Um die Kontrolle des Schadstoffgehaltes in der Luft in vertretbarem Aufwand durchzufuehren, ist es erforderlich, Verfahren einzusetzen, die mit ausreichender Selektivitaet und Empfindlichkeit schnell und kontinuierlich in-situ-Messungen mit einer direkten Probenahme ermoeglichen. Aus diesem Grund sind in den letzten Jahren eine Reihe von Spezialgeraeten fuer dieses Gebiet entwickelt worden, die mit zunehmender Tendenz auf dem Photoionisationsverfahren beruhen. Nachteil dieses Verfahrens ist die aus dem Messprinzip resultierende fehlende Selektivitaet bei der Bestimmung einzelner Komponenten von Gasgemischen. Dieser Nachteil wird durch ein neuentwickeltes Photoionisationsmodul vermieden, welches eine energetische Quantifizierung von Gasgemischen gestattet. Die bisher bekannten Photoionisationsdetektoren verfuegen ueber eine Anregungsquelle mit einer konstanten Photonenenergie und regen daher alle Substanzen mit einem Ionisationspotential unterhalb der Photonenenergie der Anregungsquelle gleichzeitig an. R + hv reagiert zu R+ + e-. Durch Verwendung von neuentwickelten Mehrelektrodenlampen ist es moeglich, ein Stoffgemisch mit verschiedenen Photonenenergien zwischen 8.4 eV und 11.8 eV anzuregen. Dieser Energiebereich ist zur Detektion einer Vielzahl organischer und anorganischer Luftschadstoffe geeignet. Ein fuer solche Mehrelektrodenlampen speziell angepasster Photoionisationsdetektor gestattet somit eine selektive Photoionisation verschiedener Komponenten dieses Gasgemisches und damit die Konzentrationsbestimmung von definierten Schadstoffgruppen.
Reaktionen organischer Peroxy- und Alkoxy-radikale sowie die Reaktionen von hoch ungesaettigten Verbindungen, z.B. Terpenen, in unserer Atmosphaere mit Oxidantien wie O3 oder NO3 sind bislang wenig verstanden. Es ist beabsichtigt, in Laborexperimenten Untersuchungen zur Kinetik und zum Mechanismus des Abbaus dieser Verbindungen durchzufuehren. Die gewuenschten Radikale werden in einem Stroemungsverfahren durch Reaktion mit atomarem Fluor und anschliessender chemischer Umsetzung erzeugt und massenspektrometrisch nachgewiesen. Ionisation soll mit einem durchstimmbaren Farbstofflaser erfolgen (REMPI). Mit diesem Ionisationsverfahren ist eine eindeutige Identifizierung der Produkte der Reaktion moeglich. Die Durchfuehrung der Experimente in einer Stroemungsanordnung gestattet es, kinetische Parameter der Reaktion zu ermitteln. Zentrales Arbeitsgeraet in diesem Vorhaben ist ein von der Bruker GmbH neu entwickeltes gepulstes Massenspektrometer mit Photoionisationseinrichtung.