Das Projekt "Anpassung der deutschen Methodik zur rechnerischen Emissionsermittlung an internationale Richtlinien sowie Entwicklung und Anpassung von Methoden zur Emissionsprognose und zur Erstellung von Emissionsszenarien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Öko-Institut. Institut für angewandte Ökologie e.V. durchgeführt. Ziel ist es, den in letzter Zeit stark gestiegenen Qualitaetsanforderungen an Emissionsdaten (z.B. unter der Klimarahmenkonvention) eine angemessen strukturierte und operierende nationale Verfahrensweise zur Datenerhebung und zur Prognose auch von alternativen Entwicklungen gegenueberzustellen und zu optimieren. Die Emissionsberichterstattung des Umweltbundesamtes erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen der federfuehrenden Stelle (II 4.6) und den fuer die einzelnen emissionsverursachenden Vorgaenge (Quellen) zustaendigen Fachgebieten, deren Aufgabe die Ermittlung und Bereitstellung der Emissionsfaktoren ist. Hierbei treten, bedingt durch Datenlage, Erkenntnisstand, Erfahrung, Bedeutung und Prioritaetensetzung, in dem breiten Spektrum an Quellen und Komponenten erhebliche Unterschiede hinsichtlich der fachlichen Tiefe auf. Das Vorhaben soll auf Ergebnissen des FuE-Vorhabens 'Integrierte Matrix zur Emissionsberichterstattung' (FKZ 298 42 759) aufbauen, in dem die derzeit angewandten Methoden dokumentiert und den strukturellen Anforderungen aus internationalen Berichtspflichten gegenuebergestellt werden. Fuer die hier als Schwach- oder Fehlstellen identifizierten Bereiche sollen die im Umweltbundesamt zur Herleitung und Fortschreibung angewendeten Rechnungsmethoden (insbesondere von E-Faktoren) geprueft und gegebenenfalls modifiziert werden. Zur Feststellung des Anpassungsbedarfs soll eine methodologische Auswertung der internationalen Emissionsinventarrichtlinien (CORINMR/EMEP, IPCC) erfolgen. Hinsichtlich der Emittentenstruktur sind von dieser Revision absehbar die Bereiche Abfall, Abwasser, Landwirtschaft, Flaechennutzung und biogene Emissionen betroffen, aus komponentenspezifischer Sicht sind Berechnungsmethoden u.a. fuer POP, Schwermetalle, HFC, PFC und SF6 zu entwickeln. Die Planung von Massnahmen zur Verbesserung oder zur Sicherung der Luftqualitaet geht von Szenarioueberlegungen aus. Moeglichkeiten der Einbindung bereits verfuegbarer Luftqualitaetsstrategiemodelle und deren Anpassung an die Anforderungen der Politikberatung, insbesondere im Hinblick auf strukturelle Massnahmen, sollen geprueft werden.
Das Projekt "Ueberpruefung der Reaktionsgeschwindigkeitskonstante des photochemisch-oxidativen Abbaus von semivolatilen Pflanzenschutzmitteln und Industriechemikalien (POPs)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Osnabrück, Fachbereich Physik durchgeführt. Das Ziel dieses Vorhabens ist es, die bestehende Theorie des photochemisch-oxidativen Abbaus von organischen Schadstoffen in der Luft fuer schwerfluechtige (semivolatile) Stoffe zu ueberpruefen und fuer solche Stoffe anzupassen. Wir haben naemlich festgestellt, dass sich fuer schwerfluechtige Stoffe nach der bestehenden Theorie unrealistisch kurze Abbauzeiten ergeben, die mit dem weltweiten Vorkommen dieser Stoffe nicht in Einklang stehen. Die Ursache fuer diese Abweichung wird in der Tatsache gesehen, dass schwerfluechtige Stoffe sich an feste Teilchen (Aerosole), die in der Luft vorhanden sind, anlagern und sich damit dem photochemisch-oxidativen Abbau in der Gasphase entziehen. Der photochemisch-oxidative Abbau soll mit zwei schwerfluechtigen Stoffen, den Pflanzenschutzmitteln DDT und Lindan experimentell vermessen werden. Das Vorhaben soll den Einsatz von Levitationsexperimenten fuer kinetische Untersuchungen zum Abbau partikelgebundener semivolatiler organischer Stoffe demonstrieren. Das experimentelle Verfahren besteht in der Leviation ('Aufhaengung') von mikro- bis nanometer grossen Einzelpartikeln (Simulation der Aerosole) in einem elektrodynamischen Feld, das in einer kontrollierten Gasphase aber lange Zeitraeume (bis zu Tagen) stabil ist. Die Partikelteilchen werden mit dem zu untersuchenden Stoff in einer monomolekularen Schicht beladen und dann mit Hydroxylradikalen zur Reaktion gebracht. Diese Versuchsanordnung simuliert die atmosphaerischen Umweltbedingungen von Stoffen in der Troposphaere. Der Abbau und das Entstehen von Abbauprodukten koennen mittels spektroskopischer Messungen verfolgt werden. Aus diesen Kinetiken kann die Reaktionsgeschwindigkeitskonstante k tief oH abgeleitet werden.
Das Projekt "Fachgespraech zur Ueberpruefung der Reaktionsgeschwindigkeitskonstante des photochemisch-oxidativen Abbaus von semivolatilen Pflanzenschutzmitteln und Industriechemikalien (POPs)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Umweltbundesamt durchgeführt. Das Fachgespraech dient dazu, mit Experten eine wissenschaftliche Diskussion zu fuehren, wie das gleichnamige FuE-Vorhaben (FKZ 20067406/02) entwickelt werden soll. Bisher ist naemlich der photochemisch-oxidative Abbau von semivolatilen Stoffen, die zum Teil an Aerosole adsorbiert sind, nicht verstanden. Die Kenntnis dieses Abbaus ist die wesentliche Groesse fuer die Bestimmung der atmosphaerischen Lebensdauer und des Ferntransportes ueber die Luft.
Das Projekt "Ueberpruefung der Kriterien fuer den weitraeumigen, luftgetragenen Transport von semivolatilen Pflanzenschutzmitteln und Industriechemikalien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Osnabrück, Institut für Umweltsystemforschung durchgeführt. Fuer die Identifikation und Auswahl von sogenannten Persistent Organic Pollutants (POPs) muessen verbindliche, auf wissenschaftlicher Grundlage fussende Regeln erarbeitet werden, die im Rahmen von UNEP international abgestimmt werden sollen. Dafuer werden die folgenden charakteristischen Stoffeigenschaften herangezogen: Langlebigkeit (Persistenz) in Wasser, Boden und Sediment; Bioakkumulation und die Eigenschaft ueber weite Entfernungen luftgetragen transportiert zu werden. Dieses Vorhaben soll wissenschaftlich plausible Kriterien fuer den weitraeumigen Transport erarbeiten, wobei vier Fragen zu bearbeiten sind: 1. Sind die von Wania und Mackay (1996) genannten Steuergroessen (Oktanol/Luft-Verteilungskoeffizient. Dampfdruck der unterkuehlten Fluessigkeit; Kondensationstemperatur) geeignet, die Substanzen zu identifizieren, die einem semivolatilen, weitraeumigen Transport unterliegen?. 2. Welche oberen und unteren Grenzen dieser Steuergroessen sind zur Identifizierung von POP-Kandidaten geeignet? Die Pruefung soll anhand der bereits ausgewaehlten bekannten POPs erfolgen. 3. Sind die das Verteilungs- und Transportverhalten beschreibenden Groessen durch andere, leicht ermittelbare Parameter zu ersetzen bzw. zu ergaenzen, z.B. durch den Henry-Koeffizienten?. 4. Ist die atmosphaerische Halbwertszeit in der Gasphase eine geeignete Steuergroesse? Ab welchem Verteilungskoeffizienten Aerosol/Luft ist diese Halbwertszeit nicht mehr geeignet bzw. zu ergaenzen? Ziel der Untersuchung ist eine wissenschaftliche Begruendung der Kriterien fuer den weitraeumigen, luftgetragenen Transport und damit der oberen und unteren Grenzen (sog. Cut-off-Werte) fuer die Auswahl von Persistent Organic Pollutants, Kombinationen von Kriterienbereichen sollen klassifiziert werden, Mobilitaetskategorien sollen gefunden und Abschneidekriterien sollen begruendet werden.