Das Vorhaben zur Gewässerherstellung ist Teil der Wiedernutzbarmachung von ehemaligen Bergbauflächen nach Bundesberggesetz durch die WISMUT GmbH. Ziel ist die Ableitung von unbelasteten Oberflächenwässern aus der sanierten IAA Trünzig in den Culmitzsch/Pöltzschbach sowie dessen Zufluss Finkenbach und damit die Anbindung der sanierten Flächen an den natürlichen Wasserhaushalt. Zur Ableitung der Oberflächenwässer aus der sanierten IAA Trünzig in die Vorflut ist die Herstellung folgender vier Gewässerläufe vorgesehen: • die nördliche Ableitung (Gebiet des äußeren nördlichen Dammbereiches, einschließlich Norddammvorschüttung und nördlicher Flanke des Ostdammes) • die Ableitung östliche Dämme (Gebiet des Ost- und Karbonathauptdammes) • die südöstliche Ableitung (Entwässerung des Beckens B der IAA Trünzig) • die nordwestliche Ableitung (Gebiet des Beckens A der IAA Trünzig, der Westhalde, des äußeren westlichen Dammbereiches und der Vorschüttung Katzengrund) Die herzustellenden Gerinne nutzen in Verbindung mit der hergestellten Kontur auf den Beckenflächen die vorhandene Geländemorphologie im Umfeld der IAA Trünzig. Sie bilden die Verbindung zwischen dem „Technischen Bauwerk IAA Trünzig“ und dem Vorfluter. Die nördliche Ableitung stellt ein ca. 613 m langes möglichst naturnahes Gerinne dar, welches die von den Außenböschungen des Norddammes, der Norddammvorschüttung und der nördlichen Flanke des Ostdammes der IAA Trünzig über Gerinne abfließenden Niederschlagswässer aufnimmt und unter Nutzung vorhandener Geländevertiefungen und einer Geländesenke zur Culmitzsch ableitet. Als Kriterium für die Gerinnebemessung wurde ein Niederschlagsereignis mit 2-jährigem Wiederkehrintervall (HQ2) festgelegt. Die Anbindung an die Culmitzsch erfolgt über ein Tosbecken, aus dem das Wasser „unkontrolliert“ über einen Vernässungsbereich in die Culmitzsch fließt. Über die östliche Ableitung fließen die Niederschlagswässer von den auf den Außen¬böschungen des östlichen Dammbereiches angelegten Gerinnen über Vernässungsbereiche (sechs miteinander verbundene Senken) über eine Flutmulde in den Finkenbach. Die Gerinne wurden ebenso wie die einbezogenen Senken für die Aufnahme eines Durchflusses beim HQ2 dimensioniert. Das Ableitungsgerinne vom Karbonathauptdamm (Beginn ab Fußgerinne Karbonat¬hauptdamm) hat eine Länge von ca. 200 m und führt die Oberflächenwässer in Richtung Senken. Am Auslauf des Gerinnes fließt das Wasser diffus gemäß der Geländemorphologie auf ca. 117 m Länge in Richtung der Senke 1. Das Ableitungsgerinne vom Ostdamm hat eine Länge von ca. 120 m und bindet an die Senke 4 an. Die südöstliche Ableitung leitet die Niederschlagswässer von den Flächen des sanierten Beckens B über ein am Ostrand der IAA angrenzendes vorhandenes Gewässer in den Finkenbach. Die Gerinneherstellung erfolgt im Zusammenhang mit den im unmittelbaren Vorland der Außenböschung gleichzeitig erforderlichen Baumaßnahmen zur Sickerwasser¬fassung und –ableitung, um einen Sickerwasserzutritt in das Ableitungsgerinne vermeiden zu können. Der Gerinnebereich ist durch eine vorhandene Geländeeintiefung bereits vorgezeichnet. Ausgehend vom Endpunkt des Gerinneeinschnittes in den Ostrand des Beckens B wird ein Ableitungsgerinne von ca. 205 m mit einer Bemessung für ein HQ2-Niederschlagsereignis errichtet, welches in das vorhandene Gewässer zum Finkenbach anbindet. Über die nordwestliche Ableitung fließen die Niederschlagswässer von den sanierten äußeren Dammflächen im westlichen Bereich, von den inneren Plateauflächen der IAA Trünzig (Becken A), der Vorschüttung Katzengrund und der natürlichen Einzugsgebiets¬fläche westlich der IAA Trünzig in den Vorfluter Culmitzsch/Pöltzschbach. Die nordwestliche Ableitung beginnt am Westdammfuß, quert die Westhalde, verläuft weiter entlang der Auffahrtsstraße zur IAA und quert mittels Straßendurchlass die Kreisstraße K525. Nördlich der K525 werden die Wässer über ein aufgeweitetes Auslaufbauwerk in die Culmitzschaue geleitet, um „unkontrolliert“ in die Culmitzsch zu fließen. Die Gesamtlänge der Nordwestableitung beträgt etwa 1640 m, wovon ca. 1024 m als Gewässer ausgebaut werden. 616 m gehören zum nicht ausgebauten Gewässerbereich in der Culmitzschaue. Die Gerinnebemessung erfolgt für ein HQ100-Niederschlagsereignis. Das geplante Vorhaben dient der Eingliederung der sanierten Flächen der IAA Trünzig in den natürlichen Wasserhaushalt. Zur Einleitung der abfließenden Niederschlagswässer werden Culmitzsch/Pöltzschbach und Finkenbach genutzt. Bei Einleitung von unbelastetem Niederschlagswasser in die natürlichen Gewässer sind keine Auswirkungen auf die Gewässerchemie und die Gewässerökologie zu erwarten. Prinzipiell ist jedoch zu berücksichtigen, dass es durch die Einleitung zusätzlicher Oberflächenwässer zu einer Erhöhung der Wasserspiegellagen und damit zu einer Erhöhung der Hochwassergefahr für die Unterlieger kommen kann. Eine dauerhafte Inanspruchnahme von Boden, Natur und Landschaft erfolgt nur durch die errichteten Gewässerläufe selbst. Von dem geplanten Vorhaben sind keine wesentlichen Auswirkungen hinsichtlich: • Abfallerzeugung • Umweltverschmutzung und Belästigungen • Unfallrisiko, insbesondere mit Blick auf verwendete Stoffe und Technologien zu erwarten. Der Antrag der WISMUT GmbH auf Zulassung des vorzeitigen Beginns beinhaltet den Bau und die Nutzung der Nordwestableitung der IAA Trünzig. Die Nordwestableitung stellt einen Teilabschnitt des Gesamtvorhabens dar, dessen Errichtung und Nutzung grundsätzlich unabhängig von den anderen beantragten Gewässerläufen möglich ist.
Ein wesentliches Ergebnis des vorliegenden Berichts ist die Ermittlung der Potentiale der Nutzung von Regenwasser zur Verdunstungskühlung in Städten. Zielgruppen dieser Empfehlungen sind die für Planung und Umsetzung verantwortlichen Kommunen, sowie die rahmensetzenden Institutionen von Bund und Ländern. Untersucht wurden Techniken und Verfahren, die einen Beitrag zur Verdunstungskühlung leisten, bisher allerdings keine gängige Praxis sind. In drei Fallstudien wurden die Wirkungen von Maßnahmen zur Regenwasserverdunstung quantifiziert. Ziel des Projektes war es Handlungsempfehlungen auf Bundesebene und kommunaler Ebene abzuleiten sowie den weiteren Forschungsbedarf zu skizzieren. Veröffentlicht in Texte | 111/2019.
Im Projekt wurden die Bedingungen und fördernden Möglichkeiten von partnerschaftlichen Nachhaltigkeitsprojekten zwischen verschiedenen Kirchen in Europa herausgearbeitet. Es wurde ganz konkret in sechs sehr unterschiedlichen Praxisprojekten erprobt und gecoacht, die zwischen Kirchen aus Österreich und Rumänien, Belarus und Litauen, der Ukraine und Armenien, Deutschland und Polen, Ungarn und Schottland und der Zentrale der Konferenz der Kirchen in Europa stattfanden. Auch das letztlich nicht zustande gekommene Kooperationsprojekt zwischen Dänemark und der Slowakei wurde mitausgewertet. Vom Pfarrgarten mit Regenwassersammlung und Nisthilfen über Abfallmanagement, Baumpflanzungen bis zu Klima - und Energieworkshops reichte das Spektrum, oft in Landessprache.Es wurde versucht, die internationalen Übertragungsmöglichkeiten zu analysieren, um nicht überall das Rad neu erfinden zu müsen. Veröffentlicht in Texte | 40/2022.
Zwei Jahre nach dem Start der Berliner Gründachförderung ziehen Berlins Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und die IBB Business Team GmbH ein positives Fazit: Mehr als 3.000 Quadratmeter zusätzliche Grünflächen konnten mit der GründachPLUS-Förderung auf Berlins Dächern bereits realisiert werden – rund 7.000 weitere sind in der Umsetzung. Nach zurückhaltendem Beginn übersteigt die Zahl der Anträge inzwischen die Planungen: Etwa ein Hektar (10.000 Quadratmeter) Dachbegrünung ist bereits bewilligt worden. Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz: „Dachbegrünung ist eine Maßnahme mit sehr viel Potenzial in dicht bebauten Städten – und mit hoher Wirksamkeit: Mit jedem neuen Gründach erreichen wir mehr Klimaresilienz, mehr Abkühlung und ein besseres Regenwassermanagement, das hilft, mit Folgen des Klimawandels wie großer Hitze und häufigem Starkregen besser umgehen zu können. Die Gründachförderung ist ein Umbauprogramm für unsere Städte, um sie an die Erderhitzung anzupassen.“ Am 21. August 2019 startete das Förderprogramm „GründachPLUS“. Ziel des Angebots, das bis 2023 verlängert werden soll, ist die Herstellung neuer Grünflächen auf ungenutzten Dachflächen und dadurch eine Erhöhung der Lebensqualität. Für Berliner Dachbegrünungsvorhaben ab 100 Quadratmeter zu begrünender Fläche können Zuschüsse von 60.000 EUR für reguläre Dachbegrünungen sowie die Übernahme von bis zu 10.000 EUR der Planungskosten beantragt werden. Für innovative, partizipative Dachgärten bietet GründachPLUS im Rahmen des Green Roof Lab-Förderzweigs sogar eine Förderung von bis zu 100 Prozent. Auch die programmumsetzende IBB Business Team GmbH (IBT) zeigt sich zufrieden mit der Antragssituation von GründachPLUS: „Fast eine Million Euro konnten wir schon an 33 Antragstellende für fast 10.000 m² neue Grünflächen auf Berlins Dächern zusagen. Statt der geplanten 120 Anträge erreichten uns 155 Anträge, Tendenz steigend“, sagte Geschäftsführer Dirk Maass . Das Land Berlin unterstützt mit dem Förderangebot nachhaltige Maßnahmen der Klimaanpassung und der Nutzung von Regenwasser. Neben ihrer Kühlungs- und Wasserspeicherungsfunktion tragen begrünte Dächer zur Verbesserung der Luftqualität bei, sind Lebensraum für Pflanzen, Insekten und Vögel, dienen darüber hinaus der Erholung und sorgen für mehr Lebensqualität.
02.09.1 Art der Kanalisation In Berlin werden vier Fünftel der Fläche des kanalisierten Stadtgebietes durch die Trennkanalisation, ca. ein Fünftel durch die Mischkanalisation entwässert. Damit sind insgesamt 52,8 % der Gesamtfläche Berlins kanalisiert. Das trennkanalisierte Stadtgebiet untergliedert sich in die 4 folgenden Arten: Die Trennkanalisation mit Schmutz- und Regenkanalisation stellt davon den größten Anteil dar (66,1 % der Art der Kanalsation), es folgt mit 12,4 % die Trennkanalisation mit Schmutzwasserkanal ohne Regenwasserkanal (z.B. in Bereichen mit vollständiger Versickerung des Regenwassers). Einen sehr kleinen Anteil an der Trennkanalisation stellen Flächen mit Regenkanal ohne Schmutzkanalisation dar (dabei handelt es sich überwiegend um Verkehrsflächen). Einen Sonderfall der Trennkanalisation zeichnen Bereiche aus, bei denen die Regenkanalisation in die Überläufe der Mischwasserkanalisation einleitet (2,2 % der Art der Kanalisation). Die Anzahl der Block- und Blockteilflächen, die über die Mischkanalisation entwässert werden, hat um knapp 5 % zugenommen. Ihr Anteil im gesamten Stadtgebiet beträgt, wie auch 2012, knapp 18 %. Nicht kanalisierte Siedlungsgebiete sind jene Block- und Blockteilflächen, die nicht an die Kanalisation angeschlossen sind und bei denen aufgrund ihrer Nutzung davon ausgegangen werden kann, dass dort Schmutzwasser anfällt. Die Entwässerung erfolgt hier überwiegend über Abwassersammelgruben. Das Abwasser wird somit über die Abfuhrunternehmen in den Klärwerken entsorgt. Seit dem Beginn der 90er Jahre, als noch 12 % der besiedelten Fläche (7 % im West- und 19 % im Ostteil der Stadt) nicht an die öffentliche Schmutzwasserkanalisation angeschlossen waren, sank dieser Anteil in den letzten Jahren kontinuierlich und beträgt in der aktuellen Auswertung noch 1,3 %. Der einwohnerbezogene Gesamtanschlussgrad an die Schmutzwasserkanalisation liegt bei nahezu 100 %. In den letzten Jahren wurden durch zunehmende Bautätigkeit und die damit verbundene Zunahme versiegelter Flächen sowie durch die Aktivitäten der Berliner Wasserbertriebe zum Ausbau des Kanalnetzes in bisher nicht kanalisierten Siedlungsgebieten auch neue Gebiete an eine Kanalisation angeschlossen. Dies wird durch die neue Auswertung bestätigt, auch wenn sich die verwendeten Methoden zwischen 2012 und 2017 unterscheiden. Insgesamt ist der Anteil der an den Kanal angeschlossenen Flächen an der gesamten bebauten Fläche um ca. 2 % gestiegen. Zunehmende Bedeutung bekommt die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung , wobei das anfallende Regenwasser nicht abgeleitet wird, sondern direkt vor Ort verbleibt. Diese Form der Regenwasserbewirtschaftung benötigt nur bei ungünstigen Verhältnissen (z.B. schlechte Versickerungseigenschaften) eine zusätzlich gedrosselte Ableitung über Kanäle. Die Verbreitung dieser neuen Art der Regenwasserbewirtschaftung ist in der aktuellen Karte „Art der Kanalisation“ noch nicht erfasst. Sie soll zukünftig ebenfalls berücksichtigt werden. Betrachtet man die Verteilung der unterschiedlichen Systeme über das Stadtgebiet, so zeigen sich die nachfolgenden räumlichen Schwerpunkte. In den Innenbereichen Wedding, Tiergarten, Mitte, Prenzlauer Berg, Friedrichshain, Kreuzberg, Schöneberg, Teilen von Neukölln und von Wilmersdorf, Westend, sowie der Spandauer Altstadt wird das Abwasser gemeinsam mit dem Regenwasser über die Mischwasserkanalisation entsorgt. Die Außenbereiche Reinickendorf, Pankow, Weißensee, Hohenschönhausen, Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg, Köpenick, Neukölln, Tempelhof, Steglitz, Zehlendorf, Spandau sowie Teile von Wilmersdorf und Charlottenburg sind nach dem Trennsystem kanalisiert. Die Regenwasserkanalisation mit Schmutzwasserkanalisation ist die am häufigsten vorkommende Art der Trennkanalisation in Berlin. Gebiete mit dieser Art Kanalisation befinden sich vor allem im Außenbereich. Die betreffenden Bezirke sind Spandau, Reinickendorf, Pankow, Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Treptow-Köpenick, Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf, sowie südwestliche Teile von Wilmersdorf-Charlottenburg, ein kleiner Bereich im Nordwesten von Mitte und die Halbinsel Stralau im Südosten von Friedrichshain. In einigen Teilbereichen der Ortsteile Wilmersdorf, Weißensee und Spandau sowie in Bereichen um die Schloßstraße in Charlottenburg wurden zur Entlastung der Mischkanalisation Regenwasserkanäle mit Einleitung in die Regenüberlaufkanäle der Mischwasserkanalisation angelegt. Das Schmutzwasser gelangt dort weiterhin in die Mischkanäle. In den Gebieten mit Schmutzwasserkanalisation ohne Regenwasserkanalisation versickert das Regenwasser geordnet oder ungeordnet. Diese Gebiete findet man in den Randbezirken vor allem in den Ortsteilen Gatow, Kladow, Staaken, Konradshöhe, Heiligensee, Frohnau, Karow, Adlershof, Biesdorf, Kaulsdorf sowie in Teilen des Bezirkes Köpenick. Die Erschließung aller Altsiedlungsgebiete der Kategorie I (vorrangig zu kanalsierende Gebiete) ist erfolgt (Abgeordnetenhaus Berlin 2009). Die Erschließung der Siedlung Wartenberg wurde 2018 ebenfalls abgeschlossen, konnte in der Karte aber noch keine Berücksichtigung finden. Es gibt in Berlin noch eine Reihe weiterer Altsiedlungsgebiete ohne Kanalisation. Es wurde beschlossen, dass fünf dieser Gebiete (Biesenhorst, Buchholz Nord I, Schönholz, Karow Süd, Karow Ost) bis zum Jahr 2030 schmutzwasserseitig erschlossen werden. Für die übrigen acht Altsiedlungsgebiete (Schmöckwitz-Werder, Schmöckwitz Schwarzer Weg, Neu-Venedig, Rahnsdorf-Süd, Siedlung Schönhorst, Siedlung Spreewiesen, Gatow Siedlung Habichtswald, Blankenfelde Altsiedlung) erfolgt die Entscheidung zu einem späteren Zeitpunkt. Darüber hinaus gibt es noch diverse einzelne Straßenzüge, die ebenfalls nicht an die zentrale Abwasserbehandlung angeschlossen sind (Lückenschlussgebiete). Diese werden sukzessive erschlossen. Auch vereinzelte Grundstücke mit unterschiedlicher Nutzung (z.B. Gaststätten oder Sportanlagen) außerhalb von Siedlungsgebieten sind nach den vorliegenden Unterlagen nicht an eine Kanalisation angeschlossen. 02.09.2 Einzugsgebiete der Regenwasserkanalisation Die Einzugsgebiete der Regenwasserkanalisation befinden sich je nach aufnehmendem Hauptgewässer im Einzugsgebiet von Spree und Dahme im Osten und Südosten Berlins, im Einzugsgebiet der Havel im Norden, Nordwesten und Südwesten Berlins und im Einzugsgebiet des Teltowkanals im Süden der Stadt. Landseen, Parkseen, Teichgewässer und andere abflusslose Gewässer sind in ihrer Lage auf das gesamte Stadtgebiet verteilt. Da im Bereich des inneren S-Bahnringes das Mischsystem vorherrscht und das Regenwasser hier nur in Ausnahmefällen in das Gewässersystem gelangt, wurde es auch keinem Einzugsgebiet der Regenkanalisation zugeordnet. Ausnahmen bilden die Bereiche des Tempelhofer Feldes und Teile von Wilmersdorf nördlich der Stadtautobahn, welche in die Kanäle südlich der Spree (Neuköllner Schifffahrtskanal und Landwehrkanal) entwässern. In der Tabelle 2 sind die Gesamtflächen der Einzugsgebiete der einzelnen Gewässerabschnitte dargestellt. Mit Hilfe der 2016 letztmalig kartierten Versiegelungsgrade der Block- und Blockteilflächen (vgl. Umweltatlas 01.02, SenStadtWohn 2017) können für die einzelnen Einzugsgebiete auch die versiegelten Flächen angegeben werden, die in den Einzugsgebieten liegen. Wie bereits geschildert, sind jedoch innerhalb der als regenwasserkanalisiert geltenden Block- und Blockteilflächen nicht immer alle versiegelten Flächen vollständig an die Regenkanalisation angeschlossen. Um die tatsächlich angeschlossene versiegelte Fläche abzuschätzen wurde auf die Tabelle 1 des Begleittextes zur Karte 02.13.1 „Oberflächenabfluss aus Niederschlägen“ (vgl. Umweltatlas 02.13.1, SenStadtUm 2013) zurückgegriffen. Diese Tabelle enthält pauschalisierte effektive Anschlussgrade für die Stadtstrukturtypen (Flächentypen), getrennt nach Gebäuden, Straßen und sonstigen versiegelten Flächen. In den Flächentypen des Außenbereiches beträgt danach der Anschlußgrad z. T. nur 30 % der versiegelten Flächen. In der Realität können die Anschlussgrade vor Ort erheblich abweichen, dennoch geben die Zahlen einen Eindruck von den charakteristischen Eigenschaften der Einzugsgebiete. Tabelle 5 des Begleittextes zur Karte 02.13.1 “Oberflächenabfluss aus Niederschlägen” zeigt die abschnittsweise zusammengefassten Einleitungsmengen in die Gewässer Berlins. Die Oberflächenabflüsse im Bereich des Mischsystems werden mit Ausnahme der Anteile, die bei Starkregen über die Notauslässe der Pumpwerke und die Regenüberläufe des Kanalnetzes ebenfalls direkt in die Gewässer gelangen, den Klärwerken zugeführt, von wo aus sie nach einer entsprechenden Abwasserbehandlung zusammen mit dem ebenfalls behandelten Schmutzwasser in die Gewässer eingeleitet werden. Mit mehr als 95 km 2 besitzt der Teltowkanal (einschließlich Rudower Arm) das größte Einzugsgebiet der Regenwasserkanalisation. Er nimmt im langjährigen Durchschnitt jährlich etwa 14 Mio. m 3 Regenwasser aus der Trennkanalisation auf. Danach folgt die Wuhle mit einer Einzugsgebietsfläche von ca. 23 km 2 und etwa 3 Mio. m 3 Abfluss und die Panke (ab Verteilerbauwerk) mit ca. 18 km 2 und ebenfalls etwa 3 Mio. m 3 Abfluss. Aus dem ca 84 km 2 großen Bereich der Mischkanalisation gelangen ca. 21 Mio. m 3 Regenwasser überwiegend in die Klärwerke (vgl. Umweltatlas 02.13.1, SenStadtUm 2019).
Kern des Forschungsprojekts war die Ermittlung der Potentiale für die Nutzung von Regenwasser zur Verdunstungskühlung. Im Fokus standen dabei vor allem intelligente Techniken und Verfahren für eine dezentrale Regenwasserbewirtschaftung, die im Zusammenspiel mit anderen Maßnahmen einen Beitrag zu einem naturnahen Wasserhaushalt, zur Überflutungsvorsorge und für ein gesundes Stadtklima und die Hitzevorsoge leisten. Inwieweit das thermische Wohlbefinden der Menschen und die energetische Einsparung, die sich aus der Nutzung der Verdunstungskühlung ergeben, wirksam werden können, wird für die Gebäude-, Quartiers und Gesamtstadtebene vorgestellt. Basierend auf diesen Ergebnissen und der Auswertung leitfadengestützter Interviews sowie eines Workshops mit Experten aus Wissenschaft und Praxis zu den Themen "Stand der Techniken und Verfahren" und "Verankerung und Umsetzung in der Stadtentwicklung" werden Handlungsempfehlungen zur Verdunstungskühlung für Politik und Wirtschaft auf Bundes- und Länderebene gegeben und der weitere Forschungsbedarf skizziert. Die Schwerpunkte der Handlungsempfehlungen liegen dabei zunächst in der Sensibilisierung und Beteiligung aller relevanten Fachbereiche, der Politik, der Betroffenen und der Planenden. Für eine zielführende Umsetzung von Maßnahmen zur Verdunstungskühlung sind Planungstools notwendig. Eine wesentliche Grundlage ist ebenso die Verankerung der Ziele und Maßnahmen in den einschlägigen Gesetzen und Regelwerken. Dabei wird es als notwendig erachtet, die Verdunstung im Wasserrecht verstärkt zu implementieren und intensiver die im Baugesetzbuch enthaltenen Möglichkeiten zu nutzen, um Maßnahmen der Regenwasserbewirtschaftung zur Verdunstungskühlung planerisch abzusichern. Die Anpassung der Regelwerke zielt auf Techniken und Verfahren zur Niederschlagswasserbewirtschaftung und auf die Gestaltung der Oberflächen in der Stadt ab. Ziel ist es, in den Städten Standards und Anforderungen für Räume, technische Einrichtungen und Anlagen zur Nutzung des Niederschlagswassers für die Verdunstungskühlung zu entwickeln. Wesentliche Forschungsbedarfe liegen in der Ermittlung der Leistungsfähigkeit von blau-grünen Strukturen und anderen Maßnahmen im urbanen Raum, der Verdunstungsleistung von Pflanzenarten sowie von praktikablen Berechnungs- und Bewertungsverfahren. Quelle: Forschungsbericht
Grundsätzlich gilt, daß die Grundwasseroberfläche im Berliner Raum in ihrer hydrogeologisch bedingten Ausprägung auch unter den heutigen beeinflußten Zuständen noch zu erkennen ist. Das Grundwasser fließt von den Hochflächen des Barnim und Teltow in das Warschau-Berliner Urstromtal mit der Spree als Vorfluter und von der Nauener Platte in das Haveltal . Das Ausmaß der Veränderung dieses natürlichen Fließverhaltens sowie die Höhenlage der Grundwasseroberfläche sind abhängig von den Niederschlagsbedingungen, vor allem aber vom Einfluß der Grundwasserentnahmen und -einleitungen. Karte 02.12.1: Grundwasserhöhen im Mai 1976 (relativ geringer Grundwasserstand) Das Wasserwirtschaftsjahr 1976 war zum einen gekennzeichnet durch geringe Niederschläge (70 % des 60jährigen Mittels), zum anderen durch umfangreiche Eingriffe in den Grundwasserhaushalt. Die Grundwasserfördermengen erreichten einen neuen Höchststand. Neben den öffentlichen Versorgungsbetrieben waren dafür vor allem die vielfältigen Tiefbaumaßnahmen verantwortlich (vgl. Tab. 1). Besonders im Westteil der Stadt zeigen sich ausgeprägte Entnahmetrichter infolge der U-Bahn-Baustellen (Linie 7 Fehrbelliner Platz – Spandau) und der Stadtautobahn (Innsbrucker Platz). Die Grundwasserabsenkung im südlichen Bereich des Bezirkes Wedding ist auf ein privates Bauvorhaben zurückzuführen. Die Spitzenwerte der öffentlichen Grundwasserförderung in West-Berlin zeigen sich u. a. in ausgeprägten Entnahmetrichtern der Wasserwerke Jungfernheide und Beelitzhof. Bis auf die Galerie Kuhlake des Wasserwerkes Spandau förderten bereits alle Wasserwerke im heutigen Ausbauumfang. Daneben beeinflußten auch die 315 größeren Eigenwasserversorgungsanlagen merklich den Verlauf der Grundwasserhöhen. Im Ostteil der Stadt ist aufgrund der unzureichenden Datenlage keine flächendeckende Darstellung möglich. Bemerkenswert ist der damalige geringe Ausbaugrad des größten Wasserwerkes in Friedrichshagen. 1976 existierten nur die Galerien A – D nördlich des Müggelsees (vgl. auch Karte 02.11). Die großen Förderanlagen südlich des Sees wurden erst zwischen 1982 und 1984 in Zusammenhang mit dem gestiegenen Bedarf durch die Errichtung der Neubaugebiete Marzahn, Hellersdorf und Hohenschönhausen sowie der Reduzierung der Oberflächenwasserentnahme aus dem Müggelsee in Betrieb genommen. Die 1976 bereits vorhandenen Galerien förderten im Mai 1976 mit rund 14,6 Mio. m 3 Rohwasser einen neuen Höchstwert für diesen Monat, so daß sich entsprechend stark ausgebildete Absenktrichter im Bereich der Wasserwerke zeigen. Großbauvorhaben im Ostteil der Stadt mit Grundwasserhaltungen gab es im wesentlichen im Bezirk Mitte mit dem Bau des Palastes der Republik, der Charité und verschiedener Hotels sowie dem Ausbau der Friedrichstraße. Über die Fördermengen der Eigenwasserversorgungsanlagen liegen keine Angaben vor. Grundwasseranreicherungsmaßnahmen und Wiedereinleitungen bei Baumaßnahmen zur Stabilisierung des Grundwasserhaushaltes wurden im gesamten Stadtgebiet durchgeführt. Im Westteil handelte es sich um etwa 45 Mio. m 3 , davon wurden 52 % im Bereich des Wasserwerkes Jungfernheide, der Kuhlake und Saatwinkel versickert. Weitere 38 % wurden bei Baumaßnahmen wiedereingeleitet (vgl. Tab. 1). Im Ostteil wurde im Bereich des Wasserwerkes Johannisthal zwischen 1972 und 1976 eine Grundwasseranreicherung über Erdbecken betrieben. Die infiltrierte Höchstmenge betrug 1973 1,5 Mio. m 3 . Im Wasserwerk Stolpe wird seit 1974 auf den angrenzenden Havelwiesen Grundwasser angereichert. Die durch natürliches Gefälle zur Anreicherung geleiteten Mengen liegen bei etwa 6 Mio. m 3 /Jahr. Karte 02.12.2: Grundwasserhöhen im Mai 1988 (relativ hoher Grundwasserstand) Gegenüber dem stark abgesenkten Grundwasserspiegel im Mai 1976 bietet sich für große Teile des Stadtgebietes ein verändertes, für beide Stadthälften unterschiedliches Bild. Im Westteil der Stadt steigt seit Mitte der 80er Jahre der Grundwasserspiegel wieder an. Besonderes Gewicht kommt dabei der Reduzierung der Grundwasserförderungen durch Eigenwasserversorgungsanlagen und dem Rückgang von Entnahmen durch Grundwasserhaltungen und -sanierungen zu. Gegenüber 1976 wurden hierdurch 1988 insgesamt 78 Mio. m 3 Grundwasser weniger gefördert (vgl. Tab. 1). Zur Entlastung des Grundwasserhaushaltes trugen ebenso die erheblichen Steigerungen der künstlichen Grundwasseranreicherungen gegenüber 1976 durch die Berliner Wasser-Betriebe bei (+ 88 %). Die Fördermengen der Berliner Wasser-Betriebe blieben gegenüber 1976 weitgehend unverändert; verschoben haben sich jedoch die Mengenanteile der einzelnen Wasserwerke. Klimatologisch wurde diese günstige Entwicklung durch milde und niederschlagsreiche Winter- und Frühjahrsmonate unterstützt. Im Ostteil der Stadt fallen im Vergleich zu 1976 besonders die Veränderungen im Bereich des Köpenicker Forstes auf. Der Ausbau der südlichen Galerien des Wasserwerkes Friedrichshagen ab Anfang der 80er Jahre führte hier zu der Ausbildung von Absenktrichtern sowie als Folge in späteren Jahren zu einer Beeinträchtigung der Vegetation vor allem einzelner Feuchtgebiete. Für die Eigenwasserversorgungsanlagen und Grundwasserentnahmen bei Baumaßnahmen liegen für das Jahr 1976 für den Ostteil der Stadt keine Angaben vor. 1988 umfaßten die Fördermengen der gebührenpflichtigen Eigenwasserversorgungsanlagen (ohne Krankenhäuser, Sportanlagen, Tierparks u. ä. öffentliche Einrichtungen) 12,9 Mio. m 3 , bei Baumaßnahmen wurden rund 12,7 Mio. m 3 abgepumpt. Vor allem im Bezirk Mitte führten umfangreiche Bauvorhaben daher zu einem ähnlich tiefen Grundwasserniveau wie 1976. Die Neubaugebiete Marzahn und Hellersdorf liegen dagegen auf der Barnim-Hochfläche, wo aufgrund des hohen Flurabstandes keine Grundwasserabsenkungen erforderlich waren. Grundwasseranreicherungen im Ostteil fanden 1988 im Bereich des Wasserwerkes Stolpe in einem Umfang von rund 5,6 Mio. m 3 statt. Karte 02.12.3: Grundwasserhöhen im Mai 1990 Im Mai 1990 zeigt sich für West-Berlin ein gegenüber 1988 nur leicht veränderter Verlauf der Grundwasserstände. Klimatologisch ist das Abflußjahr 1990 mit 628 mm Niederschlag (Meßpunkt Dahlem) als durchschnittlich einzustufen. Die Fördermengen der öffentlichen und privaten Brunnen sowie die Grundwasseranreicherungen bewegen sich auf vergleichbarem Niveau (vgl. Tab. 1) und führen daher zu keiner wesentlichen Veränderung der Grundwasseroberfläche. Für den Ostteil der Stadt einschließlich des Wasserwerks Stolpe gilt wiederum eine andere Entwicklung. Bedingt durch die wirtschaftlichen Folgen der Vereinigung und eine damit einhergehende geringere gewerblich/industrielle Nachfrage förderten die östlichen Wasserwerke 1990 31,3 Mio. m 3 weniger als 1989. Als Folge dieser Mengenreduzierungen bilden sich geringere Absenktrichter im Bereich der Galerien und zeigt sich ein ausgeglicheneres Bild mit geringerem Gefälle im übrigen östlichen Stadtgebiet. Die Grundwasseranreicherung auf der Havelniederung am Wasserwerk Stolpe blieb mit 6,2 Mio. m 3 gegenüber 1988 weitgehend unverändert. Aufgrund der "Übergangssituation" dieses Zeitpunktes ist gerade in den östlichen Bezirken im Zusammenhang mit neuen Industrieansiedlungen und Wohnbauprojekten mit einem Wiederanstieg der Nachfrage zu rechnen. Der Wasserverbrauch aus der öffentlichen Wasserversorgung unter Berücksichtigung sämtlicher Verbrauchergruppen betrug 1990 im Westteil der Stadt je Einwohner täglich 233 Liter, im Ostteil 318 Liter. Für längerfristige Gesamtbetrachtungen wird ein Verbrauch von 240 Litern je Einwohner und Tag angestrebt. Zur langfristigen Sicherung eines ausgeglichenen Grundwasserhaushaltes sind Einzelmaßnahmen wie sparsamer Umgang mit Trink- und Brauchwasser Erhöhung der Grundwasseranreicherungen Regenwassernutzung zu Brauchwasserzwecken Entsiegelung von Flächen erforderlich.
Die Stadt Herzogenaurach beabsichtigt das Vorhaben „Neugestaltung an der Schütt – Grünflächen an der Aurach“. Auf ca. 250 Meter Länge plant die Stadt Herzogenaurach das linke Aurachufer zwischen Kuwe-Steg und der Brücke Bahnhofstraße umzugestalten durch: • Herstellung einer Ufermauer, • Abgrabung von Böschungskanten für die Herstellung einer Stützwand, • Temporäre Aufschotterung in der Aurach zur Sicherung des Bauraumes, • Dauerhafte Abgrabungen mit Abflachung der Uferböschung, • Herstellung einer Sitzstufenanlage mit Holzdeck an der Wasserkante, • Einbringung von Wasserbausteinen, • Temporäre Nutzung der Parkfläche im Überschwemmungsgebiet als Zwischenlagerfläche, • Einleitung von Regenwasser des angrenzenden Fußweges in die Aurach. Durch die o.g. Maßnahmen wird ein attraktiver Freiraum mit hoher Aufenthaltsqualität entwickelt, die Wegeverbindung wird verbessert, die Aurach wird sichtbar und der Zugang zur Aurach wird erleichtert, so dass das Gewässer Aurach für die Allgemeinheit erlebbar wird.
Liebe Leser*innen, mit dem „ Dialog KlimaAnpassung – Leben im Klimawandel gemeinsam meistern “ führen Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt die gesellschaftliche Debatte zur notwendigen Anpassung an die Folgen des Klimawandels fort. Vom 18. September bis 8. Oktober 2023 können Menschen in Deutschland ihre Ideen und Wünsche für eine lebenswerte Zukunft einbringen. Parallel dazu können Fachexpert*innen aus Bundesländern, Kommunen, Verbänden und Wissenschaft ihre Expertise in die Weiterentwicklung der Deutschen Anpassungsstrategie einbringen. Lesen Sie mehr zu den Beteiligungsmöglichkeiten in unserem Schwerpunktthema. Eine spannende Lektüre wünscht das KomPass-Team Dialog KlimaAnpassung – Leben im Klimawandel gemeinsam meistern Dialog KlimaAnpassung Quelle: Umweltbundesamt Mit dem „Dialog KlimaAnpassung – Leben im Klimawandel gemeinsam meistern“ starten das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt einen breiten Beteiligungsprozess und führen die gesellschaftliche Diskussion zur notwendigen Vorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels fort. Wichtig bleiben alle Anstrengungen zum Klimaschutz, damit die Folgen des Klimawandels nicht unbeherrschbar werden. Bürger*innen, darunter Jugendliche und junge Menschen, können ihre Vorstellungen zu einem klimaangepassten Deutschland einbringen und Empfehlungen geben, wie dies erreicht werden soll, um eine hohe Lebensqualität zu erhalten. Parallel dazu werden Fachexpert*innen aus Bundesländern, Kommunen, Verbänden und Wissenschaft durch die Bundesregierung in den verschiedenen Themenclustern beteiligt und können ihre Expertise in die Strategieentwicklung einbringen. Die Ergebnisse des Dialogs fließen in die Erarbeitung der neuen, vorsorgenden Strategie zur Anpassung an den Klimawandel der Bundesregierung ein. Der „Dialog KlimaAnpassung“ startet zu Beginn der bundesweiten „Woche der Klimaanpassung“ am 18. September mit der dreiwöchigen Online-Beteiligung für Bürger*innen. UBA-Bericht: Umgang mit physischen Klimarisiken in der Finanzwirtschaft Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die Finanzwirtschaft? Dieser Frage geht der neue UBA-Bericht „Umgang mit physischen Klimarisiken in der Finanzwirtschaft“ nach. Die Studie untersucht dabei sowohl die direkten Auswirkungen auf die Geschäftsaktivitäten der Finanzdienstleister als auch die indirekten Auswirkungen, die durch Klimaauswirkungen auf die Realwirtschaft ausgelöst werden und die Finanzwirtschaft dann in einem weiteren Schritt betreffen. In dem Bericht werden außerdem Empfehlungen gegeben, wie die entsprechenden Regulatorien in der EU – etwa die Sustainable Finance Gesetzgebung – besser umgesetzt werden können. Praxisforum zur Förderung naturbasierter Lösungen für die kommunale Klimaanpassung Beim Praxisforum "Klimaanpassung vor Ort: Politische und rechtliche Gestaltungsmöglichkeiten für naturbasierte Lösungen in Kommunen" werden Praxisbeispiele vorgestellt und Herausforderungen sowie Chancen in der Umsetzung von naturbasierten Lösungen aufgezeigt. Die Veranstaltung wird vom Ecologic Institut im Auftrag des Umweltbundesamts und mit Unterstützung der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt ausgerichtet und ist für Klimaanpassungsmanager*innen, Stadtplaner*innen und weitere Interessierte gedacht. Bundesregierung beschließt erstes bundesweite Klimaanpassungsgesetz Es soll maßgeblich die Anpassung an die Klimafolgen in Deutschland vorantreiben und erstmals einen verbindlichen Rahmen für Bund, Länder und Kommunen schaffen: das erste bundesweite Klimaanpassungsgesetz. Die Bundesregierung hat dieses Mitte Juli verabschiedet; nun geht es den Gesetzgebungsprozess und wird dem Bundesrat sowie dem Bundestag zur Abstimmung vorgelegt. Das Gesetz beinhaltet unter anderem drei Kernelemente: die Stärkung der Klimaanpassung vor Ort, eine vorsorgende Klimaanpassungsstrategie des Bundes und ein Berücksichtigungsgebot, das besagt, dass die Träger öffentlicher Aufgaben bei Planungen und Entscheidungen das Ziel der Klimaanpassung fachübergreifend und integriert berücksichtigen müssen. Umweltbewusstseinsstudie: Mehrheit der Deutschen hält Anpassung an bereits deutlich spürbare Klimakrise für notwendig Die überwiegende Mehrheit der Deutschen spürt die negativen Folgen der Klimakrise bereits deutlich und hält Maßnahmen zur Anpassung für erforderlich. Das zeigt die Umweltbewusstseinsstudie 2022 von Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium. Auch wenn andere Krisen, wie der Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Inflation, stärker im Vordergrund stehen, bleibt der Schutz von Umwelt und Klima ein wichtiges Thema für die Menschen in Deutschland. Eine sehr klare Mehrheit befürwortet zudem den umwelt- und klimafreundlichen Umbau der deutschen Wirtschaft. Wichtig ist den Befragten dabei aber, dass die Transformation sozialverträglich erfolgt und besonders betroffene Regionen gezielt unterstützt werden. Projektaufruf: Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel 200 Millionen Euro Fördergelder stellt das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) für Städte und Gemeinden bereit, die ihren urbanen Raum an den Klimawandel anpassen. Unterstützt wird beispielsweise die Vernetzung bestehender Grün- und Freiräume oder die gezielte Ergänzung mit wohnortnahen Freiräumen in klimatisch defizitären Stadträumen – sogenannte Klimaoasen. Für die Förderung, die im Rahmen des Bundesprogramms „Anpassung Urbaner Räume an den Klimawandel“ zur Verfügung steht, können sich die Kommunen noch bis 15. September beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) bewerben. Gesundheitsministerium mit Maßnahmen gegen Sommerhitze Mit verschiedenen Maßnahmen, gebündelt in einem Hitzeschutzplan, will das Bundesgesundheitsministerium die Menschen besser auf die gesundheitlichen Auswirkungen der Hitze vorbereiten. Dazu zählen in erster Linie Kommunikations- und Sensibilisierungsmaßnahmen wie ein Hitze-Service-Portal mit Informationen und Maßnahmen für mehr Hitzeschutz in den Kommunen. Auch eine verbesserte Zusammenarbeit von Mobilfunkanbietern und Behörden, um rechtzeitig vor Hitze zu warnen, gehört dazu. Außerdem wurde eine Initiative mit dem Hausärzteverband ins Leben gerufen. Die Ärzte sollen besonders vulnerable Patienten rechtzeitig informieren und beraten. Langfristig sollen auch strukturelle Maßnahmen gestärkt werden. Neue OECD-Leitsätze für Nachhaltigkeit in den Unternehmen Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Leitsätze für multinationale Unternehmen überarbeitet und dabei einen besonderen Fokus auf das Umweltkapitel gelegt. Unter anderem geben die Leitsätze Empfehlungen, welche Umweltauswirkungen die Unternehmen im Blick haben sollen, wie die Produktion nachhaltiger gestaltet werden kann und wie Klima, Biodiversität und sensible Ökosysteme geschützt werden können. Die OECD-Leitlinien, denen sich 51 Staaten angeschlossen haben, sind zwar rechtlich unverbindlich, die Bundesregierung erwartet aber, dass die in Deutschland agierenden multinationalen Unternehmen sie berücksichtigen. Gutachten und Netzwerk: Brandenburg verbessert Hitzevorsorge Brandenburg hat nach Berlin die deutschlandweit meisten Hitzetage. Um die Bevölkerung besser vor den gesundheitlichen Auswirkungen zu schützen, hat die Landesregierung ein Gutachten für einen Hitzeaktionsplan erstellen lassen. Darin wurde unter anderem ein Netzwerk für den Hitzeschutz gefordert, welches nun Mitte Juni gegründet wurde. Ihm sollen Vertreterinnen und Vertreter aller Bereiche angehören, die sich mit dem Thema Hitzeschutz befassen: darunter Gesundheit, Katastrophenschutz und Rettungswesen, Arbeitsschutz, Soziales und Stadtplanung. So weit ist Berlin auf dem Weg zur Schwammstadt Die Regenwasserbewirtschaftung wird angesichts zunehmender Trockenheit durch den Klimawandel immer wichtiger. Die Berliner Regenwasseragentur hat vor diesem Hintergrund hiesige Wohnungsunternehmen zum Thema Schwammstadt befragt. 95 Prozent der Befragten sagten demnach: Trockenheit und Hitze sind ein wachsendes Problem für Berlin. 85 Prozent erachten eine Regenwasserbewirtschaftung für wichtig und 81 Prozent haben bereits entsprechende Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehören unter anderem Maßnahmen zur Versickerung des Regenwassers auf den Grundstücken, durchlässige Flächenbeläge, Dachbegrünung oder Regenwassernutzung. Die größten Herausforderungen sind laut Umfrage die Kosten sowie der Planungs- und Umsetzungsaufwand. Zwei datengetriebene Projekte zur Klimaanpassung in Dortmund Mit zwei datengetriebenen Projekten soll Dortmund besser an die Auswirkungen des Klimawandels angepasst werden. Das Projekt „Data2Resilience“ wird vom Urban Climate Lab an der Ruhr-Universität Bochum geleitet und soll – unter anderem mit einem hochmodernen biometeorologischen Sensornetzwerk – Maßnahmen und Dienstleistungen umsetzen, um die Widerstandsfähigkeit Dortmunds gegenüber extremer Hitze zu verbessern. Für das Projekt „CATCH4D“ ist ILS Research verantwortlich. Hier soll unter anderem ein 3D-Wärmemodell von Dortmund erstellt und die Energieeffizienz von Gebäuden bewertet werden. Beide Projekte werden von ICLEI Europe mit Fördermitteln von Google.org finanziert. 2,8 Mio. Euro für Hochwasserwarnsystem im Bergischen Land Künstliche Intelligenz (KI) soll im Bergischen Land künftig helfen, vor steigenden Wasserpegeln und Hochwasser zu warnen. Das moderne Warnsystem wird derzeit am Lehrstuhl für Technologien und Management der Digitalen Transformation der Bergischen Uni Wuppertal mit Partnern aus der Wirtschaft entwickelt. Das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium fördert das Projekt mit 2,8 Millionen Euro. Für die datengetriebenen Vorhersagen werden unter anderem mit Sensoren die Pegelstände, die Niederschlagsmengen, der Unterwasserdruck, Luftfeuchtigkeit, -druck und -temperatur sowie die Windrichtung und -stärke erfasst. Die KI soll dann Muster erkennen, die in Zusammenhang mit steigenden Pegelständen stehen. „Woche der Klimaanpassung“ im September Vom 18. bis 22. September steht in Deutschland vielerorts alles im Zeichen der Klimaanpassung. Dann findet zum zweiten Mal die „Woche der Klimaanpassung“ statt, die das Zentrum KlimaAnpassung (ZKA) im Auftrag des Bundesumweltministeriums organisiert. Die Themenwoche soll mit Aktionen auf die Klimaanpassung in Deutschland aufmerksam machen – unter anderem mit Workshops, Ausstellungen, Seminaren, Stadtgesprächen, Klimaspaziergängen und Baumpflanzungen. Lernwerkstätten für Initiator*innen von Klimaanpassungsprozessen Da die Auswirkungen des Klimawandels nicht an kommunalen Grenzen Halt machen, sind kreisbezogene und interkommunale Ansätze bei der Klimaanpassung sinnvoll und effektiv. Um derartige Kooperationen zu unterstützten, veranstaltet das Zentrum KlimaAnpassung (ZKA) im Auftrag des Bundesumweltministeriums deutschlandweit ab November mehrere Werkstattreihen. Das Angebot richtet sich an berufserfahrene Mitarbeiter*innen von Landkreisverwaltungen und interkommunalen Kooperationen, vornehmlich aus ländlich geprägten Gebieten in Deutschland. RKI-Sachstandsbericht zu Klimawandel und Gesundheit Im neuen dreiteiligen Sachstandsbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) werden die aktuellen Erkenntnisse zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit in Deutschland zusammengefasst. Im Fokus des – bereits veröffentlichten - ersten Teils stehen Infektionskrankheiten, die durch Krankheitsüberträger sowie durch Wasser oder Lebensmittel übertragen werden können. Die Veröffentlichung des zweiten Teils ist für September 2023 geplant. Er beschreibt die Auswirkungen des Klimawandels auf nicht-übertragbare Erkrankungen und die psychische Gesundheit. Der dritte Teil konzentriert sich auf soziale Determinanten, Kommunikation und Handlungsoptionen und soll Ende 2023 veröffentlicht werden. Agri-Photovoltaik-Anlagen schützen Pflanzen vor Dürre Bei Agri-Photovoltaik-Anlagen werden die Paneele auf Ständer gesetzt, so dass darunter Nutzpflanzen angebaut werden können. Während die entstehende Verschattung nicht immer gewünscht ist, kann sie bei Trockenperioden die Pflanzen schützen und zu Ertragssteigerungen führen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Universität Hohenheim. Der Effekt kann demnach besonders für Regionen wichtig werden, in denen es gleichzeitig ein starkes Bevölkerungswachstum und ausgeprägte Dürreperioden gibt – beispielsweise in Indien oder Afrika. Doch auch für Europa könnten Agri-Photovoltaik-Anlagen interessant sein, da auch hier als Klimawandelfolgen mit längeren Trockenperioden zu rechnen sei, so die Forschenden. Deutschlandweite Hinweiskarte zu Starkregengefahren Die Starkregenereignisse haben durch den Klimawandel signifikant zugenommen – mit teils katastrophalen Überflutungen. Um Gebiete in Deutschland zu identifizieren, die durch Starkregen besonders gefährdet sind, erstellt das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) mit Fachbehörden aus Bund und Ländern eine deutschlandweite Hinweiskarte zu Starkregengefahren. Die Karte, die in mehreren Etappen bis Ende 2025 für alle Gebiete in Deutschland erstellt wird, soll realistische Simulationsergebnisse zu möglichen Überflutungsszenarien, insbesondere Überflutungstiefen und Strömungsgeschwindigkeiten, zeigen. Spätestens zu Beginn des Jahres 2024 werden die Ergebnisse der Teilregionen als interaktive Webkarten zur Verfügung gestellt. Unterrichtsmaterial zum Thema „Warum wir grüne Städte brauchen“ Arbeitsblätter, Fragebögen und Unterrichtsvorschläge rund um das Thema „Warum wir grüne Städte brauchen“ hat der Bildungsservice des Bundesumweltministeriums auf seiner Webseite zusammengestellt. Das Material kann kostenlos heruntergeladen werden und ist veränderbar. Neben Ideen zu Exkursionen und Fragenbögen zur Dokumentation von Beobachtungen der Stadtnatur gibt es auch Bildervorträge, um das Thema den Schülern näher zu bringen. Die Unterrichtseinheiten und die dazugehörigen Arbeitsmaterialien für Sekundarstufe und Grundschule stehen jeweils in einer Variante für Fortgeschrittene und einer Basisversion zur Verfügung. Anhörung zum Thema Klimagerechtigkeit des Ethikrats Der Deutsche Ethikrat hat sich in einer zweiten öffentlichen Anhörung mit dem Thema Klimagerechtigkeit beschäftigt. Dazu wurde Ende Mai die Perspektive von vier Stakeholdern angehört. Der erste Beitrag kam vom Md Shamsuddoha, der in Bangladesch lebt – einem Land, das vom Klimawandel bereits stark betroffen ist. Die 22-jährige Sophie Backsen, die an der Verfassungsbeschwerde 2021 beteiligt war, trat als zweite Rednerin auf. Der Leiter der Climate Change and Health Unit der WHO sprach aus der medizinischen Perspektive und der Kommunikationswissenschaftler Michael Brüggemann referierte zu problematischen Kommunikationsmustern der Klimadebatte – darunter Leugnung und Untergangsstimmung. Die Anhörung wurde aufgezeichnet. EEA-Bericht zu gesundheitlichen Auswirkungen von Hitzewellen Welche Auswirkungen haben die hohen Temperaturen als Folge des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit in Europa? Antworten auf diese Frage liefert der Bericht „Klimawandel als Bedrohung für Gesundheit und Wohlbefinden in Europa: Schwerpunkt Hitze und Infektionskrankheiten“, den die Europäischen Umweltagentur herausgegeben hat. Demnach stellen die Hitzewellen die größte direkt klimabedingte Gesundheitsbedrohung für die europäische Bevölkerung dar. Neue Gefahren kommen durch Infektionskrankheiten hinzu, die vom Klima begünstigt werden. Der Bericht zeigt aber auch auf, wie die Menschen geschützt werden können – etwa durch Hitzeaktionspläne und die Anpassung der Arbeitszeiten. EU-Leitfaden zur Klimaanpassung von Gebäuden Die Europäische Kommission hat einen technischen Leitfaden für die Klimawandelanpassung von bestehenden Gebäuden veröffentlicht. Der Leitfaden, der von der Generaldirektion Klimapolitik der Kommission erstellt wurde, ist in zwei Berichte unterteilt. Der erste Teil gibt einen Überblick über die Strategien und Normen auf EU-Ebene, fasst die Baunormen zusammen und erläutert unter anderem die Klimavulnerabilität und Risikobewertung von Gebäuden. Der zweite Bericht erläutert Best-Practice-Beispiele und zeigt Lösungen für mehr Klimaresilienz der Gebäude auf. Zwei Gutachten: So können Menschen gesund leben Wie können Menschen trotz Klimakrise gesund und vor allem auf einer gesunden Erde leben? Zu dieser Fragestellung wurden kürzlich zwei Gutachten veröffentlicht. Im Bericht des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) wird die Vision „Gesund leben auf einer gesunden Erde“ beschrieben und aufgezeigt, was dafür nötig ist, diese zu realisieren. Das Sondergutachten des Sachverständigen Rat für Umweltfragen „Umwelt und Gesundheit konsequent zusammendenken“ legt die Schwerpunkte unter anderem auf die Lebensverhältnisse in der Stadt, den nachhaltigen Umgang mit Chemikalien und eine stärkere Integration von umweltbezogenen Gesundheitsbelangen in die relevanten Politikfelder. Evaluierung: Anpassungspolitik muss wirksamer werden Um andere Länder bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen, hat die Bunderegierung zwischen 2011 und 2020 rund 17,5 Milliarden US-Dollar ausgegeben. Das Deutsche Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) hat die Verwendung dieser öffentlichen Mittel nun evaluiert und kommt zu dem Schluss, dass die Wirksamkeit deutscher Anpassungsmaßnahmen erhöht und die Finanzierung optimiert werden soll. Das DEval empfiehlt daher unter anderem, die Finanzierung zukünftig stärker als bislang an den Klimarisiken der Partnerländer auszurichten und naturbasierte Maßnahmen stärker zu fördern. Urban Governance Atlas: 250 Beispiele für naturbasierte Lösungen Der Urban Governance Atlas ist eine Online-Datenbank mit 250 Governanceinstrumenten, die die Entwicklung naturbasierter Lösungen in der Stadt fördern und die Wiederherstellung von urbanen Ökosystemen unterstützen. Politische Entscheidungsträger der Stadtplanung sind eingeladen, den Urban Governance Atlas zu erkunden und sich von den vielfältigen Ansätzen aus über 41 Ländern inspirieren zu lassen. Beide Instrumente wurden im H2020 Projekt INTERLACE (Internationale Zusammenarbeit zur Wiederherstellung und Vernetzung urbaner Räume in Lateinamerika und Europa) entwickelt. Darüber hinaus entwickelte das Klima-Bündis im Rahmen des Projekts ein Kochbuch für virtuelle, interaktive Austauschformate für Städte. Es bietet Kommunen, Städtenetzwerken und anderen Organisationen eine Anleitung für interaktiven Online-Austausch und gemeinsames Miteinanderlernen. Studie: Ohne neue Klimapolitik sind 22 Prozent aller Menschen von Hitze betroffen Ändern sich die aktuellen Klimapolitiken nicht, werden Ende des Jahrhunderts 22 Prozent aller Menschen in Regionen leben, die außerhalb der sogenannten menschlichen Klimanische liegen – also dem Temperaturbereich, in dem Menschen historisch bevorzugt gesiedelt haben. Dies ist das Ergebnis der Studie, „Quantifying the Human Cost of Global Warming“, die im Fachjournal „Nature Sustainability“ erschienen ist. Würde die Erwärmung auf 1,5 Grad beschränkt, wären fünf Prozent aller Menschen von der Entwicklung hin zu gefährlicher Hitze betroffen, heißt es in der Studie weiter. Die Forschenden weisen zudem darauf hin, dass je 0,1 Grad vermiedenem Temperaturanstieg 140 Millionen Menschen weniger betroffen sein würden. Erfrischung an heißen Tagen: Karte von Düsseldorf zeigt kühle Orte Kartenausschnitt der Düsseldorfer Karte der kühlen Orte Quelle: Landeshauptstadt Düsseldorf Für gewöhnlich heben Stadtkarten Sehenswürdigkeiten und besonders schöne Ecken und Straßen hervor. Auf der „Düsseldorfer Karte der kühlen Orte“ hingegen gibt es blaue Wassertropfen, Schneeflocken oder Wasserhähne zu entdecken. Die Symbole zeigen an welchen Stellen die Menschen der Hitze entfliehen oder Trinkwasser finden können. Angezeigt werden auf der interaktiven Karte schattige Grünanlagen, Wasserspielplätze, Trinkbrunnen, Refill-Stationen, Bademöglichkeiten und klimatisierte sowie kühle Gebäude wie Museen, Bibliotheken und Kirchen. Erstellt wurde die Karte vom Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz Düsseldorf zusammen mit dem Vermessungs- und Katasteramt Düsseldorf. Zu finden ist sie – gemeinsam mit Tipps zum Verhalten an Hitzetagen – auf der Webseite der Stadt. Das Projekt zur Erstellung der Karte startete im Februar und ist Teil der Stadt-Klima-Anpassungen Düsseldorfs. Kosten sind initial keine entstanden, für die Pflege der Daten braucht es jedoch personellen Aufwand.
Die Firma Angelbrechtinger Biogas GmbH & Co. KG, Dorfstraße 17a, 85586 Angelbrechting, hat am 24.10.2019 die Erteilung einer immissionsschutzrechtlichen Änderungsgenehmigung für die wesentliche Änderung der bestehenden Biogasanlage am Betriebsstandort mit der Fl.Nr. 427/2 der Gemarkung Parsdorf an der BAB 94 in der Gemeinde Vaterstetten, Ortsteil Neufarn, beantragt. Die Antragsunterlagen wurden bis zum April 2020 vervollständigt. Der Antrag umfasst die Errichtung und den Betrieb eines Behälters für verunreinigtes Niederschlagswasser mit Reinigungsanlage, eines Havarieschutzes (Umwallung), eines Lagercontainers, sowie die Bestandslegalisierung der Entwässerung infolge von Sanierungsmaßnahmen und sonstige Änderungsmaßnahmen (Nutzungsänderung der Bestandsbehälter, Verringerung der Silofläche, Anpassung der Einsatzstoffe). Der geplante Edelstahl-Behälter für verunreinigtes Niederschlagswasser mit einem vorgesehenen Nutz-Volumen von knapp 1.000 m³ mit angeschlossener Reinigungsanlage dient der Aufbereitung von Brauchwasser für die Nutzung in der nahegelegenen Gärtnerei. Damit wird eine erhebliche organisch belastete Wassermenge, welche andernfalls nach den Vorgaben der Düngeverordnung landwirtschaftlich durch Aufbringung auf Flächen verwertet würde, zur Bewässerung von Pflanzen nutzbar gemacht. Die Errichtung des Havarieschutzes dient der Umsetzung behördlicher Vorgaben in Weiterentwicklung des Standes der Technik und soll künftig sicherstellen, dass im Falle eines unkontrollierten Flüssigkeitsaustritts dieser vollständig und ohne Schaden für Umweltmedien auf dem Betriebsgelände zurückgehalten werden kann. Die Entwässerungseinrichtungen auf dem Betriebsgelände wurden in den letzten Jahren aufgrund eines Schadensfalls vollständig in Abstimmung mit der Genehmigungsbehörde saniert und optimiert, so dass verfahrenstechnisch eine Bestandslegalisierung nachzuholen ist. Dies gilt auch für den seit langer Zeit bereits bestehenden Lagercontainer. Alle übrigen Maßnahmen sind Folge des im Rahmen eines Anzeigeverfahrens bereits im Dezember 2018 umgesetzten Flexibilisierungsbetriebes, der insgesamt eine erhebliche Leistungsreduzierung der Gesamtanlage zur Folge hatte.
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