Die Symptome der Waldschaeden deuten auf eine Beeintraechtigung der photosynthetischen Leistungsfaehigkeit der geschaedigten Baeume. Die Zunahme der Schaeden bei Lichtexposition lassen vermuten, dass der Prozess der Photoinhibierung bei gestressten Pflanzen verstaerkt ist und eine bedeutende Rolle bei der Auspraegung der Schadbilder, insbesondere der Vergilbungserscheinungen, spielt. Der Gehalt an Reaktionszentren-Polypeptiden und der regulatorische Zustand von Photosystem II sollen in geschaedigten Fichtennadeln mit immunologischen Methoden bestimmt und mit der Photosyntheserate korreliert werden. Die Ergebnisse sollen zeigen, ob Stressoren direkt oder indirekt auf Photosystem II wirken, und wenn ja, auf welche Komponente, und ob schon vor Eintritt eines sichtbaren Schadens am Baum eine Schaedigung von Photosystem II beobachtet werden kann.
Der Antrag umfasst Messungen der Chlorophyllfluoreszenz und des CO2- und H2O-Gaswechsels im Freiland. Die Anpassungsreaktionen des Photosyntheseapparates an limitierende Strahlungsbedingungen sollen untersucht werden. An Jungbuchen im Solling sind kontinuierliche Fluoreszenzmessungen geplant. In einem zweiten Teilbereich des Projektes sollen in einem benachbarten Fichtenaltbestand von einem Turm aus Schutzmechanismen gegen photoinhibierend wirkende hohe Lichtintensitaeten und deren Bedeutung fuer die Auspraegung typischer Waldschadenssymptome untersucht werden. Das Beziehungsgefuege Strahlung - Photosynthese - Biomasse steht bei der Zusammenarbeit mit Goettinger Arbeitsgruppen, die auf denselben Flaechen Projekte im Rahmen der 'Konzeption eines Oekosystemforschungszentrums' durchfuehren, im Mittelpunkt.