Kernschmelzunfaelle in KKW fuehren durch die Schmelzen-Betonreaktion zu einem Druckanstieg im Sicherheitsbehaelter. Eine Moeglichkeit, das Bersten des Sicherheitsbehaelters zu vermeiden, ist eine Abluftfilterung ueber Filterkomponenten zur Abscheidung von Radiojod und Aerosolen mit einem Volumenstrom, der zur Konstanthaltung des Druckes im SB ausreicht. Hierbei werden Filterelemente benoetigt, die hohe Abscheidewirkung bei hohen Temperaturen, hohem Strahlenpegel und Feucht- und Dampfgehalt haben.
Die Studie umfasst die nachstehenden Leistungen: a) die Probensammlung und Aufarbeitung zur Bestimmung von 131J und b) die Analyse von Luftfilterproben zur Ermittlung der Plutoniumkonzentration der Luft. Die Durchfuehrung erfolgt mit einem eigens konstruierten Grosssammler, der 5000 m3 Luft pro Stunde durch ein Aktivkohlebett saugt. Die Kohle wird anschliessend mit alkalischen Loesungen eluiert und das Radiojod daraus als Jodid gefaellt und gemessen. Fuer Plutonium werden Mikrosorbanfilter zur Aufsammlung verwendet, Plutonium dann chemisch isoliert, elektrolytisch abgeschieden und gemessen. Die Anlage ermoeglicht die Ueberpruefung von Freisetzungen in der Naehe von Kernanlagen bzw. solchen, die sich in der Naehe der oesterreichischen Grenzen befinden.
Was sind die Risiken für meine Kinder? Kinder und Jugendliche sind im Vergleich zu Erwachsenen empfindlicher gegenüber Strahlung . Kinder haben ein höheres Strahlenrisiko als Erwachsene, weil ihr Gewebe schneller wächst und sie deshalb viel sensibler auf eine Strahlenbelastung reagieren. Auch aufgrund der höheren Lebenserwartung von Kindern haben sie ein größeres Risiko , dass sich aufgrund einer Strahlenbelastung Krebs entwickelt. Strahlung , die von außen auf den Körper trifft, kann bei Kindern die inneren Organe leichter erreichen: Je geringer die Körpergröße ist, umso näher liegen die Organe am strahlenden Umfeld. Nicht jedes Kind, das einer erhöhten Strahlung ausgesetzt war, bekommt dadurch Krebs. Das Risiko steigt mit der Strahlendosis . Für Kinder, die nach einem Kraftwerksunfall einer deutlich erhöhten Strahlung ausgesetzt waren, werden Früherkennungsprogramme eingerichtet. Durch regelmäßige Untersuchungen soll eine mögliche Krebserkrankung rechtzeitig erkannt werden. Die durch Behörden in einem Notfall angeordneten oder empfohlenen Schutzmaßnahmen zielen vor allem auf den Schutz von Kindern, Jugendlichen und Schwangeren ab. Bei rechtzeitiger Umsetzung dieser Schutzmaßnahmen sind die gesundheitlichen Risiken für Kinder begrenzt. Leukämie und Schilddrüsenkrebs sind die häufigsten Erkrankungen bei Kindern nach einer erhöhten Strahlenbelastung. Auslöser von Schilddrüsenkrebs ist radioaktives Jod, das bei einem Unfall aus einem Kernkraftwerk austritt. Die Einnahme von hochdosierten Jodtabletten (nicht radioaktiv) kann verhindern, dass die Schilddrüse radioaktives Jod aufnimmt. Für Kinder ist es besonders wichtig, dass sie Jodtabletten einnehmen, wenn die Behörden dazu auffordern.
Wie verhalte ich mich bei einer Freisetzung von radioaktiven Stoffen? Befinden Sie sich im Haus, dann bleiben Sie im Gebäude. Schließen Sie Fenster und Türen. Nehmen Sie gefährdete Passant*innen vorübergehend bei sich auf. Nehmen Sie rechtzeitig nach Empfehlung der Behörden Jodtabletten ein. Diese verhindern, dass sich über die Atmung eingenommenes radioaktives Jod in der Schilddrüse anreichert. Kinder sollten nicht im Freien spielen. Verzichten Sie auf Lebensmittel, die im Freien wachsen. Schalten Sie Ventilatoren und Klimaanlagen aus, schließen Sie Lüftungsschlitze der Fensterrahmen. Gehen Sie möglichst in den Keller oder in einen innen liegenden Raum und informieren Sie sich über Radio, Fernsehen oder im Internet auf den offiziellen Behördenseiten über die aktuelle Lage. Befinden Sie sich im Freien, dann suchen Sie das nächste geschlossene Gebäude auf. Sollte es nicht möglich sei, ein geschlossenes Gebäude aufzusuchen: Achten Sie auf Durchsagen von Polizei oder Feuerwehr. Atmen Sie möglichst durch einen Atemschutz (FFP2 oder FFP3), zumindest durch ein Taschentuch. Tragen Sie Schutzkleidung, etwa wasserdichte Regenkleidung. Wenn Sie annehmen, kontaminiert zu sein, legen Sie beim Betreten des Gebäudes Bekleidung und Schuhe ab. Verpacken Sie alles in Plastikbeuteln und legen Sie sie, sofern möglich, vor dem Gebäude ab. Waschen Sie zunächst Kopf, Hände und andere unbedeckte Körperflächen gründlich mit fließendem Wasser. Erst danach ist eine Dusche empfehlenswert. Befinden Sie sich im Auto, schalten Sie die Belüftung aus und schließen Sie die Fenster. Suchen Sie das nächste geschlossene Gebäude auf. Solange Sie sich im Auto befinden, informieren Sie sich über Radio (Sender mit Verkehrsfunk), und befolgen Sie die Anweisungen der Behörden und Einsatzkräfte. Publikationen Radiologischer Notfall - So schützen Sie sich PDF 4 MB
Können Glas und Wände Menschen vor ionisierender Strahlung schützen? Ja. Wände oder Glas können bestimmte Strahlungsarten vollständig abschirmen. Das gilt für Alpha- und Betastrahlung. Alphas t rahlung kann bereits durch wenige Zentimeter Luft und Glas vollständig abgeschirmt werden. Energiereiche Betastrahlung hat eine größere Reichweite als Alphastrahlung, wird aber auch durch Wände und Glas abgeschirmt. Werden energiereiche Alpha- oder Beta-Strahler eingeatmet, können sie in der Lunge zerfallen. Dies kann zu einer erhöhten Strahlendosis führen. Ja. Wände oder Glas können bestimmte Strahlungsarten zumindest abschwächen. Das gilt für Gammastrahlung. Gammastrahlung kann durch Mauern vermindert, aber nicht vollständig abgeschirmt werden. Beispiel: Die Gammastrahlung von radioaktivem Jod wird durch 6 Zentimeter Beton um etwa 75% reduziert. Durch Aufenthalt in Gebäuden können Sie Ihre Strahlendosis bei Durchzug einer radioaktiven Wolke im Vergleich zu einem Aufenthalt im Freien um ca. 80% verringern. Werden Fenster und Türen im Ereignisfall geschlossen, wird verhindert, dass radioaktive Stoffe mit der Luft in die Wohnung gelangen und eingeatmet werden. Publikationen Radiologischer Notfall - So schützen Sie sich PDF 4 MB
Was sind Jodtabletten? Hochdosierte Jodtabletten enthalten nicht-radioaktives Jod. Jodtabletten werden nach einem Reaktorunfall an die betroffene Bevölkerung verteilt oder sind in einem möglichen Evakuierungsgebiet bereits vorverteilt worden. Sie können sich auch selbst Tabletten rezeptfrei in (Online-) Apotheken kaufen. Die Tabletten sättigen die Schilddrüse mit nicht-radioaktivem Jod und verhindern so, dass die Schilddrüse radioaktives Jod aufnimmt. Man nennt das auch " Jodblockade ". Die gewünschte Wirkung wird nur erreicht, wenn die Tabletten zum richtigen Zeitpunkt eingenommen werden. Werden Jodtabletten zu früh eingenommen, kann das nicht-radioaktive Jod schon wieder abgebaut sein, wenn radioaktives Jod in der Luft ist. Der Schutz bestünde dann zu früh und wäre nicht ausreichend. Werden Jodtabletten zu spät eingenommen, kann radioaktives Jod zuvor bereits von der Schilddrüse aufgenommen worden sein. Der Schutz käme dann zu spät. Nehmen Sie Jodtabletten nur nach ausdrücklicher Aufforderung durch die Katastrophenschutzbehörden ein – und nur in der von den Behörden genannten Dosis . Werden Jodtabletten zum richtigen Zeitpunkt eingenommen, schützen sie vor einem erhöhten Schilddrüsenkrebs- Risiko . Publikationen Radiologischer Notfall - So schützen Sie sich PDF 4 MB
Was ist eine radioaktive Wolke? Radioaktive Stoffe in der Atmosphäre, verursacht durch z.B. durch eine Kernwaffenexplosion oder einen Kernreaktorunfall nennt man radioaktive Wolke. Die radioaktive Wolke verteilt sich mit der Geschwindigkeit des Windes in Windrichtung. Menschen, die sich in oder unter der Wolke aufhalten, gefährden ihre Gesundheit. Sie erhalten Strahlung aus der Luft und atmen kontaminierte Luft ein. Radioaktive Partikel in der Wolke sinken langsam auf den Boden. Regen wäscht die radioaktiven Partikel schnell aus der Luft aus. Sie liegen dann als radioaktiver Niederschlag am Boden. Radioaktive Partikel lagern sich direkt auf landwirtschaftlichen Produkten ab. Die Partikel können auch von Pflanzenwurzeln aufgenommen werden. Die Kontamination von Nahrungs- und Futtermitteln hängt von der Menge der abgelagerten radioaktiven Partikel ab. Vermeiden Sie den Aufenthalt unter der radioaktiven Wolke insbesondere bei Regen oder Schnee. Nutztiere und landwirtschaftliche Produkte sind möglichst vor radioaktiven Partikeln schützen. Milchkühe sollten schnellstmöglich in den Stall, weil z.B. das mit dem Futter aufgenommene radioaktive Jod in die Milch gelangt. Gewächshäuser schließen, kein Oberflächenwasser z.B. Regentonnen zur Bewässerung, sodass die Kontamination von gärtnerischen Produkten vermieden wird. Entnehmen Sie kein Trinkwasser aus offenen Zisternen. Publikationen Radiologischer Notfall - So schützen Sie sich PDF 4 MB
Wie gefährlich ist das Essen kontaminierter Nahrung nach einem nuklearen Unfall? Kontaminierte Nahrungsmittel können eine Gefahr darstellen, weil dadurch radioaktive Partikel in den Körper gelangen können. Daher gibt es für Nahrungsmittel in Deutschland strenge Grenzwerte, bei deren Unterschreitung keine Gesundheitsgefahr besteht. Für Lebensmittel, die in Läden verkauft werden, ist es Vorschrift, dass diese auf Radioaktivität überprüft sind. Sie sind sicher. Sie dürfen nur verkauft werden, wenn sie die offiziellen Grenzwerte nicht überschreiten. Lebensmittel, die aus dem eigenen Garten kommen, bzw. selbst gefischt oder gejagt werden, werden normalerweise nicht von den Behörden kontrolliert. Die Gesundheitsgefahren sind daher nicht bekannt. Sollte nicht klar zu bestimmen sein, ob ein Nahrungsmittel kontaminiert ist oder nicht, ist vom Essen oder Trinken dieses Nahrungsmittels abzuraten. In den ersten Tagen nach einem nuklearen Unfall besteht ein erhebliches Risiko durch radioaktives Jod in Nahrungsmitteln, insbesondere in Milch. Neben Jod gibt es weitere radioaktive Stoffe , die mit der Nahrung aufgenommen werden können. Dazu gehören unter anderem Cäsium und Strontium. Jod hat im Vergleich zu anderen radioaktiven Elementen eine kurze Halbwertszeit . Deshalb nehmen Probleme mit radioaktivem Jod schnell ab. Cäsium und Strontium hingegen haben deutlich längere Halbwertszeiten. Radioaktives Jod gelangt in die Schilddrüse, Cäsium wird vom Körper anstelle von Kalium im Muskel eingebaut und Strontium anstelle von Calcium im Knochen. Bis sie vom Körper wieder ausgeschieden werden, geben sie Strahlung an das umliegende Gewebe ab. Aus dem häufigen Verzehr kontaminierter Nahrungsmittel, die oberhalb der Grenzwerte kontaminiert sind, können sich langfristige Gesundheitsschäden ergeben. In den von der radioaktiven Wolke betroffenen Gebieten sollen nur Nahrungsmittel verzehrt werden, deren Kontamination unterhalb der Grenzwerte liegt. Bei Nahrungsmitteln aus dem Handel wird dies durch die Behörden geprüft. Ein versehentlicher Verzehr von Nahrungsmittel mit einer geringen Kontamination über den gesetzlichen Grenzwerten ( z.B. Pilze, Wildschweinfleisch) führt zu keinen gesundheitlichen Problemen.
Wo kann ich messen lassen, ob ich radioaktive Stoffe in den Körper aufgenommen habe? Je nach Umfang eines Ereignisses werden für Personen aus gefährdeten Gebieten Anlaufstellen eingerichtet. Dort werden die Personen beraten, auf eine mögliche Kontamination hin geprüft und ihre Strahlenbelastung abgeschätzt. Bei einem KKW -Unfall werden als Anlaufstellen sogenannte Notfallstationen eingerichtet. Bei Bedarf werden Betroffenen von den Notfallstationen zu genaueren Untersuchungen an sogenannte Inkorporations-Messstellen weitergeleitet. Ob radioaktive Stoffe in den Körper gelangt sind hat, lässt sich mit einem Ganzkörperzähler oder durch Ausscheidungsanalysen überprüfen. Untersuchungen mit Ganzkörperzähler und Ausscheidungsanalysen werden in sog. Inkorporations-Messstellen durchgeführt. Insgesamt existieren in Deutschland rund 30 Inkorporations-Messstellen . Selbsttests und Tests ohne ärztliche Beteiligung gibt es nicht. Wenn der Verdacht besteht, dass radioaktives Jod in die Schilddrüse gelangt ist, wird in den Notfallstationen eine Messung am Hals vorgenommen, die die Aufnahme von radioaktivem Jod in die Schilddrüse überprüft. Publikationen Radiologischer Notfall - So schützen Sie sich PDF 4 MB
Wie wirken Jodtabletten? Jodtabletten sättigen die Schilddrüse mit nicht-radioaktivem Jod. Die Menge an Jod in den Tabletten ist so hoch, dass die Schilddrüse kein weiteres Jod mehr aufnimmt. Für einen größtmöglichen Schutz sollten Sie die Jodtabletten zum richtigen Zeitpunkt nehmen, da die Wirkung sonst entweder zu spät einsetzt oder das nicht-radioaktive Jod der Jodtabletten schon wieder ausgeschieden wurde. Sie werden von den Katastrophenschutzbehörden zum richtigen Zeitpunkt aufgefordert, die Tabletten einzunehmen. Jodtabletten verringern das Risiko , an Schilddrüsenkrebs zu erkranken. Die Schilddrüse braucht Jod, um wichtige Schilddrüsenhormone herzustellen. Der Körper kann nicht zwischen normalem „gesunden“ und radioaktivem Jod unterscheiden. Die Tabletten verhindern durch eine Jodsättigung der Schilddrüse die Aufnahme radioaktiven Jods. Jodtabletten können nicht vor anderen Folgen von Strahlung schützen. Die Jodblockade schützt nur vor einem erhöhten Risiko an Schilddrüsenkrebs zu erkranken. Die Tabletten schirmen den Körper nicht von der Strahlung ab, sondern schützen ihn nur vor der Einlagerung radioaktiven Jods in der Schilddrüse. Für Ihre weitere Sicherheit befolgen Sie die Anweisungen der Katastrophenschutzbehörden. Publikationen Radiologischer Notfall - So schützen Sie sich PDF 4 MB
Origin | Count |
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