<p>Indikator: Eutrophierung von Flüssen durch Phosphor</p><p>Die wichtigsten Fakten</p><p><ul><li>An mehr als der Hälfte aller Messstellen an deutschen Flüssen werden zu hohe Phosphor-Konzentrationen gemessen und die <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/g?tag=Gewssergte#alphabar">Gewässergüte</a> muss herabgestuft werden.</li><li>Messstellen mit hohen Konzentrationen sind seit Beginn der 1980er Jahre um rund ein Drittel zurückgegangen. Extreme Belastungen treten nur noch selten auf.</li><li>Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie ist es, die Phosphor-Orientierungswerte spätestens 2030 in allen Gewässern einzuhalten.</li><li>Dafür muss die Landwirtschaft ihre Düngepraxis verändern und besonders kleine Kläranlagen die Phosphorelimination an den Stand der Technik anpassen.<br></p><p>Welche Bedeutung hat der Indikator?</p><p>Die Gewässer Deutschlands sind mehrheitlich in keinem guten Zustand (siehe Indikatoren zum ökologischen Zustand der<a href="https://www.umweltbundesamt.de/daten/umweltindikatoren/indikator-oekologischer-zustand-der-fluesse">Flüsse</a>,<a href="https://www.umweltbundesamt.de/daten/umweltindikatoren/indikator-oekologischer-zustand-der-seen">Seen</a>und<a href="https://www.umweltbundesamt.de/daten/umweltindikatoren/indikator-oekologischer-zustand-der-uebergangs">Meere</a>). Die Überdüngung der Gewässer (<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/e?tag=Eutrophierung#alphabar">Eutrophierung</a>) mit Phosphor ist eines der größten Probleme, weil es ein übermäßiges Wachstum von Algen und Wasserpflanzen auslöst. Sterben diese ab, werden sie von Mikroorganismen zersetzt. Dabei wird viel Sauerstoff verbraucht. Sauerstoffdefizite im Gewässer wirken sich auf Fische und andere aquatische Organismen negativ aus; in Extremsituationen kann es zu Fischsterben führen. Um die Überdüngung zu vermeiden, muss vor allem die Belastung durch Phosphor verringert werden. Der Kartendienst<a href="https://gis.uba.de/maps/resources/apps/acp/index.html?lang=de">„Nährstoffe und Salze“</a>zeigt Auswertungen für ca. 250 Messstellen in deutschen Flüssen.</p><p>Wie ist die Entwicklung zu bewerten?</p><p>Anfang der 1980er Jahre wurden an fast 90 % aller Messstellen überhöhte Phosphorgehalte gemessen. Seit 2018 liegt der Anteil bei knapp 60 %. Betrachtet man die unterschiedlichen Güteklassen, sieht man eine weitere Verbesserung: Insgesamt ist der Anteil der stärker belasteten Gewässer zurückgegangen. Zu dieser Verbesserung haben vor allem die Einführung phosphatfreier Waschmittel und die Phosphatfällung in den größeren Kläranlagen beigetragen.</p><p>Derzeit bestehen Engpässe bei der Lieferung von Fällmitteln (z.B. Aluminiumsalze), mit denen der Phosphor in Kläranlagen aus dem Abwasser entfernt wird. Stehen diese Chemikalien zur Abwasserreinigung nicht in ausreichender Menge zur Verfügung, hat dies eine Erhöhung der Phosphorkonzentrationen im Gewässer zur Folge.</p><p>Nach der europäischen<a href="http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX:32000L0060">Wasserrahmenrichtlinie</a>(EU-RL 2000/60/EG) müssen alle Gewässer bis 2027 einen guten ökologischen Zustand erreichen. In Deutschland haben fast zwei Drittel der Gewässer hierfür zu hohe Phosphorgehalte. Um die Einträge in Gewässer zu reduzieren, schreibt die neue<a href="https://www.bmel.de/DE/Landwirtschaft/Pflanzenbau/Ackerbau/_Texte/Duengung.html">Düngeverordnung</a>vor, auf Böden mit hohen Phosphorgehalten wenig Gülle oder phosphorhaltige Mineraldünger auszubringen. In eutrophierten Gebieten können die Anforderungen verschärft werden. Ob dies ausreicht, wird ein Wirkungsmonitoring zeigen. Daneben soll die Abwasserverordnung nach einer Anpassung regeln, dass auch kleine Kläranlagen Phosphor nach dem Stand der Technik entfernen. In größeren Anlagen erfolgt dies bereits. Gemäß Ziel 6.1.a der<a href="https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/die-deutsche-nachhaltigkeitsstrategie-318846">Nachhaltigkeitsstrategie</a>der Bundesregierung sind die Orientierungswerte für Phosphor spätestens im Jahr 2030 einzuhalten.</p><p>Wie wird der Indikator berechnet?</p><p>Die Bundesländer übermitteln dem Umweltbundesamt Messwerte von etwa 250 repräsentativen Messstellen. Für die<a href="https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/gewaesser/fluesse/ueberwachung-bewertung">Einordnung in eine Gewässergüteklasse</a>wird der Mittelwert der Phosphor-Konzentration mit der Konzentration verglichen, die für den guten ökologischen Zustand in dem jeweiligen Gewässertyp nicht überschritten werden sollte<a href="http://www.gesetze-im-internet.de/ogewv_2016/BJNR137310016.html">(OGewV 2016)</a>. Sie liegen je nach <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/f?tag=Fliegewssertyp#alphabar">Fließgewässertyp</a> zwischen 0,1 und 0,15 mg/l Phosphor (bei einem Typ 0,3 mg/l) sowie in Übergangsgewässern bei 0,045 mg/l. Der <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/i?tag=Indikator#alphabar">Indikator</a> entspricht dem Anteil der Messstellen, die diese Orientierungswerte nicht einhalten.</p>
Etude des phenomenes, au niveau physique et moleculaire, qui influencent le cycle du phosphore dans l'hypolimnion des lacs eutrophes et a l'interface sediment-eau. Etude des colloides et particules resultant de ces reactions et qui influencent l'ensemble de la circulation des composes chimiques dans le lac. (FRA)
Origine de la presence de polluants chimiques organiques prioritaires dans les dechets solides et les eaux usees. Role du traitement des eaux, de l'utilisation des boues d'epuration en agriculture et de l'incineration des ordures menageres sur l'impact de ces polluants sur les ecosystemes terrestres et aquatiques. Les principaux polluants etudies sont: les polychlorobiphenyles (PCB), les hydrocarbures aromatiques polycycliques (PAH), les tensio-actifs (nonyl-phenol et LAS), les organoetains, les esters phosphoriques et les chloro- et nitro-phenols. (FRA)
Nach wie vor ist in Deutschland in einigen Gewässern die Belastung mit Phosphor zu hoch. Für eine weitere Reduzierung der Einträge braucht es eine verlässliche Beschreibung der wichtigsten Quellen und Eintragspfade. Mit neuen Datengrundlagen und methodischen Ansätzen wurde die bundesweite Modellierung der Phosphoreinträge mit dem Modell MoRE aktualisiert. Fokus lag auf der Weiterentwicklung der Aussagen für den Eintragspfad Bodenerosion. Die neuen Ergebnisse zeigen, dass insgesamt in Deutschland jährlich rund 15.400 t/a Gesamtphosphor in die Gewässer eingetragen werden, davon 11 % über Erosion hauptsächlich von Ackerflächen. Circa 60 % stammen aus Siedlungsgebieten (Kläranlagen, Kanalisationen). Veröffentlicht in Texte | 142/2022.
Seit mehr als zehn Jahren prägen intensive Blaualgen-Massenentwicklungen das sommerliche Erscheinungsbild des Dümmer. Absterbende Blaualgen führen in den Uferbereichen des Sees sowie in den Seeabflüssen regelmäßig zu Sauerstoffmangel und in dessen Folge zu starker Geruchsbelästigung bis hin zu lokalem Fischsterben. Das Niedersächsische Umweltministerium beauftragte daher den NLWKN, einen Plan zur Fortsetzung der Dümmer-Sanierung aufzustellen. Der entwickelte „16-Punkte-Plan zur Dümmersanierung“ entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Dümmerbeirat und war Grundlage für den Kabinettsbeschluss von Januar 2013, der die langfristige Sanierung des Dümmers vorsieht. Das Dümmersanierungs-Konzept von 1987 sollte eine wegen konkurrierender Nutzungsansprüche bestehende Konfliktsituation zwischen Wasserwirtschaft, Naturschutz und Landwirtschaft unter Berücksichtigung touristischer Belange aufzeigen und Lösungsmöglichkeiten vorschlagen. Der Schwerpunkt der wasserwirtschaftlichen Aktivitäten lag dabei auf einer Reduzierung der Nährstoffeinträge zur Verbesserung der Gewässergüte und Erhaltung einer offenen Wasserfläche des Sees. Seither konnten durch den Ausbau der zentralen Wasserbehandlung und der Modernisierung der kommunalen Kläranlagen die Phosphorfrachten aus dieser Quelle um mehr als 90 Prozent reduziert werden. Die Umleitung des Bornbaches im Jahr 2009 führte zu einer weiteren Reduzierung der jährlichen Phosphorbelastung des Sees auf weniger als 50 Prozent. Regelmäßige Schlammentnahmen sichern seit 1974 zudem den Nutzungserhalt des Sees für den Wassersport. Trotz weitgehender Umsetzung der im Sanierungskonzept beschriebenen Maßnahmen hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass weitere Sanierungsschritte erforderlich sind. Ein unverzichtbares Element zur Reduktion des Phosphoreintrages in den Dümmer ist dabei unter anderem der Großschilfpolder mit einer Fläche von mindestens 81 Hektar. Ein großer Teil der benötigten Flächen befindet sich bereits in Landeseigentum. Weitere Maßnahmen – von der Gewässerschutzberatung bis zu Gewässerentwicklungs- und Renaturierungsmaßnahmen im Einzugsgebiet der oberen Hunte – haben ebenfalls das Ziel, die Nährstoffbelastungen des Sees nachhaltig zu reduzieren. Um das aktuelle Dümmersanierungs-Konzept in den nächsten zwölf Jahren umsetzen zu können, sind allein bis 2016 knapp 18 Millionen Euro im Landeshaushalt eingeplant. Maßnahmen zur gewässerökologischen Landbewirtschaftung Maßnahmen zur gewässerökologischen Landbewirtschaftung Der Dümmer ist mit einer Fläche von mehr als 50 Hektar und einer mittleren Tiefe von in etwa einem Meter der zweitgrößte See in Niedersachsen. Er wird von der Hunte gespeist. Das Einzugsgebiet des Dümmers beträgt 324 km² und wird überwiegend intensiv landwirtschaftlich genutzt wird. Im Dümmersanierungskonzept von 1987 hatte man wegen konkurrierender Nutzungsansprüche zwischen Wasserwirtschaft, Naturschutz und Landwirtschaft, sowie unter Berücksichtigung touristischer Belange Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Die grundsätzliche Zielsetzung besteht in der deutlichen Reduzierung der eingeleiteten Nährstofffrachten in den Dümmer. Durch den entsprechenden Ausbau der Zentralen Wasserbehandlung in Verbindung mit der Modernisierung der kommunalen Kläranlagen konnten die Phosphatfrachten aus diesem Bereich um 90% reduziert werden. Eine weitere Reduktion der Phosphatfrachten erfolgte durch die Umleitung des Bornbachs im Jahre 2009 in der Größenordnung von 50%. Im Rahmenentwurf zur Fortsetzung der Dümmersanierung aus dem Jahre 2012 sind weitere Sanierungsschritte benannt worden. Hierzu gehören als Kernelement das Schilfpoldersystem, sowie sogenannte „Flankierende Maßnahmen“, wie z. B. eine Gewässerschutzberatung, Gewässerentwicklungs- und Renaturierungsmaßnahmen und Hochwasserschutzmaßnahmen im Einzugsgebiet des Dümmers. Eine erfolgreiche Umsetzung der „Flankierenden Maßnahmen“ kann zudem dazu beitragen, den Flächenverbrauch durch das Schilfpoldersystem zu begrenzen. Der Dümmer gehört zu den Seen in Niedersachsen, für die die Zielsetzungen der EG-Wasserrahmenrichtlinie gelten. Dies bedeutet, dass für den Dümmer der gute ökologische Zustand zu erreichen ist. Das Niedersächsische Umweltministerium hat zur Umsetzung der gewässerökologischen Landbewirtschaftung für die Jahre 2017 bis 2021 insgesamt 750.000 Euro im Rahmen eines Zuwendungsvertrages bereitgestellt. Mit diesen Finanzmitteln sollen Freiwillige Vereinbarungen in Anlehnung an die Maßnahmen im Trinkwasserschutz abgeschlossen werden. Grundlage des Zuwendungsvertrages ist ein Schutzkonzept, welches mit der Kooperation „Dümmer/Obere Hunte“ abgestimmt wurde. Vertragspartner des Zuwendungsvertrages sind der NLWKN, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen und der Unterhaltungsverband „Obere Hunte“, der als Maßnahmeträger fungiert. Interessierte Landwirte aus dem Dümmereinzugsgebiet können ab sofort entsprechende Anträge beim Unterhaltungsverband „Obere Hunte“ einreichen. Der veröffentlichte Maßnahmenkatalog, Antragsunterlagen sowie Hinweise zur Abwicklung des Verfahrens finden Sie auch unter diesem Link . Weitere Informationen enthält auch das Dokument zum Maßnahmenkatalog in der Info-Spalte. Der Dümmer ist mit einer Fläche von 15 Quadratkilometern und einer mittleren Tiefe von etwa einem Meter der zweitgrößte See in Niedersachsen. Er wird von der Hunte gespeist, deren 324 Quadratkilometer großes Einzugsgebiet überwiegend intensiv landwirtschaftlich genutzt wird. Die dadurch bedingte zu hohe Belastung mit Phosphor führte zu einer zunehmenden Vermehrung planktischer Algen.
Messstellen in Fließgewässern für den Nitratbericht für die Jahre 2008, 2012 & 2016 sowie für Phosohor für das Jahr 2016 in Deutschland - Umsetzung der EU-Nitratrichtlinie (91/676/EWG) in Deutschland.
Die Karten zeigen die Entwicklung der Nitratbelastung der Fließgewässer. Die Auswertungen sind Bestandteil der Nitratberichte 2008, 2012 und 2016 zur EU-Nitratrichtlinie (91/676/EWG). Im Bericht 2016 ist erstmals auch die Entwicklung der Belastung mit Phosphor enthalten. Neben der Kennzeichnung des Trends und der Güteklasse können auch die Angaben pro Messstelle abgefragt werden.
Die Verordnung (EG) Nr. 648/2004 über Detergenzien enthält einen seit 30.6.2013 geltenden Grenzwert für den Gehalt von Phosphat und anderen Phosphorverbindungen in Haushaltswaschmitteln sowie einen ab 1.1.2017 wirksam werdenden P-Grenzwert für Maschinengeschirrspülmittel im Haushaltsbereich. P-Grenzwerte für den gewerblichen Bereich regelt die EG-Verordnung nicht. Sie enthält stattdessen eine mitgliedstaatliche Befugnis zur Beibehaltung oder zum Erlass nationaler Vorschriften in diesem Bereich. Danach sind nationale Regelungen zu P-Grenzwerten im gewerblichen Bereich unionsrechtlich zulässig, wenn sie aus Umweltschutzgründen gerechtfertigt und technisch machbare und wirtschaftlich vertretbare Alternativen verfügbar sind. Die deutsche Phosphathöchstmengenverordnung (PHöchstMengV) von 1980 enthält für den gewerblichen Bereich einen überprüfungsbedürftigen Phosphat-Grenzwert für die gewerbliche Textilreinigung. Vor dem Hintergrund der o.g. unionsrechtlichen Anforderungen an die Regelung nationaler P-Grenzwerte im gewerblichen Bereich soll das Vorhaben Erkenntnisse zu der Frage liefern, ob a) eine Anpassung der geltenden Phosphat-Begrenzungsregelung in der PHöchstMengV für Waschmittel der gewerblichen Textilreinigungen an den technischen Fortschritt und b) eine Ausweitung des Anwendungsbereichs der PHöchstMengV auf die gewerbliche maschinelle Geschirreinigung notwendig ist. Zu diesem Zweck ist für die verschiedenen Anwendungen, Produktarten und Verfahren der gewerblichen Textilreinigung und der gewerblichen maschinellen Geschirrreinigung eine Erhebung der Mengen und Prüfung der Relevanz der P-Einträge in das Abwasser erforderlich.
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