Umweltministerinnen Katrin Eder und Thekla Walker sowie Umweltstaatssekretär Michael Ruhl würdigten 30 Jahre Rheingütestation Worms – Ein Erfolgsprojekt für sauberes Trinkwasser und Umweltschutz „Die Rheingütestation ist ein zentraler Bestandteil des Gewässerschutzes am Rhein. Sie überwacht kontinuierlich die Wasserqualität und leistet damit seit 30 Jahren einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und der Sicherheit der Trinkwasserversorgung“, erklärten die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder, die baden-württembergische Umweltministerin Thekla Walker und der hessische Umweltstaatssekretär Michael Ruhl bei einem Besuch der Station. Die Rheingütestation wurde 1995 gegründet und ist ein Gemeinschaftsprojekt der Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg. Sie ist dem Landesamt für Umwelt in Rheinland-Pfalz (LfU) zugeordnet. „Wasser ist unser Lebensmittel Nummer eins. Daher ist es entscheidend, dass wir unsere Flüsse sauber halten. Eine gute Trinkwasserversorgung braucht gesunde Gewässer. Die Rheingütestation Worms bildet als Mess- und Überwachungsstation am Rhein ein wichtiges Frühwarnsystem. Gerade vor dem Hintergrund der fortschreitenden Erderwärmung ist es von besonderer Bedeutung, den Zustand unserer Gewässer genau zu erfassen. Zugleich helfen Stationen wie die in Worms, das Süßwasserökosystem Rhein zu erhalten. Unsere Seen, Bäche und Flüsse beherbergen mehr als 10 Prozent aller in Deutschland bekannten Tier- und Pflanzenarten und nehmen dabei weniger als ein Prozent der Landesfläche ein. Viele dieser Gewässerorganismen sind bedroht – darunter viele Süßwassermuscheln und -schnecken, Süßwasserfische und Amphibien des Rheins und seiner Auen. Obwohl sich der Zustand des Rheins verbessert hat, müssen wir die Entwicklung genau beobachten, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen“, erklärte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder . Thekla Walker, Umweltministerin in Baden-Württemberg , erläuterte: „Die Rheingütestation in Worms ist nicht nur ein bedeutendes Zeichen grenzüberschreitender Kooperation, sondern auch ein elementarer Bestandteil der Überwachungskette entlang des gesamten Rheins. Sie dient zur frühzeitigen Erkennung schädlicher Gewässerbeeinträchtigungen und zur schnellen Einschätzung des Ausmaßes im Katastrophenfall. Für eine weiterhin hohe Gewässerqualität braucht es eine zeitgemäße Rheinüberwachung. Die Messstationstechnik und die Methoden zur Gewässerüberwachung müssen bedarfsgerecht weiterentwickelt werden, um den aktuellen Herausforderungen zur Erfassung unterschiedlichster Schad- und Spurenstoffe Rechnung zu tragen. Dafür prüfen wir gemeinsam im Beirat die möglichen Wege. Von einer verbesserten Wasserqualität profitieren alle: Nicht nur die Tiere und Pflanzen, sondern auch die Menschen entlang des Rheins.“ „Die Rheingütestation Worms ist die größte Messstation am Rhein und die Einzige, die von drei Bundesländern gemeinsam betrieben wird. Dank des großen Einsatzes der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird hier seit drei Jahrzehnten ein unverzichtbarer Beitrag zum Schutz der Rheinwasser-Qualität geleistet. Dabei hat sich die länderübergreifende und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen ganz besonders bewährt. Unser gemeinsames Handeln ist sinnvoll, effizient und funktioniert in der Praxis – und entspricht darüber hinaus dem Gedanken der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Wir sehen der gemeinschaftlichen Bewältigung neuer Aufgaben positiv entgegen und bauen auch in Zukunft auf unsere stabile Partnerschaft hier am Rhein“, sagte Hessens Umweltstaatssekretär Michael Ruhl . „Die Rheingütestation hat in den 30 Jahren nichts von ihrer Bedeutung verloren – im Gegenteil. Sie sorgt dafür, dass die Wasserqualität des Rheins auf hohem Niveau rund um die Uhr überwacht wird. Mit ihrer Lage am Wormser Rheinufer und an der Nibelungen-Brücke ermöglicht die Station eine sichere und kontinuierliche Wasserentnahme über den gesamten Flussquerschnitt. Dank moderner Messtechnik lassen sich so gefährliche Verunreinigungen und Verstöße gegen geltendes Umweltrecht frühzeitig erkennen und damit abstellen“, sagte LfU-Präsident Dr. Frank Wissmann . Anlässlich des 30. Jubiläums haben sich die Ministerinnen Eder und Walker, Staatssekretär Ruhl sowie der Wormser Oberbürgermeister Adolf Kessel durch den Stationsleiter Dr. Andreas Schiwy (LfU) von der Qualität und Funktionsweise der Rheingütestation überzeugt. In der Rheingütestation werden seit 30 Jahren täglich Proben gewonnen und das Rheinwasser untersucht. Damit werden Daten über langfristige Trends zu verschiedenen Stoffen in der Umwelt gewonnen und akute Einleitungen festgestellt. So trägt die Rheingütestation Worms dazu bei, auf verschiedenste Schadstoffeinträge schnell und zielgenau reagieren zu können. Die Kombination aus chemischer Analytik und biologischer Überwachung ermöglicht hierbei eine präzise und effiziente Überwachung des Rheins.
Am Beispiel der bundesweit vom Aussterben bedrohten bzw. gefährdeten Großmuschelarten (GMA), Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera, FPM) und Malermuschel (Unio pictorum, MM), sollen Managementmaßnahmen zur nachhaltigen Etablierung und Wiederansiedlung umgesetzt werden. Zur Analyse, Bewertung und Lösung der sehr komplexen Gefährdungsursachen der GMA wird eine GMA-Datenbank entwickelt, welche das dezentrale Expertenwissen zusammenfasst und validiert. Ein auf der GMA-Datenbank aufbauendes Entscheidungshilfewerkzeug (EHW) wird zur Identifikation von Habitatdefiziten bzw. von geeigneten Pilothabitaten zur Wiederansiedlung der GMA entwickelt. Bei der Habitatauswahl werden zusätzlich die Auswirkungen des Klimawandels berücksichtigt. Notwendige Maßnahmen zur Optimierung identifizierter Habitate werden mit Hilfe eines Decision Support Systems (DSS) definiert und priorisiert. Diese Maßnahmen werden in enger Kooperation von Umsetzungs- und Wissenschaftspartnern als Best Practice-Beispiele für die Bestandssicherung der GMA-Populationen in Niederbayern und im sächsischen Vogtland erarbeitet, die dann Vorbildfunktion für Maßnahmen in anderen aktuellen oder potentiellen GMA-Lebensräumen haben (z.B. Hotspot OHT).
Phylogenie und Evolutionsökologie der Poriferen des Baikalsees sollen erforscht werden. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Untersuchungen zu speziellen Einnischungsfaktoren, die zu Abspaltung und Diversifizierung der endemischen Lubomirskiidae im Baikal geführt haben. Durch eine Kartierung der heutigen Schwammverteilung und gezielte Beprobung ausgewählter Transsekte (Steilwände am Listvyanka und Bolshye Koti) wird im Frühling und Herbst ihre laterale und vertikale Verteilung erfasst. Dabei genommene Proben sollen für weitere Untersuchungen zur Histologie und Ultrastruktur der Lubomirskiidae genutzt werden, um Hinweise zur Ernährungs- und Fortpflanzungsstrategie während der kalten Jahreszeit zu erhalten. Die phylogenetischen Beziehungen innerhalb der Lubomirskiidae und zu der Außengruppe der Spongillidae wollen wir durch genetische Analysen ausgewählter Baikalschwämme beleuchten. Zur Überprüfung der genetischen Phylogramme ist eine paläontologische Erfassung der fossilen Baikalschwämme erforderlich. Die taxonomische Spicula-Analyse soll hier als Methode verfeinert und zur Erfassung wichtiger phylogenetischer Kladogenesen seit dem Miozän eingesetzt werden.
Förderbescheid über rund 394.000 Euro für Projekt zur Wiederansiedlung der vom Aussterben bedrohten Bachmuschel „59 Prozent der Süßwasserschnecken und -muscheln sind in Europa bedroht und gehören damit weltweit zu den am stärksten bedrohten Arten. Unabhängig von ihrem Schutzstatus sind gesunde Muschelbestände wichtig für die Biodiversität von Flüssen, weil sie obere Bodenschichten in Flüssen auflockern und das Wasser filtrieren und somit reinigen. Innerhalb der Fließgewässer-Ökosysteme fördern sie die aquatische Biodiversität. Deswegen sind wir in Rheinland-Pfalz sehr stolz darauf, dass die Nister ein geeigneter Lebensraum zur Wiederansiedlung für die Bachmuschel ist. Damit nehmen wir unsere besondere Verantwortung für die vom Aussterben bedrohte Art wahr und entwickeln die naturnahen Gewässer als besondere ‚Hotspots‘ der Biodiversität“, erläuterte Umweltministerin Katrin Eder bei der Übergabe eines Förderbescheids in Höhe von rund 394.000 Euro an die Universitäten Koblenz und Kassel. Zusammen mit dem SGD Nord-Präsident Wolfang Treis in Stein-Wingert setzte Eder junge nachgezüchtet Bachmuscheln und entsprechende Wirtsfische in die Nister aus. Das auf zwei Jahre angelegt Projekt soll die Vermehrung einer maximal möglichen Menge von Jungmuscheln aus einem Elterntierbestand wissenschaftlich begleiten. Auch sollen weitere geeignete Besatzgewässer identifiziert werden. Als weiteres Ziel soll eine mindestens erforderliche Besiedlungsdichte für selbsterhaltende Bestände der Muscheln und der erforderlichen Wirtsfische ermittelt werden. Der Bestand der ursprünglich in Europa weit verbreiteten Bachmuschel (Unio crassus) ist seit Mitte des letzten Jahrhunderts so drastisch zurückgegangen, dass die Art auf der IUCN Roten Liste als gefährdet gilt. Auf der Roten Liste Deutschlands und in Rheinland-Pfalz wird die Bachmuschel als vom Aussterben bedroht eingestuft und ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt. Als Hauptbedrohung für Süßwassermuscheln gelten derzeit der Verlust und die Fragmentierung von Habitaten, Eutrophierung, Wasserverschmutzung und invasive Arten sowie der Verlust von Wirtsfischen. Auch der Klimawandel mit der damit einhergehenden Erwärmung der Gewässer schädigt die Lebensräume der Muscheln und ihrer Wirtsfische. Großmuscheln, wie auch die Bachmuscheln, besitzen einen komplexen Lebenszyklus. Bei der getrenntgeschlechtlichen Art produzieren die weiblichen Bachmuscheln in der Fortpflanzungszeit in ihren äußeren, zu Bruttaschen („Marsupien“) umgebildeten Kiemen, Eier und brüten sie dort nach der Befruchtung durch Spermien zu zweiklappigen Larven, sogenannten Glochidien, aus. Die Glochidien werden nach ungefähr fünf bis sechs Wochen durch das Atemwasser ausgestoßen und nisten sich dann in den Kiemen von geeigneten Wirtsfischen wie Elritze, Döbel oder Groppe ein. „Effektiver Artenschutz setzt die Förderung natürlicher Gewässerentwicklung und die Wiederherstellung von Lebensräumen voraus. Die Nister ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Naturschutz und Wasserwirtschaft Hand in Hand arbeiten. Ein Vorteil ist, dass die SGD Nord sowohl für den Naturschutz als auch für die Wasserwirtschaft zuständig ist. Der Erhalt der Artenvielfalt wird durch die Unterstützung der natürlichen Gewässerentwicklung und die Revitalisierung von Lebensräumen erreicht. Das gelingt nur dank der engagierten Zusammenarbeit zahlreicher Institutionen und Fachleute, wie beispielsweise der Universitäten Koblenz und Kassel, die heute Fördermittel erhalten“, so SGD Nord-Präsident Wolfgang Treis. Pressemitteilung des MKUEM
Förderbescheid über rund 394.000 Euro für Projekt zur Wiederansiedlung der vom Aussterben bedrohten Bachmuschel „59 Prozent der Süßwasserschnecken und -muscheln sind in Europa bedroht und gehören damit weltweit zu den am stärksten bedrohten Arten. Unabhängig von ihrem Schutzstatus sind gesunde Muschelbestände wichtig für die Biodiversität von Flüssen, weil sie obere Bodenschichten in Flüssen auflockern und das Wasser filtrieren und somit reinigen. Innerhalb der Fließgewässer-Ökosysteme fördern sie die aquatische Biodiversität. Deswegen sind wir in Rheinland-Pfalz sehr stolz darauf, dass die Nister ein geeigneter Lebensraum zur Wiederansiedlung für die Bachmuschel ist. Damit nehmen wir unsere besondere Verantwortung für die vom Aussterben bedrohte Art wahr und entwickeln die naturnahen Gewässer als besondere ‚Hotspots‘ der Biodiversität“, erläuterte Umweltministerin Katrin Eder bei der Übergabe eines Förderbescheids in Höhe von rund 394.000 Euro an die Universitäten Koblenz und Kassel. Zusammen mit dem SGD Nord-Präsident Wolfang Treis in Stein-Wingert setzte Eder junge nachgezüchtet Bachmuscheln und entsprechende Wirtsfische in die Nister aus. Das auf zwei Jahre angelegt Projekt soll die Vermehrung einer maximal möglichen Menge von Jungmuscheln aus einem Elterntierbestand wissenschaftlich begleiten. Auch sollen weitere geeignete Besatzgewässer identifiziert werden. Als weiteres Ziel soll eine mindestens erforderliche Besiedlungsdichte für selbsterhaltende Bestände der Muscheln und der erforderlichen Wirtsfische ermittelt werden. Der Bestand der ursprünglich in Europa weit verbreiteten Bachmuschel (Unio crassus) ist seit Mitte des letzten Jahrhunderts so drastisch zurückgegangen, dass die Art auf der IUCN Roten Liste als gefährdet gilt. Auf der Roten Liste Deutschlands und in Rheinland-Pfalz wird die Bachmuschel als vom Aussterben bedroht eingestuft und ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt. Als Hauptbedrohung für Süßwassermuscheln gelten derzeit der Verlust und die Fragmentierung von Habitaten, Eutrophierung, Wasserverschmutzung und invasive Arten sowie der Verlust von Wirtsfischen. Auch der Klimawandel mit der damit einhergehenden Erwärmung der Gewässer schädigt die Lebensräume der Muscheln und ihrer Wirtsfische. Großmuscheln, wie auch die Bachmuscheln, besitzen einen komplexen Lebenszyklus. Bei der getrenntgeschlechtlichen Art produzieren die weiblichen Bachmuscheln in der Fortpflanzungszeit in ihren äußeren, zu Bruttaschen („Marsupien“) umgebildeten Kiemen, Eier und brüten sie dort nach der Befruchtung durch Spermien zu zweiklappigen Larven, sogenannten Glochidien, aus. Die Glochidien werden nach ungefähr fünf bis sechs Wochen durch das Atemwasser ausgestoßen und nisten sich dann in den Kiemen von geeigneten Wirtsfischen wie Elritze, Döbel oder Groppe ein. „Effektiver Artenschutz setzt die Förderung natürlicher Gewässerentwicklung und die Wiederherstellung von Lebensräumen voraus. Die Nister ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Naturschutz und Wasserwirtschaft Hand in Hand arbeiten. Ein Vorteil ist, dass die SGD Nord sowohl für den Naturschutz als auch für die Wasserwirtschaft zuständig ist. Der Erhalt der Artenvielfalt wird durch die Unterstützung der natürlichen Gewässerentwicklung und die Revitalisierung von Lebensräumen erreicht. Das gelingt nur dank der engagierten Zusammenarbeit zahlreicher Institutionen und Fachleute, wie beispielsweise der Universitäten Koblenz und Kassel, die heute Fördermittel erhalten“, so SGD Nord-Präsident Wolfgang Treis.
Polyzyklische Moschusverbindungen sind synthetische Duftstoffen, die in Körperpflegemitteln, Wasch- und Reinigungsmitteln, Papier und Textilien eingesetzt werden. Über Abwässer und Klärschlämme gelangen sie in die Umwelt. Einige Moschusverbindungen sind bioakkumulierend, endokrin wirksam und toxisch für aquatische Organismen. In Brassen aus deutschen Fließgewässern und Miesmuscheln aus Nord- und Ostsee dominierten die polyzyklischen Moschusverbindungen HHCB (Handelsname: Galaxolid) und AHTN (Handelsname:Tonalid). Im Untersuchungszeitraum 1986-2003 waren Brassen deutlich stärker belastet als Miesmuscheln. Generell ist eine Abnahme der Belastung seit Mitte der 1990er Jahre zu beobachten. Zu den wirtschaftlich wichtigsten polyzyklischen Moschusverbindungen gehören HHCB und AHTN. Beide Verbindungen werden nur zum Teil in Kläranlagen abgebaut, und können in Kläranlagenabläufen nachgewiesen werden. AHTN, nicht aber HHCB, wird durch UV-Strahlung weiter abgebaut. Da beide Stoffe lipophil sind, können sie sich in Organismen anreichern. Um die Belastung aquatischer Organismen in deutschen Gewässern zu erfassen, wurden Brassen aus verschiedenen deutschen Fließgewässern und Miesmuscheln aus Nord- und Ostsee im Rahmen eines retrospektiven Monitorings auf AHTN und HHCB untersucht. HHCB und AHTN wurden in allen Muschelproben aus der südlichen Nordsee (Eckwarderhörne) nachgewiesen. Die Konzentrationen lagen bei 0,52 - 1,7 ng HHCB/g Frischgewicht (FG) und 0,39 - 2,5 ng AHTN/g FG. Bis Mitte der 1990er Jahre dominierte AHTN, in den Folgejahren lagen die HHCB-Konzentrationen höher. Miesmuscheln aus der Ostsee wiesen generell niedrigere AHTN- und HHCB-Gehalte auf. Verglichen mit Miesmuscheln waren Brassen bis zu 1000 Mal stärker mit HHCB und AHTN belastet. Der Grund hierfür dürfte die höhere Exposition von Brassen durch Kläranlagenabläufe sein (geringere Verdünnung). Die Konzentrationen von HHCB waren dabei durchgehend höher als von AHTN (um Faktoren von 2 bis 17). Die höchsten Gehalte fanden sich Mitte der 1990er Jahre bei Brassen aus der Saar (bis 2005 ng HHCB/g FG und 605 ng AHTN/g FG). An allen Probenahmeflächen nahmen die Belastungen mit polyzyklischen Moschusverbindungen seit Mitte der 1990er Jahre ab. Die Belastung von Miesmuscheln und Brassen durch die polyzyklischen Moschusverbindungen HHCB und AHTN nahm bis 2003 ab. Dies ist wahrscheinlich auf rückläufige Verbrauchssmengen durch den Einsatz von Ersatzstoffen zurückzuführen. Aber was bedeutet die Anwesenheit dieser Stoffe im Gewässer für aquatische Organismen? Die aus den Fischgewebekonzentrationen extrapolierten Wasserkonzentrationen lagen bis 2003 unterhalb der jeweiligen für aquatische Organismen kritischen Konzentrationen (PNEC - predicted no effect concentration). Für deutsche Fließgewässer wurden im Rahmen dieser Studie maximale Wasserkonzentrationen von 3,2 µg HHCB/L und 1,0 µg AHTN/L errechnet, während die PNEC für Süßwasserorganismen bei 4,4 µg HHCB/L und 2,8 µg AHTN/L liegt. Damit ist eine direkte Gefährdung der aquatischen Umwelt durch diese Verbindungen im Untersuchungszeitraum unwahrscheinlich. Aktualisiert am: 12.01.2022 Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche Datenrecherche