API src

Found 236 results.

Umweltprobenbank des Bundes (German Environmental Specimen Bank)

Die Umweltprobenbank des Bundes (UPB) mit ihren Bereichen Bank für Umweltproben und Bank für Humanproben ist eine Daueraufgabe des Bundes unter der Gesamtverantwortung des Bundesumweltministeriums sowie der administrativen und fachlichen Koordinierung des Umweltbundesamtes. Es werden für die Bank für Umweltproben regelmäßig Tier- und Pflanzenproben aus repräsentativen Ökosystemen (marin, limnisch und terrestrisch) Deutschlands und darüber hinaus für die Bank für Humanproben im Rahmen einer Echtzeitanalyse Blut-, Urin-, Speichel- und Haarproben studentischer Kollektive gewonnen. Vor ihrer Einlagerung werden die Proben auf eine Vielzahl an umweltrelevanten Stoffen und Verbindungen (z.B. Schwermetalle, CKW und PAH) analysiert. Der eigentliche Wert der Umweltprobenbank besteht jedoch in der Archivierung der Proben. Sie werden chemisch veränderungsfrei (über Flüssigstickstoff) gelagert und somit können auch rückblickend Stoffe untersucht werden, die zum Zeitpunkt ihrer Einwirkung noch nicht bekannt oder analysierbar waren oder für nicht bedeutsam gehalten wurden. Alle im Betrieb der Umweltprobenbank anfallenden Daten und Informationen werden mit einem Datenbankmanagementsystem verwaltet und aufbereitet. Hierbei handelt es sich insbesondere um die biometrischen und analytischen Daten, das Schlüsselsystem der UPB, die Probenahmepläne, die Standardarbeitsanweisungen (SOP) zu Probenahme, Transport, Aufbereitung, Lagerung und Analytik und die Lagerbestandsdaten. Mit einem Geo-Informationssystem werden die Karten der Probenahmegebiete erstellt, mit denen perspektivisch eine Verknüpfung der analytischen Ergebnisse mit den biometrischen Daten sowie weiteren geoökologischen Daten (z.B. Daten der Flächennutzung, der Bodenökologie, der Klimatologie) erfolgen soll. Ausführliche Informationen und eine umfassende Datenrecherche sind unter www.umweltprobenbank.de abrufbar.

Bodenrestauration beim Umbau von Fichte in Buche

Um eine nachhaltige forstwirtschaftliche Nutzung bei gleichzeitiger Sicherung der Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes zu gewaehrleisten, muessen die Reglerfunktionen des Waldbodens erhalten bzw. wiederhergestellt werden (Waldbodenrestauration). Das Spektrum der moeglichen Waldbodenrestaurationsmassnahmen laesst sich idealtypisch den drei Gruppen 'chemisch-technische Waldbodenrestauration', 'chemische Waldbodenrestauration' und 'biologische Waldbodenrestauration' zuordnen. Es wird ein Restaurationskonzept untersucht, das auf biologischen Prozessen aufbaut (Foerderung grosskroniger, vitaler Baeume mit leicht zersetzlicher Streu und intensiver Tiefendurchwurzelung, Erziehung strukturreicher Bestaende, Umbau von Nadelholzreinbestaenden in laubbaumreiche Bestockungen, Verbesserung des Humuszustandes und Verteilung von Basen ueber die Wurzel- und Blattstreu eingebrachter Laubbaeume) und diese, soweit erforderlich, baumarten- und standortabhaengig mit technischen (Pflanzloch/Pflanzstreifen-/Saatbettmeliorationen) und chemischen Mitteln (wiederholte Bodenschutzkalkungen auf versauerungsgefaehrdeten Standorten, ggf. ergaenzt durch die kleinflaechige, am Einzelbestand orientierte Ausbringung von Mangelnaehrelementen) unterstuetzt. Besonderer Untersuchungsbedarf besteht insbesondere im Hinblick auf die Frage, unter welchen Bedingungen plaetzeweise Bodenmeliorationen (z.B. in Pflanzloechern, Saatplaetzen oder Pflanzstreifen) in Ergaenzung der Oberflaechenkalkungen notwendig sind. Zu ueberpruefen ist, in welchem Umfang kleinflaechige Meliorationen (Pflanzloch, Pflanzstreifen, Saatbett) die Biomasseproduktion der eingebrachten Laubbaeume (und damit den gewuenschten Effekt) erhoehen und die Wurzelbiomasse und vor allem deren Tiefenverteilung beeinflussen. Untersuchungsbedarf besteht weiterhin im Hinblick auf die Frage, ob es so gelingt, eine ausreichende Phosphor-, Kalium- oder Spurenelementversorgung von anspruchsvolleren (Laub-)Baeumen dauerhaft zu erreichen. Desgleichen muessen die oekosystemaren Auswirkungen der Einbringungstechniken untersucht werden.

Fortlaufende Messung von Luftschadstoffen in Staedten und Waldgebieten von Rheinland-Pfalz mit dem telemetrischen Immissionsmessnetz ZIMEN zur Ermittlung von Grenzwertueberschreitungen und von Ursachen neuartiger Baumschaeden

Zur Untersuchung der Ursachen, des Standes und der Entwicklung von Luftschadstoffen in den Untersuchungsgebieten und sonstigen Stadtgebieten und zur Ermittlung des Antransports von Luftschadstoffen in die Waldregionen im Rahmen der Ursachenanalyse des neuartigen Waldsterbens werden mit zZ 25 Luftmessstationen die Luftschadstoffe landesweit in Rheinland-Pfalz gemessen: Erfasst werden SO2, NO, NO2, Schwebstaub, Ozon, CO, CnHm-CH4, CH4 (letzte 3 nur in Untersuchungsgebieten). Ferner werden an 19 Messstationen die meteorologischen Komponenten Windrichtung, Windgeschwindigkeit, Temperatur, Feuchte, Luftdruck, Niederschlag und Globalstrahlung gemessen. Alle Komponenten werden als Halbstundenmittelwerte gewonnen, Schwebstaub als Stundenmittelwert. Die Messdaten werden telemetrisch zentral gesammelt und ausgewertet. Untersucht wird der Ferntransport von Schwefeldioxid und Schwebstaub, die Entwicklung und Ausbreitung von Oxidantien waehrend sommerlicher Hochdruckwetterlagen, das Verhalten der verkehrsrelevanten Schadstoffe CO, NO, NO2 und Kohlenwasserstoffe (methanfrei) bei austauscharmen Wetterlagen in Stadtgebieten und das Verhalten von Methan im Einflussbereich von Klaeranlagen. Ferner dient das System zur Ueberwachung von Grenzwertueberschreitungen von Smog-Grenzwerten waehrend grossflaechiger austauscharmer Wetterlagen. Die Analyse der Messwerte dient der Erforschung von Ausbreitungverhalten und Abbaumechanismen der gasfoermigen Luftschadstoffe als Grundlage fuer moegliche Massnahmen weiterer Schadstoffreduktionen an den Quellen Hausbrand, Industrie und Verkehr.

Entwicklung eines Verfahrens zur nicht-invasiven repräsentativen Gewinnung von Gewebeproben zur Bestandesschätzung von Rothirschen und Wildschweinen

Viele Populationen großer Huftiere sind in Mitteleuropa managementrelevant. Im in Südwest-Deutschland gelegenen Pfälzerwald kommen sowohl Wildschweine (Sus scrofa) als auch Rothirsche (Cervus elaphus) in mutmaßlich großen, aber letztendlich unbekannten Dichten vor. Für ein nachhaltiges Management beider Arten sind verlässliche und akkurate Populationsschätzungen nötig. Nicht-invasive genetik-basierte Methoden repräsentieren in diesem Zusammenhang ein nützliches Instrument für das Wildtiermanagement, da sie es erlauben, Tiere zu erfassen, ohne sie zu fangen oder anderweitig zu beeinflussen. Nicht-invasive Methoden arbeiten meist mit Haar- oder Kotproben, die genotypisiert werden und so eine Unterscheidung zwischen Individuen ermöglichen. Eine der Anwendungen nicht-invasiver Methoden ist die Populationsschätzung. Im Rahmen eines Promotions-Projekts wurde ein nicht-invasiver genetik-basierter Ansatz für die Populationsschätzung bei Wildschweinen und Rothirschen entwickelt, im Freiland getestet und anschließend evaluiert. In ersten Versuchen am Wildschwein wurde die Haarbeprobung mittels beköderter 'Haarfänger' getestet. Dabei zeigte sich, dass die Methode für diese Tierart für den Zweck der Populationsschätzung nicht geeignet ist. Grund hierfür waren signifikante alters- und gruppenstatusabhängige Verhaltensunterschiede bei der Beprobung. Im Folgenden wurde sowohl für Wildschweine als auch für Rothirsche die Kotbeprobung entlang von Transektlinien getestet und angewandt; die so gewonnenen Proben wurden genotypisiert und zum Berechnen von Populationsschätzungen verwendet. Für beide Tierarten sind die geschätzten Populationszahlen erheblich höher als zuvor angenommen, da bislang lediglich die Jagdstreckenstatistik und - im Fall des Rothirsches - Scheinwerferzählungen als Anhaltspunkt genommen werden konnten. Die hier vorgestellte Methode stellt eine viel versprechende Alternative zu den traditionell angewandten Methoden wie z.B. Jagstreckenstatistiken oder Losungszählverfahren dar, da sie absolute Populationszahlen ergibt und damit eine quantitative Bewertung des Erfolgs von Managementmaßnahmen ermöglicht. Die Methode könnte auch auf andere Huftierarten übertragen angewandt werden. Mittlerweile ist eine nicht-invasive genetik-basierte Bestandesschätzung auch für Rehe (Capreolus capreolus) entwickelt und getestet worden.

Pilotstudie 'Umwelteffekte'

Aufgabe des Forschungsvorhabens ist die Erarbeitung eines praktikablen EDV-gestuetzten Instrumentariums zur nutzwertanalytischen Bewertung der Umwelteffekte von Fernstrassen, wie Laerm - Zerschneidung, Flaechenbedarf - visuelle Beeintraechtigungen - Schadstoffe, auf der Grundlage eines bereits bekannten Trassenverlaufes. Die Umsetzung des Bewertungsmodells erfolgt anhand eines Teilabschnittes der A 8 im Pfaelzer Wald im Vergleich mit einer entsprechenden Alternativplanung.

Waldbezogenes Monitoring im Biosphärenreservat Pfälzerwald

Im Rahmen der nationalen und internationalen Umweltberichterstattung und einer verantwortungsbewussten Umweltvorsorgepolitik kommt einer langfristig angelegten Umweltbeobachtung eine besondere Bedeutung zu. Insbesondere auch für Konzepte zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Großschutzgebieten, wie z.B. Biosphärenreservate, sind sorgfältige Analysen von Natur und Landschaft unverzichtbar. Im Sinne einer Umweltvorsorgepolitik können auf diese Weise Umweltveränderungen rechtzeitig erkannt werden. Während Inventare lediglich aktuelle Informationen über die Lebewesen in einem Ökosystem liefern, müssen die modernen landschaftsökologischen Forschungsansätze die Funktionen und raum-zeitlichen Prozesse im Waldökosystem mit einschließen. Grundlage hierfür ist ein langfristig angelegtes Monitoring, d.h. die zeitlich wiederkehrende Erhebung aussagekräftiger Indikatoren. Vor diesem Hintergrund ist es Ziel des waldlandschaftsökologischen Forschungsansatzes der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft, den Zustand und die Entwicklung der unterschiedlichen Waldfunktionen in ihrer raum-zeitlichen Variabilität in der Waldlandschaft des Biosphärenreservates Pfälzerwald zu untersuchen. Unter Berücksichtigung der sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen kommt den Wirkungen abiotischer und biotischer Einflüsse sowie der Waldbewirtschaftung auf die Biodiversität eine zentrale Bedeutung zu. Neben der Durchführung des Monitoring besteht ein weiteres wichtiges Ziel darin, auf methodischer Ebene geeignete Indikatoren und Verfahren zur Erfassung von linien- und flächenhaften Waldstrukturen auf Landschaftsebene zu entwickeln.

Bedeutung von mehrjährigen und nicht mehrjährigen Flüssen für Kohlendioxid- und Methanemissionen bei Regenereignissen und Trocknungs-Wiederbefeuchtungszyklen (StreamFlux)

Fließgewässer tragen wesentlich zum globalen organischem Kohlenstoffkreislauf und zu der Emission der klimarelevanten Gase Kohlendioxid (CO2) und Methan (CH4) bei. Die Dynamik der CO2-Emissionen wurde mit dem Wasserabfluss und der Hydrologie des Einzugsgebietes in Verbindung gebracht, während CH4 mit dem Biom des Fließgewässers und der umgebenden Landnutzung korrelierte. Die Mehrzahl dieser Studien wurde jedoch an ganzjährig wasserführenden (perennierenden) Fließgewässern und unter stabilem Wasserabfluss durchgeführt, mit einer nur begrenzten Abdeckung von Hochwasserepisoden (Niederschlagsereignissen). Bislang sind daher Gasemissionen von nicht ganzjährig wasserführenden (intermittierenden) Fließgewässern nicht ausreichend in den lokalen und regionalen Kohlenstoff-Budgets enthalten. Diese erlangen jedoch erhöhte Bedeutung, da die aktuellen Prognosen zum Klimawandel darauf hindeuten, dass das Ausmaß und die Häufigkeit schwerer klimatischer Ereignisse wie Überschwemmungen und Dürre wahrscheinlich zunehmen wird. Das vorgeschlagene Projekt zielt darauf ab, diese wichtige Forschungslücke zu schließen, indem die treibenden Kräfte und die jahreszeitliche Relevanz der CO2- und CH4-Emissionen nicht nur in perennierenden sondern auch in intermittierenden Fließgewässern untersucht werden sollen. Das erste Ziel des Projekts ist die Quantifizierung der lokalen Relevanz von ereignisgesteuerten CO2- und CH4-Emissionen aus perennierenden Fließgewässern mittels einer Kombination von i) State-of-the-art Techniken zur Quantifizierung von Gasflüssen über die Wasser-Luft-Grenzfläche, ii) Sensoren nach dem Stand der Technik und In-situ-Gasmessungen und iii) etablierten Verfahren zur Bewertung der mikrobiellen Gemeinschaft und potentieller metabolischer Aktivität Das zweite Projektziel ist die Untersuchung des Kohlenstoff-Kreislaufs und der Gasemissionen von kontinentalen, nicht-perennierenden Fließgewässern, mit Schwerpunkt auf Trocknungs- und Wiederbefeuchtungszyklen. Das Projekt konzentriert sich auf das Einzugsgebiet des Flusses Queich (271 km2) in Rheinland-Pfalz. Der Fluss entspringt in einem natürlichen Reservoir (Biosphärenreservat Pfälzerwald) und fließt entlang eines ausgeprägten Landschaftsgefälles (natürlich bis anthropogen beeinflusst). Diese Umgebung bietet ein ideales Untersuchungsgebiet um die Rolle der Hydrologie und der Bodennutzung für kohlenstoffrelevante Gasemissionen aus Fließgewässern zu erforschen. Das übergeordnete Ziel des Projekts ist die Quantifizierung der Beiträge von episodischen (ereignisbasierten) Einflüssen und von saisonalen Trocknungs-Wiederbefeuchtungszyklen zum lokalen und regionalen Kohlenstoff-Kreislauf. Die Projektdaten werden mit zusätzlichen hydrologischen und biogeochemischen Daten in bestehenden geografischen Informationssystemen kombiniert, um die Entwicklung von Upscaling-Verfahren zu ermöglichen, die die oben genannten Beiträge schließlich in umfangreiche Budgets für den Kohlenstoffkreislauf überführen können.

Landesverordnung über das Biosphärenreservat Pfälzerwald als deutscher Teil des grenzüberschreitenden Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen vom 23.7.2020

GVBl. Nr. 30 vom 19.08.2020

Goldschakal wurde in Rheinland-Pfalz erstmals nachgewiesen

Scheues Wildtier tappte im Pfälzerwald in Fotofalle – Unklar, ob sich der Goldschakal dauerhaft etabliert In der vergangenen Woche ist erstmals ein Goldschakal in Rheinland-Pfalz nachgewiesen worden. Eine Fotofalle im Pfälzerwald lieferte den eindeutigen Beleg für das Auftauchen der scheuen Wildtierart. Bereits seit einiger Zeit hegten Expertinnen und Experten der Landesbehörden die Vermutung, dass sich das Tier auch in Rheinland-Pfalz aufhalten könnte – nun liegt der erste klare Nachweis vor. „Das Auftauchen dieses Wildtiers ist ein Zeichen für ökologische Vielfalt und es zeigt, dass unsere Landschaft intakte Lebensräume bietet, um Wildtieren eine neue Heimat geben zu können“, so Umweltministerin Katrin Eder. In Deutschland ist der Goldschakal schon seit einigen Jahren häufiger gesichtet worden. Von Österreich kommend ist er bereits bis nach Schleswig-Holstein dokumentiert. In Baden-Württemberg wurde in den vergangenen Jahren sogar die Vermehrung dieser Art nachgewiesen. Auch im Nordelsass gab es Nachweise. Ob sich der Goldschakal dauerhaft in Rheinland-Pfalz etablieren wird, ist noch unklar. Da er auch Übergriffe auf Weidetiere wie Schafe durchführen kann, werden die Expertinnen und Experten in den zuständigen Landesbehörden die Situation sehr genau beobachten. Das dient auch dazu, Verhalten und Populationsentwicklung besser zu verstehen, um gegebenenfalls Schutzmaßnahmen ergreifen zu können. Der Goldschakal ist der einzige Schakal, der in Europa verbreitet ist. Er hat sich in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich von Süd- und Südosteuropa nach Mitteleuropa ausgebreitet. Er ist bis zu 95 Zentimeter lang und bis zu 50 Zentimeter hoch. Sein Fell ist gelblich-grau bis rötlich. Er hat spitz zulaufende Ohren, eine spitze Schnauze sowie einen kurzen, buschigen Schwanz. Goldschakale leben meist paarweise oder in kleinen Familienrudeln. Sie sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv und Allesfresser. Im Ökosystem verhindern sie die Ausbreitung von Krankheiten, indem sie Kadaver beseitigen. Der Goldschakal ist nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) und dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt.

Katrin Eder: „Bildung für Nachhaltigkeit im Pfälzerwald motiviert seit 20 Jahren zum Klimaschutz“

Haus der Nachhaltigkeit feiert 20-jähriges Bestehen – Ministerin Eder überreichte „Pfälzerwald-Kuchen“ „Rheinland-Pfalz ist gemessen an seiner Fläche das waldreichste Bundesland Deutschlands. Der Wald spielt bei uns deshalb auch eine große Rolle für den Klimaschutz. Folglich ist es besonders wichtig, dass wir einen nachhaltigen Umgang mit dem Wald pflegen und darüber informieren. Das Haus der Nachhaltigkeit leistet hier seit 20 Jahren großartige Arbeit. Bei seinem Veranstaltungsangebot vom Marmeladenmarkt bis hin zur Romantischen Waldweihnacht ist für alle Altersgruppen etwas dabei“, sagte Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder anlässlich der Jubiläumsfeier des Hauses der Nachhaltigkeit in Trippstadt im Kreis Kaiserslautern. 2005 wurde das Haus der Nachhaltigkeit als Informationszentrum von Landesforsten Rheinland-Pfalz im deutschen Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Nordvogesen gegründet. Das Haus der Nachhaltigkeit bietet Umweltbildungsveranstaltungen zu den Themen Wald und Nachhaltigkeit für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. „Mit seinen Bildungsangeboten macht das Haus der Nachhaltigkeit Mut, Veränderungen hin zu einem nachhaltigen Lebensstil zu wagen. Die Workshops stärken das Gefühl der Selbstwirksamkeit und zeigen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern oft ganz praktisch, wie jede und jeder von uns selbst etwas für den Erhalt unseres Planeten tun kann“, so Katrin Eder. Neben dem Umweltbildungsangebot organisiert das Haus der Nachhaltigkeit weitere spannende Veranstaltungen und Ausstellungen. Vierzig bis Fünfzig sind es pro Jahr. Sie reichen von Buchvorstellungen über Pflanzenbörsen bis hin zur Ausstellung zum Holzbaupreis Rheinland-Pfalz in diesem Jahr. „Das Natursport-Opening und der Wandermarathon gehören als Beiträge zur Initiative ‚Rheinland-Pfalz – Land in Bewegung‘ fest zum Veranstaltungskalender. Sie sind beliebte Treffpunkte der Menschen in der Region“, erläuterte die Ministerin. Für Tagungen kann ein Seminarraum gebucht werden. Wer neben Inspirationen für einen nachhaltigeren Lebensstil auch nachhaltige Gegenstände von einem Besuch mitnehmen möchte, wird im Pfälzer Waldladen fündig. Hier werden ökologische Lebensmittel und Geschenkartikel, beispielsweise aus Holz, angeboten. Bei der Jubiläumsfeier hatte Katrin Eder für jedes der zwanzig Jahre einen Wunsch für das Haus der Nachhaltigkeit im Gepäck. Sie wünschte ihm unter anderem viele Gäste, tatkräftige Unterstützung und gutes Gelingen für seine Projekte im Bereich der nachhaltigen Entwicklung. Als Geburtstagskuchen brachte die Ministerin dem Team einen „Pfälzerwald-Kuchen“ mit regionalen Zutaten mit. Simone Kiefer, Leiterin des Hauses der Nachhaltigkeit, nahm das süße Geschenk für das gesamte Team des Johanniskreuzer Infozentrums entgegen und wünschte sich, „dass wir es auch zukünftig schaffen, mit unseren Angeboten die Menschen zu erreichen, um gemeinsam Handlungsmöglichkeiten zu einem nachhaltigen Lebensstil zu finden, denn letztendlich geht es um nichts weniger, als den Erhalt unserer Lebensgrundlagen.“ „Daher ist dieser Geburtstag angesichts der globalen Herausforderungen mehr denn je Anlass, sich nicht auf Lorbeeren der Vergangenheit auszuruhen, sondern das Leben aktiv im Einklang mit der Natur nach vorne zu gestalten. Dabei will das Haus der Nachhaltigkeit weiterhin Beispiel und Orientierung geben“, ergänzte Stefan Asam, Leiter der Zentralstelle der Forstverwaltung. Das Haus der Nachhaltigkeit selbst wurde natürlich auch nach nachhaltigen Standards erbaut. „Das Haus besteht aus Holz, das in seiner unmittelbaren Nähe gewachsen, geerntet und in Pfälzer Sägewerken verarbeitet wurde. Mehr Regionalität und Nachhaltigkeit beim Bauen sind kaum möglich“, sagte Katrin Eder. Bei der Gestaltung wurde auf Energieeffizienz geachtet, ebenso wie auf die Nutzung regenerativer Energiequellen. So ist auf der Dachterrasse des Gebäudes eine 50 Quadratmeter große Photovoltaikanlage angebracht, die den Strombedarf des Hauses für ein halbes Jahr deckt. Dachflächen werden aber nicht nur zur Stromgewinnung genutzt, sondern auch, um Regenwasser zu sammeln, das dann für die Toilettenspülung oder zum Putzen verwendet wird. Die Sammlung von Regenwasser dient außerdem dem Hochwasserschutz. Im Außenbereich des Hauses der Nachhaltigkeit befinden sich ein Garten mit einheimischen Pflanzen und eine Streuobstwiese mit fast ausgestorbenen Arten. Mit einer Reparatursäule für Mountainbikes und Ladesäulen für E-Bikes und E-Autos setzt sich das Haus der Nachhaltigkeit auch für eine umweltfreundliche Mobilität ein. Mit dem letzten ihrer zwanzig Wünsche wandte Katrin Eder sich bei der Jubiläumsveranstaltung direkt an das Team im Haus der Nachhaltigkeit. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wünschte sie, „dass sie ihre Gäste weiterhin so kreativ, engagiert, mit Freude und positiver Ausstrahlung von einem nachhaltigen Lebensstil begeistern können.“

1 2 3 4 522 23 24