Die von Autoherstellern angegebenen Verbräuche ihrer Fahrzeuge stimmen oft nicht mit der Realität überein. Dass dies auch bei Elektroautos so ist, zeigt eine UBA-Studie. Der Energieverbrauch von Heizungen und Klimaanlagen müsste künftig viel stärker in das offizielle Testverfahren WLTP einbezogen werden, um realitätsnahe Angaben zu Verbrauch und Reichweite zu erhalten. Klimaanlage und Heizung sind große Nebenverbraucher bei Elektroautos Das Ergebnis der beauftragten Studie zeigt, dass der Anteil der Nicht-Antriebs-Energie-Verbraucher, wie beispielsweise der Klimaanlage, der Heizung und der Schweinwerfer, am Gesamtenergieverbrauch von Elektroautos im Realbetrieb etwa 10 bis 20 Prozent beträgt, wobei etwa ein Drittel dieses Anteils auf die Konditionierung der Batterie und des Fahrgastraumes nach Kaltstarts entfallen dürfte. Abweichungen zwischen Labor- und dem realen Energieverbrauch Die Untersuchungen zeigen, dass – wie bei Verbrennerfahrzeugen – auch bei Elektrofahrzeugen eine deutliche Abweichung zwischen dem Energieverbrauch im WLTP (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure) auf dem Rollenprüfstand und dem auf der Straße besteht. Diese Differenz wird maßgeblich durch den Energieverbrauch beim Heizen und Kühlen bei unterschiedlichen Fahr- und Temperaturbedingungen hervorgerufen und variiert im Konkreten sehr stark, etwa zwischen 1 Prozent auf langen Autobahnstrecken (bei ca. 20°C) und 65 Prozent bei kurzen Stadtfahrten (mit Kaltstart und -10°C). Diese Abweichung wird künftig weiter bestehen bleiben, solange die Nicht-Antriebs-Energie-Verbraucher bei der Typgenehmigung im Rahmen der WLTP-Prüfung nicht oder nicht ausreichend miteinbezogen werden. Weitere Messungen notwendig Transparente Verbraucherinformationen sollten deshalb durch zusätzliche Messungen im Rahmen des WLTP erreicht werden. Um die Belastbarkeit der Empfehlungen weiter zu verbessern, empfehlen die Experten zunächst weitere Messungen an einem breiten Spektrum von kleinen und großen Elektroautos verschiedener Hersteller im WLTP bei 23°C und bei 0°C. Erst dann sollten Empfehlungen gegenüber der Politik für einen konkreten Vorschlag für die umfangreiche Weiterentwicklung des WLTP im Rahmen der Typprüfung von Elektroautos bzgl. Testablauf und Auswertung ausgearbeitet werden.
Das Projekt "Weiterentwicklung der Emissionsfaktoren für das Handbuch für Emissionsfaktoren (HBEFA)" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH.Ausgangslage / Zielstellung / Methodik des Vorhabens: Das Handbuch Emissionsfaktoren (HBEFA) enthält bereits die Emissionsfaktoren einer Vielzahl von mobilen Quellen in weitgehender Differenzierung. Es liefert die Eingangsdaten für das deutsche TREMOD (Transport Emission Estimation Model), das u.a. Daten für die Emissionsberichterstattung, für Projektionen künftiger Emissionen und für die Schätzung der Wirksamkeit von Maßnahmen zur Schadstoffreduzierung liefert. Das Handbuch wird so flexibel angelegt, dass regelmäßige, häufige Updates und ggf. Erweiterungen möglich sind. Für dieses Forschungsprojekt stehen nach Herausgabe des HBEFA, Version 3.1 im Februar 2010, folgende, mit dieser Version abgestimmten Erweiterungen und Aktualisierungen an: Arbeitspaket 1: 1a- Aktualisierung des repräsentativen Fahrverhaltens 1b- Überprüfung des Emissionsverhaltens konventioneller Fahrzuege 1c- NO2-Emissionsfaktoren 1d- Emissionsfaktoren bestimmter Verkehrssituationen (Emissionsfaktoren für Fahrten mit z. B. höheren Geschwindigkeiten) 1e- Alternative Fahrzeugkonzepte/ unkonventionelle Kraftstoffe (Aufnahme von Emissionsfaktoren für alternative Kraftstoffe) 1f- Berechnung von Emissionsfaktoren Arbeitspaket 2: 2a- Bestandsaufnahme und Aktualisierung von Dieselfahrzeugen mit Minderungstechniken 2b- Einfluss von Nebenverbrauchern Alle zu bearbeitenden Teilbereiche werden nach vorgegebenen Schadstoffen, Antriebskonzepten, Emissionsklassen, Größenklassen und Geschwindigkeiten differenziert. Des Weiteren können aus der Erarbeitung der zu aktualisierenden Version des Handbuchs ggf. weitere Messungen zur Ermittlung von Emissionsfaktoren resultieren.