Die negativen Auswirkungen klimawandelbedingter Wetterextreme sind besonders in Städten zu spüren. Hohe Flächenversiegelungsgrade und Bebauungsdichten verschärfen das Überflutungsrisiko durch Starkregen und die Bildung sommerlicher Hitzeinseln. Das Projekt AMAREX, kurz für "Anpassung des Managements von Regenwasser an Extremereignisse", untersucht Möglichkeiten zur Anpassung des Regenwassermanagements an die zunehmenden Extrembelastungen Starkregen und Trockenheit als Schlüsselbeitrag zur Klimafolgenanpassung. In diesem Rahmen wurden von den Berliner Wasserbetrieben Flächenpotentialkarten entwickelt, die durch die Verschneidung und Analyse öffentlich zugänglicher Daten, grundstücksscharfe Umsetzungspotentiale im Berliner Raum für unterschiedliche dezentrale Versickerungsmaßnahmen aufzeigt. Die Machbarkeitsanalyse von insgesamt sechs untersuchten Versickerungsmaßnahmen basiert auf geohydrologischen Gegebenheiten, die sich in der Versickerungsfähigkeit, Wasserdurchlässigkeit und dem einzuhaltendem Grundwasserflurabstand widerspiegeln, sowie für alle Versickerungsmaßnahmen allgemein geltende Planungshilfen.
Allgemein geltende Planungshilfen:
Für eine grobe Ersteinschätzung der Machbarkeit dezentraler Versickerungsmaßnahmen werden verschiedene Karten mit Bedingungen und Richtwerten aus geltenden Regelwerken, Richtlinien und Hinweisblättern in den allgemein geltenden Planungshilfen aufgeführt. Betrachtet wurden Abstandsregelungen zu Gebäudeflächen und Bäumen, bestehender Denkmalschutz, Wasserschutzzonen, Schutzgebiete und die Hangneigung. Diese ist für unterirdische Maßnahmen, wie Rigolen, vernachlässigbar. Eine Besonderheit bildet die vereinfachte Abschätzung des Verschmutzungsgrades oberflächig ablaufendem Niederschlagswassers von Verkehrs- und Gebäudeflächen nach geltendem Regelwerk. Die Betrachtung von Altlasten und unterirdisch liegenden Infrastrukturen wie Leitungsnetzen konnten in der Anlayse nicht aufgenommen werden.
Versickerungsfähigkeit:
Für eine grobe Ersteinschätzung der Machbarkeit dezentraler Versickerungsmaßnahmen wird die Versickerungsfähigkeit nach geltendem Regelwerk und fachlichen Annahmen bewertet. Die Karte der Versickerungsfähigkeit ist ein Verschnitt aus der Analyse der Wasserdurchlässigkeit des Untergrunds und des Grundwasserflurabstands jeweils für alle untersuchten Versickerungsmaßnahmen. Die Wasserdurchlässigkeit des Untergrunds wird über die Mächtigkeit der wasserdurchlässigen Schicht ab Geländeoberkante angegeben. Für unterschiedliche Versickerungsmaßnahmen sind unterschiedliche Mindestanforderungen an die Mächtigkeit der wasserdurchlässigen Schicht festgelegt. Zusätzlich muss für die Umsetzung von dezentralen Versickerungsmaßnahmen ein 1 Meter Abstand von Maßnahmensohle bis Bemessungsgrundwasserstand eingehalten werden. Für die untersuchten Versickerungsmaßnahmen wurden Regeltiefen festgelegt, um die jeweiligen einzuhaltenden Flurabstände flächendeckend auszuwerten. Daten zum Bemessungsgrundwasserstand sind nur für das Panke- und Urstromtal und der Wasserschutzzone III vorhanden. Für die Hochflächen Berlins wurden andere Grundwasserflurabstandsdaten ausgewertet. Häufig auftretendes Schichtenwasser in den Hochflächen erschwert die Umsetzung von Versickerungsmaßnahmen kann jedoch nicht kartenbasiert dargestellt werden, aufgrund saisonaler und örtlicher Schwankungen.
Wasserdurchlässigkeit:
Für eine grobe Ersteinschätzung der Machbarkeit dezentraler Versickerungsmaßnahmen wird die Wasserdurchlässigkeit des Untergrunds nach geltendem Regelwerk und fachlichen Annahmen bewertet. Die Wasserdurchlässigkeit des Untergrunds wird über die Mächtigkeit der wasserdurchlässigen Schicht ab Geländeoberkante angegeben. Für unterschiedliche Versickerungsmaßnahmen sind unterschiedliche Mindestanforderungen an die Mächtigkeit der wasserdurchlässigen Schicht festgelegt.
Grundwasserflurabstand:
Für eine grobe Ersteinschätzung der Machbarkeit dezentraler Versickerungsmaßnahmen wird der Grundwasserflurabstand nach geltendem Regelwerk und fachlichen Annahmen bewertet. Für die Umsetzung von dezentralen Versickerungsmaßnahmen muss ein 1 Meter Abstand von Maßnahmensohle bis Bemessungsgrundwasserstand eingehalten werden. Für die untersuchten Versickerungsmaßnahmen wurden Regeltiefen festgelegt, um die jeweiligen einzuhaltenden Flurabstände flächendeckend auszuwerten. Daten zum Bemessungsgrundwasserstand sind nur für das Panke- und Urstromtal und der Wasserschutzzone III vorhanden. Für die Hochflächen Berlins wurden andere Grundwasserflurabstandsdaten ausgewertet. Häufig auftretendes Schichtenwasser in den Hochflächen erschwert die Umsetzung von Versickerungsmaßnahmen kann jedoch nicht kartenbasiert dargestellt werden, aufgrund saisonaler und örtlicher Schwankungen.
Bei dem realisierten Projekt handelt es sich um den messtechnischen Nachweis einer alternativen Entwaesserungsloesung. Bekannt als 'Mulden - Rigolen System' wird von dem bisherigen Postulat einer direkten Ableitung des anfallenden Regenwassers in einen Kanal abgewichen und statt dessen das Regenwasser ueber Mulden in darunter liegende Rigolen abgeleitet. Von dort wird es zum Teil versickert, zum anderen zeitlich verzoegert in den Regenwasserkanal oder direkt in das Gewaesser abgeleitet. Dadurch werden Abflussspitzen im Gewaesser reduziert und gleichzeitig koennen Regenwasserkanaele mit geringeren Querschnitt gebaut, bzw. auf diese ganz verzichtet werden. Um die tatsaechliche Leistung dieser Systeme auch im Winter und bei Verschmutzungen nachzuweisen und eine weitere Verbesserung der Abflussdrosselung zu erreichen, sind Messungen an fertigen Systemen erforderlich. Das Projekt ist in zwei Schwerpunkte gegliedert. Im ersten Teil werden Messungen zum Abfluss und Speichervermoegen an einem Rigolenmodell im Massstab 1 : 5 durchgefuehrt. Ueber Aehnlichkeits- und Modellgesetze wurden somit erste Erkenntnisse, u.a. zum optimalen Schichtenaufbau, Materialarten, verschiedene Korngroessen etc. gewonnen und ausgewertet. Im zweiten Teil wurde ein Messnetz fuer Niederschlag-Abflussmessungen, sowie zur Ermittlung der Einstauhoehe in den Rigolen vor Ort installiert. Aus diesen Messgroessen wird eine Korrelation hergestellt und mit Hilfe von Modellsimulationen nachgebildet. Ueber verschiedene Fallbeispiele soll das System optimiert und verbessert werden.
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Ziel des Projekts war es, durch Erfassung der regionalen Verhältnisse in Bezug auf Hydrogeologie, Geographie und Infrastruktur die Ausgangsbedingungen für eine naturnahe Regenwasserbewirtschaftung (ökologische Stadtentwässerung mittels Mulden-Rigolen-System) für Hennigsdorf festzulegen und die Durchführbarkeit einer späteren AB-Maßnahme zur Realisierung der vorgeschlagenen Lösung zu untersuchen. Auf der Grundlage dieser Analyse und einer Standortauswahl (in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung) sollte eine Konzeption zur Realisierung der ökologischen Stadtentwässerung erarbeitet werden. Fazit: Auf Grundlage der vorliegenden Ergebnisse könnten Versickerungsmulden an den ausgewiesenen Standorten bemessen und in den Straßenraum eingeordnet werden. Die bauseitige Realisierung wäre unproblematisch und im Rahmen oder unter Mitwirkung von AB-Maßnahmen möglich und sinnvoll.
Die verfahrensuebliche Bodenmelioration im Weinbau (Wiederanpflanzung) ruft eine starke Nitratfreisetzung im Boden hervor. Es sollen Loesungsstrategien aufgezeigt werden, die einen Austrag dieses Nitratstickstoffs und eine dadurch hervorgerufene Grundwasserbelastung weitgehend vermeiden lassen.