Das Projekt "Schwerpunktprogramm (SPP) 1158: Antarctic Research with Comparable Investigations in Arctic Sea Ice Areas; Bereich Infrastruktur - Antarktisforschung mit vergleichenden Untersuchungen in arktischen Eisgebieten, Fernerkundung des Gesundheitszustandes und des Jagderfolgs von Kaiserpinguinkolonien" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft.Die Bewältigung der Auswirkungen anthropogener Veränderungen auf die Biodiversität ist eine der drängendsten wissenschaftlichen Herausforderungen, mit denen wir heute konfrontiert sind. Die Untersuchung der Auswirkungen des Klimawandels auf die marinen Ökosysteme ist jedoch trotz seiner wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung stark unterfinanziert. Während bestimmte physikalische Parameter (Salzgehalt, Temperatur, etc.) relativ einfach und kontinuierlich per Fernerkundung gemessen werden können, ist die Überwachung durch ozeanographische Kampagnen logistisch ungleich aufwändiger. Vor allem das empfindliche Ökosystem der Antarktis ist besonders gefährdet und gleichzeitig nur schwer zu untersuchen. Daher besteht die Notwendigkeit, bessere Methoden zur Überwachung des Zustands von marinen Ökosystemen, insbesondere der Produktivität höherer trophischer Ebenen, in und um die Antarktis zu entwickeln. Ein effektiver Ansatz zur Untersuchung der Auswirkungen des Klimawandels auf marine Ökosysteme ist die Überwachung von Raubtier-Populationen. Raubtiere sind hochsensible Bioindikatoren, da sie von einer Kaskade von Einflussfaktoren betroffen sind, die sich entlang des Nahrungsnetzes aufsummieren. Kaiserpinguine regieren auf die Klimaerwärmung besonders empfindlich, da sie zur Nahrungssuche Tausende von Kilometern zurücklegen und dabei große Teile des Ozeans beproben. Zudem kehren sie immer wieder zur selben Kolonie zurück, wo sie relativ einfach untersucht werden können. Daher sind diese Tiere besonders geeignete Bioindikatoren.Wir haben kürzlich gezeigt, dass das "huddling" Verhalten von Kaiserpinguinen als Phasenübergang von einem flüssigen in einen festen Zustand beschrieben werden kann. Dieser Phasenübergang hängt von der gefühlten Temperatur ab, die neben der Umgebungstemperatur auch von der Windgeschwindigkeit, der Sonneneinstrahlung und der relativer Luftfeuchtigkeit beeinflusst wird. Kaiserpinguine ändern ihr Huddlingverhalten als Reaktion auf diese gefühlte Temperatur und durchlaufen bei einer bestimmten Übergangstemperatur einen Phasenübergang. Diese Phasen-Übergangstemperatur hängt in erster Linie von der Fettisolierung der Tiere ab. In diesem Projekt werden wir die Hypothese testen, dass wir durch die Beobachtung der Phasen-Übergangstemperatur die durchschnittlichen Energiereserven (Fettisolation) einer ganzen Pinguinkolonie abschätzen und zeitlich verfolgen können. Außerdem wollen wir nachweisen, dass sich aus der Phasen-Übergangstemperatur zu Beginn der Brutsaison (wenn die Tiere über die größten Fettreserven verfügen) sowohl der Jagderfolg als auch die Nahrungsversorgung eines großen Teils des Südozeans abschätzen lässt, da sich der Jagdradius der Kaiserpinguine über 300-500 km um die Kolonie erstreckt. Falls sich unsere Hypothese bestätigt, wäre dies ein wichtiger Meilenstein für eine nicht-invasive Fernerkundung des Zustands von Kaiserpinguinkolonien und damit des marinen Ökosystems großer Teile des Südozeans.
Das Projekt "Antarktisforschung" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Kiel, Institut für Meereskunde.
Das Projekt "Schwerpunktprogramm (SPP) 1158: Antarctic Research with Comparable Investigations in Arctic Sea Ice Areas; Bereich Infrastruktur - Antarktisforschung mit vergleichenden Untersuchungen in arktischen Eisgebieten, Mechanismen der räumlichen Verteilung von Tieren: Modellierung der Energielandschaften eines Antarktischen Prädators" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut Tierökologie und Spezielle Zoologie.Die Effizienz des Beuteerwerbs bestimmt, ob Tiere erfolgreich Nachkommen großziehen und gleichzeitig ihre eigene Körperkondition erhalten und Prädation vermeiden können, ob sie also eine hohe Fitness (gemessen als lebenslangen Fortpflanzungserfolg) erreichen können. Die Effizienz des Beuteerwerbs könnte auch Auswirkungen auf die Dynamik von Tierpopulationen haben: an Orten mit geringen energetischen Kosten sollte ein Populationszuwachs zu verzeichnen sein, während erhöhte Nahrungssuchkosten eher zu einer Populationsabnahme führen sollten. Es gibt zahlreiche Studien zum Beuteerwerb von Tieren, die sich darauf konzentrieren, die räumliche Verteilung der Tiere zu beschreiben. Dagegen sind die Mechanismen, die zu dieser Verteilung führen, weitgehend noch nicht untersucht. Diese Lücke könnte durch den Einsatz neuer Methoden in der Analyse von Tierbewegungen geschlossen werden. Durch den Einsatz von dreidimensionalen Beschleunigungsmessern können Daten des Habitats mit Beschleunigungsdaten der Tierbewegungen verschnitten werden. Die energetische Kosten der Bewegungen im potentiellen Beuteraum werden berechnet, und in eine Energie-Landschaft (Energy landscape) übertragen. Ich schlage hier vor, diese neue Technologie und Methodik anzuwenden, um den Einfluss der Effizienz des Beuteerwerbs auf die Dynamik von Tierpopulationen zu untersuchen. Ich werde Energielandschaften für Eselspinguine als Modellart für einen Antarktischen Prädator modellieren, der sehr erfolgreich auf jüngste Umweltveränderungen reagiert hat. Ich werde untersuchen, wie sich die Effizienz des Beuteerwerbs zwischen Populationen im optimalen Habitat (Antarktische Halbinsel, Populationszuwachs) und suboptimalen Habitat (Falklandinseln, stark schwankende Populationen) unterscheidet. Durch den Vergleich der Nutzung von Energielandschaften werde ich untersuchen, welche Bedingungen zu hoher Körperkondition und Fortpflanzungserfolg der Eselspinguine führen und die erfolgreiche Expansion der Art in antarktischem Habitat ermöglichen. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, zu verstehen, wie Tiere auf veränderte Umweltbedingungen reagieren, wie sie derzeit durch die Einflüsse des Klimawandels entstehen.
Das Projekt "Felsenpinguine als Zeiger für Ökosystemwandel im subantarktischen Südpolarmeer" wird/wurde ausgeführt durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft.In marinen Lebensräumen können Seevögel als wertvolle Indikatoren für Nahrungsressourcen und die Produktivität des marinen Ökosystems dienen. Studien zeigen deutliche Veränderungen in marinen Ökosystemen, und eine Art, die auf solche Veränderungen empfindlich reagiert, ist der Südliche Felsenpinguin Eudyptes chrysocome (IUCN-Kategorie gefährdet). Analysen neuerer und historischer Daten deuten darauf hin, dass Felsenschreibepinguine in einem sich erwärmenden Ozean schlechter überleben und sich vermehren und dass der Klimawandel sie in mehreren Phasen der Brut- und Nicht-Brutsaison beeinflussen kann. Mehr als ein Drittel der Gesamtpopulation dieser Art brütet auf den Falklandinseln, wo die Populationen besonders stark zurückgehen, und unsere früheren Studien (2006-2011) hier haben auf reduzierte Überlebenswahrscheinlichkeiten unter zunehmend warmen Meerestemperaturen und leichtere Eier unter wärmeren Umweltbedingungen hingewiesen. Die zugrunde liegenden Ursachen für diese Veränderungen sind jedoch noch wenig bekannt. Das vorliegende Projekt knüpft an frühere Studien an, aber wir werden neu verfügbare Technologien anwenden, nämlich viel kleinere GPS-Beschleunigungs-Datenlogger, um die noch unbekannten Phasen der Brutzeit und die für die Futtersuche verwendete Energie zu untersuchen, und Analysemethoden aus dem Machine Learning („künstliche Intelligenz“) und der Energielandschaften-Modellierung. Komponentenspezifische stabile Isotopenanalysen und Metabarcodierung von Kotproben werden zudem eingesetzt, um die Ernährung während der verschiedenen Phasen des Brutzyklus zu untersuchen. Wir werden auch Zeitrafferkameras einsetzen und über "Penguin watch" - ein Toolkit zur Extraktion großflächiger Daten aus Kamerabildern und zur Einbeziehung der Öffentlichkeit - bürgernahe Wissenschaft betreiben. Insgesamt wollen wir verstehen, warum Südliche Felsenpinguine eine besonders empfindliche Art bei sich erwärmenden Meeresbedingungen sind.
Das Projekt untersuchte das Hörvermögen von Humboldt-Pinguine. Das Hörvermögen der Pinguine wurde psychoakustisch und durch Methode der Auditorisch Evozierten Potentialen (AEP) ermittelt. Die Ergebnisse zeigen, dass Pinguine in der Luft zwischen 1 und 4 kHz am besten hören. Darüber hinaus wurde eine Tieraudiogramm-Datenbank entwickelt, die den Vergleich zwischen den veröffentlichten Hörkurven verschiedener mariner Tiere erlaubt. Pinguine reagierten mit einer erstaunlich niedrigen Reaktionsschwelle in Unterwasser-Playback-Experimente auf Geräuschimpulsen. Mit diesem Vorhaben wurde der Grundstein für zukünftige Studien über das Hörvermögen von tauchenden Vögeln gelegt hat und so zu einem größeren Verständnis beigetragen, inwiefern Meeresvögel von Unterwasserlärm betroffen sind. Veröffentlicht in Texte | 100/2024.
The project studied the hearing ability of Humboldt penguins. The hearing ability of the penguins was determined psychoacoustically and by auditory evoked potentials (AEP). The results show that penguins hear best between 1 and 4 kHz in air. In addition, an animal audiogram database was created to facilitate comparison between the published audiograms of different aquatic animals. Penguins responded with a surprisingly low response threshold to sound stimuli in underwater playback experiments. This project has laid the foundation for future studies on the hearing capacity of diving birds, contributing to a greater understanding of how marine birds are affected by underwater noise.
Das Projekt untersuchte das Hörvermögen von Humboldt-Pinguine. Das Hörvermögen der Pinguine wurde psychoakustisch und durch Methode der Auditorisch Evozierten Potentialen (AEP) ermittelt. Die Ergebnisse zeigen, dass Pinguine in der Luft zwischen 1 und 4 kHz am besten hören. Darüber hinaus wurde eine Tieraudiogramm-Datenbank entwickelt, die den Vergleich zwischen den veröffentlichten Hörkurven verschiedener mariner Tiere erlaubt. Pinguine reagierten mit einer erstaunlich niedrigen Reaktionsschwelle in Unterwasser-Playback-Experimente auf Geräuschimpulsen. Mit diesem Vorhaben wurde der Grundstein für zukünftige Studien über das Hörvermögen von tauchenden Vögeln gelegt hat und so zu einem größeren Verständnis beigetragen, inwiefern Meeresvögel von Unterwasserlärm betroffen sind.
Das Projekt "Pinguinfasern als Vorbild für neuartige Filtermedien zur Filterung von Aerosolen und Mikroplastik, Teilvorhaben: Herstellung und Prüfung von Filtermaterialien nach dem Pinguin-Prinzip" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: BinNova Microfiltration GmbH.
Seitdem die Vogelgrippe seit einigen Jahren auch in Mitteleuropa immer häufiger auftritt, werden im Zoo und Tierpark Berlin verstorbene Vögel stichprobenartig auf die Aviäre Influenza – auch bekannt als Vogelgrippe oder Geflügelpest – getestet: Für einen am 13. November 2022 verstorbenen Hammerkopf aus dem Zoo Berlin, ein bis zu 56 Zentimerter großer Stelzvogel, wurde nun ein positives Ergebnis vom Landeslabor Berlin-Brandenburg (LLBB) gemeldet und vom Nationalen Referenzlabor bestätigt. Der Expert*innenstab aus Tierärzt*innen, Kurator*innen und Tierpfleger*innen sowie dem Zoologischen Leiter des Zoos Berlin hat unverzüglich Schutzmaßnahmen in die Wege geleitet. In Rücksprache mit dem zuständigen Bezirk Mitte ist der Zoo Berlin vorsorglich ab sofort für den Publikumsverkehr geschlossen. Damit soll der möglichen Weiterverbreitung des Virus etwa durch Vogelkot an Kleidung oder Schuhen von Zoobesuchenden vorgebeugt werden. Wie lange der Zoo geschlossen bleiben muss, ist noch nicht absehbar. „Wir haben unmittelbar mit weitreichenden Quarantänemaßnahmen reagiert. Sämtliche Vögel – inklusive unserer Pinguine und Greifvögel – wurden inzwischen in rückwärtige Volieren beziehungsweise Stallungen gebracht“, erklärt der Zoologische Leiter von Zoo und Tierpark Berlin, Christian Kern. „Glücklicherweise zeigt kein weiteres Tier entsprechende Krankheitssymptome. Dennoch werden alle Vögel auf die Aviäre Influenza getestet.“ Die mit der Versorgung von Vögeln betrauten Mitarbeitenden tragen Schutzkleidung, um eine Verschleppung des Virus auszuschließen. Parallel dazu wird unter Hinzuziehung von weiteren externen Expert*innen eine Risikoanalyse für die Gesamtsituation im Zoo Berlin in die Wege geleitet. Mit dem H5N1-Virus sind beim Menschen bislang nur in seltenen Einzelfällen Infektionen in Verbindung gebracht worden. Wohl aber besteht das Risiko, nach Kontakt mit einem infizierten Tier das Virus in andere Vogelbestände einzuschleppen. Eine vorsorgliche Schließung des gesamten Zoo-Geländes ist in dieser Situation ein wichtiger Schritt, bis es einen besseren Überblick über die Situation gibt. Oberstes Ziel ist es, eine Ausbreitung der Aviären Influenza zu vermeiden. Auch Zoos und Tierparks in Greifswald, Karlsruhe, Rostock, Heidelberg und im Maintal waren schon von der Vogelgrippe betroffen. Vorsorglich beginnt auch der Tierpark Berlin damit, sämtliche Vögel in die Stallungen zu bringen und Proben im Labor zu untersuchen. Geflügelhalter in Berlin müssen derzeit keine weiteren Maßnahmen ergreifen.
Das Projekt "Pinguinfasern als Vorbild für neuartige Filtermedien zur Filterung von Aerosolen und Mikroplastik, Teilvorhaben: Untersuchung und Bewertung biologischer Wechselwirkungen auf Pinguin-Filtermaterial" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen.
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Bund | 67 |
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Type | Count |
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Deutsch | 64 |
Englisch | 10 |
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Dokument | 11 |
Keine | 37 |
Webseite | 24 |
Topic | Count |
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Lebewesen & Lebensräume | 69 |
Luft | 51 |
Mensch & Umwelt | 66 |
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