Die Probleme des Rückbaus, die erhebliche Negativwirkungen auf die Ver- und Entsorgungssysteme erwarten lassen, wurden bisher unmöglich berücksichtigt. Die technische Zielstellung besteht darin in ausgewählte typische VU's der neuen Länder die Situation des Wohnungsrückbaus zu analysieren und Anpassungsstrategien zu entwickeln. Die Entwicklung der Strategien soll in der Einheit von Erneuerung, Verteilung und Kundenstrategie erfolgen. Die wirtschaftliche Zielstellung wird darin gesehen, die optimale Weiterung des Anlagenkapitals zu gewährleisten und Änderungsinvestitionen auf einem minimalen Level zu halten.
Es sollen Argumente und Empfehlungen erarbeitet werden, welche Massnahmebuendel bei der Instandsetzung und Modernisierung bedarfsgerecht und wirtschaftlich sind. Bei der Instandsetzung und Modernisierung von Plattenbauten ist die Notwendigkeit der Beschraenkung auf Teilmassnahmen und abgestufte Sanierungsschritte in einem langfristigen Zeitplan besonders wichtig. Dies ist auf den Handlungsdruck bei vielen Bauten, hohe Kosten der Gesamtmassnahme sowie Finanzierungsengpaesse zurueckzufuehren. Geht man nach dem Motto 'wenn schon, denn schon' vor, so werden nur wenige Haeuser und Wohnungen mit hohen Kosten und mit der Folge sprunghaft steigender Mieten verbessert werden koennen. Die Aufgabe besteht jedoch darin, jeweils rechtzeitig den langfristigen Bestand der Gebaeude und zu jeder Zeit die subjektive Wohnzufriedenheit und die Akzeptanz der Wohnkosten zu sichern. Mit den zu erarbeitenden Entscheidungshilfen soll eine Synthese aus folgenden Gesichtspunkten untersucht und entwickelt werden: Bei der Staffelung und Buendelung von Instandsetzungs- und Modernisierungsmassnahmen ist Ruecksicht auf die Dringlichkeiten zur Sicherung der Gebaeude und Senkung der Betriebskosten sowie technischen, organisatorischen und bauwirtschaftlichen Zusammenhaenge zu nehmen. Sie muss aber auch den aktuellen und zukuenftigen Tendenzen der Entwicklung der Wohnbeduerfnisse und der Zahlungsfaehigkeit gerecht werden und die Attraktivitaet der Wohnungen angemessen gewaehrleisten. Die Massnahmebuendel sollen darueber hinaus auch langfristig wirtschaftlich sein. Insbesondere sollen nicht Teile der Investitionen vorzeitig obsolet werden, wenn sie nach kurzer Zeit durch umfassendere Massnahmen ueberholt werden. Notwendig zur Verbesserung der Zielgenauigkeit und Staffelung der Instandsetzungs- und Sanierungsmassnahmen sind fundierte Grundlagen zu den vorrangigen Wohnbeduerfnissen von Bewohnern in Plattenbauten, denn diese koennen oft mit geringem Finanzierungsaufwand befriedigt werden. Notwendig ist ferner eine systematische Ueberpruefung, welche Strategien die drei Kriterienkomplexe: -Bestandsicherung und Betriebskosten, -Wohnbeduerfnisse und Wohnkosten sowie -Gesamtwirtschaftlichkeit und Finanzierungsmoeglichkeiten weitestgehend in Einklang bringen. Auf der Basis der vorliegenden Untersuchungen zum Instandsetzungs- und Modernisierungsbedarf sowie aufgrund weitergehend vorbereiteter Umsetzungsmassnahmen werden hypothetische Massnahmepakete abgegrenzt und insbesondere hinsichtlich der Reichweite variiert. Diese Arbeitsgrundlage dient zum einen dazu, die Untersuchung der Wohnbeduerfnisse zielgenau zu strukturieren.
Die 1990 und 1991 im Rahmen eines gleichnamigen Forschungsvorhabens des Saechsischen Bauinstitutes Dresden unter Verwendung typischer DDR-Zemente gefertigten Pruefkoerper werden einer weiteren Beobachtung und Messung unterworfen. Ziel der Untersuchungen ist es, einen Beitrag zur Schadensbewertung und zur Sanierung betroffener Bauten, die aus waermebehandelten Fertigteilen errichtet wurden (z.B. Plattenbauten) durch Gewinnung sicherer Erkenntnisse aus Langzeitbeobachtungen zu leisten. Schaedigungen in Form von Rissbildungen, die mit der Menge der sekundaeren Ettringitbildung weitgehend korrelieren, ergaben sich nur bei hohen Waermebehandlungstemperaturen (90 Grad.C), mittleren w/z-Werten (w/z = 0,50) und einer Wechsellagerung mit Frosteinwirkungen. Rissbildungen an den verwendeten Betonbalken 10x10x40 cm3 bei ausschliesslicher Wasserlagerung oder im Aussenlager wurden nicht festgestellt.
Das Vorhaben resultiert auf der Grundlage von Ergebnissen durchgefuehrter Bauzustandsanalysen untersetzt von gutachterlichen Stellungnahmen zur vorhandenen Bausubstanz. Neben der Sanierung der bestehenden Bausubstanz mit der Massgabe einer Erhoehung der Nutzungsdauer des Gebaeudekomplexes werden diese flankiert mit innovativen Massnahmen zur Steigerung des Energieeinsparungspotentials. Einen Hauptschwerpunkt bildet die Verstaerkung aller konstruktiven Aussenwandelemente mit verschiedenen Waermedaemmsystemen sowie die Einbeziehung der Dach- und Kellerbereiche. Ergebnis aller baulichen Massnahmen muss der Nachweis der Effizienz von Gebaeudesanierungen fuer den Waermeverbrauch der Haeuser sein. Begleitend wird damit verbunden sein, das Wohnumfeld, die Hauseigangsbereiche und die Aufwertung der architektonischen und staedtebaulichen Qualitaeten des Gebaeudes zu verbessern.
Aufbauend auf einer Grundlagenstudie sind in den letzten Jahren zahlreiche BMBF-gefoerderte Modellvorhaben zur energetischen Verbesserung von Typenbauten durchgefuehrt worden. Die Koordination von 5 Vorhaben sicherte die Bearbeitung des identifizierten FuE-Bedarfs und die Vergleichbarkeit der Ergebnisse. Ueber die Bearbeitung der Einzelprojekte hinaus erbrachte eine Querauswertung weitere Ergebnisse, vor allem hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit der Massnahmen.