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s/s-düngung/N-Düngung/gi

Pilz des Jahres 2018 ist der Wiesen-Champignon

Mit dem Wiesen-Champignon stellt die Deutsche Gesellschaft für Mykologie den wild wachsenden Verwandten des Zucht-Champignons als „Pilz des Jahres 2018“ vor. Der weit verbreitete Wiesen-Pilz verliert leider durch die intensive Grünlandnutzung mit immensen Stickstoffüberschüssen in Deutschland viele seiner Lebensräume. Der Wiesen-Champignon oder auch Feld-Egerling (Agaricus campestris) ist ein sehr beliebter Speisepilz, der als Lebensraum naturverträglich bewirtschaftetes Grünland benötigt. Der Pilz ist eine von mehr als 60 Champignon-Arten in Deutschland.

Über die Hälfte aller Deutschen durch Lärm belästigt

Lärmschutz neben „Meere“ und „Nachhaltig Bauen und Wohnen“ dritter Arbeitsschwerpunkt des UBA in 2013 Das Umweltbundesamt (UBA) rät dringend zu mehr Engagement beim Lärmschutz: „Lärm ist eine Belastung, die zwar nur lokal wirkt, aber nahezu flächendeckend in Deutschland auftritt. Jeder zweite Mensch in Deutschland fühlt sich durch Lärm gestört und belästigt. Und dieser Lärm nervt nicht nur, er kann auch krank machen“, sagte Behörden-Präsident Jochen Flasbarth bei der Vorstellung der UBA-„Schwerpunkte 2013“ in Berlin. Er verwies auf Studien seines Hauses, wonach bereits niedrige Dauerschallpegel von 40 dB(A) in der Nacht das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten und psychische Erkrankungen signifikant steigen lassen. Hauptlärmquelle ist seit langem der Straßenverkehr; rund 54 Prozent der Deutschen fühlen sich nach einer repräsentativen UBA-Umfrage in ihrem Wohnumfeld durch Autos, LKW und Co. belästigt oder gestört. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehen in Westeuropa jährlich 61.000 „gesunde“ Lebensjahre durch verkehrslärmbedingte Herz-Kreislauf-Erkrankungen verloren. Vom Schienenverkehr fühlt sich bundesweit laut ⁠ UBA ⁠-Umfrage jeder dritte Einwohner beeinträchtigt. Die Schiene steht damit auf Platz zwei der verkehrsbedingten Lärmquellen. Sorgen machen vor allem die großen Güterverkehrskorridore, auf denen vor allem nachts gefahren wird: „Unnötiger Lärm durch Güterzüge darf nicht weiter die Achillesferse der im Vergleich zum LKW sonst sehr umweltfreundlichen Schiene sein. Im Mittelrheintal und anderen stark befahrenen Strecken treten auf einzelnen Abschnitten Lärmpegel auf, die weit über dem liegen, was aus Gründen des Gesundheitsschutzes verträglich ist“, sagte Flasbarth. Das Geräusch der Züge auf der Schiene lässt sich aber einfach minimieren: Dazu müssen die Gleise möglichst glatt gehalten werden, etwa durch regelmäßiges Schleifen. Die wichtigste - und kosteneffizienteste - Methode setzt bei den Güterwagen selbst an, genauer an deren Bremsen: „Gerade bei alten Güterwagen im Bestand lohnt es sich, die klassischen Grauguss-Bremsklötze gegen moderne Alternativen aus Kunststoff zu tauschen. Das verhindert, dass die Räder sich aufrauen und die Gleise beschädigen. Die Züge rollen dadurch deutlich leiser. Um die Umrüstung der Altbestände zu beschleunigen, bieten sich nach Lärm gestaffelte Trassenpreise an“, so Flasbarth. Weiterer Schwerpunkt für das UBA in 2013: Die Meere. Für den Menschen weitestgehend unbewohnbar, bedecken sie über 70 Prozent der Erdoberfläche. Aber selbst in bislang unberührten Zonen auf der hohen See finden immer mehr wirtschaftliche Aktivitäten statt: Fischerei, Schiffsverkehr und neuerdings auch die Suche nach Rohstoffen. Allein in Europa bietet die „Blaue Wirtschaft“ rund 5,4 Millionen Menschen Arbeitsplätze und erzielt eine Brutto-Wertschöpfung von 600 Milliarden Euro. Die ökologischen Schäden durch eine überzogene Nutzung der Meere wirken sich somit auch negativ auf die Wirtschaft aus. Der gravierendste menschliche Eingriff in die Meere ist die Überfischung. Sie ist Folge einer über viele Jahre nicht nachhaltigen Fischerei-Politik mit zu hohen Fangmengen und umweltschädlichen Fangmethoden. Im Mittelmeer gelten laut EU-Kommission 80 Prozent der Bestände überfischt. Das UBA begrüßt daher Planungen der EU-Kommission, wonach zwischen 2014 und 2020 ein Rückwurfverbot für die nicht beabsichtigen Beifänge eingeführt werden soll. Das Europaparlament hatte im Februar 2013 einen entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission unterstützt. Diese Nacht stimmten auch die EU-Fischerei-Minister dem Vorschlag zu, möchten aber Beifänge in Höhe von sieben Prozent weiter erlauben. Das Verbot soll nach und nach bis 2019 in Kraft treten. Das EU-Parlament muss dem Kompromissvorschlag noch zustimmen. Für die deutsche Nord- und Ostsee ist die ⁠ Eutrophierung ⁠ (Überdüngung) mit Nährstoffen das größte Problem. Die Stickstoffverbindungen kommen zu rund drei Viertel über die Flüsse ins Meer. Quelle ist vor allem die Landwirtschaft. Auch für den Menschen ist die Überdüngung gerade im Sommer spürbar: Bestimmte toxische Algenblüten, ausgelöst durch Nährstoffüberschuss im Meer und oft erkennbar an Schaumkronen. Mit Meeresfrüchten aufgenommen, führen diese Gifte im schlimmsten Fall zu Erbrechen und Durchfall. Bei am Meeresboden lebenden Tieren wie Krebsen, Muscheln oder Schnecken bewirken abgestorbene Algen akuten Sauerstoffmangel und ziehen ganze Populationen in Mitleidenschaft. „Die wichtigste Quelle des Stickstoffs in Nord- und Ostsee ist die Landwirtschaft. Die EU kann hier über die gemeinsame Agrarpolitik GAP mehr Anreize setzen - etwa über Vorgaben zum guten Zustand der Böden, damit Abschwemmungen von Nährstoffen durch ⁠ Erosion ⁠ vermieden werden. Gegen die unerwünschte Düngung von Meer und Ozean helfen auch breitere Pufferstreifen an Flüssen und Seen, auf denen bestenfalls nur eine extensive Nutzung stattfinden sollte; am besten als Grünland“, sagte Flasbarth. Dritter UBA-Schwerpunkt ist „Nachhaltig Bauen und Wohnen“. UBA-Präsident Jochen Flasbarth: „Umweltfreundlich Bauen und Wohnen ist mehr als nur ⁠ Klimaschutz ⁠. Neben guter Wärmedämmung und dem Einsatz erneuerbarer Energien gehört dazu auch ein möglichst sparsamer Einsatz von ressourceneffizient hergestellten und verwendeten Baumaterialien.“ Der Baustoffsektor gehört in Deutschland zu den rohstoffintensivsten Sektoren. Im gesamten Hoch- und Tiefbaubestand lagern rund 60 Milliarden Tonnen mineralischer Baustoffe. Jedes Jahr kommen weit über 500 Millionen Tonnen dazu. Allein 25 Millionen Tonnen Zement fließen pro Jahr in den Bausektor, außerdem sechs Millionen Tonnen Stahl und eine halbe Million Tonnen Kupfer. Das UBA empfiehlt, den Rohstoffgehalt von Baustoffen und deren Recycling-Tauglichkeit zu kennzeichnen und bevorzugt Baustoffe aus Sekundärrohstoffen einzusetzen.

Übergabe des SRU-Gutachtens "Stickstoff: Lösungsstrategien für ein drängendes Umweltproblem"

Am 14. Januar 2015 übergab der Sachverständigenrat für Umweltfragen sein Sondergutachten zum Thema "Stickstoff- Lösungsstrategien für ein drängendes Umweltproblem" an Bundesumweltministerien Hendricks in Berlin. Zu hohe Einträge von Stickstoffverbindungen zählen zu den aktuellen ungelösten Umweltproblemen. Deshalb hat der SRU ein Gutachten verfasst, in dem er eine gesamthafte Bestandsaufnahme des Stickstoffproblems unternimmt und Handlungsvorschläge für den Gewässerschutz, den Naturschutz, die Luftreinhaltung sowie den Landwirtschafts- und Verkehrssektor entwickelt.

Anhaltende Trockenheit und Stickstoffeinträge gefährden biologische Vielfalt

Landwirtschaft muss Stickstoffeinträge reduzieren In den letzten vier Jahrzehnten hat sich die Menge des global freigesetzten Stickstoffs verdreifacht - und dieser Trend hält weiter an. Dadurch ist die biologische Vielfalt langfristig gefährdet: „Stickstoffliebende Pflanzen - wie die Brennnessel und die Brombeere - verdrängen andere Arten. Grasfluren überwuchern ganze Lebensraumtypen, die an nährstoffarme Bedingungen angepasst sind - wie Hochmoore oder Heiden – die damit verloren zu gehen drohen”, sagt Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA). Probleme entstehen auch in Kombination mit anhaltenden Trockenperioden – wie derzeit in vielen Regionen Ostdeutschlands: Die sich ausbreitenden stickstoffliebenden Gräser, bedrohen bei Trockenheit in Wäldern die Wasserverfügbarkeit für Bäume. Die zu hohen Stickstoffeinträge stammen aus der intensiven Tierhaltung, der Verwendung Handelsdünger und der Verbrennung fossiler Stoffe. Sie belasten 98 Prozent der empfindlichen Naturräume in Deutschland. Stickstoff wirkt versauernd und eutrophierend, also einseitig düngend auf Böden. Das daraus resultierende unausgewogene Nährstoffangebot und der Säurestress sind für viele Pflanzen und Bodenlebewesen schädlich. Die Angleichung der Lebensbedingungen in der Natur auf ein zunehmend versauertes, eutrophiertes Niveau reduziert die biologische Vielfalt. Pflanzenarten, die an nährstoffarme und weniger saure Bedingungen anpasst sind, haben langfristig geringe Überlebenschancen. Zahlreiche, für Magerstandorte typische Pflanzenarten -beispielsweise viele Flechten und Orchideen - stehen bereits auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union verpflichteten sich mit der Richtlinie zu Nationalen Emissionsobergrenzen sowie in der Genfer Luftreinhaltekonvention dazu, die ⁠ Eutrophierung ⁠ und ⁠ Versauerung ⁠ bis 2010 im Vergleich zu 1990 deutlich zu reduzieren. Auch die ⁠ UN ⁠-Konvention über die ⁠ Biologische Vielfalt ⁠ (CBD) erkennt das Problem und bezeichnet die Stickstoffbelastung als Risiko für die ⁠ Biodiversität ⁠. Um die erforderliche Minderung des Stickstoffeintrags zu erreichen, sind erhebliche Anstrengungen, vor allem in der Landwirtschaft notwendig: „Stickstoff als Ammoniak kommt zu 95 Prozent aus der Landwirtschaft. Wir haben also im Landbau noch einiges vor uns, dieser muss die Stickstoffemissionen deutlich reduzieren”, so Troge. „Landwirte können die Stickstoffeinträge in die Umwelt beispielsweise mit einer optimierten Fütterung und einem geringeren Stickstoffdüngereinsatz im Pflanzenbau mindern. Gülle sollte besser über Biogasanlagen vergoren und erst dann als Dünger auf die Felder gebracht werden. Das reduziert den Stickstoffeintrag und produziert gleichzeitig klimafreundliche Energie.”

Erste synthetische Ammoniakherstellung

Für Stickstoffdüngung und Munitionsindustrie benötigter Ammoniak wird synthetisch hergestellt.

Ecosystem functions as indicators for heathland responses to nitrogen fertilisation

Anthropogenic deposition of reactive nitrogen (N) has increased during the 20th century, and is considered an important driver of shifts in ecosystem functions and biodiversity loss. The objective of the present study was to identify those ecosystem functions that best evidence a target ecosystem̷s sensitivity to N deposition, taking coastal heathlands as an example. We conducted a three-year field experiment in heathlands of the island Fehmarn (Baltic Sea, North Germany), which currently are subject to a background deposition of 9 kg N ha-1 yr-1. We experimentally applied six levels of N fertilisation (application of 0, 2.5, 5, 10, 20, and 50 kg N ha-1 yr-1), and quantified the growth responses of different plant species of different life forms (dwarf shrubs, graminoids, bryophytes, lichens) as well as shifts in the C:N ratios of plant tissue and humus horizons. For an applicability of the experimental findings (in terms of heathland management and critical load assessment) fertilisation effects on response variables were visualised by calculating the treatment ĺeffect sizes̷. The current year̷s shoot increment of the dominant dwarf shrub Calluna vulgaris proved to be the most sensitive indicator to N fertilisation. Shoot increment significantly responded to additions of = 5 kg N ha-1 yr-1 already in the first year, whereas flower formation of Calluna vulgaris increased only in the high-N treatments. Similarly, tissue C:N ratios of vascular plants (Calluna vulgaris and the graminoids Carex arenaria and Festuca ovina agg.) only decreased in the highest N treatments (50 and 20 kg N ha-1 yr-1, respectively). In contrast, tissue C:N ratios of cryptogams responded more quickly and sensitively than vascular plants. For example, Cladonia spp. tissue C:N ratios responded to N additions = 5 kg N ha-1 yr-1 in the second study year. After three years we observed an increase in cover of graminoids and a corresponding decrease of cryptogams at N fertilisation rates of = 10 kg N ha-1 yr-1. Soil C:N ratios proved to be an inappropriate indicator for N fertilisation at least within our three-year study period. Although current critical N loads for heathlands (10-20 kg N ha-1 yr-1) were confirmed in our experiment, the immediate and highly sensitive response of the current year̷s shoots of Calluna vulgaris suggests that at least some ecosystem functions (e.g. dwarf shrub growth) also might respond to low (i.e. < 10 kg N ha-1 yr-1) but chronic inputs of N. Quelle: http://www.sciencedirect.com

Bioenergie Moser GmbH & Co.KG

Die Bioenergie Moser GmbH & Co. KG vertreten durch den Geschäftsführer Herrn Leonhard Moser beantragte am 09.08.2024 beim Landratsamt Rosenheim als zuständige Genehmigungsbehörde die immissionsschutzrechtliche Genehmigung für die wesentliche Änderung einer Biogasanlage. Die Änderung umfasst die Erweiterung der Gasproduktion durch Einsatz von Gülle und Festmist, die Gewinnung von Stickstoffdünger aus den Gärresten, die Volumenreduzierung der Gärreste durch Vakuumverdampfung sowie die Verwendung des produzierten Gases zur Stromerzeugung durch den Anlagenbetreiber. Die Gasmehrproduktion dient der Einspeisung ins öffentliche Gasnetz oder wird als verflüssigtes Gas (LNG und CO2) abgegeben. Die installierte Motorleistung wird nicht erhöht.

Versuchsberichte

Die Versuchsberichte für die Bereiche Pflanzenproduktion, Gartenbau und Landschaftspflege sowie Tierproduktion der sächsischen Landwirtschaft basieren auf einem Versuchsnetz des LfULG mit 12 festen Versuchsstandorten sowie Streuanlagen, d.h. jährlich variierenden Versuchsstandorten. Die jährlichen Versuchsberichte beinhalten Versuchsergebnisse im Pflanzenbau, Gartenbau sowie der Tierproduktion. 1. Versuche im Pflanzenbau umfassen: - Auswirkungen von Bodenbearbeitung, Fruchtfolgen und Bewirtschaftssystemen, - Nährstoffverwertung, - konservierende Bodenbearbeitung mit Mulchsaat, - Entwicklung ökologischer Anbauverfahren sowie wirtschaftlicher und umweltverträglicher Anbauformen öl-, eiweiß- und stärkeliefernder Pflanzen, - Anbau nachwachsender Rohstoffe zur energetischen und stofflichen Nutzung, - Anbau und Ernteverfahren für Faserpflanzen Flachs und Hanf, - Entwicklung eines wirtschaftlichen und umweltverträglichen Anbaus von Heil- und Gewürzpflanzen, - Anbaueignung von Sorten (inkl. sortenspezifischer Anbautechnik), - Fungizid- und Herbizideinsatz, - Wachstumsregelung sowie - Grünlandwirtschaft (mit Landschaftspflege). 2. Versuche im Gartenbau werden zu Gemüse, Obst, Zierpflanzen, zu Garten- und Landschaftsbau sowie dem Pflanzenschutz durchgeführt. 3. Versuche in der Tierproduktion erfolgen zu Fütterung und Grundfutterqualitäten.

Pflanzenbauliches Versuchswesen

Die Versuche für die Bereiche Pflanzenproduktion und Landschaftspflege der sächsischen Landwirtschaft basieren auf einem Versuchsnetz der LfL mit insgesamt 12 festen Versuchsstandorten und Streulagen, d.h. jährlich variierenden Versuchsstandorten.. Versuchsschwerpunkte im Pflanzenbau: - Auswirkungen von Bodenbearbeitung, Fruchtfolgen und Bewirtschaftssystemen - Nährstoffverwertung - konservierende Bodenbearbeitung mit Mulchsaat - Entwicklung ökologischer Anbauverfahren sowie wirtschaftlicher und umweltverträglicher Anbauformen öl-, stärke- und eiweißliefernder Pflanzen - Anbau nachwachsender Rohstoffe zur energetischen und stofflichen Nutzung - Entwicklung eines wirtschaftlichen und umweltverträglichen Anbaus von Heil- und Gewürzpflanzen - Anbaueignung von Sorten (inkl. sortenspezifischer Anbautechnik) - Fungizid- und Herbizideinsatz - Wachstumsregelung - Grünlandwirtschaft (mit Landschaftspflege)

Organische Bodensubstanz und Bodengase

Die organische Bodensubstanz, auch Humus genannt, besteht zum größten Teil aus organischem Kohlenstoff. Humus wird durch die Zersetzung von organischem Material wie Pflanzenresten durch Bodenlebewesen und Mikroorganismen gebildet. Der Humusgehalt ist wichtig für die Fruchtbarkeit des Bodens und somit auch in der landwirtschaftlichen Produktion relevant. Je mehr Humus im Boden gespeichert ist, desto mehr CO 2 wird aus der Atmosphäre gebunden. Bei einem Humusabbau werden hingegen Treibhausgase wie CO 2 , Methan oder Lachgas in die Atmosphäre freigesetzt. Durch den Anstieg der Temperaturen in Folge des Klimawandels wird angenommen, dass Umbau- und Abbauprozesse im Boden schneller ablaufen und es dadurch zu einem Humusrückgang kommen wird. Böden sind die größte terrestrische Kohlenstoffsenke. Weltweit ist in ihnen mehr als doppelt so viel Kohlenstoff gespeichert wie in der Atmosphäre. Die Höhe des Humusgehalts ist eine komplexe Wechselwirkung zwischen den Bodeneigenschaften, dem Eintrag organischer Substanzen und der Arbeit von Bodenorganismen, die für die Umsetzung, den Abbau und die Stabilisierung sorgen. Den größten Anteil an gespeichertem Kohlenstoff haben in Deutschland Ackerböden. Kohlenstoffvorräte In den landwirtschaftlich genutzten Böden ist momentan mehr als doppelt so viel Kohlenstoff gespeichert wie in den Bäumen der deutschen Wälder. Eine humusmehrende Bewirtschaftung ist z.B. durch eine organische Düngung, den Verbleib von Ernteresten oder einen Zwischenfruchtanbau möglich. Seit 2009 führt dasLANUV ein Bodenmonitoring auf insgesamt 45 Ackerflächen in NRW durch. Dabei werden verschiedene Bodenparameter gemessen. Dazu gehört auch die Bestimmung des Humusvorrats im Rahmen des Klimafolgenmonitorings . Aufgrund der kurzen Zeitreihe kann bisher kein Trend festgestellt werden. Im Rahmen der Bodenzustandserhebung im Wald (BZE) werden zwischen 2022 und 2024 an 330 Punkten landesweit Bodenproben untersucht. Dabei wird auch der Kohlenstoffvorrat (C org ) der Waldböden bestimmt. Bei der vorherigen BZE zwischen 2006 und 2008 wurde bundesweit ein durchschnittlicher C org -Vorrat von rund 100 t ha -1 (ohne Streuauflage) in Waldböden ermittelt. Moorböden speichern besonders viel Kohlenstoff. Pflanzenreste werden hier nur unvollständig zersetzt und in Form von Torf gespeichert. Die Umwandlung von Moorflächen in landwirtschaftliche Nutzflächen durch Entwässerung und Belüftung führt zu einer Freisetzung von großen Mengen des gebundenen Kohlenstoffs. Wichtige Maßnahmen zur Verhinderung der Freisetzung von großen Mengen an Treibhausgasen sind die Wiedervernässung von Moorflächen und die Optimierung des Wasserhaushalts von bestehenden Mooren. Außerdem können Methoden für eine moorschonende Landbewirtschaftung weiterentwickelt werden. Treibhausgase Treibhausgase, die durch die Klimaänderung zunehmen oder selber durch ihre Ausgasung zum Klimawandel beitragen: Kohlendioxid (CO 2 ) Lachgas (N 2 O) Methan (CH 4 ) Beim Abbau der organischen Bodensubstanz wird das Treibhausgas CO 2 freigesetzt. Es wird davon ausgegangen, dass sich durch höhere Temperaturen auch die Umsetzungsprozesse im Boden beschleunigen, wodurch auch die CO 2 -Freisetzung erhöht wird. Ein besonders hoher Anteil an Treibhausgasen wird in der Landwirtschaft freigesetzt. Neben den Methan-Emissionen durch die Tierhaltung werden durch landwirtschaftliche Böden große Mengen Lachgas (N 2 O) in Folge von Stickstoffdüngung freigesetzt. Rund 81 % der jährlichen Lachgas-Emissionen in Deutschland stammen aus der Landwirtschaft. Bei dem Abbau von Torf aus Moorböden werden auch die Treibhausgase Methan (CH4) und Lachgas (N2O) freigesetzt. Methan ist etwa 25-mal so wirksam wie CO 2 , Lachgas etwa 298-mal so wirksam. In der Gesamttreibhausbilanz spielt dies aber im Vergleich zum CO 2 eine untergeordnete Rolle, da die freigesetzte Menge gering ist. Um die Treibhausgasemissionen genauer zu ermitteln und die Datenlage zu verbessern etabliert das Thünen-Institut ein Moorbodenmonitoring auf bundesweit 50 Standorten. Bodenbiodiversität Auch die lebende Bodensubstanz, die Bodenorganismen, sind direkt von den Folgen des Klimawandels betroffen. Nach einer Studie des LUBW , die sich mit den Einflüssen des Klimawandels auf Regenwürmer auseinandersetzt, sind Regenwürmer bei Temperaturen zwischen 10-15 °C und feuchten Bedingungen am aktivsten. Bei ungünstigen Bedingungen ziehen sie sich in tiefere Bodenschichten zurück und gehen in ein Ruhestadium mit reduzierter Stoffwechselaktivität über. Dabei übernehmen Regenwürmer viele Funktionen, die den Folgen des Klimawandels entgegenwirken. Sie lockern den Boden und bilden Röhren, wodurch der Niederschlag bei Starkregenereignissen besser versickern kann und Pflanzen den Boden besser durchwurzeln können. Die Aktivität vieler im Boden lebender Mikroorganismen steigt zwar mit höheren Temperaturen, allerdings wird für den Ablauf vieler Stoffwechselvorgänge Wasser benötigt, während die Böden insgesamt trockener werden. Die Auswirkungen des Klimawandels sind hier noch schwer abschätzbar. Mehr zum Thema Landwirtschaftlich genutzte Böden in Deutschland – Ergebnisse der Bodenzustandserhebung (Thuenen) Thuenen Humus in Landwirtschaftlich genutzten Böden (Thuenen) Klimagase aus landwirtschaftlich genutzten Böden (Umweltbundesamt) Die Treibhausgase (Umweltbundesamt) Moorbodenmonitoring (Thuenen) Auswirkungen des Klimawandels auf die Regenwürmer Baden-Württembergs (LUBW) Literaturstudie Auswirkungen des Klimawandels auf die Regenwürmer Baden-Württembergs (LUBW)

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