Wirtschaftliches Wachstum, demografische Entwicklungen und veränderte Lebensstile verschärfen die Nutzungskonkurrenzen um die Ressource Land. Die Herstellung regionaler Produkte trägt dazu bei, die regionale Wertschöpfung zu erhöhen, die Qualität von Ressourcen zu verbessern und Flächennutzungskonflikte zwischen Stadt und Land zu verringern. Weitere Informationen dazu finden Sie hier . Am Beispiel der Metropolregion Nürnberg setzt ReProLa Landmanagement in Beziehung zur Produktion und Vermarktung regionaler landwirtschaftlicher Produkte. Grundannahme ist, dass Regionalprodukte einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Flächennutzung, regionalen Kreisläufen und regionaler Wertschöpfung leisten. Ziel von ReProLa war es, die Raumwirksamkeit der Entwicklung von Stadt und Land sichtbar zu machen und Konflikte aufzuzeigen, die sich aus den unterschiedlichen Flächennutzungsansprüchen ergeben. Es sollten aus der empirischen Analyse der Flächennutzungsansprüche Indikatoren abgeleitet werden, die den Kommunen eine vorausschauende Planung der Flächennutzung erleichtern und dazu beitragen können, Nutzungskonflikte zu entflechten. Im Vordergrund standen dabei die Flächenansprüche für eine Versorgung mit Regionalprodukten. Außerdem sollte ein auf andere Räume übertragbares Instrumentenset und ein gemeinsam getragener Zielkorridor für ein nachhaltiges Flächenmanagement in Stadt-Land-Partnerschaften entwickelt werden. Die konzeptionellen Ansätze für dieses Flächenmanagement sollten in die politische Entscheidungsebene auf Ebene der Metropolregion Nürnberg eingebracht werden. Ziel in ReProLa war es außerdem, die ökonomische Relevanz von Regionalprodukten und die Wertschöpfungs-Logiken besser zu verstehen und auf dieser Basis zu erarbeiten, wie regionale Wertschöpfung im Lebensmittelbereich vertieft und bislang ungenutzte Potenziale genutzt werden können. 1. Flächenmonitor (mit Daten zur Flächennutzung und -entwicklung in der Metropolregion Nürnberg) Im Projekt wurde ein mehrdimensionales Indikatorenset zur Erfassung von Flächennutzungsänderungen und Wertschöpfungsmappings für ausgewählte Regionalprodukte entwickelt. 44 Prozent der Fläche der Metropolregion wird landwirtschaftlich genutzt. Die Region hat ein reiches Angebot an regionalen Lebensmitteln und profiliert sich mit einer großen Vielfalt an kulinarischen Spezialitäten. Die Land und Ernährungswirtschaft in der Metropolregion ist mit über 100.000 Beschäftigten eine ökonomisch relevante Branche. Dieses regionale Ernährungssystem steht unter Druck: metropolregionsweit schrumpfen die landwirtschaftlichen Flächen jährlich um 1.450 Hektar. Weitere spannende Fakten rund um die Flächennutzung sind im „Bericht zum Flächenmonitor“ zu finden. 2. Ausgewählte Regionalprodukte und ihre Produktionsschwerpunkte in der Metropolregion Nürnberg In Projekt wurden die Produktionsschwerpunkte für sieben ausgewählte Regionalprodukte in der Metropolregion Nürnberg definiert. 3. Produktportraits von 7 Regionalprodukten (mit Daten zu Wertschöpfung und – potenzialen) Im ReProLa wurden die regionale Wertschöpfung und die Potenziale der Regionalprodukte Kirsche , Spargel , Karpfen , Bier , Meerrettich , Bratwurst und Kartoffelkoß untersucht und in „Produkt-Portraits“ übersichtlich aufbereitet. 4. Konzept & Aktionsplan „Heimat für Regionalprodukte“ Zur Stärkung der regionalen Land- und Ernährungswirtschaft wurde ein Konzept „Heimat für Regionalprodukte“ mit politischen und fachlichen Stakeholdern entwickelt. Fokussiert werden die Handlungsbereiche Stärkung der Wertschöpfung von Regionalprodukten, Sicherung landwirtschaftlicher Flächen und Ausbau des Ökolandbaus. Mit dem Konzept und dessen Umsetzung als Aktionsplan wird die Transformation im Bereich der Land- und Ernährungswirtschaft in der Metropolregion Nürnberg eingeleitet. Ziel ist eine resiliente, zukunftsfähige Agrar- und Ernährungswirtschaft und damit die Ernährungssicherheit der Region. 5 ReProLa-Umsetzungsprojekte sowie 10 strategische Projekte im Aktionsplan zur Aufwertung regionaler Produkte in den Bereichen Vermarktung, Management, Bewusstseinsbildung und Logistik unterstützen den Transformationsprozess konkret. 5. Dachmarke „Streuobstwiesenliebe“ zur Bündelung des Angebots der Streuobst-Produkte und – initiativen Um das Angebot der zahlreichen kleinen Streuobst-Initiativen besser zu bündeln, wurde eine Dachmarke gegründet. Unter der Marke „Streuobstwiesenliebe“ vermarkten aktuell 7 Initiativen Ihr Angebot und schaffen Bewusstsein für die Bedeutung von Streuobstwiesen. 6. Logistik-Plattform zur Darstellung von Lieferbeziehungen zwischen Erzeuger:innen und Anbieter:innen In ReProLa wurde eine Online-Plattform entwickelt, die Lieferbeziehungen der regionalen Ernährungswirtschaft transparent darstellt. Die Plattform funktioniert wie eine Art „Mitfahrzentrale für Regionalprodukte“. Anbieter:innen und Erzeuger:innen von regionalen Lebensmitteln können Chancen für Transportbündelungen erkennen und über die Plattform miteinander in Kontakt treten. Neben der Einsparung von Kosten und CO2-Emissionen können weitere Kooperationen und Vernetzungen in der Regio-Food-Branche initiiert werden. Es konnten bisher ca. 70 Nutzer:innen aus der Metropolregion Nürnberg für die Plattform gewonnen werden. Erste Vorschläge für Transportkooperationen zwischen den Nutzer:innen wurden vorgeschlagen 7. Leitfaden für ein nachhaltiges kommunales Flächenmanagement im Außenbereich In ReProLa wurde eine Leitfaden-Broschüre entwickelt, die übersichtlich und kompakt Instrumente und gute Beispiele von Kommunen aufzeigt, wie in der Planungspraxis landwirtschaftliche Flächen im Außenbereich geschützt werden können. Auf einer Fachkonferenz am 14.07.2023 wurden die guten Beispiele kommuniziert 8. Hybrider Kirsch-Lehrpfad in der Gemeinde Pretzfeld Für das Regionalprodukte Süßkirsche und Brot wurden in der Gemeinde Pretzfeld und Weißenstadt jeweils ein hybrider Lehrpfad entwickelt, der die Wertschöpfungsbeziehungen über alle Stufen der Wertschöpfungskette hinweg visualisiert. Kurze Videos und Info-Texte geben Einblick in Anbau, Handwerk, industrielle Verarbeitung, Vermarktung und Verwertung in der Gastronomie. Das hybride Lehrpfad-Konzept soll auch auf weitere Lehrpfade in der Region übertragen werden können. Die Ergebnisse aller Arbeitspakte und Projektbausteine sind dokumentiert und wurden fortwährend nach Außen, im Rahmen der politischen Gremien und Netzwerke, kommuniziert und stehen somit der interessierten (Fach-) Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Erkenntnisse, insbesondere zu Best-Practice-Beispielen, werden in die Fachdiskussionen auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene eingespeist. Dr. Christa Standecker Europäische Metropolregion Nürnberg Tel.: +49 911 231-10511 geschaeftsstelle@ metropolregion.nuernberg.de
Im Positionspapier „Raumwirksamkeit der Digitalisierung“ der ARL - Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft werden zentrale Empfehlungen formuliert, die die Bereiche „Steuerung des Ausbaus der digitalen Netze“, „Daseinsvorsorge und Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse“ und „Datenverfügbarkeit und Planungsprozesse“ adressieren. Diese werden mit Impulsen für die Regionalentwicklung selbst, für politische Rahmenbedingungen und für die Planungswissenschaften unterlegt. Dabei werden Fragen aufgeworfen wie: Welche geänderten Aufgaben können Orts- und Stadtzentren in Konkurrenz zum zunehmenden Onlinehandel übernehmen? Erlauben Standortanforderungen einer Industrie 4.0 eine andere Nutzungsmischung oder andere Standorte? Ergeben sich durch die Digitalisierung neue Peripherien bzw. welche Chancen und Risiken bestehen für heutige Peripherien? Bezüglich der Steuerung des Ausbaus der digitalen Netze werden potentiell große Raumwirkungen, insbesondere in struktureller Hinsicht, erwartet. Aufgrund der ubiquitären Nutzbarkeit bietet Digitalisierung die Chance, das Stadt-Land-Gefälle stationärer Angebote aufzulösen. Allerdings sind neue, leistungsstärkere Technologien im ländlichen Raum oft nur mit zeitlichem Verzug nutzbar. Die Digitalisierung bietet im Hinblick auf Daseinsvorsorge und Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse vor allem Chancen für ländliche Räume, aber auch Risiken. So kann die Digitalisierung beispielsweise die Versorgung im ländlichen Raum durch Angebote des Online-Handels verbessern. Das kann aber auch negative Auswirkungen auf die gleichwertige Versorgung im ländlichen Raum haben durch zusätzlichen Konkurrenzdruck für stationäre Einrichtungen und Dienstleistungen, auch in den Zentren des ländlichen Raums. Auch die medizinische Versorgung kann im ländlichen Raum durch Digitalisierung mit Telemedizin gesichert und verbessert werden. Das kann jedoch nur mit der erforderliche Netzanbindung mit der erforderlichen Ausfallsicherheit gewährleistet werden. Mit der Digitalisierung können außerdem Mobilitätslücken im ländlichen Raum gezielt geschlossen werden, z.B. durch multimodale Angebote. Andererseits ermöglicht Digitalisierung im ländlichen Raum aber auch die Etablierung des Home office, was wiederum Auswirkungen auf das Mobilitätsgeschehen hat. Auf Arbeitnehmerseite zeigen sich beispielsweise Auswirkungen auf die Wahl des Wohnorts, auf Unternehmerseite bestehen Effekte für die Personalrekrutierung, aber auch für Standortentscheidungen und das damit verbundene Wanderungsgeschehen. Aber auch das ist nur möglich mit einer zuverlässigen Netzanbindung ohne Wettbewerbsnachteile im ländlichen Raum. Im Hinblick auf Daseinsvorsorge und Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse ist es demnach wichtig, dass die Schere zwischen den Ausstattungsgraden nicht zu groß wird. Mittlerweile sind Breitbandnetze als weitere Basisinfrastruktur von elementarer Bedeutung, die Akzeptanz für ein Stadt-Land-Gefälle in diesem Bereich sinkt. In der Stadtentwicklung werden Diskussionen zum Thema Digitalisierung unter dem Begriff „Smart City“ geführt. Ein vergleichbarer Begriff oder Ansatz für den ländlichen Raum existieren nicht, geschweige denn eine räumliche Perspektive, die neben technischen Antworten eine planerische oder gesellschaftsbezogene Strategie verfolgt. Bestehende Digitalisierungsstrategien lassen kaum integrierte raumbezogene Vorgehensweisen erkennen. Dabei sind die Rahmenbedingungen für den Ausbau der digitalen Netze eng mit den Entwicklungsstrategien für andere Raumfunktionen, insbesondere der Daseinsvorsorge, verknüpft. Dementsprechend sollten diese Aspekte beim Netzausbau stärker berücksichtigt werden. Umgekehrt sollten bei der Erarbeitung von Raumentwicklungsstrategien die Anforderungen an digitale Netze integrativ mitbedacht werden. Mehr Details zum Thema finden Sie im Positionspapier der ARL, das wir in unseren Lesetipps hier hinterlegt haben. Weitere Positionspapiere und Publikationen der ARL können Sie hier finden. Digitalisierung kann zugleich Chance und Risiko für Daseinsvorsorge und Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse sein | Bildquelle: Pixabay/geralt
Das Projekt "Teilprojekt 1A: (Alte) Dualismen und (neue) Bezogenheiten? Sozial-ökologische Transformationen von Tätigkeiten im Raum in ökonomischer und polit(olog)ischer Perspektive" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IISO, Institut für Institutionelle und Sozial-Ökonomie durchgeführt. Die Arbeit bezieht sich auf den geografischen Raum 'Mulde-Mündung' mit den Städten Dessau und Bitterfeld-Wolfen. Dabei werden beachtet: Biosphärenreservat 'Flusslandschaft Mittlere Elbe' und Dessau Wörlitzer Gartenreich (Unesco-Weltkulturerbe). Ausgangspunkt des Vorhabens sind drei Hypothesen: 1. Dichotomisierungsprozesse blockieren die sozial-ökologische Transformation von Räumen. Sie verdrängen Akteur/innen, Handlungsmuster und Institutionen, die für die sozial-ökologische Transformation notwendig sind, grenzen sie aus und werten sie ab. 2. Die im geplanten Projekt zentrale analytische Kategorie 'Gender' vermag den Blick für Dichotomisierungsprozesse, die grundsätzlich mit Hierarchisierungsprozessen verbunden sind, zu schärfen. 3. Die sozial-ökologische Transformation von Räumen kann über die Entdeckung und Entwicklung von Zwischenräumen und neuen Bezogenheiten in Bewegung gebracht werden. Ein Ziel ist die Erkundung eines Brückenkonzepts zur sozial-ökologischen Transformation von Räumen. Mit Hilfe dieses theoretisch zu entwickelnden Brückenkonzeptes kann es gelingen, das disziplinäre und das Alltagswissen sowie die unterschiedlichen Handlungsmuster nicht mehr in dichotomen Schemata zu erfassen, sondern dialektisch zu vermitteln und damit die Hierarchien und Herrschaftsverhältnisse demokratischer Gestaltung zugänglich zu machen. Zweites Arbeitsziel ist die Entwicklung akteurszentrierter Aushandlungsformen, mit denen die Neugestaltung der von uns als dichotom und deshalb blockierend erkannten Beziehungen in und zwischen den Räumen ausgehandelt werden kann. Bei dem Projekt handelt es sich um einen Forschungsverbund mit folgenden Teilprojekten: TP 1: Tätigkeitsräume sind Räume, die aus Wechselverhältnissen von Tätigkeiten wie z.B. Erwerbsarbeit, sorgenden Arbeiten, Gemeinwesenarbeit entstehen. Die Möglichkeiten ihrer Umgestaltung zu nachhaltigen Tätigkeitsnetzen werden untersucht. TP 2: Umwelträume sind Räume, in denen die dynamischen Mensch-Natur-Beziehungen am Versorgungssystem Wasser sichtbar gemacht und für Strategien einer regionalen Wasserwirtschaft konstruktiv aufgegriffen werden. TP 3: LernHandlungsRäume sind Räume, in denen zwischen Wissen und Handeln, Verstand und Gefühl, innerer und äußerer Natur raumverbindendes und -verbindliches reflektiert und erprobt wird. TP 4: NaturKulturräume sind Räume, in denen sich die Verbindung von Natur und Gesellschaft materialisiert. Entlang der trennenden Kategorien 'Schützen' und 'Nutzen' von Naturraum wird diese Verbindung im Biosphärenreservat Mittlere Elbe untersucht. TP 5: Normative Räume sind Räume, in denen die Rationalitäts- und Handlungsmuster in den Raumnutzungen der Akteure der nachhaltigen Regionalentwicklung untersucht werden. TP 6: Umsetzungsräume sind Räume, in denen mit neuen Erkenntnissen experimentiert wird, in denen sich Wissenschaft und Alltagswissen treffen und in denen Aushandlungsprozesse um die Ziele regionaler Entwicklung stattfinden.
Das Projekt "Wasserrecht und Wassermengenbewirtschaftung am Beispiel der Active Management Area (AMA) Phoenix" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen, Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft, Abteilung Abwassertechnik durchgeführt. Das Vorhaben befasst sich mit der Rolle des Wasserrechts als Steuerungsmechanismus innerhalb der Oasenregion Phoenix, Arizona. Wohl nirgendwo prallen konkurrierende Nutzerinteressen bei der Wassermengenbewirtschaftung so hart aufeinander wie hier. Zurueckzufuehren ist das auf einen sich rapide vollziehenden Strukturwandel, der im wesentlichen ueber Prozesse der Urbanisierung von Bewaesserungsland ablaeuft, aber auch Wandlungen innerhalb von Indianerreservationen einschliesst. Diese moegen ihrerseits das Geschehen ausserhalb von Reservationen beeinflussen. Sichtbares Zeichen einer angespannten Versorgungssituation ist der Import von Wasser aus dem Colorado River ueber den C.A.P.-Kanal in die urbanen Regionen Arizonas seit 1991. Wichtigstes Ziel der Arbeit ist es aufzuzeigen, inwieweit das seit 1980 bestehende neue Wasserrecht Arizonas sowie die Einbringung von Colorado River Wasser geholfen haben, existierende Missstaende abzustellen und neue Weichen fuer eine ressourcengerechte Bewirtschaftung zu stellen. Die Wirksamkeit, insbesondere die Raumwirksamkeit, geschriebenen Rechts soll untersucht werden.
Das Projekt "Planungsstudie fuer ein elektromagnetisches Schnellbahnsystem, Teilaufgabe 800: Gesamtbewertung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Battelle-Institut e.V. durchgeführt. Es soll im Rahmen einer Studie untersucht werden, ob die Einfuehrung einer elektro-magnetischen Schnellbahn fuer die Verbindung Frankfurt-Paris sinnvoll ist und ob eine geeignete Trasse gefunden werden kann. Vorgehen: Teilberechnungen im Bereich Oekologie in Trassennaehe, Abschaetzung der Auswirkungen auf Umwelt, Verkehr und Raumwirksamkeit. Hier: Bearbeitung des AP 800.
Das Projekt "Marktwirtschaftliche Instrumente im Verkehrsbereich" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung durchgeführt. Die verkehrsbedingten Umweltprobleme haben vielfach ein besorgniserregendes Ausmass angenommen. Sie aeussern sich etwa in Laerm- und Abgasbelastung, Flaechenverbrauch, Zerstoerung von Stadtgestalt und Landschaftsbild. Besonderes Gewicht kommt dem Verkehr auch bei der CO2-Problematik zu. Nach den gaengigen Prognosen werden diese Belastungen aufgrund des weiter steigenden Kfz-Verkehrs noch erheblich zunehmen. Hier sind dringend Konzepte zur Gegensteuerung gefragt. Nachdem andere Massnahmen bisher nicht gegriffen haben, wird die Forderung nach dem Einsatz marktwirtschaftlicher Instrumente immer nachdruecklicher. Von einer staerkeren, mehr verursachergerechten Kostenanlastung erwartet man sich groessere Erfolge bei der Zurueckdraengung bzw. Begrenzung des Kfz-Verkehrs. Dazu sind verschiedene Konzepte in der Diskussion, die von Lizenzen zum Befahren bestimmter Gebiete ueber allgemeine Strassenbenutzungsgebuehren bis zur kostengerechten Erhoehung der Mineraloelsteuer reichen. In diesem Projekt sollen die verschiedenen Modelle diskutiert und in ihrer problembezogenen Eignung und Steuerungswirksamkeit bewertet werden. Besondere Beachtung soll dabei auch die finanzpolitische Diskussion finden, da bei einigen dieser Instrumente stets auch mit einem (ggf. nicht unbetraechtlichem Aufkommen) zu rechnen ist. Fragen in diesem Zusammenhang zielen etwa auf die Reform der Kfz-Steuer (regionale Folgen einer Abschaffung, gemeindliches Ertrags- und Hebesatzrecht) oder auf die Verwendung des Aufkommens (die Verwendung einer CO2-Abgabe zur Subventionierung eines regionalen OEPNV).
Das Projekt "Aufgaben und Organisation der Landesentwicklungsgesellschaften und ihr Potential zur Uebernahme regionalen Managements in Kooperation mit der Regionalplanung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. durchgeführt. Zielstellung des Vorhabens: Die Arbeit soll zur Diskussion um regionales Management, regionale Kooperation und Privatisierung beitragen. Als Untersuchungsgegenstand wurden die Landesentwicklungsgesellschaften (LEG) ausgewaehlt, weil sie in bezug auf Ressourcenausstattung und Aufgaben eine erhebliche Raumwirksamkeit entfalten. Auch zwischen den LEGs bestehen erhebliche Unterschiede in Groesse, Struktur, Kompetenzen und Ressourcen. Typische Taetigkeitsfelder der LEGs liegen in der Stadtentwicklung. Die LEG Thueringen bietet den Regionen, fuer die Regionale Entwicklungskonzepte ausgearbeitet wurden, darueber hinaus auch die Uebernahme des regionalen Managements an. Wegen dieser Unterschiede besteht ein erstes Ziel darin, die Strukturen, Aufgaben und Ressourcenausstattung der LEGs zu erfassen und sie einander gegenueberzustellen. Dies ermoeglicht die Ableitung von Aussagen u.a. zu Trends in der Entwicklung dieser Gesellschaften. Ein weiteres Ziel ist es zu untersuchen, welche LEGs Regionalmanagement betreiben und ob es eine Entwicklung hin zur Erweiterung der Aufgabenfelder der LEGs gibt. Folgende Fragestellungen sollen in der Untersuchung beantwortet werden: 1. Welche Strukturen kennzeichnen die LEGs, und was sind die Schwerpunkte ihrer Taetigkeit? Sind daraus bestimmte Entwicklungslinien abzuleiten? 2. Welche materiellen Vorgaben sind fuer die LEGs bestimmend, d.h. welchen Einfluss ueben Anteilseigner und Politiker aus? Von besonderem Interesse ist hier der Einfluss der Laender. 3. Gibt es Bestrebungen, die Kompetenzen der LEGs zu erweitern? Welche Handlungsfelder kommen dafuer in Betracht? 4. Welche Erfahrungen liegen dort vor, wo LEGs bereits Regionalmanagement betreiben? Welche Aussagen lassen sich ableiten zu den Voraussetzungen, zur Finanzierung, zu erfolgversprechenden Ansaetzen, Moeglichkeiten und Grenzen sowie zur Uebertragbarkeit von Erfahrungen? 5. In welchem Umfang bestehen Kontakte zwischen LEGs und Raumordnung? 6. Gibt es eine Konkurrenzsituation zwischen der Raumordnung und den LEGs, z. B. in bezug auf die Steuerung der Regionalentwicklung? Wie gehen die Beteiligten damit um? 7. Wie gestaltet sich das Verhaeltnis zwischen LEGs und regionalen Akteuren? 8. Ist zwischen Regionalplanung und LEGs eine Arbeitsteilung moeglich, z.B. im Sinne von Planvorbereitung und -umsetzung, und wie kann diese ausgestaltet werden?
Das Projekt "Kartierung von Klimagasen mittels spektroskopischer Messung von reflektiertem Sonnenlicht" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsche Forschungsgemeinschaft durchgeführt. Urbane Emissionen von Kohlendioxid (CO2) und Methan (CH4) machen einen Großteil der Treibhausgasemissionen weltweit aus. Deshalb sind Städte auch Vorreiter bei der Entwicklung von Emissionsreduktionsmaßnahmen zur Mitigation des Klimawandels. Solche Maßnahmen müssen durch räumlich und zeitlich hochaufgelöste, vollständige, verlässliche und verifizierte Informationen begleitet und in Bezug auf ihre Effizienz überprüft werden. Unter den Beobachtungsmethoden für Treibhausgase gibt es allerdings eine Lücke im Bereich der horizontalen, flächendeckenden Kartierung auf der Skala einiger Kilometer. Dort braucht es eine Technik, die die Empfindlichkeitslücke zwischen lokalen in-situ Messungen und regional-integrierenden Säulenmessungen durch Fernerkundungsmessungen füllt.Hier schlage ich vor, urbane Treibhausgasquellen mit einer innovativen und portablen Technik zu studieren, die die CO2 und CH4 Konzentrationsfelder flächendeckend kartieren kann und so die Beobachtungslücke erfasst. Die erste Studienregion ist der Großraum Los Angeles, wo sich die CO2 und CH4 Emissionen auf mehr als 100 MtCO2/a und 300 ktCH4/a belaufen, was die Region zu einer der größten, lokalisierten Quellen weltweit macht. Los Angeles wurde in der Vergangenheit vielfältig in Bezug auf seine Treibhausgasquellen untersucht, indem beispielsweise Inventarisierungen durchgeführt und durch atmosphärische Messungen bewertet wurden. Ein herausragendes Experiment läuft gerade im Rahmen des CLARS-FTS (California Laboratory for Atmospheric Remote Sensing - Fourier Transform Spectrometer) – ein Spektrometer, das auf Mt. Wilson stationiert ist und reflektiertes Sonnenlicht aus dem Los Angeles Stadtgebiet einfängt. Wir haben eine portable Variante dieses Instruments entwickelt und schlagen nun vor beide Instrumente gemeinsam mit kalifornischen Partnern bei einer Feldkampagne zu betreiben.Dabei ist es unser Ziel das neue portable Observatorium zu validieren und für zukünftige Langfristvorhaben zu empfehlen. Dazu wollen wir innovative Beobachtungsmuster wie die Definition von Zoom-Regionen oder die Verwendung von gekreuzten Lichtwegen ausprobieren, um die räumliche und zeitliche Auflösung zu optimieren. Zudem werden wir die Genauigkeiten verbessern, indem wir einen neuen Ansatz der Strahlungstransportmodellierung implementieren, der simultan mit der Gasbestimmung auch die Streuung an atmosphärischen Partikeln berücksichtigt. Für die Fallstudie Los Angeles werden wir die Variabilität und die Gradienten der CO2 und CH4 Konzentrationen auf ihre Konsistenz mit den Emissionsinventaren überprüfen und untersuchen, bis zu welchem Grad sich die Einflüsse des meteorologischen Transports, der regionalen Advektion, episodischer Ereignisse und der urbanen Biosphäre unterscheiden lassen.
Das Projekt "Räumliche Auswirkungen des Bevölkerungsrückgangs" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Mannheim, Geographisches Institut, Lehrstuhl für Anthropogeographie und Länderkunde durchgeführt. 1. Abschätzung der räumlichen Auswirkung des Bevölkerungsrückgangs für Regionstypen und Regionen; 2. Beurteilung des Handlungsbedarfs in wichtigen Bereichen wie Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Infrastruktur, Wohnen, Freizeit, Natur und Landschaft, öffentliche Finanzen; 3. Erarbeitung von Empfehlungen für Politik und Verwaltung.
Das Projekt "Solare Kombianlagen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Fakultät für Energietechnik, Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik durchgeführt. Realisierung von ca. 140 solaren Kombianlagen in 6 europäischen Ländern in Kooperation mit der Solarindustrie. Das Interesse an solaren Kombianlagen für Warmwasser und Raumheizung steigt seit einigen Jahren in mehreren europäischen Ländern nachhaltig an. Gleichzeitig gibt es aber auf dem europäischen Markt kaum optimierte bzw. ausgereifte Systeme, die als kompakte Einheit angeboten werden. Im Rahmen des Task 26 Solar Heating and Cooling Programmes der IEA werden daher die bisher realisierten Systeme zur solaren Raumheizung erfasst, typisiert, analysiert und mittels Simulation und Labortests optimiert. Auf Basis dieser Arbeiten soll eine verstärkte Verbreitung von solaren Raumheizungsanlagen erfolgen. Aufbauend auf den Ergebnissen der Task 26 wurde das Projekt 'Solar Combisystems im Rahmen des ALTENER-Programmes gestartet, mit dem Ziel, in 6 europäischen Ländern über 140 solare Kombianlagen in Kooperation mit der Solarindustrie zu realisieren. Nach einem Einführungsseminar werden gemeinsam mit der Solarindustrie den aktuellen Erkenntnissen entsprechende Solare Raumheizungssysteme geplant und realisiert. Da es sich um Anlagentypen handeln soll, die in großen Stückzahlen am Markt realisiert werden können, werden sehr kompakte Anlagen mit Kollektorgrößen zwischen 15 und 25 m2 angestrebt. Um die Leistungsfähigkeit der Anlagen auch dokumentieren zu können, werden in jedem der 6 Partnerländer je 3 Anlagen messtechnisch erfasst, evaluiert und mit den Simulationen der Task 26 verglichen. Eine Dokumentation über den Aufbau, die verwendeten Komponenten bzw. die Kosten der Anlagen rundet das Projekt ab. Zum Abschluss werden die realisierten Anlagen und die Ergebnisse des Projektes im Rahmen einer Tagung der breiten Öffentlichkeit präsentiert.
Origin | Count |
---|---|
Bund | 26 |
Type | Count |
---|---|
Förderprogramm | 24 |
Text | 2 |
License | Count |
---|---|
geschlossen | 2 |
offen | 24 |
Language | Count |
---|---|
Deutsch | 26 |
Englisch | 6 |
Resource type | Count |
---|---|
Keine | 22 |
Webseite | 4 |
Topic | Count |
---|---|
Boden | 26 |
Lebewesen & Lebensräume | 26 |
Luft | 15 |
Mensch & Umwelt | 26 |
Wasser | 18 |
Weitere | 25 |