der Gemeinde Riedstadt wurde über einen Zeitraum von vier Jahren ein Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben durchgeführt, dessen Ziel die großflächige Wiederansiedlung von artenreichen Stromtalwiesen im nördlichen Oberrheintal war.
Lage: Blatt 6116 Oppenheim, Riedstadt-Erfelden Endteufe: 323 m Bohrzeitraum: Juli 2020 bis September 2021 Im Auftrag des Dezernats Geologische Grundlagen im HLNUG wurde eine Lockergesteins-Kernbohrung im nördlichen Oberrheingraben durchgeführt. Die Endtiefe der Bohrung liegt bei 323 Metern. Mit dem 323 Meter langen Bohrkern können nicht nur Fragen der Feinstratigraphie fluviatiler Abfolgen im Quartär des Oberrheingrabens, sondern auch Fragen zur Neotektonik weitaus besser als bisher geklärt werden. Aufgrund des neu erschlossenen hochauflösenden Datenmaterials werden auch anwendungsnahe Fragestellungen stimuliert, die auf die Nutzung und Bewirtschaftung des flachen und mitteltiefen Untergrunds im Rheingraben zielen. Die Bohrung wurde vollständig als Kernbohrung ausgeführt. Die Sedimente wurden deshalb in ein Meter langen Linern gebohrt, die einen Durchmesser von 10 cm aufweisen. Die Forschungsziele der Tiefbohrung sind wie folgt skizziert: Mit der vollständig gekernten Forschungsbohrung im hessischen Teil des nördlichen Oberrheingrabens soll im Rahmen der Geologischen Grundlagen eine Vielzahl offener Fragestellungen im Zusammenhang mit fluviatilen, äolischen und limnisch-fluviatilen Archiven des Quartärs, damit insbesondere auch der Kalt- und Warmzeiten im Oberrheingraben, bearbeitet werden. Im Fokus steht daneben die Erforschung der Iffezheim-Formation, die vom Pliozän bis in das Unterpleistozän reicht und aus limnisch-fluviatilen Sedimenten besteht. Ziel war auch die Erkundung der Basis der Iffezheim-Formation mit dem eindeutigen Erreichen der mittelmiozänen Weiterstadt-Formation. Dieses Bohrziel konnte nicht erreicht werden, da die Sedimentabfolge innerhalb der Iffezheim-Formation zum Teil so instabil war, dass die technischen Risiken der Bohrung zu groß wurden. Daher musste die Bohrung bei einer Tiefe von 323 Metern eingestellt und wieder verfüllt werden. Im Ergebnis konnten somit 323 Meter Kernmaterial gewonnen werden. Besondere Fragestellungen zur Mächtigkeit der quartären Abfolge, als auch zur Verteilung von bindigen und nicht bindigen Sedimenten im nördlichen Oberrheingraben ergaben sich aus der Auswertung des hessischen 3D-Modells des nördlichen Oberrheingrabens. Demnach leitet sich die Existenz einer mächtigeren Quartärabfolge im Rheingraben von Hessen ab, einer Schlüsselregion des Geosystems Alpen – Oberrheintal – Nordsee. Die Verifizierung des bestehenden 3D-Modells und ein möglichst durchgehender Kerngewinn der quartären und pliozänen Sedimente war ein wichtiges Ziel des Vorhabens. Dieses Ziel wird auf jeden Fall im Rahmen der Forschungsbohrung erreicht. Nach dem Erreichen der Endtiefe konnten im Bohrloch geophysikalische Messungen durch das HLNUG und das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) durchgeführt werden. Die Bohrkerne selber werden im Kernlager des HLNUG geologisch aufgenommen und beprobt. Die erste Bearbeitung zeigt, dass 104 Meter mächtige, quartäre Sedimente mit Sanden, Kiesen und Tonen erbohrt wurden, die somit die letzten 2,6 Millionen Jahre der Erdgeschichte repräsentieren. Von 104 Meter bis 323 Meter sind pliozäne Sedimente der Iffezheim-Formation in Form von Tonen und Sanden aufgeschlossen, die ein Alter von 2,6 bis rund 5 Millionen Jahren abdecken. Von größerem Interesse sind zwei Holzfunde aus Tiefen von 176 und 253 Metern. Hierbei handelt es sich vermutlich um Nadelhölzer. Um diese Funde genauer zu bestimmen, werden die Proben derzeit am Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt näher untersucht. Eine erste Beprobung des Kernmaterials ist erfolgt, so dass mit Schwermineralanalysen, Korngrößenanalysen, paläontologischen Untersuchungen auf fossile Flora und Fauna begonnen werden konnte. Zur Altersbestimmung wurden von der Universität Gießen Proben für Luminiszenzdatierungen genommen. Weitere Zusammenarbeiten sind mit der TU Darmstadt, dem LIAG und weiteren Fachinstituten von Universitäten geplant. Weitere Zusammenarbeiten sind erwünscht! Dr. Christian Hoselmann Tel. 0611-6939 928
Der Lebensraumtyp umfasst natürliche Binnenlandsalzstellen mit ihren salzhaltigen Quellaustritten und ihrer Halophytenvegetation (Halophyten = an salzhaltigen Standorten vorkommende Pflanzenarten). Wo durch geologische Besonderheiten salzhaltiges Grundwasser an die Oberfläche dringt, können typische Salzpflanzen wie Strandaster ( Aster tripolium ), Strand-Wegerich ( Plantago maritima ) oder Strand-Dreizack ( Triglochin maritimum ) wachsen, die sonst auf die Küste beschränkt sind. Die meisten hessischen Binnenlandsalzstellen sind Grünlandflächen, die als Wiese oder Weide genutzt werden. Die Salzwiesen der primären Binnenlandsalzstellen konzentrieren sich in Hessen auf die Wetterau. Ein kleines Vorkommen liegt in der Oberrheinebene bei Trebur. Ein größeres sekundäres, d. h. künstlich entstandenes Vorkommen mit einer reichhaltigen Halophytenvegetation hat sich bei Heringen an der Werra durch Abwässer des dortigen Kalisalz-Förderbetriebes entwickelt. Karte - 1340 Salzwiesen im Binnenland Pfeifengraswiesen sind typische Pflanzengesellschaften traditionell bewirtschafteter Wiesen auf nährstoffarmen, basenreichen bis sauren und ausgeprägt wechselfeuchten Standorten. Die charakteristische wechselnde Bodenfeuchte kann von Staunässe in den Frühjahrsmonaten bis zu starker Austrocknung im Hochsommer reichen und durch spezielle Bodenverhältnisse (z. B. tonige Pseudogley-Böden in Mittelgebirgen) oder durch die Lage in Auen mit stark schwankendem Wasserspiegel im Jahresverlauf bedingt sein (z. B. am Oberrhein). Die Nährstoffarmut und die wechselnde Bodenfeuchte bedingen den Artenreichtum dieser Wiesen. Typische Pflanzenarten sind beispielsweise Pfeifengras ( Molinia caerulea , Molinia arundinacea ), Teufelsabbiß ( Succisa pratensis ), Heilziest ( Betonica officinalis ), Kümmel-Silge ( Selinum carvifolia ), Färberscharte ( Serratula tinctoria ) und Nordisches Labkraut ( Galium boreale ), in Südhessen auch Knollen-Kratzdistel ( Cirsium tuberosum ). Das Hauptvorkommen der Pfeifengraswiesen innerhalb Deutschlands konzentriert sich auf das Alpenvorland, wo sie traditionell als Streuwiesen genutzt wurden, d. h. der im Herbst gemähte Aufwuchs diente als Einstreu in Viehställen. In Hessen und vielen anderen Regionen wurden Pfeifengraswiesen dagegen vorwiegend als Futterwiese genutzt und wie andere Wiesen meist zweimal im Jahr gemäht. In Hessen haben die Pfeifengraswiesen ihre Hauptverbreitung in den südlichen Teilen des West- und Osthessischen Berglandes, im Westerwald mit dem Gladenbacher Bergland, in Nordhessen in der weiteren Umgebung des Meißners, am Taunusrand und im Oberrheinischen Tiefland. Karte - 6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae) Brenndoldenwiesen sind Pflanzengesellschaften der wechselnassen bis wechselfeuchten Auenwiesen in großen Flusstälern. Die Standorte sind charakterisiert durch eine natürliche Überflutungsdynamik mit extrem schwankendem Grundwasserstand: regelmäßige Überflutungen, die auch durch aufsteigendes Grundwasser verursacht werden, können je nach Witterungsverlauf bis zu mehreren Monaten im Frühjahr bis Frühsommer andauern. In den Sommermonaten erfolgt oft eine tiefgründige Austrocknungsphase der meist humosen und schluffig-tonigen Auenböden. Eine weitere Voraussetzung zur Entwicklung der besonderen Artenausstattung der Brenndoldenwiesen ist eine extensive Bewirtschaftung mit 1- bis (meist) 2-maliger Mahd. Charakteristisch für Brenndoldenwiesen sind sogenannte „Stromtalarten“: das sind Pflanzenarten, die aus klimatischen Gründen in Mitteleuropa weitgehend auf die Täler der großen Flüsse beschränkt sind. Hierzu zählen z. B. Brenndolde ( Cnidium dubium ), Langblättriger Ehrenpreis ( Veronica longifolia ), Kanten-Lauch ( Allium angulosum ), Spießblättriges Helmkraut ( Scutellaria hastifolia ), Wiesen-Schwertlilie ( Iris spuria ), Niedriges Veilchen ( Viola pumila ) und Moor-Veilchen ( Viola persicifolia ). Die Brenndoldenwiesen haben eine subkontinentale Verbreitung und sind in Deutschland im wesentlichen auf die Auen von Elbe, Havel und Oder sowie das Oberrheintal begrenzt. Im hessischen Oberrheintal haben sich wenige Restvorkommen der Brenndolden-Auenwiesen erhalten. Seit einigen Jahren wird in einem von der Universität Gießen wissenschaftlich begleiteten Projekt in der Gemeinde Riedstadt versucht, Stromtalwiesen an geeigneten Auenstandorten durch Mahdgutübertragung von den bestehenden Restflächen wieder zu begründen. Karte - 6440 Brenndolden-Auenwiesen (Cnidion dubii) Lebensraumtyp „Magere Flachland-Mähwiesen“ umfasst Glatthaferwiesen des Verbandes Arrhenatherion, die ein breites Spektrum unterschiedlicher Standorte besiedeln. Dazu gehören sowohl trockene Hänge und Kuppen als auch wechselfeuchte Wiesen in Talauen und sowohl saure als auch basen- oder kalkreiche Böden. Die „Flachland-Mähwiesen“ sind nicht auf das eigentliche Flachland beschränkt, sondern kommen auch in Mittelgebirgslagen der kollinen bis submontanen Höhenstufe vor; ab einer Höhenlage von i. d. R. 350-550 m (in Hessen) wird die Glatthaferwiese von der Goldhaferwiese (Bergwiese, LRT 6520) abgelöst. Zum Lebensraumtyp zählen arten- und blütenreiche Bestände, die sich durch Magerkeits- und/oder Wechselfeuchtezeiger auszeichnen. Voraussetzung für die Entwicklung solcher Wiesen ist eine erste Heunutzung nicht vor der Hauptblütezeit der Gräser, ohne oder mit nur geringer Düngung. Magere Flachland-Mähwiesen kommen auch heute noch in allen Landesteilen mit Ausnahme der höheren Mittelgebirgslagen vor. Ein Schwerpunkt von Glatthaferwiesen mit gutem bis hervorragendem Erhaltungszustand liegt im westlichen Mittelhessen im Lahn-Dill-Bergland und im Westerwald. Weitere Gebiete mit Glatthaferwiesen hoher ökologischer Qualität sind Rhön, Vogelsberg, die Meißner-Region, der südöstliche Taunus mit Vorland, Teilbereiche des Main-Kinzig-Kreises und das Gießener Becken, überwiegend Mittelgebirgslagen mit hohem Grünlandanteil. Karte - 6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Poster Glatthaferwiese Der Lebensraumtyp umfasst artenreiche, extensiv genutzte Berg-Mähwiesen der submontanen bis subalpinen Stufe mit Vegetation des Polygono-Trisetion (Goldhaferwiesen) und Poion alpinae (Alpine Milchkrautweiden, nur in den Alpen). Die Hauptvorkommen in Deutschland liegen in den Alpen, im südlichen Alpenvorland und im Schwarzwald, darüber hinaus kommen Bergwiesen in den höheren Lagen vieler Mittelgebirge vor. Arten- und blütenreiche Ausbildungen der Bergwiesen werden nicht oder nur mäßig gedüngt. Sie werden je nach Witterungsverlauf und landwirtschaftlicher Betriebsstruktur 1- bis 2-mal gemäht und evtl. nachbeweidet. Typische Pflanzenarten der Bergwiesen sind z. B. Wald-Storchschnabel ( Geranium sylvaticum ), Schwarze, Ährige und Kugelige Teufelskralle ( Phyteuma nigrum , P. spicatum , P. orbiculare ), Schlangen-Knöterich ( Polygonum bistorta ), Weicher Pippau ( Crepis mollis ) und Trollblume ( Trollius europaeus ). Das Hauptverbreitungsgebiet der Berg-Mähwiesen in Hessen liegt in den Höhenlagen des Osthessischen Berglandes. In der Rhön, auf dem Landrücken und im Vogelsberg befinden sich die qualitativ und quantitativ bedeutendsten Flächen, die insgesamt mehrere hundert ha umfassen. Weitere nennenswerte Bergwiesen befinden sich im Meißnergebiet, im Westerwald und im Taunus. In den übrigen Mittelgebirgslagen sind Bergwiesen nur spärlich vertreten, schlechter ausgeprägt oder fehlen ganz. Die untere Höhengrenze liegt je nach Regionalklima und Nährstoffversorgung zwischen 350 und 500 m über NN. Karte - 6520 Berg-Mähwiesen Poster Trollblume Detlef Mahn Tel.: 0641-200095 55
Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg Kreuzkröte Epidalea calamita Laurenti, 1768 Die Kreuzkröte als die kleinste einheimische Krötenart verdankt ihren Namen dem „Kreuz“, das sich bei den meisten Tieren als schmaler, gelber Streifen über den Rücken zieht. Ihre Körperoberseite ist oliv-bräunlich mit roten Warzen, die Unterseite schmutzig weiß bis hellgrau gefärbt, die Pupillen stehen waagerecht .Aufgrund der kurzen Beine bewegt sie sich nicht springend fort, sondern eher mäuseähnlich laufend. Die große, kehlständige Schallblase der Männchen ermöglicht ein lautes, weithin hörbares Rufen, meist im Chor. verstecken, unter flachen Steinen oder in Mäusegängen. Nachts erbeuten sie vor allem Käfer, Ameisen, Fliegen und Spinnen. Zwischen April und Juli halten sich die paarungsbereiten Tiere in der Umgebung der Laichgewässer auf. Als Anpassung an das hohe Austrocknungsrisiko der stark besonnten, flachen Tümpel besitzt die Kreuzkröte die kürzeste Entwicklungszeit aller heimischen Froschlurche: vom Ei zur Jungkröte benötigt sie im Extremfall nur 2,5 Wochen, meistens zwischen 4 bis 12 Wochen. Außerdem ist nach erfolgloser Frühjahrsbrut ein erneutes Ablaichen möglich. Die Larven fressen organisches Material wie Detritus, Algen, Kot, Laich und Tierleichen. Die erwachsenen Tiere überwintern im Erdreich. LEBENSRAUM Die ursprünglich genutzten Habitate der Kreuzkröte, wie offene Sand- und Kiesbänke sowie Überschwemmungstümpel in den naturnahen Flussauen existieren kaum noch. Daher besiedelt die Kreuzkröte heutzutage offenes bis halboffenes, trocken-warmes Gelände mit meist lockerem Untergrund, das sie in Sekundärbi- otopen wie Kies- und Sandgruben sowie Truppenübungsplätzen vorfindet. Als typische Laichplätze bevorzugt die Art sonnige, flache Kleinstgewässer mit spärlichem Pflanzenbewuchs, da diese fischfrei und oft arm an wirbellosen Fressfeinden sind. Größere Gewässer können besiedelt werden, wenn sie entsprechende Flachwasserzonen aufweisen. Die zunehmende Verbuschung in Land- und Laichhabitaten führen zum Verschwinden der Kreuz- kröte, was typisch für eine Pionierart ist. LEBENSWEISE Tagsüber verstecken sich Kreuzkröten in selbst gegrabenen Boden- MASSE UND ZAHLEN Gesamtlänge: 4 bis 8 cm Gewicht: ca. 20 g VERBREITUNG Das Verbreitungsgebiet der Kreuzkröte erstreckt sich von der Iberischen Halbinsel im Südwesten über Frankreich, die Beneluxstaaten, die nördliche Schweiz, Deutschland, Polen und Tschechien bis in die Baltischen Staaten, Weißrussland und die nordwestliche Ukraine im Osten. Die nördlichsten Vorkommen befinden sich in Dänemark und Südschweden, außerdem werden Teile Großbritanniens und Irlands besie- delt. In Deutschland ist die Art weit verbreitet und fehlt nur in den Marschgebieten und in höheren Mittelgebirgs- und Hochgebirgslagen. VERBREITUNG IN BADEN-WÜRTTEMBERG In Baden-Württemberg besiedelt die Kreuzkröte vor allem das Hochrhein- und Oberrheintal, die Baar, das Donautal und Teile des Alpenvorlandes. Bewaldete Mittelgebirge wie Schwarzwald und Odenwald werden gemieden. Die Region am mittleren Neckar sowie der Nordosten des Landes sind nur spärlich besiedelt. BESTANDSENTWICKLUNG IN BADEN-WÜRTTEMBERG Eine deutliche Abnahme ist überwiegend in den östlichen Landesteilen zu verzeichnen, im Bereich der Oberrheinebene werden die Bestände weitgehend als stabil eingeschätzt. Am nördlichen Oberrhein und am Hochrhein konnten etliche Vorkommen in den letzten Jahren nicht mehr bestätigt wer- den. GEFÄHRDUNG UND SCHUTZ ROTE LISTE BW SCHUTZSTATUS D BNATSCHG 2VBESONDERSSTRENG STARK GEFÄHRDETVORWARNLISTEGESCHÜTZTGESCHÜTZT GEFÄHRDUNGSURSACHEN VERORDNUNGEN UND RICHTLINIEN EG-VO 338/97FFH-RICHTLINIE ANHANGANHANG - - IV - BARTSCHV - - SCHUTZMASSNAHMEN Verfüllung oder sonstige Rekultivierung von Abbaugebie- ten wie Kiesgruben und Steinbrüchen bzw. deren natürli- che Wiederbewaldung Veränderung der Uferstruktur (z.B. Beseitigung von Flach- wasserzonen) Grundwasserabsenkung und Zerstörung der Dynamik in Flussauen Entwässerung, Tümpelverfüllung, Heckenrodung, Pesti- zideinsatz Unfallopfer durch Barrierewirkung von Straßen und Stra- ßenentwässerungsanlagen (Gullys) Aussetzen von Fischen in Laichgewässer Förderung der Fließgewässerdynamik zur Schaffung von Primärhabitaten (z.B. durch Rückbau von Uferbefesti- gungen) Gewährleistung der fortwährenden Neuschaffung von Laichgewässern in Sekundärlebensräumen wie Kiesgru- ben und Truppenübungsplätzen auch nach Nutzungsauf- gabe (durch umfangreiche Pflegemaßnahmen) Erhaltung des offenes Charakters des Landlebensraumes Erhaltung bzw. Schaffung von Trittsteinhabitaten und Wanderkorridoren zur Vernetzung von Populationen Entfernen von Besatzfischen aus Laichgewässern SCHUTZPROJEKTE Umsetzung FFH-Richtline Art des Zielartenkonzepts Baden-Württemberg FFH-RICHTLINIE Die FFH-Richtlinie ist eine Naturschutz-Richtlinie der EU, deren Namen sich von Fauna (= Tiere), Flora (= Pflanzen) und Habitat (= Lebensraum) ableitet. Wesentliches Ziel dieser Richtlinie ist die Erhaltung der Biologischen Vielfalt durch den Aufbau eines Schutzgebietssystems. Neben der Aus- weisung von Schutzgebieten (FFH-Gebieten) für Arten des Anhangs II wird auch der Erhaltungszustand dieser und der Arten des Anhangs IV und V überwacht. FFH-GEBIETE Für die Kreuzkröte, als Art des Anhangs IV, werden im Rah- men der FFH-Richtlinie keine Schutzgebiete ausgewiesen. ERHALTUNGSZUSTAND IN BADEN-WÜRTTEMBERG VERBREITUNGSGEBIET EINZELBEWERTUNG GESAMTBEWERTUNG GÜNSTIG POPULATION HABITAT ZUKUNFTSAUSSICHTEN UNGÜNSTIG-UNGÜNSTIG-UNGÜNSTIG- UNZUREICHENDUNZUREICHENDUNZUREICHEND UNGÜNSTIG- UNZUREICHEND
Alle Steckbriefe Reptilien Amphibien Schmetterlinge Käfer Libellen Schnecken und Muscheln Farn- und Blütenpflanzen Moose null Kreuzkröte - Epidalea calamita (Laurenti, 1768) Gesamtverbreitung Das Verbreitungsgebiet der Kreuzkröte erstreckt sich von der Iberischen Halbinsel im Südwesten über Frankreich, die Beneluxstaaten, die nördliche Schweiz, Deutschland, Polen und Tschechien bis in die Baltischen Staaten, Weißrussland und die nordwestliche Ukraine im Osten. Die nördlichsten Vorkommen befinden sich in Dänemark und Südschweden, außerdem werden Teile Großbritanniens und Irlands besiedelt. In Deutschland ist die Art weit verbreitet und fehlt nur in den Marschgebieten und in höheren Mittelgebirgs- und Hochgebirgslagen. Verbreitung in Baden-Württemberg In Baden-Württemberg besiedelt die Kreuzkröte vor allem das Hochrhein- und Oberrheintal, die Baar, das Donautal und Teile des Alpenvorlandes. Bewaldete Mittelgebirge wie Schwarzwald und Odenwald werden gemieden. Die Region am mittleren Neckar sowie der Nordosten des Landes sind nur spärlich besiedelt. Bestandsentwicklung in Baden-Württemberg Eine deutliche Abnahme ist überwiegend in den östlichen Landesteilen zu verzeichnen, im Bereich der Oberrheinebene werden die Bestände weitgehend als stabil eingeschätzt. Am nördlichen Oberrhein und am Hochrhein konnten etliche Vorkommen in den letzten Jahren nicht mehr bestätigt werden. Gefährdungsursachen Die FFH-Richtlinie ist eine Naturschutz-Richtlinie der EU, deren Namen sich von Fauna (= Tiere), Flora (= Pflanzen) und Habitat (= Lebensraum) ableitet. Wesentliches Ziel dieser Richtlinie ist die Erhaltung der Biologischen Vielfalt durch den Aufbau eines Schutzgebietssystems. Neben der Ausweisung von Schutzgebieten (FFH-Gebieten) für Arten des Anhangs II wird der Erhaltungszustand dieser und der Arten des Anhangs IV und V überwacht. FFH-Gebiete 2019 Erhaltungszustand aller FFH-Arten in Baden-Württemberg (pdf; 0,3 MB)
NATUR IM NETZ Dem Lurch des Jahres 2016 auf der Spur – Feuersalamander: Bitte melden! Text: Julia Schwandner und Torsten Bittner Von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) wurde im November 2015 der Feuersalamander als Lurch des Jahres 2016 bekannt ge- geben. Jeder kennt den Feuersalamander (Salamandra salamandra), der durch seine Größe und Färbung ins Auge sticht. Als charakteristisches Merkmal gelten die leuchtend gelb bis orangen Streifen oder Flecken. Dieses Muster soll anderen Tieren signalisieren: Vorsicht giftig! Ich bin ungenießbar! Ob ein Tier eher gelbe Punkte und Flecken (S. s. salamandra) aufweist oder zwei, meist parallel auf ihrem Rücken ver- laufende Streifen (S. s. terrestris), ist ein wichtiges Merkmal zur Bestimmung der Unterart. Die Vorkommengebiete der beiden Unterarten überlappen teilweise und so werden in Baden-Württemberg auch beide Unterarten angetroffen, zum Beispiel im Rhein-Main-Gebiet. Das Muster wiederum kann zur Individualerkennung genutzt werden. Der Feuersalamander kann als waschechter Europäer be- zeichnet werden. In Großbritannien, Irland und Skandi- navien ist er jedoch nicht zu finden. In Deutschland zählt der Salamander zu den Arten, für die eine besondere na- tionale Verantwortlichkeit herausgestellt wurde. In Baden- Württemberg ist die Art weit verbreitet. Verbreitungslücken gibt es beispielsweise im Oberrheintal, auf der Baar, im Taubergrund und im Südosten des Landes. Ursprüngliche Lebensräume sind schattige, feuchte und strukturreiche Wälder im Hügel- und Bergland in Gewässernähe, da sie dort Ihre Larven gebären. Aber auch in bewohnten Gebieten mit naturnahen Gärten oder Parkanlagen kann dieser Lurch angetroffen werden. Mit Frauenschuh, Laubfrosch, Hirsch- käfer und Weinbergschnecke konnten bisher vier auffällige und damit leicht zu erkennende Arten bei der LUBW Mit der App „Meine Umwelt“ können Feuer- salamanderfunde einfach und bequem vor Ort gemeldet werden. 80 NaturschutzInfo 1/2016 Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg direkt online gemeldet werden. Nun rückt der Feuersalamander in den Fokus des aktuellen Meldeaufrufes! Bei der Pirsch auf Feuersalamander und Co. sollte es selbstverständlich sein, die Tiere dadurch nicht zu stören. Jegliches Sammeln des Frauenschuhs oder auch nur kurzzeitiges Einfangen der jeweiligen Tiere ist verboten. Jeder, der einen Feuersalamander findet, kann die Fund- daten einfach über die neue Meldeplattform im Internet eingeben. Hier stehen auch viele Informationen rund um den Feuersalamander bereit. Die gemeldeten Daten wer- den in einer zentralen Datenbank gespeichert und in einer interaktiven Karte wiedergegeben. Mit der App „Meine Umwelt“ können Funde des Feuer salamanders auch schnell von vor Ort gemeldet werden. Die App ist für iOS, Android und Windows Phone 8 verfüg- bar. Jede Meldung hilft der LUBW, einen guten aktuellen Überblick über die Verbreitung der Art zu erhalten und dient somit als Grundlage für erfolgreiche Schutzmaßnah- men. Sichtungen aus den letzten fünf Jahren sind ebenfalls relevant, sodass auch Fundmeldungen aus den vergange- nen Jahren eingetragen werden können. In Deutschland gilt der Feuersalamander derzeit nicht als gefährdet, jedoch sind lokale Bestandsrückgange zu verzeichnen. Gründe sind vor allem der Verlust, die Ver- schmutzung oder Zerschneidung ihrer Lebensräume. In Baden-Württemberg ist die Art in Gefährdungskategorie „gefährdet“ eingestuft. Besorgniserregend ist auch der Nach- weis eines Hautpilzes (Bsal), welcher eine tödliche Gefahr darstellt. Zudem ist er ein häufiges Straßenverkehrsopfer. Schutzmaßnahmen sollten sich vor allem auf den Erhalt und die Vernetzung von Lebensräumen konzentrieren. Von einer Steigerung der Strukturvielfalt u. a. durch eine Erhö- hung des Alt- und Totholzanteils im Wald profitiert nicht nur dieser Lurch. Somit ermöglicht der Erhalt der auffälli- gen Art einen Schutz von vielen weiteren Organismen und Lebensräumen. www.feuersalamander-bw.de www.umwelt-bw.de/meine-umwelt
Der Feuersalamande r ( Salamandra salamandra ) ist unser größter einheimischer Schwanzlurch. Durch seine sehr variable schwarz-gelbe Zeichnung ist er unverkennbar. Diese ist bei den erwachsenen Feuersalamandern wie bei einem Fingerabdruck für jedes Individuum einzigartig und unveränderlich. Die Tiere sind zumeist dämmerungs- und nachtaktiv, jedoch sind sie auch an regnerischen Tagen unterwegs. Dieses Verhalten brachte ihnen dann auch den Namen "Regenmännchen" ein Artikel im NaturschutzInfo, Heft 1/2016 [pdf; 0,5MB] Gesamtlänge: 13,5 bis 17 cm (maximal 23 cm) Gewicht: 16 bis 38 g (maximal 56 g) Idealen Landlebensraum findet der Feuersalamander bei uns in von Quellbächen durchzogenen Laub- und Mischwäldern. Bei Tag versteckt er sich in Erdlöchern, in Totholz, in Laub oder unter Steinen und Moos. Eine wichtige Rolle spielt die Feuchtigkeit in seinem Lebensraum, zum einen muss der Boden eine gewisse Menge an Feuchtigkeit aufweisen und zum anderen muss die Luftfeuchtigkeit stimmen, da die Tiere kaum vor Verdunstung geschützt sind. Bewohnt werden aber auch Höhlen und alte Stollen. Die lebendgeborenen Larven der Feuersalamander entwickeln sich in möglichst ruhigen Abschnitten kleiner Bäche und Flüsse. Hier verstecken sie sich tagsüber und gehen zumeist im Dunkeln auf die Jagd nach Wasserinsekten. Die Tiere überwintern an Land und suchen dort ähnliche Schlupfwinkel wie bei ihren Tagesverstecken auf. Zur Überwinterung müssen diese frostsicher sein. Die ausschließlich an Land stattfindenden Paarungen, sind anders als bei den meisten anderen Amphibien fast während der gesamten jährlichen Aktivitätsperiode zu beobachten. Die befruchteten Eier und danach die Larven entwickeln sich im Weibchen. Es werden durchschnittlich 30 etwa drei cm große Larven in das Gewässer abgesetzt. Bis zum Abschluss der Metamorphose - der Entwicklung von der Larve zum jungen Salamander - vergehen nun 1,5 bis 4 Monate. Die erwachsenen Tiere wie auch deren Larven sind Nahrungsgeneralisten. Sie machen Jagd auf alle Tiere die sie größenmäßig überwältigen können. Ein Großteil der Molchnahrung besteht aus Schnecken, es werden aber auch Insekten und andere Gliedertiere angenommen. Der Feuersalamander ist über weite Teile West-, Mittel- und Südeuropas verbreitet. Die östliche Verbreitungsgrenze läuft etwa entlang der deutschen Mittelgebirge, so, dass Teile Nord- und Ostdeutschlands außerhalb des Verbreitungsareals liegen. In den Mittelgebirgen findet sich ein Verbreitungsschwerpunkt der Art in Deutschland. In Baden-Württemberg ist der Feuersalamander in allen Laub- und Laubmischwäldern mit kühlen Bächen flächig verbreitet. Jedoch finden sich auch einige Lücken in der Verbreitung. Im Oberrheintal, auf der Baar, im Taubergrund ist die Art nicht oder nur randlich zu finden. Des Weiteren fehlt die Art im Südosten des Landes gänzlich, hier wird von der "Allgäulücke" gesprochen, die sich nach Bayern, Österreich und die Schweiz weiter zieht. Landesweit scheinen die Bestände stabil zu sein, auch wenn es regional zu einigen Rückgängen kam. Der Feuersalamander ist wohl mit kaum einem anderen Tier zu verwechseln. Allein seine Färbung macht ihn in Mitteleuropa unverwechselbar. Schwarz mit gelbem Muster, so sehen die allermeisten Individuen dieser Art aus. Sehr selten können die Flecken rötlich sein und ebenfalls sehr selten gibt es Albinotiere, denen die schwarze Farbe fehlt. Das Streifen- und Fleckenmuster ist bei jedem Tier individuell und kann auch teilweise stark reduziert sein. In Baden-Württemberg kommen fast ausschließlich Tiere mit gestreiftem Muster vor, dabei handelt es sich um die gestreifte Unterart S. salamandra terrestris . Die gefleckte Unterart heißt S. salamandra salamandra und ist wohl am ehesten im Main-Tauber-Kreis zu erwarten. Es gibt verschiedene Amphibienkrankheiten, die eine Bedrohung für unsere heimischen Amphibien darstellen. Darunter der Hautpilz Batrachochytridium salamandrivorans (Bsal) , der auch unter dem Namen Salamanderfresserpilz bekannt ist. Seit mehreren Jahren breitet sich der für Feuersalamander meist tödliche Pilzbefall in Deutschland aus. Auch wenn bislang (Stand Mai 2024) noch keine bestätigten Nachweise von Bsal in Baden-Württemberg vorliegen, gilt es durch entsprechende, vorbeugende Hygienemaßnahmen (siehe unten, Punkt 3.) eine unbeabsichtigte Verbreitung und Verschleppung durch den Menschen zu verhindern. Durch die Sammlung von Funden entsteht ein guter Überblick über die aktuelle Verbreitung des größten heimischen Schwanzlurchs. Jeder kann also mit einem gemeldeten Fund dazu beitragen, diese immer seltener werdende Art zu schützen, denn nur, wenn wir wissen, wo die Tiere vorkommen, können wir sie auch erhalten. Besonders in Laub- und Mischwälder mit naturnahen Bächen ist die Art anzutreffen, jede Meldung aus Baden-Württemberg zählt! Über das Meldeformular oder über die App „Meine Umwelt“ können Sie uns Ihre Fundmeldung lebendiger, agiler Tiere und Verkehrsopfer melden. Fotos der Fundumstände und möglichst hochaufgelöste Nahaufnahmen vom Tier sind besonders wichtig und hilfreich bei der Bearbeitung der Meldung. Dies dient dazu, Verwechslungen mit anderen Arten auszuschließen. Hinweis zur Fundortmarkierung im Meldeformular: Der blaue Marker kann angepackt und verschoben werden. Alternativ können Sie die Ortssuche verwenden, dann landet der Marker am eingegebenen Ort. Um die Weiterverbreitung des tödlichen Hautpilzes Bsal einzudämmen und gegebenenfalls ein schnelles Handeln der Naturschutzbehörden zu ermöglichen, ist es hilfreich besonders auf tote, nicht überfahrene Feuersalamander zu achten. Zeigen sich bei diesen Tieren auffällige Hautläsionen, sollten möglichst hochaufgelöste Nahaufnahmen der Tiere bzw. verdächtiger Hautstellen gemacht werden, um mögliche Hinweise auf die Hautkrankheit zu erhalten. Eine möglichst genaue Angabe des Fundortes sichert die gezielte Nachsuche. Einen Bsal -Verdacht melden Sie bitte umgehend an die zuständige Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt oder alternativ per Mail an arten-melden@lubw.bwl.de Folgende Angaben sind bei einer Verdachtsmeldung wichtig: Bitte beachten Sie: Funde nur melden und die Tiere nicht berühren oder einsammeln! Bitte beachten Sie unbedingt auch die unten beschriebenen Hygienemaßnahmen (siehe unten, Punkt 3). Grundlegend gilt: Weiterführende Hygienemaßnahmen für ehrenamtliche oder berufliche Tätigkeiten im und am Gewässer oder mit Amphibienkontakt Bisherige Fundorte in Baden Württemberg von Feuersalamandern Haben Sie noch eine Frage die Sie auf den Seiten nicht beantwortet bekommen oder ein Problem mit der Meldung eines Fundes in Baden-Württemberg, dann können Sie uns gern per E-Mail anschreiben. Bitte beachten Sie: Funde bitte nur melden und nicht sammeln!
Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg Westliche Smaragdeidechse Lacerta bilineata Daudin, 1802 Mit 40 cm Länge ist die Westliche Smaragdeidechse die größ- te mitteleuropäische Eidechsenart. Wegen ihrer gelbgrünen bis blaugrünen Färbung wurde sie nach dem wertvollen, leuchtend grünen Edelstein „Smaragd“ benannt. Sie besitzt eine spitze Kopfform und einen schlanken Körper. Die Körperoberseite weist bei Männchen viele kleine schwarze Punkte, bei Weibchen ein Muster aus unterschiedlich großen dunklen Flecken auf. Zur Paarungszeit sind Kopf, Kehle und Halsbereich der Männchen leuchtend blau gefärbt. LEBENSRAUM MASSE UND ZAHLENDie Westliche Smaragdeidechse besiedelt wärmebegünstigte, südexponierte Hangbereiche unterschiedlicher Neigung, die einerseits ausreichend Versteckmöglichkeiten, optimale Luftfeuchtigkeit und andererseits Plätze zum Sonnen, z.B. auf Steinplatten und erwärmtem Boden bieten. Im Kaiserstuhl bewohnt sie vor allem strukturreiche Rebhänge und Mager- rasen, seltener ist sie an Waldrändern zu finden. Wichtig ist ein Mosaik auf engstem Raum von offenen, vegetationsfreien Bereichen, krautiger Vegetation und Gebüschen, die meist Zugänge zu selbstgegrabenen Bodenhöhlen oder Nagerbauen als Nacht- und frostsichere Winterquartiere überdecken. Gesamtlänge: max. 40 cm (bis zu 26 cm Schwanzlänge) Gewicht: max. 55 g Lebenserwartung: max. 8 JahreLEBENSWEISE Die wärmeliebenden Westlichen Smaragdeidechsen sind zwi- schen April und September aktiv. Durch das Aufsuchen von besonnten oder beschatteten Bereichen können sie ihre Kör- pertemperatur regulieren. Das Beutespektrum umfasst Asseln, Schnecken, Raupen, Heuschrecken, Käfer, junge Mäuse sowie kleine Eidechsen und Schlangen. Die Paarungen finden meist im April und Mai statt. Gegen Ende Mai oder im Juni erfolgen die Eiablagen an kleinflächigen, vegetationsfreien Bodenstel- len. Das Weibchen legt meist acht bis elf Eier in den 15 bis 30 cm langen, gegrabenen Gang und scharrt ihn danach zu. Die Jungtiere schlüpfen dann ab Ende August. Innerhalb einer Population existieren individuelle Reviere, die die Individuen durch Droh- und Imponiergebärden verteidigen. VERBREITUNG Das Verbreitungsgebiet der Westlichen Smaragdeidechse umfasst den Norden Spaniens, große Teile Frankreichs mit Ausnahme des äußersten Nordens und Nordostens, die südliche Schweiz sowie Italien einschließlich Sizilien. In Deutschland kommt die Art nur in Rheinland-Pfalz (Mittelr- hein-, unteres Mosel- und Nahetal), Hessen (Lahntal) und in Baden-Württemberg (Oberrheintal) vor. Die Vorkommen im östlichen Brandenburg und bei Passau werden der nahe ver- wandten Art, der Östlichen Smaragdeidechse (Lacerta viridis) zugerechnet. VERBREITUNG IN BADEN-WÜRTTEMBERG In Baden-Württemberg gibt es heutzutage nur noch Vorkom- men in der südlichen Oberrheinebene, im Bereich des Kai- serstuhls und des Tunibergs. Weitere ausgesetzte Vorkommen existieren in Stuttgart und in Tübingen am Spitzberg. BESTANDSENTWICKLUNG IN BADEN-WÜRTTEMBERG Früher gab es weitere Vorkommen am südlichen Oberrhein, die bis nach Basel reichten, mittlerweile aber erloschen sind. Die z.T. individuenreichen Bestände am Kaiserstuhl werden seit Jahren als stabil eingestuft. Dagegen sind die etwas abseits liegenden Bestände am Tuniberg relativ individuenarm. Die Bestände in Baden-Württemberg bilden weit nach Norden vorgeschobene isolierte Vorposten, für die Deutschland in besonderem Maße verantwortlich ist. GEFÄHRDUNG UND SCHUTZ ROTE LISTE BW SCHUTZSTATUS D BNATSCHG 12BESONDERSSTRENG VOM AUSSTERBEN BEDROHTSTARK GEFÄHRDETGESCHÜTZTGESCHÜTZT GEFÄHRDUNGSURSACHEN VERORDNUNGEN UND RICHTLINIEN EG-VO 338/97FFH-RICHTLINIE ANHANGANHANG - - IV - BARTSCHV BESONDERSSTRENG GESCHÜTZTGESCHÜTZT SCHUTZMASSNAHMEN Natürliche Verbuschung offener Habitate, zum Teil durch Nährstoffeinträge beschleunigt Zunehmende Fragmentierung der Vorkommen Pestizideinsatz und Düngung im konventionellen Wein- bau Direkte Verfolgung und illegales Abfangen von Tieren Zunehmende touristische Erschließung Pflege von Vorkommen, die durch natürliche Ver- buschung gefährdet sind Erhalt von Kleinparzellen Sicherstellung naturverträglicher und gleichzeitig rentabler Bewirtschaftungsformen im Weinanbau Einrichten von Ruhezonen durch Besucherlenkungskon- zepte SCHUTZPROJEKTE Umsetzung FFH-Richtline Art des Zielartenkonzepts Baden-Württemberg FFH-RICHTLINIE Die FFH-Richtlinie ist eine Naturschutz-Richtlinie der EU, deren Namen sich von Fauna (= Tiere), Flora (= Pflanzen) und Habitat (= Lebensraum) ableitet. Wesentliches Ziel dieser Richtlinie ist die Erhaltung der Biologischen Vielfalt durch den Aufbau eines Schutzgebietssystems. Neben der Aus- weisung von Schutzgebieten (FFH-Gebieten) für Arten des Anhangs II wird auch der Erhaltungszustand dieser und der Arten des Anhangs IV und V überwacht. FFH-GEBIETE Für die Westliche Smaragdeidechse, als Art des Anhangs IV, werden im Rahmen der FFH-Richtlinie keine Schutzgebiete ausgewiesen. ERHALTUNGSZUSTAND IN BADEN-WÜRTTEMBERG EINZELBEWERTUNG GESAMTBEWERTUNG VERBREITUNGSGEBIETPOPULATIONHABITATZUKUNFTSAUSSICHTEN GÜNSTIGGÜNSTIGGÜNSTIGGÜNSTIG GÜNSTIG
Das Projekt "Untersuchung von multitemporalen ERS-1 und anderen Radar-Daten fuer die Inventur und Beobachtung von Waldflaechen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Institut für Forstökonomie, Abteilung für Fernerkundung und Landschaftsinformationssysteme durchgeführt. Das Potential von mono- und multitemporalen ERS-1.SAR und anderen Radar-Daten (JERS-1) wird hinsichtlich der Differenzierung verschiedener Landnutzungsklassen unter besonderer Beruecksichtigung von Waldflaechen und forstlich wichtiger Parameter (Baumart, Alter) untersucht.
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