In den letzten Jahren gab es bereits zwei große Fischsterben im kleinen Jasmunder Bodden. Zunächst im Dezember 2021, und erneut im Januar 2023. Wochenlang beschäftigen sich Behörden, Labore und Umweltschutzorganisationen mit dem Fischsterben auf der Ostseeinsel Rügen: Mehr als 30 Tonnen toter Fische wurden im Winter 2021/22 geborgen, darunter Brassen, Zander, sogar Hechte.
Am 31. Mai 2003 kollidierte der chinesischen Frachter Fu Shan Hai mit dem polnischen Containerschiff Gdynia etwa 40 km südwestlich von Schweden und 4,5 km nördlich vor der dänischen Ostseeinsel Bornholm (Hammer Odde). Der Frachter Fu Shan Hai sank 68 Meter tief auf den Grund der Ostsee. Die Fu Shan Hai hatte 60 000 Tonnen Pottasche und rund 1700 Tonnen schweres Maschinenöl, 110 Tonnen Dieselöl und 35 Tonnen Schmieröl an Bord.
Fliedner, Annette; Rüdel, Heinz; Jürling, Heinrich; Müller, Josef; Neugebauer, Frank; Schröter-Kermani, Christa Environmental Sciences Europe 2012, 24:7 Polychlorinated biphenyls [PCBs], perfluorinated compounds, and polybrominated diphenyl ethers [PBDEs] were retrospectively analyzed in archived herring gull (Larus argentatus) eggs from the North and the Baltic Sea over the last 20 years. The aim was to assess temporal trends and effects of regulatory measures. PCBs (sum of 7 congeners) were highest in eggs from the North Sea island Trischen, i.e., 3,710 to 20,760 ng/g lipid weight [lw] compared to 2,530 to 11,650 ng/g lw on the North Sea island Mellum and 4,840 to 9,190 ng/g lw on the Baltic Sea island Heuwiese. During the study period, PCBs decreased significantly. Concentrations of PFOS ranged between 46 and 170 ng/g wet weight [ww] at Trischen, 39 to 99 ng/g ww at Mellum, and 20 to 159 ng/g ww at Heuwiese. Since 2000 and 2003, concentration levels decreased in eggs from Mellum and Heuwiese, respectively. Perfluorooctanoic acid was the dominant perfluorinated carboxylic acid in the North Sea eggs (Trischen 2.0 to 74 ng/g ww; Mellum 2.6 to 118 ng/g ww), whereas perfluoroundecanoate [PFUnA] and perfluorodecanoate [PFDA] (means 3.9 +/- 3.6 ng/g and 2.9 +/- 2.3 ng/g ww, respectively) dominated in the Baltic Sea eggs. At all three locations, longer-chained perfluorinated carboxylic acids (perfluorononanoate, PFDA, PFUnA, perfluorododecanoate) increased during the monitoring period. PBDE concentrations (sum of 35 congeners) in eggs were in the ranges of 282 to 2,059 ng/g lw (Mellum), 116 to 1,722 ng/g (Trischen), and 232 to 2,021 ng/g lw (Heuwiese). Congeners associated with commercial Penta- and Octa-BDE formulations decreased during the study period. No decrease was observed for technical Deca-BDE. Effects of regulatory measures were apparent for PCBs and Penta- and Octa-BDE, while no consistent trend is noticeable for PFOS. doi:10.1186/2190-4715-24-7 (open access)
In Möweneiern von Nord- und Ostsee wurde von den drei Hauptdiastereomeren alpha-, beta- und gamma, die in technischem HBCD enthalten sind, nur alpha-HBCD nachgewiesen. Die Konzentrationen von beta- und gamma-HBCD bewegten sich im Bereich der Nachweisgrenze. An allen drei Standorten wurden im Jahr 2000 die höchsten Konzentrationen gemessen. Danach nahmen die HBCD-Gehalte signifikant ab. Hexabromcyclododecan (HBCD) gehört zur Gruppe der bromierten Flammschutzmittel. Technisches HBCD ist ein Gemisch aus verschiedenen Diastereomeren , die jeweils aus zwei Enantiomeren ((-)/(+)) bestehen. gamma-HBCD macht mit 75-89% den Hauptanteil aus, gefolgt von beta-HBCD mit 10-13% und alpha-HBCD mit 1-12%. HBCD wird z.B. in Wärmedämmplatten aus Polystyrolschaum aber auch in Gehäusen von Computern und Rückbeschichtungen von Textilien für Polstermöbel verwendet. Schon relativ geringe Mengen dieses hochwirksamen Flammschutzmittels reichen aus, um einen effektiven Schutz zu gewährleisten. Trotzdem sind Spuren von HBCD mittlerweile in allen Umweltkompartimenten nachweisbar. In der Umwelt wird HBCD nur schwer abgebaut und reichert sich stark in Organismen und im Nahrungsnetz an. Darüber hinaus ist es sehr toxisch für aquatische Organismen. Diese PBT-Eigenschaften ( Persistent , Bioakkumulierend und Toxisch) haben dazu geführt, dass HBCD im Rahmen der Chemikalienbewertung unter REACh als besonders besorgniserregender Stoff (SVHC - substance of very high concern) eingestuft wurde. Seine Aufnahme in Anhang 1 der Stockholmer Konvention wird derzeit diskutiert. Trotz seiner negativen Eigenschaften darf HBCD momentan noch verwendet werden, da keine gleichwertigen Alternativen zur Verfügung stehen. Die HBCD-produzierenden und weiterverarbeitenden Industrien haben jedoch in den letzten Jahren verschiedene Programme zur Kontrolle und Reduktion von HBCD Emissionen initiiert (z.B. VECAP - Voluntary Emissions Control Action Programme und SECURE - Self Enforced Control of Use to Reduce Emissions). Um einen Eindruck der HBCD-Belastung von Biota an deutschen Küsten zu gewinnen wurden Poolproben von Silbermöweneiern dreier Standorte in der Nord- und Ostsee im Rahmen eines retrospektiven Monitorings untersucht. In Silbermöweneiern von den beiden Nordseestandorten Trischen und Mellum schwankten die HBCD-Konzentrationen (Summe aller Diastereomere ) zwischen 13,8 und 74,8 ng/g Fett (Trischen) und 4,17-107 ng/g Fett (Mellum). Eier von der Ostseeinsel Heuwiese wiesen HBCD-Gesamtgehalte von 25,1- 98,7 ng/g Fett auf. Von den drei Hauptdiastereomeren in technischem HBCD wurde nur alpha-HBCD in allen Eiproben nachgewiesen. Die Konzentrationen von beta- und gamma-HBCD bewegten sich dagegen meist im Bereich der Nachweisgrenze. In allen Proben war die Konzentration von (-)-alpha-HBCD geringfügig höher als die von (+)-alpha-HBCD. Die zeitlichen Konzentrationsverläufe waren an allen drei Probenahmeflächen ähnlich: Bis zum Jahr 2000 stiegen die Konzentrationen an, danach ist eine deutliche Abnahme zu erkennen. Silbermöweneier aus Trischen wiesen zwischen 1988 und 2008 mittlere Konzentrationen von 7,7-41,1 ng/g Fett (-)-alpha-HBCD und 5,9-31,2 ng/g Fett (+)-alpha-HBCD auf. Nach 2000 nahmen die Gehalte signifikant ab und erreichten im Jahr 2008 Werte unterhalb der Ausgangsgehalte von 1988. Etwas höhere Belastungen fanden sich in Eiern aus Mellum. Hier lagen die Konzentrationen der beiden alpha-HBCD Enantiomere bei 2,1-66 ng/g Fett (-)-alpha-HBCD bzw. 1,7-40,8 ng/g Fett (+)-alpha-HCBD. Auch hier nahmen die Konzentrationen nach 2000 ab, die Abnahme war aber weniger ausgeprägt als in Trischen. Erst im Jahr 2008 waren die Konzentrationen auf etwa 50% der Werte von 2000 gesunken. Die mittlere Belastung von Möweneiern von der Ostseeinsel Heuwiese lag zwischen 1998 und 2008 bei 13,3-52,0 ng/g Fett (-)-alpha-HBCD und 11,6-44,7 ng/g Fett (+)-alpha-HBCD. Eine signifikante Abnahme zeigt sich hier nach 2002. Im Jahr 2008 lagen die Konzentrationen deutlich unterhalb der Werte von 1998. Obwohl in technischem HBCD gamma-HBCD dominiert, findet sich in Möweneiern fast ausschließlich alpha-HBCD. Dieser Befund bestätigt frühere Untersuchungen. Als mögliche Gründe werden drei Faktoren diskutiert: (1) eine bessere Bioverfügbarkeit von alpha-HBCD wegen seiner höheren Wasserlöslichkeit, (2) eine Biotransformation von gamma- und beta-HBCD zu alpha-HBCD und (3) eine rasche Metabolisierung von gamma- und beta-HBCD, so dass es zu einer Anreicherung des langsamer abbaubaren alpha-Diastereomers kommt. Die beobachtete Abnahme der HBCD-Belastung in Möweneiern an allen drei Umweltprobenbank-Standorten deutet darauf hin, dass die Maßnahmen zur Emissionsreduktion greifen und/oder dass der Verbrauch von HBCD in den letzten Jahren rückläufig ist. Aktualisiert am: 12.01.2022 Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche
Der Radfernweg Berlin-Usedom verbindet die Bundeshauptsdtadt mit der idyllischen Ostsee-Insel. Dieser Flyer weist die Berliner Teilstrecke aus.
Anthropogenic deposition of reactive nitrogen (N) has increased during the 20th century, and is considered an important driver of shifts in ecosystem functions and biodiversity loss. The objective of the present study was to identify those ecosystem functions that best evidence a target ecosystem̷s sensitivity to N deposition, taking coastal heathlands as an example. We conducted a three-year field experiment in heathlands of the island Fehmarn (Baltic Sea, North Germany), which currently are subject to a background deposition of 9 kg N ha-1 yr-1. We experimentally applied six levels of N fertilisation (application of 0, 2.5, 5, 10, 20, and 50 kg N ha-1 yr-1), and quantified the growth responses of different plant species of different life forms (dwarf shrubs, graminoids, bryophytes, lichens) as well as shifts in the C:N ratios of plant tissue and humus horizons. For an applicability of the experimental findings (in terms of heathland management and critical load assessment) fertilisation effects on response variables were visualised by calculating the treatment ĺeffect sizes̷. The current year̷s shoot increment of the dominant dwarf shrub Calluna vulgaris proved to be the most sensitive indicator to N fertilisation. Shoot increment significantly responded to additions of = 5 kg N ha-1 yr-1 already in the first year, whereas flower formation of Calluna vulgaris increased only in the high-N treatments. Similarly, tissue C:N ratios of vascular plants (Calluna vulgaris and the graminoids Carex arenaria and Festuca ovina agg.) only decreased in the highest N treatments (50 and 20 kg N ha-1 yr-1, respectively). In contrast, tissue C:N ratios of cryptogams responded more quickly and sensitively than vascular plants. For example, Cladonia spp. tissue C:N ratios responded to N additions = 5 kg N ha-1 yr-1 in the second study year. After three years we observed an increase in cover of graminoids and a corresponding decrease of cryptogams at N fertilisation rates of = 10 kg N ha-1 yr-1. Soil C:N ratios proved to be an inappropriate indicator for N fertilisation at least within our three-year study period. Although current critical N loads for heathlands (10-20 kg N ha-1 yr-1) were confirmed in our experiment, the immediate and highly sensitive response of the current year̷s shoots of Calluna vulgaris suggests that at least some ecosystem functions (e.g. dwarf shrub growth) also might respond to low (i.e. < 10 kg N ha-1 yr-1) but chronic inputs of N. Quelle: http://www.sciencedirect.com
Kurzbeschreibung Seit Sommer 2016 baut der NABU mit lokalen Partnern und Unterstützung der Veolia-Stiftung sowie der Initiative „Fehmarn – im Meer weniger Plastik“ auf der Ostseeinsel Fehmarn ein Mehrweg- und Pfandsystem in der strandnahen Gastronomie auf. Gegen ein Pfandgeld von drei Euro können ausgewählte Mahlzeiten und Getränke in einem Mehrweggeschirr bestellt werden. Nach dem Verzehr kann das Geschirr bei jedem der teilnehmenden Betriebe zurückgegeben werden. Ziel ist es, ein Alternativangebot für Feriengäste und Fehmaraner zum Einweggeschirr im To-go-Bereich zu entwickeln, um wertvolle Ressourcen zu schonen, die Vermüllung Meere zu reduzieren und das Bewusstsein der lokalen Bevölkerung als auch der Feriengäste für die Problematik der Vermüllung der Meere zu stärken. Gleichzeitig soll mit diesem Projekt gezeigt werden, dass der Aufbau eines Mehrwegsystems für ökologisch nachhaltiges Geschirr in der strandnahen Gastronomie möglich ist. Das Ziel ist, dass in Zukunft weitere küstennahe Kommunen und Betriebe Mehrwegalternativen anbieten und sich ein weitverbreitetes Netz von Partnerbetrieben und -kommunen entsteht. Durch die Beteiligung des NABU als Partner der Inselinitiative „Fehmarn – im Meer weniger Plastik“ trägt das Projekt ebenfalls dazu bei, den Plastikverbrauch inselweit zu reduzierenden z.B. anhand von Maßnahmen zur Verringerung des Einsatzes von Plastiktüten. Ergebnisse Siehe Website
Die Quecksilberbelastung von Silbermöweneier von der Nordsee ist seit Ende der 1980er Jahre stark zurückgegangen. In Möweneiern von der Ostsee ist dagegen ein leichter Anstieg zu verzeichnen. In Silbermöweneiern aus dem Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer kann seit 1988 ein etwa 70%-er Rückgang der Quecksilberbelastung festgestellt werden. Ein vergleichbarer Trend lässt sich für Eier von der Insel Mellum beobachten (Abnahme um etwa 50%). Dagegen sind die Quecksilberkonzentrationen in Möweneiern von der Ostseeinsel Heuwiese seit 1993 nahezu konstant und stiegen zwischenzeitlich sogar leicht an. Insgesamt stellen die derzeit in Silbermöweneiern nachgewiesenen Quecksilbergehalte keine außergewöhnlich hohen Belastungen mehr dar. Aktualisiert am: 11.01.2022 Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche
Der vorliegende Tagungsband dokumentiert die 21. Vilmer Sommerakademie an der Internationalen Naturschutzakademie des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) auf der Ostseeinsel Vilm, die vom 30. Mai bis zum 3. Juni 2022 stattfand.
Die Quecksilberemissionen sind in Deutschland zwischen 1985 und 1995 um zwei Drittel zurückgegangen. Als Folge dieser Reduzierung hat sich der Zustand der Umwelt verbessert. Die Quecksilberbelastung von Fichtentrieben aus dem saarländischen Warndt ist seit Ende der 1980er stark zurückgegangen. Ein vergleichbarer Trend lässt sich für Silbermöweneier von der Nordsee beobachten. In Möweneiern von der Ostsee ist dagegen ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Abnehmende Quecksilbergehalte finden sich auch in Brassen aus Rhein, Elbe und Mulde, während die Belastung von Brassen aus Saar und Saale seit Mitte der 1990er Jahre etwas zugenommen hat. Die Quecksilbergehalte in Fichtentrieben aus dem saarländischen Warndt sind seit Ende der 1980er Jahre um etwa 70% zurückgegangen. Auch in Silbermöweneiern aus dem Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer kann zwischen 1988 und 2010 ein etwa 70%-er Rückgang der Quecksilberbelastung festgestellt werden. Ein vergleichbarer Trend lässt sich für Eier von der Insel Mellum beobachten (Abnahme um etwa 50%). Für die in 2011 gefundenen hohen Quecksilberkonzentrationen gibt es bisher keine Erklärung; dieser Befund wurde in Eiproben des Jahres 2012 bestätigt. Dagegen stiegen die Quecksilberkonzentrationen in Möweneiern von der Ostseeinsel Heuwiese in den letzten Jahren leicht an und lagen 2012 um etwa 3% über den Werten von 1993. Insgesamt stellen die derzeit in Silbermöweneiern nachgewiesenen Quecksilbergehalte keine außergewöhnlich hohen Belastungen mehr dar. Auch bei Brassen aus Rhein, Elbe und Mulde ist seit Mitte der 1990er Jahre eine Abnahme der Quecksilberbelastung zu beobachten. Dagegen findet sich bei Brassen aus Saar und Saale ein schwacher gegenläufiger Trend. Abbildung 3 zeigt dies exemplarisch für die Brassen aus den Elbe-Nebenflüssen Saale und Mulde. Alle Daten zur Ergebnisbeschreibung anzeigen Brassen aller Probenahmeflächen wiesen 2020 Quecksilbergehalte weit unterhalb des für Lebensmittel festgelegten Höchstwertes von 500 ng/g Frischgewicht (FG) auf. Die strengere Umweltqualitätsnorm für Biota (20 ng/g FG) wurde dagegen von allen Proben deutlich überschritten. Aktualisiert am: 11.01.2022 Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche
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