Jährlich werden in Deutschland über 500 Millionen Tonnen Baumineralien gewonnen. Dies belastet die Umwelt erheblich, etwa durch Eingriffe in den Wasserhaushalt oder die Zerstörung von Biotopen. Das Umweltbundesamt schlägt daher vor, eine Primärbaustoffsteuer auf Kies, Sand und Naturgips einzuführen, die Recyclingbaustoffe wettbewerbsfähig macht. Dies würde einen erheblichen Beitrag zur Steigerung der Rohstoffproduktivität und zur Entlastung von Natur und Umwelt leisten. Das Positionspapier zeigt, wie eine Primärbaustoffsteuer sinnvoll ausgestaltet werden kann, welche Wirkungen von ihr ausgehen und mit welchen Instrumenten sie verknüpft werden sollte. Veröffentlicht in Position.
Dieser Datensatz wurde durch die Firma LISt GmbH im Auftrag des Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) und des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (LASuV) erstellt. Er enthält güteüberwachte Lieferwerke für Gesteinskörnungen und Asphaltmischwerke für den Straßen- und Ingenieurbau. Die Lieferwerke für Gesteinskörnungen umfassen natürliche und industriell hergestellte Gesteinskörnungen, RC-Baustoffe sowie Baustoffgemische zur Herstellung von Schichten ohne Bindemittel. Bei den Asphaltmischwerken sind nur diejenigen enthalten, die auf der Grundlage der Zertifikate über die werkseigene Produktionskontrolle für die einzelnen Asphaltmischgutarten nach TL Asphalt-StB ihr Produktionsprogramm veröffentlichen lassen wollen. Als Datenformat stehen Esri-Shapefile, GeoJSON und GeoPackage, in ETRS89/UTM 33N (25833) zur Verfügung.
Dieser Dienst wurde durch die Firma LISt GmbH im Auftrag des Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) und des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (LASuV) erstellt. Der Downloaddienst enthält Geodaten zu güteüberwachten Lieferwerken für Gesteinskörnungen und Asphaltmischwerke für den Straßen- und Ingenieurbau. Die Lieferwerke für Gesteinskörnungen umfassen natürliche und industriell hergestellte Gesteinskörnungen, RC-Baustoffe sowie Baustoffgemische zur Herstellung von Schichten ohne Bindemittel. Bei den Asphaltmischwerken sind nur diejenigen enthalten, die auf der Grundlage der Zertifikate über die werkseigene Produktionskontrolle für die einzelnen Asphaltmischgutarten nach TL Asphalt-StB ihr Produktionsprogramm veröffentlichen lassen wollen. Als Datenformat stehen Esri-Shapefile, GeoJSON und GeoPackage, in ETRS89/UTM 33N (25833) zur Verfügung.
Berichterstattung der Landesregierung im Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr zu Vorgaben der Ersatzbaustoffverordnung (EBV) zu Kostensteigerungen und zu Verzögerungen bei der Wiederverwendung von Böden bzw. Aushub, zu Auswirkungen für Baumaßnahmen sowie zur Vorschrift über das Ende der Abfalleigenschaft für bestimmte Ersatzbaustoffe
Der 2018 fertiggestellte Neubau der Stadtwerke Neustadt zeigt, wie die Ressourceneffizienz eines Gebäudes nicht nur bei der Nutzungsphase, sondern schon bei der Baustoff- bzw. Bauteilauswahl betrachtet werden kann. Die Planung des Gebäudes wurde von dem Projekt „Integration von wiederverwendbaren Bauteilen und Recyclingbaustoffen und die damit verbundenen Auswirkungen auf den Planungsprozess“, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert wurde, begleitet. Durch die Wieder- und Weiterverwendung von Bauteilen konnten große Mengen an Herstellungsenergie eingespart und Primärrohstoffe geschont werden. Die Elemente für die Glastrennwände zwischen den Büros und dem Flur stammen aus der Philips-Zentrale in Hamburg. In der Eichenholz-Fassade wurden Holzelemente verbaut, die zuvor Teil eines Fachwerkgebäudes waren. Die Sessel im Eingangsbereich standen früher in dem ehemaligen Neustädter Hotel „Wallburg“. Sogar das Blockheizkraftwerk für die Wasserbereitung wurde nicht neu eingekauft. Es wird das vorhandene Werk des alten Unternehmenssitzes der Stadtwerke im Ziegelhof genutzt.
Die Herstellung von Baustoffen und Bauteilen ist sehr ressourcenintensiv. Deren Recycling und Wiederverwendung können daher einen Beitrag zur Einsparung von Ressourcen und Energie leisten. Bisher ist die Wiederverwendung durchaus funktionsfähiger Bauteile jedoch noch nicht etabliert und erst in geringem Umfang umgesetzt. Die vorliegende Studie identifiziert daher geeignete Instrumente, die die Wiederverwendung von Bauteilen und eine hochwertige Verwertung von Baustoffen deutlich verbessern und bewertet diese hinsichtlich ihrer ökologischen, technischen und regulativen Kriterien. Dazu wurden in einer Hemmnisanalyse zunächst die Rahmenbedingungen beschrieben, die einem optimalen Umgang mit bereits verwendeten Bauteilen entgegenstehen. Hierauf aufbauend wurden Lösungsansätze formuliert sowie dafür notwendige Weichenstellungen benannt. Hemmnisse einer Wiederverwendung von gut erhaltenen Bauteilen als Ganzes ergeben sich aus Informationsdefiziten zu den Einsatzmöglichkeiten und dem Aufkommen gebrauchter Bauteile und Imageproblemen von Sekundärprodukten. Zudem sind die eindeutigen wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile eines Produktrecyclings im Vergleich zum Materialrecycling nicht geklärt. Oftmals mangelt es an verfügbaren Kenndaten zu Betonbauteilen, Haftungs- und Gewährleistungsfragen sind nicht geklärt und es besteht bislang keine Regelung zum Wiedereinsatz von Bauteilen als Bauprodukte. Für Händler fehlen wirtschaftliche Vorteile durch hohe Abbruch- und Aufbereitungsaufwendungen. Um die Wiederverwendung von Bauteilen verbessern zu können, müssten daher Verwertungsstrukturen auf Bundesebene hergestellt werden. Dazu sind weiterführende Informationen für die beteiligten Akteure einschließlich von Hinweisen auf bestehende Annahme- und Verkaufsstellen in kommunalen Medien und die Erarbeitung von Regularien zur Haftung und Gewährleistung von gebrauchten Bauteilen notwendig. Ein einheitliches Prüfsiegel für entsprechende Produkte könnte hierzu ein nützliches Instrument sein.
Zustimmungspflichtige Abfallimporte weiter auf hohem Niveau Deutschland führt deutlich mehr Abfälle ein als es exportiert. Laut den aktuellen Berechnungen für das Jahr 2010 wurde eine Gesamtmenge von 6,8 Mio. Tonnen (t) Abfälle nach Deutschland importiert. Davon wird ein Großteil recycelt und verwertet, zum Beispiel als Baustoff. Der Export belief sich lediglich auf eine Menge von 1,5 Mio. t. Damit setzt sich der Trend der Vorjahre fort. Einen deutlichen Zuwachs hingegen weist der Transitverkehr mit Abfällen auf - dieser stieg im Vergleich zu 2009 um 31 %. Illegale Abfalltransporte werden von den Behörden geahndet. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Import genehmigungspflichtiger Abfälle leicht gesunken. Mit 6,8 Mio. t verzeichnet Deutschland aber nach wie vor einen hohen Importüberschuss. Bei den eingeführten Abfällen handelt es sich hauptsächlich um behandeltes Holz, Filterstäube und andere Rückstände aus Abgasreinigungsanlagen. Das meiste davon wird recycelt oder in geeigneter Form verwertet, was unsere natürlichen Rohstoffvorkommen schont. Etwa ein Zehntel wird unter behördlicher Überwachung auf Deponien abgelagert. Mit 2,6 Mio. t und 1,3 Mio. t stammt die Mehrzahl der importierten Menge aus den Niederlanden und Italien. Der Export von Abfällen im Jahr 2010 stieg im Vergleich zu 2009 wieder an - möglicherweise eine Folge der wirtschaftlichen Erholung. Ausgeführt wurden vor allem Rückstände aus der Abfallsortierung. Die wichtigsten Abnehmerländer sind die Niederlande mit 0,3 Mio. t sowie Polen und die Schweiz mit jeweils 0,2 Mio. t. Als Transitstrecke für Abfälle wurden deutsche Straßen 2010 deutlich häufiger genutzt als im Jahr 2009. 0,4 Mio. t Abfall haben das Land durchquert - das entspricht einem Zuwachs von 31 %. Die Zunahme ist vor allem auf Altholztransporte aus west- und südeuropäischen Staaten nach Schweden zurückzuführen. Da die ordnungsgemäße Abfallentsorgung Kosten verursacht, kommt es immer wieder zu illegalen Handlungen. Nach der Strafverfolgungsstatistik wurden im Jahr 2009 wegen illegaler Abfallbeseitigung in 8 Fällen Geldstrafen zu maximal 180 Tagessätzen verhängt. Haftstrafen gab es dagegen keine. Nach Angaben der Bundesländer und des Bundesamts für Güterverkehr wurden im gleichen Zeitraum 83 Rückführungen illegaler Transporte angeordnet und Bußgeldbescheide in Höhe von insgesamt 13.000 € ausgestellt. Ähnliche Zahlen wurden dazu auch schon für die Jahre zuvor ermittelt. Zahlen für den Handel mit nicht zustimmungspflichtigen Abfällen liefert die Außenhandelsstatistik des Statistischen Bundesamtes - dies betrifft vor allem Metallschrott, Glas- und Papierabfälle. Dabei wurden im Jahr 2009 19,3 Mio. t ausgeführt und 12,2 Mio. t eingeführt. Gegenüber 2008 ist das eine Abnahme von 8 % beim Export und 18 % beim Import.
Die Kommission Nachhaltiges Bauen (KNBau) legt anlässlich der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie eine Vision für eine zirkuläre Bauwirtschaft vor. Sie empfiehlt ausdifferenzierte Definitionen für Verwertungswege, um Greenwashing zu reduzieren und zeigt Möglichkeiten, wie die Zirkularität von Bauprodukten in einem Label ausgewiesen werden kann. Zahlreiche Maßnahmenvorschläge skizzieren die Transformation zu einer Bauwirtschaft in planetaren Grenzen. Die Kreislaufwirtschaft ist demnach nur der materialbezogene Teil einer ganzheitlichen Zirkularwirtschaft.Die KNBau adressiert politisch Entscheidungstragende, bereitet das kreislaufgerechte Bauen aber auch für Planende ganzheitlich auf.
Jährlich werden laut des Statistischen Bundesamts ca. 600 Millionen Tonnen mineralische Baurohstoffe (Stand 2024) in Deutschland produziert und anschließend im Bausektor eingesetzt. Hierbei kommen überwiegend Primärrohstoffe zum Einsatz. Im Hinblick auf die Endlichkeit natürlicher Ressourcen ist die Verwertung und das Recycling von mineralischen Bauabfällen daher von besonderer Relevanz. Mineralische Baustoffe kommen z. B. für den Bau von Gebäuden, Straßen, Staudämmen oder Brücken zum Einsatz. Mineralische Baustoffe lassen sich u. a. folgenden fünf Kategorien * Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V. (2023): Mineralische Bauabfälle Monitoring 2020 – Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle im Jahr 2020, Berlin (abgerufen am: 10.10.24). zuordnen: Bauschutt, Boden und Steine, Bauabfälle auf Gipsbasis sowie Baustellenabfälle. Im Jahr 2020 betrug das Abfallaufkommen mineralischer Bauabfälle in Deutschland 220,6 Millionen Tonnen. * Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz: Mantelverordnung (online) (abgerufen am: 11.10.24). Setzt man diesen Wert in Relation zum Rohstoffbedarf von ca. 600 Millionen Tonnen, stellt die Baubranche somit den ressourcenintensivsten Industriesektor mit dem gleichzeitig größten Abfallaufkommen dar. Die Menge der anfallenden mineralischen Bauabfälle ist in den letzten Jahren nur geringfügig gestiegen (s. Tabelle). Angesichts der momentanen Datenlage ist hinsichtlich des zukünftigen Aufkommens mineralischer Bauabfälle vorerst mit geringen Schwankungen zu rechnen. Mengenentwicklung mineralischer Bauabfälle (in Mio. t): * Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V. (2023): Mineralische Bauabfälle Monitoring 2020 – Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle im Jahr 2020, Berlin (abgerufen am: 10.10.24). © Eigene Darstellung auf Basis von Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V. (2023): Mineralische Bauabfälle Monitoring 2020 – Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle im Jahr 2020, Berlin (abgerufen am: 10.10.24). Der Bausektor ist für 38 Prozent der weltweit erzeugten energiebedingten CO 2 -Emissionen verantwortlich. * United Nations Environment Programme (2020): 2020 Global Status Report for Buildings and Construction – Towards a Zero-emission, Efficient and Resilient Buildings and Construction Sector, Nairobi (abgerufen am: 11.10.24). Mineralische Baurohstoffe zählen zu den abiotischen Rohstoffen. Sie werden vorwiegend in natürlichen Lagerstätten abgebaut und wachsen nicht nach. Das Recycling mineralischer Bauabfälle trägt demnach einen maßgeblichen Beitrag zur Ressourcenschonung aber auch zur Reduzierung negativer ökologischer Folgen bei, die insbesondere aus dem Rohstoffabbau resultieren. Das Recycling beschreibt nach § 3 Absatz 25 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) * Bundesminister der Justiz: Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen (abgerufen am: 11.10.2024). alle stofflichen Verwertungsverfahren, die Abfälle für den ursprünglichen oder einen anderen Zweck aufbereiten. Die energetische Verwertung, aber auch die stoffliche Aufbereitung in Form von Verfüllmaterial sind hiervon ausgeschlossen. Der Einsatz von Recyclingbaustoffen (RC-Baustoffe) in Bauvorhaben zur Schonung von Primärrohstoffen stellt im Sinne des Kreislaufwirtschaftgesetzes demnach eine adäquate stoffliche Aufbereitung für mineralische Bauabfälle dar. Die Verwertung von Abfällen umfasst per Definition neben dem Recycling auch diejenigen Verfahren, welche Abfälle ohne Aufbereitung „innerhalb der Anlage oder in der weiteren Wirtschaft einem sinnvollen Zweck” zuführen (KrWG * Bundesminister der Justiz: Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen (abgerufen am: 11.10.2024). , § 3 Absatz 23). Verwertung mineralischer Bauabfälle 2020: * Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V. (2023): Mineralische Bauabfälle Monitoring 2020 – Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle im Jahr 2020, Berlin (abgerufen am: 10.10.24). © Eigene Darstellung auf Basis von Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V. (2023): Mineralische Bauabfälle Monitoring 2020 – Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle im Jahr 2020, Berlin (abgerufen am: 10.10.24). Mit einer umweltverträglichen Verwertungsquote mineralischer Bauabfälle von 89,5 Prozent im Jahr 2020 und einer durchschnittlichen Verwertungsquote von 88,7 Prozent über den Zeitraum der letzten 25 Jahre ist die Bauabfallverwertung bereits weit vorangeschritten. * Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V. (2023): Mineralische Bauabfälle Monitoring 2020 – Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle im Jahr 2020, Berlin (abgerufen am: 10.10.24). Jedoch besteht weiterhin die Notwendigkeit, Bauabfälle möglichst verlustfrei im Kreislauf zu führen und somit eine Verwertung auf höchstem Niveau sicherzustellen. Die Anforderungen an die Herstellung und den Einbau mineralischer Ersatzbaustoffe sind erstmals bundeseinheitlich im Kernstück der Mantelverordnung für Ersatzbaustoffe und Bodenschutz, der Ersatzbaustoffverordnung (EBV), geregelt. * Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz: Mantelverordnung (online) (abgerufen am: 11.10.24). Für die Verwertung von mineralischen Bauabfällen bedarf es sowohl umfassender Kenntnisse in Bezug auf Zusammensetzung der Abfallkomponenten als auch zur Herkunft des Abfalls, d. h. dem ursprünglichen Produktionsprozess. Vor der stofflichen Verwertung erfolgt zunächst die Sortierung der mineralischen Bauabfälle gemäß der in der Abfallverzeichnisverordnung genannten Abfallschlüsselnummern. * Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e. V. (2023): Mineralische Bauabfälle Monitoring 2020 – Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle im Jahr 2020, Berlin (abgerufen am: 10.10.24). Die einzelnen Abfallfraktionen werden anschließend mechanisch aufbereitet. Die mehrstufigen stationären bzw. mobilen Aufbereitungsanlagen (Aufbereitung vor Ort) variieren zwar je nach Art des Bauabfalls, sie verfügen jedoch grundsätzlich über folgende Aufbereitungsschritte: * Bundesvereinigung Recycling-Baustoffe e.V. (2024): Wie entstehen Recycling-Baustoffe? (online) (abgerufen am: 14.10.2024). Nach der Zerkleinerung werden die Bauabfälle in der Recyclinganlage zunächst mittels Siebung in die Fraktionen Feinkorn, Mittelkorn und Überkorn getrennt. Das Feinkorn kann direkt als Verfüllmaterial im Straßenuntergrund oder zur Aufschüttung von Böschungen und Bahndämmen eingesetzt werden. Die verbliebenen Fraktionen (Über-, Mittelkorn) werden im Wechsel zerkleinert und einer Magnetscheidung (Abtrennung eisenhaltiger Komponenten) unterzogen. Dieser Vorgang wird bis zur Erreichung der Zielkorngröße wiederholt. Abschließend erfolgt eine Siebung mit anschließender Dichtetrennung der finalen Fraktionen (RC 1, RC 2, RC 3) mittels Windsichtung zur Abtrennung der Leichtfraktion (z. B. Papier, Holz, Kunststoff). * Martens, H. und Goldmann, D. (2016): Recyclingtechnik – Fachbuch für Lehre und Praxis. 2. Auflage, Springer Vieweg, Wiesbaden, ISBN 78-3-658-02785-8. Der Einsatz hochwertiger RC-Baustoffe ist für eine nachhaltige Bauindustrie von maßgeblicher Bedeutung. Aufgrund der aufwendigen Aufbereitungsverfahren sind RC-Baustoffe im Verhältnis zu den vergleichsweise niedrigen Preisen und kostengünstigen Qualitätskontrollen für Primärrohstoffe (z. B. Steine, Kiese) bisher wenig verbreitet. Einen strategisch langfristigen Ansatz für das Stoffstrommanagement im Bauwesen bietet das sogenannte „Urban Mining”. Kenntnisse über die stoffliche Zusammensetzung des zu sichernden Objektes bilden hierbei die Grundlage für die Bilanzierung des Gesamtbestandes langlebiger Güter (z. B. Infrastrukturen, Gebäude, Deponieablagerungen). So besteht ein Ziel des Urban Minings darin, passende Verwertungswege für künftige Stoffströme zu entwickeln, bevor diese als Abfall anfallen. Städte werden demnach als wertvolles Materiallager betrachtet, welches es zu sichern gilt. Die integrale Bewirtschaftung urbaner Lagerstätten trägt ferner zur Sekundärrohstoffgewinnung bei, sodass nicht nur Ressourcen eingespart, sondern auch die Abhängigkeit von Primärrohstoffimporten reduziert wird. * Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (2024): Urban Mining (online) (abgerufen am: 14.10.24).
Mineralische Bau und Abbruchabfälle und industrielle Massenabfälle wie Aschen und Schlacken bilden den größten Abfallstrom in NRW. Gleichzeitig kann ein erheblicher Teil dieser mineralischen Abfälle als Ersatzbaustoff wieder in den Baustoffkreislauf zurückgeführt werden. Die Randbedingungen für die Verwendung von güteüberwachten mineralischen Ersatzbaustoffen (MEB) in technischen Bauwerken werden seit dem 01.08.2023 bundesweit einheitlich durch die Ersatzbaustoffverordnung als Teil der so genannten Mantelverordnung geregelt. Die dafür in NRW bisher anwendbaren "Verwertererlasse" wurden aufgehoben. In der ErsatzbaustoffV ist neben Recyclingbaustoffen, Gleisschotter, Aschen und Schlacken auch die Verwendung von Bodenmaterial und Baggergut in technischen Bauwerken geregelt. Mit der Ersatzbaustoffverordnung wird eine verpflichtende Güteüberwachung für die Hersteller mineralischer Ersatzbaustoffe eingeführt. Die Güteüberwachung beinhaltet den grundlegenden Eignungsnachweis, die werkseigene Produktionskontrolle sowie die Fremdüberwachung durch anerkannte Überwachungsstellen und akkreditierte Untersuchungsstellen. Der Einbau mineralischer Ersatzbaustoffe in bestimmten Bauweisen des Erd- und Straßenbaus bzw. Bahnbauweisen kann ohne wasserrechtliche Erlaubnis erfolgen. Die dazu erforderlichen Dokumentations- und Aufbewahrungspflichten sind in der Verordnung konkret geregelt. Zudem gibt es Einbaubeschränkungen abhängig von den hydrogeologischen Voraussetzungen am Einbauort. In einigen Fällen sind Anzeigepflichten vor Beginn der Maßnahme zu beachten. Den gesamten Verordnungstext finden Sie hier: ErsatzbaustoffV Aktuelles Einen Erlass des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Nordrhein-Westfalen zum Übergang auf das neue Regelwerk sowie weitere aktuelle Hinweise und Dokumente finden Sie unter dem nachfolgenden Link: Informationen MUNV Einen Überblick über die Lieferwerke in NRW, die güteüberwachte Ersatzbaustoffe herstellen, bietet z.B. der quartalsweise veröffentlichte Bericht „Güteüberwachung im Straßenbau“ mit den jeweils aktuellen Testaten. Güteüberwachung NRW Gemäß § 12 (2) ErsatzbaustoffV hat der Betreiber einer Aufbereitungsanlage eine Ausfertigung des Prüfzeugnisses über den Eignungsnachweis der zuständigen Behörde vorzulegen. Das LANUV bittet um Zusendung der Eignungsnachweise für die Aufbereitungsanlagen in NRW als pdf-Dokument an die folgende E-Mail-Adresse (Funktionspostfach): gueteueberwachungMEB(at)lanuv.nrw.de. Um einheitliche Datenstrukturen für die Erstellung der Anzeigen nach § 22 ErsatzbaustoffV und für die Führung von Ersatzbaustoffkatstern zu gewährleisten, stellt das LANUV Excel-Dateien zur Verfügung, mit denen die Verwendung von mineralischen Ersatzbaustoffen unter Verwendung des Musterformulars gem. Anlage 8 (Reiter Formular) angezeigt werden können. Die ausgefüllte Datei kann per E-Mail an die jeweils zuständige Untere Umweltschutzbehörde übermittelt werden. Musterformular Anlage 8 - Straßen- und Erdbauweisen Musterformular Anlage 8 - Bahnbauweisen Auskünfte zu Grundwasserständen in NRW erteilt das LANUV auf Antrag. Weitere Informationen hierzu finden Sie hier: Grundwasserstand Die LAGA (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall) hat eine Sammlung von Fragen und Antworten zur ErsatzbaustoffV veröffentlicht, die unter dem folgenden link zu finden ist: LAGA FAQ ErsatzbaustoffV (aktuelle Version) Die Anforderungen für das Auf- oder Einbringen von Materialien auf oder in den Boden, insbesondere im Rahmen der Rekultivierung, der Wiedernutzbarmachung, des Landschaftsbaus, der landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Folgenutzung und der Herstellung einer durchwurzelbaren Bodenschicht insbesondere auf technischen Bauwerken regeln die §§ 6 bis 8 der Bundes- Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) in der geänderten Fassung, die als Artikel 2 der MantelV hier zu finden ist: BBodSchV Maßnahmen zum Schutz und zur möglichen Wiederverwendung von Boden sollten bereits bei der Bauplanung und Ausführung berücksichtigt werden: Fachinformationssystem Bodenschutz Das LANUV erarbeitet fachliche Grundlagen für die Ermittlung und Sanierung von Altlasten und führt die zentrale Datei der altlastverdächtigen Flächen und Altlasten. Hier finden sich weitere detaillierte Informationen zu den Themen Bodenschutz und Altlasten: Bodenschutz und Altlasten Für teer-/ pechhaltigen Straßenaufbruch und Ausbauasphalt mit bituminösem Bindemittel finden sich Hinweise zur abfallrechtlichen Einstufung, zu den umweltfachlichen Anforderungen an den Umgang und zu Entsorgungsmöglichkeiten im LANUV-Arbeitsblatt 47, das 2020 in NRW per Erlass des MULNV eingeführt wurde: Arbeitsblatt 47 Straßenaufbruch
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