Das Projekt "Validierung von VOC-Messungen in Raumluft aus Passivprobenahme" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Abteilung 4 Material und Umwelt, Fachgruppe 4.2 Materialien und Luftschadstoffe durchgeführt. Bei diesem Projekt geht um die experimentelle Absicherung eines Messverfahrens, welches in großem Maßstab zur Charakterisierung der Innenraumluft bei bevölkerungsrepräsentativen Umweltstudien, insbesondere bei der Deutschen Umweltstudie zur Gesundheit (GerES) zum Einsatz kommt. Das Messverfahren ist die Sammlung von VOC (flüchtigen organischen Verbindungen) aus der Raumluft mit sogenannten Passivsammlern und die anschließende Laboranalyse mittels Thermodesorption, Gaschromatographie und Massenspektrometrie. Die Passivsammelmethode ist für bevölkerungsrepräsentative Studien wie GerES alternativlos, weil sie sich durch einfache Handhabung in der Wohnung der Probanden/innen auszeichnet und dennoch die explizite Bestimmung einer großen Zahl von VOC-Einzelsubstanzen für große Probandenkollektive erlaubt. Die Methode besitzt jedoch auch eine Schwäche. Der Wirkungsgrad der Passivsammler (die sog. 'Aufnahmeraten') ist für viele zu bestimmende VOC-Einzelsubstanzen bislang lediglich geschätzt. Für viele unbekannte, in der Zukunft zu bestimmende VOC liegen keine Aufnahmeraten vor. Nur für eine begrenzte Auswahl an VOC-Einzelsubstanzen wurden die Aufnahmeraten experimentell überprüft. Die Kenntnis der Aufnahmeraten ist aber wichtig, um vertrauenswürdige Konzentrationswerte der VOC in Raumluft aus dem Passivsammelverfahren abzuleiten. Vertrauenswürdige Konzentrationswerte wiederum sind wichtig, um aus Studien wie GerES entsprechende Referenzwerte für VOC in Innenraumluft abzuleiten. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, die Aufnahmeraten des eingesetzten Passivsammelsystems für eine breite Auswahl an VOC-Einzelsubstanzen (ca. 100) mit hoher Genauigkeit experimentell zu bestimmen bzw. zu verifizieren. Hierzu sind Prüfkammerversuche durchzuführen, bei denen die Passivprobenahme quantitativ mit der verifizierten Aktivprobenahme verglichen wird. Die so bestimmten Aufnahmeraten ermöglichen eine präzise Ermittlung der VOC-Raumluftkonzentration bei Studien wie GerES.
Das Projekt "Erweiterte stoffliche differenzierte Bestimmung partikelförmiger Luftbeimengungen an Staubdepositionsproben der Innen- und Außenluft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutscher Wetterdienst, Zentrale Medizin-Meteorologische Forschungsstelle Freiburg durchgeführt. Im einem Anschlussvorhaben zu der Studie 'Luftverschmutzung und Atemwegserkrankungen', Projektteil C (DB-Nr. 00027661) werden die archivierten Partikeldepositionsproben ionenchromatographisch auf den wasserloeslichen Sulfat- und Nitratanteil untersucht. Diesem Partikelanteil wird ein besonderes Schadstoffpotential zugeordnet. Zusaetzlich wird an den archivierten Staubproben und an frischen Proben der biogene Anteil selektiv angefaerbt und fuer eine mikroskopische Einzelpartikelanalyse markiert. Die Partikelvermessung wird vollautomatisch von einem rechnergestuetzten Farbbildverarbeitungssystem uebernommen. Das Ziel ist die differentielle Anfaerbung und bildanalytische Vermessung potentiell allergener Partikel in Innen- und Aussenluftstaubproben. Als dritte Aufgabe des Anschlussvorhabens werden die vorliegenden groessendifferenzierenden Massendepositionsraten in die human-lufthygienisch einfacher interpretierbaren Partikelkonzentrationen umgerechnet. Als Uebertragungsfunktion wird die Sinkgeschwindigkeit der Partikel in dem verwendeten Probenahmegeraet Sigma2 verwendet. Die Daten werden von den beteiligten Kliniken der Universitaet Freiburg fuer eine erweiterte Bearbeitung des vorliegenden Datenmaterials verwendet.