Das Projekt "Reflexionsspektren von Blättern und Nadeln als Basis für die physiologische Beurteilung von Baumschäden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Karlsruhe, Botanisches Institut durchgeführt. In diesem Vorhaben sollte untersucht werden, ob aus den Reflexionssignalen, die bei der Fernerkundung gemessen werden, neben Entfaerbungen auch physiologische Schaeden ermittelt werden koennen. Mit einem neu von uns entwickelten Spektrometer (VIRAF) wurden an ca. 2000 Blattproben jeweils gemessen: Reflexions- und Absorptionsspektren (400 - 800 nm) sowie Fluoreszenzspektren (650 - 800 nm) und Kautsky-Induktionskinetiken (bei 680 nm). Aus den Reflexionsspektren wurden Normfarbwertanteile nach CIE 1931 berechnet und die Proben wurden mit einem rechnergestuetzten Video-Bildanalysesystem dokumentiert. Der Gesundheitszustand einer Pflanze laesst sich am besten ermitteln, wenn sich der Chlorophyllgehalt der Blaetter aendert. Dies zeigt sich am deutlichsten in der Verschiebung des Wendepunktes der Rotflanke des Reflexionsspektrums. Die Zusammensetzung der Pigment-Protein-Komplexe, die Blattgewebestruktur und die physiologische Aktivitaet veraendern die Reflexion in geringerem Ausmass. Von den physiologischen Parametern wirkt sich die (zusammen mit der Reflexion erfasste) Chlorophyllfluoreszenz am staerksten auf die Reflexion aus. Aus den Untersuchungen werden Empfehlungen fuer die praktische Fernerkundung abgeleitet.