Kurzfristig auftretende Hohlraumbildungen in eiszeitlichen Lössablagerungen sind zwar ein immer wieder beobachtetes Phänomen, die Entstehungsbedingungen und das ursächliche Zusammenwirken möglicher auslösender Faktoren solcher Art von unvermittelter Hohlraumbildung in einem nicht als wasserlöslich zu klassifizierenden Sediment sind jedoch weitgehend unbekannt. Einerseits können sogenannte Sackungsprozesse eine wesentliche Rolle spielen, die mit einem Zusammenbruch der primären Porenstruktur des Löss mit seiner geringen Dichte gleichzusetzen sind, andererseits können diese Sackungsprozesse nicht hinreichend die Vielfalt der Beobachtungen im Zusammenhang mit den Hohlraumbildungen erklären, also z.B. die zeitbezogenen Veränderungen der räumlichen Hohlraumstrukturen, die möglichen Prozessverkettungen bei wechselnder Wasserverfügbarkeit oder widersprüchliche Volumenbilanzen. Da meist der Löss von einer Kies-Sand-Schicht unterlagert ist, wird auch der Aspekt der Suffosion als Ursache mit in Betracht gezogen. Dort kann ein Transport von Schluff in die Hohlräume des groben Kieses erfolgen.
Die Braunkohlengewinnung in Tagebauen fuehrt zum Entstelzen von Abraumkippen mit grossen territorialen Erstreckungen. Die nach der Verkippung zu erwartenden Oberflaechenverschiebungen der Kippen sind fuer eine Nutzung der Flaechen als Bauland von Bedeutung. Sie werden stark durch vorherrschende geologische und hydrologische Bedingungen sowie technologische Einflussgroessen gepraegt. Zielstellung ist, Setzungsanteile nach Moeglichkeit ihren physikalischen Ursachen zuzuordnen, um deren Verlauf in Abhaengigkeit von o.g. Bedingungen mathematisch beschreiben zu koennen. Daten bereits vermessener Kippen bilden die Grundlage fuer die Anwendung stochastischer Modelle.