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Sustainable Prevention of Resource Conflicts

Raw material conflict occurs in various forms: in the form of supply bottlenecks and crises, violent disputes, or even war; as well as due to the effects of environmental destruction, whereby the sources of people's livelihoods are lost. Raw material conflict is a reality in many instances, but in others is merely postulated. On the one hand, the nature, strategic importance and price of raw materials influence potential conflict constellations. On the other hand, much depends on the management and governance of raw material resources and production, material flows, value creation chains and sources of financing, across a variety of levels. Existing research into raw material conflict in the field of oil, gas and valuable minerals reveals the multi-layered complexity of the issue as well as the necessity and possibilities of avoiding such conflict in a sustainable manner over the long term. Veröffentlicht in Texte | 32/2011.

Bergbau

Der Bergbau besitzt in Sachsen-Anhalt eine jahrhundertealte Tradition. Er bildete die Basis für den Ende des 19. Jahrhunderts beginnenden grundlegenden Wandel der Wirtschaftsstruktur der Region von einem ehemals landwirtschaftlich geprägten Gebiet in eine durch Bergbau und Chemie gekennzeichnete Industrieregion. Mit dem politischen Neubeginn im Jahre 1990 kam es auch in Sachsen-Anhalt in vielen Bergbaurevieren (zum Beispiel Braunkohle, Kupferschiefer) zu gravierenden Veränderungen. Heute ist Sachsen-Anhalt nach wie vor ein vom Bergbau und den damit eng verbundenen Industriezweigen geprägtes Land. Dabei stellen die natürlichen Rohstoffressourcen einen grundlegenden Standortvorteil des Landes dar. Es sind wettbewerbsfähige Unternehmen entstanden, die zu den bedeutendsten Arbeitgebern der Region gehören und den aktiven Bergbau zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor gemacht haben. Darüber hinaus wurde der wirtschaftliche Umstrukturierungsprozess durch die Bergbausanierung, insbesondere die Braunkohlesanierung, aktiv begleitet. Aus ehemaligen Tagebauen und Altindustrieflächen entstanden attraktive Investitionsstandorte unter anderem für Naherholung, Freizeit und Tourismus.

What matters 2014; Offprint of the Chapter Soil: Our earth's skin needs protection

Soil is our planet’s “thin skin” which we use in various ways. It is the basis for our agriculture and forestry, it serves as a space for human settlements, infrastructure and recreation. We exploit the resources of raw materials in surface or deep mines, dispose of waste on and below the earth. In addition, soil provides many ecological services that are essential for us but rarely perceived. That farmers produce food thanks to soils is obvious, but only very few people are aware of the important funcions of soils such as a carbon store and as regulator ofwater supplies and recycler of raw materials or habitat for soil organisms.

Erweiterung Steinbruch in Steinach

Die Firma Schotterwerk Steinach GmbH, Vorlandstraße 1, 77756 Hausach, beantragt die immissionsschutzrechtliche Änderungsgenehmigung zur Erweiterung der Abbaufläche des Steinbruchs „Vorderer Artenberg“ in Steinach um 2,94 ha sowie den weiteren Gesteinsabbau innerhalb der bisher zugelassenen Konzessions-grenzen bis zur Abbausohle von 215,00 m+NN. Der bestehende Steinbruch „Vorderer Artenberg“ befindet sich auf den Grundstücken Flurst. Nrn.: 2566 und 177/17 der Gemarkung Steinach. Die Erweiterung erstreckt sich auf die Grundstücke Flurst.Nrn.: 2536, 2539, 2540, 2543 – 2554 der Gemarkung Steinach. Die derzeitige Fläche des Steinbruchs einschließlich des Werksgeländes mit den Aufbereitungsanlagen und Lagerflächen umfasst ca. 12 ha. Die Erweiterungsfläche schließt sich an die bisherige Konzessionsgrenze an und ermöglicht eine optimale Nutzung vorhandener Rohstoffressourcen. Das Vorhaben bedarf gemäß Nr. 2.1.1 des Anhangs 1 4. BImSchV i.V.m. 2.1.2 der Anlage 1 UVPG einer immissionsschutzrechtlichen Änderungsgenehmigung im förmlichen Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung und Umweltverträglichkeitsprüfung.

Aktualisierung von nationalen und internationalen Ressourcenkennzahlen

Die Studie 'Aktualisierung von nationalen und internationalen Ressourcenkennzahlen' umfasst 3 Teile. Im ersten Teil wurden wichtige Ressourcenkennzahlen für Deutschland wie der heimische Materialverbrauch (DMC) und der gesamte Materialinput (⁠TMR⁠) bis zum Jahr 2008 aktualisiert. Die im Folgenden dargestellten Ergebnisse orientieren sich in Aufbau, Differenzierungen und Begrifflichkeiten sowie Methodik an der genannten bereits vorliegenden Studie.

Urban Mining

Urban Mining Die deutsche Volkswirtschaft setzt jährlich rund 1,3 Milliarden Tonnen an Materialien im Inland ein. Davon verbleiben besonders Metalle und Baumineralien oftmals lange Zeit in Infrastrukturen, Gebäuden und Gütern des täglichen Gebrauchs. Über Jahrzehnte hinweg haben sich auf diese Weise enorme Materialbestände angesammelt, die großes Potenzial als zukünftige Quelle für Sekundärrohstoffe bergen. Strategie zur Kreislaufwirtschaft Die Kreislaufführung von Stoffströmen leistet einen wichtigen Beitrag zur Schonung natürlicher Ressourcen. Eine ambitionierte Kreislaufwirtschaft berücksichtigt alle Materialflüsse entlang der Wertschöpfungskette von der Rohstoffgewinnung bis hin zur Abfallbewirtschaftung. Dabei stellt sich eine große Herausforderung, die noch nicht angemessen in der Kreislaufwirtschaftspolitik integriert ist: Die starke, zeitabhängige Dynamik, mit der sich Materialbestände verändern. Sie wird durch die Verweilzeiten langlebiger Güter angetrieben. Am Ende der Nutzungsphase von Gütern lassen sich die darin gebundenen Materialien teilweise über Recyclingprozesse zurückgewinnen oder energetisch verwerten. Dabei können Materialkreisläufe von Gebäuden, Infrastrukturen und langlebigen Konsumgütern angesichts deren Verweilzeiten mitunter erst nach einigen Jahrzehnten geschlossen werden. Hierin unterscheiden sich langlebige von kurzlebigen Gütern. Denn Lebensmittel, Verpackungen und Kraftstoffe sind zwar mit sehr umfangreichen Materialströmen verbunden, deren Abflüsse lassen sich jedoch auch kurzfristig als Abfälle und Emissionen registrieren. Die Menge im Umlauf bewegt sich somit auf einem langfristig nahezu konstanten Niveau und bildet eine belastbare Planungsgrundlage für zukünftige Stoffströme. Langlebige Güter hingegen lassen sich in ihrer Lagerbildung schwerer erfassen. Oftmals verläuft sich die Spur der enthaltenen Materialien zwischen Einbringung ins und Ausbringung aus dem anthropogenen Lager. Mengenangaben zum Materialbestand, dessen Zusammensetzung und Verbleib sind aufwändig zu ermitteln. Die immense ⁠ Stoff ⁠- und Produktvielfalt, komplexe Produktlebenszyklen und Nutzungskaskaden, rasante Technologiezyklen, Stoffstromkontaminationen, intensive internationale Handelsverflechtungen sowie räumliche Verlagerungen erschweren letztlich eine hochwertige Aufbereitung und Rückgewinnung. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, bedarf es eines ganzheitlichen und proaktiven Ansatzes, der die als Sekundärrohstoffe nutzbaren Abfälle in Zusammenhang mit ihrer zeitlichen und räumlichen Freisetzung stellt. Dieser Ansatz wird mit Urban Mining verfolgt. Was ist Urban Mining? Aus Sicht des Umweltbundesamtes ist Urban Mining die integrale Bewirtschaftung des anthropogenen Lagers mit dem Ziel, aus langlebigen Gütern sowie Ablagerungen Sekundärrohstoffe zu gewinnen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Güter noch aktiv genutzt und erst in absehbarer Zukunft freigesetzt werden oder ob sie bereits das Ende ihres Nutzungshorizonts erreicht haben. Sie alle sind Teil der Betrachtung. Anders als der Name vermuten lässt, bezieht sich Urban Mining nicht allein auf die Nutzung innerstädtischer Lager, sondern befasst sich vielmehr mit dem gesamten Bestand an langlebigen Gütern. Darunter fallen beispielsweise Konsumgüter wie Elektrogeräte und, Autos aber auch Infrastrukturen, Gebäude und Ablagerungen auf Deponien. Der Unterschied des Urban Minings zur Abfallwirtschaft besteht in den Betrachtungsgrenzen beider Ansätze. Während die Abfallwirtschaft sich mit dem Abfallaufkommen an sich beschäftigt, dessen Menge, Zusammensetzung und einer bestmöglichen Rückführung der Materialien in den Stoffkreislauf, bezieht Urban Mining den Gesamtbestand an langlebigen Gütern mit ein, um möglichst früh künftige Stoffströme prognostizieren zu können und bestmögliche Verwertungswege abzuleiten, noch bevor die Materialien als Abfall anfallen. Je besser dabei das qualitative und quantitative Wissen um die gebundenen Materialien ist und die Zeiträume, wann diese wieder aus dem Bestand freigesetzt werden, umso besser können sich die beteiligten Akteure auf neu entwickelnde Abfallströme und deren Verwertung einstellen. Der Handlungsrahmen des Urban Minings als strategischer Ansatz des Stoffstrommanagements reicht demzufolge vom Aufsuchen (Prospektion), der Erkundung (Exploration), der Erschließung und der Ausbeutung anthropogener Lagerstätten bis zur Aufbereitung der gewonnenen Sekundärrohstoffe und deren Wiedereinsatz in der Produktion. Dies kann sowohl innerhalb als auch außerhalb des abfallrechtlichen Regelungsbereiches passieren. Urban Mining ist kein gänzlich von der Abfallwirtschaft losgelöster Ansatz, sondern ergänzt diesen und verfügt darüber hinaus über Schnittmengen zum Produktions- und zum Konsumbereich. Eine Sonderdisziplin des Urban Mining bildet das so genannte Landfill Mining. Es bezeichnet die Gewinnung von Wertstoffen aus Altdeponien. Im Schema einer Kreislaufwirtschaft von der Rohstoffentnahme bis zur Entsorgung ist der Zweck des Urban Minings in der Gewinnung von Sekundärrohstoffen aus langlebigen Gütern am Ende ihrer Nutzungsphase bis hin zu deren Wiedereinsatz in der Produktion zu sehen. Die Kernstrategie im 10-stufigen R-Strategierahmen zur Kreislaufwirtschaft liegt für das Urban Mining im Recycling. Durch den vorausschauenden Bewirtschaftungsansatz des anthropogenen Lagers ist der Betrachtungs- und Handlungsraum aber auf die Produktion und Nutzung langlebiger Güter ausgedehnt. So setzen Prospektion und Exploration bereits mit Instrumenten in der Neuproduktion und vor allem den Beständen in der Nutzungsphase an. Das Urban Mining bedient übergeordnete Strategieziele wie die Ressourcenschonung und die Steigerung der Versorgungssicherheit indem in der Kreislaufwirtschaft vor allem Kreisläufe geschlossen und diese durch die Substitution von Primärrohstoffen verengt werden. Verortung von Urban Mining als Strategie- und Handlungsansatz innerhalb des R-Strategierahmens Die Chancen nutzen In Hinblick auf einen zunehmenden internationalen Wettbewerb um die knappen Rohstoffe der Erde kann die Nutzung von Sekundärrohstoffen dazu beitragen, die natürlichen Ressourcen der Erde zu schonen und so die Lebensgrundlagen bestehender und zukünftiger Generationen zu sichern. Urban Mining bündelt nicht nur die Vorteile der Sekundärrohstoffnutzung, sondern eröffnet darüber hinaus weiterführende Chancen für die Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Gewinnung von Primärrohstoffen ist mit empfindlichen Eingriffen in Ökosysteme und nicht selten mit der Freisetzung umweltgefährdender Substanzen verbunden. Zudem konkurriert der Rohstoffabbau oftmals mit der lokalen Bevölkerung um die Nutzung knapper natürlicher Ressourcen wie Wasser und Flächen. Urban Mining dient durch eine gezielte Lenkung von Stoffströmen der Schonung natürlicher Ressourcen und kann helfen, Nutzungskonkurrenzen zu entschärfen. Hierfür besteht eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Denn Recyclingprozesse hierzulande unterliegen immissionsschutzrechtlichen Auflagen, um ein höchstmögliches Schutzniveau für Mensch und Umwelt zu garantieren. Während diese bei Bedarf angepasst werden können, hat der Gesetzgeber oftmals keinen wirtschaftlichen, rechtlichen und politischen Einfluss auf die Durchsetzung akzeptabler Umweltstandards in Primärförderländern. Da die geologischen Ressourcen der Erde nicht nur begrenzt, sondern zudem ungleich verteilt sind, ist Deutschland beim Einsatz vieler Rohstoffe wie Erze und Metalle auf Importe angewiesen. Durch die optimierte Nutzung von Sekundärrohstoffen und die Bewirtschaftung von „Rohstofflagern“ im eigenen Land werden weniger Primärrohstoffe aus dem Ausland benötigt. Dies hat zum einen den Vorteil, dass die Importabhängigkeit von Primärförderländern reduziert und anderen Ländern, die bisher in der globalen Ungleichheit zwischen Förder- und Nutzländern benachteiligt wurden, der Zugang zu Rohstoffen erleichtert werden kann. Besonders im Bereich der als versorgungskritisch eingestuften Edel- und Sondermetalle kommt diesem Punkt eine große Bedeutung zu, da viele Zukunftstechnologien in ihrer Funktionsweise vom Vorhandensein solcher Metalle abhängig sind. Zum anderen ergeben sich durch den Einsatz von Sekundärrohstoffen und die Aufbereitung im Inland wirtschaftliche Vorteile – für das produzierende Gewerbe durch Kosteneinsparungen im Materialbereich, für die Volkswirtschaft durch Erhöhung der inländischen Wertschöpfung. Die Recyclingwirtschaft ist ein potenzialträchtiger Innovationsmotor und Arbeitsmarkt. Urbane Minen Anthropogene Lagerstätten weisen im direkten Vergleich zu natürlichen Rohstofflagerstätten einige Vorteile auf, die deren systematische Bewirtschaftung für die Zukunft als sinnvolle Alternative zum Primärrohstoffabbau darlegen. Anthropogene Lager enthalten enorme Mengen an wertvollen Stoffen, die inländisch nicht oder nicht mehr aus geologischen Reserven gewinnbar sind. Für viele Rohstoffe, wie beispielsweise Metallerze, übersteigen die im anthropogenen Lager gebundenen Mengen die geologischen Reserven Deutschlands um ein Vielfaches. Der relative Anteil anthropogener Reserven an den globalen Reserven wird in Zukunft steigen. Zwar werden weiterhin neue geologische Vorkommen erschlossen, doch deren Qualität nimmt in der Tendenz ab, bei steigendem Aufwand zur Gewinnung. Mit jedem produzierten langlebigen Gut werden weitere natürliche Rohstoffe in die Anthroposphäre verlagert. Anthropogene Lager haben einen hohen Wertstoffgehalt. Viele Metalle etwa liegen in Gütern wie Bauteilen oder Maschinen in Reinform oder hochlegiert vor - in ihren natürlichen Erzlagerstätten hingegen oftmals nur in geringen Konzentrationen. So entspricht der Goldanteil eines durchschnittlichen Mobiltelefons dem von 16 kg Golderz. Urbane Minen befinden sich oftmals genau dort, wo Rohstoffe benötigt werden. So liegen etwa Sekundärgesteinskörnungen aus dem Rückbau von Bauwerken meist im innerstädtischen Bereich, während im Vergleich dazu Primärkies aus Steinbrüchen stammt, die mitunter mehr als 30 bis 50 km entfernt sein können. Strategieentwicklung Urban Mining wird in den kommenden Jahrzehnten bei der Fortentwicklung einer Kreislaufwirtschaft erheblich an Bedeutung gewinnen. Es ist der Schlüssel, um in Zukunft die anfallenden, dynamischen Materialmengen hochwertig und schadlos bewirtschaften zu können. Urban Mining lässt sich an fünf Leitfragen ausrichten: Wo sind die Lager? Wie viele und welche Materialien sind enthalten, die als Sekundärrohstoffe genutzt werden können? Wann werden die Lager für die Rohstoffgewinnung verfügbar? Wer ist an der Erschließung beteiligt? Wie lassen sich Stoffkreisläufe effektiv schließen? Für die strategische und langfristige Planung von Stoffströmen ist es notwendig, das Wissen über das anthropogene Lager ständig zu erweitern und dieses zu verwalten, an die beteiligten Akteure weiter zu geben und anzuwenden. Dazu muss zuerst eine Wissensbasis über die Zusammenhänge zwischen Input- und Outputströmen geschaffen werden, in der Stoffumwandlungen im anthropogenen Lager über lange Zeiträume Berücksichtigung finden. Außerdem bedarf es geeigneter Instrumente des Wissens- und Informationsmanagements. Um die Wissensbasis entlang von Akteurs- und Wertschöpfungsketten teilen zu können, werden Bewertungsschemata für urbane Minen, digitale Kataster sowie Gebäude- und Güterpässe entwickelt und standardisiert. Die Entwicklung von selektiven, hochsensitiven Recyclingtechniken für komplexe Stoffverbünde sowie das vorausschauende Gestalten logistischer und rechtlicher Rahmenbedingungen, mit denen die Nachfrage für qualitätsgesicherte Sekundärrohstoffe gestärkt wird, stellen ein ebenso wichtiges, komplementäres Handlungsfeld dar.

WieBauIn – Wiederverwertung Baumaterialien innovativ

Im Bausektor sind Stadt und Land eng miteinander verbunden. Die im städtischen Raum benötigten Baustoffe werden im Umland gewonnen – gleichzeitig werden Abfälle im ländlichen Raum deponiert. Beides führt zur Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen im ländlichen Raum. Ein nachhaltiger Ausgleich ist hiermit nicht verknüpft. WieBauin zielt auf die Reduzierung der Inanspruchnahme von Flächen- und Rohstoffressourcen im Bausektor durch die Wiederverwendung von Bauteilen und Verwertung von bereits genutzten Baumaterialien. Wertschöpfungsketten, vom Eigentümer von abbruchreifen Gebäuden hin zu Nutzern der beim Abbruch gewonnenen Bauteile und Baumaterialien, werden entwickelt und ein beiderseitiger ökonomischer und ökologischer Vorteil geschaffen. Dafür wird ein Gebäude- und Materialkataster aufgebaut und Chancen für Dorf- und Stadtentwicklung durch zentrale Entwicklungsflächen eröffnet. Ergebnisse von WieBauin reichen von Instrumenten zur Ansprache von Eigentümern über die Entwicklung eines Gebäude- und Materialkatasters bis hin zu einem Stoffstrommodell zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs. Daran knüpfen übertragbare Geschäftsmodelle für die stadtregionale Kreislaufwirtschaft an. Durch Schulungsmodule werden Architekten, Bauherren und Handwerker bei der Nutzung wiederverwertbarer Bauteile unterstützt. Prof. Dr.-Ing. Hans Joachim Linke Technische Universität Darmstadt Tel.: +49 6151 16-21964 E-Mail: linke@geod.tu-darmstadt.de

6. Rohstofftag Sachsen-Anhalt in Hundisburg Zieschang: Rohstoffsicherung ist Daseinsvorsorge / Verlässliche Raumordnung notwendig

Beim 6. Rohstofftag Sachsen-Anhalt hat Wirtschaftsstaatssekretärin Dr. Tamara Zieschang die Notwendigkeit einer verlässlichen raumordnerischen Sicherung der Rohstoffressourcen des Landes betont. ?Rohstoffsicherung ist Daseinsvorsorge. Die Gewinnung von Bodenschätzen ist die Basis für eine leistungsfähige Industrie und gewerbliche Wirtschaft. Die Förderung von Steine und Erden ist eine unverzichtbare Voraussetzung für den Ausbau der Infrastruktur in Sachsen-Anhalt und damit von wesentlicher Bedeutung für unsere Bauwirtschaft. Deshalb müssen wir vor allem überregional bedeutsame Rohstoffvorkommen im Land verlässlich sichern. Dem tragen wir insbesondere durch den Landesentwicklungsplan 2010 Rechnung?, sagte die Staatssekretärin heute in Hundisburg.   Zieschang: ?Die Rohstoffförderung im Land ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Sie erhöht die Versorgungssicherheit, sorgt für heimische Wertschöpfung und sichert die mehr als 2.800 Arbeitsplätze im heimischen Bergbau.? Bei der Gewinnung von Bodenschätzen gelte es aber auch, Sorgen von Anwohnern ernst zu nehmen und den Schutz der Umwelt im Blick zu haben. ?Nur dadurch können wir in der Gesellschaft und insbesondere vor Ort Akzeptanz für Abbauvorhaben schaffen und erhalten?, sagte die Staatssekretärin.   Hintergrund: Der Rohstofftag Sachsen-Anhalt ist 2002 von den Industrie- und Handelskammern, dem heutigen Unternehmerverband Mineralische Baustoffe und dem Landesamt für Geologie und Bergwesen ins Leben gerufen worden. Der in einem Turnus von etwa zwei Jahren stattfindende Rohstofftag bietet eine Plattform für alle mit der Bodenschatz-Gewinnung verbundenen Unternehmen, Ingenieurbüros und öffentlichen Einrichtungen. Hierbei werden die politisch-administrativen Grundlinien der Rohstoffgewinnung beleuchtet, betriebliche Erfahrungen ausgetauscht und künftige Herausforderungen in diesem Bereich offen diskutiert.   In Sachsen-Anhalt wurden 2011 rund 65,73 Millionen Tonnen mineralische und energetische Rohstoffe gefördert, darunter 14,95 Millionen Tonnen Kiessand, 12,75 Millionen Tonnen Kalkstein, 11,08 Millionen Tonnen Kalisalz, 10,93 Millionen Tonnen Hartgestein und 8,72 Millionen Tonnen Braunkohle. Derzeit sind im Land rund 190 Objekte mit aktiver Förderung erfasst.   Die Branche ?Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden? hat sich in Sachsen-Anhalt im ersten Quartal 2013 sehr positiv entwickelt. Der Branchenumsatz stieg in den ersten drei Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17,5 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten legte um 1,1 Prozent auf 2.819 zu. Impressum:Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierungdes Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hasselbachstr. 4 39104 Magdeburg Tel.: +49 391 567-4316 Fax: +49 391 567-4443E-Mail: presse@mw.sachsen-anhalt.deWeb: www.mw.sachsen-anhalt.deTwitter: www.twitter.com/mwsachsenanhaltInstagram: www.instagram.com/mw_sachsenanhalt

Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft sind eng miteinander verbunden

Verstärken wir das Recycling unserer Abfälle, können wir in großem Maße zum Klimaschutz beitragen. Dies betonten LUBW-Präsidentin Eva Bell sowie die für Kreislaufwirtschaft zuständige Abteilungsleiterin im Umweltministerium Sibylle Hepting-Hug auf dem „LUBW-Kolloquium Kreislaufwirtschaft“ am 13. Februar 2020 in Karlsruhe. Denn werden Sekundärrohstoffe wie Kunststoffe, Metalle oder Papier aus unseren Abfällen zurückgewonnen, wird wesentlich weniger Energie verbraucht als bei der Gewinnung aus den Primärrohstoffen Erdöl (für Kunststoffe), Erzen (für Metalle) und Bäumen (für Papier). Recycling schont also nicht nur die Rohstoffressourcen, sondern verringert auch die CO 2 -Produktion, was dem Klima zugutekommt. Themen des Kolloqiums Gerade der Umgang mit Plastikmüll war Thema vieler Vorträge beim LUBW-Kolloquium. Die Firma Purus Plastics GmbH aus Arzberg stellte ihre Verfahren vor, wie sie aus Verpackungsabfällen aus dem Gelben Sack Kunststoffe zurückgewinnt und daraus hochwertige Produkte, vor allem für den Bausektor, herstellt. Sowohl durch das neue Verpackungsgesetz als auch durch die novellierte Gewerbeabfallverordnung wurden neue, deutlich erhöhte Recyclingquoten gesetzlich vorgeschrieben, um das Recycling von Abfällen zu steigern. Beim LUBW-Kolloquium wurden die bisherigen und künftigen Schwerpunktaktionen der Gewerbeaufsicht in Baden-Württemberg zur Umsetzung der neuen Gewerbeabfallverordnung besprochen. Weitere Themen waren: Verwertung von Asbest und anderen gefährlichen Fasern, Brandgefahr durch Lithium-Batterien, Planung künftiger Deponiekapazitäten in Baden-Württemberg, Nutzung von stillgelegten Deponien für Photovoltaik-Anlagen, Verbesserung der Bioabfallqualität in der Biotonne, biologisch abbaubare Sammelbeutel für Bioabfälle, Mikrokunststoffe in Kompost und Böden, Entsorgung verpackter Lebensmittel. Die Vorträge sind auf der LUBW-Webseite " Veranstaltung Kreislaufwirtschaft " veröffentlicht. Das LUBW-Kolloquium Kreislaufwirtschaft findet seit über 10 Jahren jährlich im Februar statt. Es dient dem fachlichen Austausch zwischen LUBW, Umweltministerium, Regierungspräsidien und den für Kreislaufwirtschaft zuständigen Fachleuten der Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs. In diesem Jahr kamen wieder rund 200 Fachexperten und Fachexpertinnen zusammen. Bild zeigt: LUBW-Präsidentin Eva Bell und die für Kreislaufwirtschaft zuständige Abteilungsleiterin im Umweltministerium Sibylle Hepting-Hug beim LUBW-Kolloquium Kreislaufwirtschaft 2020; im Hintergrund das Elektroschrott-Monster der LUBW, das dafür wirbt, nicht schonungslos mit den Ressourcen unseres Planeten umzugehen. Quelle: LUBW.

Der Rat für nachhaltige Entwicklung fordert mehr Kreislauforientierung beim Bauen

Baumaterialien werden nur selten für den Hausbau wiederverwendet. Die Prinzipien „Reduce, Reuse and Repair, Recycle“ sollten auch in der Bauwirtschaft zur Grundlage des Wirtschaftens werden. In einem aktuellen Beitrag fordert der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE), den Abriss und die späteren Nutzungspotentiale von Baumaterialien bereits beim Bauen mitzudenken. Statt einer Wiederverwendung des Baumaterials für neue Gebäude wird dieses laut Umweltbundesamt derzeit zu einem großen Teil im Straßenbau verwendet. Der RNE sieht ein enormes Potential für eine stärkere Kreislaufführung in der Bauwirtschaft und möchte diese nun mehr ins Blickfeld nehmen. Trotz steigender Material- und Energiekosten war die Zahl der Baugenehmigungen im Jahr 2021 mit 145.000 auf dem höchsten Stand seit 2006 (Vgl. dazu auch unsere Zahl des Monats Februar : 400.000 Wohnungen pro Jahr sollen in Deutschland in den nächsten Jahren gebaut werden). Die Herstellung des verwendeten Betons verursacht nicht nur hohe CO 2 -Emissionen, sondern benötigt auch erhebliche Mengen an Kalkstein, Sand und Beton, die zumeist im ländlichen Raum abgebaut werden und dort die Umwelt und Biodiversität schädigen. Dabei mangelt es nicht an Alternativen und guten Beispielen: Hier sind beispielsweise die Öko-Mustersiedlung für 600 Wohnungen aus Holz im Prinz-Eugen-Park in München oder das 18-stöckige Holzhochhaus in der Hamburger Hafen-City zu nennen. Durch die Verwendung organischer Materialien wie Holz oder Bambus werden nicht nur klimaschädliche Emissionen vermieden, sondern auch CO 2 über einen langen Zeitraum gespeichert. In einer langfristigen Betrachtung kann der Gebäudebestand als „Materialbank“ für das Bauen der Zukunft betrachtet werden. Der Wert dieses Sekundärrohstoffbestandes soll zukünftig über ein ganzheitliches, digitalgestütztes Bausystem transparent gemacht werden. Dafür soll jedes neue Gebäude einen Code erhalten, mit dem die verbauten Produkte und Komponenten sowie deren Recyclingfähigkeit nachvollzogen werden können. Zur Anwendung kommt der Ansatz zum Beispiel in einem vollständig demontierbaren Bürogebäude in Utrecht. Die Daten aller verwendeten Komponenten sind in einer Materialdatenbank hinterlegt. Sammlung, Sortierung und Verkauf solcher Materialien werden beispielsweise von der Brüsseler Design-Initiative Rotor Deconstruction durchgeführt. Den Artikel des RNE finden Sie online hier . Wie die Inanspruchnahme von Flächen- und Rohstoffressourcen im Bausektor durch ein effizientes Stoffstrommanagement und die Wiederverwendung von Bauteilen und -materialien reduziert werden kann, wird im Rahmen von StadtLandPlus in den Projekten INTEGRAL und WieBauin untersucht.

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