Das Projekt "Einsatz neuartiger mikrobieller Enzyme - Teilprojekt: Untersuchungen kontaminierter Boeden durch Charakterisierung der autochthonen Mikrobenflora bezueglich spezifischer Abbauleistungen und Interaktionen mit bodensanierenden Pilzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hans-Knöll-Institut für Naturstoff-Forschung durchgeführt. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, das stoffwechselphysiologische Potential von bislang fuer biotechnologische Anwendungen wie Wasser- und Bodendekontamination nicht oder nur partiell genutzten Mikroorganismengruppen (Actinomyceten) zugaenglich zu machen. Damit werden Voraussetzungen zur Intensivierung bestehender und die Entwicklung neuer, innovativer Verfahren geschaffen. Dazu sollen die Einsatzmoeglichkeiten und Anwendungsformen unspezifischer radikalbildender oxidativer Enzyme aus bestimmten coryne-, nocardioformen Bakterien und Sporoactinomyceten zur Dekontamination von mit aromatischen und aliphatischen Kohlenwasserstoffen verseuchten Gewaessern und Boeden untersucht werden. Auch durch UV-veraenderte andere Umweltschadstoffe sollen hinsichtlich ihrer Abbaumoeglichkeiten durch neuartige mikrobielle Enzyme der obengenannten Vertreter geprueft werden. Um zu praxisrelevanten Aussagen zu gelangen, sollen die unter natuerlichen Bedingungen vorhandenen Wechselwirkungen (Interaktionen) zwischen der autochthonen Bakterienflora kontaminierter Gewaesser und Boeden und den eingesetzten holzzerstoerenden Pilzen bzw deren extrazellulaeren Oxidasen und Peroxidasen untersucht und optimiert werden. Dazu wird zunaechst die an den biologischen Selbstreinigungsprozessen beteiligte Mikrobenflora unter besonderer Beruecksichtigung der Vertreter unter den Actinomyceten, die durch spezifische Abbauleistungen mit neuartigen mikrobiellen Enzymen hervortreten, taxonomisch und stoffwechselphysiologisch charakterisiert. Ihre Rolle fuer das natuerliche Selbstreinigungspotential kontaminierter Boeden und Gewaesser sowie mikrobenoekologische Wechselwirkungen mit holzzerstoerenden Pilzen sollen untersucht werden.
Das Projekt "Oxidative Enzyme fuer die Papierindustrie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Kaiserslautern, Lehrbereich Biotechnologie durchgeführt. Oxidative Enzyme aus Mikroorganismen gewinnen aufgrund ihrer chemischen und katalytischen Eigenschaften zunehmend an Bedeutung fuer biotechnologische Prozesse, insbesondere in der Papierindustrie. In den vergangenen Jahren wurde vielfach versucht, Weissfaeulepilze im industriellen Massstab zur Erzeugung ligninolytischer Enzyme einzusetzen, denn der chemische Abbau von Lignin ist bisher die einzige Methode zur Pulpeherstellung in der Papierindustrie. Die Prozesse zur Pulpeherstellung erfordern einen hohen Energie- und Chemikalienaufwand und beguenstigen die Entstehung toxischer Metabolite. Durch den Einsatz leistungsfaehiger pilzlicher Enzyme wuerde sich die Pulpeproduktion umweltvertraeglicher gestalten, da der Energieaufwand und die Produktion von Schadstoffen vermindert werden. Hierzu sind jedoch hohe Enzymaktivitaeten bei hohen Temperaturen und im alkalischen Milieu erforderlich. Im Rahmen dieses Projektes werden Pilze in einem Screening auf die Produktion oxidativer Enzyme untersucht. Im Hinblick auf die potentielle Anwendbarkeit werden Pilze mit hitzestabilen und hohen Enzymaktivitaeten im alkalischen Milieu fuer die technische Enzymproduktion und -charakterisierung ausgewaehlt.