Binnensalzstellen sind Biotoptypen, bei denen in den letzten Jahrzehnten durch Nutzungsaenderungen ein starker Rueckgang charakteristischer Salzpflanzen (Halophyten) beobachtet wird. Demgegenueber sind im Einflussbereich von Rueckstandshalden der Kali-Industrie, die zumeist zu rund 75 Prozent aus Steinsalz (NaCI) bestehen, neue anthropogene Binnensalzstellen entstanden, die sich mit typischen, an hohe Salzgehalte angepasste Lebensgemeinschaften besiedeln. Wegen der gewaltigen Salzfrachten, die aus den bis 68 ha bedeckenden Grosshalden Thueringens ins Grundwasser gelangen, sieht ein aktuelles Sanierungskonzept die Abdeckung der Salzhalden vor. Im Zuge der Sanierung wird auch der Haldenfuss trockengelegt und umgestaltet. Im Vorland der Halden hat sich eine Salzpflanzen-Vegetation angesiedelt, die aufgrund ihrer Seltenheit unter gesetzlichem Schutz steht. Um im Rahmen der Sanierung, die aus Gruenden des Gewaesserschutzes dringend erforderlich ist, nicht grossflaechig geschuetzte Pflanzenbestaende zu vernichten, wurden in der Vegetationsperiode 1995 schutzwuerdige Rueckstandshalden Thueringens erfasst und bewertet. Diese Untersuchungen werden auf ausgesuchten hessischen Halden fortgesetzt.
Bei der Aluminium-Wiedergewinnung durch das sog. Rekal-Verfahren fallen salzhaltige Rueckstaende an, die als Abdeckmaterial fuer Kalihalden geeignet sein koennen. Nach einer Entsalzung unter natuerlichen Bedingungen kann das verbleibende Material begruent werden. In Lysimeter-Laborversuchen soll die Geschwindigkeit der Entsalzung im Zeitraffertempo untersucht werden. Die Stoffaustraege sowie bodenphysikalischen Veraenderungen werden gemessen, um die zu erwartenden Veraenderungen des Abdeckmaterials abschaetzen zu koennen. Eine Ueberpruefung der Laborergenisse findet im Freiland statt.