Das Projekt "Charakterisierung oestrogener und antioestrogener Wirkungen von Umwelt(schad)stoffen in vitro, Teil A" wird/wurde gefördert durch: Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg. Es wird/wurde ausgeführt durch: Medizinische Universität Lübeck, Institut für Biochemische Endokrinologie.
Das Projekt "Entwicklung und Erprobung eines in vitro-Testsystems zum Nachweis oestrogener Wirkung von Umweltschadstoffen an primaeren Leberzellen von Karpfen" wird/wurde gefördert durch: UFZ-Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Würzburg, Julius-von-Sachs-Institut für Biowissenschaften mit Botanischem Garten, Lehrstuhl für Botanik II Ökophysiologie und Vegetationsökologie.Oestrogene Umweltchemikalien induzieren bei Fischen u.a. die Synthese von Vitellogenin in der Leber. Vitellogenin ist ein fuer die Dotterbildung essentielles Phospholipiprotein, das im Normalfall nur von weiblichen Fischen gebildet wird. Unter dem Einfluss oestrogener Umweltchemikalien kann die Vitellogeninsynthese jedoch auch in Maennchen induziert werden, und durch die damit assoziierten Stoerungen im Fortpflanzungsverhalten und -erfolg eventuell das Ueberleben von Populationen beeintraechtigen. Der Nachweis der oestrogen Potenz von Chemikalien kann eindeutiger als im in vivo-Versuch in in vitro-Systemen durchgefuehrt werden. Das FE-Vorhaben hat zum Ziel, ein Kultursystem fuer Leberzellen des Karpfens zu etablieren, und mit Hilfe dieses Systems (a) den initialen Schritt der Vitellogenininduktion, naemlich die Oestradiolrezeptorbindung, und (b) die Vitellogeninsynthese selbst nachzuweisen. In der bisherigen, halbjaehrigen Laufzeit wurden erreicht: (a) Etablierung und Optimierung der Kulturbedingungen fuer die Hepatocyten, (b) Entwicklung eines Radiorezeptorassays zum Nachweis der Rezeptorbindung, (c) Entwicklung eines ELISAs zum Nachweis von Vitellogenin, (d) Bestimmung der Rezeptorbindungskonstanten fuer Nonylphenol, Octylphenol und Bisphenol A, (e) Nachweis der vitellogenininduzierenden Wirkung dar genannten Substanzen.
Das Projekt "Charakterisierung oestrogener und antioestrogener Wirkungen von Umwelt(schad)stoffen in vitro, Teil B" wird/wurde gefördert durch: Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Rostock, Lehrstuhl für Tierphysiologie, Zelluläre Pathophysiologie.
Das Projekt "Ermittlung der Haeufigkeit des Auftretens genitaler Fehlbildungen (Hypospadie, Kryptorchismus) bei Neugeborenen" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Magdeburg, Medizinische Fakultät, Monitoring-Zentrum zur Erfassung von Fehlbildungen und Anomalien.In letzter Zeit sind vermehrt Hinweise auf eine Zunahme von Stoerungen des Fortpflanzungsvermoegens des Menschen sowie bei wildlebenden Tieren vorgelegt worden. Dabei stehen Berichte ueber morphologische und funktionelle Stoerungen des maennlichen Reproduktionssystems im Vordergrund (verminderte Spermienproduktion, vermehrtes Auftreten von Kryptorchismus, Hypospadie, Hodentumoren, Feminisierung maennlicher Individuen). Als moegliche gemeinsame Ursache dieser unterschiedlichen Stoerungen wird eine erhoehte praenatale Exposition gegenueber Oestrogenen bzw. oestrogenwirksamen Substanzen angenommen. Aus Tierversuchen und in vitro-Untersuchungen ist mittlerweile belegt, dass trotz des Fehlens systematischer Untersuchungen gegenwaertig bereits ca. 120 zum grossen Teil persistente bzw. akkumulierende Stoffe bekannt sind, die hormonartig wirken. Da die ueberwiegende Zahl der in Verkehr gebrachten Stoffe niemals auf ihr reproduktionstoxisches/hormonelles Potential untersucht worden ist, ist von einer weitaus hoeheren Zahl hormonartig wirkender Stoffe und damit mit einer relevanten Exposition zu rechnen. Um abzuschaetzen, wie sich die mit endokrinen Wirkungen in Zusammenhang gestellten morphologischen Stoerungen des maennlichen Reproduktionssystems in Deutschland entwickelt haben, soll vorhandenes Datenmaterial zum Auftreten genitaler Fehlbildungen bei Neugeborenen ausgewertet und ein Zeitverlauf beschrieben werden.