Die digitale GK2750 Geologie zeigt die oberflächennahe Geologie Deutschlands im Maßstab 1:2.750.000. Die Karte umfasst 28 nach ihrem Entstehungsalter differenzierte Einheiten. Zudem enthält sie Informationen über die Verbreitung von vulkanischen und plutonischen Gesteinen. Weiterhin sind in der Karte tektonische Linienelemente, die Eisrandlagen der letzten Kaltzeiten sowie die Impaktbildung Nördlinger Ries dargestellt.
Die digitale GK2000 Geologie zeigt die oberflächennahe Geologie Deutschlands und angrenzender Regionen im Maßstab 1:2.000.000. Die Karte umfasst 30 nach ihrem Entstehungsalter differenzierte Einheiten. Zudem enthält sie Informationen über die Verbreitung von vulkanischen, plutonischen und metamorphen Gesteinen. Weiterhin sind in der Karte tektonische Linienelemente, die Eisrandlagen der letzten Kaltzeiten sowie die Impaktkrater Nördlinger Ries und Steinheimer Becken dargestellt.
Die digitale GK2750 Geologie zeigt die oberflächennahe Geologie Deutschlands im Maßstab 1:2.750.000. Die Karte umfasst 28 nach ihrem Entstehungsalter differenzierte Einheiten. Zudem enthält sie Informationen über die Verbreitung von vulkanischen und plutonischen Gesteinen. Weiterhin sind in der Karte tektonische Linienelemente, die Eisrandlagen der letzten Kaltzeiten sowie die Impaktbildung Nördlinger Ries dargestellt.
Beitrag im Rahmen der FKTG: 009_00TG_194_00IG_K_g_SO kristallines Wirtsgestein im Grundgebirge der saxothuringischen Zone // Das Teilgebiet umfasst in Sachsen mehrere regionalgeologische Einheiten mit unterschiedlichem geologischem Aufbau: das Erzgebirge, das Chemnitzbecken, das Granulitgebirge, das Frankenberger Zwischengebirge, die westerzgebirgischen und vogtländischen Granite, den Lausitzer Granodiorit komplex und Meißener Pluton, die Lausitzer Grauwacken-Einheit, das Görlitzer Schiefergebirge, die Ostthüringisch-Nordsächsische Einheit, den Nordsächsischen Block, die Wurzen-Caldera, den Delitzscher Pluton, die Torgau-Doberlug-Einheit. In diesen regionalgeologischen Einheiten treten sedimentäre, vulkanische, plutonische und metamorphe Gesteine auf. Der Metamorphosegrad schwankt von sehr schwach metamorph bis ultrahochmetamorph. Stellungnahme der BGE: Seite 5: [...] Bezogen auf die Anwendung der Mindestanforderungen im Rahmen von § 13 StandAG wurde für den ZBTG ein stratigraphischer Ansatz gewählt, d. h. das Wirtsgestein nimmt nur einen Teil der betrachteten Einheit ein. Bohrungen belegen die Erfüllung der Mindestanforderungen der endlagerrelevanten Gesteinsabfolge punktuell. Die resultierenden Ergebnisse sind damit generell überschätzend, weisen also zu große identifizierte Gebiete aus. Bohrungsinformationen zur Nicht-Erfüllung von Mindestanforderungen (Negativbelege) wurden für den ZBTG aufgrund der fehlenden räumlichen Information nur sehr eingeschränkt für eine weitere Eingrenzung verwendet. Auf diese Weise wurde vermieden, dass potenziell geeignete Gebiete aufgrund z. B. geringer Datenlage vorzeitig aus dem Verfahren ausscheiden. // In Schritt 2 der Phase I erfolgt auf Basis der ermittelten Teilgebiete die Ermittlung von Standortregionen für die übertägige Erkundung. Dafür werden auch bereits gelieferte Daten oder Veröffentlichungen, die im Schritt 1 der Phase I für den ZBTG methodisch noch keine Berücksichtigung fanden, sowie Hinweise aus den Stellungnahmen der Bundes- und Landesbehörden, herangezogen und geprüft. Seite 6-7: [...] sind von der BGE ausschließlich Plutonite und hochgradig regionalmetamorphe Gesteine als kristalline Wirtsgesteine deklariert worden, d. h. z. B. Granulite, Eklogite, Gneise, Amphibolite oder auch Migmatite. Metamorphe Gesteine wie Phyllite, Schiefer, Hornfelse, Marmore und Skarne werden nicht als Wirtsgesteine im Standortauswahlverfahren berücksichtigt, da niedrig- bis mittelgradig regionalmetamorphe und geschieferte Gesteine sowie Hochdruck- und Kontaktmetamorphite nach Auffassung der BGE keine kristallinen Wirtsgesteine mit günstigen Eigenschaften für die Endlagerung von radioaktiven Abfällen darstellen (BGE 2020j). // Die BGE begrüßt das Vorgehen, kontaktmetamorphe Gesteine wie Hornfelse und Skarne als Explorationsindikatoren für das Auftreten von intrusiven magmatischen Einheiten (Plutoniten) zu nutzen; gerade in Bereichen von Teilgebieten, in denen Tiefbohrungen mit Teufen > 300 m u. GOK nicht vorhanden sind. Die geologischen Karten „Lausitz - Jizera - Karkonosze“ im Maßstab 1 : 100 000 (GK100 LJK) und im Maßstab 1 : 400 000 ohne känozoische Sedimente (GK400) geben Aufschluss über die Verbreitung von kartierten kontaktmetamorphen Gesteinen (Skarne, Hornfelse oder Frucht- und Knotenschiefer) in Gebieten wie der Lausitzer Grauwacken-Einheit oder in Nordwestsachsen im Nordsächsischen Block. Seite 12-13: Die genutzten Datengrundlagen zur Ermittlung des identifizierten Gebietes innerhalb des kristallinen Grundgebirges des Saxothuringikum in Sachsen ergab sich aus den methodischen Anwendungsprinzipien der BGE zur Anwendung der Mindestanforderungen im Rahmen von § 13 StandAG für das gesamte Bundesgebiet (vgl. Tabelle 2). Zur Anwendung der Mindestanforderungen wurden die vom LfULG gelieferten 3D-Modelle verwendet und Bereiche zwischen diesen 3D-Modellen wurden durch ein Tiefenmodell, das aus der Karte zur Tiefenlage des Grundgebirges von Reinhold (2005) abgeleitet wurde, sowie der GÜK 250 (BGR 2019), ergänzt. Zusätzlich wurden die vom LfULG gelieferten Schichtenverzeichnisse auf Vorkommen von kristallinem Wirtsgestein entsprechend der Begriffsbestimmung der BGE gefiltert (BGE 2020j). // Im nun anstehenden Schritt 2 der Phase I erfolgt auf Basis der ermittelten Teilgebiete die Ermittlung von Standortregionen für die übertägige Erkundung. Dafür werden auch bereits gelieferte Kartenwerke, Daten oder Veröffentlichungen, die im Schritt 1 der Phase I für den ZBTG methodisch noch keine Berücksichtigung fanden, sowie Hinweise aus den Stellungnahmen der Bundes- und Landesbehörden, herangezogen und geprüft. Zudem werden im Augenblick die Bohrakten von einigen Tausend Tiefbohrungen (> 300 m u. GOK), die noch nicht im Datenbestand der BGE sind, durch die Wismut GmbH gescannt und durch Dienstleister die ausführlichen Schichtenverzeichnisse in digitale Bohrdatenbanken überführt. Ausgewählte bohrlochgeophysikalische Messungen an interessanten und repräsentativen Tiefbohrungen in kristallinen Wirtsgesteinen sollen in diesem Zuge in LAS-Dateien konvertiert werden. Diese Daten sind eine wichtige Grundlage für die Bewertung von Teilgebieten in kristallinem Wirtsgestein in den mitteldeutschen Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg. // Für die weitere fachliche Auseinandersetzung des seitens der BGE ermittelten Teilgebiets 009_00TG_194_00IG_K_g_SO wurde dieses durch das LfULG in regionalgeologische Einheiten mit einheitlichen lithologischen und strukturellen Eigenschaften untergliedert. Dabei hat das LfULG folgende Einheiten differenziert: Westerzgebirgische und vogtländische Granite, Chemnitzbecken, Granulitgebirge, Erzgebirge, Ostthüringische-Nordsächsische Einheit, Nordsächsischer Block, Wurzen-Caldera, Frankenberger Zwischengebirge, Meißener Pluton, Lausitzer Granodiorit-Komplex, Lausitzer Grauwacken-Einheit und Görlitzer Schiefergebirge.// Davon wurden der Lausitzer Granodiorit-Komplex, der Meißener Pluton, der Delitzscher Pluton, das Erzgebirge, das Granulitgebirge und das Frankenberger Zwischengebirge als Einheiten interpretiert, die seitens der BGE plausibel einem Teilgebiet zugeordnet wurden. Außerdem wurde die kleinräumigen Vorkommen von kristallinen Wirtsgesteinen im Nordsächsischen Block und im Vogtland als plausibel bestätigt. Die regionalgeologischen Einheiten Görlitzer Schiefergebirge, Lausitzer Grauwacken-Einheit, Ostthüringisch-Nordsächsische Einheit und Chemnitzbecken wurde als nicht plausibel identifiziert, weil die Gesteine dort nach Aussage des LfULG die Wirtsgesteinsdefinition für kristallines Wirtsgestein nicht erfüllen (Sächsisches Landesamt für Umwelt Landwirtschaft und Geologie (LfULG) 2021, S. 32). Seite 10 Nr. 65.14 (TLUBN): Die Anwendung der Mindestanforderungen nach § 23 StandAG erfolgte für das kristalline Wirtsgestein in Thüringen mithilfe des geologischen 3D-Modells INFLUINS (Integrierte Fluiddynamik in Sedimentbecken; Forschungsvorhaben der Uni Jena) und der Tiefenkarte des kristallinen Grundgebirges von Reinhold (2005). Die Anwendung der Mindestanforderungen im Rahmen von § 13 StandAG wurde von der BGE methodisch so bearbeitet, dass identifizierte Gebiete in stratigraphischen oder großstrukturellen Einheiten ausgewiesen wurden. Punktuelle Informationen zur Nicht-Erfüllung von Mindestanforderungen (v. a. Bohrungen) wurden im Rahmen von § 13 StandAG aufgrund der fehlenden räumlichen Information (vorerst) nicht für eine weitere Eingrenzung verwendet. Der BGE ist bewusst, dass dies, wie auch in diesem Fall, bei der Anwendung der Mindestanforderungen zu einer Überschätzung von identifizierten Gebieten führen kann. Ziel war es, ein einheitliches methodisches Vorgehen zur Anwendung der Mindestanforderungen im Schritt 1 der Phase I für das gesamte Bundesgebiet zu gewährleisten und ein vorzeitiges Ausscheiden potentiell geeigneter Gebiete zu vermeiden. Initiale Rückmeldung im Rahmen der FKTG: nicht vorhanden. Stellungnahme einer externen Prüfstelle:nicht vorhanden.
Beitrag im Rahmen der FKTG: 2. Orthogneise kommen in denjenigen Eigenschaften, welche für die Lagerung radioaktiver Abfälle vorteilhaft sind, plutonischen Gesteinen (z. B. Graniten) recht nahe. Paragneise hingegen sind oft vergleichsweise inhomogen und häufig auch weniger witterungsbeständig. In der 1. Phase wurden die Kristallingesteine des süddeutschen Raumes als ein Teilgebiet (0013_00TG_195_00IG_K_g_MO) zusammengefasst. Diese umfassen neben Granitkomplexen vor allem Gneisregionen mit Ortho- und Paragneisen. Aufgrund der bekannten, in der Regel nachteiligen Eigenschaften von Paragneisen sollten diese bei der weiteren Verfeinerung der Suchräume in der 1. Phase ausscheiden. Denn es bestehen erhebliche Zweifel, dass diese in der Regel für die Endlagerung radioaktiver Abfälle in Frage kommen. Stellungnahme der BGE: Die BGE dankt Ihnen für diesen konstruktiven Hinweis. Die BGE stimmt zu. Orthogneise werden als kristalline Wirtsgesteine tendenziell besser bewertet als Paragneise und Migmatite. Dies ist auch in den geowissenschaftlichen Abwägungskriterien (v. a. in dem Kriterium zur Bewertung der räumlichen Charakterisierbarkeit) mitgedacht und wird im weiteren Standortauswahlverfahren berücksichtigt. Initiale Rückmeldung im Rahmen der FKTG: nicht vorhanden. Stellungnahme einer externen Prüfstelle:nicht vorhanden.
Aktenzeichen: BASE21102/13-A#0126 Erklärung des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung über das Einvernehmen nach § 21 Absatz 2 Satz 3 Standortauswahlgesetz zum Vorhaben Geothermiebohrung in Moritzburg, Gemarkung Reichenberg Das Sächsische Oberbergamt (OBA) hat mit den Schreiben vom 29.09.2021 und 06.12.2021 (Aktenzeichen: 2021/130) beim Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) für eine Geothermiebohrung in Moritzburg, Gemarkung Reichenberg (Flurstück 137) um die Erteilung des Einvernehmens ersucht. Dieses Vorhaben mit einer geplanten Bohrungsteufe von 220 m wurde auf Grundlage der Kriterien des § 21 Absatz 2 und 3 Standortauswahlgesetz (StandAG) geprüft. Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) kommt in seiner dem Schreiben des OBA beigefügten Stellungnahme vom 28.09.2021 zu dem Prüfergebnis, dass der Vorhabenstandort innerhalb eines identifizierten Gebietes nach § 13 Absatz 2 Satz 1 StandAG liege und das Vorhaben aufgrund des § 21 Absatz 2 Satz 1 StandAG zugelassen werden könne. Nach Prüfung durch das BASE liegt der Vorhabenstandort innerhalb des von der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH nach § 13 Absatz 2 Satz 1 StandAG ausgewiesenen identifizierten Gebietes mit der Kennung 194_00IG_K_g_SO. Weiterhin ist den Ausführungen des LfULG zu entnehmen, dass der Vorhabenstandort im Bereich des Meißener Massivs liege, in welchem plutonische Gesteine in Teufen von 300 m bis 1500 m erwartet werden können. Da die alleinige Fläche der Hornblende-Monzonit-Formation deutlich größer sei als das Zehnfache des für die Realisierung des Endlagers erforderlichen Flächenbedarfs von 60 km2, sei das geplante Vorhaben zulässig. Zudem sei zu berücksichtigen, dass das verwendete 3D-Modell nicht den gesamten Meißener Pluton abbilde, sondern lediglich den zentralen Teil darstelle und somit die tatsächliche Fläche des Massivs nochmals erheblich größer als die im Modell berechnete Fläche sei. Auf Grundlage der Ausführungen des OBA, des LfULG sowie nach eigener Prüfung erklärt das BASE sein Einvernehmen hinsichtlich der Erteilung der Zulassung für oben genanntes Vorhaben aufgrund des § 21 Absatz 2 Satz 1 Nr. 3 StandAG. Die Erteilung des Einvernehmens ist nicht selbständig anfechtbar. Berlin, 23.12.2021 Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung Im Auftrag
Warum sucht die Bundesgesellschaft für Endlagerung ( BGE ) Teilgebiete mit Formationen ausschließlich aus Wirtsgesteinen? Und was ist überhaupt ein Wirtsgestein ? Die Einlagerung von hochradioaktiven Abfälle soll in Wirtsgesteinen erfolgen. Ein Wirtsgestein verfügt über Eigenschaften, die eine Ausbreitung von radioaktiven Stoffen ( Radionuklide ) möglichst dauerhaft verhindern. Zudem muss es hohen Temperaturen widerstehen, ohne seine Rückhaltefähigkeit nach Abkühlung zu verlieren und es sollte möglichst wenig durchlässig für Wasser oder Gas sein. Breiter internationaler Konsens bei Endlagerung Aus diesen Erwägungen heraus hat sich in der internationalen und nationalen Endlagerforschung ein breiter Konsens gebildet, dass es drei potenziell geeignete Wirtsgesteinstypen gibt, die hochradioaktiven Abfall dauerhaft von Mensch und Umwelt abschließen können: Steinsalz, Tongestein und Kristallingestein. BGE legt Begriffsbestimmung für Wirtsgesteine vor Ein genauerer Blick auf diese Wirtsgesteine zeigt jedoch schnell, dass damit viele unterschiedliche Gesteine gemeint sein können. Deshalb legt die BGE nun, drei Monate vor der Veröffentlichung des Zwischenberichts Teilgebiete am 30.9.2020, ihre Begriffsbestimmung zu den Wirtsgesteinen, mit denen sie arbeitet, vor Kristallines Wirtsgestein Im Standortauswahlgesetz ( StandAG ), der Rechtsgrundlage der Standortauswahl für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle , werden zwei Begriffe genannt: Kristallin und Kristallingestein. Die BGE fasst die beiden Begriffe zu "kristalline Wirtsgesteine " zusammen. Der Grund für diese vermeintliche Spitzfindigkeit: Die BGE beschreibt in ihrer Definition kristalliner Wirtsgesteine auch, welche Kristalline als Wirtsgesteine gar nicht geeignet sind – und deshalb nicht weiter betrachtet werden. Die BGE definiert zwei Gesteinsgruppen als kristalline Wirtsgesteine: Plutonite und hochgradig regionalmetamorphe Gesteine. Plutonite sind magmatische Gesteine, also solche die langsam in der Erdkruste aus teilgeschmolzenem Erstarrungsgestein (Magmen)auskristallisiert sind. Sie gelangen durch Erosion oder tektonische Prozesse an die Erdoberfläche. Die allgemein bekanntesten Plutonite sind Granite. Es sind sehr feste Gesteine, die temperaturbeständig sind und ein geringes Lösungsverhalten aufweisen. Die zweite als Wirtsgestein geeignete Gesteinsgruppe wird unter dem Fachbegriff „hochgradig regionalmetamorphe Gesteine“ zusammengefasst. Gemeint sind Gesteine, welche hohem Druck und hohen Temperaturen ausgesetzt waren. Das Resultat sind Mineralumwandlungen im festen Zustand. Es gibt unterschiedliche Ausgangsgesteine, aus denen sich ein solch hochgradig regionalmetamorphes Gestein bilden kann. Gneise und Migmatite (partiell aufgeschmolzene Gesteine) werden von der BGE als kristalline Wirtsgesteine betrachtet. Nicht dazu gehören nach Einschätzung der BGE Vulkanite oder Gesteine, die weniger hohen Temperaturen oder Drücken ausgesetzt waren. Als Wirtsgestein ungeeignet sind nach BGE -Definition niedrigmetamorphe Gesteine wie Phyllite, Hornfelse und Schiefer. Tongestein als Wirtsgestein Tongesteine sind Sedimentgesteine, also abgelagerte Gesteine, die sehr geringe Korngrößen aufweisen und zu ca. 50 % aus Tonmineralen aufgebaut sind. Sie werden vorwiegend in Gewässern abgelagert –Seen oder Meeren – wo sie aus einer ruhigen Wassersäule nach unten sinken. Ihrer sehr feinen Korngröße und mineralogischen Zusammensetzung verdanken sie ihre sehr guten Eigenschaften als Barrieregestein. Unter anderem sind sie kaum wasserdurchlässig und besitzen ein hohes Sorptionsvermögen für Radionuklide . Das bedeutet, dass sie in Wasser gelöste Radionuklide aufnehmen und binden können. Tone und halbverfestigte Tongesteine haben eine hohe Plastizität, sie können sich also „anpassen“. Allerdings können sie Hitze nicht gut ableiten, was zur Veränderung ihrer Eigenschaften führt. Daher hat ein Endlager für hochradioaktive Abfälle in Tongestein einen höheren Flächenbedarf als beispielsweise ein Endlager im Steinsalz. Die BGE fasst noch nicht verfestigte oder halbfeste Tone und feste Tonsteine unter dem Sammelbegriff Tongestein zusammen. Gesteinsabfolgen, die überwiegend aus Tongesteinen bestehen, aber zusätzlich geringe Mengen anderer Gesteine wie Siltsteine, Sandsteine oder Karbonatgesteine enthalten, werden ebenfalls als Wirtsgesteinsformation betrachtet. Tongesteinsformationen werden somit nicht ausschließlich durch Tongesteine charakterisiert; eingeschlossen werden damit auch Ton-dominierte Vertreter aus der Reihe Kalkstein – Mergel – Tonstein. Als nicht geeignet schätzt die BGE Tonschiefer ein. Steinsalz als Wirtsgestein Steinsalz entsteht durch die Verdunstung von Flüssigkeiten mit Salzanteilen, was im geologischen Rahmen unter anderem bei der Austrocknung von abgeschnürten Meeresbuchten geschieht. So gebildete Salzablagerungen können ein verschiedenes Aussehen aufweisen. Salze können flachliegend das heißt parallel zu den anderen Gesteinsschichten, vorkommen – in diesem Fall spricht man fachlich ausgedrückt von stratiformen Steinsalzformationen. Diese treten zum Beispiel im Thüringer Becken oder im Norddeutschen Raum auf. Steinsalz kann die anderen Gesteinsschichten aber aufgrund seiner besonderen Eigenschaften (geringe Dichte, Fließfähigkeit) auch durchbrochen haben. Das bekannteste Beispiel für solche steil stehenden Salzstrukturen sind Salzstöcke. Für beide Lagerungsformen gilt, dass sie als Wirtsgestein geeignet sind, wenn der bestimmende Anteil des Gesteins aus Kochsalz (fachsprachlich Halit oder Steinsalz) oder chemisch ausgedrückt Natriumchlorid ( NaCl ) besteht. Steinsalz ist deshalb ein geeignetes Wirtsgestein, weil es Wärme besonders gut ableiten kann. Heiße radioaktive Abfälle können das Gestein also nicht schädigen. Unter Druckbelastung reagiert Steinsalz plastisch, das heißt, dass es nicht spröde reagiert und zerbricht, sondern „fließt“. Daher kommt auch die Fähigkeit des Gesteins, Risse „zu heilen“. Es ist nahezu undurchlässig für Wasser. Allerdings kann sich Steinsalz in Wasser lösen, wenn es sich nicht um salzgesättigte Lösungen handelt. Fragen zu dieser Meldung beantwortet Ihnen die Pressestelle der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH 10.07.2020
Das Projekt "Schwerpunktprogramm (SPP) 527: Bereich Infrastruktur - Integrated Ocean Drilling Program/Ocean Drilling Program (IODP/ODP), Teilprojekt: Assimilation, Kontamination und die Bildung von felsischen Schmelzen am Top der axialen Schmelzlinse von schnell-spreizender ozeanischer Kruste: Kombinierte geochemische und experimentelle Untersuchungen am Dike/Gabbro-Übergang am IODP Site 1256 (East Pacific Rise)" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Leibniz Universität Hannover, Institut für Mineralogie.Entlang der ca. 60.000 km langen Plattengrenzen der mittelozeanischen Rücken, die als Motoren für die Verschiebung der Erdplatten eine besondere geologische Stellung einnehmen, konzentriert sich etwa 90 Prozent des Vulkanismus der Erde. Trotz der Einfachheit der Struktur der ozeanischen Kruste und ihrer riesigen Ausdehnung, weiß man nur relativ wenig über die Details ihrer Entstehung. Hier setzt die IODP Tiefbohr-Kampagne 'Superfast Spreading Crust' an (Leg 206, Expeditionen 309, 312, 335), um über die direkte Untersuchungen von Proben beträchtliche Wissenslücken über die Geodynamik von schnell-spreizenden Rücken zu schließen. Die Bohrung am Site 1256 liegt im äquatorialen Pazifik in 15 Millionen Jahre alter Kruste, die am Ost-Pazifischen Rücken unter höchst-schnellspreizenden Bedingungen ( größer als 20 cm neue Kruste pro Jahr) gebildet wurde. Hier wurde, zum ersten Mal in der Geschichte von IODP, in einer kohärenten Bohrung die Grenze zwischen der basaltischen Oberkruste (Sheeted Dikes) und der plutonischen Unterkruste (Gabbros) penetriert, mit dem Potential, durch die jetzt mögliche direkte Untersuchung von Proben, profunde Einblicke in die bislang kaum verstandenen komplexen magmatischen und hydrothermalen Prozesse an diesem Interface zu verstehen.Charakteristisch für die erbohrten untersten Sheeted Dikes und für die Gabbros ist das Auftreten von verschiedenartigen felsischen Gesteinen, die signifikante Unterschiede in ihren Zusammensetzungen, in der Art der Platznahme sowie in den Beziehungen zum Nebengestein aufweisen. Sie sind Schlüssel-Lithologien, um die komplexe und innige Kopplung zwischen magmatischen, metamorphen und hydrothermalen Prozesse am Top der axialen Schmelzlinsen unter schnell-spreizenden Rückensystemen zu verstehen. Durch ihre Untersuchung können Arbeitshypothesen zu deren Bildung, in einem weiten magmatischen Spektrum zwischen MORB-Differenzierung und Aufschmelzung von hydrothermalisiertem Material aus dem Dachbereich der axialen Schmelzlinse und deren Implikation für die Kontamination von frischem MORB, getestet werden. Dafür planen wir eine geochemische/petrologische Studie unter Einsatz von Haupt- und Spurenelementchemie an Gesamtgesteinen und Mineralphasen. In einem zweiten Teil des Projektes sollen experimentelle Techniken eingesetzt werden: Kristallisations- und Aufschmelzexperimente unter Verwendung von am Site 1256 erbohrtem Ausgangsmaterial. Damit sollen die Modelle, die aus den geochemischen/petrologischen Untersuchungen abgeleitet werden, getestet bzw. modifiziert werden. Aus der Kombination dieser beiden Forschungsansätze werden bedeutende Erkenntnisgewinne zu den komplexen, bislang kaum verstandenen magmatischen, metamorphen und hydrothermalen Prozessen am Dach der Magmenkammern unter schnell-spreizenden ozeanischen Rücken erwartet. Der einzigartige Rocord des am Site 1256 durch IODP geborgene Dike/Gabbro-Übergang bildet die Grundlage dafür.
Die digitale GK2000 Geologie zeigt die oberflächennahe Geologie Deutschlands und angrenzender Regionen im Maßstab 1:2.000.000. Die Karte umfasst 30 nach ihrem Entstehungsalter differenzierte Einheiten. Zudem enthält sie Informationen über die Verbreitung von vulkanischen, plutonischen und metamorphen Gesteinen. Weiterhin sind in der Karte tektonische Linienelemente, die Eisrandlagen der letzten Kaltzeiten sowie die Impaktkrater Nördlinger Ries und Steinheimer Becken dargestellt.
Das Projekt "Tiefengeothermie Sachsen - Thermische Gesteinsparameter und Temperaturfeld in den Vorzugsgebieten Tiefengeothermie Sachsen zusätzlich mineralogisch-geochemische Untersuchungen der Monzonite in der Elbe-Zone" wird/wurde gefördert durch: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Es wird/wurde ausgeführt durch: Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum.Ziel des Forschungsvertrages ist die Erstellung geothermischer Parameter, insbesondere Daten der Wärmeleitfähigkeit variszischer Magmatite und Plutonite, als Grundlage für Temperatur-Tiefen-Modelle. - mineralogisch-geochemische Untersuchungen der Monzonite in der Elbe-Zone
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