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Found 26 results.

Kartierung von Klimagasen mittels spektroskopischer Messung von reflektiertem Sonnenlicht

Urbane Emissionen von Kohlendioxid (CO2) und Methan (CH4) machen einen Großteil der Treibhausgasemissionen weltweit aus. Deshalb sind Städte auch Vorreiter bei der Entwicklung von Emissionsreduktionsmaßnahmen zur Mitigation des Klimawandels. Solche Maßnahmen müssen durch räumlich und zeitlich hochaufgelöste, vollständige, verlässliche und verifizierte Informationen begleitet und in Bezug auf ihre Effizienz überprüft werden. Unter den Beobachtungsmethoden für Treibhausgase gibt es allerdings eine Lücke im Bereich der horizontalen, flächendeckenden Kartierung auf der Skala einiger Kilometer. Dort braucht es eine Technik, die die Empfindlichkeitslücke zwischen lokalen in-situ Messungen und regional-integrierenden Säulenmessungen durch Fernerkundungsmessungen füllt.Hier schlage ich vor, urbane Treibhausgasquellen mit einer innovativen und portablen Technik zu studieren, die die CO2 und CH4 Konzentrationsfelder flächendeckend kartieren kann und so die Beobachtungslücke erfasst. Die erste Studienregion ist der Großraum Los Angeles, wo sich die CO2 und CH4 Emissionen auf mehr als 100 MtCO2/a und 300 ktCH4/a belaufen, was die Region zu einer der größten, lokalisierten Quellen weltweit macht. Los Angeles wurde in der Vergangenheit vielfältig in Bezug auf seine Treibhausgasquellen untersucht, indem beispielsweise Inventarisierungen durchgeführt und durch atmosphärische Messungen bewertet wurden. Ein herausragendes Experiment läuft gerade im Rahmen des CLARS-FTS (California Laboratory for Atmospheric Remote Sensing - Fourier Transform Spectrometer) – ein Spektrometer, das auf Mt. Wilson stationiert ist und reflektiertes Sonnenlicht aus dem Los Angeles Stadtgebiet einfängt. Wir haben eine portable Variante dieses Instruments entwickelt und schlagen nun vor beide Instrumente gemeinsam mit kalifornischen Partnern bei einer Feldkampagne zu betreiben.Dabei ist es unser Ziel das neue portable Observatorium zu validieren und für zukünftige Langfristvorhaben zu empfehlen. Dazu wollen wir innovative Beobachtungsmuster wie die Definition von Zoom-Regionen oder die Verwendung von gekreuzten Lichtwegen ausprobieren, um die räumliche und zeitliche Auflösung zu optimieren. Zudem werden wir die Genauigkeiten verbessern, indem wir einen neuen Ansatz der Strahlungstransportmodellierung implementieren, der simultan mit der Gasbestimmung auch die Streuung an atmosphärischen Partikeln berücksichtigt. Für die Fallstudie Los Angeles werden wir die Variabilität und die Gradienten der CO2 und CH4 Konzentrationen auf ihre Konsistenz mit den Emissionsinventaren überprüfen und untersuchen, bis zu welchem Grad sich die Einflüsse des meteorologischen Transports, der regionalen Advektion, episodischer Ereignisse und der urbanen Biosphäre unterscheiden lassen.

Raumbezogene Effekte umweltoekonomischer Instrumente

In der umweltpolitischen Diskussion gewinnen oekonomisch-marktwirtschaftliche Steuerinstrumente zum Schutz der Umwelt mehr und mehr an Bedeutung. Sie sollen Beeintraechtigungen der Umwelt als Kostenelemente unmittelbar in das betriebswirtschaftliche Kalkuel der Unternehmen internalisieren. Dadurch wird dem Verursacherprinzip staerker Rechnung getragen und so ein Eigeninteresse der Unternehmen zur Vermeidung von Umweltbelastungen ueber entsprechende Innovationen geweckt. Bisher ist jedoch wenig darueber bekannt, wie diese umweltoekonomischen Instrumente raumbezogen wirken und wie diese Wirkungen zu bewerten sind. Es sollen deshalb die raeumlichen Effekte umweltoekonomischer Instrumente untersucht werden, wobei es im wesentlichen um folgende Forschungsfragen geht: - Inwieweit haben bestimmte umweltoekonomische Massnahmen raumbezogen unterschiedliche Wirkungen und worin liegen die spezifisch raeumlichen Wirkungsdimensionen? - Welche Konsequenzen ergeben sich daraus fuer die Eignung oekonomischer Instrumente zur Loesung regional differenzierter Umweltprobleme? - Welchen Stellenwert haben oekonomische Massnahmen in der Umweltpolitik gegenueber dem klassischen ordnungsrechtlichen Instrumentarium und welche raumbezogenen Umweltschutzziele koennen insofern damit angestrebt werden? - Wie lassen sich die ermittelten Zusammenhaenge fuer bestimmte Problembereiche, evtl anhand unterschiedlicher umweltoekonomischer Konzepte, konkretisieren und wie sind die denkbaren bzw zu erwartenden Effekte unter regional- und umweltpolitischen Zielsetzungen zu bewerten?

Raumwirksamkeit der Digitalisierung

Im Positionspapier „Raumwirksamkeit der Digitalisierung“ der ARL - Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft werden zentrale Empfehlungen formuliert, die die Bereiche „Steuerung des Ausbaus der digitalen Netze“, „Daseinsvorsorge und Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse“ und „Datenverfügbarkeit und Planungsprozesse“ adressieren. Diese werden mit Impulsen für die Regionalentwicklung selbst, für politische Rahmenbedingungen und für die Planungswissenschaften unterlegt. Dabei werden Fragen aufgeworfen wie: Welche geänderten Aufgaben können Orts- und Stadtzentren in Konkurrenz zum zunehmenden Onlinehandel übernehmen? Erlauben Standortanforderungen einer Industrie 4.0 eine andere Nutzungsmischung oder andere Standorte? Ergeben sich durch die Digitalisierung neue Peripherien bzw. welche Chancen und Risiken bestehen für heutige Peripherien? Bezüglich der Steuerung des Ausbaus der digitalen Netze werden potentiell große Raumwirkungen, insbesondere in struktureller Hinsicht, erwartet. Aufgrund der ubiquitären Nutzbarkeit bietet Digitalisierung die Chance, das Stadt-Land-Gefälle stationärer Angebote aufzulösen. Allerdings sind neue, leistungsstärkere Technologien im ländlichen Raum oft nur mit zeitlichem Verzug nutzbar. Die Digitalisierung bietet im Hinblick auf Daseinsvorsorge und Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse vor allem Chancen für ländliche Räume, aber auch Risiken. So kann die Digitalisierung beispielsweise die Versorgung im ländlichen Raum durch Angebote des Online-Handels verbessern. Das kann aber auch negative Auswirkungen auf die gleichwertige Versorgung im ländlichen Raum haben durch zusätzlichen Konkurrenzdruck für stationäre Einrichtungen und Dienstleistungen, auch in den Zentren des ländlichen Raums. Auch die medizinische Versorgung kann im ländlichen Raum durch Digitalisierung mit Telemedizin gesichert und verbessert werden. Das kann jedoch nur mit der erforderliche Netzanbindung mit der erforderlichen Ausfallsicherheit gewährleistet werden. Mit der Digitalisierung können außerdem Mobilitätslücken im ländlichen Raum gezielt geschlossen werden, z.B. durch multimodale Angebote. Andererseits ermöglicht Digitalisierung im ländlichen Raum aber auch die Etablierung des Home office, was wiederum Auswirkungen auf das Mobilitätsgeschehen hat. Auf Arbeitnehmerseite zeigen sich beispielsweise Auswirkungen auf die Wahl des Wohnorts, auf Unternehmerseite bestehen Effekte für die Personalrekrutierung, aber auch für Standortentscheidungen und das damit verbundene Wanderungsgeschehen. Aber auch das ist nur möglich mit einer zuverlässigen Netzanbindung ohne Wettbewerbsnachteile im ländlichen Raum. Im Hinblick auf Daseinsvorsorge und Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse ist es demnach wichtig, dass die Schere zwischen den Ausstattungsgraden nicht zu groß wird. Mittlerweile sind Breitbandnetze als weitere Basisinfrastruktur von elementarer Bedeutung, die Akzeptanz für ein Stadt-Land-Gefälle in diesem Bereich sinkt. In der Stadtentwicklung werden Diskussionen zum Thema Digitalisierung unter dem Begriff „Smart City“ geführt. Ein vergleichbarer Begriff oder Ansatz für den ländlichen Raum existieren nicht, geschweige denn eine räumliche Perspektive, die neben technischen Antworten eine planerische oder gesellschaftsbezogene Strategie verfolgt. Bestehende Digitalisierungsstrategien lassen kaum integrierte raumbezogene Vorgehensweisen erkennen. Dabei sind die Rahmenbedingungen für den Ausbau der digitalen Netze eng mit den Entwicklungsstrategien für andere Raumfunktionen, insbesondere der Daseinsvorsorge, verknüpft. Dementsprechend sollten diese Aspekte beim Netzausbau stärker berücksichtigt werden. Umgekehrt sollten bei der Erarbeitung von Raumentwicklungsstrategien die Anforderungen an digitale Netze integrativ mitbedacht werden. Mehr Details zum Thema finden Sie im Positionspapier der ARL, das wir in unseren Lesetipps hier hinterlegt haben. Weitere Positionspapiere und Publikationen der ARL können Sie hier finden. Digitalisierung kann zugleich Chance und Risiko für Daseinsvorsorge und Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse sein | Bildquelle: Pixabay/geralt

Mehrsprachige Veröffentlichung - Grundwissen Verkehrsökologie (Deutsch-Tschechisch-Britische Kooperation im Bereich Verkehr und Umwelt)

Mit diesem Handbuch soll ein Überblick über das Grundwissen im Bereich der Verkehrsökologie vorgelegt werden. 'Verkehrsökologie' wird dabei als komplexe verkehrswissenschaftliche Forschungsdisziplin, die sich mit den Wechselwirkungen im System 'Mensch - Verkehr - Umwelt' beschäftigt, definiert.

Solare Kombianlagen

Realisierung von ca. 140 solaren Kombianlagen in 6 europäischen Ländern in Kooperation mit der Solarindustrie. Das Interesse an solaren Kombianlagen für Warmwasser und Raumheizung steigt seit einigen Jahren in mehreren europäischen Ländern nachhaltig an. Gleichzeitig gibt es aber auf dem europäischen Markt kaum optimierte bzw. ausgereifte Systeme, die als kompakte Einheit angeboten werden. Im Rahmen des Task 26 Solar Heating and Cooling Programmes der IEA werden daher die bisher realisierten Systeme zur solaren Raumheizung erfasst, typisiert, analysiert und mittels Simulation und Labortests optimiert. Auf Basis dieser Arbeiten soll eine verstärkte Verbreitung von solaren Raumheizungsanlagen erfolgen. Aufbauend auf den Ergebnissen der Task 26 wurde das Projekt 'Solar Combisystems im Rahmen des ALTENER-Programmes gestartet, mit dem Ziel, in 6 europäischen Ländern über 140 solare Kombianlagen in Kooperation mit der Solarindustrie zu realisieren. Nach einem Einführungsseminar werden gemeinsam mit der Solarindustrie den aktuellen Erkenntnissen entsprechende Solare Raumheizungssysteme geplant und realisiert. Da es sich um Anlagentypen handeln soll, die in großen Stückzahlen am Markt realisiert werden können, werden sehr kompakte Anlagen mit Kollektorgrößen zwischen 15 und 25 m2 angestrebt. Um die Leistungsfähigkeit der Anlagen auch dokumentieren zu können, werden in jedem der 6 Partnerländer je 3 Anlagen messtechnisch erfasst, evaluiert und mit den Simulationen der Task 26 verglichen. Eine Dokumentation über den Aufbau, die verwendeten Komponenten bzw. die Kosten der Anlagen rundet das Projekt ab. Zum Abschluss werden die realisierten Anlagen und die Ergebnisse des Projektes im Rahmen einer Tagung der breiten Öffentlichkeit präsentiert.

Globale und regionale räumliche Verteilung von Biomassepotenzialen - Status Quo und Möglichkeiten der Präzisierung

Das Integrierte Energie- und Klimaprogramm (IEKP) und der nationale Biomasseaktionsplan der Bundesregierung setzen ambitionierte Ziele für den weiteren Ausbau der Bioenergie bis 2020. Ziel dieses Projektes war es, die Möglichkeiten zur Umsetzung der IEKP-Ziele im regionalen und globalen Kontext einzuschätzen. In unterschiedlichen Entwicklungsszenarien wurden bis zum Jahr 2020 die Potenziale unterschiedlicher Biomassen sowohl im regionalen als auch im globalen Maßstab ermittelt. Es wurde zudem untersucht, inwiefern die Fernerkundung zur besseren räumlichen Spezifizierung von Biomasseressourcen und als Monitoringsystem zur Früherkennung von Landnutzungsänderungen dienen könnte. Auf der regionalen Ebene wurden weiterhin die räumlichen Implikationen der energetischen Biomassenutzung hinsichtlich ihrer Umweltauswirkungen sowie Flächenkonkurrenzen analysiert; darüber hinaus wurden Synergieeffekte für die räumliche Entwicklung ermittelt, um spezifische Aussagen zur Raumwirksamkeit der Bioenergiebereitstellung und zu den Möglichkeiten der räumlichen Steuerung zu treffen.

PlanVision - Visionen für eine energieoptimierte Raumplanung

Durch Klimawandel, explodierende Energie- und Rohstoffpreise ändern sich die Rahmenbedingungen für die Energieversorgung, die Mobilität von Gütern und Personen, für die Finanzspielräume öffentlicher und privater Haushalte in jüngster Vergangenheit dramatisch. Dies tangiert in besonderem Maße die in der Raumplanung zu treffenden Entscheidungen, da diese durch strukturelle Rahmensetzungen Energieverbrauch und Energieversorgungssysteme massiv beeinflussen und dabei sehr beständig sind. Da die gegebenen Raumstrukturen seit der Nachkriegszeit auf der Grundannahme billiger und uneingeschränkt verfügbarer (importierter) Energie zustande gekommen sind, werden diese als zu energieintensiv und zunehmend zu teuer erkannt. Damit ergibt sich tendenziell ein sich verschärfender Gegensatz zwischen der Persistenz der räumlichen Strukturen einerseits und der Notwendigkeit rascher Anpassungen an die genannten neuen Rahmenbedingungen andererseits. PlanVision wird (1) energierelevante Aspekte der Raumplanung sowie raumplanungsrelevante Aspekte der Energieversorgung aufzeigen, (2) die Effektivität der Raumordnung in Hinblick auf energie- und umweltpolitische Zielsetzungen anhand von good-practice-Fallbeispielen untersuchen, (3) Erfolgsfaktoren und Hemmnisse für eine energieoptimierte Raumplanung ermitteln, (4) Pilotplanungsprozesse für eine energieoptimierte Raumplanung entwickeln und (5) Eckpunkte und Kerninhalte für die Adaptierung des Ordnungsrahmens einschließlich der öffentlichen Finanzierung zur Erreichung einer energieoptimierten Raumplanung in Österreich formulieren. Aufgrund von Literaturrecherchen werden Kriterien für eine energieoptimierte Raumplanung erarbeitet. Diese Kriterien werden zum einen für die Interpretation des rauplanerischen Ordnungsrahmens herangezogen, zum anderen für die ex-post Analyse von good-practice Beispielen. Weiter werden Aspekte einer energieoptimierten Raumplanung im Wege von Action Research in einen derzeit laufenden Planungsprozess der Stadtgemeinde Freistadt eingebracht. Aus der literaturgestützten Grundlagenarbeit, der ex-post Auswertung der Fallbeispiele sowie aus den Erfahrungen des Pilotplanungsprozesses werden Eckpunkte und Kerninhalte für einen energieoptimierten raumplanerischen Ordnungsrahmen ermittelt. Als Hauptergebnis wird PlanVision Vorschläge für eine widerspruchsfreie Anpassung unterschiedlicher Rechtsmaterien an eine energieoptimierte Raumplanung unterbreiten. Weiter wird Bewusstseinsbildung für eine energieoptimierte Raumplanung durch die Aufbereitung einer komprimierten, für die inter- und transdisziplinäre Arbeit allgemein verständlichen Informationsbasis betrieben.

Räumliche Auswirkungen des Bevölkerungsrückgangs

1. Abschätzung der räumlichen Auswirkung des Bevölkerungsrückgangs für Regionstypen und Regionen; 2. Beurteilung des Handlungsbedarfs in wichtigen Bereichen wie Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Infrastruktur, Wohnen, Freizeit, Natur und Landschaft, öffentliche Finanzen; 3. Erarbeitung von Empfehlungen für Politik und Verwaltung.

Blockierter Wandel? Die Überwindung von Dichotomien in den Raumbeziehungen als Element sozial-ökologischer Transformation, Teilprojekt 1A: (Alte) Dualismen und (neue) Bezogenheiten? Sozial-ökologische Transformationen von Tätigkeiten im Raum in ökonomischer und polit(olog)ischer Perspektive

Die Arbeit bezieht sich auf den geografischen Raum 'Mulde-Mündung' mit den Städten Dessau und Bitterfeld-Wolfen. Dabei werden beachtet: Biosphärenreservat 'Flusslandschaft Mittlere Elbe' und Dessau Wörlitzer Gartenreich (Unesco-Weltkulturerbe). Ausgangspunkt des Vorhabens sind drei Hypothesen: 1. Dichotomisierungsprozesse blockieren die sozial-ökologische Transformation von Räumen. Sie verdrängen Akteur/innen, Handlungsmuster und Institutionen, die für die sozial-ökologische Transformation notwendig sind, grenzen sie aus und werten sie ab. 2. Die im geplanten Projekt zentrale analytische Kategorie 'Gender' vermag den Blick für Dichotomisierungsprozesse, die grundsätzlich mit Hierarchisierungsprozessen verbunden sind, zu schärfen. 3. Die sozial-ökologische Transformation von Räumen kann über die Entdeckung und Entwicklung von Zwischenräumen und neuen Bezogenheiten in Bewegung gebracht werden. Ein Ziel ist die Erkundung eines Brückenkonzepts zur sozial-ökologischen Transformation von Räumen. Mit Hilfe dieses theoretisch zu entwickelnden Brückenkonzeptes kann es gelingen, das disziplinäre und das Alltagswissen sowie die unterschiedlichen Handlungsmuster nicht mehr in dichotomen Schemata zu erfassen, sondern dialektisch zu vermitteln und damit die Hierarchien und Herrschaftsverhältnisse demokratischer Gestaltung zugänglich zu machen. Zweites Arbeitsziel ist die Entwicklung akteurszentrierter Aushandlungsformen, mit denen die Neugestaltung der von uns als dichotom und deshalb blockierend erkannten Beziehungen in und zwischen den Räumen ausgehandelt werden kann. Bei dem Projekt handelt es sich um einen Forschungsverbund mit folgenden Teilprojekten: TP 1: Tätigkeitsräume sind Räume, die aus Wechselverhältnissen von Tätigkeiten wie z.B. Erwerbsarbeit, sorgenden Arbeiten, Gemeinwesenarbeit entstehen. Die Möglichkeiten ihrer Umgestaltung zu nachhaltigen Tätigkeitsnetzen werden untersucht. TP 2: Umwelträume sind Räume, in denen die dynamischen Mensch-Natur-Beziehungen am Versorgungssystem Wasser sichtbar gemacht und für Strategien einer regionalen Wasserwirtschaft konstruktiv aufgegriffen werden. TP 3: LernHandlungsRäume sind Räume, in denen zwischen Wissen und Handeln, Verstand und Gefühl, innerer und äußerer Natur raumverbindendes und -verbindliches reflektiert und erprobt wird. TP 4: NaturKulturräume sind Räume, in denen sich die Verbindung von Natur und Gesellschaft materialisiert. Entlang der trennenden Kategorien 'Schützen' und 'Nutzen' von Naturraum wird diese Verbindung im Biosphärenreservat Mittlere Elbe untersucht. TP 5: Normative Räume sind Räume, in denen die Rationalitäts- und Handlungsmuster in den Raumnutzungen der Akteure der nachhaltigen Regionalentwicklung untersucht werden. TP 6: Umsetzungsräume sind Räume, in denen mit neuen Erkenntnissen experimentiert wird, in denen sich Wissenschaft und Alltagswissen treffen und in denen Aushandlungsprozesse um die Ziele regionaler Entwicklung stattfinden.

GIS-basierte Tourismusplanung

Den finanziellen und gesellschaftspolitischen und technologischen Rahmenbedingungen entsprechend besteht zunehmend die Anforderung an öffentlich-rechtlicher Planungsträger räumliche Planungen effektiver, effizienter und - im Sinne von 'Win-Win-'Lösungen für Regionen - sozial tragfähiger zu gestalten. Wie gehen die Planungsträger mit diesen Anforderungen um? Besteht ein Zusammenhang zwischen unzureichender Umsetzung und Akzeptanz von räumlichen Planungen und einem unzureichendem Management des Planungsprozesses, vor allem im Umgang mit planungsrelevanten Wissen? Wie kann man den Planungsprozess optimieren? Lassen sich hierfür Managementansätze der Wirtschaft nutzen? Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung eines Managementansatzes zur Gestaltung und Steuerung interorganisationaler raumbezogener wissensbasierter Planungsprozesse als Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung von Regionen. Die Erarbeitung erfolgt am Fallbeispiel der Erholungsvorsorge ( Naturerlebnis- und Erholungsfunktion) als soziofunktionale Aufgabe der Landschaftsplanung und zugleich Beitrag zur Entwicklung regionaler touristischer Destinationen (touristische Angebotsfunktion). Die Untersuchung fokussiert auf den Umgang der Planungsakteure mit planungsrelevantem Wissen. Dieses raumbezogene Wissen kann in digitaler Form (Geodaten), zielorientiert aufbereitete Daten (Geoinformation; z.B. Karten) oder als kontextualisierte personengebundene Information (z.B. Wissen regionaler Akteure) vorliegen.

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