Das Insektizid Parathion ist seit Jahren nicht mehr zugelassen. Dennoch kommt es vor allem in längere Zeit ungenutzten Kleingärten immer wieder zu Funden des auch als E 605 bekannten Nervengifts. E 605 ist umweltgefährdend, schon bei Hautkontakt giftig für Menschen und aufgrund seiner toxischen Wirkung ein chemischer Kampfstoff – viele Gründe, um über den Umgang mit Parathion-Funden aufzuklären. Bei Parathion (auch: Parathionethyl oder Thiophos) handelt es sich um eine gelbe, knoblauchartig riechende Flüssigkeit, die im Wasser nach unten sinkt. Auch die Dämpfe sind schwerer als Luft. Es hemmt das vom Nervensystem benötigte Enzym Acetylcholinesterase und ist als lebensgefährlich beim Einatmen und Verschlucken eingestuft. Auch bei Hautkontakt ist es giftig. Das IARC Monographs-Programm listet Parathion in der Gruppe 2B als Stoff , der bei andauernder Exposition möglicherweise krebserzeugend für Menschen ist. Es ist außerdem sehr giftig für Wasserorganismen, auch mit langfristiger Wirkung (H410), und stark wassergefährdend. Aufgrund der verschiedenen schwerwiegenden Gefahren für Mensch und Umwelt, die von E 605 ausgehen, gibt es Verbote zum Inverkehrbringen in Bedarfsgegenständen sowie festgelegte Rückstandshöchstmengen an verschiedenen Lebensmitteln und klare rechtliche Vorgaben zur Lagerung des Stoffes. Außerdem gilt ein Geringfügigkeitsschwellenwert von 0,005 µg/l für das Grundwasser sowie ein Jahresdurchschnittswert von 0,005 µg/l als Umweltqualitätsnorm für sowohl Fließgewässer und Seen als auch Übergangs- und Küstengewässer. Mit dem richtigen Verhalten können Einsatzkräfte die Einhaltung dieser Grenzwerte zum Schutz von Mensch und Umwelt unterstützen. Wie schützen Einsatzkräfte sich selbst und die Umwelt? Aufgrund der toxischen Wirkung ist bei Einsätzen in Anwesenheit von Parathion der Eigenschutz extrem wichtig. Einsatzkräfte sollten insbesondere auch zum Schutz der Haut Körperschutzform 3 nach FWDV 500 tragen. Der AEGL2-Wert für 4 h liegt mit 0,96 mg/m 3 etwa im Bereich von Quecksilberdampf (0,67 mg/m³). Da Parathion-Dämpfe schwerer als Luft sind, sollten tiefergelegene Bereiche gemieden werden. Ein Eindringen der Chemikalie in Kanalisation und Gewässer muss aufgrund der hohen Giftigkeit gegenüber Wasserorganismen mit allen verfügbaren Maßnahmen verhindert werden. Als Bindemittel können trockener Sand, Erde, Kieselgur, Vermiculit oder Ölbinder eingesetzt werden. Geeignete Abdichtmaterialien sind unter anderem Butyl-, Chlor- oder Fluorkautschuk sowie PTFE. Und wenn es brennt? Im Falle eines Parathion-Brandes kommt es zur Freisetzung von giftigen Gasen, Schwefeldioxid oder Phosphoroxiden. Ein Wasser-Sprühstrahl ist zum Löschen zwar geeignet, jedoch muss das Löschwasser aufgrund der großen Umweltgefahr aufgefangen werden. Alternativ können auch Trockenlöschmittel zum Einsatz kommen. Sofern dies gefahrlos möglich ist, sollte man das Feuer am besten ausbrennen lassen. Grundsätzlich sollte Parathion nicht mit brennbaren Stoffen oder Oxidationsmitteln zusammengelagert und von Zündquellen ferngehalten werden. Die Entsorgung muss in einer genehmigten Anlage mit geeignetem Verbrennungsofen erfolgen. Die Gefahrstoffschnellauskunft Die Gefahrstoffschnellauskunft (GSA) ist Teil der Chemikaliendatenbank ChemInfo. Sie kann von öffentlich-rechtlichen Institutionen des Bundes und der am Projekt beteiligten Länder sowie von Institutionen, die öffentlich-rechtliche Aufgaben wahrnehmen, genutzt werden. Das sind u.a. Fachberater sowie Feuerwehr, Polizei oder andere Einsatzkräfte. ChemInfo und die GSA geben Auskunft über die gefährlichen Eigenschaften und über die wichtigsten rechtlichen Regelungen von chemischen Stoffen.
In den vergangenen Jahren ist die Fremdwasser-Thematik zu einem der Schwerpunkte auf dem Gebiet der Abwasserbeseitigung geworden. Die Fachdiskussion zeigt, dass Fremdwasser ein Problem ist, von dem nicht nur einzelne Kommunen betroffen sind, sondern das nahezu flächendeckend auftritt - und zwar nicht nur bundesweit sondern auch international. Um das Fremdwasserproblem effizient bewältigen zu können, ist in jedem einzelnen Fall ein systematisches Vorgehen erforderlich. Hierzu hat die ABWASSERBERATUNG NRW E. V. eine Handlungsempfehlung erstellen lassen (IKT, 2001). Andere Bundesländer haben vergleichbare Handlungsempfehlungen herausgegeben (u.a. MLNU THÜRINGEN, 2002). Allen Empfehlungen gemein ist, zur Vorbereitung der eigentlichen Sanierung wie folgt vorzugehen: - Ermittlung der Gesamt-Fremdwassermenge - Lokalisierung der Haupt-Fremdwasserquellen - Aufstellung einer Prioritätenliste der sanierungsbedürftigen Einzugsgebiete . Von diesen drei Schritten ist die Lokalisierung der Haupt-Fremdwasserquellen der aufwändigste und damit teuerste, da sich die Lokalisierung nach den o.g. Strategien im Wesentlichen auf Durchflussmessungen (ggf. in Kombination mit Konzentrationsmessungen) im Kanalnetz stützt. Je nach den Gegebenheiten des Einzelfalls kann die Installation und Betreuung einer Vielzahl von Messstellen für lange Zeiträume erforderlich sein. Hinzu kommt, dass aufgrund hydrometrischer Randbedingungen oder wegen Zugänglichkeitsproblemen an den gewünschten Stellen oft keine Messungen durchgeführt werden können. Vorausgesetzt, die wesentlichen Fremdwasserquellen wurden aufgrund von Messungen identifiziert und hinsichtlich des Handlungsbedarfs nach Prioritäten geordnet, so muss eine Beseitigung der Fremdwasserquellen unter Berücksichtigung technisch-wirtschaftlich Rahmenbedingungen folgen. Dies kann jedoch andere Problemstellungen mit sich bringen, wenn - mit der Abdichtung eines Kanalstrangs ein schadhafter Anstieg des Grundwassers verbunden sein kann, - Gräben von der Kanalisation abgekoppelt und durch enge Ortslagen umgeleitet werden müssen, - der Oberflächenabfluss, der ehemals seinen Weg über Schachtdeckel in die Schmutzwasserkanalisation fand, versickert oder über ein neues Entwässerungssystem verkehrssicher abgeführt werden muss, da ein Regenwasserkanal nicht vorhanden ist. Deutlich wird, dass die Beseitigung des Fremdwasserproblems einer integrierten Grund- und Regenwasserbewirtschaftung bedarf. Aufgrund der bisher sehr aufwendigen Bearbeitung von Fremdwasserprojekten verfolgt das vorliegende Projekt zwei wesentliche Ziele: 1. Steigerung der Zeit- und Kosteneffizienz bei der Ortung von Fremdwasserquellen (möglichst wenig Messungen für möglichst kurze Zeiträume) ; 2. Gewährleistung einer schadfreien und technisch-wirtschaftlich günstigen planerischen Lösung bei der Beseitigung von Fremdwasserquellen . Dabei soll der häufig sehr hohe Messaufwand durch eine vorhergehende Eingrenzung auf ein erforderliches Minimum reduziert werden. usw.
Ziel des FuE-Projektes ist die Entwicklung, Herstellung, Inbetriebnahme und Optimierung eines Drehantriebes für Bohranlagen. Um dieser zum Durchbruch zu verhelfen ist es notwendig, die Bohrungskosten zu minimieren. Das kann nur durch Anpassung der Technik an die Erfordernisse der Geothermie erfolgen. Gegenwärtig sind Drehantriebe nicht in der Lage, Anpresskraft zu erzeugen. Durch den Einsatz von Anpresskraft können aber vor allem die ersten Bohrmeter effizienter abgeteuft werden. Weiterhin kann bei stark abgelenkten Bohrungen das Bohrgestänge besser vorangetrieben sowie Futterrohre einfacher eingeschoben werden. Durch die Steigerung der Bohreffizienz verringern sich die Bohrkosten. Weiterhin ermöglicht der zu entwickelnde Drehantrieb durch einen größeren Spindeldurchgang die Technik des trägerschonenden Luftlebens. Der Test des Drehantriebs wird mittels eines eigen dafür konzipierten Teststandes durchgeführt sowie einem Praxistest unterzogen. Mit den Ergebnissen wird der Bohrindustrie e in Drehantrieb zur Verfügung gestellt, welchen es in dieser Form bisher nicht gibt. Weiterhin werden Voraussetzungen geschaffen, die entscheidend zur Optimierung der Bohrtechnik beitragen werden.
Das Ziel des beantragten Projektes ist die erstmalige, standortübergreifende und vergleichende Analytik zur Eliminierung von PAK, polarer PAK sowie komplex gebundener Cyanide durch den Einsatz reaktiver Wände an Altstandorten im Rahmen des Netzwerkverbundes RUBIN. Weiterhin wird die Standzeitverlängerung von Reinigungswänden z.B. über biologische Aktivität überprüft. Das Vorhaben ist in fünf Arbeitsschwerpunkte unterteilt: (a) Anwendung der vorhandenen Analytik für PAK und polare PAK auf die real vorliegenden kontaminierten Grundwässer aus vier Reinigungswänden (b) Batchversuche zur Ermittlung von Sorptionskoeffizienten an unterschiedlichen Aktivkohlen (c) Batchversuche zum anaeroben Abbau an Aktivkohlen (d) Säulenversuche zum Durchbruchverhalten (e) Beprobungen an vier Standorten mit Reinigungswänden und Nutzung des realen Aquiferwassers in den Laborversuchen. Durch die erwarteten Ergebnisse wird die Technologie der Sanierung über Reinigungswände bezüglich der Analytik, Bildung und d es Durchbruchs der stark wasserlöslichen polaren PAK überprüft bzw. abgesichert. Ohne diese Untersuchungen kann es national und international Zweifel an der Wirksamkeit des Verfahrens geben.
Das IIP war am Verbundvorhaben 'KMU entwickeln KMF' beteiligt, welches von der Förderinitiative REFINA (Forschung für die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme und ein nachhaltiges Flächenmanagement) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wurde. Ziel des Verbundvorhabens war es, die Flächeninanspruchnahme durch eine verstärkte Innenentwicklung zu reduzieren. In dem Teilprojekt des IIP wurde ein EDV-gestütztes Planungsinstrument entwickelt, das bei der Planung von Abbruch-, Rückbau- und Teilrückbaumaßnahmen im Rahmen von Flächenrecyclingprojekten einsetzbar ist.
x In der metallverarbeitenden Industrie fallen Emulsionen an, die intern oder in Entsorgungsunternehmen chemisch gespalten werden. Ziel des Teilvorhabens ist die Entwicklung eines betriebsreifen Mikrowellenreaktors zur Emulsionsspaltung in Labor-, Technikums- und Betriebsversuchen. Folgende Arbeiten sind vorgesehen: Konkretisierung der Projektziele; Erfassung der Ist-Situation; Planung und Bau der Laborversuchsanlage; Untersuchung verschiedener Emulsionen; Vergleich der Mikrowellenspaltung mit der chemischen und mechanischen Emulsionsspaltung; Umbau der Laborversuchsanlage zu einer mobilen Versuchsanlage; Versuche mit verschiedenen Emulsionen in der mobilen Versuchsanlage; Erprobung der Mikrowellenspaltung in Betriebsversuchen im Bypass zu zwei betrieblichen Emulsionsspaltanlagen; Erstellung eines allgemeingültigen Verfahrenskonzeptes; Verbundprojektkoordination. Die Ergebnisse des Teilvorhabens bilden die Grundlage für eine betriebliche Umsetzung der Mikrowellenspaltung. Das neuartige Verfahren wird über Fachgremien der Eisen- und Stahlindustrie vorgestellt und in den Werken eingeführt und etabliert. Das BFI berät die Werke bei der betrieblichen Integration des Verfahrens.
Origin | Count |
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Bund | 73 |
Land | 25 |
Type | Count |
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Chemische Verbindung | 7 |
Förderprogramm | 65 |
Messwerte | 25 |
Text | 1 |
License | Count |
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geschlossen | 8 |
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Deutsch | 97 |
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Resource type | Count |
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Topic | Count |
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Luft | 49 |
Mensch & Umwelt | 98 |
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