Online-Tagung der KBU zum Weltbodentag 2020 „Kunststoffe in der Umwelt – Ein Problem für unsere Böden, oder nur falscher Alarm?“ am 3. Dezember 2020 Kleinste Kunststoffpartikel finden sich bereits in allen Umweltkompartimenten (Boden, Wasser und Luft). In den Boden kann Mikroplastik direkt oder indirekt vor allem aus Quellen wie Kosmetika, Reinigungsmitteln, Kunststofferzeugnissen, Littering, Sekundärrohstoffdüngern und Straßenverkehr gelangen. Boden der uns für die Erzeugung und Produktion von Nahrungsmitteln dient und der als Filter und Schutzschicht unser Trinkwasser schützt. Anhand erster Untersuchungen liegt die Vermutung nahe, dass der Eintrag von Kunststoffen in den Boden beträchtlich ist. Hauptquellen für den Eintrag der Kunststoffpartikel sind nach vorliegenden Untersuchungen vor allem von Straßen abgeschwemmte Reifenpartikel, fragmentierte Plastikfolien aus der Landwirtschaft, Klärschlamm sowie mit Plastikteilchen verunreinigte Biokomposte und Gärprodukte. Im Detail wird dies in den verlinkten Vorträgen ausgeführt. Die Tagung fokussierte auf die folgenden drei Fragen: Wo stehen wir mit unserem Wissen? Was können und müssen wir tun? Wo bestehen Möglichkeiten zur Reduzierung der Einträge in den Boden? Über 300 Teilnehmende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nahmen an der online-Veranstaltung teil. Hier finden Sie das Ergebnispapier . Block 1: Wo stehen wir mit unserem Wissen? Grußwort (Mechthild Caspers, Referatsleiterin im BMU ) Warum dieses Thema? (Prof. Dr. P. Grathwohl, KBU) Kunststoffe in Böden: ja, und? (Dr. C. Schulte, UBA , Leiter der Abteilung II 2 „Wasser und Boden“) Reifenpartikel – vom Fahrzeug bis in den Boden (Prof. Dr. M. Barjenbruch, D. Venghaus, TU Berlin) Mikrokunststoffe in Produkten aus Bioabfall – Einträge in Böden (Prof. Dr. M. Kranert, Universität Stuttgart) Block 2: Dialogforum mit kurzen Eingangsstatements Wie minimiert man Plastik bei der Bioabfall-Sammlung? (J. Ohde u. Y. Eger, GAB Umwelt Service, Pinneberg) Wie entfernt man Plastik aus Kompost? (M. Balhar, Geschäftsführer Gütegemeinschaft Ost) Klärschlamm als Senke für Mikroplastik jetzt und in Zukunft? (Dr. K. Bauerfeld ,TU Braunschweig) Agrarfolien – Verwertung erfolgreich? (M. Dambeck, Geschäftsführer RIGK GmbH) Block 3: Podiumsdiskussion: Nächste Schritte - Was müssen wir tun? Dr. L. Busse UBA, Leiterin des Fachbereichs II (Gesundheitlicher Umweltschutz, Schutz der Ökosysteme); M. Dambeck, Geschäftsführer RIGK GmbH; P. Heldt Verbraucherzentrale NRW; Prof. Dr. M. Kranert, Universität Stuttgart, Institut für Siedlungswasserbau Block 4: Schlussdialog: Prof. Dr. Bernd Hansjürgens (Vorsitzender der KBU) und Prof. Dr. Peter Grathwohl (KBU) Im Ergebnis wurden folgende Punkte aus der Tagung herausgestellt: Vorsorgeprinzip, d.h., Minimierung der Stoffeinträge als wichtigstes Gebot Vorsorge- und Prüfwerte für den Boden Vermeidung persistenter Stoffe, möglichst weniger persistente Materialien in Verkehr zu bringen Stoffströme prüfen und optimieren (Komposte, Gärrückstände usw.) Mikroplastik aus Abfallströmen generieren thermische Verwertung voranbringen Im Bereich Forschung sieht die KBU folgende Schwerpunkte: standardisierte Analytik von Plastik in der Umwelt, mehr Kenntnis über Abbauprozesse im Boden, Wirkungen von Nanoplastik, Prozesse beim Zerfall vom MP unter UV-Strahlung weitere technische Methoden zur Abtrennung von Plastikmaterialien aus den Abfallströmen. Verfahrensentwicklung, um Störströme zu isolieren
Recyclingdünger als Alternative zu konventionellen Düngemitteln In einem Forschungsvorhaben hat das UBA Verfahren der Phosphorrückgewinnung aus Abwasser oder Klärschlamm mit der konventionellen Phosphatdüngemittelproduktion ökobilanziell verglichen, unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und rechtlicher Aspekte. Die Studie zeigt, dass die technische Rückgewinnung von Phosphor unter bestimmten Bedingungen ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll ist. Ziel des Vorhabens war der Vergleich der konventionellen Phosphatdüngemittelproduktion mit der Produktion von Recyclingdüngern aus Abwasser, Klärschlamm oder Klärschlammasche, um Auswirkungen auf die Umwelt abschätzen und einordnen zu können. Dabei sollten alle Aspekte vom Abbau des Erzes, über die Produktion bzw. Rückgewinnung bis hin zur Anwendung der Düngemittel berücksichtigt werden. Mit dem Vorhaben wurde erstmals eine detaillierte Datengrundlage zur Phosphorrückgewinnung aus Abwasser, Klärschlamm und Klärschlammasche sowie der konventionellen Produktion von Düngemitteln aus mineralischen Ressourcen geschaffen. Ökobilanz, Risikobewertung und Kostenschätzung zeigen, dass sowohl die Phosphorrückgewinnung als auch die konventionelle Düngemittelproduktion nicht pauschal beurteilt werden können. Die Betrachtung muss immer unter den gesetzten Rahmenbedingungen, den lokalen Randbedingungen und hinsichtlich der aktuellen gesetzlichen Regelungen erfolgen. Die technische Rückgewinnung von Phosphor aus Abwasser, Klärschlamm oder Klärschlammasche ist unter bestimmten Bedingungen ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll. Aber auch die konventionelle Düngemittelproduktion und die Anwendung der Düngemittel können umweltverträglicher gestaltet werden. Das Vorhaben gibt Hinweise darauf, wie wirtschaftlich eine flächendeckende Umsetzung des Phosphorrecyclings ist und welche Effekte es auf den Umwelt- und Ressourcenschutz hat. Verfahren mit geringeren Rückgewinnungsraten haben dabei den geringeren ökologischen Fußabdruck – und sind meist wirtschaftlicher. Für die Düngemittelindustrie ergeben sich aus der Studie drei prioritäre Handlungsfelder: Phosphatemissionen aus Düngern reduzieren, Schwermetallgehalte in den Düngemitteln senken, Umweltschäden durch Phosphorgipshalden/Verklappung von Phosphorgips vermeiden. Für eine ressourcenschonende, umweltverträgliche und ökonomisch sinnvolle Gestaltung der Düngemittelproduktion und -anwendung sollten aktuelle gesetzliche Regelungen angepasst und erweitert werden. Methodik Auch Umweltfolgekosten und die Situation in den Abbau- und Produktionsländern (Arbeitsbedingungen, Gesundheits-, Naturschäden) sowie Möglichkeiten für umweltverträglichere Produktionswege und Produkte (z. B. Entfrachtung von Schwermetallen, Renaturierungsmaßnahmen, Vermeidung von Emissionen) wurden für die Studie erfasst. Dabei kam das Instrument der Ökobilanz zum Einsatz. Die entstehenden phosphathaltigen Düngemittel wurden einer Risikobewertung zur Bewertung von Schadstoffkontaminationen im Hinblick auf die Düngemittelanwendung und der zu erwartenden Wirkungspfade unterzogen. Abschließend wurde eine Kostenanalyse durchgeführt.
Damit ein Düngemittel, Bodenhilfsstoff, Kultursubstrat oder Pflanzenhilfsmittel in Deutschland und damit EU-weit (im Rahmen der gegenseitigen Anerkennung) zulässig in den Verkehr gebracht werden darf, muss es bestimmte Anforderungen erfüllen. Diese Anforderungen sind in der Düngemittelverordnung (DüMV) formuliert. Anforderungen Düngemittelverordnung (DüMV) Ausgangsstoffe zulässig? Anlage 2, Tabelle 7 Düngemitteltyp Anlage 1, Tabelle 1 Schadstoffgrenzwerte eingehalten? Anlage 2, Tabelle 1.4 Hygienisch einwandfrei? §5 DüMV Kennzeichnung korrekt? § 6 DüMV (insb. Anlage 2, Tabelle 10) Ausgangsstoffe Für Düngemittel dürfen nur zulässige Ausgangsstoffe verwendet werden. Während mineralische Primärrohstoffdünger in der Regel gezielt chemisch erzeugt werden, sind für Sekundärrohstoffdünger die zulässigen Ausgangsstoffe für organische oder organisch-mineralische Düngemittel in der Anlage 2 Tabelle 7 der Düngemittelverordnung, für mineralische Sekundärrohstoffdünger in Tabelle 6 gelistet. Diese Listen sind abschließend, andere als die gelisteten Stoffe sind daher als Ausgangsstoffe nicht zulässig. Bestimmte Stoffe dürfen jedoch im Rahmen der Aufbereitung eines Düngemittels oder als Hilfsmittel für die Ausbringung von Düngemitteln zugesetzt werden. So können Fett und Fettrückstände beispielsweise zur Verbesserung der Anlagenausnutzung in der anaeroben Vergärung verwendet oder Schwefelsäure zur Reduktion von Ammoniakausgasung bei der Ausbringung von Gülle eingesetzt werden. Darüber hinaus dürfen auch gewisse Fremdbestandteile, wie Steine oder Papier, in Düngemitteln enthalten sein, jedoch nur in unvermeidbaren Anteilen, also mit dem Stand der Technik nicht entfernbare Anteile. Eine Liste möglicher Aufbereitungs- und Anwendungshilfsmittel sowie Fremdbestandteile findet sich in der Anlage 2 Tabelle 8 der Düngemittelverordnung. Düngemitteltyp Jedes Düngemittel muss einem Düngemitteltyp entsprechen. Anlage 1 Tabelle 1 der Düngemittelverordnung (DüMV) enthält eine Liste mit zulässigen Düngemitteltypen : Stickstoffdünger (Abschnitt 1.1) Kalium- und Phosphatdünger (Abschnitt 1.2 und 1.3) Kalkdünger (Abschnitt 1.4) mineralische Mehrnährstoffdünger und organische und organisch-mineralische Düngemittel (Abschnitte 2 und 3) Damit ein Düngemittel einem der Typen entspricht, muss es vor allem die Mindestnährstoffgehalte (jeweils in der Spalte 2 der Tabelle) erfüllen. Darüber hinaus sind, je nach Düngemitteltyp, weitere Erfordernisse bzw. Einschränkungen in den folgenden Spalten der Tabelle formuliert, denen der Dünger genügen muss. Unbedenklichkeit Jedes Düngemittel muss einen pflanzenphysiologischen Nutzen aufweisen und stofflich unbedenklich sein. Zu dieser stofflichen Unbedenklichkeit gehören die Anforderungen an die Schadstoffgehalte sowie an die Hygiene. Für die Schadstoffe Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, ChromVI, Nickel, Quecksilber, Thallium, perfluorierte Tenside und seit kurzem auch Dioxin gelten die Grenzwerte der Anlage 2 Tabelle 1.4 Düngemittelverordnung, um Schadwirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt zu verhindern. Neben den Grenzwerten, deren Überschreitung ein Düngemittel unzulässig und damit nicht verkehrsfähig macht, gibt es außerdem Kennzeichnungsschwellenwerte. Überschreitet ein Schadstoffgehalt den Kennzeichnungsschwellenwert, so muss der tatsächliche Gehalt des Schadstoffs auf der Düngemitteldeklaration angegeben werden. Ist ein Düngemittel gleichzeitig Bioabfall, so müssen sowohl die Anforderungen der Bioabfallverordnung (Untersuchungspflichten, Nachweispflichten, Schadstoffgrenzwerte), als auch die Vorgaben der Düngemittelverordnung beachtet werden. Hygiene Werden tierische Nebenprodukte als Düngemittel verwendet, muss eine Übertragung von Krankheiten von Tier zu Tier, aber auch von Tier zu Mensch vermieden werden. Hierzu stellt die Düngemittelverordnung in § 5 Absatz 2 Nr. 1 den Anspruch, dass Düngemittel frei von Salmonellen als Leitparameter für Seuchenerreger sein müssen. Detaillierte Regelungen zu allen tierischen Nebenprodukten sind in der EG-Verordnung 1069/2009 und der dazugehörigen Durchführungsverordnung 142/2011 zu finden. Zusätzlich muss auch die Phytohygiene beachtet werden. Hier können Schaderreger von landwirtschaftlichen Kulturarten (z.B. Pilze, Bakterien, Nematoden), aber auch Verunreinigungen mit keimfähigen Samen unerwünschter Pflanzen ein Problem in der gedüngten Frucht darstellen. Um die hygienischen Anforderungen einzuhalten wird in der Regel eine sog. hygienisierende Maßnahme (aerob z.B. Kompostierung, anaerob z.B. Pasteurisierung) bei der Düngemittelproduktion angewendt. Methoden zur Hygienisierung finden sich im Anhang 2 der Bioabfallverordnung . Qualitätssicherung Hersteller von Düngemitteln sind für die Qualität Ihrer Produkte verantwortlich. Daher sollten Düngemittel regelmäßig analytisch untersucht werden. Die Zeitabstände sind dabei so zu wählen, dass mögliche Gehaltsschwankungen durch Änderungen in der Zusammensetzung erfasst werden. Darüber hinaus sollte immer auf die Repräsentativität der Probenahme für die gesamte Partie geachtet werden. So bedarf es z.B. bei der Analyse flüssiger Gärreste einer geeigneten Probenahmevorrichtung (mit ausreichendem Rohrdurchmesser und kurzer Rohrlänge) am Gärrestlager. Mit der Untersuchung sollte ein Labor beauftragt werden, das nach DIN EN ISO 17025:2000 akkreditiert ist und nach dem Methodenbuch des Verbandes der Deutschen Landwirtschaftlichen !Untersuchungs- und Forschungsanstalten (VD LUFA) arbeitet. Kennzeichnung Damit Düngemittel, die die oben genannten Kriterien erfüllen, verkehrsfähig sind, müssen sie ordnungsgemäß gekennzeichnet sein. Die Düngemittelverordnung gibt hierzu einen sehr strikten Katalog mit Inhalten vor (Anlage 2 Tabelle 10). Neben der Typenbezeichnung und den Nährstoffgehalten müssen, vor allem bei Sekundärrohstoffdüngern, die verwendeten Ausgangsstoffe, sowie Anwendungs- und Lagerungshinweise gekennzeichnet werden. Anwendung Für die Anwendung von Düngemitteln ist die Düngeverordnung maßgeblich. Hier werden vor allem Aufwandmengen, Düngungszeitpunkte und die erforderliche Technik zu Ausbringung geregelt. Für die Überwachung der Einhaltung dieser Anwendungsvorgaben ist in NRW die Landwirtschaftskammer zuständig. Gefahren durch Düngemittel Von Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen, etc. können trotz sachgerechter Anwendung auch Gefahren ausgehen. Mineralisches Phosphat stammt aus Lagerstätten, von denen einige geologisch bedingt mit dem toxischen Schwermetall Cadmium belastet sind. Vor allem in Produkten aus organischen Abfällen können, neben Schwermetallen, auch organische Schadstoffe, wie perfluorierte Tenside oder Dioxin, enthalten sein. Wenn dem Anwender Informationen über Nährstoffgehalte fehlen und/ oder die Entsorgungsabsicht bei Anwendung der Produkte aus Abfällen überwiegt, können bei übermäßigem Gebrauch auch die Nährstoffgehalte zu Problemen führen. Seit den 70er Jahren ist bekannt, dass Stickstoff aus Düngemitteln maßgeblich zur Nitratbelastung des Grundwassers beiträgt.
Primärrohstoffdünger Mineralische Primärrohstoff-Düngemittel werden entweder gezielt chemisch hergestellt oder als Salze in Lagerstätten abgebaut. Eines der wichtigsten chemischen Gewinnungsverfahren ist die Produktion von Stickstoffdünger. Beim sog. Haber-Bosch Verfahren wird mit Hilfe von Katalysatoren unter hohem Druck und hoher Temperatur Luftstickstoff zu Ammoniak umgewandelt. Phosphat und Kalium dagegen werden überwiegend aus geologischen Lagerstätten abgebaut. Aufgrund geologischer Schadstoffbelastungen einiger Lagerstätten ist hier die Qualitätssicherung dieser Düngemittel besonders wichtig. Mineralische Düngemittel existieren in fester und flüssiger Form und in unterschiedlichsten Mischungsverhältnissen von Haupt- (Stickstoff, Phosphat und Kalium) und Spurennährstoffen (z.B. Mangan, Bor, Zink, Kupfer, Eisen). Der Vorteil von mineralischen Düngemitteln ist die gezielte Anwendung, die genau auf den Bedarf der Pflanze abgestimmt werden kann. Eine ausschließlich mineralische Düngung hat aber langfristig einen negativen Effekt auf die Bodenfruchtbarkeit, da der Anteil der organischen Substanz im Boden kontinuierlich abnimmt. Außerdem haben hohe Aufwandmengen, vor allem von mineralischem Stickstoff- und Phosphatdünger, in den 70er Jahren stark zu der Belastung und Eutrophierung von Gewässern beigetragen. In den letzten Jahren erleben wir außerdem eine kontinuierliche Preissteigerung bei mineralischen Düngemitteln aufgrund der Verknappung natürlicher Vorkommen und steigender Energiepreise. Sekundärrohstoffdünger Neben der gezielten Herstellung können mineralische Düngemittel im Sinne der Ressourcenschonung (KrWG) auch aus Sekundärrohstoffen hergestellt werden. Typische Beispiele für mineralische Düngemittel aus Sekundärrohstoffen sind: Ammoniumsulfat aus der Abluftreinigung, Phosphatdünger aus der Verbrennung von Klärschlämmen oder tierischen Stoffen, Kaliumdünger aus der Aufbereitung von Aschen, Kalkdünger aus der Aufbereitung von Trinkwasser oder aus der Verbrennung pflanzlicher Stoffe. Da diese Düngemittel in der Regel nicht gezielt hergestellt, sondern als Nebenprodukt anfallen und aus unterschiedlichsten Ausgangsstoffen gewonnen werden, ist es bei dieser Düngemittelgruppe besonders wichtig, eine Kontamination mit Schadstoffen zu vermeiden, sowie die tatsächlichen (oft schwankenden) Nährstoffgehalte regelmäßig zu ermitteln. Daher stehen diese Düngemittel auch im Fokus der Düngemittelverkehrskontrolle. Die Anwendung von Düngemitteln ist in der Düngeverordnung geregelt. Für die Einhaltung der Anforderungen an die Düngemittelanwendung ist in NRW die Landwirtschaftskammer zuständig.
Ein wichtiger Gradmesser für potenzielle Umweltbelastungen durch Stickstoff-Emissionen aus der Landwirtschaft ist der Überschuss der Stickstoff-Flächenbilanz. Stickstoff wird in der Landwirtschaft als Dünger eingesetzt und kann - soweit er nicht von den Nutzpflanzen aufgenommen wird - auf verschiedenen Wegen (Volatilisation, Auswaschung, Erosion) in die Umwelt gelangen. Dort kann der zusätzliche Stickstoffeintrag weitreichende Auswirkungen auf den Naturhaushalt haben, u.a. Versauerung, Eutrophierung, Nitratbelastung des Grundwassers, Belastung der Oberflächengewässer und Meere, Beeinträchtigung der biologischen Vielfalt. Letzte Aktualisierung der Grafik: 23.09.2021 Die Flächenbilanz betrachtet die Stickstoff-Flüsse zu und von der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Auf die Fläche gelangt Stickstoff in Form von Mineraldünger, Wirtschaftsdünger (Gülle, Mist), Sekundärrohstoffdünger (Klärschlamm, Kompost), atmosphärische Einträge (netto) sowie der N-Bindung durch Leguminosen (vgl. Abb. 1: Stickstoffzufuhren in die Flächenbilanz). Beim Wirtschaftsdünger werden vorab die N-Verluste an die Atmosphäre aus den Ställen und bei der Lagerung von Wirtschaftsdüngern abgezogen. Den Zufuhren stehen die N-Abfuhren mit dem Ernteentzug entgegen, die von der Fläche abgefahren wird. Die Differenz (der Saldo) zwischen N-Zufuhr und N-Abfuhr von der Fläche bildet schließlich den N-Flächenbilanzüberschuss. Vom Bund wird als Indikator für die Nachhaltigkeitsberichterstattung der N- Gesamt bilanzüberschuss herangezogen, der sich aus den Überschüssen der Flächenbilanz und der Stallbilanz zusammensetzt. Weitere Informationen dazu unter: www.liki.nrw.de . Letzte Aktualisierung: 26.11.2015
Das Projekt "Teilprojekt 1: Bau und Betrieb einer vollautomatischen Pilotanlage zur Rückgewinnung von KMP aus Schweinegülle" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Geltz Umwelt-Technologie GmbH durchgeführt. In dem BMBF-Verbundprojekt PhosKa (Förderkennzeichen 02WQ1255 A-C) wurde ein Verfahren zur gemeinsamen Rückgewinnung von Kalium und Phosphor aus Gülle entwickelt. Das Verfahren wurde in einer halbtechnischen Anlage umgesetzt. Projektziele dieses Antrags sind der Up-scale der vorhandenen Anlage auf einen Durchsatz von 1m3 Gülle pro Stunde. Dieser Durchsatz entspricht der Menge an anfallender Gülle eines kleinen Masttierbetriebs mit ca. 900 Schweinen. Weiterhin soll die Anlage so automatisiert werden, damit sie auch von Personal mit nicht-wissenschaftlichem Hintergrund betrieben werden kann. Die Automatisierung soll über eine intelligente Software ermöglicht werden, so dass die Anlage auch ohne Personal betrieben werden kann. Das produzierte Kalium-Magnesium-Phosphat Nährstoffsalz soll als Pflanzenstärkungs- oder Düngemittel zertifiziert werden. Im Rahmen des Projektes mit Hilfe von Treibhaus- und Freilandversuchen weitere Daten zur Düngemitteleigenschaft ermittelt werden. Das Material soll mit der halb-technischen und im zweiten Projektabschnitt mit der Pilotanlage hergestellt werden. Die Firma Geltz übernimmt die Koordination des Verbundhabens, sowie die technische Ausgestaltung der Pilotanlage, während IAU-Service die Validierung der Düngemitteleigenschaften übernimmt. Das Fraunhofer IGB begleitet beide Firmen auf diesem Weg und unterstützt bei der technischen Realisierung der Erarbeitung eines Vermarktungskonzeptes.
Das Projekt "Teilprojekt 4" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Outotec GmbH & Co. KG durchgeführt. In Bayern werden Klärschlämme aus der kommunalen Abwasserreinigung weitgehend verbrannt. In den großen Klärschlammverbrennungsanlagen München, Neu-Ulm und Altenstadt fallen zusammen pro Jahr etwa 30.000 t Klärschlammaschen an, die zum Teil deponiert und zum Teil als Dünger in der Landwirtschaft verwertet werden. Die Schwermetallgehalte der hier betrachteten Klärschlammaschen liegen unterhalb der Grenzwerte für Düngemittel nach DüMV. Die P-Gehalte in den Aschen sind mit 8-13% hoch, das enthaltene Phosphat weist allerdings nur eine geringe Verfügbarkeit auf. Ziel des R-Rhenania Vorhabens ist es eine AshDec-Anlage mit einer Kapazität von 30.000 t pro Jahr zu errichten und zu betreiben, mit der die bayerischen Klärschlammaschen zu hoch wirksamen Düngern verarbeitet und in den regionalen Markt gebracht werden. AshDec ist ein thermochemisches Verfahren bei dem die Aschen mit Natriumverbindungen bei 850-900 Grad Celsius im Drehrohrofen aufgeschlossen werden. Flüchtige Schwermetalle wie Cd, Pb und Hg, können über die Gasphase separiert werden. Im Rahmen des Projekts wird die Anlage geplant, errichtet und betrieben. Nach Inbetriebnahme der Anlage wird eine Optimierung der Parameter vorgenommen. Eine Massenbilanz über die Anlage soll Aufschluss über Stoff- und Energieströme geben. Die Produkte der Anlage werden eingehend auf ihre Qualität hin untersucht. Die P-Düngewirkung (sowie Verfügbarkeit und Nutzen von Si und Spurenstoffen) der erzeugten Recyclingdünger wird durch etablierte agrarwissenschaftliche Methoden inkl. umfangreichen Feldversuchen dokumentiert. Zur Beurteilung der Umweltwirkungen wird eine ökobilanzielle Betrachtung vorgenommen. Durch Untersuchungen aller deutschen Klärschlammaschen im kleintechnischen Maßstab wird ein Plan für die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Regionen Deutschlands erstellt. Die Einführung der Recyclingdünger in Bayern wird in enger Kooperation mit den wichtigsten Stakeholdern (Landwirte, Ministerien, Zulassung, Forschung) vorgenommen.
Das Projekt "Teilprojekt 7" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von FEhS, Institut für Baustoff-Forschung e.V. durchgeführt. In Bayern werden Klärschlämme aus der kommunalen Abwasserreinigung weitgehend verbrannt. In den großen Klärschlammverbrennungsanlagen München, Neu-Ulm und Altenstadt fallen zusammen pro Jahr etwa 30.000 t Klärschlammaschen an, die zum Teil deponiert und zum Teil als Dünger in der Landwirtschaft verwertet werden. Die Schwermetallgehalte der hier betrachteten Klärschlammaschen liegen unterhalb der Grenzwerte für Düngemittel nach DüMV. Die P-Gehalte in den Aschen sind mit 8-13% hoch, das enthaltene Phosphat weist allerdings nur eine geringe Verfügbarkeit auf. Ziel des R-Rhenania Vorhabens ist es eine AshDec-Anlage mit einer Kapazität von 30.000 t pro Jahr zu errichten und zu betreiben, mit der die bayerischen Klärschlammaschen zu hoch wirksamen Düngern verarbeitet und in den regionalen Markt gebracht werden. AshDec ist ein thermochemisches Verfahren bei dem die Aschen mit Natriumverbindungen bei 850-900 Grad Celsius im Drehrohrofen aufgeschlossen werden. Flüchtige Schwermetalle wie Cd, Pb und Hg, können über die Gasphase separiert werden. Im Rahmen des Projekts wird die Anlage geplant, errichtet und betrieben. Nach Inbetriebnahme der Anlage wird eine Optimierung der Parameter vorgenommen. Eine Massenbilanz über die Anlage soll Aufschluss über Stoff- und Energieströme geben. Die Produkte der Anlage werden eingehend auf ihre Qualität hin untersucht. Die P-Düngewirkung (sowie Verfügbarkeit und Nutzen von Si und Spurenstoffen) der erzeugten Recyclingdünger wird durch etablierte agrarwissenschaftliche Methoden inkl. umfangreichen Feldversuchen dokumentiert. Zur Beurteilung der Umweltwirkungen wird eine ökobilanzielle Betrachtung vorgenommen. Durch Untersuchungen aller deutschen Klärschlammaschen im kleintechnischen Maßstab wird ein Plan für die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Regionen Deutschlands erstellt. Die Einführung der Recyclingdünger in Bayern wird in enger Kooperation mit den wichtigsten Stakeholdern (Landwirte, Ministerien, Zulassung, Forschung) vorgenommen.
Das Projekt "Teilprojekt 3" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von sePura GmbH durchgeführt. In Bayern werden Klärschlämme aus der kommunalen Abwasserreinigung weitgehend verbrannt. In den großen Klärschlammverbrennungsanlagen München, Neu-Ulm und Altenstadt fallen zusammen pro Jahr etwa 30.000 t Klärschlammaschen an, die zum Teil deponiert und zum Teil als Dünger in der Landwirtschaft verwertet werden. Die Schwermetallgehalte der hier betrachteten Klärschlammaschen liegen unterhalb der Grenzwerte für Düngemittel nach DüMV. Die P-Gehalte in den Aschen sind mit 8-13% hoch, das enthaltene Phosphat weist allerdings nur eine geringe Verfügbarkeit auf. Ziel des R-Rhenania Vorhabens ist es eine AshDec-Anlage mit einer Kapazität von 30.000 t pro Jahr zu errichten und zu betreiben, mit der die bayerischen Klärschlammaschen zu hoch wirksamen Düngern verarbeitet und in den regionalen Markt gebracht werden. AshDec ist ein thermochemisches Verfahren bei dem die Aschen mit Natriumverbindungen bei 850-900 Grad Celsius im Drehrohrofen aufgeschlossen werden. Flüchtige Schwermetalle wie Cd, Pb und Hg, können über die Gasphase separiert werden. Im Rahmen des Projekts wird die Anlage geplant, errichtet und betrieben. Nach Inbetriebnahme der Anlage wird eine Optimierung der Parameter vorgenommen. Eine Massenbilanz über die Anlage soll Aufschluss über Stoff- und Energieströme geben. Die Produkte der Anlage werden eingehend auf ihre Qualität hin untersucht. Die P-Düngewirkung (sowie Verfügbarkeit und Nutzen von Si und Spurenstoffen) der erzeugten Recyclingdünger wird durch etablierte agrarwissenschaftliche Methoden inkl. umfangreichen Feldversuchen dokumentiert. Zur Beurteilung der Umweltwirkungen wird eine ökobilanzielle Betrachtung vorgenommen. Durch Untersuchungen aller deutschen Klärschlammaschen im kleintechnischen Maßstab wird ein Plan für die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Regionen Deutschlands erstellt. Die Einführung der Recyclingdünger in Bayern wird in enger Kooperation mit den wichtigsten Stakeholdern (Landwirte, Ministerien, Zulassung, Forschung) vorgenommen.
Das Projekt "Teilprojekt 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Emter GmbH, Entsorgung und Verwertung durchgeführt. In Bayern werden Klärschlämme aus der kommunalen Abwasserreinigung weitgehend verbrannt. In den großen Klärschlammverbrennungsanlagen München, Neu-Ulm und Altenstadt fallen zusammen pro Jahr etwa 30.000 t Klärschlammaschen an, die zum Teil deponiert und zum Teil als Dünger in der Landwirtschaft verwertet werden. Die Schwermetallgehalte der hier betrachteten Klärschlammaschen liegen unterhalb der Grenzwerte für Düngemittel nach DüMV. Die P-Gehalte in den Aschen sind mit 8-13% hoch, das enthaltene Phosphat weist allerdings nur eine geringe Verfügbarkeit auf. Ziel des R-Rhenania Vorhabens ist es eine AshDec-Anlage mit einer Kapazität von 30.000 t pro Jahr zu errichten und zu betreiben, mit der die bayerischen Klärschlammaschen zu hoch wirksamen Düngern verarbeitet und in den regionalen Markt gebracht werden. AshDec ist ein thermochemisches Verfahren bei dem die Aschen mit Natriumverbindungen bei 850-900 Grad Celsius im Drehrohrofen aufgeschlossen werden. Flüchtige Schwermetalle wie Cd, Pb und Hg, können über die Gasphase separiert werden. Im Rahmen des Projekts wird die Anlage geplant, errichtet und betrieben. Nach Inbetriebnahme der Anlage wird eine Optimierung der Parameter vorgenommen. Eine Massenbilanz über die Anlage soll Aufschluss über Stoff- und Energieströme geben. Die Produkte der Anlage werden eingehend auf ihre Qualität hin untersucht. Die P-Düngewirkung (sowie Verfügbarkeit und Nutzen von Si und Spurenstoffen) der erzeugten Recyclingdünger wird durch etablierte agrarwissenschaftliche Methoden inkl. umfangreichen Feldversuchen dokumentiert. Zur Beurteilung der Umweltwirkungen wird eine ökobilanzielle Betrachtung vorgenommen. Durch Untersuchungen aller deutschen Klärschlammaschen im kleintechnischen Maßstab wird ein Plan für die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Regionen Deutschlands erstellt. Die Einführung der Recyclingdünger in Bayern wird in enger Kooperation mit den wichtigsten Stakeholdern (Landwirte, Ministerien, Zulassung, Forschung) vorgenommen.
Origin | Count |
---|---|
Bund | 83 |
Land | 3 |
Type | Count |
---|---|
Förderprogramm | 81 |
Text | 2 |
unbekannt | 3 |
License | Count |
---|---|
geschlossen | 5 |
offen | 81 |
Language | Count |
---|---|
Deutsch | 86 |
Englisch | 5 |
Resource type | Count |
---|---|
Keine | 42 |
Unbekannt | 1 |
Webseite | 43 |
Topic | Count |
---|---|
Boden | 76 |
Lebewesen & Lebensräume | 85 |
Luft | 39 |
Mensch & Umwelt | 86 |
Wasser | 45 |
Weitere | 84 |