Am 13. November 2005 wurde in der Stadt Jilin durch eine Serie von Explosionen im Chemiewerk der Jilin Petroleum and Chemical Company der Songhua-Fluss mit Benzol und Nitrobenzol stark verseucht. Nach offiziellen Angaben wurden etwa 100 Tonnen Benzol in den Fluss ausgestoßen und ein 80 Kilometer langer Giftteppich entstand auf dem Fluss.
Wasserstoffherstellung: Das industrielle Verfahren zur Wasserstoffherstellung beruht auf dem katalytischen Reformieren (Nickel-Katalysatoren) von Erdgas mit Wasserdampf. Bei diesem Prozeß erfolgt eine Dampfspaltung (steam reforming) des Erdgases (Methan). Methan wird dabei in Reaktoren bei Temperaturen von ca. 850 §C zu Wasserstoff (H2) und Kohlenmonoxid umgesetzt. Nach der Umsetzung wird das Gas schnell abgekühlt, wobei gleichzeitig Prozeßdampf gebildet wird. In einer Folgereaktion reagiert das Kohlenmonoxid und überschüssiges Wasser mit Hilfe eines Katalysators zu weiterem Wasserstoff und Kohlendioxid. Daran schließt sich eine CO2-Entfernung und die Isolierung von Wasserstoff an [CO2-Druckwäsche (Weissermel 1994); PSA, pressure swing adsorption (Ullmann 1989a)]. Wasserstoff (H2) wird heute in erster Linie aus Kohlenwasserstoffen gewonnen. Daneben gibt es noch kohlechemische und elektrochemische Prozesse, die aber von geringerer Bedeutung sind [siehe Tabelle 1, (Weissermel 1994)]. Tabelle 1: Verfahren zur Wasserstofferzeugung Welt-H2-Erzeugung 1988 (in Gew.-%) Rohöl/Erdgas-Spaltung 80 Kohlevergasung 16 Elektrolysen/Sonstige 4 gesamt (in Mio. t) ca. 45 Der wichtigste Rohstoff zur Erzeugung von H2 ist Erdgas, aber auch Naphtha und andere Rückstände der Petrochemie werden eingesetzt (Ullmann 1989a). Die Bilanzierung der vorliegenden Kennziffern erfolgt auf der Annahme, daß Wasserstoff zu 100 % aus Erdgas synthetisiert wird. Für die Bilanzierung des Prozesses wurde eine Studie der Arbeitsgemeinschaft Kunststoff (DSD 1995), die Ökoinventare für Energiesysteme (ETH 1995) und Daten aus (Ullmann 1989a) ausgewertet. Da in (DSD 1995) die ausführlichsten Daten vorliegen, wurden diese für die Berechnung der Kennziffern verwendet. Es wird angenommen, daß die dortigen Angaben sich auf die H2-Herstellung in Westeuropa in den 90er Jahren beziehen. Die Massen- und Energiebilanz ist vom verwendeten Rohstoff abhängig, somit ist eine Übertragung der Kennziffern auf andere Einsatzstoffe oder auch Produktionsverfahren nicht möglich. Allokation: keine Genese der Kennziffern: Massenbilanz: Zur Herstellung von Wasserstoff wird als Rohstoff Erdgas (1990 kg/t H2) und Wasser (4468 kg/t H2) benötigt (DSD 1995). Als weiteres Reaktionsprodukt der chemischen Umsetzung von Erdgas entseht neben H2 auch Kohlendioxid (5458 kg CO2/t H2). Da CO2 kein verwertbares Produkt darstellt, wird es den prozeßbedingten Luftemissionen zugerechnet. Im Vergleich zu den obigen Angaben wird bei (Ullmann 1989a) für eine typische Steamreformer-Anlage ein Erdgasbedarf von 2160 m3 für die Erzeugung von 5000 m3 Wasserstoff (jeweils bei 0 §C und 101,325 kPa) - bzw. umgerechnet 3439 kg Erdgas/t H2 - aufgeführt. (ETH 1995) wiederum gibt einen Erdgasbedarf von 121 MJ/kg H2 (umgerechnet 2881 kg/t H2) an. Die Angaben aus (DSD 1995), (ETH 1995) und (Ullmann 1989a) zeigen deutliche Abweichungen voneinander. Da bei (DSD 1995) die vollständigste Bilanz vorliegt, werden diese Daten übernommen. Es wird angenommen, daß der unterschiedliche Rohstoffbedarf bei den verschiedenen Literaturquellen dadurch zustande kommt, daß die Wasserstoffherstellung je nach Prozeßführung auf eine maximale Produktion an Prozeßdampf, minimalen Einsatz von Erdgas , etc. optimiert werden kann. Energiebedarf: Für den Prozeß der Wasserstofferzeugung wird insgesamt eine Energiemenge von 49,25 MJ/kg H2 benötigt. 47,25 MJ des Gesamtenergiebedarfs werden durch die Verbrennung von Erdgas bereitgestellt. Davon entfallen wiederum 18,144 MJ auf die Dampferzeugung und 8,645 MJ auf die CO2-Druckwäsche. An elektrischer Energie werden 2,0 MJ Energie verbraucht (DSD 1995). Im Vergleich dazu wird der Prozeßenergiebedarf bei (ETH 1995) mit 3,47 MJ/kg elektrischer Energie, 26,55 MJ/kg Heizöl S (Industriefeuerung) und 17,8 Erdgas (Industriefeuerung) angegeben (Summe 47,82 MJ/kg). Der Energiebedarf bei (DSD 1995) und (ETH 1995) zeigt eine sehr gute Übereinstimmung. Es werden die Daten aus (DSD 1995) für GEMIS übernommen. Prozeßbedingte Luftemissionen: Nach (Ullmann 1989a) entstehen beim steam reforming 0,25 mol CO2 pro mol H2 (Methan und Wasser werden zu Wasserstoff und Kohlendioxid umgesetzt). Dieser Wert ist identisch mit der Angabe aus (DSD 1995) von 5,458 kg CO2 pro kg Wasserstoff. Es konnten keine weiteren prozeßspezifischen Daten zu den Emissionen ermittelt werden. Diese sind im Vergleich zu den Emissionen, die durch den Energieverbrauch entstehen, relativ gering (ETH 1995). Wasser: Neben dem Erdgas dient auch Wasser als Rohstoff zur H2-Erzeugung (Reduktion von H2O zu H2). Für die chemische Reaktion werden 4,468 kg H2O pro kg H2 benötigt (DSD 1995). Es kann jedoch davon ausgegangen werden, daß beim Herstellungsprozeß ein Überschuß an Wasserdampf eingesetzt wird. Da hierüber - ebenso wie zum Kühlwasserbedarf - keine Angaben vorliegen, wird der Wert von 4,468 kg Wasser als Kennziffer verwendet. Angaben zu Abwasserwerten und Reststoffen liegen nicht vor. Auslastung: 5000h/a Brenn-/Einsatzstoff: Brennstoffe-fossil-Gase gesicherte Leistung: 100% Jahr: 2010 Lebensdauer: 20a Leistung: 1MW Nutzungsgrad: 143% Produkt: Brennstoffe-Sonstige
Die neu gegründete Butterweck Holzstoffe GmbH & Co. KG ist über die Gesellschafterstruktur mit der Butterweck Rundholzlogistik GmbH & Co. KG verbunden. Das mittlerweile in zweiter Generation geführte Familienunternehmen in Lehe/Ems ist als Dienstleister in der Forstwirtschaft tätig und bietet Beratung bei der Waldbepflanzung sowie der Waldbetreuung, -pflege und -vermessung an, unterstützt bei der bestandschonenden Holzernte und der Transportlogistik und vertreibt darüber hinaus Brenn- und Rundholz sowie Hackschnitzel und Rindenmulch. Die Butterweck Holzstoffe GmbH & Co. KG plant die erstmalige großtechnische Realisierung einer Anlage zur Herstellung von Holzschaumplatten ohne Verwendung von synthetischen Bindemitteln. Die vom Wilhelm-Klauditz-Institut in Braunschweig entwickelten holzbasierten Schäume sind ein neuer Werkstoff und werden in Deutschland noch nicht großtechnisch hergestellt. Sie sollen Verwendung als Dämmplatten, Möbel- und Sandwichelemente oder als Torfsodenersatz finden. Die Holzschaumplatten sollen konventionelle Holzfaserplatten, erdölbasierte Schäume sowie Verbunddämmmaterialien ersetzen, deren Herstellung mit schädlichen Umweltauswirkungen verbunden sind. So werden Holzfaserplatten in Deutschland üblicherweise mit synthetischen Bindemitteln, wie pMDI oder Harnstoff-Formaldehyd-Harzen, hergestellt. Die Bindemittel führen während und vor allem nach der Herstellung z.B. zu Formaldehydemissionen. Die Herstellung der Holzschaumplatten kommt hingegen ohne die Verwendung synthetischer Bindemittel aus. Insbesondere soll bei der Herstellung dieses neuartigen Werkstoffes die Ressourceneffizienz gegenüber der Herstellung konventioneller Produkte gesteigert und der Chemikalieneinsatz reduziert werden. Zur Herstellung des Holzschaums werden Holzhackschnitzel in verschiedenen Verfahrensschritten zellular aufgeschlossen. Die dadurch entstandene wässrige Suspension wird unter Zugabe eines Treibmittels im Intensivmischer aufgeschäumt. Ferner werden Proteine eingesetzt, die den Schäumungsprozess unterstützen und dabei denaturieren. Abhängig vom geplanten Anwendungsbereich der Platten werden ggf. auch Graphite als Flammschutzmittel und/oder Wachse als Hydrophobierungsmittel zugegeben. Auf synthetische Bindemittel kann vollständig verzichtet werden. Der Holzschaum wird anschließend auf ein spezielles Förderband in Plattenform aufgebracht und mittels einer innovativen elektromagnetischen Trocknungsanlage auf die erforderliche Endfeuchte getrocknet. Diese Trocknung zeichnet sich durch einen sehr schnellen Wärmeeintrag und einen hohen Wirkungsgrad aus. Je nach Mahlgrad, eingesetzter Faser- und Additivmenge können unterschiedliche Plattenrohdichten für unterschiedlichste Anwendungen erzeugt werden. Die so hergestellten Holzschaumplatten können wie konventionelle Holzwerkstoffplatten nachbearbeitet werden, z.B. durch Sägen, Schleifen und Beschichten. Fehlerhafte Platten können in den Produktionsprozess zurückgeführt oder zu Torfsodenersatz weiterverarbeitet werden. Die Umweltentlastungen des Vorhabens beruhen auf der umweltschonenderen Herstellung der Holzschaumplatten im Vergleich zur Herstellung von konventionellen Werkstoffen. Die Herstellung der Holzschaumplatten besitzt eine höhere Materialeffizienz als die Herstellung vergleichbarer Holzfaserplatten. Die konkrete Holzeinsparung ist abhängig vom Referenzprodukt. Ausgehend vom geplanten Produktportfolio nach Inbetriebnahme werden Holzeinsparungen in Höhe von 14.813 Tonnen pro Jahr erwartet, was rund 68 Prozent pro Jahr entspricht. Als Rohstoff für die Holzschaumplatten kommt sämtliche hölzerne Biomasse in Betracht (z.B. Nadel- & Laubholz, Altholz, Sägerestholz, Flachs oder Maisspindeln), wodurch die Kaskadennutzung unterstützt wird. Auch die Laubholznutzung wird dadurch gefördert. Für Holzfaserdämmplatten wird zurzeit ausschließlich Nadelrundholz eingesetzt. Bei der Holzschaumherstellung wird die Trocknungsluft im Kreislauf gefahren (Umluft), so dass bei diesem Prozessschritt keine Abluft entsteht und Emissionen vollständig vermieden werden. Gemäß den Ergebnissen der Vorversuche ist die elektromagnetische Trocknung darüber hinaus sechsmal energieeffizienter als eine konventionelle Trocknung. Das Prozesswasser wird ebenfalls im Kreislauf gefahren und innerbetrieblich gereinigt. Nach dem Anfahren der Produktionsprozesse wird unter normalen Betriebsbedingungen kein Frischwasser benötigt, da durch das Frischholz ausreichend Wasser in den Prozess nachfolgt. Das Vorhaben kann insbesondere auf Anlagen der Holzwerkstoffindustrie, aber auch auf die Sägeindustrie oder Holzpelletindustrie übertragen werden, bei denen die vor- und nachgelagerten Prozesse der Holzverarbeitung bereits vorhanden sind und die Prozesse der Holzschaumherstellung ergänzt werden können. In Anbetracht knapper werdender Holzressourcen besitzt das Vorhaben außerdem Modellcharakter für eine ressourceneffiziente und abfallfreie Nutzung von Biomasse. Die elektromagnetische Trocknung als Einzeltechnik kann auch auf Anlagen anderer Branchen übertragen werden, insbesondere wenn instabile Produkte mit hohem Wasseranteil getrocknet werden müssen. Branche: Holzverarbeitung Umweltbereich: Ressourcen Fördernehmer: Butterweck Holzstoffe GmbH & Co. KG Bundesland: Niedersachsen Laufzeit: seit 2023 Status: Laufend
Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 257/01 Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 257/01 Magdeburg, den 23. Oktober 2001 Milliarden für Jahrhundertaufgabe/Land und BVS schließen Generalvertrag "Altlastensanierung" Für die Sanierung der ökologischen Altlasten erhält Sachsen-Anhalt insgesamt zwei Mrd. DM. Damit sind die Refinanzierungsverpflichtungen des Bundes/der BVS bei der Sanierung der ökologischen Altlasten in Sachsen-Anhalt abgegolten. Das Land rechnet, dass sich die Mittel für die Sanierung durch Aufzinsung und Landesanteil auf 7,5 Mrd. DM summieren. Den Generalvertrag haben Land und BvS heute am Rande der gemeinsamen Sitzung des Bundeskabinettsausschusses Neue Länder und der Landesregierung Sachsen-Anhalts unterzeichnet. Für die Altlastensanierung ist das Land künftig allein verantwortlich. Ministerpräsident Reinhard Höppner sprach von einem Meilenstein bei der Bewältigung der ökologischen Altlasten: "Wir werden dadurch flexibler und können unbürokratischer handeln." Der Präsident der BvS, Dr. Hans Hinrich Schroeder-Hohenwarth : "Mit der übernahme der zugehörigen Sanierungsgesellschaft MDSE wird das Land in die Lage versetzt, der übernommenen Verpflichtung auch organisatorisch zu entsprechen." Das Geld wird ab 2001 in fünf Raten zu 400 Millionen DM in ein Sondervermögen des Landes übertragen, aus dem die Sanierung ökologischer Altlasten finanziert wird. Die Sanierungsaufgaben laufen seit Anfang der 90er Jahre und werden weitere Jahre, für einige Projekte Jahrzehnte dauern. Sanierungsobjekte sind unter anderem die Großprojekte Chemie AG Bitterfeld/Wolfen, Leuna Werke AG, Hydrierwerk Zeitz, EEG- Erdgas Erdöl GmbH. Zum Hintergrund: 80 Prozent der chemischen Industrie der DDR waren auf dem Territorium Sachsen-Anhalts angesiedelt. In der Folge müssen Millionen Tonnen von abgelagerten Sonderabfällen abgetragen und das Grundwasser auf Flächen von mehreren Quadratkilometern gereinigt werden. Seit 1993 sind bereits 500 Mio. DM für die Altlastensanierung aufgewendet worden. Impressum: Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Str.4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1951 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pressestelle@mrlu.lsa-net.de Impressum:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energiedes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleLeipziger Str. 5839112 MagdeburgTel: (0391) 567-1950Fax: (0391) 567-1964Mail: pr@mule.sachsen-anhalt.de Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 576/01 Magdeburg, den 23. Oktober 2001 Milliarden für Jahrhundertaufgabe/ Land und BvS schließen Generalvertrag "Altlastensanierung" Für die Sanierung der ökologischen Altlasten erhält Sachsen-Anhalt insgesamt zwei Mrd. DM. Damit sind die Refinanzierungsverpflichtungen des Bundes/der BVS bei der Sanierung der ökologischen Altlasten in Sachsen-Anhalt abgegolten. Das Land rechnet, dass sich die Mittel für die Sanierung durch Aufzinsung und Landesanteil auf 7,5 Mrd. DM summieren. Den Generalvertrag haben Land und BvS heute am Rande der gemeinsamen Sitzung des Bundeskabinettsausschusses Neue Länder und der Landesregierung Sachsen-Anhalts unterzeichnet. Für die Altlastensanierung ist das Land künftig allein verantwortlich. Ministerpräsident Reinhard Höppner sprach von einem Meilenstein bei der Bewältigung der ökologischen Altlasten: "Wir werden dadurch flexibler und können unbürokratischer handeln." Der Präsident der BvS, Dr. Hans Hinrich Schroeder-Hohenwarth : "Mit der übernahme der zugehörigen Sanierungsgesellschaft MDSE wird das Land in die Lage versetzt, der übernommenen Verpflichtung auch organisatorisch zu entsprechen." Das Geld wird ab 2001 in fünf Raten zu 400 Millionen DM in ein Sondervermögen des Landes übertragen, aus dem die Sanierung ökologischer Altlasten finanziert wird. Die Sanierungsaufgaben laufen seit Anfang der 90er Jahre und werden weitere Jahre, für einige Projekte Jahrzehnte dauern. Sanierungsobjekte sind unter anderem die Großprojekte Chemie AG Bitterfeld/Wolfen, Leuna Werke AG, Hydrierwerk Zeitz, EEG- Erdgas Erdöl GmbH. Zum Hintergrund: 80 Prozent der chemischen Industrie der DDR waren auf dem Territorium Sachsen-Anhalts angesiedelt. In der Folge müssen Millionen Tonnen von abgelagerten Sonderabfällen abgetragen und das Grundwasser auf Flächen von mehreren Quadratkilometern gereinigt werden. Seit 1993 sind bereits 500 Mio. DM für die Altlastensanierung aufgewendet worden. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Domplatz 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
Unter Altlasten kann man, vereinfacht ausgedrückt, frühere Industrie- und Gewerbestandorte, militärisch genutzte Flächen sowie alte Deponien verstehen, wenn diese Schadstoffbelastungen des Bodens und des Grundwassers verursacht haben. Derzeit (Stand: Mai 2020) sind in Sachsen-Anhalt 14.106 altlastverdächtige Flächen mit 865 Altlasten erfasst, von denen sich 274 Altlasten in der Sanierung befinden. Nach einer Phase intensiver Erkundungs- und Untersuchungsmaßnahmen wird die Altlastensanierung zunehmend zu einem Instrument der gezielten Entwicklung derzeit nicht oder nur teilweise genutzter Flächen aufgegebener Industriestandorte. Als große Hilfe haben sich dabei die Möglichkeiten der Altlastenfreistellung insbesondere im Bereich der privatisierten ehemaligen DDR-Unternehmen erwiesen. Für die so genannte freistellungsfinanzierte Altlastensanierung wurden seit 1993 bis 2018 rund 1,52 Mrd. Euro ausgereicht. Mit der Altlastensanierung wird in Sachsen-Anhalt konkrete Ansiedlungspolitik betrieben. Das Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt legt jährlich Sanierungsschwerpunkte fest: Dort, wo Investoren auf Flächen warten, wird zuerst saniert. Gesteuert wird die Altlastensanierung auf den Flächen der ehemaligen Staatsunternehmen der DDR seit 2000 durch die Landesanstalt für Altlastenfreistellung (LAF) mit Sitz in Magdeburg. Grundlage für die vom Land geführte Sanierung ist der Ende Oktober 2001 mit der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) geschlossene Pauschalierungsvertrag. In diesem Generalvertrag ist auch die Einrichtung eines milliardenschweren Sondervermögens des Landes für die Finanzierung der Altlastensanierung geregelt. Im Vergleich zu anderen Bundesländern ist Sachsen-Anhalt besonders stark von Altlasten und deren ökologischen Auswirkungen betroffen. So befanden sich z. B. fast 80 Prozent der chemischen Industrie der ehemaligen DDR auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalts. Als Folge mussten erhebliche Mengen Sonderabfälle fachgerecht entsorgt und sicher abgelagert werden. Viel wurde bereits erreicht. Die Beseitigung der ökologischen Schäden erfordert aber auch künftig noch weitere Anstrengungen. So wird sich insbesondere die Reinigung großflächiger Grundwasserkontaminationen noch über viele Jahrzehnte hinziehen. Die Sanierung kontaminierter Böden auf ehemaligen Betriebsstandorten volkseigener Betriebe der DDR ist seit Ende 2015 in Sachsen-Anhalt zum überwiegenden Teil abgeschlossen. Schwerpunkte der sogenannten freistellungsfinanzierten Bodensanierungen waren die 7 ökologischen Großprojekte sowie rund 400 weitere Altstandorte, für die eine Altlastenfreistellung nach Umweltrahmengesetz vom Land erteilt wurde. Die ökologischen Großprojekte umfassen Standorte der ehemaligen Großchemie z.B. in Bitterfeld und Buna sowie des Berg- und Hüttenwesens im Mansfelder Land, deren Sanierung aufgrund besonders schwerwiegender Verunreinigungen von Luft, Boden und Grundwasser einen besonders hohen finanziellen Aufwand erfordert. Die sanierten Böden waren vor allem durch organische Schadstoffe (Grundstoff-, Karbo- und Petrochemie, Maschinenbau), Teerverbindungen (Gaswerke) und Schwermetalle (Verhüttung) belastet. Für die Sanierung von Bodenkontaminationen sind seit Mitte der 1990er Jahre rund 800 Millionen Euro aufgewendet worden. Derzeit laufen noch Bodensanierungen im Rahmen von Investitionsmaßnahmen sowie des bergbaulichen Rückbaus von Gasfördereinrichtungen in der Altmark und zur Abdeckung von Halden im Mansfelder Land. Für diese und ggf. weitere Maßnahmen werden in den nächsten 10 bis 15 Jahren noch einmal rund 100 Millionen Euro erforderlich sein. Einzelheiten zu den ökologischen Groß- und weiteren Einzelprojekten, dem Sanierungsumfang und dem Stoffspektrum können dem Internetauftritt der Landesanstalt für Altlastenfreistellung entnommen werden. Abschließend kann festgehalten werden, dass bei der Sanierung ökologischer Altlasten insbesondere seit Anfang der 2000er Jahre erhebliche Fortschritte erzielt worden sind. Diese Fortschritte waren möglich, da Investoren in den neuen Bundesländern bei der Revitalisierung kontaminierter Standorte von den Kosten der Altlastensanierung ganz oder teilweise freigestellt werden konnten. Um die Sanierung der ökologischen Altlasten langfristig sicher zu stellen, haben Bund und Land ein Sondervermögen aufgebaut, das vom Finanzministerium des Landes verwaltet wird. Durch die Refinanzierung von Sanierungsmaßnahmen konnten viele Altstandorte revitalisiert oder weiter genutzt werden. Allein bei den Ökologischen Großprojekten betrifft dies eine Fläche von rund 5.000 Hektar. Damit wird bis heute und auch zukünftig ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Umwelt und zur Eindämmung des Flächenverbrauchs geleistet. Letztlich kann mit einer Altlastenfreistellung oftmals auch verhindert werden, dass sich Investoren auf der „Grünen Wiese“ ansiedeln.
Das Projekt "Teilvorhaben 1: Ganzheitliche Entwicklung und Bewertung der Oekoeffizienz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Life Cycle Simulation durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Substitution der petrochemischen Rohstoffe durch nachwachsende Rohstoffe im Bereich Innenraum- und Fassadenfarben. Hierzu sollen die Möglichkeiten für den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen systematisch an bestehenden Rezepturen untersucht werden. Den Schwerpunkt bilden dabei die Bindemittel aufgrund ihres großen Anteils in der Rezeptur von Farben. Das Vorhaben wird in Zusammenarbeit zwischen den drei Firmen Sto AG, BASF AG und der LCS GmbH durchgeführt. Die BASF übernimmt im Rahmen des Verbundvorhabens die Synthese der Bindemittel sowie deren Charakterisierung hinsichtlich ihrer technischen Eigenschaften. Die Sto AG formuliert mit den neuen Bindemitteln Modellrezeptruren für Innenraum- und Fassadenfarben. Von der LCS GmbH wird eine ganzheitliche Betrachtung von der Entwicklung von Produkten druchgeführt. Dies beinhaltet neben der Bewertung der anwendungstechnischen Eigenschaften der Farbrezepturen auch die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit und der Ökologie der entwickelten Farbrezepturen.
Das Projekt "Nakt" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Darmstadt, Ernst-Berl-Institut für Technische und Makromolekulare Chemie durchgeführt. Das Gründerteam von Nakt entwickelt ein nachhaltiges Abschminktuch als ersten Anwendungsfall einer eigens patentierten Mikrofasertechnologie aus nachwachsenden Rohstoffen. Es ist frei von petrochemischen Bestandteilen. Durch die innovative Mikrofaser können Schmutz und dekorative Kosmetik besser aufgenommen werden, sodass bei der Gesichtsreinigung Wasser ausreicht und auf hautreizende Abschminkemulgatoren verzichtet werden kann. Das Abschminktuch Nakt ist wiederverwendbar, heiß waschbar, schnell trocknend und bietet Bakterien keine Grundlage für Wachstum. Die Mikrofaser wird nach der Nutzung durch den Verbraucher durch Nakt in die Herstellung reintegriert, wodurch ein konsequent nachhaltiger Kreislauf bedient werden kann und Ressourcen, sowie Kosten gespart werden. Langfristig wollen sich die Gründer mit Nakt als spezialisierte Produzenten für Sonderaufträge und als Entwickler für Mikrofaseranwendungen aus natürlichen Rohstoffen und deren Rückgewinnung etablieren.
Das Projekt "Teilprojekt 4 und 5" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Germanischer Lloyd Offshore and Industrial Services GmbH durchgeführt. MATRA-OSE: Sicherheitstechnik fuer Offshore-Strukturen im Eis. Bohrplattformen und Eissperren fuer flache eisbedeckte Seegebiete: Im Rahmen des Vorhabens sollen die sicherheitstechnischen Anforderungen an Bohrplattformen in diesem speziellen Einsatz formuliert und verallgemeinert werden, um ein entsprechendes Regelwerk fuer die Konstruktion solcher Bauwerke zu schaffen. Dazu werden besonders die Ergebnisse aus der Modellversuche ausgewertet und bewertet. Durch die projektbegleitende Auswertung und Formulierung der sicherheitstechnischen Anforderungen soll es gelingen die Problempunkte im Sicherheitskonzept solcher Anlagen herauszuarbeiten und in das Regelwerk einfliessen zu lassen. Hafen und Umschlagtechnik. Der Antragsteller beteiligt sich am Entwurf einer arktischen Hafenanlage und erarbeitet die sicherheitstechnischen Grundlagen. Im Rahmen eines managementorientierten Ansatzes werden dabei Kosten-Nutzenbetrachtungen ueber Sicherheitseinrichtungen angestellt, und die technische Umsetzbarkeit eiener erweiterten Modellierung des Gesamtsystems Petrochemie-Schiff-Hafen-Umschlag untersucht.
Das Projekt "TP1.2: Aufschluss von verholzter Biomasse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von LXP Group GmbH durchgeführt. In diesem Vorhaben planen die Partner LXP Group GmbH (im Folgenden LXP) und das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (im Folgenden ATB) im Verbund daran zu arbeiten, die Machbarkeit der Produktion von reiner, polymerisierbarer Bernsteinsäure aus pflanzlichen Reststoffen zu erforschen. LXP ist Entwickler des neuen, patentierten LX-Verfahrens und hat dieses basierend auf festen Gärresten aus Biogasanlagen erprobt. Im hier vorgestellten Verbundprojekt ist geplant, diese Verfahrens-Demonstration gleichzeitig zu nutzen, um die Anwendbarkeit dieser neuen Technologie im Bereich der sogen. zweiten Generation (2G, Lignocellulose) bio-basierte Chemikalien nachzuweisen. Dazu ist vorgesehen, Rohstoff-Muster mit Hilfe des LX-Verfahrens und der LX-Demonstrationsanlage herzustellen und deren Hydrolyse, Fermentation und Aufreinigung zu polymerisierbarer Bernsteinsäure auch hinsichtlich der Rohstoffflexibilität zu erforschen. Die biotechnologische Herstellung von Bernsteinsäure erfolgt heutzutage auf Basis von Zuckern, die aus Pflanzen für die nahrungs- und Futtermittelproduktion stammen. Die zunehmende Umstellung der chemischen Industrie von der Petrochemie auf nachwachsende Rohstoffe führt zu unerwünschten Konkurrenzen um die landwirtschaftliche Nutzfläche, so dass bereits alternative Rohstoffquellen in Betracht gezogen werden. In der Abfallwirtschaft hat in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts ein Umdenken stattgefunden und so werden heutzutage Kunststoffe, Papier und Metall recycelt. Das Potenzial von biogenen Rest- und Abfallstoffen für höherwertige Anwendungen wie z.B. Materialien & Chemikalien findet in diesem Recycling jedoch kaum Beachtung. In dem vorliegenden Projekt soll eine ganz neue stoffliche Verwertung von nachwachsenden 2G Rohstoffen, die nicht in Konkurrenz zu Nahrungs- und Futtermitteln stehen, untersucht werden. Zusätzliche Effekte im Sinne einer nachhaltigen Ressourcennutzung können erzielt werden, wenn aus einem Materialstrom in mehreren Pro (Text abgebrochen)
Das Projekt "Messung der Benzolbelastung im Zulauf der Kläranlage Bottrop" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kassel, Institut für Wasser, Abfall und Umwelt, Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft durchgeführt. Im Einzugsgebiet der Kläranlage Bottrop liegen mineralölverarbeitende Betriebe (Petrochemie). Im Industriesammler - und somit im Zulauf zur Gesamtanlage Bottrop - sind planmäßig Benzol und Toluol, Ehytlbenzol und Xylol (BTEX) enthalten. Zudem leiten einige Betriebe auch in den Abwasserkanal Bottrop ein, wobei die BTEX-Belastung dort eher gering sein sollte. In Emscher und Boye sollen ebenfalls keine BTEX-Belastungen planmäßig eingetragen werden. Durch vermehrtes Auftreten von Problemen mit Benzol auf der Kläranlage Bottrop erschien eine Analyse der BTEX-Quellen erforderlich. Zudem war der Versuch einer ersten Bilanzierung der BTEX-Ströme (Zulauf, Rechen, Zulauf Vorklärung) auf der Kläranlage Bottrop durchzuführen.
Origin | Count |
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Bund | 178 |
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Type | Count |
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