s/rückstandverwertung/Rückstandsverwertung/gi
Aufbauend auf den Erkenntnissen der Erforschung der Terra Preta do Indio im Amazonasgebiet sollten innovative Verfahren zur Anreicherung und langfristigen Speicherung von Kohlenstoff in Böden, für eine nachhaltige Landwirtschaft und einen nachhaltigen Gartenbau, gefördert werden. Pyrogener Kohlenstoff wurde als eine wichtige Komponente der Terra Preta do Indio beschrieben. Die positiven Eigenschaften dieser anthropogenen Schwarzerde führten zu einem wachsenden Interesse an der Verwendung von Holzkohle (Pflanzenkohle) zur Verbesserung von Böden und Komposten sowie verschiedenen, damit zusammenhängenden, Prozessen. Pflanzenkohle zeichnet sich, durch eine vielfältige Nutzung in einem integrierten, dezentralen und nachhaltigen Ansatz aus. In der vorliegenden Handlungsanleitung wird ausgehend von einer kurzen Einführung über den Stand der Forschung hinsichtlich der Terra Preta-Technologie aufgezeigt, wie aus pflanzlichen Reststoffen hochwertige Pflanzenkohlesubstrate hergestellt werden können. Dabei werden die Herstellung von Pflanzenkohle, die Kompostierung und die Milchsäure-Fermentation sowie die Anwendung von Pflanzenkohle und Pflanzenkohlesubstraten bei Topfpflanzen und im Freiland näher betrachtet. Des Weiteren wird auch die Verwertung von Fäkalien und Urin aus nachhaltigen Sanitärsysteme beschrieben. Die Handlungsanleitung schließt mit einem Kapitel zu den rechtlichen Belangen und der Güte- und Qualitätssicherung bei der Herstellung und Anwendung von Pflanzenkohlesubstraten. Die Erfahrungen aus dem TerraBoga-Projekt wurden in dieser Handlungsanleitung zusammengefasst und verallgemeinert. Ziel ist es, das Thema sowohl betrieblichen Einrichtungen wie z.B. Botanischen Gärten oder größeren Gärtnereien als auch interessierten Personen wie Kleingärtnern näher zu bringen. Quelle: Verlagsinformation
Die Karmeliten Brauerei Karl Sturm GmbH & Co. KG wurde 1367 gegründet und ist seit 1879 in Familienbesitz. Das Unternehmen stellt diverse alkoholische und nichtalkoholische Bierspezialitäten, Biermischgetränke sowie alkoholfreie Getränke her. In Brauereien besteht ein hoher Bedarf an Prozesswärme und -Kälte. Die Prozesswärmeerzeugung der Karmeliten Brauerei Karl Sturm GmbH & Co. KG erfolgte über einen Heizwasserkessel. Vom Kesselhaus wurden alle Wärmeverbraucher zentral über ein wasserbasiertes Hochtemperaturnetz mit einer Betriebstemperatur von 160° Celsius bei einem Arbeitsdruck von 8 bar(ü) versorgt. Die Kälteverbraucher der Brauerei wurden zentral aus der Kältezentrale versorgt. Installiert waren dabei zwei Kältekompressoren (parallel geschaltet) mit einem gemeinsamen wassergekühlten Rückkühler für die Direktverdampfer (Raumkühlungen) und ein Kältekompressor mit einem wassergekühlten Rückkühler für die Eiswasserbereitung (Sole). Die geringen Anteile der beim Brauprozess anfallenden Reststoffe (z.B. Malz) gelangten durch Spül- und Reinigungsvorgänge ins Abwasser und beaufschlagten dieses organisch. Es bestand ein Misch-Ausgleichsbehälter zur pH-Wert Einstellung zur Sicherstellung der Einleitungsgrenzwerte. Steigende Energiepreise und Emissionsgebühren bzw. Abgaben sowie der Bedarf an hoher Versorgungssicherheit fordern vollkommen neue Ansätze für Energiekonzepte. Ziel des Vorhabens war eine ganzheitliche Betrachtung einer Energieerzeugung, -verteilung und -nutzung zur Erzielung hoher CO 2 -Reduktion und Energieautarkie. Als Lösungsansatz wurden ineinander verzahnte Maßnahmen in der Prozesswärmeerzeugung, der Kälteerzeugung, der Abwasserbehandlung sowie Steuerungs-, Mess- und Regelungstechnik umgesetzt. Die innovative Prozesswärmeerzeugung besteht aus zwei parallel geschalteten stromgeführten und wärmebegrenzend betriebenen Mikrogasturbinen, welche elektrischen Strom zur Eigennutzung erzeugen. Weiterhin wird ein Hochtemperatur-Warmwasserkessel mit direkter Befeuerung mittels Zweistoff Brenner und Abhitze aus Abgas der Mikrogasturbinen betrieben. Es besteht eine Niedertemperaturauskopplung in Wärmespeicher zur weiteren Nutzung in der Absorptionskältemaschine. Die innovative Prozesskälteerzeugung besteht aus Nutzung von natürlicher Kälte durch Schneilanze und Schnee als Energiespeicher. Weiterhin wird ein Glykolkältekreislauf über eine modifizierte LiBr-Absorptionskältemaschine gespeist. Eisspeicher dienen zur Lastspitzendeckelung. Weiterhin wird mittels einer anaeroben Biogasanlage ein bidirektionaler Stoffstrom in Form der Eigenproduktion von Biogas und einer energetischen Verwertung organischer Reststoffe als Wertstoffe realisiert. Ein System zur Visualisierung und vorausschauenden energetischen Produktionsauftragsplanung unterstützt dabei die optimale Steuerung der Komponenten zur Wärme- und Kälteerzeugung. Zahlreiche Zähler wurden an relevanten Messpunkten installiert und eine umfangreiche Mess- und Monitoring Umgebung etabliert, welche zukünftig weitere kontinuierliche Optimierungen ermöglicht. Das Vorhaben wurde erfolgreich umgesetzt und die Anlage in Betrieb genommen. Gegenüber der hochgerechneten Ausgangssituation können durch die umgesetzten Maßnahmen des Projektes jährlich 285.806 Kilogramm, bzw. 24 Prozent bzw. 4,99 Kilogramm pro Hektoliter CO 2 -Emissionen eingespart werden. Im Rahmen des Projektes sind zum ersten Mal Einzeltechnologien, welche im Stand der Technik isoliert vorhanden sind, kombiniert worden. Diese Kombination aller Aspekte stellt hierbei eine wegweisende Innnovation dar. Die Technologie kann grundsätzlich auf jede mittelständische Brauerei, welche vergleichbare Produktionsmengen und technische Rahmenbedingungen aufweist übertragen werden. Branche: Nahrungs- und Futtermittel, Getränke, Landwirtschaft Umweltbereich: Klimaschutz Fördernehmer: Karmeliten Brauerei Karl Sturm GmbH & Co. KG Bundesland: Bayern Laufzeit: 2015 - 2020 Status: Abgeschlossen
Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 037/06 Kultusministerium - Pressemitteilung Nr.: 037/06 Magdeburg, den 10. Februar 2006 Jugend forscht 2006 Im Jahr 2006 nehmen insgesamt 210 Schülerinnen und Schüler mit 115 Projekten am größten naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchswettbewerb ¿Jugend forscht¿ teil. Die Projekte werden in den sieben Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geographie/Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik, vorgestellt. Das diesjährige Motto lautet: ¿Es gibt immer etwas zu entdecken¿. Die jungen Nachwuchsforscherinnen und -forscher sind aufgerufen, Tiere und Pflanzen zu beobachten, chemische Prozesse zu untersuchen, technische Innovationen zu entwickeln oder den Blick in ferne Galaxien zu wagen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer präsentieren ihre Projekte ab Februar 2006 in drei Regionalwettbewerben einer Fachjury und der Öffentlichkeit. Der erste Regionalwettbewerb findet am 22.02.2006 in der Südzucker GmbH, Werk Zeitz , statt. Am 28.02. und 01.03.2006 findet erstmalig auch ein Regionalwettbewerb über zwei Tage bei der E-ON Avacon AG in Stendal statt. Der dritte Regionalwettbewerb wird am 02.03.2006 in Greppin bei der Bayer Bitterfeld GmbH durchgeführt. Die Jungforscherinnen und Jungforscher kommen größtenteils aus den Gymnasien ¿Georg-Cantor¿ in Halle, ¿Werner-von-Siemens¿ in Magdeburg, Landesschule Pforta, Paul-Gerhardt-Gymnasium Gräfenhainichen, Richard-von-Weizsäcker-Gymnasium Thale, GutsMuths-Gymnasium Quedlinburg u. a. Auch aus Ausbildungsbetrieben, z. B. aus dem Ausbildungszentrum ¿Bombardier¿ Halle, dem Ausbildungsbetrieb der E-ON Avacon AG Stendal und dem Autohaus Tiergarten GmbH Dessau sind Auszubildende am ¿Jugend forscht¿ - Wettbewerb beteiligt. Die jüngsten Teilnehmer kommen aus der Gottfried-Ephraim-Lessing Grundschule Halle und der Diesterweg-Grundschule Wernigerode. Forschungsthemen sind u. a.: - ¿Die Entwicklung einer Selbsttherapie zur Optimierung der Phonetik Hörgeschädigter¿ - ¿Versuche zur Herstellung von Impfstoffen gegen Tuberkulose in Tabak¿ - ¿Reststoffverwertung mit Hilfe der Niedertemperaturkonvertierung¿ - ¿Gesundheitsfördernde Wirkstoffe der Blutorange¿ - ¿Hauptstadtverlagerungen¿ - ¿Altglas - nur Müll oder ein Wirtschaftsfaktor?¿ - ¿Computer aus alten Zeiten ¿ Entstehung eines historischen Computerkabinetts¿ - ¿Rund oder nicht rund ¿ Analyse von Granulat-Mischungen¿ - ¿Zerlegung von Licht¿ - ¿Die geheime Welt der Photonen¿ - ¿Tempomat fürs Motorrad¿ - ¿Alternative self-made Rastertunnelmikroskop¿. Die in den Regionalwettbewerben siegreichen Arbeiten qualifizieren sich für den Landeswettbewerb am 14./15.03.2006 . Gastgeber des Landesfinales in Sachsen-Anhalt ist die Firma Bombardier Transportation in Halle . Den Abschluss des 41. Bundeswettbewerbs bildet das Bundesfinale vom 18. bis 21.05. 2006 in Freiburg . Die Bundespatenfirma ist die Sick AG in Baden-Württemberg . Den Gewinnerinnen und Gewinnern in den einzelnen Ausscheiden winken in den sieben Fachgebieten Geld- und Sachpreise. Darüber hinaus werden durch Sponsoren zusätzliche Preisgelder und Forschungspraktika zur Verfügung gestellt. Impressum: Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Turmschanzenstr. 32 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-3710 Fax: (0391) 567-3775 Mail: presse@mk.sachsen-anhalt.de Impressum:Ministerium für Bildung des LandesSachsen-AnhaltPressestelleTurmschanzenstr. 3239114 MagdeburgTel: (0391) 567-7777mb-presse@sachsen-anhalt.dewww.mb.sachsen-anhalt.de
The BREF entitled 'Iron and Steel Production' forms part of a series presenting the results of an exchange of information between EU Member States, the industries concerned, nongovernmental organisations promoting environmental protection and the Commission, to draw up, review, and where necessary, update BAT reference documents as required by Article 13(1) of the Directive. This document is published by the European Commission pursuant to Article 13(6) of the Directive. This BREF for the iron and steel production industry covers the following specified in Annex I to Directive 2010/75/EU, namely: - activity 1.3: coke production - activity 2.1: metal ore (including sulphide ore) roasting and sintering - activity 2.2: production of pig iron or steel (primary or secondary fusion) including continuous casting, with a capacity exceeding 2.5 tonnes per hour. The document also covers some activities that may be directly associated to these activities on the same site. Important issues for the implementation of Directive 2010/75/EU in the production of iron and steel are the reduction of emissions to air; efficient energy and raw material usage; minimisation, recovery and the recycling of process residues; as well as effective environmental and energy management systems. The BREF document contains 13 chapters. Chapter 1 provides general information on the iron and steel sector. Chapter 2 provides information and data on general industrial processes used within this sector. Chapters 3 to 8 provide information on particular iron and steel processes (sinter plants, pelletisation, coke ovens, blast furnaces, basic oxygen steelmaking and casting electric arc steelmaking and casting). In Chapter 9 the BAT conclusions, as defined in Article 3(12) of the Directive, are presented for the sectors described in Chapters 2 to 8. Quelle: BAT-Merkblatt JRC 69967
Im Zusammenhang mit der Umsetzung der Grundnormenrichtlinie in nationales Recht wird mit dem Vorhaben „Ermittlung von potentiellen Strahlenexpositionen durch Ableitungen aus NORM-relevanten Industriezweigen“ auf den Teilaspekt der Ableitungen eingegangen. Dabei ist zunächst zu prüfen, ob die bisherigen Regelungen der Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) für den Bereich NORM mit den Inhalten der Grundnormenrichtlinie konform sind oder ob es Bedarf für weitergehende Regelungen gibt. Die Einhaltung des Grenzwertes von 1 mSv/a für die Bevölkerung gilt nach Artikel 12 der Grundnormenrichtlinie für die Summe der Expositionen aus allen zugelassenen Tätigkeiten. Es ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht festgelegt, was zugelassene Tätigkeiten im Sinne der Richtlinie darstellen. Für dieses Vorhaben ist diese Festlegung auch nicht erheblich, vielmehr ist es ein wesentliches Ziel, Expositionen der Bevölkerung durch Ableitungen aus NORM-Industrien zu ermitteln. Hiervon unberührt ist, ob sich daraus künftig eine Regelungsbedürftigkeit für Ableitungen ergibt oder nicht. Außerdem ist zu prüfen, ob zusätzlich zu den in der Anlage XII der StrlSchV aufgeführten Rückständen weitere NORM-Rückstände zu beachten sind und ob neben den Strahlenexpositionen durch die Beseitigung oder Verwertung dieser Rückstände auch durch Ableitungen aus Anlagen und Einrichtungen der betreffenden Industrien Dosisbeiträge für die Bevölkerung zu erwarten sind, die wegen der o. g. Bedingungen für die Einhaltung der Dosisgrenzwerte für Tätigkeiten zu beachten sind. Entsprechend der Aufgabenstellung sind hinsichtlich ihrer Ableitungen potentiell relevante Industriezweige auf der Basis einer Literaturrecherche zu identifizieren, und zwar auf der Grundlage • von Anhang VI Richtlinie 2013/59/Euratom und • des Altlasten-Branchenkatalogs aus dem Jahr 2014. Darüber hinaus sind Bewertungen von Ableitungen des Kohlebergbaus, der Radonheilbäder und -stollen sowie des Kalibergbaus vorzunehmen. Eigene Erkenntnisse des Auftragnehmers flossen ebenfalls in die Bewertung ein.
Erste wissenschaftliche Studien zum Verbleib von technischem Nanomaterial (ENM) in Abfallverbrennungsanlagen [BÖR16, LAN16, WAL12, BAR16] deuten darauf hin, dass der Großteil der verwendeten ENM in den festen Verbrennungsrückständen verbleibt, wobei es möglicherweise nicht dauerhaft in diesen gebunden wird [WAL12]. Dementsprechend verlagert sich der Fokus der Untersuchungen hin zu nachgelagerten Schritten in der Verwertung bzw. Entsorgung der nanomaterialhaltigen mineralischen Rückstände aus der Verbrennung. Dies wurde zum Anlass genommen, um im Rahmen des zwei-jährigen UFOPLAN-Vorhabens "Untersuchungen zur möglichen Freisetzung von Nanopartikeln bei der Ablagerung und bodenbezogenen Anwendung von mineralischen Abfällen" mögliche Emissionspfade für aus der Hausmüll- bzw. Klärschlammverbrennung stammende Nanopartikel mithilfe von Labor-versuchen zu untersuchen. Als ENM wurde nanoskaliges Titandioxid (nTiO2) in Form des Produkts Hombikat UV 100 WP der Fa. Venator eingesetzt. Nach der Herstellung ENM-haltiger HMV-Schlacken und Klärschlammaschen in großtechnischen Abfallbehandlungsanlagen, wurden diese in Laborversu-chen hinsichtlich ihres Staubungs- und Elutionsverhaltens untersucht. Bei den Staubungsversuchen wurde bei Proben mit geringem Wasseranteil Titan sowohl bei den untersuchten HMV-Schlacken als auch bei den Klärschlammaschen in der alveolengängigen, der thorakalen und der einatembaren Frak-tion des Staubs in höherer Konzentration als bei der Referenz detektiert. Bei den nassen Schlacken - welche typischerweise den Verhältnissen in der Praxis entsprechen - konnte Titan nur im thorakalen Staub gegenüber der Referenzprobe nachgewiesen werden. Neben den Staubungsversuchen wurden auch Elutionsversuche durchgeführt. In den Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass standardisierte Labor-Elutionsverfahren in der Lage sind, im Vergleich mit Kontrollmaterialien erhöhte Mobilität von nTiO2 sicher anzuzeigen. Die beobachtete erhöhte Mobilität im Laborversuch konnten in Simu-lationsversuchen im Technikumsmaßstab bestätigt werden. Dort, wo die Elutionsversuche keine er-höhte Mobilität anzeigte, trat sie auch im Simulationsversuch nicht auf. Quelle: Forschungsbericht
Immer häufiger haben Kommunen, aber auch das Land mit wilden Müllablagerungen und Verschmutzungen zu kämpfen. Sei es im Wald, in Fußgängerzonen, auf öffentlichen Plätzen oder – ganz besonders – an Container-Standorten. Vor diesem Hintergrund sind Lösungen dafür gefragt, die Bürgerinnen und Bürger für eine sachgerechte Abfallentsorgung zu sensibilisieren. Nur durch eine langfristige Bewusstseinsbildung, breit gestreute Informationen und ggf. auch die Ausschöpfung des zur Verfügung stehenden Sanktionsrahmens kann sich an dem aktuell unbefriedigenden Zustand etwas ändern. Nur über diesen Weg kann auch das Ziel erreicht werden, Reststoffe wieder in die Verwertung zu bringen oder ganz zu vermeiden. In vielen Kommunen gibt es dazu bereits sehr gute Ansätze. Dennoch zeigt sich, dass das Problem allein auf kommunaler Ebene nur schwer in den Griff zu bekommen ist.
Die Firma Dyneon GmbH beabsichtigt, am o. g. Standort im Chemiepark Gendorf eine neue FKW-Verwertungsanlage (H16) zu errichten und zu betreiben. Das beantragte Vorhaben ist eine nach § 4 BImSchG genehmigungspflichtige Anlage zur Verwertung und Beseitigung von Abfällen mit einer Durchsatzkapazität von mehr als 10 Tonnen gefährliche Abfälle pro Tag - Nr. 8.1.1.1 der 4. BImSchV; außerdem handelt es sich hier um eine Anlage nach Industrieemissions-RL, Nr. 5.2 b) den Anhang I zur IE-RL 2010/75/EU; In der neuen FKW-Verwertung sollen Abgasströme und flüssige Rückstände aus den Anlagen der Firma Dyneon GmbH, sowie in geringem Umfang Abgasströme anderer Standortkunden verbrannt werden. Zusätzlich sollen PFC-haltige (Perfluorcarbons) Abwasserströme aus Anlagen der Firma Dyneon GmbH verbrannt werden. Kernstück der neuen FKW-Verwertungsanlage ist eine Feuerungsanlage mit einer beantragten maximalen Feuerungswärmeleistung (FWL) 13 MW. In dieser Feuerungsanlage werden flüssige Abfälle und Abgase durch Zugabe von Erdgas und Verbrennungsluft verbrannt. Nach einer mehrstufigen Reinigung des Abgases erfolgt die Ableitung ins Freie. Das in den Absorbern anfallende Abwasser wird anschließend zur Umsetzung von Calciumhydroxid zu Calciumfluorid genutzt.
ASSE E I N BLICK E 04/2009 INFORMATIONEN ÜBER EIN ENDLAGER GÜNSTIGE GELEGENHEITOPTIONENVERGLEICHINFOGRAFIK Wie die Asse zum Endlager wurdeBundesamt stellt Diskussionspapier ins InternetWoher der Atommüll im Schacht kommt „DAS WAR REINE BILLIGENTSORGUNG“ Sie kämpft seit Jahrzehnten in der Bürgeriniative „AufpASSEn“ für eine möglichst ungefährliche Stilllegung, er trägt seit einem halben Jahr die politische Verantwortung dafür: ein Gespräch zwischen Ursula Kleber und Umweltminister Sigmar Gabriel Aus dem seit 2005 stillgelegten AKW Obrigheim kam über die Hälfte der radioaktiven Abfälle, die in der Asse lagern. Asse Einblicke: Frau Kleber, Sie schreiben so locker „Rückholung ist machbar, Herr Nachbar“ auf Ihrer Homepage. Sie haben sich also schon auf eine Option festgelegt. Sie wollen, dass der Müll raus- kommt. Kleber: Nein, wir haben uns nicht fest- gelegt. Aber wir wollen einfach zeigen, dass diese Option nicht so beängstigend ist, wie viele denken. Ansonsten sind wir für einen Optionenvergleich – dass also nun endlich vernünftig und tief gehend untersucht wird, was der beste Umgang mit dem Müll ist. Und der Optionenvergleich muss zügig zustande kommen, schon aufgrund der Stabilitätspro- bleme in der Asse. Gabriel: Wenn die Option der Rückholung keine wäre, dann wäre sie ja schon ausge- schlossen worden, aber sie wird selbst von den kritischen Wissenschaftlern aus der Bürgerinitiative nicht verworfen. Die sagen stattdessen: Ja, es ist eine Option, aber wir Foto: dpa wissen nicht, ob es die für die Langzeitsicher- heit der Bevölkerung und der Umwelt beste Option ist. Ich finde, dass es vernünftig ist, den Wissenschaftlern Zeit zu geben, und nicht das zu tun, was in der Asse viel zu häufig der Fall war, nämlich politische Vorga- ben zu machen, wie das Ergebnis auszusehen hat. Herr Gabriel, läuft denn aber die Zeit nicht weg? Könnte ein langwieriges Planfeststellungsverfahren nicht dringend gebotene Maßnahmen verzögern? Gabriel: Gesetzt den Fall, dass wir uns für eine Option entschieden haben, und ein darin enthaltenes Planfeststellungsver- fahren die Umsetzung verzögert, bliebe im Rahmen des Atomrechts immer noch die Möglichkeit im Sinne der Gefahrenabwehr, Maßnahmen einzuleiten. Ich gehe aber da- von aus, dass wir den Stand des Bergwerks so sichern können, um genug Zeit für eine ordentliche Umsetzung zu haben. Frau Kleber, Sie leben seit Jahrzehnten neben dem Berg. Haben Sie heute mehr Angst als früher? Kleber: Es ist heute eher so, dass ich weni- ger Angst habe, weil endlich etwas passiert bezüglich der Asse. Nun wird das Problem endlich wahrgenommen, nachdem wir jahre- lang auf verlorenem Posten standen und befürchtet haben, dass auf die Asse einfach ein Deckel draufkommt. Als 2001 offiziell das Flutungskonzept der GSF (Gesellschaft für Strahlen-Forschung; heute Helmholtz- Zentrum München) auf einer Veranstaltung vorgestellt wurde, die ich selbst mitorgani- siert habe, war niemand da. Keine Journa- listen und auch keine Vertreter der Politik. Und Sie, Herr Gabriel, waren von 1999 bis 2003 Ministerpräsident in Niedersachsen. Gabriel: Ich will mich da nicht rausreden, nur zwei Hinweise: Unter dem Ministerpräsi- denten Gerhard Schröder ist die erste Stütz- maßnahme überhaupt gemacht worden in der Südflanke, und als ich 2005 Bundesum- weltminister geworden bin, habe ich als Fortsetzung Seite 4 ASSE-UNTERSUCHUNGS- AUSSCHUSS NIMMT ARBEIT AUF Mitte Juni vom niedersächsischen Landtag beschlossen und bereits konstituiert, beschäftigt sich der Parlamen- tarische Untersuchungsausschuss mit der Aufklärung der Missstände im Endlager Asse. Dabei umfasst der Untersuchungsauftrag mehrere Themenblöcke: So soll das radioaktive Inventar, das in der Asse lagert, ermittelt und geklärt werden, warum das Bergwerk als Lager für radioaktive Abfälle ausgewählt wurde. Es ist davon auszugehen, dass die Arbeit des Untersuchungs- ausschusses zwei Jahre oder länger dauern wird, da auch Akten bei Bundesbehörden eingesehen werden müssen. Zur Aufklärung wird das Bundesamt für Strahlenschutz mit dem Asse-Untersuchungsausschuss kooperieren. Alle bereits gewonnenen Erkenntnisse und vorlie- genden Unterlagen werden offen und transparent zur Verfügung gestellt. 2 ASSE EINBLICKE R E P O R TA G E ALS DER FORTSCHRITT PAUSE MACHTE Die Atomeuphorie der 60er Jahre wurde nur durch die ungelöste Endlager- frage gedämpft. Doch plötzlich tauchte die Asse als günstige Gelegenheit auf: ein Stück deutsche Mentalitätsgeschichte Text: Oliver Gehrs Die Tür in eine Welt ohne Stromzähler schien weit offenzustehen: ein Mitarbeiter in der Personenschleuse zum Reaktorraum des Kraftwerks Lingen in Niedersachsen (1978) Als ein spanisches Forschungsschiff Anfang 1968 nur 200 Kilometer vor der spanischen Nordküste eine verstärkte Radioaktivität fest- stellte, standen die Wissenschaftler zunächst vor einem Rätsel. Erst einige Monate später hatten sie nach Anfragen bei europäischen Behörden den Grund dafür erfahren: In un- gefähr 4.000 Meter Tiefe lag ein riesiger Berg Atommüll – weit über dreitausend Fässer. Strahlende Fracht aus Atomkraftwerken in Großbritannien, Frankreich, den Niederlan- den, Belgien und Deutschland. Wobei der deutsche Anteil an der Verklap- pung noch recht bescheiden war. Als der Frachter „Topaz“ im Mai 1967 in Emden ein- gelaufen war, um 480 Fässer deutschen Atom- müll aus dem Kernforschungszentrum Karls- ruhe zu laden, lagerten in seinem Bauch bereits etliche Altlasten aus den Nachbar- ländern. Im Hafen leisteten die Arbeiter zu Beginn des Beladens Widerstand – aus Angst vor einer Kontamination. Wobei es weniger die deutschen Fässer waren, die dem Personal Sorgen bereiteten, sondern die eng- lischen, die teilweise nicht mal Deckel hatten. Doch schließlich konnte die konzertierte Akti- on reibungslos verlaufen und Anfang Juni 1967 über 1.000 Tonnen radioaktiver Müll in den Tiefen des Meeres verschwinden. Das Löschen der sensiblen Fracht auf ho- her See wirft ein grelles Licht auf die Anfänge der Entsorgung von radioaktivem Abfall, die in der allgemeinen Atomeuphorie in den 60er Jahren erst einmal Nebensache war und weitgehend in einem juristischen Niemands- land stattfand. Wichtig erschien den Indus- trieländern das Rennen um die leistungsfä- higsten Reaktoren und den billigsten Strom und weniger die Gefahr für Mensch und Natur. Selbst nüchterne Politiker beschworen ein Leben ohne Stromzähler, und den Atom- forschern fehlte noch schlichtweg das Wissen über viele Langzeitfolgen der neuen Techno- logie. So ging der friedensbewegte Physiker Carl Friedrich von Weizsäcker 1969 davon aus, dass sich der gesamte Atommüll der Bundesrepublik im Jahr 2000 in einem Kubus von der Größe eines Einfamilienhauses ent- Foto: dpa sorgen lasse. „Wenn man das gut versiegelt und verschließt und in ein Bergwerk steckt, wird man hoffen können, dass man damit dieses Problem gelöst hat.“ Doch diese Hoffnung trog gewaltig. Je mehr Meiler ans Netz gingen, desto mehr zeichnete sich ab, dass die Endlagerfrage ein zentrales Thema würde und dass es mit Blick auf die Mengen an Müll und die gestiegene Atomskepsis der Öffentlichkeit mit einer Billigentsorgung im Atlantik nicht getan sein würde. Auch wenn sich die Bundesregierung erst 1983 zusammen mit anderen Staaten auf die sogenannte „Londoner Dumping Konven- tion“ verständigte, die das Beseitigen radioak- tiver Abfälle im Meer beendete. Bereits 1955, kurz nach der Genfer Konfe- renz, die der Bundesrepublik überraschend die zivile Nutzung der Kernkraft erlaubte, wurde ein eigenes Bundesministerium für Atomfragen geschaffen und ein „Erstes deu- tsches Atomprogramm“ aufgelegt, das sich bereits mit Fragen der Entsorgung von radio- aktiven Abfällen beschäftigte. „Diese müssen 3 ASSE EINBLICKE 04/2009 sich vor allem auf die sichere Beseitigung oder Verwertung radioaktiver Rückstände sowie auf die Dekontamination von radioak- tiven Verunreinigungen erstrecken…“, hieß es darin klar und deutlich. Schon im Zuge von ersten Untersuchungen, welche geolo- gischen Formationen sich zur Aufnahme von Atommüll eignen, rückten 1960 alte Salzberg- werke in den Fokus der Behörden – wobei auf eine Suche in Bayern verzichtet wurde, um den dortigen Fremdenverkehr nicht zu stören. Die Zeit drängte bereits: Denn im selben Jahr nahm das erste deutsche Kernkraftwerk in Kahl seinen Betrieb auf – nur sechs Jahre nach der Errichtung des ersten zivilen Kern- kraftwerks der Welt im russischen Obninsk. Es folgten das AKW Rheinsberg auf dem Gebiet der DDR und im Westen der Siedewas- serreaktor Gundremmingen und der Druck- wasserreaktor Obrigheim. Zwar gab es in der allgemeinen atomaren Aufbruchstimmung vereinzelt kritische Stimmen – aber die wur- den parteiübergreifend als „Atompsychose“ von gestrigen Grüblern abgetan, die dem technischen Fortschritt engherzig im Wege standen. Selbst die SPD unter den Kanzlern Willy Brandt und Helmut Schmidt unter- stützte im Großen und Ganzen die forsche Atompolitik – schon um dem von der Kern- energie restlos begeisterten ersten Atommini- ster und späteren Kanzlerkandidaten Franz- Josef Strauß Paroli zu bieten. Doch während der Bau und die Planung weiterer Meiler voranschritt, war die Entsor- gungsfrage immer noch ungelöst, wobei die politische Erarbeitung von Lösungen weitge- hend als Unterstützung einer Industrie ange- sehen wurde, die die technologische Konkur- renzfähigkeit des Landes sicherstellte. Man konnte sich nur schlecht vorstellen, dass der Fortschritt nicht auch irgendwann die Frage der Entsorgung zur Zufriedenheit aller lösen würde. Doch irgendwie kam der Fortschritt in dieser Disziplin nicht so recht voran. Erst 1973, also fast 20 Jahre nach dem Einstieg in die friedliche Nutzung der Kern- energie, legte das Bundesministerium für Forschung und Technik ein schlüssiges Konzept für den Verbleib des radioaktiven Ausschusses vor. Das sogenannte „Integrierte Entsorgungszentrum“ sollte ein geschlossenes System aus schnellem Brüter, einer Wieder- aufarbeitungsanlage und einem angeschlos- senen Endlager sein – das nicht nur das Problem der schwach- und mittelradioaktiven Abfälle obsolet machen sollte, sondern auch die üblichen Transporte des hochradioak- tiven Mülls in die Wiederaufarbeitungsanla- gen in Frankreich und Großbritannien. Zu diesem Zeitpunkt aber betrieben Poli- tik und Wirtschaft schon fleißig Entsorgung – praktisch auf dem kurzen Dienstweg, und der hatte schon recht früh direkt in die Asse geführt. „Es gab eine ungelöste Entsorgung, aber eine gelöste Beseitigung,“ schreibt der Geschichtswissenschaftler Detlev Möller, der im Zuge seiner Dissertation an der Bundes- *) Detlev Möller: „Endlagerung radioaktiver Abfälle in der Bundesrepublik Deutschland“; Peter Lang Verlag 2009; 390 S.; ISBN 978-3-631-57579-6; www.peterlang.com wehr-Universität Hamburg die Endlagerung radioaktiver Abfälle in der Bundesrepublik untersucht hat *, und zu dem Schluss kommt, dass das zentrale Element die Asse war. Möllers Fazit, das sich auf zahlreiche Ministerial-Akten stützt: „1968 wurde die Asse trotz unklarer Langzeitsicherheit offiziell als Endlager bis zum Jahr 2000 benannt.“ Denn während sich Politiker und Wissen- schaftler bei der Umsetzung des Entsorgungs- zentrums einer Vielzahl ungelöster Probleme gegenübersahen (u. a. dem der Standort- suche, die Jahre später ergebnislos abgebro- chen wurde), hatte man von der Wintershall AG bereits Mitte der 60er Jahre ein verlo- ckendes Angebot erhalten: 700.000 DM sollte die Asse kosten, womit man der Billigentsor- gung auf offenem Meer, die nur 200 DM pro alle damals angefallenen schwach- und mit- telradioaktiven Abfälle in diesem Bergwerk endgelagert. Die Deutschen durften sich mit ihren Erfahrungen in der Asse sogar weltweit als Endlagerspezialisten fühlen, was zu Anfra- gen aus dem Ausland führte, ob man denn das alte Salzbergwerk in der Nähe von Wolfen- büttel nicht als europäisches Endlager nutzen könne. Aber da war nicht nur der Bundes- kanzler Helmut Schmidt skeptisch. Eigentlich sollte die Endlagerung in der Asse noch viel länger andauern – einer inte- ressierten Fachöffentlichkeit wurde von Amts wegen schon 1968 versichert, dass die radio- aktiven Festabfälle aus den AKWs im Umfang von einigen 100.000 Kubikmetern bis 1998 vor allem in der Asse verschwinden sollten. Doch so weit kam es nicht mehr. Nachdem die Asse als atomares Endlager ausfiel, wurde selbst in Grönland und Australien nach Ersatz gesucht Tonne gekostet hatte, finanziell betrachtet wesentlich näher kam als mit eigens ge- bohrten Kavernen im Salz – auch dies war lange Zeit eine Überlegung. Und da man die prosperierende Branche nicht durch eine allzu teure Müll-Lagerung bremsen wollte, waren sich die Behörden mit der Wintershall- AG schnell einig – obwohl deren Bergleute schon damals vor einem täglichen Wasser- zulauf von sieben Kubikmetern gewarnt hat- ten, wie Endlager-Experte Möller anhand von Sitzungsprotokollen des Atomministeriums rekonstruieren konnte. Doch die Aussicht, das deutsche Entsorgungsproblem mit einem Schlag loszuwerden, war zu verlockend. Schon 1967 begann in der Asse ein Ver- suchsprogramm mit der Einlagerung von über 2.000 Fässern – nach dem Ausbau des Schachtes 1968 stieg das Volumen des einge- lagerten Mülls kontinuierlich an. Im Novem- ber 1969 bat der Atomkraftwerks-Produzent AEG sogar schriftlich um eine „feste Zusage“ für die Abnahme schwachradioaktiver Ab- fälle, die er auch erhielt. Schon da war die ursprüngliche Deklaration der Asse II als Forschungsendlager ad absurdum geführt worden. Plötzlich sollte es nicht mehr nur fünf bis zehn Jahre als temporäres Lager dienen, sondern auf längere Sicht für große Mengen Müll zur Endstation werden. Spätes- tens als man im Berg dazu überging, die Fässer über sogenannte Salzböschungen abzukippen anstatt sie zu stapeln, war eine Rückholung nur noch theoretisch gegeben. Die Asse kam genau zum richtigen Zeit- punkt. Die Suche nach einem Standort für ein Entsorgungszentrum zog sich hin, die Tech- nik für den schnellen Brüter und die Wieder- aufarbeitungsanlage war noch unausgereift, und gleichzeitig gingen in den Siebziger- jahren so viele AKWs ans Netz, dass sich die Mengen an radioaktivem Müll vervielfachten. Von 1967 bis 1978 wurden schließlich fast 1976 wurde das Atomgesetz novelliert und der Begriff „Endlager“ erstmals juristisch defi- niert. Neue Einlagerungsgenehmigungen durften nur noch nach einem Planfeststel- lungsverfahren mit Beteiligung der Öffent- lichkeit erteilt werden. Damit war allen Beteiligten klar, dass die Entsorgung in der Asse ihrem Ende entgegenging. Die verblie- bene Zeit wurde allerdings noch einmal weidlich genutzt. Allein im letzten Jahr der Einlagerung gelangten über 30.000 Fässer durch den Förderschacht in die Tiefe – das entspricht rund einem Viertel des heutigen Gesamtinventars. Nachdem die Asse als Endlager ausfiel, wurde auch in anderen Ländern nach Ersatz gesucht und Gespräche mit den entspre- chenden Stellen in Australien, Algerien, Grönland und Iran geführt, allerdings erfolg- los. Gleichzeitig stand die Suche nach einem geeigneten Standort für das „Integrierte Ent- sorgungszentrum“, die sich auf Gorleben kon- zentriert hatte, vor dem Ende. Nach dem so- genannten Gorleben-Hearing, in dessen Zuge 1979 auch etliche Kritiker angehört wurden und das durch den Reaktorunfall im US- amerikanischen Harrisburg überschattet war, empfahl der damalige niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU), das Projekt Wiederaufarbeitung vorerst nicht weiterzuverfolgen. Erst mit der deutschen Wiedervereinigung wurde ein neues Endlager für die schwach- und mittelradioaktiven Abfälle gefunden. Nicht weit von der Asse – in Morsleben. Aber das ist eine andere, wenn auch ähnliche Geschichte. Oliver Gehrs ist Redakteur der „Einblicke“. Er schreibt u. a. für das Wirtschaftsmagazin „brand eins“ und war Wirtschafts- korrespondent des „Spiegel“ sowie leitender Redakteur der „Süddeutschen Zeitung“.
Der Landrat des Kreises Coesfeld, Friedrich-Ebert-Str. 7, 48653 Coesfeld, hat Herrn Franz-Josef Ermann mit Datum vom 30.04.2020 eine Genehmigung mit folgendem verfügenden Teil erteilt: „Hiermit wird Ihnen auf Ihren Antrag vom 05.12.2016 gemäß §§ 4 und 6 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) in Verbindung mit §§ 1 und 2 der Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen - 4. BImSchV - sowie den Ziffern 7.1.8.1 und 9.36 des Anhangs 1 der 4. BImSchV die Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb einer genehmigungspflichtigen Anlage zur Haltung von 1.687 Sauen einschließlich dazugehöriger Ferkelaufzuchtplätze und 3 Eber und zur Güllelagerung am Standort Gettrup 7, 48308 Senden, Gemarkung Senden, Flur 58, Flurstück 289, erteilt.“ Eingeschlossene Entscheidungen: • Baugenehmigung gemäß Landesbauordnung Nordrhein-Westfalen (BauO NRW). Der Genehmigungsbescheid ist unter Nebenbestimmungen zum Baurecht/Brandschutz, Boden- und Gewässerschutz, Immissionsschutz, Veterinärrecht, Landschaftsschutz, Arbeitsschutz und zur Reststoffverwertung und Abfallentsorgung ergangen. Für diese Anlage ist das BVT-Merkblatt über Intensivhaltung von Geflügel und Schweinen „Beste verfügbare Techniken der Intensivhaltung von Geflügel und Schweinen“ von Juli 2003 maßgeblich.
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