s/perfluorierte-fluorkohlenwasserstoffe/Perfluorierte Fluorkohlenwasserstoffe/gi
Der Bericht präsentiert die Emissionsdaten der fluorierten Treibhausgase (F-Gase) für die Jahre 1995-2022 für Deutschland. Aufgeführt sind Daten für teil- und vollfluorierte Kohlenwasserstoffe, Schwefelhexafluorid, Stickstofftrifluorid sowie Hydrofluorether und Sulfuryldifluorid. Die Emissionen der F-Gase, die zwischen 2000 und 2017 kontinuierlich gestiegen sind, zeigen seit 2018 einen deutlichen Abwärtstrend. Im Vergleich zum Basisjahr 1995 sanken die F-Gas-Emissionen bis zum Jahr 2022 um knapp 40%. Dies ist hauptsächlich auf Verbote und Beschränkungen von Verwendungsmengen durch die europäische und nationale F-Gas-Gesetzgebung zurückzuführen. Veröffentlicht in Texte | 50/2024.
Das Ziel dieses zwischen den Bundesländern koordinierten und methodisch harmonisierten Vorhabens war es, die vorhandene Datenbasis zur Quantifizierung der Einträge prioritärer Stoffe aus den urbanen Abwasserpfaden, insbesondere kommunalen Kläranlagen, zu verbessern. Hierzu wurden die Abläufe von 49 repräsentativ über Deutschland verteilten kommunalen Kläranlagen untersucht. Bei fünf der Anlagen wurden zusätzlich die Zuläufe und Schlammpfade untersucht, um Aussagen zum Stoffrückhalt auf den Kläranlagen treffen zu können. Weiterhin wurden zwei Regenklärbecken und sechs Regenüberlaufbecken beprobt. In den Zu- und Ablaufproben, die als Langzeit-Mischproben (7-Tage-Mischprobe) vorlagen, wurden 54 Einzelsubstanzen der Stoffgruppen Schwermetalle, Industriechemikalien, perfluorierte Verbindungen, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Pflanzenschutzmittel sowie typische Abwasserparameter analysiert. Hierbei kamen sensitive, teilweise neu entwickelte analytische Methoden zum Einsatz. Eine Reihe von Stoffen konnten in den Proben der unterschiedlichen Abwasserpfade an den Schnittstellen zu den Gewässern nicht oder nur in Einzelproben nachgewiesen werden. Für 20 Stoffe, die im Ablauf der Kläranlagen mit mehr als 50 % der Werte oberhalb der Bestimmungsgrenze analysiert wurden, konnten mediane und mittlere Ablaufkonzentrationen und Emissionsfaktoren abgeleitet werden. Für diese Stoffe ist eine Quantifizierung der mittleren Emissionen in Deutschland möglich. Für eine große Anzahl weiterer Parameter liegt eine solide Datengrundlage für weitere Aufgaben- und Fragestellungen vor. Quelle: Bericht
Die Stoffgruppe der PFAS gewinnt bei der Bearbeitung von Altlasten und schädlichen Bodenveränderungen zunehmend an Bedeutung. Die vorliegende Arbeitshilfe „Sanierungsmanagement für lokale und flächenhafte PFAS-Kontaminationen“ unterstützt vollzugstauglich die zuständigen Behörden bei der Vorauswahl, der Bewertung und der Entscheidung für ein geeignetes und verhältnismäßiges Sanierungsverfahren, zeigt relevante Rahmenbedingungen und flankierende Maßnahmen auf. Wegen der unterschiedlichen Stoffeigenschaften der PFAS sind auch die möglichen Sanierungsverfahren einzelstoffspezifisch zu bewerten. Es werden für die in Frage kommenden Sanierungsverfahren die Vor- und Nachteile, die technischen und genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen sowie deren Nachhaltigkeit aufgezeigt.
Die Stoffgruppe der PFAS gewinnt bei der Bearbeitung von Altlasten und schädlichen Bodenveränderungen zunehmend an Bedeutung. Die vorliegende Arbeitshilfe „Sanierungsmanagement für lokale und flächenhafte PFAS-Kontaminationen“ unterstützt vollzugstauglich die zuständigen Behörden bei der Vorauswahl, der Bewertung und der Entscheidung für ein geeignetes und verhältnismäßiges Sanierungsverfahren, zeigt relevante Rahmenbedingungen und flankierende Maßnahmen auf. Wegen der unterschiedlichen Stoffeigenschaften der PFAS sind auch die möglichen Sanierungsverfahren einzelstoffspezifisch zu bewerten. Es werden für die in Frage kommenden Sanierungsverfahren die Vor- und Nachteile, die technischen und genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen sowie deren Nachhaltigkeit aufgezeigt.
Die Stoffgruppe der PFAS gewinnt bei der Bearbeitung von Altlasten und schädlichen Bodenveränderungen zunehmend an Bedeutung. Die vorliegende Arbeitshilfe „Sanierungsmanagement für lokale und flächenhafte PFAS-Kontaminationen“ unterstützt vollzugstauglich die zuständigen Behörden bei der Vorauswahl, der Bewertung und der Entscheidung für ein geeignetes und verhältnismäßiges Sanierungsverfahren, zeigt relevante Rahmenbedingungen und flankierende Maßnahmen auf. Wegen der unterschiedlichen Stoffeigenschaften der PFAS sind auch die möglichen Sanierungsverfahren einzelstoffspezifisch zu bewerten. Es werden für die in Frage kommenden Sanierungsverfahren die Vor- und Nachteile, die technischen und genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen sowie deren Nachhaltigkeit aufgezeigt.
Die Stoffgruppe der PFAS gewinnt bei der Bearbeitung von Altlasten und schädlichen Bodenveränderungen zunehmend an Bedeutung. Die vorliegende Arbeitshilfe „Sanierungsmanagement für lokale und flächenhafte PFAS-Kontaminationen“ unterstützt vollzugstauglich die zuständigen Behörden bei der Vorauswahl, der Bewertung und der Entscheidung für ein geeignetes und verhältnismäßiges Sanierungsverfahren, zeigt relevante Rahmenbedingungen und flankierende Maßnahmen auf. Wegen der unterschiedlichen Stoffeigenschaften der PFAS sind auch die möglichen Sanierungsverfahren einzelstoffspezifisch zu bewerten. Es werden für die in Frage kommenden Sanierungsverfahren die Vor- und Nachteile, die technischen und genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen sowie deren Nachhaltigkeit aufgezeigt.
PFAS ist eine Abkürzung für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen. Diese Stoffgruppe umfasst aktuell mehrere tausend Verbindungen und war früher auch unter der Bezeichnung „PFC“ (perfluorierte Chemikalien) oder „PFT“ (perfluorierte Tenside) bekannt. PFAS kommen nicht natürlich vor, sondern haben einen anthropogenen Ursprung. Chemisch gesehen bestehen PFAS aus Kohlenstoffketten verschiedener Längen, bei denen die Wasserstoffatome vollständig (perfluoriert) oder teilweise (polyfluoriert) durch Fluoratome ersetzt sind. Polyfluorierte Verbindungen können zu perfluorierten Carbon- und Sulfonsäuren abgebaut werden. Sie werden deshalb auch Vorläuferverbindungen oder Precursor genannt. PFAS finden wegen ihrer besonderen Eigenschaften – wasser-, fett- und schmutzabweisend sowie chemisch und thermisch stabil – in vielen Verbraucherprodukten Anwendung. Ab Mai 2006 waren PFAS (damals „PFT“) eines der beherrschenden Umweltthemen in NRW. Damals untersuchte das Hygieneinstitut der Universität Bonn Gewässerproben von Ruhr und Möhne sowie Trinkwasserproben dieser Gebiete. Daraus ergaben sich auffallend hohe Konzentrationen mit perfluorierten Tensiden. Ende Mai 2006 wurden umfassende Maßnahmen zur Ursachenermittlung und Reduzierung der PFAS-Belastung vom damaligen Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW in Zusammenarbeit mit dem LANUV, der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr (AWWR), dem Ruhrverband und der Bezirksregierung Arnsberg eingeleitet. Als Ursache für diese Belastung konnte ein Abfallgemisch der Firma GW Umwelt, das als Bodenverbesserer auf landwirtschaftliche Nutzflächen, unter anderem auch in NRW, aufgebracht worden ist, ermittelt werden. Dieses Material, Handelsname „Terrafarm“, war mit stark PFAS-belastetem Industriemüll aus Belgien und den Niederlanden vermischt worden und über mehrere Jahre auf die betroffenen Felder aufgebracht worden. Von den belasteten Flächen gelangten die PFAS ins Grundwasser und in kleinere Oberflächengewässer und von dort wurden sie in Ruhr, Möhne und Möhnesee gespült. Weitere Ursachen für PFAS-Belastungen sind Abwassereinleitungen sowie punktuelle Einträge aufgrund von Altlasten oder schädlichen Bodenveränderungen beispielsweise aufgrund von Galvanikbetrieben, Altablagerungen oder Umgang mit PFAS-haltigen Löschmitteln ( Bestandsaufnahme von Einzelfällen , Stand Februar 2023). Derzeit werden PFAS bei einigen industriellen Anwendungen z.B. in der Galvanik- und Photoindustrie eingesetzt. In der EU regelt die Verordnung über persistente organische Schadstoffe, sog. POP-Verordnung des Jahres 2019, die Herstellung, das Inverkehrbringen oder Verwenden von PFOA sowie PFOS und ihren Derivaten (siehe Artikel 3 und 4 i.V.m. Anhang I POP-Verordnung). So wurden z. B. die erlaubten Konzentrationen an unbeabsichtigt enthaltenen Spurenverunreinigungen in Produkten oder Verbote bzw. Beschränkungen bei der Verwendung dieser Chemikalien festgelegt. Die Entsorgung PFOA- bzw. PFOS-haltiger Abfälle enthält Artikel 7 i.V.m. Anhang IV und V der POP-Verordnung. Verordnung (EU) 2019/1021 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Juni 2019 über persistente organische Schadstoffe Die Bewertung der PFAS -Belastung für Trinkwasser und Trinkwasserressourcen basierte bislang auf Empfehlungen des Umweltbundesamtes nach Anhörung der Trinkwasserkommission (UBA, 2016). Mittlerweile wurden Grenzwerte für das Trinkwasser aufgrund der Trinkwasserrichtlinie des Jahres 2020 eingeführt, die gemäß TrinkwV 2023 sukzessive in 2026/2028 in Kraft treten. Für die Einzelsubstanz Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) gilt zudem in Oberflächengewässern EU-weit die Umweltqualitätsnorm (0,65 ng/L) sowie die zulässige Höchstkonzentration von 36 µg/L und eine Umweltqualitätsnorm für Biota bezogen auf Fische von 9,1 µg/kg Frischgewicht. Die Bewertung belasteter Böden erfolgt Einzelfall bezogen hinsichtlich festzustellender schädlicher Wirkungen. Ggf. erforderliche Verzehrsempfehlungen von Lebensmitteln richten sich nach der tolerierbaren täglichen Aufnahmemenge. Bewertungsmaßstäbe für PFAS-Konzentrationen in NRW Im Zusammenhang mit der PFAS -Belastung (damals „PFT-Belastung“) im Sauerland wurden seit 2006 vom LANUV verschiedene umweltepidemiologische Studien konzipiert und wissenschaftlich begleitet. Diese und weitere Themen sind im LANUV- Fachbericht 34 "Verbreitung von PFC in der Umwelt - Ursachen – Untersuchungsstrategie – Ergebnisse – Maßnahmen“ ausführlich dargestellt. Darin sind auch Informationen enthalten zu PFAS -Untersuchungen an Deponien und zu den in NRW ergriffenen Maßnahmen bei erstmals relevanten PFAS -Indirekteinleitungen. LANUV- Fachbericht 34 Verbreitung von PFT in der Umwelt- Ursachen – Untersuchungsstrategie – Ergebnisse – Maßnahmen Die Internetseiten des LANUV zu PFAS enthalten Informationen aus folgenden Bereichen: Analytik von PFAS Bewertungsmaßstäbe von PFAS PFAS im Wasser Oberflächengewässer, Grundwasser, Wasserversorgung / Trinkwasser, Abwasser PFAS im Boden mit Informationen zum Transfer Boden-Pflanze und zu Sanierungsmaßnahmen PFAS in Lebensmitteln und Fischen Feuerlöschschaummittel PFAS im Klärschlamm
Strengere Vorschriften auch für Umweltgifte in Outdoorkleidung Für eine Vielzahl an Chemikalien gelten von nun an schärfere Vorschriften. Dies sieht die europäische Chemikalienverordnung REACH vor. Davon betroffen sind unter anderem wasser- und fettabweisende Stoffe wie vier perfluorierte Carbonsäuren (PFC). Wegen ihrer schädlichen Wirkung auf die Umwelt werden sie zu besonders besorgniserregenden Stoffen. Eingesetzt werden PFC auch in Outdoorkleidung. Verbraucherinnen und Verbraucher haben nun das Recht beim Händler über diese Stoffe Auskunft zu erlangen. Das trifft auch auf 50 weitere Chemikalien zu. Das Umweltbundesamt (UBA) ist maßgeblich an der Identifizierung solcher Stoffe beteiligt. Jochen Flasbarth: „Wenn die REACH-Verordnung konsequent angewendet wird, ist sie ein wirksames Instrument für den Umwelt- und Verbraucherschutz. Durch die bessere Regulierung der Chemikalien sparen wir eine Menge an Gesundheits- und Umweltkosten.“ Schärfere Bestimmungen gibt es für vier perfluorierte Chemikalien, die wegen ihrer wasserabweisenden Eigenschaften unter anderem für Outdoorkleidung verwendet werden. Wegen ihrer wasser-, schmutz- und fettabweisenden Eigenschaften werden sie in einer Vielzahl von Verbraucherprodukten wie Textilien, Kochgeschirr oder Papier eingesetzt. PFC sind in der Umwelt sehr stabil, sodass sie weltweit in allen Umweltmedien gefunden werden, vor allem in Flüssen und Meeren. PFC können sich auch entlang der Nahrungskette anreichern und lassen sich in Blut und Muttermilch von Menschen und Tieren nachweisen. Daher wurden nun vier Vertreter als besonders besorgniserregende Stoffe eingestuft und als solche durch den Ausschuss der Mitgliedstaaten der Europäischen Chemikalienbehörde ECHA in die REACH -Kandidatenliste aufgenommen. Aktuell hat der Ausschuss der Mitgliedstaaten der ECHA über sechs Dossiers des UBA beraten. Neben der Aufnahme der vier PFC wurden auch Nonylphenol und die Gruppe der Oktylphenolethoxylate auf die Kandidatenliste gesetzt. Nonylphenol ist ein hormonell wirksamer Stoff , der u.a. als Hilfsmittel zum Herstellen von Textilien sowie in Harzen und Lacken eingesetzt wird. Oktylphenolethoxylate kommen in Farben, Lacken und Klebstoffen vor. Gelangen sie über das Abwasser in Kläranlagen und Gewässer, kann sich das hormonell wirksame Oktylphenol bilden. Insgesamt identifizierte der Ausschuss 54 weitere Stoffe als besonders besorgniserregend. Damit ist das von der EU Kommission gesetzte Ziel erreicht, bis Ende des Jahres 136 Stoffe auf der Liste zu haben. Auf die REACH-Kandidatenliste gehören Stoffe mit krebserregenden, erbgutverändernden oder fortpflanzungsgefährdenden Eigenschaften; Stoffe, die langlebig und giftig sind und sich in Organismen anreichern und - nach einer Einzelfallentscheidung - Stoffe, die auf das Hormonsystem wirken. Mit der Aufnahme in die Kandidatenliste erlangen Verbraucherinnen und Verbraucher ein Auskunftsrecht. Auf Nachfrage müssen Hersteller, Importeure oder der Handel darüber informieren, ob ein besonders besorgniserregender Stoff in einem Produkt enthalten ist. Auf dieser Webseite lassen sich allein mit der Artikelnummer unter dem Strichcode des Produktes Anfragen an die Hersteller versenden. Weiterhin können gelistete Stoffe einer Zulassungspflicht unterworfen werden. Sie dürfen dann nur noch nach vorheriger behördlicher Genehmigung vermarktet und genutzt werden. Ziel der REACH-Verordnung ist es, dass diese Stoffe schrittweise durch geeignete Alternativstoffe oder -technologien ersetzt werden. Jochen Flasbarth: „Auch künftig bleibt viel zu tun beim Schutz der Umwelt und des Menschen vor schädlichen Auswirkungen von Chemikalien. Die Mitgliedstaaten, die EU-Kommission und die ECHA arbeiten weiter intensiv daran, die Kandidatenliste zu ergänzen. Die Europäische Kommission hat sich das Ziel gesetzt bis 2020 alle relevanten besonders besorgniserregenden Stoffe auf die Kandidatenliste zu bringen. Derzeit wird auf EU-Ebene diskutiert, auf welchem Weg dieses Ziel am besten erreicht werden kann.“ Das UBA hat intensiv an der Identifizierung von besonders besorgniserregenden Stoffen mitgearbeitet. Seit Inkrafttreten von REACH Mitte 2006 erstellte es Dossiers für 18 Stoffe. Davon gelangten 13 auf die Kandidatenliste. Jochen Flasbarth: „Das UBA hat bei REACH Pionierarbeit geleistet. Mit Oktyl- und Nonylphenol hat es die ersten Stoffe auf die Kandidatenliste gebracht, die alleine wegen ihrer hormonähnlichen Wirkungen als besonders besorgniserregend gelten.“ Oktylphenolethoxylate sind die erste Stoffgruppe, die ausschließlich aufgrund ihres umweltrelevanten Abbauproduktes (Oktylphenol) als besonders besorgniserregend gilt.
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesumweltministerium Deutschland erreicht sein Kyoto-Ziel Der Gesamtausstoß aller Treibhausgase in Deutschland ist im Jahr 2008 gegenüber dem Vorjahr um fast 12 Millionen Tonnen gesunken; das ist ein Rückgang um 1,2 Prozent. Die Gesamtemissionen liegen bei 945 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten - und damit im Zielkorridor des Kyoto-Protokolls: Danach muss Deutschland seine jährlichen Treibhausgasemissionen im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2012 um 21 Prozent mindern (bezogen auf das Basisjahr 1990). Nach den jetzt vorliegenden Nahzeit-Prognosen des Umweltbundesamtes (UBA) hat Deutschland im Jahr 2008 bereits im ersten Jahr dieses Zielkorridors seine Verpflichtungen erfüllt und 23,3 Prozent Minderung erreicht. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel: „Selbst wenn man unterstellt, dass vermutlich 1 bis 2 Prozentpunkte dieses Rückgangs der Wirtschaftskrise geschuldet sind, so belegen die neuen Zahlen doch, dass unsere Klimaschutzpolitik greift. Deutschland ist Vorreiter beim Klimaschutz und hat die Kyoto-Ziele bereits drei Jahre vor der Ziellinie erreicht. Um die nun bis 2020 notwendigen Minderungen zu erreichen, müssen wir den bewährten Kurs mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Steigerung der Energieeffizienz fortsetzen und verstetigen.” Den größten Anteil am deutlichen Rückgang haben die Kohlendioxid-Emissionen: Sie sanken um 9,4 Millionen Tonnen (minus 1,1 Prozent). CO 2 trug 2008 etwa mit 88 Prozent zur deutschen Treibhausgasbilanz bei. „Grund für die geringeren CO 2 -Emissionen ist vor allem die gesunkene Nachfrage nach Stein- und Braunkohle. Gleichzeitig kamen vermehrt emissionsärmere Energieträger - wie Erdgas und zunehmend erneuerbare Energien - zum Einsatz”, sagte Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamtes ( UBA ). Er rief gleichzeitig dazu auf, mit dem Klimaschutz auch in der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise nicht nachzulassen: „Wir sollten uns auf dem Erreichten nicht ausruhen: Gerade jetzt sollten wir uns fit für die Zukunft machen - und auf Techniken setzen, die die Klimagasemissionen weiter senken”, so Troge. Beachtlich ist, dass die CO 2 -Emissionen um 1,1 Prozent sanken, obwohl der Primärenergiever-brauch 2008 in Deutschland um etwa 1 Prozent stieg. Ursache ist ein starker Entkopplungstrend: Während mehr flüssige Brennstoffe - vor allem leichtes Heizöl - eingesetzt wurden, gab es vor allem gegen Jahresende deutliche Absatzrückgänge bei den übrigen Brennstoffen - wie Steinkohle und Braunkohle. Letztere verursachen höhere Treibhausgasemissionen. Unternehmen und Privathaushalte setzten Erdgas ein, um Strom zu erzeugen und Räume zu beheizen. Kohle spielte hingegen im Kraftwerkssektor und in der Eisen- und Stahlindustrie eine abnehmende Rolle: Der Einsatz von Steinkohle sank um rund 7 Prozent und der von Braunkohle um etwa 3,5 Prozent gegenüber 2007. Die CO 2 -Emissionen folgten diesem Trend: Zuwachs bei den Mineralölen 12,7 Millionen Tonnen, Rückgänge bei Erdgas (minus 1,8 Millionen Tonnen), bei Steinkohlen (minus 11,9 Millionen Tonnen) und bei Braunkohlen (minus 6,5 Millionen Tonnen CO 2 ). Der weitere Ausbau erneuerbarer Energieträger sorgte ebenfalls für Entlastung an der Klimafront. Sie ersetzen immer mehr klimaschädliche, fossile Energieträger. Erneuerbare Energien decken nun 7,4 Prozent des gesamten Primärenergieverbrauchs. Das ist ein Plus gegenüber 2007 von 7,3 Prozent. Die Gesamtemissionen an Methan blieben 2008 insgesamt unverändert. Die Abfallbehandlung senkte ihre Emissionen um fünf Prozent. In der Tierhaltung stiegen dagegen die Methanemissionen weiter an. Beim Lachgas - es entsteht vor allem in der Landwirtschaft und der chemischen Industrie - sanken die Emissionen gegenüber 2007 um fünf Prozent. Dies geht auf Minderungsanstrengungen in der chemischen Industrie zurück. Die Emissionen der fluorierten Klimagase, also Perfluorkohlenstoffe ( PFC ), Hexafluorkohlenstoffe (HFC) sowie Schwefelhexafluorid, entwickelten sich unterschiedlich: Bei PFC gab es weitere Emissionsminderungen - vor allem in der Aluminium- und Halbleitererzeugung - und damit einen erneuten Rückgang um 5,3 Prozent. Gestiegen sind dagegen die HFC-Emissionen (plus 4,5 Prozent) wegen des verstärkten Einsatzes in der Kälteerzeugung. Die Emissionen von Schwefelhexafluorid, einem Gas, das man zur Isolierung nutzt, stiegen - allerdings von einem ausgesprochen geringen Niveau - um 2,8 Prozent. Der Anstieg geht vor allem auf die zunehmende Entsorgung alter Schallschutzfenster zurück. Unsachgemäß entsorgt, kann das Glas brechen und Isoliergas unkontrolliert austreten. Die Berechnungen des UBA basieren auf Angaben der Veröffentlichungen zum „Energieverbrauch in Deutschland 2008” der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen und zum „Bruttoinlandsprodukt 2008 für Deutschland” des Statistischen Bundesamtes sowie Verbandsinformationen und Expertenschätzungen. Das UBA ermittelte die Emissionen mit Hilfe vereinfachter Berechnungsverfahren. Aussagen zu den CO 2 -Emissionen der verschiedenen Emittentengruppen sind voraussichtlich erst nach Veröffentlichung detaillierter Angaben zum Energieverbrauch Mitte dieses Jahres möglich. Die detaillierten Ergebnisse der Treibhausgasemissionen werden erst Anfang 2010 veröffentlicht.
Warmes Wetter, hohe Energiepreise und erneut starker Zuwachs bei den erneuerbaren Energien wirken dämpfend Der Gesamtausstoß aller Treibhausgase ist in Deutschland im Jahr 2007 gegenüber 2006 um etwa 24 Millionen Tonnen (minus 2,4 Prozent) gesunken. Damit liegt die Gesamtemission mit 981,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten erstmalig unterhalb der Milliardengrenze. Insgesamt hat Deutschland seit 1990 seine Treibhausgasemissionen bis Ende 2007 um 20,4 Prozent gesenkt. Dies ergibt sich aus der Nahzeit-Prognose des Umweltbundesamtes für die Treibhausgasemissionen 2007. Auf den ersten Blick scheint Deutschland also nur noch Zehntelprozentpunkte von seinem Ziel entfernt zu sein, seine Treibhausgasemissionen um 21 Prozent gegenüber 1990 zu mindern. Allerdings ist ein weiterer Rückgang der Treibhausgasemissionen nur zu erwarten, wenn die von der Bundesregierung beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen konsequent umgesetzt werden. Größten Anteil am deutlichen Rückgang hatten die Kohlendioxid-Emissionen: Sie sanken um 23,7 Millionen Tonnen (minus 2,7 Prozent). CO 2 trägt mit 87 Prozent zu den deutschen Treibhausgasemissionen bei. „Grund für die geringeren CO 2 -Emissionen sind vor allem gesunkene Nachfrage nach Öl und Gas infolge der starken Preisanstiege für diese fossilen Energieträger sowie überdurchschnittlich hohe Temperaturen”, sagte Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamtes ( UBA ). „Das sind allerdings Einmaleffekte und kein Anlass, beim Klimaschutz nachzulassen”, so Troge weiter. Wegen der sehr milden Wintertemperaturen verringerte sich der Energiebedarf für Raumwärme. Außerdem trugen erneuerbare Energien – Wind, Wasser, Biomasse oder Solarenergie – im Jahr 2007 rund 15 Prozent mehr zur Energieversorgung bei. Ebenfalls dämpfend auf die CO 2 -Emissionen wirkte die Mehrwertsteuererhöhung zu Beginn des Jahres 2007. Viele Bürgerinnen und Bürger kauften noch vor dem Jahresende 2006 ihr Heizöl ein – die Emissionen aus der Nutzung im Jahr 2007 werden allerdings noch im Jahr 2006 bilanziert. Infolgedessen sank in 2007 vor allem der Einsatz der fossilen Energieträger Mineralöl (um 9,4 Prozent) und Gas (um 5,1 Prozent). Lediglich die CO 2 -Emissionen aus der Stein- und Braunkohlenutzung nahmen zu: Der stark gestiegene Gaspreis führte zu einer größeren Preisdifferenz zwischen Kohle und Gas. Kohle wurde so für einige Kraftwerksbetreiber preislich attraktiver. Zusätzlich boten die - gegenüber dem Jahr 2006 - deutlich niedrigeren Preise für die Tonne CO 2 im Emissionshandel den Unternehmen wenig Anreiz, anstelle der Kohle das wesentlich weniger treibhausgasintensive Erdgas zu nutzen. Die Emissionen von Lachgas und Methan, ebenfalls wirksame Klimagase, sanken in 2007 um 1,7 und 0,4 Prozent. Die Methanemissionen vor allem, weil Abfälle nicht mehr unbehandelt deponiert werden dürfen. Wegen weniger verrottbarer Abfälle entsteht weniger vom Faulgas Methan. Beim Lachgas – es entsteht vor allem in der Landwirtschaft und in der chemischen Industrie – folgten die Emissionen den wirtschaftlichen Entwicklungen und sanken leicht. Die Emissionen der fluorierten Klimagase, also Perfluorkohlenstoffe ( PFC ), Hexafluorkohlenstoffe (HFC) sowie Schwefelhexafluorid, entwickelten sich unterschiedlich: Bei PFC gab es weitere Emissionsminderungen – vor allem in der Aluminium- und Halbleitererzeugung – und damit einen Rückgang um 9,0 Prozent. Gestiegen sind dagegen die HFC-Emissionen (plus 4,5 Prozent), weil es verstärkt bei der Kälteerzeugung zum Einsatz kommt. Die Emissionen von Schwefelhexafluorid, einem Gas, das man als Isoliergas nutzt, stiegen um 6,9 Prozent. Der Anstieg geht vor allem auf die zunehmende Entsorgung alter Schallschutzfenster zurück, da bei Glasbruch das Isoliergas austritt. Insgesamt hat Deutschland seit 1990 seine Treibhausgasemissionen bis Ende 2007 um 20,4 Prozent gesenkt. Auf den ersten Blick scheint Deutschland also nur noch Zehntelprozentpunkte von seinem Ziel entfernt zu sein, seine Treibhausgasemissionen um 21 Prozent gegenüber 1990 zu mindern. Aufgrund der beschriebenen Effekte (geändertes Kaufverhalten infolge Mehrwertsteuereinführung, warmer Winter) kann man einen fortgesetzten Rückgang der Treibhausgasemissionen jedoch nicht ohne weiteres erwarten. Unklar ist zudem, ob auch 2008 mit so überdurchschnittlichen Temperaturverhältnissen gerechnet werden kann. Deutschland kann seine Treibhausgasemissionen dauerhaft nur dadurch senken, dass es das „Integrierte Klima - und Energiepaket der Bundesregierung” zügig umsetzt. Die Bundesregierung verständigte sich darauf, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Die Berechnungen des UBA basieren auf Angaben der Veröffentlichungen zum „Energieverbrauch in Deutschland 2007” der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen sowie zum „Bruttoinlandsprodukt 2007 für Deutschland” des Statistischen Bundesamtes. Das UBA ermittelte die Emissionen mit Hilfe vereinfachter Berechnungsverfahren und Expertenschätzungen. Endgültige Aussagen zu den CO 2 –Emissionen des Jahres 2007– auch mit Angaben zu den verschiedenen Emittentengruppen – sind voraussichtlich erst nach Veröffentlichung detaillierter Angaben zum Energieverbrauch Mitte dieses Jahres möglich. Die Treibhausgasemissionen für 2007 werden endgültig erst Anfang 2009 veröffentlicht.
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