Das Arbeitsgebiet, die Stadt Oppenheim und Umgebung, befindet sich im nördlichen Teil des Oberrheingrabens in der Nähe von Frankfurt am Main. Im Altstadtbereich der Stadt existiert ein komplexes Kellersystem, welches über eine Vielzahl von Gängen verbunden ist. Die Anlage dieses Systems kann bis auf das 13. Jahrhundert zurückverfolgt werden und befindet sich in einem rutschungsgefährdeten Hangareal, welches bis zu 8 m mächtigen Lößüberdeckung auf tertiären Kalken aufweist. Durch unkontrollierten Zutritt von Wasser aus undichten Abwassersystemen, insbesondere aus undichten Hausanschlüssen, kommt es im Löß zu Subrosionserscheinungen, die z.T. zum Einbruch von Kelleranlagen bzw. zur Destabilisierung des Baugrundes geführt haben. Die Hydrogeologie kann als Kombination von natürlichem und künstlichem Fließsystem beschrieben werden und wird über Wasser-Abwasserbilanzen beobachtet. Die Herkunft der Wässer werden auf Grund der chemischen Parameter ermittelt. Weiterhin sollen über die gezielte Beobachtung der Abflusscharakterisitka von Abwasser und Grundwasser klimatische Indikatoren gefunden werden, die zu Grundwasserschäden im Untergrund führen. Als Unterstützung der Feldmethoden werden GIS-Technologien (ARC/INFO) zur Lösung der Probleme angewendet.
Zielsetzung: Bilanzierung der auf das Material Glas einwirkenden Schadstoffe. Aufklaerung von Korrosionsphaenomenen und Hilfestellung bei der Durchfuehrung von Restaurierungsmassnahmen. Arbeitsprogramm: - Mitarbeit am deutsch-franzoesischen Projekt zur Erhaltung von Baudenkmaelern (Glasschaeden), das federfuehrend von der Fachhochschule Koeln durchgefuehrt wird, - Analyse der Umgebungsluft auf potentielle Schadstoffe mit Hilfe der SAM (Solid-Air-Monitoring) -Technik. - Analyse der Niederschlaege und des ablaufenden Niederschlagswassers. - Korrelation der Analysenergebnisse der Luft- und Wasserinhaltsstoffe mit den Alterationsprodukten und dem Glasmaterial. - Versuch zur Bestimmung geeigneter Restaurationsverfahren. Letzter Stand der Arbeiten zum 31.12.1992: Dosis-Messnetze sind an beiden Objekten installiert. Die Messwerterfassung laeuft seit Anfang 1992. Jahresgaenge und lokale Unterschiede konnten bereits aufgedeckt werden. Durch Zwischenberichterstellung soll der Info-Austausch mit den anderen beteiligten Gruppen erhoeht werden.
Im Rahmen des Deutsch-Franzoesischen Projektes 'Erhaltung von Baudenkmaelern' ist das Institut fuer Oberflaechenphysik und Mikrostrukturphysik der Technischen Universitaet Dresden seit 1993 an der interdisziplinaeren Thematik 'Schaedigung und Verwitterung von Fensterglaesern und Natursteinen historischer Baudenkmaeler als Folge von Luftverschmutzungen und Umwelteinfluessen', beteiligt. Das fuer die Schadensfindung genutzte und von uns entwickelte Ionenstrahl-Boeschungsschnitt-Verfahren gestattet die zielgerichtete Praeparation ausgesuchter Glas- und Steinproben, die beispielsweise durch Alterungsprozesse, Lochfrassangriffe, Rissausbreitungen und Salzbildungen starke Zerstoerungen aufweisen. Die Anwendung der Methode, gemeinsam mit dem anschliessenden Einsatz der Rasterelektronenmikroskopie (auch in-situ moeglich) und der Elektronenstrahl-Mikroanalyse, liefert in oberflaechennahen geschaedigten Gebieten die dreidimensionale Strukturaufklaerung. Die erzielten Ergebnisse zur Schadensursachenermittlung, u.a. der Nachweis von Verbraeunungen der Glaeser durch Mangan- und Eisenoxidationen oder der schnellen Verwitterung der Gesteine und Mauerwerke durch Salzbildungen, tragen dazu bei, dass mittels dieser Erkenntnisse durch nachfolgende moderne Restaurierungs- und Konservierungsmethoden denkmalgeschuetzte Bauwerke erhalten bleiben.