Das Projekt 'Bäume als Indikatoren für die urbane Wärmeinsel (BIWi)' ist eine Vorstudie, in der an 12 stadtökologisch unterschiedlichen Standorten Berlins, der Stadt Deutschlands mit dem größten innerstädtischen Wärmeinseleffekt (urban heat island, UHI), mittels dendroklimatologischer Methoden Chronologien zu verschiedenen Jahrringparametern (Jahrringbreite JRB, Weiserjahrkataloge, holzanatomische Merkmale) erzeugt und analysiert werden. Das Ziel ist es zu untersuchen, mit welcher Güte und Sicherheit welche Wuchsmerkmale auf Einflüsse des UHI-Effektes zurückzuführen sind. Ausgehend von in Dendroklimatologie und Zeitreihenanalytik anerkannten und häufig erfolgreich angewandten Methoden zur Messtechnik, Datenaufbereitung und Datenanalyse soll ein Methodenverbund aus Korrelations-, Regressions-, Hauptkomponenten- und Extremjahranalysen für urbane Räume entwickelt werden, um an verschiedenen Standorten die Wachstumsfaktoren für die im Mittel herrschenden Klimabedingungen, wie auch für extreme Wetterlagen (Trocken- oder Hitzeperioden, Smoglagen) zu bestimmen und zu hierarchisieren. Dazu werden an 12 stadtökologisch unterschiedlichen Standorten an insgesamt ca. 150 Bäumen Chronologien zur Jahrringbreite wie auch Kataloge zu extremen Wuchsreaktionen und holzanatomischen Merkmalen (Frostringe, Dichteschwankungen, u.a.) generiert. Im Vergleich mit Standorten aus dem Berliner Umland werden die Effekte der UHI abschließend von den allgemeinen klimatischen Wachstumsfaktoren getrennt. Insbesondere für diesen Teilschritt ist neben der Analyse spezifischer Stadtbaumarten (Platane, Ahorn, Winterlinde oder ähnlichen) auch die von sogenannten waldbildenden Baumarten wie etwa Eiche, Buche oder Kiefer in der Stadt von Bedeutung, um die gefundenen Stadt-Umland-Diversitäten nicht durch artspezifische Unterschiede zu verwischen. Die in der Vorstudie gewonnenen Ergebnisse werden im Rahmen zweier Masterarbeiten ausgewertet und interpretiert und überdies in einem international anerkannten Fachjournal veröffentlicht. Bisher vorliegende Studien setzen die Dendroklimatologie erfolgreich ein, um das Wachstum urbaner Bäume zu analysieren. Die Innovation des Projektes BIWi beruht auf der erstmaligen Nutzung der Bäume und der dendroklimatologischen Techniken für die Analyse stadtklimatologischer Fragestellungen, insbesondere der räumlichen und zeitlichen Entwicklung der UHI. Im Erfolgsfalle dient diese Vorstudie dazu, in einem größer angelegten Folgeprojekt das übergeordnete Ziel zu verfolgen, ein Verfahren zur Untersuchung der räumlichen Verbreitung und raumzeitlichen Entwicklung von UHIs mit Hilfe dendroökologischer Datensätze zu entwickeln. Perspektivisch kann so dazu beizutragen werden retrospektiv und projektiv Aussagen zur Entwicklung von UHIs vor dem Hintergrund sich ändernder klimatischer, demographischer und städteplanerischer Entwicklungen zu treffen.
Dieses im Angesicht des Klimawandels initiierte Projekt beschäftigt sich mit der Problematik, dass einige der gängigen Stadtbaumarten unter den zunehmend wärmeren und trockneren Sommern sowie unter neu eingewanderten Schädlingen und Erkrankungen so stark leiden, dass sie in vielen Fällen den ästhetischen Ansprüchen an einen Straßenbaum nicht mehr genügen (Bsp. Kastanienminiermotte), zu einer Gefährdung werden (Bsp. Bruchproblematik durch Massaria-Erkrankung an Platanen) oder gänzlich absterben (Bsp. Eschentriebsterben bei Fraxinusarten). In dem langfristig angelegten Projekt werden an Hand verschiedener Kriterien zukunftsträchtige Baumarten aus dem (süd-) osteuropäischen, aber auch nordamerikanischen und asiatischen Raum ausgewählt, die auf Grund ihrer Eigenschaften potentiell in der Lage sind, den prognostizierten Klimabedingungen unserer Städte zu trotzen. Diese Arten werden in drei bayerischen Städten aufgepflanzt.
Potentiale nichtheimischer Baumarten für den forstlichen Anbau in Deutschland sachlich und vorurteilsfrei prüfen.
Damit die Waldwirtschaft auch in Zukunft ausreichende Mengen des nachwachsenden Rohstoffes Holz für verschiedene Wirtschaftszweige nachhaltig bereitstellen kann, ist es erforderlich, die Vitalität und Produktivität unserer Wälder zu stärken. Eine Maßnahme hierzu ist, vitale, standortgerechte Baumarten aus anderen biogeografischen Regionen am Waldaufbau zu beteiligen und in unsere Wälder zu integrieren. Hierdurch können Ressourcenverluste als Folge stark geschädigter Baumarten (z.B. Esche) und veränderter Standortbedingungen (z.B. Trocknis) ausgeglichen werden.
Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW (Pflanzgebiet Sauerland) und der Landesverband Lippe (Pflanzgebiet Teutoburger Wald/Weserbergland) beabsichtigen, Versuchsanbauten mit Baumarten aus anderen biogeografischen Regionen anzulegen. Das Verbundprojekt 'Erhalt bzw. Steigerung der nachhaltigen Holzproduktion unter Nutzung nichtheimischer Baumarten aus anderen biogeografischen Regionen' wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen des Förderprogramms nachwachsende Rohstoffe unterstützt (Weitere Informationen auf www.FNR.de. unter den Förderkennzeichen 22012016 und 22004217).
Im Rahmen der 3-jährigen Projektlaufzeit sollen Waldbestände auf ausgewählten Freiflächen im Teutoburger Wald/Weserbergland und im Sauerland mit folgenden Baumarten begründet werden: Atlaszeder (Cedrus atlantica) - Küstentanne (Abies grandis) - Araukarie (Araucaria araucana) - Westliche Hemlock (Tsuga heterophylla) - Küstenmammutbaum (Sequioa sempervirens) - Gebirgsmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) - Baumhasel (Corylus colurna) - Edelkastanie (Castanea sativa) - Orientbuche (Fagus orientalis) - Platane (Platanus acerifolia) - Sicheltanne (Cryptomeria japonica).
Insgesamt werden mehrere tausend Pflanzen je Baumart auf 26,7 ha Fläche angepflanzt. Nach Flächenvorbereitung, Standortkartierung und Bodenanalyse werden die genannten Baumarten an verschiedenen Stellen ausgewählter Waldgebiete in Flächengrößen von jeweils ca 1 ha je Baumart bestandesweise gepflanzt. Die Pflanzungen werden mit Zäunen geschützt. Alle Bestände werden jeweils im Frühjahr und Spätsommer kontrolliert. Es werden dann Daten zu Wachstum, Anwuchs und Schäden erhoben und bei Bedarf bedrängende Begleitvegetation entfernt. Alle Maßnahmen werden dokumentiert. Ziel ist es zu untersuchen, ob die ausgewählten Baumarten vital an- und aufwachsen, sie standortgerecht sind, sie nachhaltig eine hohe Biomasseproduktion bzw. CO2-Adsorption gewährleisten und sie Kriterien des Umwelt- und Naturschutzes erfüllen.
Im Rahmen des Klimaforschungsvorhaben Stadtbäume I wurde erfolgreich ein umweltsensibles Modell zur Prognose der Kapazität der C-Speicherung und der Ökosystemdienstleistungen der beiden Baumarten Robinie und Winterlinde in den Städten München und Würzburg erarbeitet und ein erster Leitfaden für Kommunen erarbeitet.
Im Vorhaben 'Stadtbäume II' sollen nun weitere, für die Stadtnatur wichtige Baumarten, wie Ahorn, Platane und Kastanie in weiteren Städten, wie Hof, Bayreuth und Nürnberg untersucht werden. Diese Städte zeichnen sich durch ein spezielles Klima (Trockenheit, Lufttemperatur) aus, das sich zukünftig noch verstärken dürfte.
Das in Vorhaben I erarbeitet Modell soll an weiteren Orten und an weiteren Baumarten getestet werden. Daraus soll ein Leitfaden für Kommunen entwickelt werden, der Hinweise zur Pflanzung und Pflege der Stadtnatur in der Zeiten des Klimawandels und unter optimaler Ausnutzung der Umweltleistungen der Baumarten geben soll. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Stadtnatur und Klimaanpassung sowie der Bayer. Landesanstalt für Gartenbau und Weinbau und dem Projekt Stadtgrün 2021' durchgeführt werden. Die Gartenämter der Städte werden in die Auswahl der Baumarten miteinbezogen.