Alle Daten sind Rohdaten ohne Gewähr. Das Land Schleswig-Holstein übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der dargestellten Informationen. Haftungsansprüche sind grundsätzlich ausgeschlossen. [Informationen zum Pegel](https://hsi-sh.de/pegel/pegel.html?mstnr=114426) Der Datensatz enthält folgende Felder * **Zeit** im Format `dd.MM.yyyy HH:mm:ss` * **Wasserstand** in cm * **Status** Angabe "1" bedeutet qualitätsgesichert, "0" bedeutet nicht qualitätsgesichert Zeichensatz ist ISO-8859-1, Spaltentrenner ist Semikolon.
Die Karte oberflächennaher Rohstoffe 1:200.000 (KOR 200) ist ein Kartenwerk, das gemeinsam von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe und den Staatlichen Geologischen Diensten der Länder (SGD) im Auftrag des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit auf Beschluss der Länderwirtschaftsminister vom 22. Juni 1984 erarbeitet wird. Das Kartenwerk folgt dem Blattschnitt der topographischen Übersichtskarte 1:200.000 (TÜK 200) und besteht aus 55 Kartenblättern mit jeweils einem Erläuterungsheft. Es erfolgt eine Bestandsaufnahme, Beschreibung, Darstellung und Dokumentation der Vorkommen und Lagerstätten von mineralischen Rohstoffe, die üblicherweise im Tagebau bzw. an oder nahe der Erdoberfläche gewonnen werden. Im Besonderen sind dies Industrieminerale, Steine und Erden, Torfe, Braunkohle, Ölschiefer und Solen. Die Darstellung der oberflächennahen Rohstoffe und die zusätzlichen schriftlichen Informationen sind für die Erarbeitung überregionaler, bundesweiter Planungsunterlagen, die die Nutzung oberflächennaher mineralischer Rohstoffe berühren, unentbehrlich. Auf der Karte sind neben den umgrenzten, je nach Rohstoff farblich unterschiedlich dargestellten Lagerstätten- bzw. Rohstoffflächen "Abbaustellen" (=Betriebe) bzw. "Schwerpunkte mehrerer Abbaustellen" mit je einem Symbol dargestellt. Die Eintragungen in der Karte werden ergänzt durch Texterläuterungen. Die Erläuterungsbände haben üblicherweise einen Umfang von 40 - 80 Seiten und sind derzeit nur in der gedruckten Ausgabe der Karte verfügbar. Der Text ist gegliedert in: - Einführung - Beschreibung der Lagerstätten und Vorkommen nutzbarer Gesteine - Rohstoffwirtschaftliche Bewertung der Lagerstätten und Vorkommen oberflächennaher Rohstoffe im Blattgebiet - Verwertungsmöglichkeiten der im Blattgebiet vorkommenden nutzbaren Gesteine - Schriftenverzeichnis - Anhang (u. a. mit Generallegende und Blattübersicht) Die KOR 200 stellt somit die Rohstoffpotentiale in Deutschland in bundesweit vergleichbarer Weise dar und liefert eine Grundlage für künftige Such- und Erkundungsarbeiten sowie einen Beitrag zur Sicherung der Rohstoffversorgung.
Dieser Datensatz enthält Information zu gas- und partikelförmigen Schadstoffen. Verfügbare Auswertungen der Schadstoffe sind: Tagesmittel, Ein-Stunden-Mittelwert, Ein-Stunden-Tagesmaxima, Acht-Stunden-Mittelwert, Acht-Stunden-Tagesmaxima, Tagesmittel (stündlich gleitend). Diese werden mehrmals täglich von Fachleuten an Messstationen der Bundesländer und des Umweltbundesamtes ermittelt. Schon kurz nach der Messung können Sie sich hier mit Hilfe von deutschlandweiten Karten und Verlaufsgrafiken über aktuelle Messwerte und Vorhersagen informieren und Stationswerte der letzten Jahre einsehen. Neben der Information über die aktuelle Luftqualität umfasst das Luftdatenportal auch zeitliche Verläufe der Schadstoffkonzentrationen, tabellarische Auflistungen der Belastungssituation an den deutschen Messstationen, einen Index zur Luftqualität sowie Jahresbilanzen für die einzelnen Schadstoffe.
Zu den Zielen, die die Europäische Union ihren Mitgliedstaaten im Rahmen der Beurteilung und Kontrolle der Luftqualität vorgegeben hat, gehört die Erhaltung einer guten Luftqualität, das heißt, die Einhaltung gesetzlich festgelegter Grenzwerte. Kann diese Einhaltung nicht sichergestellt werden, müssen Luftreinhaltepläne aufgestellt werden, die geeignete Maßnahmen enthalten, um den Zeitraum einer Nichteinhaltung so kurz wie möglich zu halten. Diese Luftreinhaltepläne werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zuständig für die Aufstellung von Luftreinhalteplänen ist in Schleswig-Holstein das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELUND). Luftreinhaltepläne wurden für die Städte Itzehoe, Ratzeburg und Kiel aufgestellt. In Ratzeburg und Itzehoe konnten sie erfolgreich umgesetzt werden. Der Plan für Kiel wurde im Jahr 2020 fortgeschrieben. Gemäß Artikel 22 der EU-Richtlinie 2008/50/EG vom 21. Mai 2008 über Luftqualität und saubere Luft für Europa konnte die Frist für die Erfüllung der Vorschriften und Ausnahmen von der vorgeschriebenen Anwendung der Grenzwerte für Stickstoffdioxid um bis zu fünf Jahre verlängert werden, wenn - aufgezeigt wurde, wie der Grenzwert vor Ablauf der neuen Frist eingehalten werden sollte - in den Jahren der Fristverlängerung der Grenzwert um nicht mehr als die in der Richtlinie festgelegte maximale Toleranzmarge überschritten wird. Erforderlich war dazu eine Mitteilung der Mitgliedstaaten an die Kommission. Wurden innerhalb von neun Monaten nach Eingang dieser Mitteilung keine Einwände erhoben, galten die Bedingungen als erfüllt. Wurden Einwände erhoben, konnte die Kommission die Mitgliedstaaten auffordern, Anpassungen vorzunehmen oder neue Luftqualitätspläne vorzulegen. Die Mitteilungen für den Ballungsraum Kiel und die Gebiete Itzehoe und Ratzeburg erfolgten im Jahr 2011. Die Kommission hat gegen die Mitteilungen keine Einwände erhoben. Die Fristverlängerungen galten bis zum 31.12.2014 und sind somit abgelaufen.
Die Firma H. Schoppe & Schultz GmbH & Co. KG, Heinrich-Hertz-Straße 28-30, 23909 Ratzeburg, plant die Umrüstung des bestehenden Dampfkessels mit einem Zweistoffbrenner, die Aufstellung eines Heizöltanks mit einen Fassungsvermögen von 30 m³ und die Anbindung der Heizölversorgung an das Brennersystem des bestehenden Dampfkessels in 23909 Ratzeburg, Heinrich-Hertz-Straße 28-30, Gemarkung Ratzeburg-Neuvorwerk, Flur 1, Flurstücke 27/68, 27/69, 27/114 und 27/126.
Der Gewässerunterhaltungsverband Steinau-Nusse mit Sitz in der Robert-Bosch-Straße 21 a in 23909 Ratzeburg hat die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit der Steinau (Gewässer , Station 1 +340 km) an der Korkmühle im Bereich der Gemeinde Panten OT Hammer „Stauanlage an der Korkmühle“ nach § 68 Wasserhaushaltsgesetz beantragt.
Siehe Huso huso.
Rote Listen Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt 39 (2004) Rote Liste der Prachtkäfer (Coleoptera: Buprestidae) des Landes Sachsen-Anhalt Bearbeitet von Hans-Joachim SCHWIER und Volker NEU- MANN unter Mitarbeit von Wolfgang BÄSE, Wolfgang GRUSCHWITZ, Manfred HUTH, Herbert KÜHNEL, Thomas MÜLLER und An- dreas RÖSSLER (2. Fassung, Stand: Februar 2004) Einführung Die Prachtkäfer sind ausgesprochen wärmelieben- de Insekten, die in den tropischen und subtropi- schen Gebieten ihre größte Artenzahl haben. Sie sind sehr bewegliche und flüchtige Käfer, zeigen bei heißem und sonnigem Wetter größte Aktivitä- ten und sind deshalb auch schwer nachzuweisen. Die Prachtkäferlarven leben vorwiegend vom Holz schwacher, kranker, absterbender oder abgestor- bener Bäume, Sträucher bzw. in krautigen Pflan- zen. Selten wird gesunder Baumbestand ange- griffen. Prachtkäfer können in drei Gruppen eingeteilt werden: - Nadelholzformen: z.B. in Kiefer, Fichte, Lärche, - Laubholzformen: z.B. in Ahorn, Birke, Buche, Eiche, Hainbuche, Hasel, Rosskastanie, Linde, Obstbäumen, Pappel, Ulme, Weide, Erle, Ligus- ter, Seidelbast und - Arten, die krautige Pflanzen bewohnen (z.B. Sonnenröschen, Storchschnabel, Johannis- kraut, Gundermann, Seggen). Datengrundlagen Die geographische und floristische Vielgestaltig- keit des Landes Sachsen-Anhalt, unterschiedliche klimatische Verhältnisse sowie ein guter entomo- faunistischer Erkenntnisstand seit etwa 100 Jah- ren sind Grundlagen des vorliegenden Datenma- terials über die Prachtkäfer. Großen Anteil daran haben die Entomologen BAUMGARTEN, BORCHERT, BLEYL, FEHSE, HEIDENREICH, STIELER, WALLIS, WER- NER u.a. Dennoch ergibt sich für unser Bundesland bis heute ein unvollständiges Bild, auch wegen der unterschiedlichen Bestandserfassung in einzelnen Gebieten. Hinzu kommen tiefgreifende Verände- rungen vormals gut bekannter Fundorte durch Einflüsse menschlichen Wirkens in den letzten Jahrzehnten. Zur Analyse des gegenwärtigen Artenbestandes und der Gefährdungssituation der Prachtkäfer wurden Daten einer Datenbank herangezogen, die sich hauptsächlich aus Angaben der genannten Mitarbeiter, aus eigenen Funden, aus Sammlungs- auswertungen von Museen und des Zoologischen Institutes Halle sowie Literaturauswertungen von lokalen faunistischen Erhebungen zusammen- setzt. '" Literaturangaben zu Prachtkäfern konnten aus den Arbeiten von REITTER (1911), DAEHNE (1912), BORCHERT (1951), HORION (1935, 1955), LIEBMANN (1955), SCHWIER & SCHWIER (1966), FREUDE et al. (1979), NIEHUIS (1988), SCHWIER (1987, 1992, 1993), NEUMANN & NEUMANN (1996), GRUSCHWITZ (1997a,b), BENSE (1998), KÖHLER & KLAUSNITZER (1998), WAHN (2001), BRECHTEL & KOSTENBADER (2002) eingearbeitet werden. Bemerkungen zu ausgewählten Arten Während die Nomenklatur der Arten in der Erst- fassung FREUDE et al. (1979) folgte, richtet sie sich nunmehr vorwiegend auch in den deutschen Na- men nach B RECHTEL & K OSTENBADER (2002). Dadurch ergeben sich Veränderungen in den Be- zeichnungen. Nicht in die Rote Liste Sachsen-Anhalts aufge- nommen wurden einige Arten, über die nur unge- nügende Kenntnisse vorliegen, keine Belege nachweisbar sind oder es sich um offensichtliche Fundortverwechslungen handelt. Dies trifft z.B. auf den Großen Brombeer-Prachtkäfer Coraebus rubi (LINNAEUS, 1767) zu. Von dieser Art sind seit 1901 mehrere Funde aus Mosigkau, Dessau, Roßlau und Aken bekannt - sie könnte elbabwärts von Böhmen eingeschleppt sein und sich auch ange- siedelt haben. Der Große Brombeer-Prachtkäfer kommt in Südeuropa und im südlichen Mitteleur- opa vor, ferner u.a. aber auch in Südpolen. Fun- de aus dem Polen benachbarten Brandenburg werden als Falschmeldung bezeichnet (BRECHTEL & KOSTENBADER 2002). Vielleicht ist unter günsti- gen Wärmebedingungen auch eine Arealerweite- rung bei dieser Art und so eine kurzfristige An- siedlung möglich. Ob die Art in Sachsen-Anhalt als eingebürgert zu bezeichnen ist, müssen wei- tere Funde zeigen. Der Rotblaue Ulmen-Prachtkäfer Agrilus auricol- lis KIESENWETTER, 1857 sowie A. lineola REDTENBA- CHER, 1849 konnten durch Nachbestimmung nicht bestätigt werden (SCHWIER 1993). Von der vorwie- gend im Mittelmeergebiet vorkommenden Art A. hastulifer RATZEBURG, 1837 gibt es in Deutschland nur zweifelhafte Meldungen (BRECHTEL & KOSTEN- BADER 2002). Ein Vorkommen in Sachsen-Anhalt muss erst bestätigt werden. Die Art wird deshalb in die Rote Liste nicht mehr aufgenommen. Zwei- felhaft erscheinen ebenfalls Angaben mit unge- nügender bzw. zu allgemeiner Fundortangabe, so dass die historisch veränderten Grenzen des Lan- des Sachsen-Anhalt überschritten sein könnten. Der Blaue Weiden-Prachtkäfer Agrilus delphinen- sis galt lange Zeit als Unterart von Agrilus pseu- docyaneus KIESENWETTER, 1857. Diese wärmelie- bende Art wird aktuell nur in der Nördlichen Ober- rheinebene nachgewiesen, sie erreicht hier den Nordwestrand ihres deutschen Verbreitungsare- als (BRECHTEL & K OSTENBADER 2002). SCHWIER (1993) stufte die Art für Sachsen-Anhalt als Aus- gestorben oder verschollen ein, KÖHLER & KLAUS- NITZER (1998) nennen Agrilus delphinensis für Sachsen-Anhalt nicht, geben aber für Thüringen ein Vorkommen bis 1950 an. Grundlage der Mel- dung von SCHWIER (1993) und von KÖHLER & KLAUS- NITZER (1998) ist offenbar der Nachweis eines Tie- res für Kyffhäuser-Kattenburg (bei Bad Franken- hausen) durch PETRY, leg. 1905, det. REITTER: nach HUBENTHAL 1922 (HORION 1955). Der Nachweisort gehörte zeitweilig zu Sachsen-Anhalt, jetzt aber zu Thüringen. Somit ist der Blaue Weiden-Pracht- käfer vorerst aus dem Artenspektrum Sachsen- Anhalts zu streichen.bekanntgeworden. Erfreulich ist die Meldung von G. WAHN (2001) für ein festes Vorkommen des Gro- ßen Ulmen-Prachtkäfers im Mittelelbegebiet und die Wiederbestätigung des Bunten Kirschbaum- Prachtkäfers Anthaxia candens (PANZER, 1789) (NEUMANN & NEUMANN 1996) für Sachsen-Anhalt. Zu den ausgestorbenen oder verschollenen Ar- ten zählt weiterhin der Gefleckte Pappel-Pracht- käfer Agrilus ater. Nach LINNAEUS (1767) liegt der Fundort der Typen (leg. SCHREBER) in Halle/S. (HO- RION 1955). Ältere Funde (vor 1950) werden von HORION (1955) für die Mosigkauer Heide bei Des- sau, Aken, Köthen und Biederitz bei Magdeburg angegeben. Im Jahre 2002 konnte in der Saale- Elster Aue bei Halle/S. unter Rinde einer abge- storbenen Pappel das charakteristische Fraßbild der Larve gefunden werden. Ein aktuelles Vorkom- men für Sachsen-Anhalt erscheint somit möglich.Vom Bauern-Prachtkäfer Buprestis rustica fehlen nach unserem Wissen aktuelle Nachweise aus Sachsen-Anhalt. Im Harz wurde der Käfer bisher nicht gefunden, obwohl diese boreomontane Art sich in montanen Gebieten mit großräumigen Tot- holzstrukturen (Nadelhölzer) bevorzugt entwickelt. Beim Goldgrünen Weidenprachtkäfer Agrilus sub- auratus ergeben sich Schwierigkeiten in der Ge- fährdungskategorieeinordnung. Eine Hauptursa- che ist die versteckte Lebensweise der Art. Eine gezielte Suche nach dem typischen Fraßbild könn- te helfen, die wirkliche Verbreitung zu erkennen und damit eine reale Einstufung zu ermöglichen. GEITER und GRUSCHWITZ wiesen in den letzten Jah- ren den Johanniskraut-Prachtkäfer Agrilus hyperici regelmäßig in der weiteren Umgebung von Staß- furt nach. Die holomediterrane Spezies kommt nur stellenweise und selten vor. Die Verbreitung be- schränkt sich auf wärmebegünstigte Regionen (GRUSCHWITZ 1997b). Der Blaue Pappelprachtkäfer Agrilus populneus galt als Variation von Agrilus viridis (LINNAEUS, 1758) und wurde daher bis in die letzten Jahre nicht klar abgetrennt. Nach BENSE (1998) ist A. populneus in Sachsen stellenweise sehr häufig. Bei KÖHLER & KLAUSNITZER (1998) werden Funde ab 1950 auch für Sachsen-Anhalt angegeben. Vom Großen Ulmen-Prachtkäfer Scintillatrix mirifi- ca, einem holomediterranen-pontischen Faunen- element, sind in Deutschland nur wenige Fundorte Schwierigkeiten in der Gefährdungskategorieein- ordnung ergeben sich bei Anthaxia godeti. Diese Art wird oft mit Anthaxia quadripunctata (LINNAE- US, 1758) verwechselt. Es bestehen Übergangs- formen zwischen beiden Arten. Die Trennung der Arten ist nicht unumstritten (BRECHTEL & KOSTEN- BADER 2002). Der Zierliche Prachtkäfer Anthaxia nitidula ist ein holomediterranes Faunenelement, welches in Sachsen-Anhalt weit verbreitet ist, aber offensicht- lich in seinem Bestand zurückgeht. Verbreitungs- schwerpunkt der Art in Sachsen-Anhalt ist das Unstrut-Triasland. Der Seggenblatt-Prachtkäfer Aphanasticus pusil- lus entwickelt sich in der Blaugrünen Segge (Carex flacca) und ist somit ein Zeiger gefährdeter Bio- toptypen. Nach HORION (1955) ist der Goldpunkt-Nadelholz- Prachtkäfer Chrysobothris igniventris eine Fär- bungsvariante von C. solieri, während andere Autoren beide Arten für eigenständig halten (BRECHTEL & KOSTENBADER 2002). Durch die unge- klärte systematische-taxonomische Situation und damit unüberprüfter Fundangaben ergibt sich eine ungeklärte Datenlage. KÖHLER & K LAUSNITZER (1998) geben Funde der Art nach 1950 auch für Sachsen-Anhalt an. GRUSCHWITZ (1997a, 1997b) berichtet über einen Nachweis bei Plötzky am 21.07.1991 durch GEITER. Der Wellenbindige Eichen-Prachtkäfer Coraebus undatus wurde in Sachsen-Anhalt in den letzten Jahren vereinzelt in der Mosigkauer Heide (leg. BURKHARDT) oder stellenweise häufig in der Elbe- Havel-Region (leg. KONTZOG) nachgewiesen. Beim Blutstorchschnabel-Prachtkäfer Habroloma nana handelt es sich möglicherweise um eine extrem expansive kaspische oder adriatomediter- rane Art (NIEHUIS 1988), die sich in Blättern des Blutstorchschnabels (Geranium sanguineum) ent- wickelt. Sie konnte in den letzten Jahren für die Umgebung von Staßfurt nachgewiesen werden (GRUSCHWITZ 1997b). Der Gundermann-Prachtkäfer Trachys scrobicu- latus entwickelt sich bevorzugt an Gundermann (Glechoma hederacea). Diese Art wurde in den letzten Jahren für Sachsen-Anhalt durch GEITER wieder aufgefunden (GRUSCHWITZ 1997b). '# Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) 0 8 13,4 Gefährdungskategorie R 1 2 2 23 10 3,3 38,3 Kategorien G D V - 3 2 - 5,0 3,3 16,7 3 5Rote Liste 48 8,380,0 Sonstige Gesamt 5 Gesamt 60 Gesamt 60 Tab. 1: Übersicht zum Gefähr- dungsgrad der Prachtkäfer Sach- sen-Anhalts. Tab. 2: Übersicht zur Einstufung in die sonstigen Kategorien der Roten Liste. 8,3 Für Trachys problematicus und den Karden- Prachtkäfer Trachys troglodytes geben KÖHLER & KLAUSNITZER (1998) Funde nach 1950 für Sachsen- Anhalt an. Uns sind neuere Nachweise nicht be- kannt. Gefährdungsursachen und erforderliche Schutzmaßnahmen Insgesamt sind aus dem Land Sachsen-Anhalt 59 Arten belegt (SCHWIER 1993). Mit dem Artstatus von Agrilus populneus SCHAEFER, 1946 und Chry- sobothris igniventris REITTER, 1895 erhöht sich die Anzahl auf 61, wovon aber Agrilus pseudocyane- us KIESENWETTER, 1857 syn. A. delphinensis ABEIL- LE DE PERRIN, 1897 zu streichen ist. Von den der- zeitig 60 Arten Sachsen-Anhalts erscheinen in der Roten Liste 48 als gefährdet (80%). Als Bezugs- zeitraum für eine Einstufung in die Kat. Ausge- storben oder verschollen wurde das Jahr 1950 gewählt, aktuelle Nachweise beziehen sich auf die letzten 5 Jahre und Nachweise in den letzten Jahren auf einen Zeitraum ab 1990 (s.o.). Oft ist der Erhalt einer Art vom Bestand weniger Brutbäume abhängig. Somit stellen die Prachtkä- fer eine besonders gefährdete Käferfamilie dar, die nur durch besondere Schutzmaßnahmen vor einem weiteren Rückgang in den aktuellen Vor- kommen bewahrt werden kann. Gefährdungsursachen für die Prachtkäfer Sach- sen-Anhalts sind nach bisherigen Erkenntnissen: - großräumige Habitatzerstörung durch Braun- kohlentagebaue, Grundwasserabsenkungen, Einflüsse der chemischen Industrie und Groß- flächenwirtschaft, - Biozideinsatz in Wäldern, Feldgehölzen, Alleen und Streuobstwiesen, - großflächige Einschläge bestandsbildender Alt- holzbestände, - Aufforstung großer Reinkulturbestände schnell- wüchsiger Gehölze, - Abholzung von Feldgehölzen, Alleebäumen, einzelner Alteichen und Alteichenbeständen, - Aufforstungen mit allochthonen Gehölzarten, - Versiegelung großer Flächen durch Haus- und Straßenbau in bisherigen Vorkommensgebie- ten, - geplante Kanalisierung von Elbe und Saale, insbesondere in bisherigen Schutzgebieten. Die Beseitigung bzw. Abminderung dieser und weiterer Gefährdungsursachen, die oftmals kom- plexer Natur sind, ergibt eine Vielzahl erforderli- cher Schutzmaßnahmen (z.B. Habitat- u. Arten- schutz, Vergrößerung des Schutzgebietsanteils im Verhältnis zur Landesgesamtfläche und damit Ausweisung neuer Schutzgebiete, Erhalt und Neuschaffung von Heckenstrukturen, Alleen, Feld- gehölzen usw., Einschränkung des Biozideinsat- zes). Diese können verallgemeinert auf alle schutzwürdigen holzbewohnenden Insektenarten übertragen werden. Art (wiss.)Art (deutsch)Kat.Bem. Agrilus ater (LINNAEUS, 1767) Agrilus convexicollis REDTENBACHER, 1849 Agrilus cuprescens MENETRIES, 1832 Agrilus cyanescens RATZEBURG, 1837 Agrilus derasofasciatus LACORDAIRE, 1835 Agrilus graminis GORY ET LAPORTE, 1837 Agrilus guerini LACORDAIRE, 1835 Agrilus hyperici (CREUTZER, 1799) Agrilus integerrimus RATZEBURG, 1837 Agrilus laticornis (ILLIGER, 1803) Agrilus mendax MANNERHEIM, 1837 Agrilus obscuricollis KIESENWETTER, 1857 Agrilus olivicolor KIESENWETTER, 1857 Agrilus populneus SCHAEFER, 1946 Agrilus pratensis RATZEBURG, 1837Gefleckter Pappel-P. Schmaler Eschen-P. Schmaler Brombeer-P. Heckenkirschen-P. Weinreben-P. Haarstirniger Schmal-P. Blauweißer Weiden-P. Johanniskraut-P. Seidelbast-P.0 2 R 3 1 2 0 1 2 3 1 3 1 D 3§ BA 1955 01) § BA 13) § BA 05) 14) § BA § BA 14) § BA 14) '$ Schiefspitziger Schmal-P. Blauer Pappel-P. Rotblauer Pappel-P. § BA 14) § BA § BA 15) § BA A 15) § BA 16) § BA § BA 16)
Frank, D. & Schnitter, P. (Hrsg.): Pflanzen und Tiere in Sachsen-Anhalt Prachtkäfer (Coleoptera: Buprestidae) Checkliste Volker Neumann & Andreas Rößler Einführung Die Prachtkäfer sind ausgesprochen wärmeliebende Insekten, die in den tropischen und subtropischen Gebie- ten ihre größte Artenzahl haben. Sie sind sehr bewegliche und flüchtige Käfer, zeigen bei heißem und sonnigem Wetter größte Aktivitäten und sind deshalb auch schwer nachzuweisen. Die Prachtkäferlarven leben vorwiegend vom Holz schwacher, kranker, absterbender oder abge- storbener Bäume, Sträucher bzw. in krautigen Pflanzen. Selten wird ein gesunder Baumbestand angegriffen. Prachtkäfer können in drei Gruppen eingeteilt wer- den: ■ Nadelholz bewohnende Arten: z. B. in Kiefer, Fichte, Lärche, ■ Laubholz bewohnende Arten: z. B. in Ahorn, Birke, Buche, Eberesche, Eiche, Hainbuche, Hasel, Rosskas- tanie, Linde, Obstbäumen, Pappel, Ulme, Weide, Er- le, Liguster, Seidelbast und ■ Arten, die krautige Pflanzen bewohnen (z. B. Son- nenröschen, Storchschnabel, Johanniskraut, Gunder- mann, Seggen). Ausführliche Angaben zur Biologie der einheimischen Arten finden sich in Brechtel & Kostenbader (2002) und Niehuis (2004). Die Nomenklatur der Arten rich- tet sich vorwiegend auch in den deutschen Bezeichnun- gen nach Brechtel & Kostenbader (2002). gen des Zentralmagazins der Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wit- tenberg sowie Literaturauswertungen lokaler faunisti- scher Erhebungen berücksichtigt. Literaturangaben zu Prachtkäfern konnten aus den Arbeiten von Wahnschaffe (1883), Schreiber (1887), Reitter (1911), Daehne (1912), Borchert (1951), Fehse (1936), Horion (1935, 1955), Liebmann (1955), Schwier & Schwier (1966), Freude et al. (1979), Nie- huis (1988), Wolf (1991), Schwier (1987, 1992, 1993), Neumann & Neumann (1996), Gruschwitz (1997a, b), Sprick (2000), Zuppke (2007), Köhler & Klaus- nitzer (1998), Werner (2000), Wahn (2001), Brech- tel & Kostenbader (2002), Bäse et al. (2005), Strobl (2007), Jung et al. (2009), Köhler (2011), Bäse (2008, 2011, 2013) eingearbeitet werden. Die Einschätzung der Artenzahl und die Beurtei- lung der Arten in ihrer Bestandssituation erweist sich für Sachsen-Anhalt wegen der geringen Zahl der Bear- beiter als äußerst schwierig. Zudem liegen über einige Arten nur ungenügende Kenntnisse vor, sind keine Be- lege nachweisbar oder es bestehen neben Fundortver- wechslungen auch neue Fundortzuordnungen infolge veränderter Landesgrenzen (z. B. Kyffhäuser). Dies alles lässt nur eine diskussionswürdige Bearbeitung zu. Die Arbeitsgrundlage bildet die Rote Liste der Prachtkä- fer Sachsen-Anhalts (Schwier & Neumann 2004). In Sachsen-Anhalt kommen 63 Prachtkäferarten vor. Bearbeitungsstand, Datengrundlagen Ein großer Anteil der historischen Grundlagen des vorliegenden Datenmaterials über die Prachtkäfer geht auf die Sammelergebnisse der Entomologen F. Baum- garten (Köthen), K. Bleyl (Dessau), O. Fehse (Tha- le), E. Heidenreich (Dessau), R. Stieler (Wolfen), W. Wallis (Dessau), H. Werner (Dessau) u. a. zurück, welcher in den faunistischen Werken von Borchert (1951) und Horion (1955) erfasst ist. Dennoch ergibt sich für Sachsen-Anhalt bis heute ein unvollständiges Bild, auch wegen der unterschiedlichen Intensität der Bestandserfassung in einzelnen Gebieten. Hinzu kom- men tiefgreifende Veränderungen vormals gut bekann- ter Fundorte infolge anthropogener Einflüsse in den letzten Jahrzehnten. Zur Analyse des gegenwärtigen Artenbestandes und der Gefährdungssituation der Prachtkäfer wurden zu- dem Angaben aktueller Sammler, eigene Funde, Samm- lungsauswertungen von Museen und der Sammlun- Der Marien-Prachtkäfer (Chalcophora mariana) ist mit 24– 33 mm Länge die größte einheimische Prachtkäferart. Bevor- zugte Entwicklungsorte sind Kiefernstümpfe auf Kahlschlägen. Dobratsch (AT), 3.6.2012, Foto: C. Komposch. 821 Nicht bestätigte Artnachweise Agrilus auricollis Kiesenwetter, 1857 (Rotblauer Ul- men-Prachtkäfer) sowie A. lineola Redtenbacher, 1849 konnten durch Nachbestimmung nicht bestätigt werden (Schwier 1993). Von der vorwiegend im Mittelmeergebiet vorkom- menden Art Agrilus hastulifer Ratzeburg, 1837 gibt es in Deutschland nur zweifelhafte Meldungen (Brech- tel & Kostenbader 2002). Ein Vorkommen in Sach- sen-Anhalt muss erst bestätigt werden. Zweifelhaft er- scheinen ebenfalls Angaben mit ungenügender bzw. zu allgemeiner Fundortangabe, sodass die historisch ver- änderten Grenzen Sachsen-Anhalts überschritten sein könnten. Niehuis (2004) gibt die Art für Deutschland als verschollen an. Agrilus delphinensis Abeille de Perrin, 1897 (Blauer Weiden-Prachtkäfer) galt lange Zeit als Unterart von Agrilus pseudocyaneus Kiesenwetter, 1857. Diese wär- meliebende Art wird aktuell nur in der nördlichen Ober- rheinebene nachgewiesen, sie erreicht hier den Nord- westrand ihres deutschen Verbreitungsareals (Brech- tel & Kostenbader 2002). Schwier (1993) stufte die Art für Sachsen-Anhalt als „ausgestorben oder verschol- len“ ein, Köhler & Klausnitzer (1998) nennen Agri- lus delphinensis für Sachsen-Anhalt nicht, geben aber für Thüringen ein Vorkommen bis 1950 an. Grundla- ge der Meldung von Schwier (1993) und von Köh- ler & Klausnitzer (1998) ist offenbar der Nachweis eines Tieres für Kyffhäuser-Kattenburg (bei Bad Fran- kenhausen) durch Petry, leg. 1905, det. Reitter: nach Hubenthal (1922) in Horion (1955). Der Fundort gehörte zeitweilig zu Sachsen-Anhalt, jetzt aber zu Thü- ringen. Somit ist der Blaue Weiden-Prachtkäfer vorerst aus dem Artenspektrum Sachsen-Anhalts zu streichen. Der Blauweiße-Weidenprachtkäfer Agrilus guerini Lacordaire, 1835 gilt in Sachsen-Anhalt als ausge- storben oder verschollen (Schwier & Neumann 2004). Wahnschaffe (1883), Borchert (1951), Horion (1955) und Köhler & Klausnitzer (1998) erwähnen keine Vorkommen der Art in Sachsen-Anhalt. Die Art ist ebenfalls aus der Fauna Sachsen-Anhalts zu strei- chen. Anmerkungen zu ausgewählten Arten 1) Zu den ausgestorbenen oder verschollenen Arten zähl- te Agrilus ater (Schwier & Neumann 2004). Nach Linnaeus (1767, zit. in Horion 1955) liegt der Fund- ort der Typen (leg. Schreber) in Halle/S. (Horion 1955). Ältere Funde (vor 1950) werden von Horion (1955) für die Mosigkauer Heide bei Dessau, Aken, Köthen und Biederitz bei Magdeburg angegeben. Im Jahre 2002 fand V. Neumann in der Saale-Elster-Aue bei Halle/S. unter Rinde einer abgestorbenen Pappel 822 das charakteristische Fraßbild der Larve. Es wurde jedoch kein Käfer gefunden (Schwier & Neumann 2004). An zahlreichen Hybrid-Pappeln sah Büche an einem Altwasser bei Schartau und in der Oh- reaue bei Rogätz Anfang Mai 1998 Fraßbilder. Am Altwasser bei Schartau stellten Esser & Gottwald am 21.6.1998 vier Käfer fest (Köhler 2011). Am 8.10.2013 wies V. Neumann das Fraßbild der Larve an Hybrid-Pappeln in Gehölzen (z. B. bei Osterwed- dingen) im FFH-Gebiet „Sülzetal bei Sülldorf “ nach. Rössler konnte am 14.6.2014 in Hybridpappel- klafter zwischen Aken und Dessau Fraßbilder fest- stellen. 2) Agrilus convexicollis Redtenbacher, 1849 fingen am 17.8.2012 W. Bäse u. S. Gottwald an Esche nördlich von Altenklitsche (W. Bäse mdl. Mitt.). 3) Von Agrilus cuprescens sind inzwischen zahlreiche Fundorte in Sachsen-Anhalt bekannt geworden. Von noch nicht publizierten Nachweisen aus den letzten Jahren sind Funde aus dem Selketal bei Meisdorf, Juni 2007, leg. u. det. T. Müller (T. Müller mdl. Mitt.); von Wimmelburg, Kupferschieferhalde, 3 Ex., 28.6.2009 sowie 1 Ex. 13.6.2010, leg. u. det. W. Bäse u. T. Gottwald; 1 Ex., 1.7.2009, NSG „Trockenra- senhänge Karsdorf “, leg. u. det. W. Bäse u. T. Gott- wald; 4 Ex., 26.6.2009, nordwestlich Seeburg, leg. u. det. W. Bäse u. T. Gottwald (W. Bäse mdl. Mitt.); mehrfach 2010 bis 2014, bei OT Lieskau, Salzatal (V. Neumann) zu erwähnen. Danach ist A. cuprescens in Sachsen-Anhalt nicht mehr gefährdet. Besondere Schutzmaßnahmen sind nicht erforderlich. 4) Von Agrilus derasofasciatus bestehen keine aktu- ellen Nachweise. Horion (1955) nennt einen Fund von drei Exemplaren aus Dessau, bezweifelt jedoch die Angabe von Borchert (1937) für die Umgebung von Weferlingen, da Borchert (1951) den Nachweis nicht erwähnt. Köhler & Klausnitzer (1998) ge- ben einen Artnachweis nach 1950 an. 5) Geiter und Gruschwitz wiesen in den letzten Jahren Agrilus hyperici regelmäßig in der weiteren Umgebung von Staßfurt nach. Einen aktuellen Nach- weis gibt es von Nudersdorf, 1 Ex., 27.5.2012, leg. u. det. W. Bäse u. S. Gottwald (W. Bäse mdl. Mitt.). Die holomediterrane Spezies kommt nur stellenweise und selten vor. Die Verbreitung beschränkt sich auf wärmebegünstigte Regionen (Gruschwitz 1997b). 6) Nach Köhler & Klausnitzer (1998) gibt es Nach- weise für Agrilus mendax nach 1950 aus Sachsen und Sachsen-Anhalt und vor 1950 auch für Mecklenburg- Vorpommern. R. Stieler sammelte die Art in den Jahren 1961 bis 1965 an Eberesche (Sorbus aucu- paria) in der Dübener Heide. Durch die Dübener Heide verläuft die Landesgrenze zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt. Wallis (1963) berichtet über Funde von Stieler aus den Jahren 1961 und 1962. Prachtkäfer (Coleoptera: Buprestidae) Danach stellte dieser südlich von Wittenberg im Juni 1961 eine Population in Ebereschen fest, im Mai und Juni 1962 fand er wenige Kilometer entfernt einen weiteren Fundort. Insgesamt hätte Stieler in diesen beiden Jahren etwa 20 Stück gefangen. Bäse (2008) nennt als Fundortangabe von zwei Exempla- ren Ateritz (Juni 1961, 1 Ex.; Juli 1961). Ateritz ist ein Ortsteil der Stadt Kemberg im Landkreis Wittenberg und gehört zu Sachsen-Anhalt. Niehuis & Peschel (2010) kennen diesen Fundort nicht. Diese Autoren beschreiben detailliert das Vorkommen von Agrilus mendax in Deutschland, listen aber von den Nach- weisen Stielers nur Funde für den sächsischen Teil der Dübener Heide (Falkenberg, Zadlitzbruch, Wil- denhain, Weidenhain) der Jahre 1961 bis 1965 auf. 7) Agrilus obscuricollis wiesen W. Bäse u. S. Gottwald am 4.6.2011 bei Steinbach im NSG „Forst Bibra“ nach (W. Bäse mdl. Mitt.). 8) Agrilus olivicolor wurde bei Neinstedt im NSG „Münchenberg“ am 29.8.2012, 2 Ex., leg. u. det. W. Bäse u. S. Gottwald gefunden (W. Bäse mdl. Mitt.). 9) Der Blaue Pappelprachtkäfer Agrilus populneus galt als Variation von Agrilus viridis und wurde daher bis in die letzten Jahre nicht klar abgetrennt. Nach Bense (1998) ist A. populneus in Sachsen stellenweise sehr häufig. Bei Köhler & Klausnitzer (1998) werden Funde ab 1950 auch für Sachsen-Anhalt angegeben. W. Bäse u S. Gottwald wiesen den Blauen Pappel- prachtkäfer am 2.6.2012 auf dem ehemaligen Trup- penübungsplatz Teuchel nach. 10) Von Agrilus pratensis besteht ein neuerer Nachweis für Gorsdorf (2 Ex., 4.7.2012, leg. u. det. W. Bäse u. S. Gottwald) (W. Bäse mdl. Mitt.). 11) Agrilus sinuatus wurde aktuell für eine Streuobst- wiese bei Timmenrode (1 Ex., 26.6.2013, leg. M. Jung) nachgewiesen. Das Fraßbild der Larven wurde an Birnbäumen an unterschiedlichen Orten Sachsen- Anhalts gesehen. Die Art ist in Sachsen-Anhalt weit verbreitet und ungefährdet. 12) Anthaxia candens ist wahrscheinlich ein kaspisches Faunenelement (Niehuis 1988), welches sich bevor- zugt in vorgeschädigten, sonnenexponierten Süß- kirschbäumen entwickelt (Brechtel & Kostenba- der 2002). In Sachsen-Anhalt galt die Art bereits als ausgestorben (Schwier 1993). Die Art wurde dann jedoch mehrfach gefunden (Neumann & Neumann 1996). Aktuell wurde die Art im Juni 2013 auf Streu- obstwiesen in Athenstedt (M. Jung, V. Neumann), Friedeburg (C. Saure, V. Neumann), Tröbsdorf (V. Neumann), Freckleben (V. Neumann) und nordöst- lich Dohndorf (V. Neumann) nachgewiesen. 13) Anthaxia deaurata ist wahrscheinlich ausgestor- ben. Borchert (1951), Horion (1955) und Bäse (2008) listen alte Funde vor 1950 auf. In Coll. V. Neu- mann befinden sich 18 Ex., welche von R. Stieler in Dessau und Umgebung im Zeitraum vom 23.6.1962 bis 16.6.1977 gesammelt wurden. 14) Anthaxia godeti wird oft mit Anthaxia quadripunc- tata verwechselt. Es bestehen Übergangsformen zwischen beiden Arten. Die Trennung der Arten ist nicht unumstritten (Brechtel & Kostenbader 2002). Bäse (2008) führt Nachweise für Sachsen-Anhalt auf. 15) Anthaxia helvetica Stierlin, 1868 wurde in die Checkliste von Sachsen-Anhalt aufgenommen, ob- wohl Horion (1955) und den Autoren keine Nach- weise aus dem Gebiet dieses Bundeslandes bekannt sind. Von Köhler & Klausnitzer (1998) wird ein Vorkommen nach 1950 aufgeführt, ebenso für die benachbarten Bundesländer Thüringen und Sachsen. In Thüringen gilt A. helvetica als eine verbreitete und nicht seltene Art, welche vom Erkranken der Wäl- der profitiert und expandiert (Stumpf & Hartmann 2000). Auch aus Brandenburg ist ein Nachweis be- kannt (Eichler et al. 1999). 16) Anthaxia nitidula ist ein holomediterranes Faunen- element, welches in Sachsen-Anhalt weit verbreitet ist. Verbreitungsschwerpunkt der Art in Sachsen-Anhalt ist das Unstrut-Triasland. 17) Von Anthaxia salicis sind Funde aus dem Drömling bekannt (2003, leg. u. det. V. Neumann). Horion (1955) kennt keine Nachweise aus dem Mittelelbe- gebiet. 18) Von Anthaxia semicuprea sammelte T. Müller ein Exemplar am 1.7.2004 im Selketal bei Meisdorf (Salzlandkreis) auf einer Hahnenfußblüte (Niehuis & Müller 2004). Dies ist ein Erstnachweis für Sachsen- Anhalt. Im Juni 2013 wurde die Art von M. Jung und V. Neumann auch am Rande einer Streuobstwiese (Apfel) bei Timmenrode in mehreren Exemplaren auf Weißdorn gefunden. 19) Aphanisticus emarginatus wurde in Premsendorf gefunden, 3 Ex., 6.6.2010, leg. u. det. W. Bäse u. S. Gottwald (W. Bäse mdl. Mitt.). 20) Aphanisticus pusillus entwickelt sich in der Blau- grünen Segge (Carex flacca) und ist somit ein Zeiger gefährdeter Biotoptypen. 21) Buprestis novemmaculata entwickelt sich im Holz von gerade abgestorbenen Nadelbäumen, bevorzugt in Kiefer. Aktuell wurde die Art am 25.7.2013 in der Kühnauer Heide durch A. Rössler und am 5.8.2014 an Kiefernholzklafter Nähe Jessen durch V. Neu- mann nachgewiesen. 22) Buprestis octoguttata ist an Kiefer gebunden. Über Nachweise bis zum Jahr 2007 für den Wittenberger Raum berichtet Bäse (2008). Aktuell wurde die Art im Juli 2013 in der Kühnauer Heide durch A. Röss- ler und im August 2014 im NSG Saalberghau nord- westlich von Dessau-Roßlau durch V. Neumann ge- funden. 823
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