Die Menschen in Mitteleuropa halten sich heute durchschnittlich 90 Prozent der Zeit in Innenräumen auf. Pro Tag atmet der Mensch 10 bis 20 m3 Luft ein, je nach Alter und je nachdem, wie aktiv er ist. Dies entspricht einer Masse von 12 bis 24 kg Luft. Das ist weitaus mehr als die Masse an Lebensmitteln und Trinkwasser, die eine Person täglich zu sich nimmt. Deshalb ist es wichtig, Vorkehrungen zu treffen, um eine gute Innenraumluftqualität sicherstellen und die dafür notwendigen toxikologischen Bewertungen für die heute relevanten Stoffe vorzunehmen. Die Empfehlungen und Richtwerte des Ausschusses für Innenraumrichtwerte (AIR) und des UBA sind derzeit die einzigen verfügbaren regulatorischen Instrumente in Deutschland. Das Ziel der Konferenz ist es, einen internationalen Austausch über aktuelle Themen der Innenraumluft-Toxikologie zu fördern und dabei auch Ideen zu geeigneten freiwillige oder verbindlich regulatorische Maßnahmen für die Innenraumluft zu entwickeln. Außerdem sollen im Rahmen der Konferenz Möglichkeiten zur besseren Information von Öffentlichkeit und öffentlichem Gesundheitsdienst zum Thema Innenraumluft diskutiert werden. Die Schwerpunkte der 3-tägigen Veranstaltung umfassen: - Übersicht über die Risikobewertungskonzepte für die Innenraumluft - Austausch über gesundheitliche Wirkungen von Innenraumluftschadstoffen - Darstellung der Auswirkungen der kontaminierter Innenraumluft auf die kindliche Gesundheit - Diskussion zu geeigneten umweltpolitischen Maßnahmen.
Ziel ist die methodische Weiterentwicklung der im Tox-Box-Verbund aufgestellten In-vitro-Testbatterie, da die Funktionen des Nervensystems unter dem Einfluss chemischer Substanzen in ihrer Komplexität nur hinreichend zu bewerten sind, wenn möglichst alle Zellarten berücksichtigt werden. Spezifische Aussagen zur Neurotoxizität lassen sich nur gewinnen, indem neue Erkenntnisse zur Kultivierung organspezifischer Zelllinien und spezifische Endpunkte für das Nervensystem einbezogen werden. Die Modifizierung der Teststrategie soll zu wissenschaftlich belastbaren gesundheitlichen Orientierungswerten (GOW) und somit zu einer verlässlicheren humantoxikologischen Bewertung (bislang ungeregelter) anthropogener Spurenstoffe bezüglich Neurotoxizität führen. Die zu entwickelnde Teststrategie zeigt ein hohes Innovationspotenzial für die regulatorische Toxikologie, bietet die Grundlage zur Weiterentwicklung zellbiologischer Verfahren hinsichtlich der Humanrelevanz, kann auf weitere Regelungsbereiche übertragen werden und wird zur Reduktion von Tierversuchen beitragen. Die 6 Arbeitspakete (AP) befassen sich mit der Validierung der dreistufigen Testbatterie aus dem Projekt 'Tox-Box (AP 1.1), der Kokultivierung verschiedener Zelltypen zur besseren Simulation der In-vivo Verhältnisse (AP 1.2), der Erhöhung der Organspezifität durch den Einsatz von Mikrogliazellen (Immuneffektorzellen, AP 1.3), der Signalübertragung in Nervenzellen mittels Testung differenzierter Stammzellen (AP 1.4) und der Simulation des Übertritts von Chemikalien über die Blut-Hirn-Schranke (AP 1.5). AP 1.6 koordiniert den Verbund und die Entwicklung einer erweiterten Teststrategie für den Endpunkt Neurotoxizität innerhalb des GOW-Konzepts.
Konsumenten sind über Lebensmittel gegenüber Rückständen verschiedener Pestizide exponiert. Da die toxikologischen Eigenschaften von Pestizidwirkstoffen für regulatorische Zwecke überwiegend tierexperimentell nur für Einzelsubstanzen zu prüfen sind, liegen kaum Daten zu möglichen Kombinationseffekten vor. Da in den Genehmigungs- und Zulassungsverfahren jedoch auch die Bewertung von Mischungseffekten nötig ist, stellt deren Untersuchung eine besondere Herausforderung für die regulatorische Toxikologie dar. Die Entwicklung von in vitro-Systemen für die Bewertung von Kombinationseffekten ist von enormer Bedeutung, da die Vielzahl dieser Untersuchungen nicht im Tierexperiment durchgeführt werden kann. In der ersten Projektphase wurden Kombinationseffekte einer Gruppe von Fungizidwirkstoffen (Triazole) untersucht. Dabei wurden mehrere Zelllinien und Omics-Methoden auf Ihre Anwendbarkeit zur Analyse von Kombinationseffekten getestet. In der zweiten Projektphase werden erfolgreich getestete Methoden und Zelllinien in Form einer standardisierten in vitro-Testbatterie validiert und in ein Standardverfahren integriert, das auch künftigen regulatorischen Anforderungen entsprechen soll. Die Projektkoordination liegt beim BfR. Die geplanten in vitro-Untersuchungen werden unter Verwendung der Leberkarzinom-Zelllinie HepaRG sowie zur Validierung punktuell an humanen Hepatozyten am BfR durchgeführt. Die Zellen werden mit verschiedenen Kombinationen von lebensmittelrelevanten Pestizidwirkstoffen inkubiert; anschließend werden RNA- und Protein-Isolate von den Projektpartnern an der Universität Bielefeld (Transcriptomics) bzw. dem NMI Reutlingen (Proteomics) auf die Expression der in der ersten Projektphase identifizierten Kombinationseffekt-Marker analysiert. Im Verlauf des Projekts sollen das Panel der identifizierten Marker weiter optimiert und die Anwendbarkeit des in vitro-Modellsystems für Mischungen verschiedener chemischer Klassen von Pestizidwirkstoffen charakterisiert werden.
Konsumenten sind über Lebensmittel gegenüber Rückständen verschiedener Pestizide exponiert. Da die toxikologischen Eigenschaften von Pestizidwirkstoffen für regulatorische Zwecke überwiegend tierexperimentell nur für Einzelsubstanzen zu prüfen sind, liegen kaum Daten zu möglichen Kombinationseffekten vor. Da in den Genehmigungs- und Zulassungsverfahren jedoch auch die Bewertung von Mischungseffekten nötig ist, stellt deren Untersuchung eine besondere Herausforderung für die regulatorische Toxikologie dar. Die Entwicklung von in vitro-Systemen für die Bewertung von Kombinationseffekten ist von enormer Bedeutung, da die Vielzahl dieser Untersuchungen nicht im Tierexperiment durchgeführt werden kann. In der ersten Projektphase wurden Kombinationseffekte einer Gruppe von Fungizidwirkstoffen (Triazole) untersucht. Dabei wurden mehrere Zelllinien und Omics-Methoden auf Ihre Anwendbarkeit zur Analyse von Kombinationseffekten getestet. In der zweiten Projektphase werden erfolgreich getestete Methoden und Zelllinien in Form einer standardisierten in vitro-Testbatterie validiert und in ein Standardverfahren integriert, das auch künftigen regulatorischen Anforderungen entsprechen soll. Die Projektkoordination liegt beim BfR. Die geplanten in vitro-Untersuchungen werden unter Verwendung der Leberkarzinom-Zelllinie HepaRG sowie zur Validierung punktuell an humanen Hepatozyten am BfR durchgeführt. Die Zellen werden mit verschiedenen Kombinationen von lebensmittelrelevanten Pestizidwirkstoffen inkubiert; anschließend werden RNA- und Protein-Isolate von den Projektpartnern an der Universität Bielefeld (Transcriptomics) bzw. dem NMI Reutlingen (Proteomics) auf die Expression der in der ersten Projektphase identifizierten Kombinationseffekt-Marker analysiert. Im Verlauf des Projekts sollen das Panel der identifizierten Marker weiter optimiert und die Anwendbarkeit des in vitro-Modellsystems für Mischungen verschiedener chemischer Klassen von Pestizidwirkstoffen charakterisiert werden.
<p>Gesundheitsbezogene Umweltbeobachtung ist ein Instrument für die Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Umwelt und Gesundheit. Biologische und soziologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern wurden in der umweltbezogenen Gesundheitsforschung bisher kaum berücksichtigt. Um diese Lücke zu schließen beteiligt sich das UBA an einem neuen, innovativen, interdisziplinären Forschungsprojekt.</p><p>Umweltbezogener Gesundheitsschutz ist ein zentrales Handlungsfeld deutscher Umweltpolitik, mit dem Ziel, nachteilige Umwelteinflüsse auf die Gesundheit zu erkennen, zu reduzieren und ihnen vorzubeugen. Gesundheitsbezogene Umweltbeobachtung ist hierbei ein wichtiges Instrument, um die Zusammenhänge zwischen Umwelt und Gesundheit zu erforschen. Dennoch wurden die Kategorien Geschlecht (biologische Komponente) und Gender (soziologische Komponente) in der umweltbezogenen Gesundheitsforschung bislang kaum berücksichtigt.</p><p>Das <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/u?tag=UBA#alphabar">UBA</a> beteiligt sich an dem interdisziplinären Forschungsprojekt INGER (Integration von Geschlecht in die Forschung zu umweltbezogener Gesundheit: Aufbau einer fundierten Evidenzbasis für geschlechtersensible Prävention und umweltbezogenen Gesundheitsschutz) mit dem Ziel die Datenerhebung und -auswertung von Humanbiomonitoring-Studien durch die konsequente Integration der Kategorien Geschlecht und Gender zukünftig zu verbessern. INGER ist Teil der Förderinitiative „Gesund – ein Leben lang“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/b?tag=BMBF#alphabar">BMBF</a> - Förderkennzeichen 01GL1713C) und ist mit einem Gesamtbudget von 1.365.164 Euro, für das gesamte Konsortium bei einer Laufzeit von vier Jahren, dotiert.</p><p>Der INGER Verbund wird innovative Methoden für eine geschlechtersensible quantitative Forschung zu umweltbezogener Gesundheit mit Bezug auf gendertheoretische Ansätze interdisziplinär entwickeln und erproben.</p><p>Innerhalb des Projektes wird im ersten Schritt der aktuelle Forschungsstand betrachtet, aufbauend auf den Ergebnissen des 2015 gebildeten Forschungsnetzwerks Geschlecht – Umwelt – Gesundheit (GeUMGe-NET). Dafür wird auch untersucht, inwieweit Geschlecht in den einzelnen Themenfeldern der Forschung zu umweltbezogener Gesundheit bereits integriert ist. Dazu werden neue Fragen bzw. Fragebogenmodule entwickelt und erprobt, um die Datenerhebung in populationsbasierten Studien zu umweltbezogener Gesundheit durch umfassende Erhebung der Dimensionen Sex und Gender entsprechend gendertheoretischer Konzepte zu verbessern. Bisher wurde das Geschlecht (Sex) nur dichotom erhoben und die anderen Geschlechterformen blieben in der Forschung unberücksichtigt. Bei der zusätzlichen Betrachtung von Gender wurde weitgehend mit geschlechtsspezifischen Stereotypen operiert. Unser Ziel ist es nun das Verhalten und die Lebenslage der Menschen objektiv zu erfassen, um die Expositionsabfrage dem sozialen Wandel anpassen zu können. Dazu werden vorhandene Humanbiomonitoring-Daten statistisch mit genderorientierter Strategie analysiert, um die Bedeutung von Geschlecht und Gender für die Ermittlung von Umweltexpositionen und umweltbezogener Gesundheit bedarfsgerecht zu quantifizieren.</p><p>Die Ergebnisse des Projektes schaffen eine Wissensbasis zur besseren Berücksichtigung der Aspekte Sex und Gender im umweltbezogenem Gesundheitsschutz sowie in der Prävention. Implikationen für die Praxis werden aufgezeigt und Ansatzpunkte für weitergehende Forschung herausgearbeitet.<br>Für die erfolgreiche Umsetzung dieser Arbeitsziele umfasst das Verbundprojekt INGER die Forschungs- und Anwendungsfelder Umweltepidemiologie, Umwelttoxikologie und Public-Health-Forschung zu Umwelt und Gesundheit. <br>Führende Institutionen in diesen Forschungsbereichen arbeiten in dem Verbundprojekt zusammen:</p><p>Das Umweltbundesamt ist im Rahmen des Verbundes für das Teilprojekt Umwelttoxikologie verantwortlich. Neben der systematischen Literaturrecherche zum Stand der Forschung unter Berücksichtigung der betrachteten bzw. gemessenen Geschlechtsunterschiede in regulatorischer Toxikologie, stehen die zwei größten Studien zu umweltbezogener Gesundheit in Deutschland, die Umweltprobenbank (UPB) und die Deutsche Umweltstudie zur Gesundheit (GerES), im Fokus. Dabei erprobt das UBA die Einführung von Gendermerkmalen im Fragebogen und neue Formen der Datenauswertung unter Berücksichtigung gendertheoretischer Konstrukte.</p><p>2015 wurde das Forschungsnetzwerk GeUmGe-NET (Forschungsnetzwerk Geschlecht – Umwelt – Gesundheit) mit verschiedenen Akteuren aus der Universität, der Wirtschaft und dem Umweltbundesamt als Behörde gebildet. Hierbei wurde die Kategorie Geschlecht in der biomedizinischen Forschung zu umweltbezogener Gesundheit betrachtet und die Relevanz, interdisziplinärer Ansätze und transdisziplinärer Perspektiven aufgezeigt. Die Evaluierung hat aufgedeckt, dass die Wissensbasis der gesundheitswissenschaftlichen Forschung zu umweltbezogener Gesundheit derzeit nicht ausreicht, um geschlechtersensible Maßnahmen für Gesundheitsförderung, Prävention und umwelt-bezogenen Gesundheitsschutz zu entwickeln. Diese Lücke soll nun mit dem Folgeprojekt INGER geschlossen werden.</p><p>Ansprechpartnerin: Katrin Groth (katrin [dot] groth [at] uba [dot] de)</p>
Konsumenten sind über Lebensmittel gegenüber Rückständen verschiedener Pestizide exponiert. Da die toxikologischen Eigenschaften von Pestizidwirkstoffen für regulatorische Zwecke überwiegend tierexperimentell nur für Einzelsubstanzen zu prüfen sind, liegen kaum Daten zu möglichen Kombinationseffekten vor. Da in den Genehmigungs- und Zulassungsverfahren jedoch auch die Bewertung von Mischungseffekten nötig ist, stellt deren Untersuchung eine besondere Herausforderung für die regulatorische Toxikologie dar. Die Entwicklung von in vitro-Systemen für die Bewertung von Kombinationseffekten ist von enormer Bedeutung, da die Vielzahl dieser Untersuchungen nicht im Tierexperiment durchgeführt werden kann. In der ersten Projektphase wurden Kombinationseffekte einer Gruppe von Fungizidwirkstoffen (Triazole) untersucht. Dabei wurden mehrere Zelllinien und Omics-Methoden auf Ihre Anwendbarkeit zur Analyse von Kombinationseffekten getestet. In der zweiten Projektphase werden erfolgreich getestete Methoden und Zelllinien in Form einer standardisierten in vitro-Testbatterie validiert und in ein Standardverfahren integriert, das auch künftigen regulatorischen Anforderungen entsprechen soll. Die Projektkoordination liegt beim BfR. Die geplanten in vitro-Untersuchungen werden unter Verwendung der Leberkarzinom-Zelllinie HepaRG sowie zur Validierung punktuell an humanen Hepatozyten am BfR durchgeführt. Die Zellen werden mit verschiedenen Kombinationen von lebensmittelrelevanten Pestizidwirkstoffen inkubiert; anschließend werden RNA- und Protein-Isolate von den Projektpartnern an der Universität Bielefeld (Transcriptomics) bzw. dem NMI Reutlingen (Proteomics) auf die Expression der in der ersten Projektphase identifizierten Kombinationseffekt-Marker analysiert. Im Verlauf des Projekts sollen das Panel der identifizierten Marker weiter optimiert und die Anwendbarkeit des in vitro-Modellsystems für Mischungen verschiedener chemischer Klassen von Pestizidwirkstoffen charakterisiert werden.
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