Das Projekt "Herstellung von polymermodifizierten Staerken und Pruefung ihrer Einsatzmoeglichkeiten als Papierhilfsmittel zum Masseeinsatz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Darmstadt, Institut für Makromulekulare Chemie, Fachgebiet Nachwachsende Rohstoffe durchgeführt. Ziele des Projekts sind einerseits die Entwicklung eines chemischen Verfahrens zur Herstellung von schwach kationisch geladenen Pfropfcopolymeren auf Basis nativer Staerken zum Masseeinsatz bei der Papierherstellung. Ausserdem soll ein physikalisch wirkendes Verfahren entwickelt werden, mit dem analoge stabile Polymer-Komplexe - ebenfalls auf Basis von Staerke - hergestellt werden koennen. Es ist bei der Papierherstellung allgemein ueblich, Staerken (modifiziert und unmodifiziert) in loeslicher Form einzusetzen. Da es sich bei den Staerken um langkettige natuerliche Polymere handelt, kann die hohe Viskositaet ihrer Loesungen zu grossen Problemen fuehren. Um diese Probleme zu mindern, werden Staerken vor ihrem Einsatz abgebaut, was jedoch zu Einbussen in ihrer Wirksamkeit z.B. als Trockenfestmittel fuehrt. Ein neuer Weg, hohe Viskositaeten unter Beibehaltung hoher Wirksamkeiten zu umgehen, ist der Einsatz der Staerke als chemisch leicht vernetztes Korn, das erst bei hoeheren Temperaturen (z.B. Trockenpartie einer Papiermaschine) verkleistert und so seine volle Wirkung entfalten kann. Um den Staerken bestimmte papiertechnologisch wichtige Eigenschaften (Eigenretention, Fuellstoffretention, Stoerstoffadsorption etc.) zu verleihen, muessen sie in vernetzter Form kationisch modifiziert werden. Es konnte durch Variation des Vernetzungsgrades eine Erhoehung der Verkleisterungstemperatur gegenueber dem nativen Staerkekorn erreicht werden. Dies wurde viskosimetrisch und mikroskopisch analysiert. Die Hoehe dieser Temperatur ist abhaengig vom Grad der Vernetzung. Die vernetzten Staerkekoerner konnten durch radikalische Pfropfcopolymerisation kationisch modifiziert werden, wobei Staerken unterschiedlichen Kationisierungsgrades auf ihre papiertechnologisch wichtigen Effekte hin untersucht wurden.