Der Titelbeitrag der Ausgabe 02/2020 der Zeitschrift UMID stellt die verschiedenen bei der Herstellung von Textilien verwendeten Chemikalien vor. Er informiert über in die Kritik geratene Substanzgruppen und gibt einen Überblick über aktuelle gesetzliche Regelungen im Bereich Textilien. Weitere Themen in der Ausgabe 02/2020 sind die Wirkung von UV-Filtern in Sonnenschutzmitteln und anderen Kosmetika auf die Umwelt, ein Positionspapier zu perspektivischen Möglichkeiten für den Betrieb eines verlässlichen bundesweiten Pollenmonitorings und die Vorstellung des EU-COST-Netzwerks European Burden of Disease. Außerdem führt ein Beitrag in den One Health-Ansatz und verwandte Initiativen ein und erläutert deren Entstehung. Die Zeitschrift UMID: Umwelt und Mensch – Informationsdienst erscheint zweimal im Jahr und informiert über aktuelle Themen aus Umwelt & Gesundheit, Umweltmedizin und Verbraucherschutz. Die Onlineversion des UMID kann kostenfrei abonniert werden.
Das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr teilt mit: Die Landesregierung möchte die Belastung von Gewässern mit antibiotikaresistenten Bakterien reduzieren. Anlässlich der Veröffentlichung einer Studie zur Verbreitung von Resistenzen rief Umweltminister Oliver Krischer dazu auf, die Gesundheit von Mensch und Tier sowie die Umwelt im Sinne des One-Health-Ansatzes besser vor Antibiotika-Resistenzen zu schützen: „Antibiotikaresistenzen gefährden unsere Gesundheit und die Umwelt. Entlang der gesamten Wirkkette müssen wir uns daher gemeinsam für einen sorgsamen Umgang mit Antibiotika einsetzen. Der Schutz unserer Gewässer ist dabei ein wichtiger Baustein, denn sie sind wichtige Lebensadern für Natur und Mensch.“ Antibiotika aus der Human- und Tiermedizin können Gewässer belasten und eine Verbreitung von antibiotikaresistenten Bakterien begünstigen. Um einen Überblick über die Verbreitung antibiotikaresistenter Bakterien zu erhalten, hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucher-schutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) ein dreijähriges Projekt durchgeführt. Beprobt wurden dabei Abwässer aus Krankenhäusern und aus Betrieben der Fleischwirtschaft, die Zu- und Abläufe von Kläranlagen sowie Fließgewässer in Nordrhein-Westfalen. „Die Ergebnisse der Studie zeigen eindeutig, dass antibiotikaresistente Bakterien in unseren Gewässern weit verbreitet sind“, erklärte Elke Reichert, Präsidentin des LANUV. „Wir sehen bereits heute, dass durch den demografischen Wandel immer mehr Medikamente in unsere Umwelt gelangt sind. Um der Verbreitung von gefährlichen Bakterien in unseren Gewässern zu begegnen, machen Investitionen in weitergehende Klärtechniken daher absolut Sinn. Damit wird am Ende auch der Mensch besser vor resistenten Keimen geschützt“, betonte Elke Reichert. Im Ergebnis zeigte sich, dass Bakterien mit Resistenzen gegenüber drei von vier Antibiotikagruppen (3MRGN; dreifach m ulti r esistente g ram n e-gative Bakterien) in Abwässern aller untersuchten Anlagen gefunden wurden. In Fließgewässern wurden 3MRGN ebenfalls sehr verbreitet gefunden, auch unabhängig von konkreten Abwassereinleitungen. Dem gegenüber wurden Bakterien mit Resistenzen gegen vier Antibiotika-gruppen (4MRGN) vor allem in Krankenhausabwässern sowie den aufnehmenden Kläranlagen und Fließgewässern nachgewiesen. Unter den 4MRGN wurden auch sogenannte „High-Risk-Klone“ gefunden, die leichter übertragen werden und Krankheiten hervorrufen können. Um nach dieser ersten stichprobenartigen Studie ein vollständigeres Bild der Belastungssituation von Abwasser und Fließgewässern in Nordrhein-Westfalen mit Antibiotikaresistenzen zu erhalten, plant das LANUV die Untersuchungen auf weitere Messstellen auszuweiten. Als wirksames Mittel gegen die Verbreitung antibiotikaresistenter Bakterien in Gewässern hat sich laut LANUV eine weitergehende Behandlung des Abwassers mittels UV-Bestrahlung, Durchfließen eines Retentions-bodenfilters oder Membranfiltration erwiesen. Über die Förderrichtlinie „Zukunftsfähige und nachhaltige Abwasserbeseitigung in NRW“ stellt das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr bereits heute Fördergelder für Investitionen in die Abwasserreinigung bereit. „Der Schutz unserer Gewässer ist von oberster Priorität für Mensch, Tier und Umwelt. Um unsere Gewässer noch besser zu schützen, unterstützen wir Investitionen in eine moderne Abwasserreinigung“, so Krischer. Das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr plant weitere Untersuchungen auf Basis der Erkenntnisse aus der LANUV-Studie. Die Ministerien für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, für Arbeit, Gesundheit und Soziales sowie für Landwirtschaft- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen eint das gemeinsame Ziel, den Eintrag von Antibiotika und antibiotikaresistenten Bakterien in die Gewässer zu reduzieren sowie deren Verbreitung in der Umwelt möglichst zu minimieren. Eine Sensibilisierung der Ärzteschaft, Landwirtschaft und Gesellschaft in Bezug auf den Einsatz von Antibiotika ist besonders wichtig, ebenso der sorgsame Umgang mit Antibiotika im privaten Bereich. „Reste von Antibiotika gehören weder in die Toilette oder das Waschbecken, sondern in den Restmüll“, erläuterte LANUV-Präsidentin Reichert. Weitere Informationen: zurück
In diesem zweiten Beitrag zum Thema One Health (Teil 1 s. DTBl. 4/2022, S. 460) werden einige Kooperationen vorgestellt, in denen im Sinne von One Health Fragen zu Veterinär- und Humanmedizin sowie Umweltthemen gemeinsam bearbeitet werden. Quelle: www.openagrar.de
Im letzten Jahrzehnt wurde eine interdisziplinäre, holistische Herangehensweise entwickelt, die auf lokaler, regionaler, nationaler und globaler Ebene arbeitet, um die menschliche Gesundheit ganzheitlich unter Einbeziehung der Tiergesundheit und einer gesunden Umwelt zu schützen: der One Health-Ansatz. Die aktuelle Corona-Pandemie hat dieses Thema verstärkt in den Fokus gerückt. Ziel dieses Ansatzes ist es, "optimale Ergebnisse für Gesundheit und Wohlbefinden zu erzielen unter Berücksichtigung der Zusammenhänge zwischen Menschen, Tieren, Pflanzen und ihrer gemeinsamen Umwelt" (One Health Commission 2020). Hierbei wird auch die Integration von Themen der biologischen Vielfalt immer entscheidender. Eine Erweiterung des One Health-Ansatzes durch Verknüpfung mit Kenntnissen über den Zustand der Natur und der Umweltqualität gewinnt in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft an Bedeutung. Eine künftig noch stärkere Kooperation mit den Politikfeldern Ökologie, Klima- und Umweltschutz ist wünschenswert. In: UMID : Umwelt und Mensch - Informationsdienst ; Umwelt & Gesundheit, Umweltmedizin, Verbraucherschutz / Boden- und Lufthygiene (Berlin) Institut für Wasser-. - (2020), Heft 2, Seite 65
Due to the decades of use of antibiotics in human and veterinary medicine, more and more antibiotic resistant pathogenic bacteria are appearing in everyday clinical practice and in animal husbandry. Antibiotic residues from human and animal excretions can be detected in various environmental matrices. The environment is a reservoir and acts as a vector for antibiotic resistance genes. National and international programs, such as the "One Health Action Plan", intend to develop actions to combat the development and spread of antibiotic resistance. One of the most promising measures is the reduction of antibiotic quantities dispensed. In Germany, in the veterinary sector annual volume was reduced by 1,000 t (58%) between 2011 and 2017. Based on the total volume for 2017, the veterinary proportion was only a little more than half, in Austria and Switzerland even only around 40%. In order to further reduce the antibiotic quantities dispensed, actions in human medicine should also be intensified in the future. Improved health prevention and further targeted training and communication programs for medical personnel and the public would be suitable actions to reduce the amount in human medicine and thus the entry of antibiotics into the environment. © 2020 Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG.
Due to the decades of use of antibiotics in human and veterinary medicine, more and more antibiotic resistant pathogenic bacteria are appearing in everyday clinical practice and in animal husbandry. Antibiotic residues from human and animal excretions can be detected in various environmental matrices. The environment is a reservoir and acts as a vector for antibiotic resistance genes. National and international programs, such as the "One Health Action Plan", intend to develop actions to combat the development and spread of antibiotic resistance. One of the most promising measures is the reduction of antibiotic quantities dispensed. In Germany, in the veterinary sector annual volume was reduced by 1,000 t (58%) between 2011 and 2017. Based on the total volume for 2017, the veterinary proportion was only a little more than half, in Austria and Switzerland even only around 40%. In order to further reduce the antibiotic quantities dispensed, actions in human medicine should also be intensified in the future. Improved health prevention and further targeted training and communication programs for medical personnel and the public would be suitable actions to reduce the amount in human medicine and thus the entry of antibiotics into the environment. © 2020 Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG.
Due to the decades of use of antibiotics in human and veterinary medicine, more and more antibiotic resistant pathogenic bacteria are appearing in everyday clinical practice and in animal husbandry. Antibiotic residues from human and animal excretions can be detected in various environmental matrices. The environment is a reservoir and acts as a vector for antibiotic resistance genes. National and international programs, such as the "One Health Action Plan", intend to develop actions to combat the development and spread of antibiotic resistance. One of the most promising measures is the reduction of antibiotic quantities dispensed. In Germany, in the veterinary sector annual volume was reduced by 1,000 t (58%) between 2011 and 2017. Based on the total volume for 2017, the veterinary proportion was only a little more than half, in Austria and Switzerland even only around 40%. In order to further reduce the antibiotic quantities dispensed, actions in human medicine should also be intensified in the future. Improved health prevention and further targeted training and communication programs for medical personnel and the public would be suitable actions to reduce the amount in human medicine and thus the entry of antibiotics into the environment. © 2020 Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG.
Due to the decades of use of antibiotics in human and veterinary medicine, more and more antibiotic resistant pathogenic bacteria are appearing in everyday clinical practice and in animal husbandry. Antibiotic residues from human and animal excretions can be detected in various environmental matrices. The environment is a reservoir and acts as a vector for antibiotic resistance genes. National and international programs, such as the "One Health Action Plan", intend to develop actions to combat the development and spread of antibiotic resistance. One of the most promising measures is the reduction of antibiotic quantities dispensed. In Germany, in the veterinary sector annual volume was reduced by 1,000 t (58%) between 2011 and 2017. Based on the total volume for 2017, the veterinary proportion was only a little more than half, in Austria and Switzerland even only around 40%. In order to further reduce the antibiotic quantities dispensed, actions in human medicine should also be intensified in the future. Improved health prevention and further targeted training and communication programs for medical personnel and the public would be suitable actions to reduce the amount in human medicine and thus the entry of antibiotics into the environment. © 2020 Mediengruppe Oberfranken - Fachverlage GmbH & Co. KG.
Im 21. Jahrhundert führt eine Anhäufung komplexer Krisen wie Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Umweltverschmutzungen, Kriege und Pandemien zu ökonomischen, sozialen und gesundheitlichen Problemen für Menschen jetziger und zukünftiger Generationen. Diese Probleme sind im Wesentlichen auf die Missachtung natürlicher Regenerationskapazitäten von Ökosystemen zurückzuführen. Gesundheitsansätze wie One Health und Planetary Health haben seit Beginn der 2000er-Jahre an Popularität gewonnen und finden verstärkt Anwendung in der Politik, der Wissenschaft und in den Gesundheitsberufen. Auch die Umweltmedizin wird durch die wachsende Zahl von Krisen und Umweltproblemen sowie das zunehmende Interesse an den Konzepten One Health und Planetary Health beeinflusst. In diesem Diskussionsbeitrag wird zunächst die Entwicklung der beiden Konzepte dargestellt. Danach wird auf ihre Bedeutung für die Umweltmedizin eingegangen. Ärztinnen und Ärzte, die sich mit umweltmedizinischen Themen befassen, müssen bei der Beurteilung von Umwelteinflüssen heute sowohl lokale als auch globale Ursachen und Gesundheitseffekte bedenken, was Entscheidungen komplizierter machen und zu Zielkonflikten führen kann. Quelle: © Der/die Autor(en) 2023
Antibiotika gehören zu den wichtigsten Entdeckungen der Medizingeschichte, ohne sie wären viele lebensbedrohliche bakterielle Infektionskrankheiten nicht heilbar. Sowohl in der Humanals auch in der Veterinärmedizin werden Antibiotika seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt. Doch Antibiotika können längst nicht mehr alle Bakterien wirksam bekämpfen. Schätzungsweise 33.000 Menschen sterben pro Jahr europaweit an Infektionen mit antibiotikaresistenten Bakterien. Gegen die Bakterien, mit denen sie infiziert sind, gibt es kein wirksames Antibiotikum mehr, die Zahl der Todesfälle steigt seit 2007 kontinuierlich. Quelle: www.med-search.info
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