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s/roma/Aroma/gi

Ernaehrungsphysiologisch wichtige Inhaltsstoffe von Obst und Gemuese und deren Veraenderungen durch Kulturmassnahmen und oekologische Faktoren

An wichtigen Inhaltsstoffen werden gegenwaertig Geschmacks- incl. Aromastoffe in Verbindung mit der Witterung qualitativ und ihre Beteiligung bei der Fruchtreife am Baum und bei der Lagerung quantitativ bestimmt. Weiterhin werden Versuche unternommen, um zu klaeren, ob sich ein optimaler Reifezeitpunkt durch bestimmte Veraenderungen der Aromastoffe charakterisieren laesst. Fruehere Versuche haben gezeigt, dass eine Minimumwaermegrenze von 170 cal/ Quadratzentimeter in den beiden Monaten Sept. und Okt. nur wenig unterschritten werden darf. Die teils noch in Arbeit befindlichen Untersuchungen erstrecken sich auf Fragen der Qualitaet incl. Aromabildung waehrend der Lagerzeit. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist die Sortenvergleichspruefung fuer neue Apfel-, Birnen- und Erdbeersorten, wobei die Aromazusammensetzung und -bildung geklaert werden soll. Der Einfluss von Unterlagen auf die Geschmacks- und Qualitaetsbildung der Fruechte. Ob die Unterlage einen Einfluss auf die Ausbildung biologischer Qualitaetamerkmale ausuebt.

Schwerpunktprogramm (SPP) 527: Bereich Infrastruktur - International Ocean Discovery Program, Teilprojekt: Transport, Abtragung und Akkumulation von Sedimenten numerisch simuliert für Paleo-Ozeane und rekonstruiert von Bohrkernen der Eirik Drift (TRANSPORTED)

Der Western Boundary Undercurrent (WBUC) ist eine kritische Komponente der globalen Umwälzzirkulation und wird durch Tiefenwasserbildung in der Grönland-, Labrador-, Island- und Norwegischen See angetrieben. Seismische Profile der Eirik Drift weisen auf eine hohe Variabilität der Geschwindigkeiten und Strömungspfade des WBUC seit dem frühen Miozän hin und geben Hinweise auf das Gebiet der Tiefenwasserbildung vom Miozän bis heute. Wir beabsichtigen die Mechanismen, welche in der Verschiebung der Gebiete der Tiefenwasserbildung und der Verschiebung der Strömungspfade des WBUC involviert sind, zu identifizieren. Korngrößen sind für ODP Leg 105 und die IODP Expedition 303 Sites U2305-2307 in der Eirik Drift verfügbar (iodp.tamu.edu). Die Unterscheidung in Ton (kleiner als 0.004 mm), Schlamm (0.004-0.063 mm) und Sand (mehr als 0.063 mm) ist ausreichend um Geschwindigkeiten des WBUC für verschiedene Zeitscheiben abzuleiten. Dreidimensionale Geschwindigkeiten und Sedimenttransporte werden mit dem Regional Ocean Modelling System (ROMS) simuliert. ROMS wird auf den Nordatlantik regionalisiert werden und dabei detaillierte Informationen über Gebiete der Tiefenwasserbildung und Ozeanzirkulation liefern. Seismische Profile aus der Eirik Drift (Uenzelmann-Neben (2013)) stellen Horizonttiefen, Schichtdicken und Position und Orientierung von Depozentren zur Verfügung. Diese sind in Kombination mit Korngrößen eine Validierungsmöglichkeit für den in ROMS modellierten Sedimenttransport. Durch den numerischen Ansatz ist es möglich, Prozesse hervorzuheben oder zu vernachlässigen. Hierdurch können Sensitivitätsstudien bezüglich des Einflusses sich verändernden Klimas und tektonischer Zustände auf die tiefe Ozeanzirkulation und den Sedimenttransport durchgeführt werden. Müller-Michaelis und Uenzelmann-Neben (2014) führten Variabilität im Sedimenttransport in der Eirik Drift auf Veränderungen in der Stärke und des Strömungspfades des WBUC zurück, welche durch unterschiedliche Gebiete der Tiefenwasserbildung hervorgerufen wurden. Diese Hypothese kann mit dem regionalen Model getestet werden und die klimatologischen Ursachen für die Veränderung der Gebiete der Tiefenwasserbildung können identifiziert werden. Der Strömungspfad des WBUC ist zusätzlich durch tektonische Veränderungen beeinflusst, z.B. die Subsidenz des Grönland-Schottland-Rückens oder der Schließung des Zentralamerikanischen Durchflusses. Der Einfluss tektonischer Veränderungen auf die Stärke und Strömungspfade des WBUC als auch auf Sedimentationsraten und Korngrößen wird in diesem Projekt betrachtet. Wir werden daher eine Verbindung zwischen Sedimentationsraten und Korngrößen, wie sie in den Bohrkernen von Sites 646 und U1305-1307 gemessen wurden, und klimatologisch und tektonisch hervorgerufener Änderungen der Geschwindigkeiten und Strömungspfade des WBUC herstellen.

LSG Kyffhäuser

Gebietsbeschreibung Das LSG „Kyffhäuser“ und die vorgelagerte Goldene Aue schließen sich unmittelbar nördlich an das Kyffhäusergebirge an; dieses setzt sich im Land Thüringen bis Bad Frankenhausen nach Süden fort. In Sachsen-Anhalt befindet sich nur ein geringer Flächenanteil dieser Landschaftseinheit. Der überwiegende Teil des LSG gehört zur Landschaftseinheit Helme- und Unstrutniederung. Die Landschaft des LSG ist sehr abwechslungsreich und weist aufgrund ihrer Strukturiertheit ein ästhetisch hochwertiges Landschaftsbild auf. Obwohl der Kyffhäuser nicht die Höhen des Harzes erreicht, sind die Felsen, Schluchten, Täler und Kuppen landschaftlich sehr wirksam. Der größte Teil des Kyffhäusers ist bewaldet und nur kleinflächig existieren Wiesen- und Staudenflächen. Im nördlichen Bereich meint man aufgrund der steil aufragenden Gesteine wirklich vor einem Mittelgebirge zu stehen. Die vorherrschenden Waldflächen verstärken diesen Eindruck. Weithin sichtbar sind das Kyffhäuserdenkmal mit der Oberburgruine, die Rothenburg und der Fernsehturm auf dem Kulpenberg. Vom Kyffhäuser aus hat man einen eindrucksvollen Blick in die Goldene Aue, deren Name auf die Fruchtbarkeit der Böden zurückzuführen ist. Die Landschaftsname ist seit dem 11. Jahrhundert bekannt. Die Aue ist eine stark ausgeräumte, ebene Ackerlandschaft. Strukturierende Gehölze, Alleen oder Feldgehölze fehlen fast völlig. Die landwirtschaftliche Nutzung der Goldenen Aue wurde durch ein weit verzweigtes Grabensystem möglich, mit dessen Hilfe Wasser eingestaut beziehungsweise abgeführt werden kann. Die Gräben besitzen haute eine besondere Biotopfunktion, die einer Vielzahl von Arten der Wasser- und Feuchtlebensräume das Siedeln in der Goldenen Aue gestattet. Die Talsperre Kelbra ist vor knapp 30 Jahren gebaut worden, sie dient vorrangig dem Hochwasserschutz. (1) ergänzende Beschreibungen Von diesem kleinen, aber geologisch abwechslungsreichen Gebirge liegt nur ein geringer Teil, der nördliche Unterhang und der Hangfuß, in Sachsen-Anhalt. Das LSG „Kyffhäuser“ erfasst nunmehr mit seinem sachsen-anhaltischen Anteil die Nordhänge des Kyffhäusergebirges und die flach zur Goldenen Aue ausstreichenden Buntsandsteinhänge. Landschafts- und Nutzungsgeschichte Mittelsteinzeitliche Menschen durchzogen als Jäger, Fischer und Sammler das Gebiet, davon wurden bei Kelbra Spuren sichergestellt. Seit 5500 v.u.Z. nahmen jungsteinzeitliche Ackerbauern der Linienband-Keramikkultur das Land am Fuße des Kyffhäusers in Besitz. Die Goldene Aue blieb seitdem besiedelt. Im 5./6. Jahrhundert lag der Kyffhäuser im Siedlungsgebiet der Thüringer, das 531 dem Frankenreich eingegliedert wurde. In den folgenden Jahrhunderten siedelten Elbgermanen, die Hermunduren, im Gebiet. Ihre Adligen wohnten in Höfen, Burgen gab es nicht zu dieser Zeit. Im wesentlichen waren das Gebiet des Kyffhäusers und seine nahe Umgebung von den Thüringern beherrscht, die lange Zeit dem Frankenreich eingegliedert waren. Seit dem 7. Jahrhundert machte sich der Einfluß der Franken auch auf die Siedlungstätigkeit bemerkbar. Im Gebiet entstanden Straßendörfer, wie das Kelbraer Altendorf. Typisch fränkische Hofformen traten auf, wobei sich Haus, Stall und Scheune um einen meist viereckigen Hof gruppierten. Über den Kamm des Kyffhäusergebirges verlief damals die Grenze zwischen dem Helmegau und dem Nabelgau. Unter den sächsischen Herrschern entstanden im 10. Jahrhundert Pfalzen in Tilleda, Wallhausen und Allstedt sowie zahlreiche Burgen, die die Mittelpunkte der Burgbezirke bildeten. Tilleda, Berga und Kelbra sind aufgrund ihrer Namensformen sehr alte Siedlungen. Kelbra wird zuerst 1093 urkundlich genannt, als bereits neben dem älteren Dorf Kelbra, dem sogenannten Altendorf, eine zweite städtische Siedlung gleichen Namens entstanden war. Tilleda erschien zuerst in einem Hersfelder Güterverzeichnis, das in der Zeit zwischen 802 und 815 aufgezeichnet wurde und die Besitzungen des in Hessen gelegenen Klosters Hersfeld aufzählt. 972 wurde Tilleda als ”kaiserlicher Hof” erwähnt. Die Urkunde wurde von Otto II., dem Enkel Heinrich I., am 14. April 972 zu Rom unterzeichnet. Berga wird in einer Urkunde von Otto III. 985 erwähnt. Geologische Entstehung, Boden, Hydrographie, Klima Die Goldene Aue bildet eine große Auslaugungssenke. Die ehemals in den Zechstein eingelagerten Steinsalz- und Kalisalzschichten wurden ausgelaugt, so daß letztlich der Buntsandstein direkt über den Auslaugungsrückständen und den Gipsen des Zechsteins lagert. Der Kyffhäuser kann als verkleinerte Abbildung des Harzes verstanden werden. Im Norden bricht das Kyffhäusergebirge steil an einer Bruchstufe ab, der Nordrandverwerfung, wogegen sich der südliche Abfall allmählich vollzieht, so daß sich eine flachere Schichtstufe im Zechsteingips ergibt. Am Fuße zur Goldenen Aue bilden metamorphe und magmatische Gesteine eine pultschollenförmige Aufragung der Mitteldeutschen Kristallinzone. Das sogenannte Kyffhäuser-Kristallin geriet bereits während der variszischen Gebirgsbildung in die Nähe der Erdoberfläche und unterlag in der jüngeren erdgeschichtlichen Entwicklung verstärkten Hebungsbewegungen. Kambrische Para- und Orthogneise, Marmore, Kalksilikatfelse und Amphibolite stehen im Westteil des Kyffhäuser-Kristallins an. Leukogranitgänge durchsetzen diese Metamorphite. Im Osten, im Bereich der Bären-Köpfe, treten Granodiorite auf, die ein jüngeres, variszisches Alter besitzen. Diskordant überlagert werden diese von Konglomeraten, Sand- und Tonsteinen des Oberkarbons. Der Zechsteingips bei Bad Frankenhausen in Thüringen lagert - wie auch am Südrand des Harzes - auf dem Oberkarbon. Die Entstehung einer Gipskarstlandschaft wie im Südharz wiederholt sich aufgrund der ähnlichen Lagerungsverhältnisse auch am Südrand des Kyffhäusers. Das im Untergrund noch vorhandene Zechsteinsalz findet sich im Quellwasser von Bad Frankenhausen, ist aber gleichzeitig die Ursache für zahlreiche Senkungsprozesse, die durch Auslaugung entstehen. Der Kyffhäuser ist mit 350 bis 450 m Höhe die höchste Erhebung der hermundurischen Scholle. Er begrenzt das Thüringer Becken in herzynischer Streichrichtung bis zur Fortsetzung im Südwesten mit der Finnestörung. Daß das Kyffhäusergebirge nicht als Mittelgebirge bezeichnet wird, liegt daran, daß es nicht so hoch emporgehoben wurde. Am nördlichen Hangfuß dominiert als Bodenform eine Braunerde aus Bergsandlöß über Berglehm mit permokarbonen Sandsteinen. An den Berghängen finden sich podsolige Braunerden bis Braunerde-Podsole aus Berglöß über skeletthaltigem lehmigen Sand beziehungsweise über Schutt aus permokarbonen Sandsteinen. Nach Westen anschließend folgt ein Teil der Goldenen Aue mit der Talsperre Kelbra. Hier dominieren Vegas, untergeordnet Vegagleye aus Auenton und Auenschluff, braune, humose grundfrische bis grundwasserbeeinflußte Auenböden, die außerordentlich ertragreich sind und für diese Gegend den Namen „Goldene Aue“ begründeten. In der Umgebung des Rückhaltebeckens finden sich Gleye aus Auenton und Humusgleye, dunkelbraune, teilweise stark humose, grundwasserbestimmte Auenböden. In der Helmeniederung kommen Auenton-Gleye bis -Humusgleye vor, die nährstoffreich, jedoch vernäßt sind. Westlich schließen sich Auenlehmtiefton- und Auenton-Vegas an, die ein ausgeglicheneren Bodenwasserhaushalt besitzen. Die Entwässerung des Kyffhäusers folgt nicht der Pultabdachung nach Süden, sondern die meisten und größten Täler verlaufen in west-östliche Richtung. Durch die mächtigen aufliegenden Schuttdecken und den Löß, die während der Eiszeit bzw. nacheiszeitlich entstanden sind, ist die Oberflächenentwässerung im Kyffhäusergebiet sehr gering. Wasserdurchlässige Gipse und Kalke führen zusätzlich das Wasser schnell in den Untergrund. Als Oberflächengewässer treten im nördlichen Kyffhäuser nur der Wolwedabach und der im Borntal südlich von Sittendorf an einer Schichtgrenze entspringende Heiligenborn auf. Als künstliches stehendes Gewässer besitzt die Talsperre Kelbra Bedeutung. Sie wird von der Helme gespeist. Klimatisch gesehen gehört die Umgebung des Kyffhäusers zum mitteldeutschen Trockengebiet. Innerhalb dieser Klimalandschaft stellt der Kyffhäuser jedoch eine kühlere und feuchtere Insel dar. Es werden mittlere jährliche Niederschläge von 550 mm erreicht, die ein deutliches Sommermaximum aufweisen. Die Trockenheit wird durch die porösen Gesteine noch verstärkt, da auftreffendes Niederschlagswasser sofort versickern kann und daher schwer pflanzenverfügbar ist. Die mittleren Jahrestemperatur beträgt 7°C. In der Helme-Unstrut-Region herrschen vergleichsweise höhere Temperaturen (8,8°C). Im Vergleich zur südwestlichen Vorharzregion liegen die Niederschläge im Bereich der Talsperre Kelbra deutlich niedriger und erreichen nur 470 bis 490 mm im Jahr. Nordhausen in Thüringen weist beispielsweise jährliche Niederschlagsmengen von 621 mm auf, so daß die Lee-Wirkung des Harzes für den Kyffhäuser genauso zutreffend erscheint. (1) ergänzende Beschreibungen Der Kyffhäuser kann geologisch als Miniatur des Harzes angesehen werden und bildet genau wie dieser eine Pultscholle. Sein Nordrand - gebunden an eine steile tiefgreifende, westnordwestlich verlaufende Bruchstruktur -erfuhr im Verlaufe der Erdgeschichte eine stärkere Hebung als der südliche Teil. Zwischen dem Taleinschnitt des Krummen Weges und den Bärenköpfen treten im Kyffhäuser kristalline, metamorphe und magmatische Gesteine zu Tage, die zu den ältesten gehören, die in Sachsen-Anhalt an der Erdoberfläche zu beobachten sind. Es handelt sich um neoproterozoische bis altpaläozoische Para- und Orthogneise, Amphibolite, Marmore und Kalksilikatfelse, die von jüngeren variszischen Granodioriten und Graniten durchsetzt werden. Der weitaus größte Teil des Kyffhäuser-Kristallins wird diskordant von rund 900 m mächtigen, rotgefärbten Sand- und Tonsteinen mit Einschaltungen von Konglomeraten bedeckt, die ins Oberkarbon bis Rotliegend eingestuft werden und mit 5 bis 10° nach Südwesten einfallen. Nach Süden schließen sich gleichfalls sehr flach einfallend die verschiedenen, rund 250 m mächtigen Sediment-Folgen des Zechsteins an, die vorwiegend aus Kalkstein, Anhydrit, Gips und Steinsalz bestehen. Ähnlich wie am Südharzrand kommt es im Verbreitungsgebiet des oberflächennahen Zechsteins zu Karstbildungen. Die Basis des Zechsteins bildet der Kupferschiefer, der am Südwesthang des Kyffhäusers auch Gegenstand des Bergbaus war. An der dem Harz zugewandten Seite gelangt zwischen Sittendorf und Tilleda in einem rund 100 m breiten Streifen erneut der Zechstein mit stark verkürzter Mächtigkeit an die Oberfläche. In der Umgebung von Tilleda ragen rotbraune und graue Sand- und Tonsteine aus dem quartären Schuttfächer hervor, die für den Buntsandstein (Trias) charakteristische Einlagerungen von Rogen- und Kalksandsteinen führen. Die der Verwitterung gegenüber relativ beständigen Sedimente des Unteren Buntsandsteins bilden markante Aufragungen im Gelände. Aus dem Tal des Krummen Weges und dem Steintal werden Schuttkegel kristalliner Schotter vermischt mit Kies, Sand und Ton in Richtungen Norden bis zur Straße zwischen Kelbra und Tilleda geschüttet. Am Nordhang der Grundgebirgsaufragung ist toniger Verwitterungsschutt flächenhaft verbreitet, der zusammen mit dem Löss die jüngsten geologischen Ablagerungen bildet. Mit dem Wechsel des Gesteins verändern auch die Böden ihr Erscheinungsbild und ihre Eigenschaften. Südlich Kelbra sind auf dem Nordhang Braunerden, podsolige Braunerden und Ranker aus skeletthaltigem Hangsandlöss über Arkosesandsteinen entwickelt. Diese Böden sind zusammen mit flachgründigen Fahlerden für den gesamten Kyffhäuser typisch. Auf den Bärenköpfen sind podsolige Braunerden aus lehmigem Hangsand über Granit entwickelt. Auf dem Hangfuß dominiert Braunerde aus Hanglöss über Hanglehm, lehmigem Hangschutt oder Schotter aus permokarbonen Sandsteinen. Diese Braunerden sind mit Parabraunerden vergesellschaftet. Auf den Zechstein- und Buntsandstein-Vorkommen im Ostteil des LSG, der bereits zum sandlössbeeinflussten Buntsandstein-Hügelland gehört, werden die Braunerden von Rendzinen bis Pararendzinen abgelöst. Rendzinen kommen in Gesellschaft mit Rohböden auch im Westen, in der Badraer Schweiz, auf Gips vor. Auf den eingeschalteten Löss-Flächen sind Böden mit Tondurchschlämmung, d. h. Fahlerden und Parabraunerden entwickelt. Pflanzen- und Tierwelt Die Vegetation des Gebietes ist aufgrund der geologischen, pedologischen und geomorphologischen Situation stark differenziert. Darüber hinaus führte die Tätigkeit des Menschen zur Veränderung der natürlichen Vegetation. Der Anbau von Kulturpflanzen verdrängte in den gering reliefierten Gebieten der Goldenen Aue und in den angrenzenden Übergängen zum Kyffhäuser die naturnahen Wälder. Teile der Hangbereiche wurden entwaldet und als Wiesen oder Weiden genutzt. Die Wälder des sachsen-anhaltischen Kyffhäuseranteils gehören zu den submontanen und kollinen Buchen-Wäldern mit waldschwingelreichen Beständen. Diese gehen in den Hangbereichen in geophytenreiche Hangwälder mit Sommer-Linde, Berg-Ahorn und Berg-Ulme über. Zum Teil bestimmen jedoch monotone Fichten- und Douglasienforste die Waldvegetation. Bedeutung besitzen die sich anschließenden Saumbereiche, Hecken und Feldgehölze, die auch landschaftsgliedernd wirken. Zu den bemerkenswerten Pflanzenarten zählen Diptam und verschiedene Orchideenarten. Besonders hervorzuheben sind die zahlreichen Streuobstwiesen, die teilweise aus alten Lokalsorten aufgebaut sind. Sie werden von extensiv und intensiv genutzten Grünländern abgelöst, die schließlich zur Goldenen Aue hin in offene Ackerlandschaften wechseln. Im nördlichen Bereich der Talsperre Kelbra befindet sich ein kleinflächiger Weichholzauenwald aus Weidenarten. Landschaftsbestimmender sind aber die ausgedehnten Schilfbestände und Großseggenriede. An die feuchtesten Gebiete schließen sich Grünlandflächen an. Als Besonderheit treten am Südufer kleinflächig Salzstellen auf. Eine besondere ornithologische Bedeutung für den Vogelzug im Binnenland besitzt die Talsperre Kelbra. Etwa 50 Vogelarten brüten regelmäßig in diesem Europäischen Vogelschutzgebiet, weitere 25 unregelmäßig oder sporadisch. Zu den bemerkenswerten Brutvögeln zählen Rohrweihe, Tüpfelsumpfhuhn, Wachtelkönig, Sperbergrasmücke und Neuntöter. In den vegetationslosen schlammigen Bereichen können Limikolen wie Brachvogel, Goldregenpfeifer, Kampfläufer, Bruchwasserläufer, Rotschenkel, Flußuferläufer und Uferschnepfe nach Nahrung suchen. Interessante Nahrungsgäste sind Seeadler, Fischadler und zahlreiche Gänse- und Entenarten, die das Gewässer regelmäßig aufsuchen. Entwicklungsziele Die Entwicklung des LSG ist im wesentlichen auf die Erhaltung naturnaher Wälder und der wertvollen offenen Ersatzvegetation sowie den Schutz und die Entwicklung der Arten- und Formenmannigfaltigkeit der Pflanzen- und Tierarten gerichtet. Die besonders aus ornithologischer Sicht bedeutsame Talsperre Kelbra ist in ihrer Nutzung vor allem dem Hochwasserschutz und dem Naturschutz verpflichtet. Wichtig ist, daß die wasserwirtschaftliche Regulierung sich besser den Belangen des europäischen Vogelschutzes anpaßt. So soll im Sommer etwas zeitiger Wasser abgeführt werden, um Schlammflächen entstehen zu lassen. Im Winter sollte nicht alles Wasser abgelassen werden. So können den Brutvögeln und den Zugvögeln optimalere Bedingungen geschaffen werden. Der Südteil der Talsperre Kelbra wird für die Erholung gemutzt. Ziel ist es, eine mit dem Vogelschutz verträgliche Regelung zu erzielen. Dafür sind an geeigneten Stellen auch Beobachtungstürme zu errichten, um den Besuchern das Beobachten von Vögeln zu ermöglichen. Ökologisch sensible Bereiche sind vor Störungen zu schützen. (1) ergänzende Beschreibungen Besonderer Schutz gilt der Bewahrung der charakteristischen Abfolge von geschlossenem Wald über Waldmantel- und Saumgesellschaften sowie Magerrasen, einen breiten Gürtel von Streuobstwiesen zum Ackerland. Das Ackerland ist durch Anlage von Feldgehölzen und Gehölzstreifen zu beleben. Diese dienen gleichfalls dem Schutz vor Bodenerosion. Die naturnahen Wälder des Nordrandes des Kyffhäusers sollen gesichert werden, dabei insbesondere die Hainsimsen- und Waldschwingel-Rotbuchenwälder mit unterschiedlichen Eichen-Anteilen und die geophytenreichen Bergahorn-Sommerlinden-Schluchtwälder. Alt- und Totholz sind in den Beständen zur Strukturbereicherung ebenso wie Horst- und Höhlenbäume zu erhalten. Naturferne Waldbestände sind in standortgerechte Laubwälder umzuwandeln. Hinsichtlich der vorkommenden Tiere ist insbesondere auf die reiche Vogelwelt der Wälder und der Streuobstwiesen zu verweisen. Brutvögel sind u. a. Wendehals, Waldbaumläufer, Schwarzspecht, Grünspecht, Grauspecht, Buntspecht, Mittelspecht, Neuntöter, Nachtigall, Misteldrossel, Schwanzmeise und Turteltaube. Früher kamen auch Wiedehopf und Steinkauz vor. Bei Tilleda sollen nach kulturlandschaftlichen Aspekten die Streuobstwiesen in unterschiedlichen Nutzungsformen erhalten werden. Abhängig von der Nutzungsintensität beherbergen diese zahlreiche geschützte Pflanzen- und Tierarten. Insgesamt dient die Sicherung und Entwicklung der Biotopvielfalt dem Biotopverbund. Das Gebiet soll der naturbezogenen Erholung dienen und ist von weiteren Bebauungen freizuhalten. Exkursionsvorschläge Kelbra und Stausee Der Ort Kelbra und die gleichnamige Talsperre befinden sich im Westen des LSG. Der Bau des Stausees erfolgte aus Gründen des Hochwasserschutzes in den Jahren 1962 bis 1967. Er besitzt ein Fassungsvermögen von 36 Millionen m³. Im Sommer werden 12 Millionen m³ für die landwirtschaftliche Bewässerug, den Erholungsbetrieb und die Fischwirtschaft eingestaut. Im Winter dient der gesamte Stauraum als Hochwasserrückhalteraum. Der Kelbraer Stausee schützt die tiefer gelegenen Auen der Helme und der Unstrut vor Hochwasser. Zu niederschlagsarmen Zeiten erhöht er die Wasserführung der Helme. Der Stausee besitzt eine Wasserfläche von zirka 7 km² und eine mittlere Wassertiefe von zirka 2,5 m. Unmittelbar südlich am See ist ein Campingplatz gelegen. Aufgrund der recht geringen Wassertiefe kann sich der See schnell erwärmen, wodurch im Zusammenhang mit dem hohen Nährstoffgehalt im Sommer Probleme mit der Badewasserqualität durch Algenblüte auftreten können. Die Talsperre Kelbra bietet für naturinteressierte Besucher viele Möglichkeiten der Vogelbeobachtung. Ein beeindruckendes Erlebnis ist vor allem der Vogelzug im Herbst, wenn auf dem Gewässer tausende Vögel rasten. Die Stadt Kelbra liegt unmittelbar am Stausee. Die mittelalterliche Struktur der Stadt ist noch heute deutlich zu erkennen. Der Westteil fällt durch seine dörfliche Bauweise auf, dabei handelt es sich entlang zweier Straßenzüge um den historischen Ort Altendorf. Am Auenrand liegt die frühromanische Kirche St. Martin. Am nordöstlichen Stadtrand befindet sich auf einem zur Aue abfallenden Terrassensporn die Kelbraer Burg mit ihrem noch heute, zusammen mit der Ruine des einst zweigeschossigen Palas, sichtbaren wuchtigen quadratischen Bergfried. Von Kelbra beziehungsweise von der Kelbraer Talsperre aus können verschiedene Wanderungen in die Umgebung unternommen werden. Nahe gelegen ist die Badraer Schweiz, eine reich strukturierte und abwechslungsreiche Landschaft. Reichsburg Kyffhausen und Kyffhäuserdenkmal (Thüringen) Früher wurde die höchste Erhebung des Gebirges Wotansberg genannt, was auf Kultstätten hindeutet, die dem germanischen Gott Wotan geweiht waren. Gemeint ist wohl die Reichsburg Kyffhausen, die im 11. Jahrhundert auf den Grundmauern älterer Anlagen zum Schutz der Kaiserpfalz Tilleda erbaut wurde. Sie ist eine weiträumige romanische Anlage und besteht aus Ober-, Mittel- und Unterburg. Die Mittelburg und Teile der Oberburg wurden durch den Abbau von Sandsteinen zerstört, weil der Steinbruch sich direkt im Bereich der Mittelburg befand. Die 608 m lange und bis zu 60 m breite, durch Mauern in die einzelnen Burgabschnitte geteilte Bergfeste gehört zu den größten Burganlagen Deutschlands. Ein Modell im Burgmuseum zeigt ihren Zustand zur Zeit des Staufenkaisers Friedrich I. Barbarossa. Im späten Mittelalter zerfiel die gewaltige Burg. Heute sind die fast vollständig erhaltene Ringmauer, der 176 m tiefe Burgbrunnen, das Erfurter Tor und die Ruine des Bergfrieds sowie die Unterburg zu besichtigen. Mit dem Berg verbindet sich die Sage von der Wiederkehr des Kaisers, der 1190 fern der Heimat in einem reißenden Fluß Kleinasiens ertrank und nun mit seinem Gefolge und der flachsspinnenden Tochter Uta in einem unterirdischen Schloß ruht und auf den Aufbruch wartet. So sitzt er, aus Stein gehauen, auf seinem Thron am Fuß des monumentalen Kyffhäuserdenkmals, das im Juni 1896 eingeweiht wurde und von der Größe des deutschen Kaiserreichs künden sollte. Über Barbarossa befindet sich das Reiterstandbild Kaiser Wilhelm I. Die Spitze des 81 m hohen Denkmals wird von einer riesigen Kaiserkrone aus rotbraunem Sandstein gebildet. Kaiserpfalz Tilleda Ausgrabungen, die im Jahre 1935 begannen, brachten unterhalb der Reichsburg Kyffhausen Überreste der Kaiserpfalz ans Tageslicht. Am nordwestlichen Rand von Tilleda, auf dem Pfingstberg, befindet sich die vom 10. - 13. Jahrhundert zeitweilig von Kaiser Friedrich I. Barbarossa, seinem Sohn Heinrich VI. und anderen deutschen Herrschern als Residenz genutzte Anlage. Die Hauptburg besitzt eine rechteckige Form und bedeckt eine Fläche von 70 x 10 m. Die Pfalz einschließlich der Vorburganlagen nahm die ganze Hochfläche des trapezförmigen Pfingstberges ein. In der Hauptburg befanden sich insgesamt fünf Tore, wovon das älteste Tor an der Südwestecke dicht vor dem Hauptgebäude lag. Im Inneren der Hauptburg fanden sich Reste von vier mit Gipsmörtel errichteten Steinbauten und ein 35 m langes Gebäude, in dem sich im westlichen Teil der Wohnraum des Kaisers und im Osten die Saalkirche von 23,5 m Länge befanden. Die Vorburg mit einer Größe von 3,9 ha, der weitere Wälle und Vorwälle zuzuordnen sind, besaß an ihrer Nordwestecke eine größere Toranlage. An der Nordseite zum ehemaligen See von Tilleda wurde die Vorburg von einer 1,2 m breiten, teilweise abgestürzten Mauer mit vorgelegten Gräben geschützt. Auf der Nordwest- und Westseite befanden sich 2,5 m breite Mauern ohne Gräben. Insgesamt sind in der Vorburg 233 Häuser verschiedener Art ausgegraben worden. Es handelt sich meist um kleine Wohnhäuser, die grubenartig in den anstehenden Boden eingetieft sind. veröffentlicht in: Die Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts © 2000, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISSN 3-00-006057-X (1) Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Letzte Aktualisierung: 30.07.2019

LSG Petersberg

Gebietsbeschreibung Das Landschaftsschutzgebiet liegt ungefähr 10 km nördlich von Halle in der Landschaftseinheit Hallesches Ackerland. sich Als relativ schmales Gebiet erstreckt es sich von Brachstedt im Osten bis nach Krosigk im Westen. Der Petersberg ist mit 250 m über NN die markanteste und höchste Erhebung und überragt sein hügeliges Vorland beträchtlich. Die Klosterruine der im 12. Jahrhundert errichteten Pfeilerbasilika, die St.-Peters-Kirche und der Funkturm sind bei gutem Wetter weithin sichtbare Landmarken. Einzelne Porphyrdurchragungen wie der Abatassinenberg bei Brachstedt, der Hallesche Hügel bei Kütten, der Blonsberg bei Frößnitz oder der Windmühlenberg bei Krosigk heben sich deutlich aus der landwirtschaftlich intensiv genutzten Umgebung heraus. Gehölzbestanden und durch die zahlreichen kleinen historischen Porphyrsteinbrüche gekennzeichnet, bereichern sie das Landschaftsbild im nördlichen Saalkreis. Der Petersbergkomplex wird durch einen gegenüber dem Umland vergleichsweise hohen Anteil an Wald- und Gehölzflächen bestimmt. Für die Agrarlandschaft zwischen Brachstedt, Kütten, Frößnitz, Krosigk, Löbejün und Mösthinsdorf sind der Petersberg und seine Vorländer die prägenden Strukturen. Die Ackerflächen selbst sind meist sehr ausgeräumt. Entscheidend für das Landschaftsbild des nördlichen Saalkreises ist die Gestaltung der Ortsränder. Als harmonisch sind Übergänge von der Siedlung zur Umgebung bei Vorhandensein von Obst- und Bauerngärten einzuschätzen. Landschafts- und Nutzungsgeschichte Im Zentrum des LSG steht der Petersberg. Die ältesten Spuren seiner Besiedlung reichen in die mittlere Altsteinzeit und somit in die Zeit vor über 60 000 Jahren zurück. Von der Höhe aus war es dem Neandertaler möglich, die Landschaft rund um den Petersberg zu überblicken; hier fertigte er auch seine Werkzeuge an. Auch der jungpaläolithische Jäger suchte vor 14 000 Jahren die Anhöhe auf, um die Wanderbewegungen der Rentier-und Wildpferdherden zu verfolgen. Während der Jungsteinzeit blieb die Anhöhe des Petersberges unbesiedelt. Unterhalb war der Ort Petersberg seit Beginn der Jungsteinzeit bewohnt. Weitere Siedlungen der Linienbandkeramikkultur befanden sich bei Wallwitz, Krosigk und Brachstedt. Während der Baalberger und Schnurkeramikkultur dagegen wurden auf dem hohen Petersberg Grabhügel für die Toten errichtet. In einem Hügel fand man eine Steinkiste der Schnurkeramikkultur aus Porphyrplatten, in der eine Tote lag, die ein mit 300 Perlmutterscheibchen benähtes Gewand und eine Kette aus Kupferspiralen, durchlochten Schweinszähnen und zahnartig zugespitzten Perlmuttblättchen trug. Erst in der Bronzezeit sowie während des frühen Mittelalters nutzte der Mensch die beherrschende strategische Lage des Berges für die Anlage von Befestigungen. Der Petersberg genoß darüber hinaus kultische Verehrung und war der Sitz von Gottheiten. So führte er noch im 19. Jahrhundert die Bezeichnung des Lauter- oder Lutterberg, die sich von einer Gottheit ableiten könnte. Um dem heidnischen Glauben Einhalt zu gebieten, wurde ein steinerner Kirchenbau errichtet, der in seinem Patrozinium mit Petrus als Apostelfürst und erster Bischof Roms einen der mächtigsten Heiligen des Christentums führt. Bei dem Teufel, der vom Berge vertrieben wurde, handelt es sich um einen slawischen Gott, der innerhalb der Wallanlage kultische Verehrung genoß. Der zentralen Bedeutung des Petersberges ist es zu verdanken, daß sich um seinen Fuß eine Kette von befestigten Siedlungen und Bestattungesplätzen legte. So befinden sich nordöstlich von Nehlitz allein vier Befestigungen, die sich u.a. der frühen Eisenzeit und der Kaiserzeit zuordnen lassen. Bei Petersberg befand sich eine Befestigung und bei Wallwitz eine wohl umwehrte Höhensiedlung der Jungsteinzeit. Bei Brachstedt, Petersberg, Drobitz und Krosigk bestanden Erdwerke der Bronzezeit. Darüber hinaus sind weitere Grabenwerke aus vorgeschichtlicher Zeit bei Krosigk, Frößnitz und Brachstedt bezeugt. Grabhügel der Baalberger und der Schnurkeramikkultur sind bei Brachstedt, Kütten, Frößnitz und Krosigk nachgewiesen, wobei ein Grabhügel bei Brachstedt mit einer Menhirstele bekrönt war. Eine zweite Stele stand einst bei Krosigk. Sie spielten im Ahnenkult eine Rolle. Grabanlagen dieser Zeit befanden sich zudem bei Nehlitz. Ein Spiegelbild geschichtlicher Siedlungsvorgänge bieten auch die ursprünglichen Grundrißformen der Dörfer. Ein Haufendorf der vorslawisch-germanischen Abschnitte der Siedlungsgeschichte ist beispielsweise Brachstedt. Als Rundlinge, Platz- und Gassendörfer der slawischen Siedlungsperiode seien die Orte Plößnitz, Kütten und Drobitz genannt. Haufen- und Straßendörfer charakterisieren die nachslawisch-germanische Siedlungsentwicklung. Für das 10. Jahrhundert wird nach historischen Quellen die folgende ungefähre flächenhafte Ausdehnung der Wälder im nördlichen Saalkreis angenommen: Um die Ortschaften Löbejün, Krosigk, Kaltenmark sowie im Gebiet begrenzt vom Petersberg-Bergholz-Kütten bis nach Gutenberg-Tornau und Brachstedt waren Wälder vorhanden. Bereits zur diesem Zeitpunkt begann eine weitgehende Dezimierung der Waldbedeckung, die sich in der Folgezeit fortsetzte. Um 1800 existierten größere zusammenhängende Waldgebiete nur noch am Petersberg, westlich Ostrau und im Bereich des Abatassinenberges. Als einziger größerer Wald blieb bis in die Gegenwart der Bereich des Bergholzes zwischen Petersberg und Kütten erhalten. Bis in das 18./19. Jahrhundert hinein zählten neben dem hauptsächlich betriebenen Ackerbau auf den fruchtbaren Lößstandorten der Obstbau und auf den Porphyrkuppen die Wanderschäferei zu den Haupterwerbsquellen der Bevölkerung. Selbst Wein wurde in Krosigk angebaut. In zahlreichen kleineren und einigen großen Steinbrüchen wurde Porphyr abgebaut. Derzeit besteht im LSG nur noch ein großer aktiver Porphyrabbau auf der Südseite des Berges zwischen den Orten Petersberg und Frößnitz. Geologische Entstehung, Boden, Hydrographie, Klima Während des Rotliegenden intrudierten im Halleschen Vulkanitkomplex unter anderem zwei unterschiedliche Porphyre in die Sedimente, die als stark gestörtes Zwischensediment zwischen Wallwitz und Blonsberg erbohrt wurden, aber nicht aufgeschlossen sind. Ein Tuff des Unterrotliegenden findet sich im Mühlgraben unterhalb der Wassermühle von Krosigk. Am östlichen Ortsrand von Wallwitz bildet der Untere (großkristalline) Halle-Porphyr unbedeutende Erhebungen, zwischen Kaltenmark und dem westlich gelegenen Haltberg kann er in kleinen Flächen oberhalb der Talanfänge gefunden werden. Die übrige Fläche des LSG liegt über dem Oberen (kleinkristallinen) Halle-Porphyr, der vor allem am Petersberg und bei Brachstedt am Abatassinenberg großflächig ansteht. Der Petersberg ist ein Härtling des Oberen Halle-Porphyrs und stellt als markante morphologische Erhebung (Nunatake) ein weithin sichbares Zeugnis des Molassestockwerkes dar. Auf der Geschiebemergelhochfläche haben sich großflächig Reste eines Eem-warmzeitlichen Bodens erhalten, die an basalen Kalkanreicherungen und hangender Verlehmung zu erkennen sind. Während der Weichselkaltzeit wurde im Ostteil des LSG der Staub abgeweht, und er setzte sich im Westteil als über 2 m mächtiger Löß ab. Im Ausblasungsgebiet blieb eine Steinsohle mit Windkantern zurück, auf die sich während des Rückzugs der Gletscher geringmächtiger Sandlöß legte, der unterschiedlich vollständig in die holozäne Bodenbildung einbezogen wurde. Das LSG umfaßt zwei Bodenlandschaften: das Lettewitzer Löß-Plateau und das östlich anschließende, zum Teil deutlich tiefer gelegene Brachwitzer Löß-Hügelland. An der Grenze zwischen den beiden Bodenlandschaften finden sich flächenhaft Fahlerden. Im LSG kommen mehrere Porphyrkuppen vor, um die sich kreisförmig in Abhängigkeit von der Löß-Mächtigkeit unterschiedliche Bodenformen gruppieren. Das sind von den Porphyrkuppen aus gesehen insbesondere: Ranker aus Bergsandlöß über Gestein, Fahlerden aus Bergsandlöß über Gestein, Fahlerden aus Löß über Geschiebelehm, Pararendzinen aus Löß, teilsweise von Geschiebelehm unterlagert, Tschernosem aus Löß, teils von Geschiebelehm unterlagert und Pseudogley-Tschernosem im Brachwitzer Löß-Hügelland. Dominierende Bodenformen sind Tschernoseme und Pararendzinen. Es sind Steppenböden, die während ihrer Bildung keine geschlossene Waldbedeckung getragen haben. Die Pararendzinen haben gegenüber den Tschernosemen einen A-Horizont von weniger als 0,4 m. Sie finden sich in Abtragungspositionen und haben so einen Teil des A-Horizontes verloren. Das abgetragene Material findet sich im Kolluvium der Bachtäler wieder. Lößböden unter einer geschlossenen Walddecke degradieren zu Fahlerden, was im NSG „Bergholz“ deutlich zu sehen ist. Dort, wo Geschiebemergel oder andere tonige Substrate relativ dicht unter der Oberfläche anstehen, ist Stauvernässung möglich. Unter solchen Bedingungen entstehen Pseudogleye. Abgesehen von den mit Oberflächenwasser gefüllten Steinbrüchen sind im unmittelbaren Petersberggebiet keine stehenden Gewässer und Quellen vorhanden. Quellbäche entspringen erst bei Drobitz und Krosigk. Die artesisch gespannte Quelle im Ziemer bei Krosigk - ein eisenreicher Säuerling - wurde Anfang des Jahrhunderts sogar mehrere Jahre als Mineralwasser abgefüllt. Regionalklimatisch wird das Petersberggebiet durch die Lage im Lee des Harzes bestimmt. Der Petersberg beeinflußt aufgrund seiner Höhe aber bereits das lokale Niederschlagsgeschehen. Mit seinen durchschnittlichen Niederschlagssummen von 500 mm und weniger sowie hohen Verdunstungsleistungen - im Jahr sind es im Mittel zirka 460 mm - gehört der Raum zum östlichen Randbereich des mitteldeutschen Trockengebietes. Auf dem Petersberg selbst fallen bereits etwa 530 mm Niederschlag pro Jahr. Das Jahresmittel der Lufttemperatur liegt bei 8,6 bis 9,0oC. Inmitten des Halleschen Ackerlandes nimmt der Petersberg auch bezüglich der Temperaturverhältnisse eine Inselstellung ein. Eine Differenzierung zu den umgebenen Ackerflächen ergibt sich aus den mittleren Lufttemperaturen im Januar (-1,0 bis -0,6oC) sowie im Juli (17,1 bis 17,5oC), die unter denen der Umgebung liegen. Pflanzen- und Tierwelt Im Bergholz stockt ein winterlindereicher Traubeneichen-Hainbuchenwald, der der potentiell natürlichen Vegetation noch weitgehend entspricht. Die Baumschicht wird von Trauben-Eiche und Winter-Linde neben vereinzelten Hainbuchen, Hänge-Birken, Stiel-Eichen und in einigen Bereichen durch künstlich eingebrachte Rot-Buchen bestimmt. In der Strauchschicht dominieren Winter-Linde und Hasel neben Berg-Ahorn in der Gehölzverjüngung. In der Feldschicht kennzeichnen Busch-Windröschen und Maiglöckchen den Frühjahrsaspekt. Im Sommer beherrschen Gräser wie das Wald-Reitgras, Verschiedenblättriger Schwingel, Wald-Zwenke und Nickendes Perlgras sowie Wald-Labkraut, Knoten-Braunwurz, Wald-Flattergras und Waldmeister die Bodenvegetation. Im Norden sind Ausbildungen mit Feld-Ulme und eine Konzentration des Vorkommens der Türkenbund-Lilie neben dem Auftreten von Zwerg-Lerchensporn, Süßer Wolfsmilch, Moschuskraut vorhanden. Hier sind auch aufgrund der Reliefdifferenzierung bodenfeuchte Untergesellschaften des Traubeneichen-Hainbuchenwaldes mit Berg-Ahorn und Esche in der Baumschicht anzutreffen. Das Bergholz zeichnet sich durch einen geschlossenen Waldmantel aus Schlehen, Rosen, Weißdorn, Pfaffenhütchen und anderen Arten aus. Extensiv bewirtschaftete Hangkomplexe der Porphyrhügel tragen eine artenreiche und vielgestaltige Xerothermvegetation. Neben der reliefbedingten Variationsbreite der Pflanzengesellschaften spielt die geologische Vielfalt der Standorte eine Rolle. Die Lößdecke dünnt besonders in den steilen Hangbereichen aus und bedingt so ein kleinflächiges Standortmosaik, in dem neben Löß das anstehende Festgestein die Vegetationszusammensetzung beeinflußt. Die lößbedeckten Unterhänge werden meist von wüchsigen kontinentalen Halbtrockenrasen des Festuco-Brachypodietum pinnatii besiedelt. Da heute kaum noch eine traditionelle Nutzung dieser Standorte durch Schafhutung stattfindet, breitet sich die Fieder-Zwenke auf Kosten der anderen Arten dieser Gesellschaft stark aus. In den bereits länger ungenutzten Rasen leiten Kratzbeere und verschiedene Wildrosen-Arten die Verbuschung ein. Wesentlich geringer von Sukzessionsvorgängen betroffen sind die auf steileren, lößbedeckten Südhängen auftretenden Federgras-Rasen, in denen neben dem Pfriemengras der Walliser Schwingel bestandsbildend auftritt. Die lößfreien basenarmen Porphyrverwitterungsböden werden von unterschiedlichen Halbtrockenrasen-Typen besiedelt. Auf tiefgründigen Böden wächst der Mädesüß-Wiesenhafer-Rasen, unter anderem mit Kleinem Mädesüß, Großblütiger Braunelle, Ährigem Blauweiderich und Gemeinem Kreuzblümchen. Rot-Straußgrasfluren bedecken flachgründige, aber noch relativ gut wasserversorgte Standorte. Besonders in diesen niedrigwüchsigen Rasen kommen an wenigen Stellen im LSG noch große Populationen des Kleinen Knabenkrautes vor. Blauschwingel-Rasen besiedeln die flachgründigsten Porphyr-Felsstandorte. Neben den namengebenden Arten Sand-Thymian und Blau-Schwingel kommen hier Ausdauernder Knäuel, Felsen-Fetthenne, Ohrlöffel-Leimkraut sowie vereinzelt Echte Kuhschelle und Felsen-Goldstern vor. Allein im Bergholz konnten zwischen 1974 und 1996 über 80 Vogelarten nachgewiesen werden, davon sind über 60 Arten aktuelle Brutvögel. Nach über 100jähriger Abwesenheit brütet der Kolkrabe seit 1980 wieder im LSG, zur Zeit mit zwei Brutpaaren. Die letzte Wanderfalken-Baumbrut ist für die Jahre 1952/1953 im Bergholz belegt. Die letzten Hinweise auf eine Brut des Sperbers gibt es 1974. Dafür bietet das LSG den Greifvogelarten Rot- und Schwarzmilan, Mäusebussard und Habicht gute Brut- und Nahrungsmöglichkeiten. Nicht alljährlich horstet der Wespenbussard am Petersberg. In aufgelassenen Steinbrüchen nisten Turmfalken. Alljährliche Getreidebruten der Rohrweihe sind wahrscheinlich, eine erfolgreiche Wiesenweihenbrut ist für 1998 bei Brachstedt dokumentiert. Bis auf den Grauspecht, der nur gelegentlich im Winterhalbjahr beobachtet wurde, sind alle in Sachsen-Anhalt lebenden Spechtarten Brutvögel, am seltensten der Mittelspecht mit jährlich ein bis zwei Paaren. Bemerkenswert ist ein isoliertes Vorkommen des Ortolans im LSG „Petersberg“. An den Waldrändern des Bergholzes und einiger Feldgehölze singen in manchen Jahren bis zu 10 Männchen. Auf den stark verbuschten Halbtrockenrasen wie zum Beispiel auf dem Abatassinenberg und am Blonsberg ist der Neuntöter nicht selten, auch die Sperbergrasmücke hat hier regelmäßige Vorkommen. Gezielte Untersuchungen zur Amphibien- und Reptilienfauna des LSG liegen derzeit nicht vor. Für das Bergholz und den Petersberg wurden mit Blindschleiche und Zauneidechse lediglich zwei Reptilienarten nachgewiesen. Die langjährige extensive Nutzung einiger Teilbereiche bietet einer für Trockenbiotope typischen Fauna Lebensräume, so am Südhang des Petersberges, am Abatassinenberg, am Blonsberg und auf den ostexponierten Halbtrockenrasen um Krosigk und Kaltenmark. Gut untersucht und dokumentiert sind die Artengruppen Heuschrecken, Laufkäfer, Wildbienen und Schmetterlinge. Entwicklungsziele Der Petersberg bildet eine weithin sichtbare Landmarke. Das Gebiet wird vorrangig unter dem Aspekt der naturverbundenen Naherholung entwickelt. Eine weitere Ansiedlung von technischen Anlagen auf dem Gipfelplateau sollte nicht stattfinden. Im Rahmen des Biotopverbundes nimmt der Petersberg eine wichtige Stellung ein. Die vorhandenen Waldflächen weisen einen naturnahen Charakter auf. Im Umfeld des Petersberges werden die Ackerflächen durch artenreiche Wiesen und Hecken gegliedert. Ackerrandstreifen tragen zur Erhaltung der Ackerwildkrautflora und zur Belebung des Landschaftsbildes bei. Derartig gestaltete Bereiche erstrecken sich bis zum Bergholz und Blonsberg. Durch landschaftspflegerische Maßnahmen werden die ehemaligen Steinbruchbereiche in die Umgebung eingebunden. Sie dienen dem Arten- und Biotopschutz. Hier sollen sich kleine, sehr saubere Standgewässer, die beispielsweise wichtige Reproduktionsräume für die Amphibien darstellen, entwickeln und langfristig erhalten bleiben. Die kleineren Porphyrkuppen mit ihren Felsfluren, Trocken-, Halbtrocken- und Steppenrasen werden durch extensive Schafhutung erhalten. Exkursionsvorschläge Wanderung auf den Petersberg Der 250 m hohe Petersberg bietet dem Besucher bei günstigem Wetter weite Fernsichten zu den Kupferschieferhalden des Mansfelder Landes, nach Halle, Bernburg oder Köthen und selten sogar bis zum Brocken. Während im Nordosten von der Fuhneaue aus ein steilerer Anstieg auf den Berg führt, ist aus südlicher Richtung ein leichterer Aufstieg möglich. Insgesamt ist das Gebiet durch mehrere markierte Wanderwege gut erschlossen. Im Ort Petersberg laden ein kleiner Heimattiergarten, das Museum Petersberg und im Sommer ein Felsenbad und mehrere gastronomische Einrichtungen zum Besuch ein. Verschiedenes Kapelle auf dem Petersberg Die um 1000 n.Chr. erbaute hölzerne Kapelle wurde durch einen steinernen Rundbau ersetzt, an dem später Anbauten erfolgten. Um 1130 begann der Bau der Klosterkirche als Pfeilerbasilika. Blitzschlag und Auflösung des einst sehr reichen Klosters im Zuge der Reformation zerstörten den imposanten Kirchenbau, der ab 1853 fast originalgetreu wieder aufgebaut wurde. Nachdem Schinkel die mächtige Anlage hatte restaurien lassen, wurde St. Peter neu eingeweiht. Von welcher Seite man sich auch dem Petersberg nähert, weithin sichtbar überragt er mit der romanischen Kirche die umgebende Landschaft. Malerisch strahlt das Westwerk des Turmes weit ins Land hinein und lädt zu Stille und Besinnung ein. In der Grablage der berühmten Stiftskirche ruht unter anderem Markgraf Konrad. Mit ihm beginnt der Fürstenzug der Wettiner. Die lange Ahnenreihe prägte nicht nur Sachsens Geschichte, sondern auch die Deutschlands. Seit dem Frühjahr 1999 werden die Kirche und das Brüderhaus durch Mönche der Communität der Christusbrüderschaft Selbitz wieder mit neuem Leben erfüllt. Auf der landeshistorisch interessanten Straße „Straße der Romanik“ zählt die Kirchenanlage heute zu den überregionalen Berühmtheiten. Krosigk Krosigk entstand im 7. Jahrundert. 927 legt Heinrich I. eine Reihe Burgen an, unter denen sich auch ein "castrum Crozuk" befindet. Der fast 30 m hohe Bergfried der Wasserburg ist das erste steinerne Bauwerk im weiten Umkreis. 1052 wird erstmals eine Kapelle auf der Wasserburg erwähnt. 1152 begann der Bau der romanischen Dorfkirche auf einer Anhöhe über dem Ort. 1353 wurde eine Glocke geweiht, die noch heute in Gebrauch ist. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Krosigk erst durch die Truppen Wallensteins geplündert (1625) und dann schließlich 1644 durch schwedische Truppen zerstört. 1703 wurde die neue Gutskapelle geweiht, der berühmte Taubenturm wurde 1729 errichtet. Zu Krosigk gehörten ehemals mehrere Wasser- und Windmühlen. In Anlehnung an diese Tradition wurde 1995 eine aus Landsberg-Gollma stammende restaurierte Bockwindmühle aufgestellt und als funktionsfähiges technisches Denkmal hergerichtet. Sie steht am Windmühlenberg hoch über dem Ort. Abatassinenberg Mager- und Trockenrasen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen der Natur- und historischen Kulturlandschaften Mitteleuropas. Im Saalkreis wachsen sie oft auf Porphyrkuppen und lößreichen Anhöhen. Durch Aufforstungen seit den 1950er Jahren und durch Überdüngung gingen diese Pflanzengesellschaften drastisch zurück. So veränderten sich auch die Magerrasen des Abatassinenberges, es verblieben nur geringe, empfindliche Restvorkommen. Durch ein Forschungs- und Naturschutzprojekt, finanziert durch einen Betrieb der Steine- und Erdenindustrie, wird am Südhang die beispielhafte Wiederherstellung teilaufgeforsteter und gedüngter Trockenrasenstandorte erprobt. Am knapp 150 m über NN hohen Abatassinenberg wurden im Jahre 1996 umfangreiche vegetationskundliche und faunistische Untersuchungen begonnen. Von Februar bis April 1997 erfolgten auf einer zirka 3 ha großen Fläche Erst-Pflegemaßnahmen, das heißt die Rodung aller auf Anpflanzungen zurückgehenden Gehölze samt Wurzelballen, die teilweise Beseitigung von Oberboden in ruderalisierten Bereichen und die Einbringung der Früchte von 20 Pflanzenarten aus benachbarten Arealen. Ziel ist seitdem, durch Erhaltungspflege wie laufende Beseitigung aufkommender Gehölzschößlinge aus Wurzelresten, ergänzende Einsaaten, Mahd oder Beweidung die wiederentstehenden standorttypischen und artenreichen Trockenrasen zu fördern. Wird damit eine weitgehend stabile Konsolidierungsphase erreicht, kann diese Fläche in die extensive Nutzung abgegeben werden. Andere Trockenrasen auf Porphyrkuppen des Saalkreises könnten dann nach diesem Vorbild des Südhanges am Abatassinenberges bei Brachstedt renaturiert und gepflegt werden. veröffentlicht in: Die Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts © 2000, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISSN 3-00-006057-X Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts - Ergänzungsband © 2003, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, ISBN 3-00-012241-9 Letzte Aktualisierung: 30.07.2019

EnOB: Integration von Methoden zur Erstellung von Simulationsmodellen auf Basis des Building Information Modeling in die Praxis, Teilvorhaben: Methodenanwendung auf reale BIM-Projekte an der Schnittstelle zwischen Anlagenbau und Simulation

Photochemie grosstechnischer Nitroverbindungen (Riechstoffe, Herbizide)

Es geht darum, MG-Mengen definierter Photo-Abbauprodukte technischer Nitro-Aromaten zu erhalten und diese zu charakterisieren und zu identifizieren. Hierzu werden die gereinigten Ausgangsstoffe unter Bedingungen, die den natuerlichen weitestgehend angepasst sind, belichtet. Die Rohphotolysate werden chromatographisch aufgetrennt und die isolierten Reinsubstanzen identifiziert. Ziel ist jeweils die Kenntnis der Abbauraten und der Abbaumechanismen.

Schwerpunktprogramm (SPP) 1158: Antarctic Research with Comparable Investigations in Arctic Sea Ice Areas; Bereich Infrastruktur - Antarktisforschung mit vergleichenden Untersuchungen in arktischen Eisgebieten, Modellierung kleinskaliger Prozesse im antarktischen Meereis und ihre Auswirkungen auf die biologische Kohlenstoffpumpe im zukünftigen Südpolarmeer - ein physikalisch-biologischer gekoppelter zweiskalen Ansatz

Die jahreszeitliche Variabilität der globalen Meereisbedeckung ist eine wichtige Komponente des globalen Klimas. Jedoch ist der kleinskalige Einfluss des Meereises in globalen Klimamodellen bis heute nur unzureichend beschrieben. Dieser Antrag hat daher das Ziel, die physikalischen (P) und bio-geo-chemischen (BGC) Schlüsselprozesse im Meereis mit einem hochaufgelösten Zweiskalenmodell mathematisch zu beschreiben. Die Ergebnisse können dann parametrisiert in globale Klimamodelle (GCMs) einfließen, sodass eine verbesserte Prognosefähigkeit erreicht wird.Die Ozeanerwärmung wird die Mikrostruktur des Meereises erheblich verändern. Wir entwickeln daher ein P-BGC-Modell einer antarktischen Meereisscholle, um die komplexen gekoppelten Zusammenhänge zwischen Eisbildung, Nährstofftransport, Salinität und Solekanalverteilung, Photosynthese und Karbonatchemie mathematisch zu beschreiben. Damit simulieren wir verschiedene Szenarien der Meereisbildung und ihrer Auswirkungen auf das Wachstum von Meereisalgen, die einen großen Einfluss auf den vertikalen Kohlenstoff-Export (biologische Kohlenstoffpumpe) besitzen.Damit leistet dieses Projekt einen wesentlichen Beitrag zum Forschungsschwerpunkt ‘3.2.D - Verbessertes Verständnis der polaren Prozesse und Mechanismen’ bei. Im Einzelnen gehen wir auf drei übergeordnete Ziele ein:Schritt 1: Beschreibung der Meereisstruktur Wir verwenden ein gekoppeltes Zweiskalenmodell, mit dem relevante Aspekte des Gefrierens und Schmelzens im Zusammenhang mit Deformation, Salinität und Soletransport beschrieben werden. Auf der Makroebene dient dafür eine kontinuumsmechanische Beschreibung im Rahmen der erweiterten Theorie poröser Medien (eTPM). Damit können über einen gekoppelten Gleichungssatz partieller Differentialgleichungen (PDE) Deformations-, Transport und Reaktionsprozesse beschrieben werden. Für das physikalische Phänomen der Phasentransformation zwischen Wasser und Eis dient das Phasenfeldmodell (PF) als Mikromodell, welches ebenfalls aus gekoppelten PDEs besteht. Daraus resultiert eine PDE-PDE Kopplung.Schritt 2: Kopplung mit dem erweiterten RecoM2 Modul als Mikromodell Damit können die BGC Phänomene beschrieben werden. Das RecoM2 Modul besteht aus einem Gleichungssystem gewöhnlicher Differentialgleichungen, sodass hier eine PDE-ODE Kopplung zu einem P-BGC Modell erfolgt. Schritt 3: Bewertung der Modellansätze Dies beinhaltet die Verifizierung und Validierung des kombinierten P-BGC-Modells mittels Literatur- sowie experimenteller Daten. Für die Verwendung des hochaufgelösten zweiskaligen P-BGC Modells in globalen Klimamodellen muss die Berechnungseffizienz gesteigert werden. Zu diesem Zweck werden Reduzierte-Basis-Modell (ROM) zur Erzeugung von Surrogaten des Vollen-Basis-Modells (FOM) eingesetzt, die die Modellkomplexität verringern, z.B. durch datengetriebene Machine-Learning (ML)-Techniken oder “Generalized Proper Decomposition” (GPD).

Entwicklung einer Anbaumethode fuer gelben Enzian (Gentiana luteal.)

Die Bedarfsdeckung der Pharma- und Getraenkeindustrie mit Enzianwurzeln wird durch den Naturschutz schwieriger, ausserdem genuegen die heterogenen Sammeldrogen zum Teil nur ungenuegend der Arzneimittelgesetzgebung. Es soll daher ein wirtschaftliches Verfahren entwickelt werden, das qualitativ einheitliches Material (Zucker, Bitterstoffe, Aromastoffe) gewaehrleistet. Dabei werden oekologische und oekonomische Gesichtspunkte beruecksichtigt.

Energie- und materialeffiziente Trennung von aromatischen Intermediaten durch Chromatographie, Teilvorhaben: Prozessintegration mit dem Schwerpunkt Ressourceneffizienz

Nachhaltige Getränke und Lebensmittel auf Basis landwirtschaftlicher Seitenströme, Teilprojekt A - Umsetzungsphase

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